Sonntag, 25. Februar 2007
Beim Kaufmann umme Ecke 2
Diesmal war ich nicht bei meinem Lieblingstürken http://che2001.blogger.de/stories/700240/, sondern beim Penny-Markt in der Innenstadt. Lauter hektische Menschen, lauter unfreundliche Gesichter mit dem typischen "Murmansk"-Ausdruck in den Augen. Ich fühlte mich richtig unwohl bei dem Einkauf. Im Flur, wo die Einkaufswagen stehen, sitzt immer ein Berber, der dort seine Bettelschale aufgestellt hat. Als ich rauskam, sah ich, wie er die Kassenbons, Werbeflyer, Strabakarten und ähnliches papierne Gesöm, das auf dem Flur herumflog, einsammelte. "Endlich macht das mal wer", sagte ich zu ihm. "Ja, die Menschen haben keine Achtung mehr vor einander und vor der Natur. Alles lassen sie verrotten, allen ist alles scheißegal. Das ist keine Kultur mehr heutzutage. Ich bin arbeitslos und obdachlos, aber ich will mich nicht damit abfinden, dasss hier alles vor die Hunde geht."§



Rrrrrrrespekt!

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Samstag, 24. Februar 2007
Joachim Siegerist in Bremen
Scharzbraun ist die Haselnuss, denn der Spitzenkandidat der rechtspopulistischen Liste "Bremen muss leben" und Vorsitzende der "Deutschen Konservativen" ist nicht der konservative Biedermann, als der er sich gibt und auch kein Populist vom Schlage Schönhubers und Schills. Dies zeigt seine Vergangenheit: Ursprünglich Reporter bei "Bild", wurde er in den 1970ern als Mann für´s Grobe eingesetzt, wann immer ein Unionspolitiker, ob nun Strauß, Albrecht oder Barschel, jemanden brauchte, um politische Gegner niederzuschreiben. Besonders biss er sich an Willy Brandt fest, über den er mehrere Negativ-Biografien verfasste. Weitere "bedeutende Werke" des Autors sind "Das Testament des Uwe Barschel" und "Schreie aus der Hölle: Verschwiegene Verbrechen an Deutschen", eines jener geschichtsrevisionistischen Werke, die die Deutschen als die eigentlichen Opfer des Zweiten Weltkriegs darastellen wollen. In den 1990ern versuchte er sich an einer politischen Karriere in Lettland und tat sich unter anderem dort mit der Forderung "Russen raus!"
hervor, doch Deutscher Ritterorden hin, baltische SS her, die Zeiten sin andere, und lettische Rechtsradikale vertreten lieber sich selber, als den Job einen Deutschen machen zu lassen.


Zwischenzeitig vertrat er die Deportation aller "Zigeuner" nach Rumänien.

Nun kandidiert Siegerist, vorbestraft wegen Volksverhetzung und Aufstachlung zum Rassenhass und seinerzeit schon mal bei dem Versuch, am Tag der Reichspogromnacht an der Spitze einer Delegation von Rechtsradikalen nach Israel einzureisen, mit einem Landeverbot und einer Flugumleitung nach Istanbul belegt, mit einem auf den ersten Blick betulich konserativen Programm für die Bremer Bürgerschaft. Betrachtet man, mit wem er da zusammenarbeitet, scheint das reine Tarnung zu sein. Da findet sich der ehemalige APO-Stratege und inzwischen NPD-nahe Bernd Rabehl als Referent auf der Kick-off-Veranstaltung der Wählerliste, juristisch vertreten wird Siegerist durch Gisela Pahl, ehemalige Kanzleimitarbeiterin von Jürgen Rieger, die eine Broschüre verfasst hat, die sich versteht als: "juristisches Handbuch für die braune Szene....Gebrauchsanleitung, wie man legal die Demokratie bekämpft. Jeder Kamerad kann damit das Austricksen des Rechtsstaats üben, zum Beispiel bei der Verwendung verfassungswidriger Propagandamittel und Kennzeichen, beim Leugnen der Judenvernichtung oder beim Parolen-Sprühen."


Noch Fragen?

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Die kalte Wut
Da ist Rente mit 67 noch kaum beschlossen, schlägt Glos ja eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit vor, vielleicht Rente mit 68, 69, 70.
Fest Jungs, weiter so. Ihr bekommt es noch hin: "Das Ende der Lebensarbeitszeit sollte im Idealfall mit dem Ende der natürlichen Lebensspanne zusammenfallen."
(Reichsarbeitsfront)

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Che´s seltsame Wochenendküche
Nachdem es heute morgen zum Cappuccino gegrillte Languste auf Spiegelei gab, köchelt bei mir gerade der Grünkohl- allerdings nicht mit Bregenwurst, sondern mit Lammhack und gewürfeltem Speck, in der Knoblauchpresse zerkleinerten Schalotten und Zaziki.

Heute abend, schließlich ist man Historiker, gibt es dann ein altrömisches Gemüsegericht mit Fenchel und Rote Bete. Mann, was werde ich morgen trainieren müssen, um das wieder runter zu kriegen :-)

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Zwischen Blog-Carnival und Interkulturalismus
In eigener Sache: Die Atlantic Review hat demnächst Black Culture/Black life reality als Schwerpunktthema, und ich wurde gefragt, ob ich etwas zum Thema schwarze Deutsche beisteuern könnte. Das mache ich sehr gerne, allerdings mit einer etwas anderen Schwerpunktsetzung. Demnächst also auf diesem Blog und bei Atlantic Review:

Deutschland und die Herero-eine historische Schuld, an die niemand erinnert werden will.


Westafrikaner in Deutschland - zwischen Illegalität und Integration.


Ich hoffe nicht nur für die us-amerikanischen Leser, dass sie Dinge erfahren, die ihnen substanziell neu sind.

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Freitag, 23. Februar 2007
Back to Basics: Ein Bericht zum Thema Rage against Abschiebung
Mahnwache und Kundgebung in Gelnhausen zu 100 Tagen (und kein) Bleiberecht

Zwischen 40 und 50 Leuten haben sich heute Mittag an dem Protest vor dem
Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen beteiligt, dem Sitz des für die
Ausländerbehörde im Main-Kinzig-Kreis zuständigen Dezernenten André Kavai.

Zu Beginn mischten sich anhaltende Betroffenheit und Wut über die
unmenschlichen Abschiebungen der letzten Woche mit der Freude über die
brandaktuelle Information, dass offensichtlich Bemühungen der Behörden in
Gang gekommen sind, die abgeschobene Familie Kazan, jedenfalls die Frau
und ihre 6 Kinder, wieder nach Deutschland zurückzuholen. Hintergrund ist
die anhaltende breite Empörung in Rothenbergen, wo die Familie wohnte und
als bestens integriert galt. Am vergangenen Mittwoch hatte eine
Informationsveranstaltung in Rothenbergen stattgefunden, an der auch die
Chefin der Ausländerbehörde, Frau Engel-Kanani, teilnahm und wo sie mit
energischem Widerspruch und völligem Unverständnis über ihre "Entscheidung
nach Aktenlage" konfrontiert wurde, nämlich der Familie kein Bleiberecht
nach der neuen Regelung zuzugestehen. Offensichtlich unter dem Eindruck
dieser Veranstaltung hat Frau Engel-Kanani nun angeblich beim
Innenministerium in Wiesbaden vorgesprochen und sich für die Rückholung
der Familie eingesetzt.

Es wäre sicher ein riesiger Erfolg, wenn diese Rückkehr wirklich
durchgesetzt werden könnte, und es würde zudem zeigen, dass so etwas
natürlich möglich ist, wenn es politisch gewollt wird.
Die Forderung, dass auch die am Dienstag abgeschobenen zwei Söhne der
Familie Duman wieder zurückkommen sollen, wurde insofern noch lauter
aufgestellt, als in drei kurzen Redebeiträgen vor der Kreisbehörde
zunächst der übergreifende Anlass der Aktion erläutert wurde: der
bundesweite Aktionstag zu 100 Tagen (und kein) Bleiberecht. Sodann wurde
insbesondere die Verantwortung des Dezernenten Kavai für die zögerliche
bis unwillige Umsetzung der Bleiberechtsregelung hervorgehoben, die ja
letztlich auch die Vorlage bot für die Abschiebungen in der vergangenen
Woche.

Im Anschluss an die Kundgebung gab es noch ein kurzes Gespräch mit der
anwesenden Frau Engel-Kanani, die ihre Negativ-Entscheidungen nach wie vor
mit Hinweis auf Vorgaben aus Wiesbaden zu rechtfertigen sucht. Und
angeblich sei "erst gestern ein neues Schreiben aus dem Innenministerium"
gekommen, dass die Behörden "nun zu einem großzügigeren Umgang in der
Auslegung der Regelung auffordere".
Wir werden in den nächsten Tagen sehen, ob und was das bedeutet, gerade
auch im Fall der Familie Akbulut/Duman und in der Frage der Rückholung der
beiden Söhne.
Leider haben zum Ende hin ziemlich aufdringliche Polizisten unsere
angeblich nicht ordnungsgemäß angemeldete Kundgebung gestört und etwas
vorzeitig beendet. Doch unsere Forderungen sind jedenfalls einmal mehr
öffentlich geworden und dank der guten Anlage sicher auch im Innern des
Main-Kinzig-Forums gut gehört worden. Zudem war zumindest auch Lokalpresse
anwesend.

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Donnerstag, 22. Februar 2007
Cuba setzt auf Linux
Erstens, um die USA zuärgern, zweitens aber auch wohl, weil aufgrund der vermuteten engen Zusammenarbeit von Microsoft mit der NSA - die bei Vista als belegt gilt - Castro fürchtet, dass Cuba über Windows ausspioniert würde.

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Mittwoch, 21. Februar 2007
Power Eight
So klingt hochdynamisch und werbewirksam der Plan von EADS, bis zu 10 000 Menschen arbeitslos zu machen. So weit ist die spätkapitalistische Bewusstseinsmaschine also schon, dass die Sprache der Propaganda nun auch die unpopulären Einschnitte erfasst hat. Demnächst werden wohl auch die Kündigungsschreiben von der Marketing-Abteilung aufgepeppt, nach dem Motto: "Wir möchten, dass Sie Ihre Chancen optimal nutzen und haben Sie als eine/n sehr dynamische/n und flexible/n Mitarbeiter/in kennengelernt. Daher wollen wir Ihnen die Möglichkeit geben, Ihre hohen Potenziale auf dem freien Arbeitsmarkt einem Mitbewerber zur Verfügung zu stellen...."

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Noch´n Geburtstag
Herzlichen Glückwunsch zur 65, Margarethe von Trotta!

Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Das zweite Erwachen der Christa Klages, Die bleierne Zeit, Rosa Luxemburg und Zeit des Zorns gehören wohl zum Besten, was der deutsche Film zu bieten hat.

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Dienstag, 20. Februar 2007
Wo Statler mal recht hat
http://www.s-and-w.de/?p=1892


Streicht man die Begleitmusik, so stellt sich mir die Sache nüchtern so dar, dass Äthiopien von sich aus, dabei aber von den USA unterstützt, in Somalia interveniert ist, um eine zu erwartende Bedrohung abzuwenden. Diese Intervention hat für mich einen ähnlichen Stellenwert wie die tansanische Aktion in Uganda zur Absetzung des Idi Amin Dada oder der vietnamesische Einmarsch, mit dem Pol Pot abgesetzt wurde. Ob die FTD "antiamerikanisch" oder "vulgärkeynesianisch" ist erscheint mir zweifelhaft, aber in diesem Fall finde ich das äthiopische Vorgehen sehr nachvollziehbar und die Kritik daran unangemessen.

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Über Leichen gehen, aber richtig!
Wenn ich so etwas lese, lobe ich mir doch als Alternative das Gewerkschaftliche Beerdigungsinstitut, zumal sich das herzallerliebst GEBEIN abkürzt:

http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/14640/

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Ein paar deutliche Worte, die von Zeit zu Zeit nötig sind
gibt es hier:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/702353

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Happy Birthday!
Zum 80sten an Sidney Poitier, einen Schauspieler, den ich seit meiner Kindheit sehr schätze und der, so denke ich, auf seine Weise antirassistisch prägend war. Und einfach ein guter Mime.

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Montag, 19. Februar 2007
Peinliche Allianz
Der erste gemeinsame Auftritt von Hugo Chavez und Achmachdendschihad war schon besorgniserregend genug, aber einstweilen eine Show just for the gallery. Allmählich aber scheint es ernst zu werden: Sein Auftritt im letzten Sommer (den ich nicht mitbekam, weil ich mich da kletternd außerhalb der Zivilisation bewegte) überschreitet jedenfalls alle Grenzen des Tolerablen. Die fatale Logik des "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" führt ihn jedenfalls mit einem Bundesgenossen zusammen, den man besser gar nicht berühren sollte.
Und Israel ist auch schon mal wieder Hitler, darauf hat man gerade auch noch gewartet.
Zum Abkotzen....
Es wird interessant sein zu verfolgen, wohin die Entwicklung weiter geht.

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5762936,00.html

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Sonntag, 18. Februar 2007
Sehr zu empfehlen: Monsters
Und zwar hier:


http://monsters.blogsport.de/feed/

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Die Ursprünge antideutscher Verrücktheiten
Der bemerkenswerte Nick eines antideutschen Bloggers hat mich bewogen, die alte Broschüre "Mit den überlieferten Vorstellungen radikal brechen" der Freiburger Autonomen Studis (Bolschewiki) noch einmal zu lesen. Vom Neuen Antiimperialismus keine Ahnung, aber auch schon um 1990 solch eine Scheiße schreibend:

http://www.isf-freiburg.org/verlag/rezensionen/autostud-radikal.brechen_rez-nn.html


"ihrer Sucht nach einer die Arglistigkeiten der individuellen Psyche stabilisierenden Identität" genau da nämlich wurzelt "nichtidentisches": Keine politische Identität haben wollen wird als aufklärerisch begriffen.
Es ist ja richtig, dass die geborgten Identitäten radikaler Linker seit jeher ein schwerwiegendes Problem darstellen. Wirkte der MLer der 1970er, der eben noch als langhaariger Bürgerschreck rumgelaufen war und jetzt einen auf Prolet der 20er machte einfach nur lächerlich, hatte die Selbstidentifikation der RAF mit Guerrillabewegungen
aus dem Trikont mörderische Konsequenzen.Daraus aber abzuleiten, das linke Subjekt müsse ein kritisch-distanziertes Individuum sein, das sich mit nichts und niemand identifiziert entzieht letztlich jeder sozialen Bewegung die Basis. Natürlich war der bei vielen Autonomen der 1980er gepflegte Kult der Identität, des Authentischen und der Politik in erster Person absurd. "Eigentlich muss ein revolutionäres Subjekt eine behinderte schwarze Frau jüdischen Glaubens sein", wie eine Genossin es damals ironisch überspitzt auf den Punkt brachte. Insofern war die Polemik "Identitäterä" der Freiburger damals durchaus angebracht - nur frage ich mich, was "Autonomie" und "Materialien" damit zu tun haben, das waren nämlich keine Identitätslogiker, sondern Empiriker. Persönlich halte ich es ja mit Michael Walzers Konzept der inneren Verbundenheit mit einer politisch-sozialen Community bei gleichzeitiger Wahrung des kritischen Bewusstseins, eines permanenten Balanceakts.
Vollends absurd wird die hier geübte Betrachtung der Schriftenreihen "Autonomie Neue Folge" und "Materialien für einen Neuen Antiimperialismus. Eine mit großer geschichtswissenschaftlicher Ernsthaftigkeit betriebene Auseinandersetzung mit Aufständen im 19. Jahrhundert unter der Fragestellung, ob man deren Mechanismen auf die Brotpreisrevolten der 1970er und 80er übertragen könne und der empirische Nachweis, dass Elemente nationalsozialistischer Bevölkerungspolitik und Raumplanung in die Strategien von IWF und Weltbank Eingang gefunden haben wird als unfreiwllig komisch erklärt und zu einer natürlich auch wieder antisemitischen Verschwörungstheorie.

<kleiner Seitenhieb>Wer da wohl die Verschwörer waren? Die Autonomen Studis schrieben damals, sie seien weder die Jugendorganisation der MG noch der Hochschulableger der ISF, dabei hatte dies erstens niemand unterstellt, zweitens erweckten sie im Nachhinein den Eindruck, sie wären exakt Letzteres.</Seitenhieb>

Die von ihnen inkriminierten Ansätze von Meyer und teilweise auch Hartmann sind via Aly, Heim, Roth und Reemtsma mittlerweile etablierte Geschichtswissenschaft ;-

Dabei ist es nicht nur Schwachsinn, sondern auch eine Unverschämtheit, dem Autonomie/Materialien-Ansatz "Antisemitismus" zu unterstellen. Der Personenkreis um die Redaktionsgruppe veröffentlichte "Revolte gegen die Vernichtung. Der Aufstand im Warschauer Ghetto" von Reuben Aynstein und ermöglichte damit erstmals einem aktiven Teilnehmer dieses Aufstands eine Publikation in deutscher Sprache, betrieb Forschungen zur "Euthanasie" als Modellfall für die spätere Shoah und zum Vernichtungskrieg der Wehrmacht im Osten und führte jahrelang Lesungen und Diskussionsveranstaltungen mit Shoah-Überlebenden durch. Ich sagte ja schonmal, irgendwann wird auch Wiesenthal oder Galinski des Antisemitismus bezichtigt ;-)

Zwischen den damaligen autonomen Studis und dem Autonomie/Materialien-Kreis bestand auch sonst ein fundamentaler Unterschied. Die autonomen Studis entstammten nicht dem Inner Circle der damaligen autonomen Szene, sie hatten an den Diskussionen, aus denen etwa die Materialien hervorgegangen waren, keinen Anteil, während die Materialien-Gruppe ein Insider-Circle aus dem Kern des, ich sage mal- alt-autonomen Millieus ist. Sofern die Leute nicht in der (überwiegend Geschichts-) Wissenschaft arbeiten, sind es Streetworker aus der Flüchtlingssozial- und Asylarbeit, auf Asyl, Menschen- und BürgerInnenrechte spezialisierte Anwälte und Anwältinnen etc. Als ich zum ersten Mal an einer Redaktionssitzung teilnahm, wurde vorher mein Hintergrund abgeklopft, man wollte nur Linke mit glaubwürdiger Biografie dabeihaben, weil man sich eben nicht als akademischer Zirkel verstand, sondern als in konkreten sozialen Kämpfen stehender Kreis, der gemeinsam die Grundlagen einer Theorie des eigenen politischen Handelns erarbeiten wollte. Von den Freiburger Seminarautonomen habe ich nie jemanden in einer Flüchtlingsberatung oder bei einerAnti-Abschiebe-Aktion gesehen. Dafür betreiben diese Leute heute Überidentifikation pur: In uneingeschränkter Affirmation wird ein Traumbild des Staates Israel, besser gesagt ein Zerrbild auf den Schild gehoben und zur Projektionsfläche einer paranoiden Weltsicht, die weder mit den realen Problemen des Nahen Ostens noch mit den sozialen Verhältnissen hierzulande etwas zu tun hat. Der olle Siegmund hätte seine helle Freud daran, und Adorno könnte an dieser Art falscher Projektion wunderbar das Funktionieren des autoritären Charakters erklären.

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Ches buntgemixtes Karnevalessen
Das geht so: Man nehme Spaghetti Carbonara (also Spaghetti mit Sahnesauce und Schinkenwürfeln) und kombiniere das mit Büsumer Nordseekrabben, Gambas, Miesmuscheln, Venusmuscheln und Sepia sowie Lammhack, brate die Meeresfrüchte und das Hack gemeinsam mit gewürfeltem Fenchel an und würze es mit Salz, Pfeffer, Tabasco, Knoblauch und rotem Pesto. Perfetto!

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Samstag, 17. Februar 2007
Terror in Belutschistan
Die Anschläge im Südosten des Iran beunruhigen mich zutiefst. Wenn es ist, was ich denke, dass es ist, steht der nächste große und wirklich schwere militärische Konflikt der internationalen Bühne kurz vor dem Ausbruch. Und diesmal bestimmt die absolute Hardcore-Fraktion der Radikalislamisten das Geschehen.

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Echt Klasse!
Ich sah gerade einen Aufkleber der anarchosyndikalistischen FAU/IAA (ebenso erstaunlich wie erfreulich, dass es die noch gibt) "Wir sind nicht das Volk. Wir sind KLASSE!"


Wunderschön. Say it loud: workingclass and proud

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Beim Kaufmann umme Ecke
Obst, Gemüse und Milchprodukte kaufe ich bevorzugt in der Nachbarschaft beim Türken. Die Preise sind nicht höher als bei Aldi, dafür hat man aber eine persönliche Athmosphäre, freundliche Bedienung, und es grüßen einen sogar die anderen Kunden, wenn auch nicht immer mit "Guten Tag!", sondern auch mal mit "Merhaba!", "Salam Aleikum!", "Sabah i chir!" oder "Dobr Dan!", meist auch noch mit einem Lächeln. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Mohamed-Karrikaturen hatte der Laden groß plakatiert: "Wir verkaufen dänische Milchprodukte." Zero tolerance for fanatism.

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Hillary Clinton zum Klimawandel
Danke, Balou, hierfür:


http://gebloggtewelten.wordpress.com/2007/02/16/hillary-clinton-zum-klimawandel

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Freitag, 16. Februar 2007
Shalom Shabbath
In der gleichnamigen Radiosendung hörte ich mit Interesse, wie eine Rabbinerin von Miriam, der unterschlagenen Prophetin des Alten Testaments berichtete und davon, das sich in den drei Marien der christlichen Mythologie - sie bezeichnete die ganze Bibel als Mythologie - antike Göttinnen wiederfinden würden, wie auch das Verhältnis Jesus-Maria an das Verhältnis Zeus-Athene angelehnt sei (ich vermute, Jesus-Maria Magdalena enspräche dann Zeus-Aphrodite).
Maria sei wahrscheinlich gar kein Personenname, sondern Bezeichnung für eine weibliche Heilige, ursprünglich gar Gottheit.
Diese Betrachtungsweise wirft auf die christliche Religionsgeschichte ein faszinierendes neues Licht: Nicht nur die christlichen Heiligen nahmen nach der Christianisierung die Gestalt und den Charakter heidnischer Götter an und umgekehrt, um so die Bekehrung der Heiden zu vereinfachen, es wurden nicht nur christliche Kirchen anstelle antiker Tempel gebaut oder diese zu christlichen Kirchen umgeweiht, nein, die christlichen Heiligen waren von anfang an zu Menschen "degradierte" antike Götter. Insofern wäre das Christentum eine Religion, die synkretistisch aus der Begegnung des Judentums mit dem Hellenismus entstanden ist.


Warum nur hört man solch spannende theologische Erörterungen beim christlichen "Wort zum Sonntag" oder gar in der Kirche niemals?

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Donnerstag, 15. Februar 2007
Wie versprochen ein guter Labskaus
Man nehme gepökeltes Rindfleisch, kann auch "Frühstücksfleisch" aus der Dose sein und mische dies im Verhältnis 1 zu 2 mit Kartoffelpüree, dazu kommen angebratene Zwiebeln, kleingehackte Rote Bete, Cornichons und in Streifen geschnittene Matjesfilets,ordentlich mit Salz, schwarzem Pfeffer und Kümmel würzen und etwa 20 Minuten im Topf schmoren lassen, jede Portion mit einem Spiegelei servieren.


Ach ja, und wer weniger proletarisch, sondern vom Feinsten speisen will, aber auch maritim, für den gibt es das Admiralitätsmenü:

LACHSTERRINE MIT KRÄUTERSAUCE

Lachsfarce
200 g Lachsfilet
200 g flüssige Sahne
1 Eiweiß
Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Einlage
250 g Lachsfilet in Würfeln
80 g Räucherlachs in kleinen Würfeln
etwas frisch gehackten Dill

Kräutersauce
1 EL Estragon
1 EL Kerbel
1 TL Dill
2 EL glatte Petersilie
1/4 l Mayonnaise, die mit Weißwein
etwas verdünnt wurde
Salz, Pfeffer, Zitronensaft, etwas Dijonsenf

Zubereitung Lachsfarce
Lachsfilet in Stücke schneiden, Salz und Pfeffer dazu, Sahne in eine Schüssel und beides so lange ins Kühlfach stellen, bis es anfängt zu gefrieren. Dann Lachs in einen Kutter (Küchenmaschine) geben. In den laufenden Kutter das Eiweiß und langsam die gut gekühlte Sahne zugeben.

Zubereitung Einlage
Die Fischstücke für die Einlage pfeffern und salzen, mit den Räucherlachsstückchen vermischen, Dill darunter geben. Terrinenform mit Klarsichtfolie auslegen, eine Schicht Farce einfüllen, glattstreichen. Fischstückchen darauf verteilen und wieder eine Schicht Farce einstreichen usw. Gut verschließen und bei 80 Grad Wassertemperatur circa 35 Minuten garen lassen.

Zubereitung Kräutersauce
Alles zusammen mit der Mayonnaise im Mixer pürieren, anschließend durch ein Sieb streichen und mit der restlichen Mayonnaise vermengen.

LAUWARMER HUMMERSALAT MIT KORIANDER

Zutaten
2 bretonische Hummer à 600-800 g, gekocht
2 EL Apfel-Honig-Essig
0,1 l Fischfond
1 EL Sonnenblumenöl
1 EL Sesamöl
1 MS Curry
1 kleinen Bund frischen, grünen Koriander
1 MS japanischen Meerrettich (Wasabi)
1 TL Ingwersaft
1 großer Kohlrabi
Meersalz

Zubereitung Marinade
Apfel-Honig-Essig, Sonnenblumenöl, Sesam-öl, Ingwersaft, Curry und Wasabi in den Mixer geben und aufschlagen lassen. Sind alle Zutaten gut vermischt, kalten, gelierenden Fischfond zugeben und bis zur cremigen Bindung mixen.

Zubereitung Kohlrabi
Den Kohlrabi im Ganzen schälen, daraus papierdünne Scheiben schneiden (am besten auf der Schneidemaschine), leicht salzen und zuckern und im Dämpfer (dem Wasser wird ein kleiner Bund grüner Koriander zugegeben) weich dämpfen.

Zubereitung Hummer
Die abgekochten Hummer im Kohlrabisud erwärmen, noch lauwarm ausbrechen, auf gewärmte flache Teller anrichten und mit den Kohlrabischeiben belegen, sodass das Hummerfleisch komplett bedeckt ist. Mit der Marinade beträufeln, die Hummerbeine zur Garnitur an den Tellerrand mit anlegen und je nach Geschmack einige grüne Korianderblätter draufgeben und sofort servieren.

JAKOBSMUSCHELN IN LACHS-TOURNEDOS MIT WEISSER TRÜFFELSAUCE UND SEPIANUDELN

Fisch und Lachsfarce
450 g Lachsfilet, entgrätet
(mit Kombizange rausziehen)
5 - 6 Jakobsmuscheln
125 g Lachsfleisch
60 g Sahne
Prise Salz
Zitronensaft
etwas Eiweiß
1cl Noilly-Prat (Wermut)
10 Bl. Basilikum
Salz, Pfeffer

Weiße Trüffelsauce
300 ml Sahne
200 ml Hühnerfond
50 g Trüffelöl
Stärke
Salz

Zubereitung gefüllter Lachs
Lachsfilet entgräten, Haut und den Fett-saum entfernen. Lachsfarce: Lachsfleisch in kleine Würfel schneiden, mit Salz, Zitrone und Noilly-Prat würzen. Das Eiweiß untermengen und in den Tiefkühler stellen. Gut gekühlte Fischwürfel im Kutter fein schneiden, Sahne zugeben und nochmals gut kuttern. Das Lachsfilet der Mitte nach aufschneiden und auseinanderklappen, leicht plattdrücken. Den Lachs mit Pfeffer aus der Mühle und Salz würzen und mit der Farce dünn bestreichen. Die ausgelösten und gewaschenen Jakobsmuscheln aneinandergereiht auf den Lachs legen. Das Lachsfilet mit Salz und Pfeffer würzen und zusammenrollen (mit gebutterter Alufolie umwickeln, so bleibt dieses in seiner Form). Scheiben von circa 3 cm Breite schneiden,
in einer Teflonpfanne mit geklärter Butter beidseitig kurz anziehen lassen und dann im Ofen garen. Vor dem Anrichten die Alufolie entfernen.

Zubereitung Trüffelsauce
Sahne und Hühnerfond separat in einem Topf auf 150 bzw. 100 ml reduzieren lassen. Beide Reduktionen zusammengeben und leicht abbinden. Trüffelöl zugeben. Mit Salz abschmecken. Im Mixer fein pürieren und nicht mehr sieben.

Gut dazu passen
Sepianudeln (Wem die Zubereitung von Sepianudeln zu aufwendig ist, der kann sie auch fertig kaufen.)

200 g Mehl
25 g Hartweizengrieß
90 g Sepia
7 Eigelb
5 g Öl

Zubereitung Sepianudeln
Geben Sie alle Zutaten in eine große Schüssel und vermengen Sie diese kräftig. Lassen Sie den Nudelteig eine halbe Stunde ruhen. Mit der Nudelmaschine schmale Bandnudeln drehen.

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Mittwoch, 14. Februar 2007
Fußball off stadium
Zwanziger räsonnierte angesichts des ostdeutschen Hooliganism darüber, künftig nur noch fürs Fernsehen in leeren Stadien zu spielen oder gar die Ost-Vereine von der Deutschen Bundesliga abzukoppeln. Angesichts der Tatsache, dass Fußballvereine längst Wirtschaftskonzerne sind und andererseits Fußball mit Politik verbunden ist, könnte man ja logischerweise das Vorgehen von Wirtschaft und Politik auf die Praxis des Fußballs übertragen: Man verzichtet ganz auf die Spiele, und über den Tabellenstand entscheidet der Proporz am Verhandlungstisch. Das würde auch gewaltig Kosten minimieren, und es wäre auf WMs und Olympische Spiele übertragbar. Witzig wären dann auch die Kommentare. Wenn z.B. die Goldmedaille im Gewichtheben an Nordkorea geht, könnte Südkorea sagen, die Bevölkerung, die es schaffe, die Last einer solchen Regierung zu tragen, verdiene diese Auszeichnung (das gleiche Modell gilt natürlich auch für China-Taiwan, Israel-Iran oder USA-Cuba).

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Dienstag, 13. Februar 2007
Gesellschaft für bedrohte Völker
Noch einmal anknüpfend an das Posting über eine merkwürdige Menschenrechtsorganisation und die Nachfrage von Workingclasshero

https://che2001.blogger.de/stories/690578/#comments
möchte ich noch ein paar Dinge über eine weitere NGO loslassen, die ich für einigermaßen schräg halte, auch wenn sie das nicht immer gewesen ist. Damals, als ich noch bei ai war, fand ich die GfbV eigentlich recht gut, besonders, weil sie nicht nur individuell politisch Verfolgte, klassische Gewissensgefangene, betreute, sondern sich schwerpunktmäßig um Pogrome und Gruppenverfolgungen kümmerte, etwas, womit die klassischen Menschenrechtsorganisationen sich oft schwer taten. Bedenklich fand ich das Handeln der GfbV allerdings dann in der Kurdistan-Solidarität, als wir mit dem großen Vorsitzenden Tilman Zülch zusammenrasselten, und in der Folge in Hinblick auf den Jugoslawien-Krieg. Es zeigte sich nämlich bald, dass die GfbV Solidarität nicht immer ohne Ansehen der Person leistete. Die Verdienste der Organisation, die komplette Sancars (Militärlaster mit mobiler Lazarettausrüstung) in den Nordirak oder nach Sebrenica schickten sind sicher sehr hoch, aber die Unterstützung, die gewährt wurde, erfolgte nach bestimmten ideologischen Vorgaben. Handelte es sich bei einem Konflikt, wie in Kurdistan - Türkei, um eine Auseinandersetzung zwischen einem bürgerlichen Staat und einer linken Guerrilla, so hielt man sich mit humanitärer Hilfe für kurdische Opfer tendenziell eher zurück, in Kurdistan - Irak unterstützte man eher die soziale Basis der bürgerlichen DPK als die der vergleichweise eher linken PUK. Von der von politischen Präferenzen freien Unterstützung von Verfolgten ohne Ansehen der Person, wie sie ai ausübt, schien bei der GfbV nicht immer die Rede sein zu können. Dagegen wurden die Sezessionen von Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und den Kosovaren sofort emphatisch begrüßt und frühzeitig die Anerkennung dieser Staaten/Gebiete gefordert. Ins Auge sticht hierbei, dass die GfbV-Spitze an Verhandlungslösungen oder Kompromissen von vornherein nicht interessiert war und dass Ethnizität für diese einen Wert an sich darstellt. Volkstum, oder, wie Adorno und Horkheimer es nannten, "das naturhaft Besondere", ist für Leute wie Zülch nicht veränderbar, nicht sozialen Prozessen und variablen kulturellen Codes ausgesetzt, sondern eine feststehende Größe. Ob die sorbische Trachtengruppe, der Sentinelesen-Stamm auf den Andamanen oder die verfolgten Roma Südosteuropas, man ist geradezu entzückt, wenn sich irgendwo Ethnizität artikuliert. Im gleichen Maße werden multiethnisch-emanzipative, antinationale bzw. soziale Bewegungen nicht als unterstützenswert betrachtet. Ich habe einige Diskussionen mit Zülch erlebt, in denen er sich als erbitterter Gegner jeder Art von sozialem Experiment und zugleich als unbedingter Anhänger des Nationalstaats darstellte. Letztlich ist der Volksbegriff der Gesellschaft für bedrohte Völker ein sehr völkischer. Im Verlauf des Jugoslawienkriegs trat die GfbV wie eine Lobbyorganisation zur Forderung militärischer Interventionen ein, was ihr in Antira-Kreisen den Namen "Gesellschaft für die Bedrohung der Völker" einbrachte. Vertritt die antirassistische Linke einen Begriff von Multikulturalismus, der auf ethnischen Schmelztiegel und Emanzipation der Exilanten im Exil (etwa Überwindung atavistischer Bindungen an das eigene Kollektiv, z.B. Emanzipation muslimischer Frauen in der Fremde) abzielt, ist der Multikulturalismus-Begriff der GfbV vom "Ethnopluralismus" der Neuen Rechten kaum zu unterscheiden.

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Montag, 12. Februar 2007
Hardcore-Antideutscher klärt unfreiwillig auf
Nämlich darüber, dass sein unmittelbares Spektrum gegen jeden sozialen Protest und gegen die Unterschichten steht. Adorno, zu was wirst Du mißbraucht!

Ein Freund von mir kommentierte den Beitrag mit "wenn der sich noch als links definiert, ist er schwerstens persönlichkeitsgestört..."

Nun ja, ich kenne diese Spezies. Für die bedeutet links nicht solidarisch sein mit irgendwem, sondern die exklusive Zugehörigkeit zu den elitären Inhabern eines bestimmten Bewusstseins. "Ein Linker redet nicht einfach irgendwas daher... Linke wissen das.... Links sein bedeutet, ein Bewusstsein der Widersprüche zu haben".... ich kenne sie mehr als zur Genüge, diese zwanghaft-elitären Ansprüche und Selbstbebauchpinselungen.
Wenn man die Diskussionsstränge dort verfolgt, hat man das Gefühl, es nicht mit einer empirisch auf die gesellschaftliche Realität bezogenen politischen Theorie, sondern mit scholastischer Theologie zu tun zu haben.

http:// myblog.de/nichtidentisches/art/96160220/Pissident_forte

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Solidarität mit Cornelius
Prozess gegen Cornelius Yufanyi

Aufgrund eines willkürlichen Polizeieinsatzes gegen ProzessbesucherInnen
im Amtsgericht Göttingen am 16. Mai 2006 wurde Cornelius Yufanyi
festgenommen und er muss nun wegen „versuchter Körperverletzung“ vor
Gericht.

Dienstag, 16.1.2007
13.50 Uhr
Amtsgericht Göttingen

Kommt zahlreich zur Unterstützung von Cornelius!

Was war damals passiert?

Am 16. Mai 2006 fand ein Prozess gegen einen Unterstützer der Familie
Saado aus Ossenfeld statt, die um ihr Bleiberecht kämpft. Nach Ende des
Prozesses gegen 10 Uhr standen mehrerer Einsatzwagen der Polizei vor dem
Amtsgericht bereit. Die Beamten gingen auf die ProzessbesucherInnen zu
und forderten die Herausgabe der Personalien wegen „Abhalten einer
unangemeldeten Versammlung“. Es wurde den BesucherInnen des Prozesses -
darunter auch JournalistInnen - verboten, den Platz vor dem Amtsgericht
zu verlassen. Die Polizei hinderte Leute gewaltsam am Weggehen und wurde
zunehmend aggressiv und handgreiflich. Direkt an der Berliner Strasse
wurden die meisten Leute in einer Art Kessel festgesetzt. Weitere
Personen wurden die Strasse entlang verfolgt und Cornelius wurde
schließlich regelrecht über die vielbefahrene Strasse gejagt, mitten auf
der Strasse niedergeworfen und festgenommen. Laut damaligem
Polizeibericht wurden drei Leute wegen Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte angezeigt. Daraus ist nun im Fall von Cornelius
„versuchte Körperverletzung“ geworden.

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