Samstag, 24. November 2007
Keine Lager - Aufruf zur Demo gegen den Abschiebeknast Langenhagen
Und zwar am Samstag, dem 08.12.

Näheres gibt´s hier:

http://papiere-fuer-alle.org/

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Dienstag, 20. November 2007
Nichts ist vergessen, und niemand - Der Tag, an dem Silvio Meier starb
Die Nachricht vom Tod Silvios erreichte uns, als wir mit völlig anderen, eigenen Problemen beschäftigt waren. Die Art von Auseinandersetzung mit Faschos, bei der in erster Linie Antifas in kleinen Gruppen gegen die Nazis direkt vorgingen, hatte nach dem Tod von Conny und Alex 1989 und 1990 in Göttingen ein Ende gefunden. Eine Antifa-Strategie, die primär die Auseinandersetzung mit den Nazis selbst suchte, schien gescheitert, entsprechend wurde versucht, neue Wege zu gehen. Einige Antifas suchten möglichst breite Bündnisse, bildeten eine vereinsähnliche Antifa mit festen Strukturen, warben offensiv um Mitglieder und wollten eine bundesweite Organisation aufbauen - die Autonome Antifa (M), die bald vom eigentlich autonomen Gedankengut zum Marxismus-Leninismus umschwenkte und einen zunehmend autoritären Charakter annahm. Dann waren da wir, die wir einen Antifa-Begriff, der sich über den Feind, die Faschos, definierte kritisierten und vor allem die Opfer der Nazigewalt als Subjekte, nicht mehr als bloße Gewaltopfer, interessant fanden und so vom Antifaschismus zum Antirassismus und zur Aktionseinheit mit MigrantInnen und (überwiegend jugoslawischen, nigerianischen und kurdischen) Bürgerkriegsflüchtlingen fanden. In Bremen war die Situation nochmal anders, hier zerfiel die gemischte autonome Linke in die Fraktion der Antiimps und die der Sozrevs. Die Antiimps vertraten einen tradierten leninistischen Imperialismusbegriff und sympathisierten mit marxistisch-leninistischen Guerrillabewegungen im Nahen Osten wie PKK und PFLP, die Sozrevs (Sozialrevolutionäre) waren libertäre Autonome, deren Imperialismuskritik sich auf Subjekte wie Bauernaufstände in den Ländern des Südens, Frauenkämpfe und Kämpfe um das unmittelbare Existenzrecht wie etwa Brotpreisrevolten bezog. Aus ihrem neuen Antiimperialismus leitete sich die Flüchtlingssolidarität in der Theorie ab, während sie sich für uns aus Erfahrungen der Praxis ergab. Beides kam aber rasch zusammen und entwickelte sich zu einem neuen Ansatz. Flüchtlinssoli bedeutete für uns auch neue Verpflichtungen gegenüber den Betroffenen. Als Silvio getötet wurde, rödelten wir zwischen Soli mit einer Kirchenbesetzung in Norderstedt und der Nachbetreuung der Flüchtlinge, Einsammeln von Spendengeldern für Kurdistan und dem Runterbringen der Gelder ins Land (versteckt in der Unterwäsche) und der Vorbereitung der Bundestagsblockade in Bonn. Die "Barrikaden von Friedrichshain" wurden von uns solidarisch wahrgenommen, aber wir steckten zu sehr in anderen Kämpfen, um uns da einzubringen. Die Politik sowohl der von uns kritisierten Antifa (M) als auch von uns war nur möglich vor dem Hintergrund eines antifaschistischen Bündnisses, das in Göttingen von autonom bis zur SPD, dem DGB und der evangelischen Kirche reichte und das dafür sorgte, dass in der Stadt kein Fascho den Fuß auf den Boden bekam. Die Neonazis, die unsere Gegner waren, waren keine überfallartig auftauchenden Faschohorden wie in Berlin, sondern Nazis, die wir namentlich kannten und denen wir zahlenmäßig in der Regel mindestens 10:1 überlegen waren. Riefen in der Innenstadt auch nur drei Skinheads "Heil Hitler!", mobilisierte eine Telefonkette zu jeder Tages- und Nachtzeit 400 Leute an den Ort des Geschehens. So erfreulich die Lage in Göttingen war, Ärger bereitete das Umland, und bis nach Ilsenburg und Kassel lieferten wir uns Verfolgungsjagden mit dem braunen Pack. Das war manchmal auch ganz lustig: Einmal traf ein Trupp Göttinger Antifas bei einem bedrohten Flüchtlingswohnheim ein, dessen BewohnerInnen den Zaum um ihr Heim demoliert hatten und als Waffen gegen die Nazis einsetzten, sorgfältig darauf achten, mit der Nagelseite zu treffen. Auf die Frage, ob sie nicht furchtbar Angst gehabt hätten, kamen Sprüche wie "wieso, ich habe mit Arafat gekämpft, da sollen wir Angst vor 15 jährigen Glatzen haben?". Noch lustiger wurde es,als Flüchtlings zur Ehre der Antifas einen Hammel schlachteten und lecker zubereiteten, nur waren das mehrheitlich Vegetarier...

Nun, aber zurück zu Silvio: Nichts ist vergessen, und deshalb gibt es eine Demo.


http://www.antifa.de/cms/content/view/62/32/


http://www.silviomeier.tk/

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Foodporn Continues
An dieser Art Open picture Contest habe ich einmal meine Freude. Allzu lange halte ich das Rennen gegen die alphonsinischen Obszönitäten allerdings nicht aus, ohne bauchig zu werden.

Also, heute abend gibt´s Wraps, einen Bier-Cidre-Drink und Knabberkram.




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Montag, 19. November 2007
Foodporn
Er hat es so gewollt, der Don.




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Katzen würden Whisky saufen
Nee, etwas anders lautet der Spruch ja schon. Immerhin habe ich da gerade einen 21 jährigen stehen. Nun ja, ein alter Freund meinte mal, Basisdemokratie wäre, wenn Vorstand und Aufsichtsrat von Whiskas ausschließlich mit Katzen besetzt werden. Immerhin gibt es nun auch bloggende Katzen. Katzencontent made by cats: http://katzenleben.wordpress.com

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Ist die RAF ein geschütztes Markenlabel?
Den Eindruck könnte man jedenfalls haben, wenn man den unteren Teil dieses Kommentarthreads hier anschaut ;-)


http://difficultiseasy.blogsport.de/2007/11/09/lol-anti-antideutsche/

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Sonntag, 18. November 2007
Die göttliche Odette
Das Theaterprojekt "Die goettliche Odette" der Arbeitsstelle Islam und Migration ist seit dem 9. Oktober 2007 auf Tournee. Es leistet einen Beitrag zum christlich-islamischen Dialog und lädt ein zur Auseinandersetzung mit der eigenen religiösen und kulturellen Identität von Jugendlichen. Das Theater ist geeignet für 9. und 10. Schulklassen.
Die wichtigsten Informationen zu Konzept und Hintergründen finden sich auf der Homepage
http://www.goettliche-odette.de

Das Projekt steht auf zwei Säulen: zum einen umfasst es das Theaterstück an sich, das vom Klecks-Theater in Hannover einstudiert wurde. Für die Vor- und Nachbereitung gibt es ein 72 seitiges Begleitheft.

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Journalisten gegen Vorratsdatenspeicherung
dju-Vorstand klagt gegen Vorratsdatenspeicherung

Die Mitglieder des Bundesvorstands der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di haben sich in ihrer Sitzung 15. November 07 geschlossen der Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung von Verbindungsdaten angeschlossen. Insbesondere aus Sicht von Journalisten höhlt die von der Bundesregierung angestrebte Regelung den Informantenschutz in eklatanter Weise aus. Verdeckte Recherchen werden so nahezu unmöglich, was einen nicht hinnehmbaren Angriff auf die Presse als Kontrollinstanz in der Demokratie darstellt.

Darüber hinaus kritisiert die Journalisten-Gewerkschaft auch den mit der Speicherung verbunden Eingriff in die Privatsphäre der Bürger. Die dju ruft daher auf, die Verfassungsbeschwerde zu unterzeichnen. Eine Vorlage ist unter www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/52/70

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Samstag, 17. November 2007
Zum 17.November: Nichts ist vergessen und niemand. Es ist auch nichts verziehen.
Heute vor 18 Jahren wurde meine damalige Kommilitonin Conny Wessmann bei einem Polizeieinsatz, bei dem sich Beamte des Göttinger Zivilen Streifenkommandos verabredet hatten, Antifas, so wörtlich, "plattzumachen", auf die vielbefahrene Weender Landstraße getrieben, von einem Auto erfasst und getötet. MitstreiterInnen, die erste Hilfe leisten wollten, wurde von einem Hundeführer beschieden, sie könnten sich gleich danebenlegen. Die Neonazis, deren Randale die Gruppe um Conny dazu bewegt hatte, überhaupt auf die Straße zu gehen, wurden von der Polizei hingegen äußerst schonend behandelt. Bis heute ist das Vorgehen der Beamten von der Staatsanwaltschaft nicht aufgeklärt worden, und ich würde sagen, weil kein Interesse daran besteht. Trauer und Wut sind auch nach 18 Jahren frisch. No justice - no peace!

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Freitag, 16. November 2007
Münte sagt, wie es nicht ist
Unmittelbar, bevor Münte seinen Rücktritt bekannt gab (seiner Frau, die ich mal kurz kennenglernt habe und ganz nett fand herzlich “Gute Besserung) , wurde noch ein Interview mit ihm gesendet, in dem er die alte ALG2-Regelung damit rechtfertigte, dass es genug Langzeitarbeitslose auch in reiferen Jahren gäbe, die noch gute Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt hätten. So gäbe es beispielsweise sehr viele Arbeitslose um 45, die hochqualifiziert seien und daher über kurz oder lang in Beschäftigung finden würden. Wahrscheinlich glaubt er sich das ja, aber wie realitätsfremd ist das denn? Gut, bei Handwerksbetrieben spielt das Alter, wenn Führungskräfte gesucht werden, nicht so die Rolle, der Anlagenbau und bestimmte Sektoren der zuliefernden Elektroindustrie suchen ganz händeringend Leute, Manager bleiben in der ganzen Betrachtung ohnehin außen vor. Und es gibt Branchen, die mit den Anforderungsprofilen der öffentlichen und privaten Stellenvermittlung weder erfasst noch erreicht werden, zum Beispiel Landwirtschaft und Schrottverwertung, ev. auch die Häfen und Werften. Für Handwerksmeister, Maschinenbauingenieure, Geschäftsführer und Prokuristen von Mittelständlern und Traktoristen bestehen also auch mit Mitte 40 noch gute Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt. Ich kannte auch mal einen 47 jährigen Kameramann, der arbeitslos geworden eine Weiterbildung des Arbeitsamts abbrach, weil er von einem Fernsehsender kontaktiert und angeheuert wurde. Auf der anderen Seite muss man aber bei Arbeitskräften aus der Großindustrie (vom Bandmalocher bis zum Mittleren Management) , dem ganzen Bereich Werbung/Marketing/PR/Journalismus und der Wissenschaft sagen, dass, wer da mit 40 arbeitslos wird, verloren hat, wenn er oder sie nicht in ein paar Wochen nach Eintreten der Arbeitslosigkeit eine neue Stelle auftut. Ich habe einmal eine Personalerin kennengelent, die meinte, wenn in einem Lebenslauf ein Alter von über 35 drinstünde, würde sie gar nicht weiterlesen, sondern die Mappe aussortieren. Bei allen Unternehmen mit betrieblicher Altersversicherung wäre es sowieso so, dass unterhalb der Spitzenführungsebene nur Leute eingestellt würden, deren Arbeitszeit im Unternehmen deutlich länger ausfiele als die zu erwartende Rentenbezugsdauer, und was das heißt, wenn davon ausgegangen wird, dass die Leute deutlich über 80 werden und Anfang 60 von der Vorruhestandsregelung Gebrauch machen ist ja wohl klar. Bei einem der weltführenden IT-Hersteller werden die Mitarbeiter an ihrem fünfzigsten Geburtstag gefragt, ob sie nicht dem Nachwuchs eine Chance geben und ihre Arbeitsplatz für einen jüngeren Kollegen freimachen wollten. Ich selbst bin Anfang 40 und besitze eine der denkbar höchsten Qualifikationen, nämlich interdisziplinärer Doktortitel mit magna cum laude plus eine Ausbildung in einem High-Tech-Bereich und einen guten und unbefristeten Job. Aber würde ich arbeitslos, so könnte ich vielleicht noch als Pizzabote, Taxifahrer oder Nachtwächter anheuern, und ich kenne genug Callcenteragents und Feinkostverkäufer mit hochqualifiziertem Hochschulabschluss.

Insofern wünsche ich mir eine Person aus der Politik, die mal ehrlich sagt, wo der Hammer hängt: “Leute, wenn Ihr mit 40+ arbeitslos werdet und ihr organisiert Euch nicht selber was, dann könnt Ihr´s knicken, Ihr seid Ausschuss, Ihr seid verzichtbar, man will Euch nicht, diese Gesellschaft sortiert Euch aus und das soll so sein!”

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Mittwoch, 14. November 2007
Architektonische Ausschweifungen
Gemessenheit, Goldener Schnitt, ausgewogene Proportionen, das zeichnete den Klassizismus und Neoklassizismus aus, aber auch den Jugendstil und die Reformarchitektur der 1920er Jahre, die gerade gebaut wurde, als die Bauhausarchitekten ihre Konzepte entwickelten.







Dagegen mutet der Stil des Barceloneser Genies Antoni Gaudí, den ich sehr verehre, eher geflippt an, viel anarchistische Gaudi halt.




Was allerdings herauskommt, wenn Numerobis in unser Zeitalter geholt wird und zu Ligety-Klängen unter LSD-Einfluss baut ist hier gezeigt (gesehen in Ungarn):



Wie der Ungar, so der Tscheche, wenn auch etwas größer.


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Au weia, antideutscher Wahnsinn rulez!
Marx, Adorno, Bush, der Kampf geht weiter!

Was die da mit Kalle und Teddy veranstalten geht auf keine Kuhhaut. Irgendwie erinnert mich das ja an die veganen Demoparolen, die wir uns zu der Zeit ausdachten, als diese Bewegung gerade die hipste Form der ML/SDL (Moralische Linke/Sonderbar durchgeknallte Linke) darstellte, also das, was die ADs heute sind. Sie lauteten damals

"Hinter dem Schlachthof steht das Kapital, der Kampf um Befreiung ist interanimal!

Trauer und Wut, Milch ist weißes But!" und waren ebensosehr als Verarsche gemeint, wie sie ernstgenommen wurden. Dies hier ist allerdings völlig ironiefrei, aus meiner Sicht trotzdem absolut gaga.

http://lysis.blogsport.de/2007/11/09/schenkelklopfer/#comments

Hierzu ein klasse Kommentar, den ich einfach mal zitiere:

"Mal aus ästhetischem Blickwinkel und als Bestätigung eines von mir seit längerem gehegten Vorurteils: Die Antideutschen sind eine Art unglückliche Mischung aus den K-Gruppen des 20. Jahrhunderts und der neuen Frankfurter Schule, die sich über jene amüsiert hat.

So wie ein Harald Schmidt eine mittelmässige rechte absurde Gestalt ist, die heute im öffentlich-rechtlichen Rundfunk so witzig und tabuverletzend sein darf, wie es die “neue Frankfurter Schule” bis 1980 vielleicht noch war. Aber spätestens 1981 war das nicht mehr lustig…

Der erste Gedanke, der mir kam, als ich diese “Karrikatur” gesehen habe, war folgender: Jemand, der die Erstseiten der K-Gruppen-Zeitungen der 70er Jahre nicht kennt, wird nicht nur nicht darüber lachen, der wird nicht den Schimmer einer Ahnung haben, was das überhaupt soll.
Da gab es ja diese ganzen Gazetten mit Marx, Engels und Lenin. Mal mit Mao, mal mit Stalin, mal ohne Mao, aber mit Enver Hoxha, oder wie der sich schreibt…

Was auch immer Theoder W. Adorno in seinem Leben gemacht hat, ich weiss wirklich nicht, welcher Dummheit oder Gemeinheit man oder frau fähig sein muss, um ihn dort zu plazieren. Marx kann zwar auch nichts dafür, aber der verunglückten Marxismus-Leninismus Geschichte haben wir Linken es halt zu verdanken, dass es immer mit ihm ganz links anfängt. Dafür kann er nichts und er wäre nicht so traurig und wütend darüber wie Adorno.

Mittellange Rede, kurzer Sinn: denkt euch Adorno weg, lasst Marx da - der kann sich selbst verteidigen, und denkt euch Bush als denjenigen, der Enver Hoxha, Pol-Pot und Stalin ersetzt hat.

Und die Internationale unserer unbegabten PR-Antideutschen dazu lautet: Wir sind die Aussenminister und Redenschreiber und Springervollschreiber von morgen - und die lustigsten unter uns sind die Harald Schmidt von morgen!

Ich komme mir hier ja schon ein bisschen alt vor: war dir, Lysis, eigentlich bewusst, was an diesem Bild lustig sein sollte?

Jeder hat wahrscheinlich schon einen Jesus am Kreuz hängen sehen, aber diese Aufstellung von vermeintlichen Klassikern des sogenannten Marxismus-Leninismus; hat das wirklich Eingang in unsere Ikonographie gefunden?"

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Das ist der Beweis! Alpinisten sind Antisemiten!
Auf was man so kommen kann, wenn man die Welt durch eine bestimmte Brille sieht ist schon erstaunlich ;-) Dass das Ding einfach warm ist und besser aussieht als so mancher Schal, vor allem auch funktional aufgrund seiner großen Fläche bleibt dabei natürlich außen vor. Lustig war ja mal, als ich in Ägypten fragte, wie das Ding auf arabisch heißt, und "Shal" zur Antwort bekam.

http://girlsetsfire.blogsport.de/2007/10/31/das-ewige-tuch/#comments

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Montag, 12. November 2007
Ein wenig üben
Das lohnt sich immer, denn schließlich will man ja fit sein für die wirklich großen Unternehmungen. Bevor das kalte Wetter einsetzte, fand ich also noch die Zeit, mit ein paar netten Leuten zu trainieren.









Schließlich warten nächstes Jahr wieder die ganz großen Touren!

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Alter Schwede!
In Schweden nimmt die Prostitution drastisch ab, seit die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen als Ausübung sexualisierter Gewalt bzw. sexuelle Ausbeutung unter Strafe steht. Dazu begleitend findet ein umfangreiches staatliches Anti-Prostitutionsprogramm statt, das von Ausstiegshilfen für Huren bis hin zur Erzeugung von Problembewusstsein bereits im Grundschulalter reicht. Schweden setzt damit seine Tradition einer progressiven Genderpolitik fort. Trotzdem weiß ich nicht so richtig, ob ich das Ganze gut finden soll. Auf der einen Seite konnten viele in die Prostitution gezwungene Einwanderinnen aus ihren Sklaverei-ähnlichen Lebensverhältnissen befreit werden. Die Zahl der Vergewaltigungen hat aber zugenommen. Scheinbar ist da dann doch ein Ventil für psychosexuelle Pathologie verschlossen worden, die sich anderswo verheerend auswirkt. Oder was meint Ihr? Ich bin da etwas ratlos.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,515779,00.html

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Sonntag, 11. November 2007
Tribute to Norman Mailer
Einer der besten Schriftsteller englischer Sprache hat uns verlassen. Er lebte nach dem Motto: "Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen." Dafür ist er verhältnismäßig alt geworden. Er soll unvergessen sein.

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Zum "Massenmörder" Che Guevara und rechter Realitätsklitterei
reedit

In der konkret vom Oktober hatte sich Hermann L. Gremliza über den unsäglichen Miersch/Maxeiner-Artikel ausgelassen, der über die Bezeichnung Che Guevaras als Massenmörder die moralische Demontage der Linken zu betreiben versucht und dabei Folgendes festgestellt

http://shiftingreality.wordpress.com/2007/10/12/politischer-boulevard/

Die Zahl der auf Betreiben von Che Guevara Hingerichteten sei, wenn man sie mit 200 ansetzt, gemessen an der Tatsache, dass das Batista-Regime etwa 20 000 Menschen, überwiegend nach schweren Folterungen, ermordet hatte, und dass es in erster Linie die Angehörigen der an diesen Morden beteiligten Einheiten waren, die hingerichtet wurden eher als sehr verhältnismäßig anzusetzen, vor allem, wenn man bedenkt, was in jener Zeit prowestliche Regime so anrichteten.

“Hat man je in der WELT gelesen, die Bombardierung einer afghanischen Hochzeitsgesellschaft sei das Werk von Killern? Und kein ethisch einwandfreier Kollateralschaden?… Einige Zahlen der von solch westlich orientierten Regimes Ermordeten: Guatemala 140.000, Südafrika 120.000, Indonesien 900.000, Chile 3.000, Osttimor 200.000….Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm, sprach Bruno Heck 1973, als Pinochet das Estadio Nacional zum Konzentrationslager für 40.000 seiner Gegner gemacht hatte. Dort wurden Victor Jara, damit er nicht mehr Gitarre spielen könne, die Hände gebrochen, bevor er mit einem Maschinengewehr erschossen wurde. Bruno Heck war der erste Generalsekretär der CDU. Noch heute wird alljährlich unter Anteilnahme der Spitzen der Gesellschaft der Bruno-Heck-Wissenschaftspreis verliehen.”

Hierzu findet sich in der aktuellen konkret-Ausgabe ein interessanter Leserbrief. Ich zitiere wörtlich:

"Wo kommt die verdammte Zahl der beim Putsch in Chile von Militär und Polizei getöteten Menschen her? Der dpa-Korrespondent Heriberto Zecher (oder so ähnlich; er war in großer Zeit auch für den <<Völkischen Beobachter>> tätig) meldete Ende September 1973 unter Berufung auf Junta-General Mendoza über 3.500 Tote. Der schwedische Botschafter Harald Edelstam, selbst mißhandelt, als er den Abzug des kubanischen Botschaftspersonals in Santiago gegen den Beschuss der Soldateska ermöglichte, ging drei Wochen nach dem Putsch (unter Berufung auf unterschiedliche Quellen wie Ärzte, Gewerkschafter/innen, Mitarbeiter/innen von Leichenhäusern) von deutlich über 10. 000 Ermordeten aus. Kleinlich? Alles längst den Mapocho runter? Glaube ich nicht. Vor dem Hintergrund aktueller Anlässe und wahrscheinlich nicht zuletzt wegen des nachgewachsenen Personals, das Allende kaum von Alzheimer zu unterscheiden in der Lage ist, war die Nachrichtenkreativität hinsichtlich Chiles in letzter Zeit besonders penetrant und zynisch. Wenn man schon nicht in jedem Zusammenhang das Methodische daran deduzieren will oder kann, dann sollte man wenigstens von Zahlen die Finger lassen, die noch falscher sind als die eines dpa-Faschisten."

In der Tat: Konservative, rechte und besonders Bush-freundliche Kräfte rechnen die Zahl der Opfer des Pinochet-Regimes herunter, um durch Relativierung seiner Grausamkeit die Linke in Südamerika, insbesondere Castro-Cuba (das ohne Frage eine Diktatur ist) umso schrecklicher darstellen zu können. Hiermit übernehmen sie eine Diskursmatrix von ganz rechts: Denn Auschwitzleugnung und Noltes Beschreibung der Shoah als den Deutschen eigentlich wesensfremde "asiatische Tat", die nur aus Angst vor Stalin begangen werden konnte, sind ja nichts anderes als genau das. Aber wenn´s gegen die letzten Kommies geht, darf gerne auch mal faschistisch geschichtsklittert werden.

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Ein guter Broder
Heute mittag fand auf Phönix eine Diskussion über die von Dawkins aufgeworfene Frage statt, ob Gott existiere oder eine Schöpfung des Menschen sei. Abgesehen davon, dass diese Frage wirklich aktuell war, als Feuerbach sie stellte, war die Diskussion sehr interessant; sie ließ die christlichen Theologen eher alt aussehen, weil sie erkennen ließen, dass ihr Glaube bestimmte Fragen gar nicht zulässt. Wer aber sehr locker und souverän begründete, wieso man als Jude Atheist sein kann und trotzdem Jude bleibt war Henryk M. Broder. Dieses eine Mal fand ich ihn richtig gut. Wobei ich ohnehin den Eindruck habe, dass er allmählich wieder besser wird als in den letzten Jahren.

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Samstag, 10. November 2007
Tlaloc rulez!
So nebenbei gesagt: Während in der Völkerwanderungszeit die antike Zivilisation gerade den Bach runterging, war Teotihuacan größer, als das antike Rom je gewesen ist.

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Freitag, 9. November 2007
Pfüati, Stoiber, oder auch: grüß Got (wennst ihn sigst)
Knattergeil, was mein Lieblingsmeinungsblatt, das titanische, da schreibt:


"Und danke auch, Medien, daß wir zum Abschied E. Stoibers noch einmal seine schönsten Versprecher lesen durften, meist unter brüllkomischen Überschriften wie <<Stoibers gestammelte Werke>>; aber daß dieser eminente Komiker die steuer- und erbrechtliche Anerkennung homosexueller Paare mit Teufelsanbetung verglich, die Nationalsozialisten in erster Linie für Sozialisten hielt, politische Gegner als Ratten und Schmeißfliegen beschimpfte, für die Verschärfung des Asylrechts trommelte, sich überhaupt bei jeder Gelegenheit als christlich-abendländischer Leitkulturhammel gerierte und trotzdem bzw. genau deshalb beinahe Bundeskanzller geworden wäre - daran muß mal wieder wer erinnern?

Gern geschehen!

Titanic

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Syrische Sicherheitskräfte feuern auf kurdische DemonstrantInnen
PRESSEMITTEILUNG

Göttingen 06. November 2007

Syrische Sicherheitskräfte eröffnen das Feuer auf friedliche kurdische
Demonstranten

Am Freitag, dem 02. November wurden während Demonstrationen im Norden
Syriens der junge Kurde Isa Khalil, 21, getötet und die beiden Kurden
Schiyar Khalil und Bilal Said Saleh schwer verletzt. Rund 5000
Kurden hatten in den überwiegend von Kurden bewohnten Städten Kamischli
und Ayn Al-Alarab im Norden von Syrien friedlich gegen den drohenden
türkischen Einmarsch in das irakische Bundesland Kurdistan demonstriert.

Die syrischen Sicherheitskräfte gingen gleich mit Schlagstöcken und
Tränengas gegen die Demonstranten vor, beschreibt Kamal Sido,
Nahost-Referent der GfbV, die Situation. Erst danach wurden
vereinzelt Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen, die mit Schüssen
auf die kurdischen Zivilsten antworteten. Anschließend nahmen sie mehr
als 30 Kurden fest. Diese Angaben wurden von dem renommierten
kurdischen Menschenrechtler Maschal Tamo aus Kamischli telefonisch
bestätigt.

In diesem Zusammenhang fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) mit einem Schreiben an Syriens Präsidenten Baschar al-Assad
die Freilassung der am Freitag festgenommenen Kurden.Aber auch alle
anderen kurdischen politischen Gefangenen, etwa 200 Frauen und Männer,
die zum Teil seit vielen Jahren ohne ein Gerichtsurteil in syrischen
Gefängnissen festgehalten werden, müssen endlich die Freiheit wieder
bekommen, forderte Sido.

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Mittwoch, 7. November 2007
Go, Trabi, go!
Jetzt wird er also 50 Jahre alt, der Trabi. Wäre es da nicht Zeit für eine Nostalgie-Edition mit moderner Technik? Es gibt ja auch den New Beetle, einen neuen Mini (der gar nicht mehr winzig ist) und sogar eine Neuauflage des Fiat 500, der ja schon ein ziemlich trabiesker Wagen war. Warum kein neuer Trabi? Ich finde ja auch, dass VW jahrzehntelang an der etwas geflippteren Zielgruppe vorbeigeplant hat, bis die allmählich so weit ausgedünnt wurde, dass es sie heute kaum noch gibt. Ich glaube, dass der Pogo mit Borsteniro auf dem Dach, Karomuster und Sollbeulen im Blech seine Liebhaber gefunden hätte, but to late, I suppose.

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Dienstag, 6. November 2007
Fernsehtipp zum Mittwoch
Von Mitstreiter Mohammed erreicht mich das hier: Was Interessantes im Fernsehen:
dieser Fall ist echt, und wurde in Berlin ganz laut diskutiert. Schaut es euch mal an.
3sat, Mittwoch, 07.11., 21:30 - 22:20 Uhr

'Migranten - Gäste oder Mitbewohner?'
Wie sicher ist die neue Heimat? Wie lange darf man bleiben in dem Land, in dem man fast sein ganzes bisheriges Leben verbracht hat? Die drohende Gefahr einer plötzlichen Abschiebung begleitet viele hier aufgewachsene ausländische Jugendliche. Junge Menschen wie Nasima, eine Kurdin aus dem Libanon, die 1993 achtjährig nach Berlin kommt. Sie lernt schnell die deutsche Sprache, besucht erfolgreich die Schule und arbeitet ehrenamtlich mit Kindern aus Migrantenfamilien. Doch die gelungene Integration endet abrupt, als 20 Polizisten Nasima am 1. März 2007 morgens aus ihrer Wohnung abholen. Noch am Nachmittag sitzt Nasima im Flugzeug nach Istanbul, wo der Vater sie erwartet, den sie seit zwei Jahren nicht gesehen hat. Er bringt Nasima in ein kleines Dorf, wo sie verheiratet werden soll. Nasima spricht kein Türkisch, der Vater schlägt sie, sie nimmt acht Kilo ab. 13 Tage nach Nasimas Ausreise entscheidet die 25. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin, dass die Ausweisung unrechtmäßig war. Aufgrund des massiven Drucks der Presse und Öffentlichkeit und der unermüdlichen Unterstützung durch Anwälte und ihre Familie kann Nasima im Juni 2007 nach Berlin zurückkehren. Doch ihr Visum gilt zunächst nur für zwei Jahre."

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Solidarität tut not
Und aus diesem Grunde verlinke ich hier das Blog einer Angehörigen der von den absurden 129a)-Verfahren betroffenen Leute. Gegen den Schnüffelstaat!


http://annalist.noblogs.org/

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Montag, 5. November 2007
Teurer Blödsinn: Das Telekom I-Phone
Zum 9.11., dem Jahrestag der Novemberrevolution und der Reichspogromnacht, soll ein Gerät bei der deutschen *elekom eingeführt werden, das die Welt nicht braucht. Für eine Grundgebühr, die je nach gewähltem Tarifmodell zwischen der einer überteuerten Online-Phone-Videodownload-Flatrate und der einer Leasingrate für einen Kleinwagen liegt und für Gesamtkosten, die denen eines PS-schwächeren Motorrads entsprechen, wird ein Handy angeboten, man fasst es nicht! Gut, dies ist zugleich auch I Pod (auch son Blödsinn, ich habe meinen MP3-Player insgesamt dreimal in einem Jahr genutzt) und ermöglicht Surfen im Internet (was ich ohne 50cm Keyboard nie tun würde, ich bin doch kein Siganese!) sowie zeitgleiches SMSen oder Downloaden von allem möglichen Schrott während des Telefongesprächs, also: Dinge, die die Welt nicht braucht, Hauptsache, es steht Apple drauf! Ich sehne mich echt danach, dass mal jemand ein Handy herausbringt, mit dem man nichts Anderes kann als telefonieren, etwa dem Leistungsumfang eines alten Relais-Telefons mit Wählscheibe entsprechend, ich würde mir so ein Gerät sofort anschaffen und dafür auch extra weniger Geld ausgeben ;-)

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Solidarität mit Turgey Aydin! Abschiebung stoppen!
Die Berliner Ausländerbehörde zeigt mal wieder, was sie von Menschlichkeit hält: Türgay Aydin, mit drei Jahren nach Deutschland gekommen und ohne Wurzeln in der Türkei, wurde in Abschiebehaft genommen. Um Europa keine Mauer - Bleiberecht für alle und auf Dauer!

http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_pe.php?sid=369

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