Durch eine Impfung gegen SARS-CoV-2 kann das postoperative Sterberisiko in Zusammenhang mit COVID-19 deutlich gesenkt werden. Das belegt eine Studie des Forschungsnetzwerks COVIDSurg unter Beteiligung des Universitätsklinikums Tübingen. Grundlage waren Daten von über 56.000 Patienten. Den Autoren zufolge sollten Patienten, die auf einen planbaren, aber erforderlichen Eingriff warten, bei Impfungen priorisiert werden. Alle Ergebnisse sind im British Journal of Surgery erschienen .
COVID-19: Mortalität nach OPs um das 4- bis 8-Fache erhöht
Laut der Erhebung infizierten sich weltweit 0,6% bis 1,6% aller Patienten während oder kurz nach einer geplanten Operation mit SARS-CoV-2. Dadurch erhöht sich ihr Mortalitätsrisiko während des 1. Monats postoperativ um das 4- bis 8-Fache. Speziell bei älteren Personen ab 70 Jahren steige die Sterblichkeitsrate auf 12% an, nach Eingriffen wegen einer Krebserkrankung sogar noch weiter, so die Autoren.
Basierend auf Risiken, denen chirurgische Patienten ausgesetzt sind, berechneten sie den potenziellen Nutzen einer COVID-19-Impfung vor geplanten Operationen. Primärer Endpunkt war die Anzahl der benötigten Impfungen, um einen COVID-19-bedingten Todesfall innerhalb eines Jahres zu verhindern.
Rund 60.000 Todesfälle wären vermeidbar
Insbesondere bei älteren Patienten über 70 oder bei Patienten, deren Eingriff sich aus medizinischen Erwägungen nicht verschieben lässt, könnten Todesfälle durch eine entsprechende Impfpriorisierung vermieden werden, berichtet die Uniklinik Tübingen. Den Berechnungen der Forscher zufolge müssten, basierend auf gemittelten globalen Inzidenzraten von 2020, insgesamt 1.840 Personen über 70 Jahren oder 351 gleichaltrige Patienten speziell vor Tumoroperationen geimpft werden, um 1 Todesfall durch COVID-19 zu vermeiden.
Entsprechende Daten sollten deshalb von politischen Entscheidungsträgern aufgegriffen werden, um chirurgische Patientinnen und Patienten für COVID-19-Impfungen zu priorisieren? Prof. Dr. Alfred Königsrainer
Die Studienautoren gehen davon aus, dass durch eine globale Impfpriorisierung von Patienten vor operativen Eingriffen weltweit etwa 60.000 Todesfälle weniger zu verzeichnen wären. ?Entsprechende Daten sollten deshalb von politischen Entscheidungsträgern aufgegriffen werden, um chirurgische Patientinnen und Patienten für COVID-19-Impfungen zu priorisieren und den Rückstand an planbaren Operationen sicher abzuarbeiten?, betont Prof. Dr. Alfred Königsrainer. Er ist Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie und hat die Studie geleitet.
Speziell in Ländern mit geringem oder niedrigem mittlerem Einkommen, in denen sich Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nicht flächendeckend umsetzen ließen, würden bei dieser Strategie weniger schwere Erkrankungen und Todesfälle auftreten.
Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.
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?Ich denke, ein Fortschritt ist da?, sagt Prof. Dr. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, bei einem Presse-Briefing des Science Media Center Germany . ?Aber es ist keineswegs so, dass es eine Erkrankung ist, die wir heute sehr, sehr gut behandeln können, wenn mal ein intensivpflichtiger Verlauf eingetreten ist.?
Kluge: ?Ich sage mal aus meiner Sicht, 95 Prozent der Medikamente sind in Studien durchgefallen, wahrscheinlich sind es sogar 99 Prozent.? Man dürfe nicht zu optimistisch sein, ?das? Medikament zu finden, welches die Mortalität beatmeter Patienten von derzeit 40% auf 5% reduziere. Laut einer Übersicht des Verbands forschender Arzneimittelhersteller befinden sich ?mehrere hundert? Wirkstoffe in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung.
Ich sage mal aus meiner Sicht, 95 Prozent der Medikamente sind in Studien durchgefallen, wahrscheinlich sind es sogar 99 Prozent. Prof. Dr. Stefan Kluge
Bessere Prognose auf Intensivstationen ? aber kein Durchbruch
Die gute Nachricht: Es gebe Hinweise, dass sich die Mortalität in allen europäischen Ländern verringere, sagt Kluge. ?Wir haben gelernt, dass wir nicht zu früh invasiv, also mechanisch beatmen sollten. Dass wir immer versuchen, den Patienten mit anderen Maßnahmen etwa mit der Sauerstofftherapie und der Maskenbeatmung zu stabilisieren.?
Pharmakotherapien hätten dazu ebenfalls beigetragen. ?Wir haben bei den Medikamenten sicherlich gelernt, dass viele dieser Patienten doch Thrombosen haben: bei bis zu 30, 40 Prozent der COVID-19-Patienten, wenn sie im Krankenhaus sind, findet man Thrombosen, sodass sich der Ansatz der Blutverdünner mit Heparin bewährt hat?, berichtet Kluge.
Er verweist auf die Leitlinie zur stationären COVID-19-Therapie ? anfangs noch S1, mittlerweile in der höchsten Entwicklungsstufe S3. Etliche Wirkstoffe seien bewertet worden, etwa Dexamethason bei beatmungspflichtigen Patienten. Den Benefit habe man in vielen Studien gesehen, so Kluge.
?Das war am Anfang der Pandemie überhaupt nicht klar, weil es bei anderen Virus-Erkrankungen wie zum Beispiel der Grippe eher nachteilige Effekte hatte: dass das Kortison bei diesen schwerkranken Patienten doch wirklich in vielen Studien zu einer Verminderung der Sterblichkeit geführt hat?, so der Experte. ?Und das ist das Standard-Medikament, was bei schwerem Verlauf von COVID-19 im Krankenhaus empfohlen wird.?
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Das alles hatte es in meiner Kindheit gegeben:
50 Meter von meinem Elternhaus zum Edekamarkt, der eine Verkaufsfläche von 70 Quadratmetern hatte und hauptächlich regionale Produkte führte. 3 Sorten Bier, alle bei uns gebraut, 1 Sorte Mineralwasser, Harzer Grauhof Brunnen und 2 auf diesem basierende Limonaden, Orangeade und Zitronade mit den Namen Orvetta und Silvetta. Sprite und Fanta gab es nur im Urlaub. Es gab auch nur deutsche Weine außer einem Rotwein, Amselfelder Kadarka aus dem Kosovo. Fünfzig Meter weiter war ein Tante-Emma-Laden, da gab es Dinge die man beim Edeka nicht bekam wie Asterix-Spielfiguren, Wick-Hustenbonbons und Zigaretten. Direkt gegenüber war ein Kurzwarenladen, da konnte man Nähgarn und Nadeln einzeln kaufen und Comics. Später machte da ein linker Buchladen auf, der mein Bewusstsein nachhaltig prägen sollte und wo ich die ersten Hefte der Zeitschrift "Autonomie" erstand. 50 Meter weit in der anderen Richtung vom Edekaladen war die nächste Bäckerei. Zum Schlachter und zum Feinkostladen musste man etwa 200 Meter weit gehen. Supermärkte kannte ich aus US-Fernsehserien. Es gab allerdings einen Real-Markt in der Innenstadt, mitten im Zentrum mit dem ersten Großparkhaus der Stadt, da hinzufahren war ein Familienausflug.
So soll es wieder werden?
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Ganz weltlich interpretiert ist die Ostergeschichte Urgrund jeder Utopie, die auf Revolution abzielt: Der von einem scheinbar allmächtigen tyrannischen Staat Hingerichtete kehrt zurück. Die Botschaft der Bergpredigt hat die Vorstellung einer Überwindung aller bestehenden Hierarchien, die Errichtung des Himmelreichs auf Erden, die einer Gesellschaft der Gleichen und allumfassnder Liebe erst denkbar gemacht. Insofern ist Jesus möglicherweise der größte Revolutionär aller Zeiten.
Das Christentum knüpft ja teilweise synkretistisch an andere Religionen an. Dass die Geburt Jesu mit der Feier des Sol Invictus, der germanischen Wintersonnenwende und der Geburt des persischen Licht- und Heilsgottes Mithras zusammenfällt ist kein Zufall. Auch nicht, dass Ostern nicht nur mit Pessach zusammenfällt sondern auch in der Nähe heidnischer Frühlingsfeste liegt. Es steckt mehr dahinter als nur eine strategische Übernahme oder Instrumentalisierung heidnischer Festtage. Dazu muss man sich vor Augen halten was an diesen Tagen gefeiert wurde. Neben der animistischen Beschwörung der Götter um eine gute Ernte zu erbitten stand ja das Zelebrieren der Hoffnung, das Einstimmen der Seele auf eine bessere Welt im Mittelpunkt. Hier hat das Christentum Gemeinsamkeiten mit den antiken heidnischen Religionen, nimmt deren Anliegen quasi in sich auf und überhöht sie. Ökumenisch gesehen wird dann aus Ostern ein Fest der Hoffnung an sich.
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Untersuchungen, die sich mit der Verbreitumg von Covid 19 in Büros und Fabriken beschäftigen werden hingegen wohlweislich nicht veröffentlicht. Könnten ja die Produktivität gefährden. Zumindest nicht hierzulande: Meines Wissens hatte Ioannidis in den USA eine Studie durchgeführt, derzufolge beengte und unhygienische Arbeitsbedingungen und ganz besonders die Wohnverhältnisse in schwarzen Townships der Ausbreitung des Virus förderlich sind. Da derselbe Autor insgesamt von einer weit geringeren Letalität des Virus ausgeht als der wissenschaftliche Mainstream, Gegner ihm deshalb eine apologetische Forschung zugunsten des Wahlkampfs von Trump vorwarfen und gleichzeitig Black Life matters gerade hohe Wellen schlug blieben diese Ergebnisse allerdings in der Öffentlichkeit unterbelichtet.
Btw: Weltwirtschaftsforums-Positionen zum Big Reset und die Neuausrichtung der Vergabepolitik der Weltbank lassen m.E. ein Umsteuern weg vom reinen Wirtschaftsliberalismus und hin zu mehr Nachhaltigkeit erahnen, und Bidens angekündigte Wirtschaftsprogramme erscheinen als größte keynesianische Reformpolitik seit dem New Deal - weit größer als der New Deal selber.
Insofern stellt sich durchaus die Frage, ob die Corona-Krise den Anfang vom Ende der neoliberalen Epoche einleitet.
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Die Sinusvenen-Thrombosen nach der COVID-19-Impfung mit dem Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca (wir berichteten) haben in Deutschland jetzt doch Konsequenzen. Nachdem immer mehr Wissenschaftler und Institutionen in Deutschland sich gegen die derzeitige EMA-Empfehlung, die Impfungen für alle Bevölkerungsgruppen weiter zu empfehlen, positioniert hatten, hat die STIKO am gestrigen Abend die Altersempfehlung für die Impfung mit dem Vakzin verändert ? und sie erst für Menschen über 60 empfohlen.
Nicht mehr für Menschen im Alter bis 60
In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz informierten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über die in Deutschland nun veränderte Praxis. Weil inzwischen neue Verdachtsfälle von atypischen gefährlichen Thrombosen bekannt geworden sind ? Spahn bezifferte die Zahl auf derzeit 31 für die Bundesrepublik, 9 davon verliefen tödlich (bei rund 2,7 Millionen in Deutschland verimpften Dosen) ? und die meisten bei jüngeren Frauen aufgetreten sind, sollen nun vor allem über 60-Jährige das Vakzin erhalten.
Jüngere können sich den Impfstoff zwar auch spritzen lassen, aber nur nach ausführlicher Beratung, einer individuellen Risikoanalyse und vom Hausarzt ? falls der den Impfstoff bekommt. Diejenigen, die schon eine 1. Dosis der AstraZeneca-Vakzine erhalten haben, das sind rund 2 Millionen Menschen in Deutschland, sollen mit der Zweitimpfung warten, bis die STIKO über das weitere Vorgehen entschieden hat, etwa ob die 2. Impfung mit einer anderen Vakzine erfolgen kann.
Dass mit dem Hickhack um den AstraZeneca-Impfstoff Verunsicherung in der Bevölkerung ausgelöst werde, wollten beide nicht abstreiten. Merkel betonte aber auch, dass Offenheit und Transparenz, ?die beste Möglichkeit sind, mit einer solchen Situation umzugehen". Man könne aber eine gewisse Verunsicherung ?jetzt nicht einfach weg reden". Interessant daher die Reaktion der Kanzlerin auf die Abschlussfrage, ob sie selbst (sie ist 66) sich mit der Vakzine impfen lassen würde. ?Wenn ich dran bin, lasse ich mich impfen ? auch mit Astra Zeneca", lautete die (zu erwartende) Antwort.
Bei jüngeren Frauen ist ein komplizierter Verlauf einer COVID-Erkrankung so selten, dass die Chance der Vermeidung eines tödlichen Verlaufs durch die Impfung in der gleichen Größenordnung liegt wie das Risiko dieser seltenen Nebenwirkung. Prof. Dr. Bernd Salzberger
Schon vor der STIKO-Entscheidung hatten sich die Stimmen aus Wissenschaft und Klinik gemehrt, die auf eine Änderung der Impfempfehlungen gedrängt hatten. So äußerte sich z.B. auf Anfrage des Science Media Center Prof. Dr. Bernd Salzberger, Bereichsleiter Infektiologie, Universitätsklinikum Regensburg, eindeutig: ?Bei Frauen ist ein komplizierter Verlauf einer COVID-Erkrankung von vornherein seltener; bei jüngeren Frauen so selten, dass die Chance der Vermeidung eines tödlichen Verlaufs durch die Impfung bei Frauen ohne Komorbiditäten in der gleichen Größenordnung liegt wie das Risiko dieser seltenen Nebenwirkung.?
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Bombenfallen mit Spielzeug als Köder: Booby Traps
Flächenstreubombe, die Minen verteilt: Pave Track
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Fotos und Bericht: https://umbruch-bildarchiv.org/trauerzug-fuer-alpha-oumar-bah/
Alpha Oumar war bekannt, dass eine Delegation aus seinem Herkunftsland in Deutschland unterwegs war und in engster Zusammenarbeit mit Politik, Behörden und Polizei Zwangsvorführungen stattfanden, bei denen abgelehnte Asybewerber*innen und andere Geflüchtete als Staatsbürger*innen Guineas identifiziert werden sollten. Bei den zweifelhaften Identifikationen werden den Betroffenen Passersatzpapiere ausgestellt, wodurch eine umgehende Abschiebung möglich ist. Diejenigen, die nicht freiwillig erschienen, wurden eingefangen und mit Polizeigewalt vorgeführt.
Dieses Vorgehen erzeugte bei den Betroffenen Angst und Schrecken. In Berlin wurde es zusätzlich von einer Hetzkampagne gegen Geflüchtete begleitet. Höhepunkt war am 5. März ein Presseauftritt des Innensenators Geisel gemeinsam mit einem Großaufgebot der Polizei im Görlitzer Park, bei dem hier lebende Geflüchtete pauschal als ?Dealer? bezeichnet wurden (BZ* ?Kampf gegen Kriminalität ? Görli-Dealer zurück nach Westafrika). Eine Kampfansage an alle in Berlin Menschen aus Guinea, die keinen sicheren Aufenthalt haben. Der guineischen Delegation wurden passend dazu die kriminalisierten Flüchtlinge vorgeführt, um diese zügig abzuschieben.
Deutschland schickt so Menschen direkt in die Diktatur zurück. Dorthin, wo täglich massive Menschenrechtsverletzungen stattfinden mit willkürlichen Verhaftungen, Folter, Unterdrückung der Pressefreiheit, exzessiven Gewaltanwendungen von sogenannten Sicherheitskräften, wie Erschießungen von Demonstrant*innen und extralegale Hinrichtungen von Oppositionellen. Zudem herrscht Armut und Perspektivlosigkeit im Land und Ebola- und Corona-Seuchenzüge bedrohen die Bevölkerung zusätzlich.
Der Aufenthalt von Alpha Oumar Bah war nicht akut bedroht. Er war vor drei Jahren nach Berlin gekommen, hatte sogar eine feste Arbeitsstelle und konnte dadurch seine Familie in Guinea finanziell unterstützen. Trotzdem ertrug er, der die lange Flucht als Jugendlicher nach Europa und mehrjährigen unsicheren Aufenthalt in Italien erlebt hatte, das Leben nicht mehr. Die Angst vor einer Abschiebung und einer zwangsweisen Rückkehr nach Guinea trieben ihn zu der Verzweiflungstat ? er stürzte aus der zweiten Etage seiner Unterkunft.
Auf Initiative seiner engen Freund*innen und der Soli-Gruppe Ayé ben und mit Unterstützung des Vereins Guinée Solidaire und des Berliner Flüchtlingsrates fand am Samstag, den 27. März, eine Trauer-Demonstration durch den Berliner Bezirk Spandau statt. Circa 150 Personen ? vor allem afrikanischer Herkunft ? nahmen teil. Aus den Redebeiträgen wurde deutlich, daß Alpha Oumar Bah ein freundlicher und beliebter Mensch war, dass sein Tod für seine Freund*innen überraschend war und Erschrecken, Schmerz und tiefe Trauer ausgelöst hatte.
Ausgehend vom Münsinger Park, in dem Alpha Oumar Bah sich mit Freund*innen oft getroffen und aufgehalten hatte, vorbei am Spandauer Rathaus und kurz durch die Innenstadt, bewegte sich der Zug in Richtung Industriegebiet, dorthin, wo die Flüchtlingsunterkunft steht, und wo Alpha Oumar Bah sein Leben am 16. März beendete. Vor Ort wurden Kerzen und Blumen abgelegt und der Trauerzug mit einem Gebet für Alpha Oumar Bah beendet.
Nachdem die Trauer-Utensilien auf Anweisung der Polizei vom Gehweg weggeräumt werden mussten, haben Mitarbeiter*innen der Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände einen kleinen Gedenk- und Erinnerungsort für Alpha Oumar Bah damit eingerichtet.
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Das kommt davon, wenn man sein politisches Koordinatensystem unter dem Einfluss von Schweralk oder LSD erstellt.
Mit LSD sieht man, wie in der Haarmähne der Nachbarin eine Orkhorde ein Schloss baut. Es wäre besser, sich zu mäßigen und Meskalin zu nehmen. Dann wird man gleich viel realistischer: Eine Zwergenfamilie baut in der Haarmähne der Nachbarin ein Einfamilienhaus.
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Sie kamen auf eine Triliion Ampere und 37 Quintilliarden Watt.
Da möchte niemand Elektriker sein....
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https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-warum-herdenimmunitaet-vielleicht-unmoeglich-ist-und-impfen-trotzdem-hilft-a-328abe87-b1af-46ab-bbb2-e10a129f5c5e?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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Aktuell sind in verschiedenen Bundesländern Massen-Tests an Schülern und Lehrpersonal geplant, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Dass dabei der Teufel im Detail steckt und Schnelltests für Kinder und Jugendliche sinnvoll und richtig angewendet werden müssen ? darauf weisen jetzt die Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in ihrer Stellungnahme hin [1].
Die ? verglichen mit der PCR ? geringere Sensitivität der Schnelltests und auch die bei einer geringen Prätest-Wahrscheinlichkeit herabgesetzte Spezifität müssten berücksichtigt und positive Ergebnisse natürlich über Post-PCR-Tests abgesichert werden. ?Bei einer Wahrscheinlichkeit von über 96%, zwar im Schnelltest positiv im PCR-Kontrolltest aber negativ zu sein, ist eine umfassende Aufklärung über die Limitationen der Schnellteste vorher zwingend notwendig, bevor man anlasslose Massen-Schnellteste in Schulen und Kindertagesstätten einführt?, schreiben DGKJ und BVKJ in ihrer Stellungnahme.
Das Dilemma ist: Zum einen leiden Kinder und Jugendliche unter den aktuellen Bedingungen der Pandemie mit Kita-/Schulschließungen ganz erheblich und ihr Recht auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung ihrer Lebensbedingungen muss berücksichtigt werden. Zum anderen sind sie aber auch Teil des Infektionsgeschehens und können Infektionen weitertragen. Mit Hilfe der Tests lassen sich infizierte Personen identifizieren und frühzeitig isolieren.
Zwar könne das Konzept einer anlasslosen flächendeckenden regelmäßigen Testung an Schulen potenziell zur Verhinderung von Infektionsausbreitungen an Schulen beitragen, so die DGKJ, ?eine durchdachte umfassende Teststrategie mit Folgeabschätzung ist dabei aber unabdingbar?.
Nasenvorhof -und Gurgeltests müssen richtig durchgeführt werden
Der PCR-Test auf SARS-CoV-2 gilt als Goldstandard für den Infektionsnachweis, Schnelltests erkennen Eiweißbestandteile des Virus, sind aber weniger zuverlässig. Je höher die Viruskonzentration, umso verlässlicher das Testergebnis. Das gilt für beide Tests. Die Viruslast an der Rachen-/Nasenhinterwand ist am höchsten, ein solcher Abstrich sollte allerdings durch medizinisches Personal vorgenommen werden.
Für Kinder deutlich angenehmer sind die auch durch geschulte Laien durchführbaren Nasenvorhof- / Speichel- / Spuck- / Gurgeltests. Um dabei eine ausreichende Virusmenge zu bekommen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören u.a. Schnäuzen vor dem Nasen-Test, Räuspern vor dem Gewinnen von Material aus dem Mundraum, Nüchternheit, kein Zähneputzen. Die Herstellerangaben müssen genauestens beachtet werden inklusive der Anleitung zur Aufbereitung der Proben und Ablesezeit.
Auch seien mindestens 2 Tests in der Woche sind notwendig, um eine ausreichend sichere Aussage zur individuellen Infektionslage treffen zu können. Aus Sicht von DGKJ und BDKJ ist die Organisation von Schnelltesten in Schulen/Kitas zwar ?denkbar, aber zeitaufwändig, es muss dokumentiert werden, es ist datenschutzrechtlich nicht unbedenklich und es besteht eine erhöhte theoretische Infektionsgefahr des anleitenden Lehrpersonals?.
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https://www.freitag.de/autoren/solidhessen/von-zerocovid-zu-zeromensch#1616722074767834
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https://de.wikipedia.org/wiki/John_Birch_Society
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?HIT Mimicry?
Durch die Impfung komme es wahrscheinlich im Rahmen der inflammatorischen Reaktion und Immunstimulation zu einer Antikörperbildung gegen Plättchen-Antigene, heißt es in der Stellungnahme. Diese Antikörper induzierten dann abhängig oder unabhängig von Heparin über den Fc-Rezeptor eine massive Thrombozyten-Aktivierung in Analogie zur Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT).
Dieser Mechanismus, ?HIT Mimicry? genannt, habe bei 4 Patienten mit einer Sinus-/Hirnvenenthrombose nach Impfung mit der AstraZeneca-COVID-19-Vakzine im Labor von Greinacher in Kooperation mit anderen GTH-Mitgliedern nachgewiesen werden können.
Wie bei der klassischen HIT treten laut GTH diese Antikörper 4 bis 16 Tage nach der Impfung auf. Dieser Pathomechanismus schließe jedoch nicht aus, dass den Sinus- /Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit der AstraZeneca-COVID-19-Vakzine auch andere Ursachen zugrunde liegen, betonen die Wissenschaftler.
Aufgrund der immunologischen Genese der Sinus- /Hirnvenenthrombosen haben Patienten mit einer positiven Thrombose-Anamnese und/oder einer bekannten Thrombophilie nach Impfung mit der AstraZeneca-Vakzine kein erhöhtes Risiko, diese spezifische und sehr seltene Komplikation zu erleiden, heißt es weiter in der Stellungnahme.
Was tun bei länger anhaltenden Kopfschmerzen nach Impfung?
Bei Nebenwirkungen, die mehr als 3 Tage nach erfolgter Impfung anhalten oder neu auftreten (z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen), sollte eine weitere ärztliche Diagnostik zur Abklärung einer zerebralen Thrombose erfolgen, erläutert die Fachgesellschaft. Dazu gehören laut GTH insbesondere ein Blutbild mit Bestimmung der Thrombozytenzahl, Blutausstrich, D-Dimere und eventuell eine weiterführende bildgebende Diagnostik, etwa mittels cMRT.
Wird tatsächlich eine Thrombozytopenie und/oder eine Thrombose nachgewiesen, empfiehlt die GTH, unabhängig von einer vorherigen Heparin-Exposition eine Testung auf Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT). Diese basiert auf dem immunologischen Nachweis von Antikörpern gegen den Komplex aus Plättchenfaktor 4 (PF4) und Heparin. Bis zum Ausschluss einer (autoimmunen) HIT sollte, ?sofern klinische Situation, Verfügbarkeit und Erfahrung es zulassen, auf eine Antikoagulation mit Heparinen verzichtet und auf alternative, HIT-kompatible Präparate ausgewichen werden?, so die Fachgesellschaft.
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Antje Sieb, Medscape
Jede zusätzliche Portion stark verarbeiteter Lebensmittel könnte das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, erhöhen. Diese Assoziation beobachteten US-Wissenschaftler um Dr. Philippa Juul, Public-Health-Forscherin von der Universität New York, in einer prospektiven Studie an gut 3.000 Probanden. Die Studie ist im Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht.
Mit jeder Zusatzportion Fertigessen war dabei ein um 9% erhöhtes kardiovaskuläres Sterblichkeitsrisiko verbunden. Damit sieht eine weitere Publikation gesundheitliche Nachteile bei einem hohen Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel. ?Die Datenlage ist noch nicht sehr umfangreich?, sagt dazu der Ernährungsepidemiologe Prof. Dr. Matthias Schulze vom Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. ?Es gibt erste Studien, die nahelegen, dass es dahingehend Bedenken geben sollte, aber die Evidenz ist noch recht übersichtlich.?
Die US-Wissenschaftler nutzten die Daten der Framingham Offspring Kohorte, einer Gruppe, die seit den 1970er-Jahren beobachtet wird. Die Teilnehmer werden in regelmäßigen Abständen untersucht und befragt. Als Grundlage für die vorliegende Analyse diente eine Folgeuntersuchung aus den Jahren 1991 bis 1995. Aus der Teilnehmergruppe wurden alle ausgeschlossen, die zu diesem Zeitpunkt bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten oder für die keine ausreichenden Ernährungsdaten vorlagen.
Für die 3.003 verbleibenden Teilnehmer berechneten die Wissenschaftler anhand von Fragebogen, wie viele Portionen stark verarbeiteter Lebensmittel sie täglich zu sich nahmen. Als Portion galten dabei etwa eine Dose Limonade oder rund 30 g Kartoffelchips. Manche Teilnehmer kamen dabei auf nur 4 Portionen täglich, andere auf über 11 Portionen ? im Schnitt wurden 7,5 Portionen pro Tag verzehrt.
Klassifizierung oft schwierig
Diese Berechnung sei allerdings oft nicht einfach, gibt Schulze zu bedenken: ?Es ist in vergleichbaren Studien oft schwierig, den Lebensmittelverzehr sauber in diese Gruppen einzuteilen, weil man nicht unbedingt konkret nach dem Verarbeitungsgrad gefragt hat.?
Stark verarbeitete Lebensmittel sind nach der in der aktuellen Studie benutzten NOVA-Klassifizierung solche Lebensmittel, die Zusatzstoffe enthalten und industriellen Prozessen unterworfen werden, die in der heimischen Küche so nicht vorkommen würden. Während Chips und Limonaden meist recht eindeutig in die Gruppe der stark verarbeiteten Lebensmittel gehören, ist die Einteilung bei Brot z.B. komplizierter: Je nach Zutaten kann es stark oder weniger stark verarbeitet sein.
Während der durchschnittlich 18 Jahre langen Nachbeobachtungszeit kam es bei den Teilnehmern zu insgesamt 251 Fällen von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herztod. 108 Todesfälle waren auf kardiovaskuläre Ursachen zurückzuführen.
Na, das wird dem Zitterwolf, dem Nörgler, Bersarin, Netbitch, Arboretum, Avantgarde und mir nicht passieren. Don oder dem Helden der Arbeiterklasse auch nicht.
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Schnelltests erscheinen heute vielen als probates Mittel, um trotz steigenden Corona-Zahlen, das öffentliche Leben und speziell die Bildungseinrichtungen offen zu halten. Doch wie gut sind die verfügbaren Tests tatsächlich? Dies haben Wissenschaftler um Dr. Jacqueline Dinnes, Senior Researcher in Public Health, Epidemiologie und Biostatistik an der Universität Birmingham, und Kollegen in einem nun aktualisierten Cochrane-Review zu Schnelltests auf COVID-19 untersucht [1].
Ein wichtiges Ergebnis: Generell sind diese Tests bei Menschen mit Symptomen deutlich besser geeignet, COVID-19 korrekt zu identifizieren, als bei denjenigen, bei denen sie derzeit besonders häufig eingesetzt werden ? nämlich symptomlosen Personen. Außerdem weisen die Tests verschiedener Hersteller in der Genauigkeit große Unterschiede auf. Noch schlimmer: Nur wenige erfüllen die von der WHO festgelegten Mindeststandards.
Zum Hintergrund: Für einen raschen Nachweis von SARS-CoV-2 wurden 2 Arten von Schnelltests entwickelt, die in kurzer Zeit Ergebnisse liefern können. Beide verwenden eine Probe aus Nase oder Rachen.
Antigen-Tests identifizieren Virusproteine und werden ähnlich wie Schwangerschaftstests in Einweg-Plastikkassetten geliefert. Innerhalb von 30 Minuten liegen Ergebnisse vor.
Molekular-Tests weisen das genetische Material des Virus nach und verwenden Desktop-Analysegeräte oder kleine Handgeräte, deren Ergebnisse in der Regel binnen 30 Minuten bis 2 Stunden vorliegen.
Aktualisierter Review schließt Evidenz aus 64 Studien ein
Dinnes und Kollegen analysierten, wie exakt solche Schnelltests darin sind, eine Infektion bei Menschen mit COVID-19-Symptomen und solchen ohne Symptome nachzuweisen. Sie werteten dazu Studien aus, in denen die Genauigkeit von Schnelltests mit der einer RT-PCR auf SARS-CoV-2 verglichen wurde. Die erste Version des Reviews wurde bereits im Sommer 2020 veröffentlicht und schloss 22 Studien ein, die aktualisierte Version umfasst nun die Evidenz aus 64 Studien.
Die meisten der Studien stammen aus Europa und den USA und bewerten die Genauigkeit von Antigen-Schnelltests. Nur 3 Studien wurden ausschließlich an Personen ohne Symptome durchgeführt, 2 an Personen, die Kontaktpersonen von bestätigten Fällen waren und eine Screening-Studie mit Krankenhaus-Personal. Die Mehrzahl der Antigentest-Studien untersuchte Proben aus Testzentren, Notaufnahmen, im Rahmen der Ermittlung von Kontaktpersonen oder nach Ausbrüchen. Studien zu Molekulartests wurden hingegen hauptsächlich in Laboren durchgeführt.
Bei Patienten mit Symptomen im Schnitt 72% korrekt identifiziert
Die Auswertung ergab, dass Antigentests bei Personen mit Symptomen besser geeignet waren, COVID-19 zu identifizieren, als bei symptomfreien Personen. Bei symptomatischen Personen wurden im Durchschnitt 72% der Personen mit COVID-19 korrekt als infiziert erkannt. Am besten schnitten diese Tests in der ersten Woche nach Symptombeginn ab, dann wurden 78% der Personen mit COVID-19 entdeckt.
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Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat bei seiner außerordentlichen Sitzung am 18. März 2021 Ergebnisse seiner vorläufigen Überprüfung von Sicherheitssignalen des COVID-19-Impfstoffs von AstraZeneca vorgestellt [1]. Auslöser waren Berichte über thromboembolische Ereignisse aus mehreren EU-Mitgliedsstaaten.
?Das Komitee ist zu einer klaren, wissenschaftlichen Schlussfolgerung gekommen?, sagte Emer Cooke, EMA Executive Director, bei einem virtuellen Press Briefing. Beim AstraZeneca-Impfstoff handele es sich um ?ein sicheres und wirksames Vakzin?, das Patienten vor COVID-19-Risiken wie der Hospitalisierung oder dem Tod schütze. ?Das Komitee kam ebenfalls zu dem Schluss, dass das Vakzin nicht mit einem insgesamt erhöhten Risiko thromboembolischer Ereignisse assoziiert ist?, ergänzt Cooke.
Während der Untersuchung habe man ?eine kleine Zahl schwerwiegender Ereignisse? gesehen. Nach der Auswertung aller Daten könne eine Verbindung zu den Impfungen nicht ausgeschlossen werden. ?Wichtig ist jetzt, Ärzte und Patienten über mögliche Risiken zu informieren?, so die EMA-Direktorin.
Hinweise auf ein Problem in Zusammenhang mit bestimmten Chargen des Impfstoffs oder bestimmten Produktionsstätten fanden EMA-Experten nicht.
Gesamtrisiko für Blutgerinnsel nicht erhöht
Der PRAC bezog Experten für Bluterkrankungen in seine Überprüfung ein und arbeitete eng mit anderen Gesundheitsbehörden zusammen. Dazu zählte u.a. die britische Medicines and Healthcare products Regulatory Agency; sie konnte Erfahrungen bei der Verabreichung dieses Impfstoffs an rund 11 Millionen Menschen sammeln.
Insgesamt war die Zahl thromboembolischer Ereignisse sowohl in Studien vor der Zulassung als auch in Impfkampagnen geringer als in der Allgemeinbevölkerung statistisch zu erwarten wäre. ?Bei jüngeren Patienten bestehen jedoch noch einige Bedenken, insbesondere in Bezug auf diese seltenen Fälle?, schreibt die EMA. Sie hatte Berichte zu 9 Todesfällen vorliegen, meistens bei Menschen unter 55 Jahren und häufiger bei Frauen als bei Männern.
?Da diese Ereignisse selten sind und COVID-19 selbst bei Patienten häufig Blutgerinnungsstörungen verursacht, ist es schwierig, eine Hintergrundrate für solche Ereignisse bei Personen abzuschätzen, die den Impfstoff nicht erhalten haben?, heißt es in der Meldung.
Basierend auf Zahlen vor der Pandemie schätzt der Ausschuss, dass bis 16. März insgesamt weniger als 1 disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC) bei Personen unter 50 Jahren innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Impfstoffs zu erwarten gewesen wäre, während 5 Fälle gemeldet worden waren. In ähnlicher Weise hätte man in dieser Altersgruppe durchschnittlich 1,35 Sinusthrombosen (zerebrale Sinus- und Venenthrombosen, CVST) erwartet, während zum gleichen Stichtag 12 Berichte vorlagen ? ebenfalls im Zeitfenster von maximal 14 Tagen nach der Impfung. ?Ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Impfstoff ist nicht nachgewiesen, aber möglich und verdient eine weitere Analyse?, so das PRAC.
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Gemeinsame Presseinformation der Niedersächsischen Betroffenenberatung, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie, des Flüchtlingsrats Niedersachsen und des Bündnisses ?Aurich zeigt Gesicht?, 23. März 2021
Vor zwei Wochen verurteilte das Landgericht Aurich einen 29-jährigen Mann zu einer Haftstrafe von 9 Jahren und 6 Monaten wegen versuchten Mordes aus rassistischen Motiven. Der Tatbetroffene Hakim S., Familienvater mehrerer Kinder, hat schwere körperliche und seelische Verletzungen erlitten.
Die Niedersächsische Betroffenenberatung, die Mobile Beratung, der Flüchtlingsrat Niedersachsen und das Bündnis ?Aurich zeigt Gesicht? weisen auf die Notwendigkeit hin, rassistische Denkweisen in Strafverfahren einzubeziehen. Ängste von Betroffenen müssen ernst genommen werden. Rechtsextremen Einstellungen muss der Nährboden entzogen und frühzeitig auf Vorkommnisse reagiert werden. Die Verbände sind betroffen, dass das Gerichtsverfahren trotz der schwerwiegenden Tat und der rassistischen Tatmotivation kaum überregionale Aufmerksamkeit gefunden hat.
Der Täter geht ins Gefängnis, das Verfahren ist beendet. Für den Betroffenen Hakim S. hat die Tat weiterhin schwerwiegende Folgen. Ein Teil seiner Lunge musste entfernt werden, die psychischen Folgen des Übergriffs wiegen schwer und belasten ihn. Er zieht in Erwägung, aus seinem Wohnort wegzuziehen, weil die Belastung zu groß ist.
Hakim S.:
?Ich habe immer noch Angst. Der Täter ist Rassist und hat versucht mich zu töten. Es hat fast niemanden interessiert, was passiert ist. Auf mich wurde geschossen aus rassistischen Motiven und es wurde fast nichts berichtet. Es wurde versteckt, fast niemand hat davon gelesen. Wenn ein deutscher Täter schießt, ist das anscheinend nicht wichtig. Für mich sind alle Menschen gleich, die Hautfarbe ist mir egal. Ich bin aus meiner Heimat geflohen, weil dort Krieg herrscht. Ich will, dass es meinen Kindern und meiner Familie gut geht. Ich will sicher sein und wurde fast getötet. Ich habe nur ein gutes Leben gesucht. Jetzt habe ich Angst.?
Sowohl das Gericht als auch die Staatsanwaltschaft haben von vornherein den rassistischen Hintergrund klar benannt und in Verbindung mit der Tat gebracht. Leider ist dies in Verfahren gegen Rechte nicht selbstverständlich. Häufig genug findet vor Gericht eine rassistische Täter-Opfer Umkehr statt, rechte Gesinnungen werden verharmlost oder nicht einbezogen und Verfahren werden verschleppt.
Marc Weber von der Betroffenenberatung Niedersachsen:
?Das Verfahren am Landgericht Aurich zeigt die Notwendigkeit, rechte und rassistische Denkweisen in Strafverfahren einzubeziehen. Das Gericht war überzeugt, dass es nicht zum Schuss gekommen wäre, wenn der Betroffene Deutsch gewesen wäre. Rechte Gewalt und ihre Folgen müssen klar benannt werden.?
Über lokale Berichterstattung hinaus bekam das Verfahren kaum Aufmerksamkeit. Ein fast tödlicher Schuss aus rassistischer Gesinnung führt im Jahr 2021 zu keinem Aufschrei mehr, zu keiner Empörung, so normal scheint rassistische Gewalt inzwischen zu sein. Dabei zeigt das Gerichtsverfahren eindrücklich, dass es sich keineswegs um einen einzelnen Täter gehandelt hat. Vielmehr war die Tat eingebunden in ein rassistisches Umfeld. Nach der Schussabgabe versteckten Personen aus dem Umfeld des Täters die Tatwaffe und versenkten sie im Kanal, laut vernommenen Polizeibeamt*innen war die Aussagebereitschaft vor Ort sehr gering. Dies alles nach einem Schuss auf einen Menschen. Zeug*innen aus dem Umfeld des Angeklagten haben bei der Polizei bewusste Falschaussagen gemacht, die den Betroffenen belasten sollten. Zeug*innen versuchten vor Gericht, den Tathergang zu verändern, um den Angeklagten zu schützen.
Jan Krieger von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie:
?Bereits 2019 kam es in Esens zu einem Angriff auf einen jüdischen Künstler, der sich im Anschluss daran dazu entschlossen hat, den Ort zu verlassen. Aus der Region erreichten uns in der letzten Zeit vermehrt Hinweise auf rechte Aktivitäten. Solchen Kontinuitäten muss mit allen Mitteln entgegen gewirkt werden. Rechtsextremen Einstellungsmustern, die gesamtgesellschaftlich weit verbreitet und anschlussfähig sind, muss der Nährboden entzogen werden, indem sich Politik und Zivilgesellschaft vor Ort für eine solidarische und menschenrechtsorientierte Gesellschaft einsetzen. Bereits vor angezeigten Straftaten kann es zu Einschüchterung und Bedrohungen von Menschen kommen, die nicht in das rechte Weltbild passen. Ängste von Betroffenen müssen ernst genommen und diese vor Ort ausreichend unterstützt werden.?
Jörg Köhler, 1. Vorsitzender von Aurich zeigt Gesicht (AzG):
?Ich mache mir Sorgen, dass es im eher ?beschaulichen? Ostfriesland auch Menschen gibt, denen rechtes Gedankengut nicht fremd ist. Leider wird bei solchen Taten oftmals von Einzeltätern gesprochen. Es gibt jedoch auch immer Hintergründe und mögliche Strukturen hinter einer solchen Tat. Wie sich gezeigt hat, werden oder sollen Vorkommnisse auch vertuscht werden. Aurich zeigt Gesicht fordert die Menschen auf, sensibel zu sein, ?Augen und Ohren? offen zu halten und Vorfälle ggf. auch zu melden. Die genannten Beratungsstellen, aber auch AzG stehen dafür zur Verfügung.?
Kontakt:
Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt Nord-West Niedersachsen
Marc Weber, Tel.: 0541 380699-23, nordwest@betroffenenberatung.de
Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus und Demokratie Niedersachsen
Jan Krieger, Tel. 0157 3288 3589, nordwest@mbt-niedersachsen.de
Aurich zeigt Gesicht (AzG)
Jörg Köhler, 1. Vorsitzender, info@aurichzeigtgesicht.de
Flüchtlingsrat Niedersachsen
Sebastian Rose, Referent der Geschäftsführung, Tel. 0511 98 24 60 34, sr@nds-fluerat.org, nds@nds-fluerat.org
Hintergrund:
Am 18. Juli 2020 schoss der Verurteilte in Esens nach einem Streit auf einer Party aus einer Entfernung von 20 Metern mit einem leistungsgesteigerten Luftgewehr auf den Betroffenen somalischer Herkunft und verletzte diesen so schwer, dass er nur dank einer Notoperation überlebte. Die Hintergründe der Tat und die Weltanschauung des Täters wurden vor Gericht eingehend beleuchtet. Auf seinem Handy fanden sich Chatnachrichten mit rechtsradikalen Inhalten, ?kleine Hassreden? (Vorsitzender Richter) in Sprachnachrichten, Bilder mit massiv rassistischen und rechtsextremen Inhalten, darunter Bilder von Adolf Hitler, Hakenkreuzen und Wehrmachtssoldaten. Zusätzlich war der Angeklagte in mindestens einer Chatgruppe, in der solche Inhalte geteilt und verbreitet wurden.
Laut Gericht hat der Angeklagte selbst aktiv und bewusst solche Inhalte verbreitet. Seine rassistische und rechtsextreme Gesinnung sei tief verwurzelt, die Inhalte auf seinem Mobiltelefon waren eine ?Blaupause für die Tat? (Vorsitzender Richter).
Presseinformation als pdf
Mehr
Urteil im Prozess nach Mordversuch aus rassistischen Motiven in Esens, Meldung vom 11. März 2021
Medienberichte
Versuchter Mord: Gericht sieht ausländerfeindliche Gesinnung, in: Ostfriesen-Zeitung vom 10. März 2021
Gericht lässt Sprachnachrichten des Angeklagten vorspielen, in: Anzeiger für Harlingerland vom 23. Februar 2021
29-Jähriger soll aus rassistischen Motiven geschossen haben, in: Nordwest Zeitung vom 14. Januar 2021
29-Jähriger aus Esens wegen versuchten Mordes angeklagt, in: Nordwest Zeitung vom 5. Januar 2021
Links
Betroffenenberatung Niedersachsen
Mobile Beratung gegen Rechts für Demokratie Niedersachsen
Aurich zeigt Gesicht
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