Sonntag, 10. August 2008
Kritischer Einwurf zum Thema Elend, Hilfsbereitschaft und Neoliberalismus
"Mit der allgegenwärtigen massenmedial inszenierten Präsenz des Elends in den Bildern der armen Leidenden und seinem Echo, der Menschlichkeit in Form von Spenden und unmittelbarer Hilfsbereitschaft, werden also letztlich Unvermeidlichkeit und Naturalisierung reproduziert. In Anlehnung an Althusser könnte man von einem ideologischen Zivilgesellschaftsapparat reden, der der Philanthropie den Ort zuweist, sie in praktische Hilfe ausformuliert und damit zugleich beschränkt, sie genau auf diesen Ort begrenzt und damit aus anderen gesellschaftlichen "Diskursknotenpunkten des Kampfes um Macht" ausschließt. Philanthropie wird zur strukturellen Heuchelei und Pest der Gegenwart, weil sie gerade das zu verdecken in der Lage ist, was längst klar ist: dass der nreoliberale wie der Kapitalismus überhaupt weder Willens noch in der Lage ist, Ungerechtigkeiten, Ausbeutungsverhältnisse und Kriege hinter sich zu lassen, dass er die Struktur gewordene Unmenschlichkeit ist.....Jeder hat das Recht an jedem Ort der Welt menschenwürdig zu leben. Und genau das ist es, was der neoliberale Philanthropismus zu verbergen sucht. Die Frage, die er ideologisch und in der Praxis der humanitären Intervention (seien es Kriege oder Lebensmittelverteilungen) zum Schweigen bringen will und in seinem Sinne beantwortet: dass es nämlich kein Recht auf Rechte gibt, sondern allenfalls ein Recht auf Alimentierung, oder schlimmer noch, das Recht auf die Pflicht der selbstverantworteten Freiheit in der ICH-AG oder im Kleinkredit."

Aus: Fantomas, Sommer 2008, Sonderheft "Globale soziale Rechte"

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Ziemlich aufgeblasen und auch demagogisch.
Existieren unter explizit anti-neoliberalen Regierungen keine Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Kriege?
Und was haben philantropische Aktivitäten von Individuen mit Aubeutung und Ungerechtigkeit zu tun. Da werden noch diese Leute diffamiert, ohne eine positive Alternative aufzuzeigen.
Die einzige Person, die ich kenne und für eine UNO Unterorganisation arbeitet, ist ziemlich links.
Alles wird zu einem Brei vermengt. Das wiederholte Scheitern der großsprecherischen anti-kapitalistischen Erweckungsbewegungen wird ausgeklammert. Der Begriff "Neoliberalismus" erhält da quasi eine Bedeutung wie der Teufel in der katholischen Kirche. Unter ihn kann ziemlich viel subsumiert werden.
Gegenmodelle wird dann erst mal kritiklos zugejubelt, obwohl die immer nur höchst unproduktive caudillistisch-clientelistische Strukturen schaffen.

Karl Marx hat sich an David Ricardo und Adam Smith abgearbeitet. Bei der heutigen Linke sehe ich eine völlige Weigerungen wichtige Gebiete der Volkswirtschaftslehre der letzten 50 Jahre auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Beispielsweise Public Choice oder New Institutional Economics. Ausserdem ist das Niveau der empirischen Studien von Forschungszentren, die sowas wie Venezuela verteidigen echt bodenlos schwach.
Oder z.B. Dieterichs Argumente warum der Sozialismus des 21. Jhdts ökonomisch erfolgreicher als der des 20. Jhdts. sein wird, bestehen hauptsächlich darin, dass jetzt eine Zentralsteuerung effektiver sein wird, weil Computer jettz besser sind. IMNSHO ist das positivistischer Unsinn.

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Ich muss sagen, ich bin auch etwas ratlos. Was sollen wir denn nun tun? Den Kapitalismus abschaffen? Wie denn? und was dann?

Die bisherigen Versuche sind ja alles in allem nicht sehr ermutigend ausgefallen...

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Witzig, wie saltoftheearth immer dann in Hektik verfällt und hyperventiliert, wenn die Fragestellungen mal etwas grundsätzlicher werden :))
Es geht "Fantomas" nicht darum zu sagen, hört auf zu spenden, lasst sie verrecken. Das ist vielmehr die Position der Neoconnarden: Wen der Markt verhungern läßt, der verhungert zurecht – sozusagen das Krepieren am ausgestreckten Arm der unsichtbaren Hand.

Worum es in dem Text geht, ist die Funktionalität, die der Zusammenhang von Elendsbildern und Spenden für den Kapitalismus hat.
Das ist eine völlig andere Baustelle, als die, die Du, salt, reflexhaft ansteuerst.

Ratlosigkeit, Willy, ist nicht die schlechteste und unkritischste Reaktion.

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Na hier kennen offenbar einige meine Reflexe und meinen Kreislauf besser als mein nicht vorhandener Hausarzt.
Nur was hat das mit Kapitalismus zu tun? Gibt und gab es in sozialistischen Ländern etwa keinen Hunger?
Z.B. wird Kuba immer so dargestellt, als gäbe es da keinen Luxus aber eben keine existenzbedrohende Not. Das ist aber einfach nicht wahr. Havana ist beispielsweise voller illegal besetzter Häuser bewohnt von Menschen ausserhalb des Systems. Es gibt eine illegale Landflucht, z.T. auf Grund von Hunger.
Erfüllen diese Elendsbilder nicht vielleicht auch in nicht-kapitalistischen Ländern eine Funktion? Damit wären sie nicht mehr Kapitalismus-spezifisch.

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Schön,
aber die Anerkennung von strukturellen Schwächen in staatssozialistischen Enklaven schafft den funktionalen Zusammenhang zwischen Elendsbildern und Spendenbereitschaft im kapitalistischen System nicht aus der Welt. Man könnte sagen, es ist ein moderner Ablasshandel, der das schlechte Gewissen von uns Marktteilnehmern ausnutzt, um den status quo und die strukturellen Ungleichheiten zu stabilisieren.

In sozialistischen Ländern wird in aller Regel nicht mit Elendsbildern eine Quasi-Solidarisierung erzeugt, es ist wohl eher so, dass die strukturellen Ungleicheiten ausgeblendet werden zumindest in der offiziellen Öffentlichkeit. Schon allein von daher kann es einen deckungsgleichen funktionalen Zusammenhang nicht geben.

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Bezüglich "struktureller Ungleichheiten" stellt sich natürlich schon die Frage, ob jemals ein System existiert hat, in dem sich technologische Innovationskerne ausserhalb des Zentrums so gut entwickeln konnten, v.a. in Asien.

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Das führt von der Ursprungsfrage
nach dem Elend und seiner Instrumentalisierung für die Aufrechterhaltung des status quo aber schon ein ganzes Stück weg.

Ich würde nochmal darauf zurückkommen und ergänzen wollen, welche Funktion die sozialistischen Elendsbilder im Kapitalismus auch haben: allein schon den Gedanken an eine System-Alternative zu desavouieren.

Disclosure: Ich bin weder Sozialist noch Antikapitalist - aber nun mal nicht unbedingt überzeugt davon, dass die Kapitalismusvariante, mit der wir es derzeit zu tun haben, per se die beste aller möglichen Welten darstellt...

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Staatsversagen
M.E. ist es ein Zeichen von Staatsversagen, wenn das Allgemeinwesen notwendige Ausgaben für sozial Schwächere dem guten Willen der Reich(er)en überlassen (muss), weil der "starke" Staat lediglich dafür sorgt, dass eben diejenigen, die von geringeren Staatsausgaben profitieren, ihre "Geschäfte" in "Freiheit und Sicherheit" abwickeln können.

Und es ist ein ethisches Versagen derer, welche zu ihrem eigenen Vorteil den Staat dazu bringen, seine Sozialausgaben so weit runterzufahren, dass er sich nicht mehr in ausreichendem Maß um Dinge kümmern kann, die nunmal keinen Profit abwerfen können.

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Hier haben wir so ein
aufgespritztes, geliftetes, botoxiertes Exemplar "feigenblatt": http://www.welt.de/politik/arti2310991/Ohoven_beklagt_Verrohung_der_deutschen_Jugend.html

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Da Frau Ohoven mit einem Investmentbanker verheiratet ist, frage ich mich, wieviel jünger der denn ist als sie, wenn sie von einer "Verrohung der Jugend" spricht. –

Da Du das aber alles noch nicht so richtig verstanden hast, jolly rogers, singen wir jetzt zusammen ein Lied:

"Denn der Markt, denn der Markt der hat immer recht,
Ja, Connarden es bleibet dabei.
Und wer kämpft für den Markt, der hat immer recht ..."

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Ein Lied zwo drei
Richtig was los beim Che. Ist der nicht in den Bergen?

Was soll ich singen? "Im Frühtau zu Berge" oder "Chary chary Lady"?

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Wenn Du "Charity Botoxy Lady singst", paßt es auf die Ohoven.

Aber nicht mein prowestmärkisches, äh, prowestmarktliches Liedgut verspotten!

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Ich singe "humba täteräää"
wenn die Ohoven ihre erste Charity-Veranstaltung zur "Ausbesserung der Straßenschäden in den Vierteln der besser verdienenden Hamburger" ausrichtet.

Öffentlich. Versprochen.

PS: Es kann ja nicht angehen, dass die Jeeps, Cayennes, Hummers und Touaregs (der Zukurzgekommenen) in Schlaglöchern Schaden nehmen....

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Wie schrieb noch die Titanic?
Zum Thema "Kölner Karnevalsgesellschaft gegen Welthunger": Hunger, Hunger, Täterää!

Zu den Bergen kommt gleich was.

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Eher: Bergheimer Karnevalsgesellschaft.
Seh das klar als Retro-Lied. Ist aus einer vergangenen Epoche. Willy Ostermann.
Vielleicht gibts eine Retro-Welle.
Oder in gewissen strukturell unterdrückten Teilen meiner Braunkohleheimat (Teil von Podolskis Performance bei der EM, der kommt aus Bergheim) war das nie Retro.
Das Lied ist sicher noch nicht mal von Ostermann. Eher 50er/60er. Für mich sind aber alle alten Karnevalslieder von Willy Ostermann.

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"Humba Tätärää" ist von Ernst Neger, dem "singenden Dachdeckermeister" und Urgestein des Mainzer Karnevals.

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Mit dem Neger wird ja der Zusammenhang zur Welthungerproblematik klar hergestellt.

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Das, wogegen sich Fantomas richtet, ist aber auch etwas anders gelagert. Vereinfacht gesagt, handelt es sich um die Gleichzeitigkeit, mit der früher einmal garantierte staatliche soziale Leistungen abgeschafft werden, von denen, die dies tun, zugleich ehrenamtliches Engagement propagiert wird und die von der Deregulierung und Entgarantierung von Beschäftigungsverhältnissen profitierenden Unternmehmen gleichzeitig im Rahmen von Spendenaktionen und private public partnership - Projekten öffentlichkeitswirksam als Wohltäter in szenme gesetzt werden (ich gehöre beruflich zu denen, die in Szene setzen und weiß, von was ich da rede). So einfach ist das.

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Wieso, das ist doch deutlich formuliert: "In Anlehnung an Althusser könnte man von einem ideologischen Zivilgesellschaftsapparat reden, der der Philanthropie den Ort zuweist, sie in praktische Hilfe ausformuliert und damit zugleich beschränkt, sie genau auf diesen Ort begrenzt und damit aus anderen gesellschaftlichen "Diskursknotenpunkten des Kampfes um Macht" ausschließt." ---- Das heißt ja, dass Gesellschaftskritik, die sich mit den Ursachen von Armut befasst, möglichst nicht stattfinden soll, sondern die Abhilfe auf konkrete Hilfsaktionen ohne Thematisierung eines gesellschaftlichen Gesamtkontextes (also: Deregulierung als Ursache neuer Armut, Erzeugung neuer Armut als Grundlage von Wertschöpfung, die auf forcierter Ausbeutung von Arbeitskraft basiert, Wegdefinition von Klassenverhältnissen durch rein phänomenologische Sichtweisen) festgenagelt wird. Da finde ich den Fantomas-Ansatz klar und deutlich. Man könnte auch mit Baudrillard von Simulakren, inszenierten gesellschaftswirksamen Trugbildern sprechen.

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Der Text sagt: In der Philanthropie werden "Unvermeidlichkeit und Naturalisierung [des Elends] reproduziert". Das heißt, es findet ein ontologisierender Diskurs statt, der Gesellschaftlichkeit als naturgesetzlich erscheinen läßt, und zwar, was Fantomas nicht mehr sagt, in der Weise, in der der Begriff des Kapitals Gesellschaftsontologie an sich selbst ist.

Zu ergänzen wäre noch die Feststellung, daß der Horror dem gewöhnlichen – mithin auswüchsefreien und auswüchseunfähigen – kapitalistischen Gang entspricht, und daher die moralische Empörung, das gute Herz und die helfende Hand nicht wirklich moralisch, nicht wirklich gut und nicht wirklich helfend sind.

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Tja Dean, da fehlt bei Dir das eigentliche Begreifen. Fantomas betreibt keine Selbstontologisierung, sondern kritisiert diese. Als solche betrachtet Fantomas den zurzeit stattfindenden Diskurs rund um Ehrenamtlichkeit einerseits und "Übernahme von Verantwortungsbewusstsein" (der sozial Ausgegrenzten, denen immer mehr Härten unter der ideologischen Viorgabe der "Eigenverantwortung" zugemutet werden) andererseits. Im Übrigen ist Fantomas keine Person, sondern der Titel einer Zeitschrift.

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Dean, ich hatte noch davor zurückgescheut zu schreiben "wie bei Dir üblich, fehlt das eigentliche Begreifen", aber genau das wäre der Punkt gewesen. Die Fantomas-Autoren sind ja nicht dagegen, dass wohltätige Aktionen stattfinden, kritisieren ergo auch keine Philanthropie per se (nebenbei steht der Begriff selber in einer bestimmten Tradition. So bezeichnete Marxens Schwiegerson Paul Lafargue französische Unternehmer, die einerseits wohltätige Spenden machten und z.B. Kunstmäzene waren, andererseits aber die Hinrichtung der Pariser Kommunarden bejubelten und ihre eigenen Arbeiter hart ausbeuteten als "Philanthropen". Der Begriff ist in gewissen linken Sprachgebrauchen nahe an "Heuchler".), sondern ihre gesellschaftliche Instrumentalisierung.


@"Wer sich diesen bekloppten Schuh der Neoliberalen selber anzieht, eben diesen verlogenen "Diskurs" einzelner Neoliberaler rund ums Ehrenamt" ---- einzelner Neoliberaler? Die einzelnen Neoliberalen, das sind Spiegel, Geisler und Blüm, das reicht von Schröder bis Hartz, von der Arbeitsagentur bis zu NGOs. Wird jemals bezogen auf Katastrophen und Hilfe durch Spenden die Frage nach gesellschaftlichen Ursachen thematisiert oder nach der manipulativen Inszenierung von Bildern des Leidens? Ging nach der Tsunami im Indischen Ozean die große Berichterstattung über Bausünden in der Region, was Gelder aus dem europäischen Tourismus damit zu tun haben und wie es mit Korruption in den Ländern aussieht durch die Medien? Nicht, dass ich wüsste....

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Dieser Text bleibt solange reine Gehirnwichserei, wie die Autoren nicht zumindest einen konkreten Vorschlag machen, wie man denn "Ungerechtigkeiten, Ausbeutungsverhältnisse und Kriege hinter sich lassen" kann. Leider hab ich das Heft nicht vorliegen, aber es sollte mich wundern, wenn viel dazu drinstände.

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Ich frage mich auch,
was man studiert haben muss, um das oben zitierte Textfragment so wohlwollend relativieren zu können, wie Che das hier praktiziert. Vielleicht würde ich es auch anders verstehen als Doc Dean, wenn ich mit den Fantomastikern schon die eine oder andere Tüte geraucht hätte und von daher wüßte wie die ticken.

Aber ausgehend von dem, was da oben zu lesen ist, kam es vereinfacht gesprochen bei mir auch so an, dass alles verwerflich ist, was irgendwo versucht, konkretes Elend zu lindern, weil das mehr oder weniger nur das Scheißsystem stabilisiert.

Vielleicht - und da bemühe ich mich immer noch sehr um Wohlwollen - muss man diese Traktate und Kampfschriften im Ganzen und allen Verästelungen akribisch exegiert haben, um zu verstehen, wo es denn dann noch angezeigt ist, Not zu lindern und wo nicht.

Im Übrigen sehe ich diese Spiegelbildlichkeit zwischen dem Ding da oben und manchem neoliberalbrachialen Ansatz auch ganz deutlich. Danke an Doc Dean, der mein etwas diffuses Unbehagen in deutlichere Begriffe gefasst hat.

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Jeder rechnet damit, daß in Ländern wie Thailand Korruption existiert, Bau-Regulierungen unvollständig oder nicht eingehalten werden, etc. Das ist keine Nachricht. Sie ist auch nicht Kapitalismus-spezifisch. Gerade sozialistische Länder sind voller Bausünden.

Und was haben eigentlich die Armen der Welt davon, daß die Bewohner von traditionellen Industriestaaten wissen, daß es dort Bausünden gibt, etc. DIESE PROBLEME KÖNNEN NUR IN DEN LÄNDERN SELBST GELÖST WERDEN. Nicht alle Entwicklungsländer sind gleich korrupt. Natürlich muß entsprechend Druck auf die globalen Konzerne ausgeübt werden. Aber man kann das nicht strukturell dem Kapitalismus anlasten. Eines der wichtigsten Legitimationsprobleme der Linken in Entwicklungsländer ist doch gerade, dass sie oft mega-korrupte Gebilde geschaffen haben. So Typen wie Daniel Ortega oder Hugo Chávez sind jedenfalls extrem korrupt.

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@ "Dieser Text bleibt solange reine Gehirnwichserei, wie die Autoren nicht zumindest einen konkreten Vorschlag machen, wie man denn "Ungerechtigkeiten, Ausbeutungsverhältnisse und Kriege hinter sich lassen" kann. Leider hab ich das Heft nicht vorliegen, aber es sollte mich wundern, wenn viel dazu drinstände.

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"Aber ausgehend von dem, was da oben zu lesen ist, kam es vereinfacht gesprochen bei mir auch so an, dass alles verwerflich ist, was irgendwo versucht, konkretes Elend zu lindern, weil das mehr oder weniger nur das Scheißsystem stabilisiert." ---- Ich weiß nicht, wie Ihr auf so etwas kommt. Im selben Fantomas-Heft sind Beiträge enthalten, die sich mit dem Einsatz kritischer NGOs im Kampf um globale soziale Rechte beschäftigen und mit Cash-Transfer-Projekten (Bargeld für die Ärmsten) im Sambia, sich für das Recht auf Einwanderung nach Europa und für soziale Kämpfe europäischer Hafenarbeiter einsetzen. Also, der Vorwurf perlt nun wirklich ab. Und die Debatte um Ehrenamtlichkeit als Ersatz für nicht mehr stattfindende soziale Leistungen ist nun wirklich alt, die haben schon vor über 10 Jahren praktisch alle großen Wohlfahrtsverbände geführt (so Organisationen wie Caritas, Diakonie und Malteser) und sich längst mit dieser neoliberalen Lösung sozialer Probleme abgefunden. Jede Stadt hat ihr Freiwilligenzentrum und ihre Tafel, Unternehmen und spendable Einzelpersonen engagieren sich da, aber dass es eigentlich einen Skandal darstellt, dass man auf solche privaten Spenden und ehrenamtlichen Handlungen angewiesen ist, weil das Gemeinwesen in Form von Staat oder Kommune sich nicht mehr kümmert, das wird nie thematisiert. Und was das Sich-öffentlich-abfeiern von spendierfreudigen Unternehmen angeht, die sich pressemäßig als Wohltäter präsentieren und sich das Sponsern sponsern lassen, indem sie sich das Geld von Lieferanten oder Subunternehmernn zurückholen (und mit ihren Mitarbeitern gar nicht sozial umgehen), also so etwas habe ich nun selber jahrelang inszeniert. Ich finde vor dem Hintergrund, dass der Fantomas-Text die Verhältnisse ins Mark trifft.

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Nein, willy56.
Das Kriterium, ob eine Kritik triftig ist oder nicht, besteht nicht darin, ob der Kritiker auch gleich die Lösung parat hält. Im übrigen lauert da eine, wie ich es nenne, Idiotenfalle: Wenn der Kritiker nicht die Lösung aus dem Hut zaubert, dann ist die Kritik nichts wert, weil 'der ja nur kritisieren kann'. Schlägt er aber eine Lösung vor, dann ist die Kritik auch nichts wert, denn dann ist er entweder ein Spinner, ein Gutmensch oder ein Krimineller.
Das ganze dient also erkennbar nur dazu, Kritik überhaupt abzuwehren. –

Konkret ist bei "Fantomas" von einem "neoliberalen Philanthropismus" die Rede. Allein damit wird klar, daß der Autor (wie auch Du, Dean, und Che und ich) nicht sagt: Keine Akuthilfe mehr, zur Hölle mit den Opfern. Es geht um etwas ganz anderes.

Wenn ich, die "Fantomas"-Äußerungen reformulierend, von den ontologischen Qualitäten des Kapitals sprach, so meinte ich damit dies:

Das durchgesetzte Kapital ist zugleich Substanz und Bewegungsform der Gesellschaft. Wo es doch 'eigentlich' nur die Form "des Stoffwechsels des Menschen mit der Natur" (Marx) ist, hat es zum "Beharrlichen im Wechsel" (= bei Kant "Substanz") sich aufgeschwungen.

Das Kapital – dessen adäquate Gestalt des Gedankens der Kapitalbegriff der Marxschen Theorie ist – regelt die Vorgänge der Empirie in dem harten Sinn, daß alle Akzidentien nurmehr als Akzidentien des Kapitals erscheinen. "Es erscheint, wie es ist, nämlich verkehrt", sagt Marx in einem sprachlich so kurz und simpel klingenden und inhaltlich so gewaltigen Satz.
Wenn aber das, was nicht von sich aus je schon Kapital ist, als dessen bloßer "Faktor" (Marx) figuriert und nur noch als Kapitalbestandteil Relevanz hat – wenn also die Substanz alles einsaugt (lebendige Arbeit und Naturstoff) und alles hervorbringt, dann besitzt das Kapital real die Eigenschaften, von denen ein fundamentalontologischer Begriffsdichter wie Heidegger nur träumen konnte.

Thomas von Aquin unterscheidet die bei jedem Ding in je unterschiedlicher Weise unterschiedlichen Bestimmungen von Wesen und Existenz. Wesen und Existenz sind nur als Gott und in Gott identisch. Marx zeigt nun (ohne sich ausdrücklich auf die Thomistische Philosophie zu beziehen), daß das Kapital an sich selbst exakt diese Identität ist.
Dieser Zusammenhang ist eine der brillanten Pointen der erkenntniskritischen Tradition. (Nebenher gesagt liegt darin der Grund, warum mir jegliche Theorien suspekt sind, die diese Tradition aus Unkenntnis und Überheblichkeit auf den Müll werfen, und gar nicht sehen, welche echten Assets sie da zum Schrott erklären.)

Nochmal zu "Naturalisierung": Sie liegt der Art und Weise, wie das Kapital sich durchsetzt und wirkt. Zwar ist es kein Naturgesetz, es besitzt aber die Übermacht und Unausweichlichkeit eines Naturgesetzes; es erscheint als Naturgesetz. "Es erscheint wie es ist, nämlich verkehrt." Obwohl es kein Naturgesetz ist, ist es dennoch eins.

"Fantomas" sagt nun nichts anderes, als: Die Charitiy-Industrie unterschreibt diese Art Naturgesetzlichkeit, indem sie (die Charity) durch das, was sie tut in Verbindung mit dem, was sie nicht sagt, das als Selbstverständlichkeit erscheinende Elend zur nicht weiter befragten Voraussetzung ihres Handels macht.
(Den Satz mit der "Pest" halte ich für unglücklich.)

Die Lernprozesse der "McKinsey-Mädels" sind von einer Art, die niemand lebhafter begrüßt als ich. Das suspendiert aber nicht die Kritik an der Funktionalität der Charity für das unwahre Ganze.

Jene reale Naturgesetzlichkeit wirkt im Übrigen direkt auf die Gehirne: zum einen dadurch, daß kaum irgendjemand die Systematik als solche noch in Frage stellen mag, zum zweiten besonders stark bei den Liberallalas. Die Doktrin vom Markt, der immer recht hat, ist weniger eine losgelassene Amoral, sondern vielmehr der blinde Reflex des Kapitalgesetzes selbst. Denn innerhalb des Kapitalbegriffs hat der Markt tatsächlich immer recht. (Und die Liberalistizisten plärren auch nur den allgemeinen Konsens laut raus.)
Daher auch mein Insistieren darauf, daß eine moralische Kritik des Kapitalismus fehlt geht.

Noch ein erkenntnistheoretischer Hinweis: Marx unterscheidet letztlich nicht zwischen "Kapital" und "Kapitalbegriff". Ursache dafür ist nicht etwa die Annahme, die Druckerschwärze zwischen den Buchdeckeln und die Wirklichkeit draußen seien dasselbe.
Es ist vielmehr so: Indem der Nachweis gelingt, daß die Realität dem Begriff folgt – i.a.W. die Entfaltung des Begriffs ist –, kommt dem Begriff als Begriff selbst Realität zu.

Ich denke, ich habe damit auch einige Bezüge zu den erkenntnistheoretischen Diskussionen der Threads "Ich will's einmal wissen" und "Statler" hergestellt, was nicht bedeutet, daß ich das damit für erledigt halte. Ich bin wild entschlossen, darauf noch einzugehen. Es geht leider nicht immer so, wie ich gerne möchte, wg. Kontingenz und Empirie und so.

Soweit der Semiotizistische Salonmarxologe.

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Cash-Transfer-Projekte (Bargeld für die Ärmsten) im Sambia… das Recht auf Einwanderung nach Europa ….

Ist das nicht auch „strukturelle Heuchelei und Pest der Gegenwart“? Oder versteh´ ich da was falsch?

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Ich frag mich nur, welchen Sinn eine (meinetwegen auch triftige) Kritik hat, wenn sie nicht zur Veränderung des Kritisierten führt?

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Ich weiß ehrlich nicht, was es da falsch zu verstehen gibt. Der Zusammenhang zwischen fortschreitender Durchkapitalisierung aller Lebenszusammenhänge, Abschaffung sozialer Leistungen, Ehrenamt und Charity ist doch evident. Und auch nur auf diesen Zusammenhang beziehen sich „strukturelle Heuchelei und Pest der Gegenwart“.

Ansonsten folge ich dem Nörgler.

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Wenn Du nach dem Sinn einer Kritik fragst, dann stellt sich die Frage nach der Antwort bzw. der eintretenden Veränderung ja zunächst mal im Zusammenhang des Zeitrahmens. Als Horkheimer und Adorno das Umschlagen der Aufklärung in Mythologie kritisierten, da sagten sie "nur die ihrer selbst mächtige, zur Gewalt werdende Aufklärung" könnte daran etwas ändern. Ob demnächst oder in Jahrtausenden sagten sie nicht. Und man muss auch bitteren Wahrheiten ins Gesicht sehen können, ohne schon den Hebel zur Veränderung in Händen zu halten. Handeln ohne Reflektion ist ganz sicher ein völlig falscher Weg.

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@ "Ich frag mich nur, welchen Sinn eine (meinetwegen auch triftige) Kritik hat, wenn sie nicht zur Veränderung des Kritisierten führt?"

Den Gedanken, daß die Ohnmacht der Kritik etwas mit der Übermacht der Verhältnisse zu tun haben könnte, solltest Du Deinem Kopf vielleicht einmal ermöglichen.

Worauf es ankommt, sagt Adorno, ist "von der eigenen Ohnmacht und der Übermacht der anderen nicht sich dumm machen lassen". Sich dumm machen lassen hieße zum Beispiel, auf den Spruch: 'Du änderst jetzt was oder hältst die Klappe' mit Klappehalten zu reagieren.
Marx, der die Übermacht analysierte und daraus den Schluß zog, daß das dringlichst Notwendige: die radikale Veränderung, verschoben ist auf den St. Nimmerleinstag, wußte auch, warum er unter seine "Kritik des Gothaer Programms" schrieb: "Dixi et salvavi animam meam" (Ich habe gesprochen und meine Seele gerettet).

Es ist nicht die Schuld der Kritik, wenn sie nurmehr den Status einen intellektuellen Notwehrhandlung besitzt.

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"So Typen wie Daniel Ortega oder Hugo Chávez sind jedenfalls extrem korrupt."
Diese - ohne jeglichen Beleg am Ende eines Kommentars so schnell mal dahingeworfene - These hätte ich gerne vom Verfasser untermauert: Inwiefern sind Ortega und Chavez das Gleiche wie eine Ohoven?

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Im Grunde stellt das Salz da die Frage, welches System besser ist. Nur ist keiner der Linken, die sich auf diesem Blog unterhalten, überhaupt der Auffassung, dass irgendein realsozialistisches Staatswesen etwas mit dem zu tun hätte, was wir unter linken Ideen verstehen würden. Auch sonst geht die Frage in die falsche Richtung. Es geht ja gar nicht darum, was wir statt des herrschenden Gesellschaftssystems haben wollen, sondern eher darum, dass es immer schlimmer kommt. Medial zelebrierte Wohltätigkeit statt garantierter sozialer Rechte, das ist nicht nur ein Rückschritt, das hat auch etwas Feudales: Die Reichen und Mächtigen werden als gute Menschen inszeniert, die den Armen und Notleidenden helfen. Wohin das führt, zeigte in Brasilien zum Beispiel die Tatsache, dass die ganz Armen nicht Lula wählten, sondern den Superreichen Color de Mello, weil sie sich von ihm Geschenke erhofften.

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Sehr schlau erkannt, ja, danke. Herzliche Glückwünsche zum neu-alten Alfa!

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Manueller Trackback
http://shiftingreality.wordpress.com/2008/08/14/gebrauchte-pornos-dem-altersheim-schenken

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Das ist der erste Ramminger-Text, den ich gelesen habe, insofern weiß ich nicht, was der sonst schreibt. Nur kommt das, was er in diesem Text äußert, bei mir völlig anders an als bei Dir. Das hat möglicherweise auch damit zu tun, was ich selbst so erlebt habe, sei es die Debatte um die Trias Ehrenamtlichkeit, Anhalten der sozial Schwachen zu "Eigenverantwortung" von der Ich-AG bis zu 1-Euro-Jobs und Charity-Projekte bei den freien Wohlfahrtsträgern (und die stellenweise ähnliche, allerdings stark ideologisch aufgeladene Diskussion zu diesem Komplex bei den Kommunitaristen), sei es eigene PR-Tätigkeit, bei der es um die Inszenierung von Wohltätigkeit als Imagewerbung für in Wirklichkeit sehr wenig soziale Firmen ging. Ich lese Ramminger aber auch nicht so, dass Philanthropie dem Neoliberalismus Vorschub leiste, im Gegenteil, ich würde sagen, genau das ist nicht gemeint, zumal, wenn man den Kontext des gesamten Fantomas-Heftes reflektiert. Allerdings kann ich feststellen, dass, wenn Dr. Dean und ich denselben Text lesen, wir ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit diametral entgegengesetzt interpretieren.

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@saltofthearth:"Karl Marx hat sich an David Ricardo und Adam Smith abgearbeitet. Bei der heutigen Linke sehe ich eine völlige Weigerungen wichtige Gebiete der Volkswirtschaftslehre der letzten 50 Jahre auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Beispielsweise Public Choice oder New Institutional Economics. Ausserdem ist das Niveau der empirischen Studien von Forschungszentren, die sowas wie Venezuela verteidigen echt bodenlos schwach." ----- Also, die Linke, zu der ich so gehöre, hat sich unter anderem an den Studien des Royal Institute of International Affairs, Frederick Hertz, Schumpeter, Habsbawm, Thompson, den Memoranden von IWF und Weltbank und natürlich aktuellen Analysen und Berichten aus Handelsblatt, Le Monde Diplomatique, New York Times oder Weltwoche sowie marxistischer Wertkritik im Stil von Robert Kurz abgearbeitet und das mit Marx, Kritischer Theorie, Poststrukturalismus und später Dependenztheorie abgeglichen.

Einen Teil der Resultate findest Du hier:


www.materialien.org

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Eine endgültige Antwort kann ich seriöser Weise erst geben, wenn ich mit dem Heft komplett durch bin. erstmal nur so viel: Das Heft beschäftigt sich mit globalen sozialen Rechten, und in dem Zusammenhang geht es Ramminger darum, dass als Charity inszenierte Philanthropie in dem Rahmen, den ich mit meinen Kommentaren hoffentlich deutlich skizziert habe (also: Abbau staatlicher sozialer Leistungen plus propagandistische "Aktivierung" von Arbeitslosen plus Ehrenamtlichkeit als Ersatz staatlicher Sozialprogramme plus Auftreten von Unternehmen als Sponsoren sozialer Projekte) nicht auf eine Wahrnehmung von Rechten sozial schwacher Menschen, sondern im Gegenteil auf deren wohlwollend daherkommende Entmündigung hinausläuft, die zwar Alimentierung, aber keine Kampfperspektive sichtbar werden lässt.

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Westerwelle-Zitat:
“Die guten Menschen geben ihr eigenes Geld, die Gutmenschen - wie sie da sitzen - verteilen das Geld anderer Leute.”
(Bundestag, 10. März 2005, Plenarprotokoll 15/138)

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