Samstag, 16. August 2008
China einmal anders
Zurzeit kann man über China ja scheinbar nur sprechen, wenn es um die Olympiade oder Menschenrechtsverletzungen geht, und Don bringt dann vielleicht noch Ming-Vasen oder Lackdöschen ins Spiel. Nun, ich thematisiere jetzt nur mal so zum Spaß etwas total Anderes (now to something total different), nämlich die religiöse Kunst der ethnischen Minderheit der Dong aus der Provinz Guanxhi, bekannt für ihre eigenwillige Architektur mit den oft mehrstöckig überdachten Wind-und-Regenbrücken, hölzernen Hochhäusern und den Trommeltürmen für jede Sippe. Die Dong sind nur oberflächliche Daoisten bzw. Buddhisten (sie haben synkretistisch Elemente beider Religionen aufgenommen) und hängen eigentlich einer Verbindung aus Ahnenkult, Schamanismus und Dämonenverehrung an. So werden bei manchen Stämmen bis heute bei Krankheiten die Geister der Ahnen um Hilfe gebeten.

Aus unserer Sicht bizarr sind auch die Jenseitsvorstellungen: Nach dem Tod gelangen alle Menschen in eine der 7 Höllen, wo die 7 Höllenfürsten die Strafen für ihre Sünden festlegen, z.B. Zersägen, Vierteilen, Sieden in kochendem Fett, Pfählen (alles Strafen, die es im alten China auch im Diesseits gab). Nach verbüßter Strafe werden die Menschen dann zurück auf die Welt geschickt, wo die besten als Beamte und die bösesten als Pflanzen wiedergeboren werden. Wie das zu der Verehrung aktiv wirksamer Ahnengeister passen soll bleibt eines der Rätsel der Dong-Kultur.



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