Sonntag, 29. Oktober 2006
Hermann, mir graut vor Dir!
Dass Hermann L. Gremliza ein Freund der Antideutschen ist, ist seit Längerem bekannt. Auch wenn er in konkret den verschiedenen Fraktionen dieses Lagers ein Forum gibt, war er doch selbst in der Vergangenheit ein differenzierter und zur Distanz fähiger Unterstützer dieses Lagers, letztlich war sein Verhältnis zur antideutschen Ideologie ein taktisches. So, wie er vorher den Sowjetsozialismus unterstützte, weil dieser das einzige Mittel sei, was die westlichen Kapitalisten vom Schlimmsten abhielte, unterstützte er die Antideutschen nicht etwa, weil er ihre Ideologie im einzelnen teilte, sondern weil er nach dem Ende des Kasernenhofkommunismus die soziale Revolution insgesamt gescheitert sah und er es nun als die wichtigste tagespolitische Aufgabe ansah, dass sich Auschwitz nie wiederhole. Ein militärisch starkes Israel und ein Zurückdrängen der sog. "Appeaser" gegenüber dem Islamismus schien ihm dafür wichtigste Vorbedingung. Nun aber ist Gremliza ganz undifferenziert auf die Linie antideutscher Hardliner wie von der Osten-Sacken eingeschwenkt und entblödet sich nicht, selber Formulierungen von sich zu geben, die man nicht anders als rassistisch nennen kann. In der aktuellen konkret schreibt er, bezogen auf die Opfer des Milosevic-Regimes, von "Bosni- und anderen Kanaken." Zwischen einem Kanaken, einem Nigger oder diversen unfreundlichen Ausdrücken für Juden sehe ich keinen Unterschied, und der politisch korrekte Philozionismus Gremlizas entlarvt sich so selber. Auf Jugoslawien bezogen, fällt mir ein, wie aus dem brillianten marxistischen Theoretiker Dr. Franjo Tudjman binnen kürzester Zeit ein hasserfüllter Nationalist und Bürgerkriegspräsident wurde. Es gibt nicht den mindesten Grund zu der Annahme, dass ausgerechnet Deutsche von solchen Entwicklungen ausgenommen wären.

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