Freitag, 25. Januar 2008
Dass ich nicht lache oder Keynes grüßt Bush
In den USA wird ein irrsinnig teures Konjunkturprogramm zur Abfederung der Folgen des Immobiliencrashs aufgelegt (von 100-150 Mrd Dollar ist die Rede) und damit so mal eben en passant sämtliche Grundsätze der neoliberalen Politik in den Gully gekloppt. Muarharharhar!

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Nix neues
Nachdem die Chicago Boys so glanzvoll in Chile gescheitert waren, griff Pinochet auch zum guten alten Keynes.

Funktionierte dann auch.

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So sind sie halt die Neoliberalen
Kein Kopf, kein Arsch, aber jede Menge Hirngespinste. Die nehmen den Unsinn den sie quaken doch nur solange Ernst, solange er ihnen dient, andere zu berauben. Wenn sie sich mit Anlauf selbst verarscht haben, greifen sie in die Kiste mit den Steuergeldern um sich zu sanieren.

Konjunkturprogramm heißt Verlustausgleich für Reiche. Mehr nicht.

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Privatisierung der Gewinne
Sozialisierung der Verluste

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ach was! es ist die armseligkeit der gelbblauen dummschwätzer
und ihrer universitären schmarotzer, die sich hier zeigt. mehr nicht.

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Ist der Graf nicht irgendwie
paläoliberal?

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graf krücke hat 82 die ganze scheiße erst losgetreten und und die linksliberalen in seiner partei beerdigt.

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Ich schrub ja früher mal, wenn Keynesianismus und Angebotsökonomie tatsächlich nur funktionelle Rezepte der Volkswirtschaft wären, warum sie nicht von Fall zu Fall oder sogar abwechselnd angewendet würden und hielt für möglich, dass das sogar einmal geschehen könnte. Man sagte mir, aus ideologischen Gründen würde das nie geschehen, und jetzt macht es ausgerechnet die neoliberal ideologisierteste Regierung des Westens

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Es führt immer zu Überraschungen, wenn man die selbsterfundenen Legenden zu glauben beginnt. Spätestens jetzt sollte man den Begriff "neoliberal" in die Tonne treten, weil er in Wirklichkeit nichts definiert, sondern nur der rituellen Beschwörung dient.

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Mmmmhm. Allerdings. Bush ist ein klassischer Big-Government-Konservativer, der eine klassische Big-Government-konservative Finanzpolitik betreibt. Und schon vergessen, daß er 2000 mit einer Plattform des "compassionate conservatism" gewählt wurde?

Wenn man die Distanz zwischen der Bush-Administration und einer liberalen (von mir aus auch neoliberalen) Finanzpolitik ermessen will, dann lohnt es sich, z.B. die kritischen Statements von Niskanens Jungs aus dem Cato-Institut zu Bushs Finanzpolitik zu lesen. Kritisch seit 2000. Zwischen Bush und liberaler Finanzpolitik lagen schon immer *Welten*.

Und wenn man wissen will, wieso Bush die Gelegenheit zu höheren Budgetdefiziten nutzt, dann könnte man mal wieder einen Blick in den alten Persson/Svensson-Artikel im QJE von 1989 werfen mit dem schönen Titel: "Why a Stubborn Conservative Would Run A Deficit". Der sture Konservative macht das, wenn er weiß, daß er selbst demnächst nicht mehr im Amt sein wird und wenn er den Spielraum der (vermutlich nicht-konservativen) Nachfolgeregierung damit strategisch einschränken kann.

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OK, neocon und neoliberal sind natürlich schon zwei verschiedene Paar Schuhe. Und der "compassionate conservatism" die massenwirksamere, volksnähere Neuauflage des gleichermaßen realpolitisch wie technokratisch ausgerichteten alten Konservatismus. Dennoch trug die Politik der Bush-Regierung in vielerlei Hinsicht neoliberale Züge, wenn auch nicht im Sinne der reinen Lehre. Aber danke für Deinen letzten Absatz, der ist wirklich bedenkenswert! *Licht aufgeh*

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Ganz proletarisch, Ziwo: Woll, isso!


Und dennoch akademisch für Rayson: Ich gebrauche den Begriff des Neoliberalismus so, wie er seit nunmehr 28 Jahren in der Entwicklungspolitik und Industriesoziologie und inzwischen auch in der Politikwissenschaft gebraucht wird, und das ist weder willkürlich, noch eine spezifisch linke Definition. In diesem Sinne hat der Begriff Neoliberalismus mit Liberalismus als politische Ideologie unmittelbar gar nichts zu tun, sondern hängt mit dem Begriff des Liberalkapitalismus zusammen. Darunter versteht man den Kapitalismus, wie er vor dem New Deal und vor dem Faschismus, in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg gewesen ist (vom Historiker vorsichtiger dazugesagt: sich idealtypisch darstellte), nämlich einen Kapitalismus ohne große staatliche Eingriffe, ohne staatliche oder staatsbeteiligte Unternehmen und ohne soziale Bindung des Eigentums. Dem Liberalkapitalismus steht der organisierte Kapitalismus entgegen, zu dem sowohl der keynesianische Wohlfahrtsstaat der 1970er Jahre als auch das skandinavische Volksheim, die korporatistische Wirtschaft des Faschismus/NS, die Kommandowirtschaft des Deutschen Reichs im Ersten Weltkrieg und schließlich auch noch der Gaullismus zu rechnen sind. Neoliberalismus bedeutet in diesem Kontext, eine keynesianische oder einmal keynesianisch gewesene Wirtschaft zum Liberalkapitalismus zurückbauen zu wollen bzw. mit dem Liberalkapitalismus entnommenen Rezepten den status quo dieser Wirtschaft überwinden zu wollen, und zwar nicht nur auf volkswirtschaftlicher/sozialpolitischer Ebene, sondern heruntergebrochen bis auf den einzelnen Betrieb. Neoliberal in diesem Sinne sind die Privatisierung staatseigener oder staatsbeteiligter Unternehmen (nicht umsonst in einigen Ländern Liberalisierung genannt), Deregulierung, Streichung sozialer Leistungen, Abbau betrieblicher Mitbestimmung und zum Beispiel auch lean production und Outsourcing. Der klassische Industrebetrieb in keynesianischen Zeiten war nicht durch ein starkes Primat der Skalenerträge und Börsenwerte geprägt, sondern ebensosehr durch ein Interesse an strategischer Marktdurchdringung, Autarkie und Mitarbeiterbindung, weswegen man keineSpeditionen beauftragte, sondern einen eigenen Fuhrpark unterhielt, Werkserholungsheime und Werksorchester unterhielt usw. Der Abbau dieser Einrichtungen und der Umbau der Unternehmen zu den modernen schlanken Firmen aktueller Prägung gehört daher ebenso zu den neoliberalen Maßnahmen wie Sozialabbau und Deregulierung auf der staatlichen und die Effizeinzbindung von Entwicklungskrediten und freie Volatilität der Währungen auf der internationelen Ebene. Und im Irak beispielsweise hat die US-Verwaltung sich bemüht, einen in diesem sinne neoliberalen Modellstaat aufzubauen, mit dem Resultat, dass die Auflösung einer totalitären Verwaltung, an deren Stelle lauter private Dienstleister treten sollten, zu einer völligen Implosion jeder Ordnung geführt hat (rival teams of bandits will be the only choice). Somit stehen wir nun vor einem großen Debakel des Neoliberalismus.

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@Che

Proletarisch hin, akademisch her: Wenn ein- und derselbe Begriff die beiden entgegengesetzten Standpunkte in einer nicht völlig nebensächlichen Kernfrage bezeichnet, ist es Zeit, sich mal Gedanken über Komplexität zu machen.

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Wieso bezeichnet dieser Begriff zwei entgegengesetze Standpunkte? Seine mir geläufige Verwendung habe ich gerade geschildert (nebenbei bestimmt nicht unkomplex), seine andere Verwendung wäre die eines Sammelbegriffs für liberale Strömungen nach dem II.Weltkrieg, was Popper bis Friedman reicht und teils gar keine, teils größere Schnittmengen mit dem erstgenannten Neoliberalismus-Begriff hat, aber in keinem Fall mit ihm identisch ist. Mir würde in der Tat aber noch ein anderer, verwechslungsfreier Terminus einfallen: Postfordismus.

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Frage vom Laien
sind eigentlich all die amerikanischen Häuserbauer nun Idioten, weil man im Kapitalismus eben nicht für persönliches Eigentum sorgen sollte, wo man uns doch seit 10 Jahren erzählt, wir sollten sogar unsere Alterssicherungen dem Kapitalmarkt zur Verfügung stellen, was wir ja auch tun? Kurz, ich sollte gefälligst auf all das verzichten zugunsten irgendwelcher höherer Angestellten bei Minimalstaat, schlanken Maximalkonzernen und steuerlich finanzierter exzellenten Drittmitteluniversitäten, aus denen diese Lehren kommen, und deren subventionierte Löhne die durchschnittlichen Lohnkosten allenthalben dermassen in die Höhe treiben, dass andere Leute mit dem Verlust ihrer Mini-Häuser dafür zu bezahlen haben?

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Na ja, wir sollten ja auch laut Müller oder Riester oder wer das noch war unsere Altersvorsorge in den Aktien von Internetfirmen anlegen, die dann kollabierten, weil das Modell für die ganze Branche found it - bring it up - sell it - run away lautete. Da hatte ich noch selber zu den Tonträgern des Hypes gehört...

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@Che

Wenn in einer nicht unwesentlichen wirtschaftlichen Frage, und "neoliberal" bezieht sich ja eindeutig vor allem auf solche, sowohl Bush als auch seine scharfen Kritiker "Neoliberale" sein sollen, dann ist der Begriff trotz aller Definitionsversuche offensichtlich alles andere als trennscharf, sondern verdeckt nur Komplexität.

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hihi, jetzt wars wieder keiner!
komisch, genau aus dem Grunde des beständigen Bush-Gehypes, das einem in den vernetzten Liberalen-Blogs jetzt drei Jahre um die Ohren gehauen wurde, lese ich sie nicht mehr; und jetzt das. Der Meister ist nicht streng genug. Die obdachlosen Häuschenbauer sind dumme Sicherheitsfanatiker.

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@ kleinziwo

Der Begriff "Manchesterkapitalismus" ist unzutreffend. Es müsste Manchester-Liberalismus heissen.

Nur war der blöderweise schon anders als es die Worthülse vermuten liesse.

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@ kleinziwo

Top-Aktuell als Psychogramm der Funktionselite:

Staat macht Verluste
Teure Minijobs:

http://www.n-tv.de/909985.html

Der Jobber als eine neue Form des Leibeigenen der Funktionselite: gibt es nicht genügend Pacht, so wird dies als Verlust empfunden.


Ich finde das gut - bereitet das doch meine lange erwartete Machtübernahme vor.

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Ich singe dann aber nicht "Heil Dir im Siegerkranz". Ansonsten stimme ich T.Albert und dem Zitterwolf zu.

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@ Kleinziwo

ca. 70 % aller sozialversicherungspflichtig Angestellten arbeiten im Mittelstand. Ca. 70 % aller Lehrstellen sind beim Mittelstand.

Das Ganze mal im Kopfe behalten bevor man über "Die Wirtschaft" und "Die Unternehmen" schäumt. Man versucht die Erzkapitalisten zu hauen und trifft die Kleinen.

Nach meiner Machtergreifung seid ihr alle beim Staat beschäftigt, der alles besitzt, auch den Klodeckel des Lehrers im obigen Beispiel. Mit dieser kleinen juristischen Finte werde ich das Herz und das Schrumpfhirn des Pöbels erobern.

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che, ein hannoveraner singt, auch wenn die melodie stimmt, nicht heil dir im siegerkranz, sondern die alte hannöversche hymne: heil dir, hannover, heil.

wenn schon welfe, dann richtig. das absingen von wir sind die niedersachsen liesse ich auch noch durchgehen.

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Das kömmt daher, dass ich nur zur Hälfte Welfe und zur Hälfte Hanseat mit jütländischen Vorfahren bin.

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Insofern passt bei mir besser:

" Der Stolz erhöht, das Herz bewegt.
Dies' Wappen ist das stolze Zeichen
Der alten treuen Hansestadt,
Die über's Meer zu allen Reichen
Ihr Rot und Weiß getragen hat.

Hell glänzte in dem Hansabunde
Der Bremer Schlüssel alle Zeit.
Auch heut' strahl' er in uns'rer Runde
In alter Macht und Herrlichkeit!
Der brave Schlüssel will bezeugen,
Daß gern er öffnet gastlich' Tor;
Doch nimmer soll den Bart er beugen
Der Willkür! Da sei Gott davor!

Wir spielen Golf,
Polo oder Touran
Haben Unesco tief im Berg
Und Goethes Hexen gleich dran
Und Till Eulenspiegel lacht
wir kochen Stahl bis die ganze Hütte brennt,
Doktor Faust hat auf den Brettern erstmals
sein Gretchen verführt

War de Gar de Bur de kümmt!"

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Meine Güte, wenn ich das so lese, dann ist mein Leben ja echt reine Diaspora. Großvater 1 aus Brandenburg, Großmutter 1 aus Pommern, Großeltern 2 aus Duisburg, Vater aufgewachsen in Sulingen, Mutter bei Bremen, ich bei Hannover geboren und jetzt mit Leib und Seele St. Paulianer - und doch: Was bin ich???? Kein Welfe, kein Rheinländer, kein Hanseat, kein Pommer und Brandenburger schon gar nicht - Hilfe, was bin ich?????

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mein vater war stolz darauf, ein hamburger zu sein, ja, und zwanziger und anfang dreißiger jahre auf st. pauli gewohnt zu haben. eigentlich war er aus dem damaligen döhren, heute ein vorort von hannover gebürtig. das mit den welfischen liedgut kommt nicht ganz von ungefähr. meine mutter stammt aus der steiermark, kalwang im liesingtal in der obersteiermark, von daher auch gewisse beziehungen zu österreich, hoch vom dachstein an, wo der aar noch haust, fängt das dachstein-lied, die hymne der steiermark an.

da wir schon bei hymnen sind, ich als ein unmusikalischer kenne immerhin noch das badner lied (ich arbeitete eine zeit in überlingen, da pflegte man das antischwäbische vorurteil liebevoll), und, schön ist auch die hymne der vorarlberger, "Du Ländle, meine teure Heimat, ich singe dir zu Ehr' und Preis" eher feierlich getragener chorgesang, wenig agressive töne, wie diese auch nicht zum ländle passen.

geboren wurde ich und aufgewachsen bin ich in friedrichshafen am bodensee, in den sechziger und anfang der siebziger ein eher verschlafenes nest. als anderswo der sds schon beerdigt war, kam man dort 1971 auf die idee, gegen den numerus clausus zu streiken. jedenfalls, dieser herkunft verdanke ich meine schwäbische lautung, die sich über all die jahre ganz gut gehalten hat.

was bin ich nach alledem? auch einer?

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Xakt

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@t.albert

Man kann sich in der eigenen verzerrten Wahrnehmung anscheinend so behaglich einrichten, dass man selbst ihre offensichtliche Widerlegung noch darin unterbringen kann. Interessant.

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Wer hat denn hier was widerlegt?

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rayson,
danke für die sachbezogene Antwort. Für ausdrückliches Zurechtrücken meiner verzerrten Wahrnehmung, die sich selbst widerlegt, wäre ich Dir dankbar. Wie ist die Wirklichkeit denn? Erklär sie mir mal.

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@t.albert

Sorry, mein Fehler. Gegen deine messerscharfe Sachanalyse ist natürlich keine Widerlegung möglich.

Es sei denn, man wäre so unsachlich und wiese darauf hin, dass die Aussage, es hätte bei "den" liberalen Blogs einen "Bush-Hype" gegeben. höchstens in einem Paralleluniversum wahr sein kann. Dort ist es dann wahrscheinlich auch schon ein Hype, wenn man die üblichen Diffamierungen von Personen nicht mitspielt.

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Um das mal zu versachlichen:Verschiedene konservative Blogs, aber auch Statler&Waldorf, Die Achse des Guten und diverse antideutsche Blogs hatten so um 2005 die "Koalition der Willigen" gekultet. Die Bloggies hatten damit nichts zu tun. Dennoch hätte ich gerne eine Antwort auf meine Frage,wer denn nun was wie widerlegt hat.

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@rayson

okay, ich wusste nicht, dass ich in einem Paralleluniversum lebe. Ich bin sehr beruhigt, dass niemand mehr den Herrn Bush gemocht haben mag; ich habe mich nur permanent verlesen bei Antibürokraten, Statlers, Lukics, Gesellschaft der Freunde, Bewaffneten Demokraten, Gutmenschen auf Achse, Hirnen, etc etc.
In dem zu meinem parallelen Universum nannten sich viele von denen "liberal". Bisher. Und keine Person wurde jemals diffamiert. Was ja gut ist.
Es ist aber schon auch richtig, dass in meinem Paralleluniversum die üblichen Diffamierungen von Personen nicht vorkommen. Wie Du sagst.
Was wurde denn nnun von wem widerlegt?

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@t.albert

Eine wichtige Umweltbedingung deines Paralleluniversums scheint der Verlust jeglichen Differenzierungsvermögens zu sein. Wenn die genannten Blogs die Außenpolitik des Präsidenten Bush gut finden bzw. fanden, hat das doch noch lange nichts mit einer gänzlich unkritischen Sicht auf dessen sonstiges politisches Handeln zu tun.

Und nur weil ein paar Simpel (Anwesende ausgenommen) alles das, was ihnen nicht in den Kram passt, mit dem Etikett "neoliberal" schmücken müssen, entsteht dadurch bei dem so Etikettierten noch lange keine Gemeinsamkeit.

Widerlegt ist, o Che, die dämliche Behauptung, "die" liberalen Blogs fänden alle Politik gut, die von Bush kommt. Nicht nur deswegen, weil es "die" liberalen Blogs nicht gibt.

Es ist nur so, dass das Niveau vieler Bush-Kritiker so unterirdisch ist, dass viele auf unserer Seite des Ufers sich geradezu verpflichtet sehen, allein deswegen schon für ihn Partei zu ergreifen. Was natürlich ein kindischer Reflex ist.

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Hat "die" liberalen Blogs fänden alle Politik gut, die von Bush kommt so hier gestanden? Echt? Finde ich nicht wieder.

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Um mich zu wundern, dass dem Bushschen Konjunkturprogramm Kritik von liberalen Blogs entgegenschallt, muss ich doch schon von einer weitgehenden politischen Identität ausgegangen sein. Oder?

Und Ausdrücke wie "Bush-Gehype" und "Meister" tun da ihr übriges. Nun benehmt euch wenigstens wie Männer und steht zu euren Platitüden ;-)

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Dass Bushs neoliberale Politik (wegen mir, ich kann gerne postfordistisch sagen, dann braucht sich kein Liberaler pissed off zu fühlen) von liberalen Blogs teils geschätzt bis bejubelt, teils kritisiert und teils auch nicht groß beachtet wurde, wurde und sein jetziges Konjunkturprogramm (das ganz sicher nicht neoliberal oder postfordistisch ist) von ihnen jetzt kritisiert wird sagt erst mal nur aus, dass die Welt komplex ist. Bush ist ein Konservativer, ein militanter Rechtskonservativer mit missionarischem Eifer und einer bisher postfordistischen, also in der Schnittmenge mit liberalen wirtschaftskonzeptionen durchaus übereinstimmenden Wirtschafts- Sozial- und Finanzpolitik. Nicht in allen Einzelheiten, wird Statler einwenden, nicht in den Feinheiten. Warum auch, Bush ist kein Liberaler, Politik funktioniert außerdem nicht so, wie in den Akademien und Think Trusts vorgestellt. Und jetzt schmeißt Bush aus Gründen des
Handlungszwangs und Machterhalts das alles hin, ist halt Machtpolitiker. Er hat lange Zeit eine Politik betrieben, die zumindest in groben Zügen liberalen Wirtschaftskonzepten entsprach, und jetzt kritisieren ihn Liberale dafür, dass er es nicht mehr tut. Wo ist da der Widerspruch?


Ernest Mandel schrieb in den 70ern seine Kritik des Eurokommunismus, er griff die Eurokommunisten an, sowohl Mandel als auch die Eurokommunisten waren Gegner des orthodoxen Sowjetsozialismus, trozdem waren alle miteinander Kommunisten.

Teilhard de Chardin kritisiert Lefebvre, beide waren Disidenten innerhalb der katholischen Kirche, trotzden blieben beide Katholiken.
Und insofern behalten ein Konservativer mit einer in groben Zügen liberalen Wirtschaftspolitik (und einer ansonsten überhaupt nicht liberalen Politik) und Wirtschaftsliberale (mit auch sonst liberalen Auffassungen) eine gemeinsame Schnittmenge, und was Bush jetzt macht, ist ein Kurswechsel.

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@Che

Woher dieser Zwang, alles unter das jeweils Passende subsumieren zu müssen?

Auch ohne mir das passende Etikett ausdenken zu müssen, kann ich nachvollziehen, dass die Bushsche Außenpolitik nicht "liberal" genannt werden kann. Auch nicht "neoliberal". Und wenn denn einer sein "neo" irgendwo unterbringen will, dann meinetwegen im "Neo"konservativen. Besser aber ohne.

Der wirtschaftspolitische Grundkonsens in den USA ist ein anderer als der hiesige. Sorry. Aber um so absurder sind Versuche, hiesige Blogs anhand ihrer Einstellung gegenüber der Bush-Regierung einordnen zu wollen.

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Rayson,
ich steh eben zu meinen Platituden, eben! Aber keiner mehr zu Bush. Wir haben doch die Blogs, wo wir die Bush-Apologetik gelesen haben, genannt. Jetzt möchtest Du Dich erstens ausgenommen wissen, obwohl Dich niemand reingesteckt hat, und dann verteidigst Du zweitens diejenigen, von denen Du Dich distanzierst. Wir sind von unterirdischem Niveau als Bush-Kritiker, die im Paralleluniversum nicht zu differenzieren wissen, im Gegensatz zu all denen, von denen Du Dich distanzierst. Was das Differenzieren angeht: als ich mich noch getraute, bei Euch, bei Dir?, bei BLOG was zu sagen, habe ich mich ab und an mit lockerem Zähneknirschen für diesen Irak-Krieg geäussert. Mit Gründen, kannste nachsehen.Aber selbstverständlich war ich sehr darauf bedacht, nicht mit manch anderem Bellizisten plötzlich im selben Topf zu hocken. Von denen trennen mich Welten. Ich weiss es, weil ich das alles gelesen habe. Vieles war Bush-apologetische Kriegstreiberei. (Ich habe aber das Gefühl, mich sehr vertan zu haben mit meiner Kriegsbefürwortung. Ich stehe zu beidem.)
Und aus der Art dieser sehr differenzierten Diskussion, wie sie von Seiten sehr vieler kam, die sich als "liberal" und "libertär" bezeichnen, nämlich immer und ständig von Norbert Blüm bis Josef Stalin alles als "links" zu bezeichnen, habe ich als Linker irgendwann geschlossen: aach, die haben alle recht!
Von Blüm bis Stalin machen wir das unter uns aus. Die Partei "Die Linke" ist ja hier auch Thema, ich hab nicht viel dafür übrig, andere mehr. Wir machen das eben unter uns aus und differenzieren uns, wie es immer üblich war. Und als Katholik sage ich, ja, sicher ist der Lefebvre auch ein Katholik, solange ich einer bin, muss ich damit leben, und mich gegen solche Leute wehren. Es hat kein Liberaler den Linken gegen den linken Stalin geholfen, im Gegenteil.

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Es ist ja noch nicht solange her, da hatten Statler und jo@chim mit dem jeweiligen Hinweis "ein Beitrag sicherlich aus konservativer Sicht" Beiträge von Blogs, die mit Reagan-Bild einherkamen und sich für die Bush-Politik begeisterten postiv rezensiert bzw.zitiert, dass Statler bei "Weapons of a modern democracy" veröffentlicht hat ist noch weniger lange her, und was das alles mit Neoliberalismus zu tun hat, den man nicht so nennen muss, ohne dass sich inhaltlich da irgendwas ändert, hatte ich auch schon gepostet:

http://che2001.blogger.de/stories/1029267/comments/1030166

Und das sind jetzt einfach Begrifflichkeiten, die zu gebrauchen man gar nicht links sein muss, das ist ganz normal Sozial-und Politikwissenschaft, und dazu, Rayson,erwarte ich von Dir hier eigentlich mal eine ganz konkrete Stellungnahme, sonst wird mir das, sorry, das so sagen zu müssen, was von Dir hier kommt,allmählich zum blah blah.

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Komisch, Che, das Konkrete vermisse ich eher bei dir. Da oben definierst du ein derartiges Sammelsurium von politischen und betriebswirtschaftlichen Entwicklungen als "neoliberal", dass aus meiner Sicht der Vorwurf fehlender analytischer Trennung ganz unterschiedlicher Dinge damit weiter einhergehen muss. Ich erlaube mir als Profi-Betriebs- und Hobby-Volkswirt diese Kritik übrigens auch gegen die Begriffsgesetzestafeln "der" Sozial- und Politikwissenschaft, die dir womöglich vom Berg Sinai vorliegen.

Aber das ist gar nicht der eigentliche Punkt. Den möchte ich daher nochmal gegen alle Versuche, auf dem Weg vorher abzubiegen, ins Gedächtnis rufen:

Es ist Unfug, die Befürwortung einer neokonservativen Außenpolitik mit einer 360-Grad-Bush-Anhängerschaft gleichzusetzen, also z.B. einer unbedingten Unterstützung auch seiner Wirtschafts-, Einwanderungs- oder Innen- und Rechtspolitik.

Und es bleibt immer noch derselbe Unfug, wenn die Sympathie für die Außenpolitik mit konservativen Blogs geteilt wird.

Statler z.B. hat nie einen Zweifel daran gelassen, welche Art von Außen- und welche Art von Wirtschaftspolitik er bevorzugt, und beides grundsätzlich unabhängig von der Person Bush. Ihm das Gegenteil zu unterstellen, hielte ich für ziemlich arm.

Wer sich jetzt also darüber wundert oder mokiert, dass Bush von liberaler Seite kritisiert wird, sollte sich daher lieber Gedanken über die eigenen Grobeinteilungen machen.


@t.albert

Ich kann nicht erkennen, dass sich bei den genannten Blogs an der Unterstützung einer neokonservativen Außenpolitik der USA etwas geändert hätte.

Ich äußere mich hier übrigens, gerade weil ich mich nicht angesprochen fühlen konnte. Wenn ich sage, dass es "die" liberalen Blogs nicht gibt, denke ich dabei an solche wie z.B. NUB. Darüber hinaus würde ich auch nicht alle Genannten unbedingt als "liberal" einstufen - da gehört dann schon noch etwas mehr dazu als "pro-westlich" und "pro Marktwirtschaft".

Eins noch, auch an Che: Das Wort "links" erwähne ich in dieser Diskussion gerade zum ersten Mal.

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