Donnerstag, 21. Mai 2009
Wie ich einmal als Germanist beschimpft wurde
Es geschah im Vorfeld einer aus ganz anderen Gründen legendär gewordenen Grillparty. Ich saß mit Clausi, Ines und Ibrahim zusammen und erwähnte in ein paar Sätzen eines meiner Lieblingsbücher. Eine mir bis dato unbekannte Frau, die mit uns am Feuer saß fragte, ob ich Germanist sei, und der Tonfall, in dem sie das fragte klang ziemlich verächtlich. Ich erwiderte nein, ich sei kein Germanist, und wieso sie das wissen wollte. Sie erwiderte, nur Germanisten kämen auf die Idee, am Lagerfeuer über Bücher zu sprechen, und diese ganzen intellektuellen Männer mit ihren klugen Sprüchen könnten ihr alle gestohlen bleiben. Die würden Frauen wie sie (sie war Krankenschwester) nur geistig an die Wand spielen und beeindrucken wollen und bekämen selber im Leben nichts auf die Reihe. Sie hielte sich lieber an richtige Kerle, und das seien linke Intellektuelle nunmal nicht. Das wiederholte sie etwa eine Viertelstunde lang in verschiedenen Varianten und sagte sogar, sie habe nicht übel Lust, mich den ganzen Abend lang durchzubeleidigen. Darauf hatte ich nun keine Lust und sprach mit der seltsamen Frau kein Wort mehr. Monate später erzählte mir Ines, das diese mit einem absoluten Bilderbuch-Macho liiert sei, der sie alle paar Wochen grün und blau prügeln würde.


Nen richtiger Kerl halt.

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fiel mir mal so ein, klasse Text!

http://kritik-und-kunst.blog.de/2009/05/21/che-frauen-6154378/

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Dasnke wiederum für Deinen Beitrag, vielleicht schließen sich da ja noch Andere an!

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OT
Dira got mail.

P.S.
Dass da oben wirkt ein beachtliches Stück weit wie "Stockholm-Syndrom". Schon traurig, sowas.

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"Dass da oben wirkt ein beachtliches Stück weit wie "Stockholm-Syndrom". Schon traurig, sowas."

yep!

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Vielleicht ist das mit dem grün und blau eine effiziente Strategie, um einigermassen Ruhe zu haben. Mit der. Vor der Therapie. Stark verletzende Leute werden halt von einem inneren Druckpegel ihrer eigenen unaufgeräumten Seele gesteuert.

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Abgesehen davon, daß ich es bemerkenswert finde, wenn (Mit-)Schülerinnen bereits mit Luxemburger Bankern liiert sind ...

"von der Mitschülerin, die schwungvoll von "Hausbesetzung" schwadronierte in der Jugendgruppe - 10 Jahre später hat sie Immos vertickert."

Nach der Geschlechtsumwandlung hat sie/er sich Lunkewitz genannt.

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Hi derHerold

ne, das mit dem luxi-Bänker war ne Mitstudentin ausm Marx-Tutorium ;-)

Mo-Fr:links schwadronieren.
weekend: Schampus-pulle kreisen lassen.

hat doch auch was, oder?

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Da war aber Schölerin zu läsn !

Außerdem ist eine (groß)bürgerliches Leben nicht der Widerspruch zum link(sradikal)en Posen, sondern dessen zwingende Voraussetzung. Nicht Antithese, sondern Synthese !

... bevor ich jetzt den fiiiiiesen Rabehl zitiere, der meinte, daß im Gegensatz zu Rudi und ihm, die als Unterschichtler ausse DDR kamen, die Linken im Westen alle gut bis sehr gut bürgerlich situiert waren.

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Nur tatsächlich linksradikal sein anstatt zu posen hat in sehr vielen Fällen einen tatsächlich proletarischen Hintergrund. Baader, Baumann, aber auch so manche alte Genossen von mir fielen mir da ein. Meinereiner musste sich für den eigenen (klein)bürgerlichen Hintergrund ja zeitweise und über Jahre hinweg rechtfertigen.

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Tolle Kriterien!
"Mo-Fr:links schwadronieren. weekend: Schampus-pulle kreisen lassen. hat doch auch was, oder?"
Wären Deine Bedürfnisse der Tugendreinheit befriedigt, wenn am Wochenende der "Scharlachberg Meisterbrand", die Kornpulle zu 3,65 €, der "Jägermeister" und der "Kleine Feigling" kreisen?

Wo selbst Finkeldey von der Rolle ist, faßt unser Phrasenvollautomat erst recht Tritt:

"Außerdem ist eine (groß)bürgerliches Leben nicht der Widerspruch zum link(sradikal)en Posen, sondern dessen zwingende Voraussetzung" – woran man, das ist stets die Botschaft, sieht, wie unglaubwürdig diese Linken sind. (Wenn sie arm sind, sind sie auch unglaubwürdig, weil dann ist's bloß der Neid.)
" ... Rabehl zitiere, der meinte, daß im Gegensatz zu Rudi und ihm, die als Unterschichtler ausse DDR kamen, die Linken im Westen alle gut bis sehr gut bürgerlich situiert waren" – Spießerdenke, erlernt im Spießerstaat.
Mir hat als Student mal einer gesagt, ich würde so'n Zeug erzählen, dabei aber einen Mini-Cooper fahren. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihn zum Kapitalismuskritiker dadurch machen könnte, dass ich Stadtstreicher werde.

"Meinereiner musste sich für den eigenen (klein)bürgerlichen Hintergrund ja zeitweise und über Jahre hinweg rechtfertigen." Und da ging bei Dir nicht einfach nur der Stinkefinger hoch? Was sind das denn für feudalistische Maßstäbe, bei denen die Herkunft, für die keiner etwas kann, eine Rolle spielt? Entsprechend Adornos Dictum "Die Ansprüche der Geistlosigkeit sind maßlos" gab es dann auch kein Halten mehr. Nach dem Herkunftsbashing kam die Intellektuellenschelte, die sich nicht wenige zu eigen machten. Dabei kann dann die Haltung raus: "Ich schäme mich, dass ich ein Intellektueller bin. Ich schäme mich, dass ich mich schäme, dass ich ein Intellektueller bin…"

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"Andreas Baader, die W...vorlage für das Mittelmaß-Geschwader" (is´ nich´ von mir).

Der Hinweis auf den Klassen-Interessen der Revolutionäre hilft zur ermitteln, warum es dann doch nicht so revolutionär wurde.

Und wenn es auch den etwas proletarischeren Commandante zur Grunewald-Villa und zur 30 Jahre jüngeren trophy wife zieht, scheint dieser Lebensstil etwas Anziehendes zu haben.

Vielleicht könnte man mir erklären, was ´68 erreicht hat ... mit Ausnahme des Endsiegs der Konsumgesellschaft selbstverständlich. Und was haben die Intellektuellen Wesentliches in den vergangenen 20 Jahren beigetragen ?

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@noergler: Nein, das wäre jetzt zitterwölfisch. Mein persönlicher Film ging anders: Mir sehr nahestehende Linke proletarischer Herkunft kritisierten gewisse egozentrische Verhaltensweisen und Unsensibilitäten von mir, das wurde aber immer mit so einer Art Telegrammstil-Klassenanalyse verbunden, so Richtung: "Deine Sozialkompetenz ist geringer als unsere, und das liegt an Deiner Mittelschichts-Herkunft". Die gingen davon aus, dass sie als Arbeiterfamilien-sozialisierte Menschen von Haus aus das bessere Sozialverhalten mitbrächten. Das stützte sich durchaus empirisch auf reale Verhaltensweisen, nur würde ich es aus meiner heutigen Sicht für besser halten, von ganz unterschiedlich gelagerten Ansprüchen und Erwartungshaltungen an sich selbst und Andere zu sprechen. Das spielte sich in einem Bezugsrahmen ab, in dem man mit Genossen aus der eigenen Politgruppe (einen von denen mit hohem persönlichen Einsatz) in einer WG mit gemeinsamem Haushaltskonto zusammenlebte. Da gehörte auch sonst sehr viel Verbindlichkeit hinzu, z.B. war es eine absolute Selbständlichkeit, GenossInnen, die kein eigenes Auto hatten das eigene zur Verfügung zu stellen oder Auswärtige kostenlos im eigenen Schlafzimmer übernachten zu lassen und das gleiche bei Aufenthalten in fremden Städten für sich in Anspruch zu nehmen. Tatsächlich schockte mich so ab 2003 außerhalb von Szenezusammenhängen die Tatsache, dass das anderswo NICHT der Fall ist.

Leute, die nicht in der Lage zu solch einer nahen, eigenes Leben und Gesinnung ineins setzenden Lebensweise waren bezeichnete man damals als "sozial behindert".

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Herold, für 68 bin ich nicht zuständig, und zum Hintergrund von Leuten so in meiner früheren Umgebung pflege ich noch mal einen Baustein nach.

Unterer Kommentarbereich:

http://shiftingreality.wordpress.com/2009/05/17/was-ist-links/

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Können Linksintelektuelle nicht prügeln?
Ich meine doch, wenn sie sich etwas Mühe geben ;-)

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Frauen schlagen ist nichts, was jemand können sollte.

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War auch nur ironisch gemein.
Die Frau am Feuer war anscheinend ein ganz armes Wesen. Und hat sich abreagiert an denen die reden. Ich glaube nicht, dass irgendeine Frau gerne bei einem Mann ist, der sie schlägt. Sie kann nicht weg, das ist was anderes. Diese Abhängigkeiten, seien sie finanzieller oder seelischer Natur,
glaubt sie, nicht überwinden zu können.

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"Vielleicht könnte man mir erklären, was ´68 erreicht hat"
"68" ist negative Tradition der Salonmarxologie. Ich meine, damit wurde eine ganze Menge erreicht.

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Vielleicht könnte man mir erklären, was ´68 erreicht hat
Ich denke, für Dich empfehlen sich Bücher von Norbert Bolz oder - genau zum Thema "der" 68er natürlich Götz Aly.

Da erfährst du alles, was du wissen möchtest.
Und was haben die Intellektuellen Wesentliches in den vergangenen 20 Jahren beigetragen ?
Geh´in eine Bibliothek (falls dir deine Geschäftstätigkeit die Zeit dafür gestattet) oder kauf gelegentlich eine Zeitung. Vermutlich erhältst du auf diese Weise einen guten Überblick auf Antwortmöglichkeiten zu deiner Frage.

[Herold, falls du es nicht merkst: Deine pampigen Grundsatzfragen passen nicht unbedingt zum Thread bzw. zur Erzählung von Che. Das mag irgendwie schade sein. Aber vielleicht überlegst du dir (hey! eine Aufgabe für dich!), in welchen Verhältnissen Frauen heute leben würden, wenn die Gesellschaft in Geschlechterfragen etwa auf dem Stand von 1960 stehen geblieben wäre - idealer Weise in der Ideologie der damaligen Konservativen, die dir, Herold, so lieb sein dürfte, dass du sogleich nach den Leistungen "der" 68er fragst.]

P.S.
Was sind eigentlich die Leistungen der Immobilienmakler? Ich mein, wäre der Immobilienmarkt ohne derlei Geschäftehuber nicht vielleicht in besserer Verfassung? Und was sind - jetzt wird es Denksport - die Leistungen von immobilienmakelnden 68ern?

Nun? Herold?

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Dergestalt von Dean in die Enge getrieben, postet der Herold diesen Scheiß:

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1. Es wäre nicht schlecht, wenn man direkt unter dem betreffenden Post und nicht nach einem anderen antworten würde ... nur um die Übersichtlichkeit zu wahren.

2. Es ist das kleine Schwarze der Diskussion, keine Antwort zu geben, sondern auf *Bücher* und *Autoren* zu verweisen. Honi soit ...

3. Die Lebensumstände haben sich in vielen grundlegenden Fragen seit 1960 kaum verändert. Allerdings wurde es geschafft, die weibliche Arbeit nahezu vollständig dem kapitalistischen Verwertungsprozeß zu erschließen. Ein gewisser backlash wird von mir erwartet, da nicht wenige Frauen den Eindruck haben, die *Arschkarte* gezogen und sich eine doppelte Belastung aufgehalst zu haben.

4. Der geschilderte *Fall* des Ausgangsthread ist recht ungewöhnlich.

Im "Normalfall" wird eine Frau, die privat physischer Gewalt unterworfen wird, nicht mit ihrer "Neigung zu echten Kerlen" prahlen. Typischerweise würde hier eher ein "Ach, ché, warum kann Hans-Dieter nicht so ein netter Kerl sein, wie Du es bist." zu erwarten sein.

Die o.g. "Unbekannte" hat sich also sehr untypisch verhalten - zumal sie wohl eben nicht zum Kreis der bekennenden Soziologie- und Germanistikstudentinnen gehört(e).

P.S. Immobilienmakler haben eine Mittlerfunktion, die man annehmen oder ablehnen kann. Mir ist zumindest kein Makler bekannt, der erklärte, mit ihm würde der Staat ein Stück weit demokratischer, wenn man ihm eine C4-Stelle gäbe. .. oder der Hummer bestellt, um ein positives Beispiel für die Arbeiterklasse zu geben.

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Dann gebe ich mal eine direkte Antwort
@"Und was haben die Intellektuellen Wesentliches in den vergangenen 20 Jahren beigetragen ?" --- Ne ganze Menge, zum Beispiel einen rechten Durchmarsch verhindert, als der Kohls "Geistig-moralische Wende" ja sui generi angekündigt wurde. Ob nun die Begründung biologistisch legitimierter Ungleichheit des Menschen via angeblicher Ergebnisse vergleichender Zwillingsforschung, Bell Curve oder "Ethnopluralismus", die apologetische Geschichtsklitterei eines Nolte und Zitelmann oder der Versuch, einen Überwachungsstaat, wie ihn jetzt Schäuble und Co wieder planen, es gab da in den 70ern, 80ern und 90ern genug Projekte einer versuchten Gegenaufklärung. Und auf der Diskursebene begegneten der so unterschiedliche Leute wie Habermas, Robert Jungk oder Ingrid Strobl, das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) oder die zig Texte zu Historikerstreik, Gentech und Überwachungsstaat verfassenden Fachschaften, Basisgruppen und Stadtteilinitiativen insgesamt gesehen durchaus wirkungsmächtig, auf der Praxisebene vom Volkszählungsboykott bis zur Kampagne "Freies Fluten" oder später "Kein Mensch ist illegal" ein diffuses Spektrum von Gruppen, das ich woanders schon skizziert habe.

Wir, ganz konkret, haben von Abschiebung in Folterländer bedrohten Flüchtlingen zu einem menschenwürdigen Leben verholfen, einen Abgeschobenen konkret zurück- und jemand aus einem Folterknast herausgeholt, eine zerbombte Brücke über den Euphrat und eine zerbombte Schule in der gleichen Gegend wieder aufgebaut und eine Stadt über Jahre von Nazis freigehalten. Übrigens ereignete sich auch die oben erwähnte Grillparty im gleichen Personenzusammenhang. Nebenbei waren da übrigens auch Immobilienmakler engagiert. So, nun kommst Du.

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Da sagt jetzt mal die Arbeiterklasse was dazu
Ich wiederhole mich einfach, denn es hat sich nichts verändert.

http://che2001.blogger.de/stories/382362


Che, I stand firm to you!

Und alles Posergequatsche von konservativen Nichtskapierern (und, ja, auch, Posern) ist mir völlig wumpe.

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"Die Lebensumstände haben sich in vielen grundlegenden Fragen seit 1960 kaum verändert." Dass der Mann nicht mehr alleine den Wohnort der Familie bestimmt; die Frau nicht mehr seine Erlaubnis braucht, wenn sie studieren oder arbeiten will; Vergewaltigung in der Ehe ein Straftatbestand ist; die Polizei den prügelnden Ehemann für 48 Stunden aus der Wohnung setzen kann – das halte ich durchaus für eine Veränderung von Lebensumständen.

Zum Thema Makler und C4 fällt mir da ja noch etwas anderes ein.

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Schon einmal darüber nachgedacht, warum Ihr bei Euren heldenhaften Kämpfen (daß die 70iger nicht in den letzten 20 jahren stattgefunden haben, erwähne ich nur am Rande) so wenig Widerstand vom Klassenfeind gefunden habt ?

Wenn Ihr doch so "workingclass"-mäßig unheimlich verhindert habt, warum sie die Welt dann jetzt so aus, wie sie aussieht ?

"Rechter Durchmarsch" ?
Wenn ich "rechts" einfach mal als "kapitalistisch" bezeichne, dann ist der Durchmarsch 1998 bis 2002 durchmarschiger als ihn jemals ein Kohl hätte planen können. White Flight, gesamtgesellschaftl. Akzeptanz für Privatschulen, Interventionsarmee Bundeswehr (die länger in Aghanistan steht als der gesamte II. Weltkrieg dauerte), Vorratsdatensspeicherung, die Verankerung einer Denunziantenmentalität, wie sie in dern 80iger kaum möglich gewesen wäre... und das alles 2005 belobigt in Klaus Staecks talkshow-Auftritten, der dann 2006 *Präsident* wurde.

Ihr habt weder die Finanzmarktspekulationen verhindert, noch die "Globalisierung. Aber dafür dürfen selbst in Ehren ergraute Pali-Tuchträger ihre Israel-Fahnen schwenken. Sollten sie stattdessen an ihrer polit. Meinung festhalten, könnte das aber für sie eng werden.

... Flüchtlingsunterstützer dürfen sich gerne humanitären Beifall abholen; polit. wird die (eben nicht-) industrielle Reservearmee schneller zur Ent-Solidarisierung führen, als ihr "Expropriation der Expropriateure" sagen könnt, q.e.d.

DISS und Historikerstreit werden als Instrumente des Establishments verstanden; Wehler soll ja mittlerweile als elsässer Bielefelder bezeichnet werden. ;-)

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@noergler, ich habe nichts gegen eine gewisse Unkenntnis, die man mutig in seinen Redebeiträgen und Posts übersieht.

Die o.g. angesprochenen Reformen des Eherechts stammen aus den 50-iger Jahren und dürften eher auf die Modernisierung der Gesellschaft seit den 20-igern zurückzuführen sein als auf tapferes linkes Wirken... und schon gar nicht "seit 1960".

Ich kann es wiederholen: Zahlreiche Lebensumstände haben sich seit 1960 nicht wesentlich verändert. Wichtig und sehr positiv ist, daß die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen seitdem erheblich höher geworden ist und daß höhere Frauenbeschäftigung sowie flächendeckende Akzeptanz für Eheverträge zum Glück die Versorgungsverpflichtung für uns reduziert haben.

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Die Lebensumstände haben sich seit 1960 nicht wesentlich verändert. Wichtig und sehr positiv ist, daß die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen seitdem erheblich höher geworden ist
Vermutlich liegt dieser Aussage eine geradezu vertiefte, eingehende Privatstudie des Herolds zugrunde.

So ist es doch?

Hier versucht sich also jemand als Zeithistoriker, der als Maßstab seines Urteilens, sagen wir es direkt, unmittelbar schwanzgesteuert das Ficken nimmt - bzw. seine Chance, zum Fick zu gelangen. Sein wesentliches Merkmal der Zeitenläufe, die er zu betrachten versucht, ist demnach "die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen". Da kann man doch nur gratulieren.

Prösterchen, Herold!

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Dass Männer versuchen, sich finanziell aus der Verantwortung zu stehlen ist nix neues. das fängt in Preussen meines Wissens in der Landrechtsreform im 18 JH an. Die Einführung der Einrede wegen Mehrverkehrs hat sich mit Entwicklung der DNA-Testverfahren zwar erledigt, aber die Tendenz bleibt.

Die Anerkennung reproduktiver Arbeit (also auf bürgerlich: Hausfrau) als Forderung der Frauenbewegung ist zwar irgendwie unwichtig geworden, was ich nicht verstehe und eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass der Partner, der diesen Teil der Arbeit übernommen hat, egal ob Mann oder Frau, nach Ende einer Patnerschaft abgesichert ist.
Doch trotz dieser offensichtlichen Lücke im Rechtssystem hat sich eine verdammte Menge geändert, ob zum Vor- oder Nachteil muss jeder selbst bewerten. Ich werde mir jetzt eine Aufzählung sparen.

Ansonsten ist es, da hat der Dr recht: etwas verkürzt, alles auf Sex reduzieren zu wollen. das mag zwar für eine bestimmte Sorte Mann zum entscheidenden Dings werden, aber dass muss ich zum Glück nicht verstehen.

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@"Vermutlich liegt dieser Aussage eine geradezu vertiefte, eingehende Privatstudie des Herolds zugrunde....Sein wesentliches Merkmal der Zeitenläufe, die er zu betrachten versucht, ist demnach "die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen". "


Das war doch das erste, mit dem er sich weiland bei rebellmarkt (k)einen Namen machte;-)

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@"Aber dafür dürfen selbst in Ehren ergraute Pali-Tuchträger ihre Israel-Fahnen schwenken. Sollten sie stattdessen an ihrer polit. Meinung festhalten, könnte das aber für sie eng werden." --- Oftmals tun sie beides, frag mal Cassandra. Einer Kollegin bedeutete es einen Hauptspaß, einen Innenminister zu interviewen und dabei einen Taschenkalender mit dem Logo der PKK ostentativ auf dem Tisch liegen zu haben. Der Interviewte unterbrach sich insgesamt fünfmal selber und verlangte, dass sie den Kalender entferne, und sie fragte jedesmal lächelnd, ob das nun Teil des Interviews sei.

@eng werden: Wer für seine Gesinnung nicht bereit ist, ein Risiko auf sich zu nehmen, ist für mich ganz generell ein unglaubwürdiger Mensch. In meinem politischen Umfeld hat denn auch die Mehrheit der Akteure Strafverfahren mit politischem Hintergrund in der Biuografie.

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"Das war doch das erste, mit dem er sich weiland bei rebellmarkt (k)einen Namen machte."

Ey, das stimmt so nicht !

Eigentlich war es ein Zitat. Es war eine Ausgabe des *Stern* von 1998(?). Dort wurde über "Auswirkungen der Emanzipation" (oder so ähnlich) gesprochen und es war ein Beitrag Claude-Oliver Rudolphs, der erklärte, daß die "Befreiung" auch eindeutige Vorteile für Männer gebracht habe.

Selbstverständlich war die "sexuelle Verfügbarkeit" ein, wenn nicht gar das entscheidende Merkmal seit *1960* ... und ihre Verhinderung der Grund für einschränkende Rechte (z.B. Wohnortbestimmung). Zu glauben, es wäre vorrangig darum gegangen, *frau* als billige Arbeitskraft zu sichern, dürfte ziemlich naiv sein.

Man sieht ja heute, daß *mann* sich der Vaterschaft und häufig genug auch dem Ehestand verweigert und damit gut leben kann - was ich weiland auf *rebellmarkt* feststellte. Ich und Lisa Ortgies dürften in diesem Punkt der gleichen Meinung sein.

"DNA-Testverfahren ..." werden u.U. nicht gerichtlich anerkannt und ihre Durchführung wird unter Strafe gestellt, damit gewisser Mehrverkehr nicht zum Wegfall von Versorgung und ggfs. Unterhaltszahlungen führen, gell ? ;-)

"In meinem politischen Umfeld hat denn auch die Mehrheit der Akteure Strafverfahren mit politischem Hintergrund in der Biografie."
@ché, Dein Umfeld ist rechtsradikal ?

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Dass es in einer bestimmten Szene fast schon zum guten Ton gehörte, einen Land- oder Hausfriedensbruch, eine Sachbeschädigung oder wenigstens einen Widerstand vorzuweisen habe selbst ich Küken noch mitbekommen;-). Andererseits konntest Du Dich dem oft auch kaum entziehen, dazu reichte es ja aus, in einen Kessel geraten zu sein oder bei bestimmten Großprozessen als Besucherin am falschen Platz zu stehen.

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Oh ja. Ohne war irgendwie peinlich.

Ich hab meinen Einstellungsbescheid mittlerweile gerahmt :)

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Es gehört nicht viel dazu. Ich war sogar in anderen Ländern im Knast.

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