Montag, 29. März 2010
Das hätte jetzt von mir sein können
che2001, 15:16h
Drüben bei Rhizom, ich zitiere:
"Die Nazis projektierten im Generalplan Ost die “Dezimierung der slawischen Bevölkerung um 30 Millionen”, und noch bevor die Juden und Roma in den Gaskammern ermordet wurden, hat die deutsche Bürokratie die gesamte Technologie dafür an der Ermordung der so genannten Geisteskranken entwickelt – “lebensunwertes Leben” in der rassistischen Terminologie der Nazis. Dass sich deren Mordwille nur gegen die Juden und gegen niemand anderen gerichtet hätte, ist eine ziemlich einäugige Wahrnehmung der historischen Realität.
Der Antisemitismus war nur eine Planke – obschon eine sehr zentrale -, in einem rassistischem System, das wesentlich weiter gespannt war und auf die Ermordung einer ganze Reihe von Bevölkerungsgruppen zielte. Und wenn du dir nur mal die heutigen Neonazis anguckst – du siehst doch, wen die alles umbringen: Juden, Türken, Roma, Obdachlose, “Ausländer_innen”, Leute mit etwas dunklerem Teint, Afrodeutsche, Schwule, Punks … und natürlich Linke als ihre politischen Widersacher.
Das nur auf den Punkt Antisemitismus zu bringen, verkennt den größeren Kontext einer rassistischen Ideologie, die den Nazis, aber im Grunde jedem modernen Nationalismus inhärent ist, und beläuft sich auf eine interessierte Verdrehung der Wirklichkeit in der Absicht, genau diesen Nationalismus, bloß ohne seine antisemitischen Erscheinungsformen, weiter fortzusetzen und sich dafür historisch unverdächtiger Ersatzfeindbilder zu bedienen – wie etwa der muslimischen Immigranten heute, gegen die eine Oriana Fallaci verschwörungstheoretische Bilder abruft, die früher eins zu eins auf die Juden gemünzt waren.
Dass die Nazis unter ihren prospektiven Opfern, den für die deutsche Siedlungspolitik im Zigmillionenmaßstab zu dezimierenden “slawischen Untermenschen” – die als Nationalisten häufig auch selbst vom Antisemitismus und Antiziganismus, d.h. der Ideologie der “Reinhaltung” ihres Volkstums, beseelt waren -, noch so manche Helfer für ihr Projekt des “Zigeuner-” und Judenmords fanden, mag vielleicht als historische Ironie durchgehen, sehr viel mehr aber auch nicht."
"Die Nazis projektierten im Generalplan Ost die “Dezimierung der slawischen Bevölkerung um 30 Millionen”, und noch bevor die Juden und Roma in den Gaskammern ermordet wurden, hat die deutsche Bürokratie die gesamte Technologie dafür an der Ermordung der so genannten Geisteskranken entwickelt – “lebensunwertes Leben” in der rassistischen Terminologie der Nazis. Dass sich deren Mordwille nur gegen die Juden und gegen niemand anderen gerichtet hätte, ist eine ziemlich einäugige Wahrnehmung der historischen Realität.
Der Antisemitismus war nur eine Planke – obschon eine sehr zentrale -, in einem rassistischem System, das wesentlich weiter gespannt war und auf die Ermordung einer ganze Reihe von Bevölkerungsgruppen zielte. Und wenn du dir nur mal die heutigen Neonazis anguckst – du siehst doch, wen die alles umbringen: Juden, Türken, Roma, Obdachlose, “Ausländer_innen”, Leute mit etwas dunklerem Teint, Afrodeutsche, Schwule, Punks … und natürlich Linke als ihre politischen Widersacher.
Das nur auf den Punkt Antisemitismus zu bringen, verkennt den größeren Kontext einer rassistischen Ideologie, die den Nazis, aber im Grunde jedem modernen Nationalismus inhärent ist, und beläuft sich auf eine interessierte Verdrehung der Wirklichkeit in der Absicht, genau diesen Nationalismus, bloß ohne seine antisemitischen Erscheinungsformen, weiter fortzusetzen und sich dafür historisch unverdächtiger Ersatzfeindbilder zu bedienen – wie etwa der muslimischen Immigranten heute, gegen die eine Oriana Fallaci verschwörungstheoretische Bilder abruft, die früher eins zu eins auf die Juden gemünzt waren.
Dass die Nazis unter ihren prospektiven Opfern, den für die deutsche Siedlungspolitik im Zigmillionenmaßstab zu dezimierenden “slawischen Untermenschen” – die als Nationalisten häufig auch selbst vom Antisemitismus und Antiziganismus, d.h. der Ideologie der “Reinhaltung” ihres Volkstums, beseelt waren -, noch so manche Helfer für ihr Projekt des “Zigeuner-” und Judenmords fanden, mag vielleicht als historische Ironie durchgehen, sehr viel mehr aber auch nicht."
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