Freitag, 23. September 2011
Blondes Gift
Ich war mit dem D. neue Software besorgen. Auf unserem Weg zum Systemhaus waren wir in einer Einkaufspassage unterwegs, und neben uns ging eine junge Frau, höchstens 25, mit einem Dobermann an der Leine, lange blonde Mähne, Traumfigur, mit einem Dekolleté, für das sie einen Waffenschein braucht. Ich gucke bei solchen erfreulichen Anblicken ja gerne etwas länger hin, diesmal aber war ich gedanklich so sehr mit der neuen Software beschäftigt, dass ich sie nicht länger beachtete. Wahrscheinlich ein Fehler - hinterher erzählte mir der D., dass sie längere Zeit auf gleicher Höhe mit uns gegangen wäre - was niemand täte, wenn ein Hund vorne zieht, ohne es bewusst zu wollen - und mich die ganze Zeit angestrahlt hätte. "Die war scharf auf dich" meinte er. Idiot. Schmeichelt ja meiner Eitelkeit sehr, wenn eine Frau in dem Alter und von dem Kaliber auf mich alten Sack abfährt, aber warum erzählt er das hinterher, statt mich in der aktuellen Situation dezent aufmerksam zu machen?

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25 Jahre sind ein sehr schönes und ich würde auch sagen gutes Alter. Andererseits kann es gut passieren, daß eine solche Frau Kinder möchte.

Unabhängig davon hätte ich jedoch Schwierigkeiten mit einem Dobermann, der mich immer an die Polizeihundeführer erinnert, wenn die ihre kläffenden Köter scharfmachen. Und die alles entscheidende Frage: Wo ist der Dobermann bitteschön, wenn Du mit der Frau (oder die Frau mit Dir) an einem möglichen oder unmöglichen Ort, die Dinge tust/tut, die Spaß machen? Schaut der Köter in der Ecke zu und wird irgendwann eifersüchtig? Langweilt er sich und geht dazwischen? Hockt der Dobermann hinter der Tür und wartet oder ist es bereits ein alter Hund, der viel Schlaf braucht? Und wenn die Frau schläft und Du zum Kühlschrank gehst, um Dir noch einen guten Wein einzuschenken, fällt der Hund dann über Dich her? Dies wären Fragen, die bei solchen Begegnungen nicht aus meinem Kopf gingen. Und da nützen dann auch 25 junge Lenze nichts mehr. Gut, Du bist kräftig und ringst den Hund nieder. Ich hätte nur gute Worte, Zynismen oder Ironie sowie einen Vorrat an Theorie parat, aber die ziehen bei den tierischen Bestien nicht.

Ansonsten fällt mir zu der Hundefrau nur ein frühes Lied von den Ärzten ein, in dem eine Claudia und ein Schäferhund vorkommen.

Ich selber habe es immerhin geschafft, auf einer Party kürzlich eine sehr hübsche Frau, Anfang vierzig, Ende dreißig abblitzen zu lassen. Auf der Taxifahrt nach Hause merkte ich erst, wie idiotisch ich mich verhielt. Die tollste Frau des Abends vertrieb ich mit Teilnahmslosigkeit und zuweilen mit Karl-Krauscher Distanz oder sogar leichter Bösartigkeit. Auf meine Mail, die ich schrieb, antwortete sie nicht mehr. Dies ist die tragische Fallhöhe, auf der ich arbeite. Ich habe diese Frau auf der Party andererseits auch ganz bewußt vor den Kopf gestoßen. Es war fast wie ein Spiel und ein Anreiz.

Danke auch für die Verlinkung meiner Artikel bei Dir. Hat mich gefreut.

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@ Che

Erklärung No 1: Futterneid
Erklärung No 2: D. ist nicht dein Freund
Erklärung No 3: D. wusste, wo dein Herz pocht
Erklärung No 4: Er war hin und weg, solange sie da war

(ich tippe auf No 4)

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Meine Erklärung: Einfache Verpeilung. Kommt vor.

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Das wäre ja einfach. Anyway, ist es nicht etwas heterosexistisch und humanozentrisch, was du hier schreibst, hmm? Immerhin könnte es ja auch sein, dass der Dobermann scharf auf dich war.

Das unterschlägst du hier.

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@Bersarin, ich käme gar nicht auf die Idee, dass der Hund da irgendwie im Weg sein könnte. Viel problematischer könnte es für potenzielle Partnerinnen sein, dass ich eine Schlange als Haustier halte.


Deine Geschichte oben berührt mich, und das liest sich ja tragisch. Irgendetwas Selbstdestruktives scheinst du da zu kultivieren.


@Dean, da bekommt der Begriff "Scharfer Hund" eine völlig neue Bedeutung.



@Bullen, die Hunde klarmachen: 1986, bei der Großrazzia im JUZI (Ich gehörte zu den Gerazzten), da entsicherten die ihre Rottweiler. Nachdem man mich ED-mißhandelt und rausgetragen hatte, schloss ich mich den Leuten an, die draußen die Straße blockierten und gegen die Bullen drängten. Eine Genossin, mit der ich in der Kette eingehakt war meinte angesichts der Köter "Jetzt müssten wir unseren Kampfkater dabei haben" (Ich weiß ja nicht, wer hier so alles mitliest, aber kennt jemand noch Wladimir?) und ich meinte "Da braucht man die in Doggengröße mit den vielen schwarzen Flecken." Die um uns herum Kesselnden wunderten sich sehr über diese Plauderei in hitziger Lage;-)

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Killerkaninchen!

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Che, ich glaube eher, dass dich dein hochwirksames "Antiallergikum" bequem gemacht hat. Wenn's immer von selbst geht, warum soll man sich noch anstrengen? Btw. könntest du endlich man den Namen von dem Zeug verraten.

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Das war entweder Lomapect oder Tussoretard oder Terfenadin, man kann das auch mischen.

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WARNUNG: BLOß NICHT MISCHEN !!!
Von Mixturen von Antihistaminika oder Antitussiva mit Terfenadin (1) und/oder Fluctin (2) kann ich nur nachhaltig warnen!

Man kann zwar zusammen mit Dextromethorphan (3) oder Wick Medinait (4) mit "Leichtigkeit" sehr starke Rauschzustände herbeiführen, darüber hinaus antihistamine oder hustenunterdrückende Wirkung beeindruckend steigern, aber...

...das kommt beileibe nicht zum Nulltarif.

1. Man muss dazu nur eine Tablette Paracetamol oder zwei gute Bierchen zu sich nehmen, und die Aussichten auf Leberversagen oder schwere Leberfunktionsstörungen sind bereits gewaltig! Heimtückischer Weise gilt das sogar, wenn zwischen der Einnahme von Kopfschmerztablette/Alkohol und der "lustigen Mixtur" mehrere Tage liegen. Das liegt u.a. daran, dass mit dieser Mixtur der lebens- und leberwichtige Abbau von Schadstoffen der Leber (über das P450-System) damit für mindestens mehrere Tage nahezu zum Erliegen kommt. Im Fall der Kombination mit Fluctin sogar wochenlang! Und das ist beileibe kein Spaß, obwohl damit die Bioverfügbarkeitenen bestimter Substanzen (ggf. auch Rauschzustände) bedeutend verlängert werden.

2. Die Belastbarkeit/Wirksamkeit des P450-Systems ist genetisch hoch (!) verschieden zwischen verschiedenen Menschen, zusätzlich wirken Vorschädigungen (Umweltbelastungen, Alkohol, Medikamente) darauf ein. Das mag jetzt ziemlich abstrakt klingen, ist aber in Kombination allein schon mit Terfenadin beachtlich riskant - und zwar für rund 10 Prozent der Bevölkerung. In den oben genannten Mixturen jedoch wirkt das für die Betroffenen mitunter wie ein Killerkommando. Todesfälle sind bekannt. Diese Coctails sind russisch Roulette - mit dem Leben. Und eine Verträglichkeit mit diesen Mixturen in der Vergangenheit bietet keinerlei Sicherheit für die Zukunft - weil gerade der suchtbedingte Abusus mit Sicherheit Leberschäden verursacht, die sich ab einem bestimmten Stadium in einen Punkt ohne Wiederkehr verwandeln.

Als chronisch Leberkranker (nein, kein Alkohol - und dennoch kein Spaß) kann ich nur nachhaltig davor warnen, Gesunde wie Kranke, die eigene Lebergesundheit zu gefährden.

3. Kombinationen von (3) mit (1) und - dann wird es endgültig lebensgefährlich - (2) werden genutzt, um unter strengster ärztlicher Aufsicht - Modellpsychosen auszulösen.

Ich weiß nicht, ob es hier Menschen gibt, die schon einmal eine Psychose gehabt haben. Ich gehöre nicht dazu, aber ich kann versichern, dass sich dieser "Spaß" übelst rächen kann, mit teils überaus hässlichen Langzeitwirkungen.

4) Kammerflimmern nebst Herzinfarkt - wenngleich "nur" in den unteren Prozentsätzen - gehören ebenfalls zu den Potentialen dieser Mixturen. Wer auch nur entfernt eine Herzerkrankung hat, kann mit Hilfe dieser Mixturen endlich Sicherheit erlangen...

5) Zufällig Konsument von Antidepressiva? Tja, dann viel Spaß!

(serotonergenes Syndrom - und nicht einmal ansatzweise so lustig, wie es der Name verspricht)

Ich hoffe, mit diesen wenigen Worten ausreichend gewarnt zu haben. Das "ja auch mischen" bei diesen Substanzen ist nicht etwa besonders geil, sondern absolut scheiße.

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first_dr.dean, Trottel, du sollst das Mittel ja auch nicht selbst nehmen, sondern jemand anderem verabreichen, nämlich dem Objekt deiner Begierde. Che hat damals damit Hunderte rumgekriegt (siehe Beitrag von vor ein paar Tagen).

Tussoretard - macht aus der selbstbewusstesten Frau in Minuten eine retardierte Tussi!

Also, dr.dean, lösch deinen ellenlangen Sermon und hab Spaß!

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Ja!
Oh, pardon, es ging nur darum Tussis zu retardieren? Nobler Zweck. Ich nehme latürnich alle überzähligen Worte zurück, Urfaust.

Mir genügt für diesen Primärzweck (tm) jedoch das Anwenden meiner - unter Vertrauenserschleichung und ggf. mit wildesten Vorwänden aufgezwungenen - magischen Massagen.

100 Prozent Wirksamkeit.

(gibts da nicht auch was von Ratiopharm?)

P.S.
Rubrik: blöde Anmachsprüche, die auch noch funktionieren:

Vor einigen Jahren beobachtete ich in einem öffentlichen Tanzlokal eine blonde Frau, die mir gar zu gut gefiel. Irgendwie brachte ich es aber nicht fertig, ihr ein Bier hinzustellen oder sie auf andere, noch gesellschaftlich akzeptable Weise auf meine sexuellen Bedürfnisse hinzuweisen.

Da! Plötzlich!

Sie verließ das Tanzlokal, und das ohne Begleitung. Sämtliche Alarmsysteme gingen bei mir auf hundert Prozent, ich hastete also zu ihr hin, fing sie kurz vor dem Ausgang ab und fragte sie, freundlich lächelnd, den Wahnsinn und Übermut aber in den Augen, und vor allem gut vernehmlich für sie
:"Na, wie wäre es mit uns beiden,..., so auf einer Matraze und so...
Sie guckte mich zunächst entsetzt an, dann sehr entsetzt, dann eine kurze Sekunde später wie ein fliegendes Auto, den Mund offen. Sie schloss den Mund wieder, nahm ihre kleine Handtasche in die linke Hand und holte sie mit der rechten Hand zu einer schwunghaften Bewegung aus, betrachtete aber noch einmal mein Lächeln - das im Laufe der Armbewung leicht verzweifelte Züge entwickelte - und sagte dann, während sie diese Armbewegung abbremste, völlig unmissverständlich:

"Ja!"

(zwei kichernde Menschen verließen das Tanzlokal)

P.P.S.
Amazon ist nicht immer die Lösung.

Gibt man "Tussies retardieren" in die Suchmaske bei Amazon ein, so erhält man als erstes Suchergebnis das hier.
"Die Aufnahme fremder Kultureinflüsse in Etrurien und das Problem des Retardierens in der etruskischen Kunst."
Eventuell ist das nicht so zielführend, aber es verspricht für 4,50 Euro jede Menge Spaß.

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Ah, dann bin ich beruhigt. Ich dachte schon, du wolltest dich am Leben selbst versündigen.

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Gebe gerne zu, dass ich das mit dem "Mischen" locker dahingeplappert hatte, daich nicht davon ausging, dass irgendwer diese Mittelkes tatsächlich zu dem genannten Zweck einsetzen will.


Btw: Die Ingredienzen für "Ishtar" oder "AOUM" werden hier chedenfalls nicht verraten.

Wär ja noch schöner.

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