Dienstag, 27. September 2011
Fragen, die das Leben stellt (1)
che2001, 14:45h
Verfügen heutige Germanistikstudenten überhaupt über irgendein Wissen zur Kolonialgeschichte?
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skalpell,
Dienstag, 27. September 2011, 15:41
Woher die Frage? Nicht aus dem Studium, aber aus eigenem Interesse angelesen ist mir da schon etwas präsent.
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mark793,
Dienstag, 27. September 2011, 16:03
Weiß ich nicht,
aber zu meiner Studizeit in den 80ern dürfte das Wissen auch überschaubar gewesen sein. Dass Deutschland ein paar Kolonien hatte, war wohl ansatzweise noch aus dem Geschichtsunterricht präsent. Auch, dass es da und dort Aufstände gegeben hatte, die blutig niedergeschlagen wurden. Aber sonst?
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txxx666,
Dienstag, 27. September 2011, 22:07
Nicht notwendigerweise.
Ich zitiere zum Stand der Ausbildung den alten Prof. Herbert Anton: "Muss man für einen Abschluss in Germanistik eigentlich eine einzige Zeile von Goethe gelesen haben? - Ich glaube nein!"
Ich zitiere zum Stand der Ausbildung den alten Prof. Herbert Anton: "Muss man für einen Abschluss in Germanistik eigentlich eine einzige Zeile von Goethe gelesen haben? - Ich glaube nein!"
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vert,
Dienstag, 27. September 2011, 23:37
glaube ich auch nicht. scheiß drauf.
germanistikstudium ohne germanistikstudent*innen, wie schön könnte das sein. ohne dieses missgünstige gesocks, ohne diese bwler*innen unter den gesellschaftswissenschaftler*innen, hinterfotzige und stromlinienförmige schmierenkomödiant*innen, tücher- und professorentaschentragend... dagegen sind mir die leute mit den hochgestellten polokrägen, die ihre karriere in papas kanzlei/firma fest im blick haben mit ihrer eigenen form der gradlinigkeit fast sympathisch.
wer das überlebt, ohne dabei zu zerbrechen oder selbst so zu werden, hat einen abschluss verdient, ob mit oder ohne göthe.
ein bisschen kolonialgeschichte wär natürlich was.
seyfried lesen lassen.
germanistikstudium ohne germanistikstudent*innen, wie schön könnte das sein. ohne dieses missgünstige gesocks, ohne diese bwler*innen unter den gesellschaftswissenschaftler*innen, hinterfotzige und stromlinienförmige schmierenkomödiant*innen, tücher- und professorentaschentragend... dagegen sind mir die leute mit den hochgestellten polokrägen, die ihre karriere in papas kanzlei/firma fest im blick haben mit ihrer eigenen form der gradlinigkeit fast sympathisch.
wer das überlebt, ohne dabei zu zerbrechen oder selbst so zu werden, hat einen abschluss verdient, ob mit oder ohne göthe.
ein bisschen kolonialgeschichte wär natürlich was.
seyfried lesen lassen.
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txxx666,
Mittwoch, 28. September 2011, 15:38
Da spricht wohl jemand mit/aus bitterer Erfahrung...
Soweit ich mich erinnere, waren die Germis* zwar im Durchschnitt nie so cool wie die Anglis*, nicht so durchgeistigt wie die Philos* und sehr viel weniger politisch als Geschis*, PolWis* und SoWis*, aber die professorentaschentragenden BWLer_innen an der PhilFak waren doch eher die von der Romanistik oder (neuerdings) Medienwissenschaft.
* Erstaunlich auch, wie teilweise an der Uni die Sprache degeneriert...
Soweit ich mich erinnere, waren die Germis* zwar im Durchschnitt nie so cool wie die Anglis*, nicht so durchgeistigt wie die Philos* und sehr viel weniger politisch als Geschis*, PolWis* und SoWis*, aber die professorentaschentragenden BWLer_innen an der PhilFak waren doch eher die von der Romanistik oder (neuerdings) Medienwissenschaft.
* Erstaunlich auch, wie teilweise an der Uni die Sprache degeneriert...
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che2001,
Mittwoch, 28. September 2011, 16:37
Ungeschlagen: Der PUK, der als Wiss Mit seinem neurechten Prof. den Tee servierte und von uns allen die steilste Karriere gemacht hat.
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txxx666,
Mittwoch, 28. September 2011, 18:07
PUK? Wasn das? Politik- und Kommunikationswiss. vielleicht?
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entdinglichung,
Mittwoch, 28. September 2011, 12:19
vielleicht ein wenig über "postcolonial theory" ... um name dropping zu betreiben?
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mark793,
Mittwoch, 28. September 2011, 17:23
Warum genau sollte Koloniales denn studienrelevant sein für, äh, Germanistizierende? Haben unsere Vorfahren den dortigen Völkern zuviele Lehnwörter entwendet?
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che2001,
Mittwoch, 28. September 2011, 17:46
Habe eigentlich nur ein Twitter von Momorulez aufgegriffen. Wenn man allerdings sieht, welche Bedeutung die koloniale Ausbeutung für die Entstehung des westlichen Wohlstands und ganz besonders für die Blüte der Hansestädte gwehabt hat sollten alle Ahnung von Kolonialgeschichte haben. Ohne Sklaverei kein Kaffee, ohne Korsarentum keine Gewürze, ohne Eroberungskriege keine europäische Neuzeit.
Google mal nur so zum Spaß Groß-Friedrichsburg,
Wappen von Hamburg, Herero und Hänge-Peters.
Auf die Bedeutung von Piraterie und Sklavenhandel für den Aufstieg Hamburgs hatte mich übrigens der Lebemann mal im persönlichen Gespräch hingewiesen.
Google mal nur so zum Spaß Groß-Friedrichsburg,
Wappen von Hamburg, Herero und Hänge-Peters.
Auf die Bedeutung von Piraterie und Sklavenhandel für den Aufstieg Hamburgs hatte mich übrigens der Lebemann mal im persönlichen Gespräch hingewiesen.
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mark793,
Mittwoch, 28. September 2011, 18:15
@sollten alle eine Ahnung haben...
Da kann ich nur beipflichten, aber das ist dann eher eine Frage der Allgemeinbildung. Germanistisch gesehen ist das, um es mit dem Zwitter-Olf zu sagen nich klausurrelevant. ;-)
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entdinglichung,
Mittwoch, 28. September 2011, 18:59
ist sogar im engeren Sinne literaturgeschichtlich relevant ... z.B. der Der Wandsbecker Bothe von Matthias Claudius - http://de.wikipedia.org/wiki/Wandsbecker_Bothe - in welchem die Crème de la Crème der deutschen Literatur schrieb war von Herrn von Schimmelmann finanziert, welcher Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen in Dänisch-Westindien mit mehr als 1000 SklavInnen sein Eigen nannte
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