Die Sparkassentante erwiderte, er sei doch aber schon vor ein paar Tagen dagewesen und habe das Geld bestellt. "Nein", erwiderte James, ich habe den Termin telefonisch gemacht." "Dann war das ihr Freund. Macht aber auch gar nichts, zwischen allen diesen Ländern sind das ja nur ein paar Cent Unterschied."
Aua. Da war irgendein Schwarzer in der Bank gewesen, der mit James überhaupt nichts zu tun hatte. Der Halbsatz "zwischen allen diesen Ländern sind das ja nur ein paar Cent Unterschied." kam James wie die völlige Entwertung seiner Identität vor. Frau Sparkasse wird der Auffassung sein, dass sie es nur gut gemeint habe, jaja.
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Aber abgesehen von der zutiefst rassistischen Komponente scheinen die ja heute jeden dort zu nehmen. Ahnung von Fremdwährung wird in der Ausbildung wohl weniger vermittelt.
Als ich vor ein paar Jahren norwegische Kronen zurücktauschen wollte meinte die hiesige Bankuschi "das dauert aber 2 Tage, wir müssen erst die Echtheit prüfen!" Ich bin schier zusammengebrochen. Wenn ich der 50.000 auf den Tresen geknallt hätte könnte ich das ja noch verstehen. Es handelte sich aber um den Gegenwert von schnöden 40€ und es waren exakt jene nicht verbrauchten Scheine die ich in der gleichen Filiale 5 Tage vorher ausgehändigt bekam.
Größtes deutsches Geldinstitut und so. Selber Schuld, was geh ich auch zur Nazi-Bank für solch profane Geschäfte.
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Ich jedoch sehe es so, dass die Mobilisierung gut gelingt, wenn eine bürgerlich normalisierte Frau, gebildet, erfolgreich und was mit Medien, Bildungsmängel und ästhetisches Versagen beklagt, eben solches, was bei Bürgers schonmal gar nicht geht.
Neben der moralischen Obertonreihe, die in der Mittelschicht gut kommt, weil sie außer ihrer Moral bald nichts mehr besitzt, und dem vorbildhaft bis zur Erschöpfung geführten Heroenkampf, dürfte es vornehmlich die Sphäre des Zeichenhaft-Symbolischen sein, die erregungsdienlicher ist, als die banale Empirie von Bimbo Noname in der Bank oder die von Che gerade ebenfalls einmal mehr dokumentierten Terrorschikanen gegen Flüchtlinge.
Auch "mangelhaftes Krisenmanagement" ist nichts, was diesen Nachwuchs in Fulda ernstlich als künftige Elite qualifiziert, denn neben Krisen hat schon das heutige Management kaum weitere Aufgaben.
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Und dass zwischen 'jung, schön, erfolgreich' und 'arm, fertig, und auch sonst am Arsche des Propheten' ein gewisser Unterschied besteht, ist auch mit der gegen meine Argumentation gerichteten Kampfvokabel der Opferhierarchie nicht aus der Welt zu schaffen.
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Höchst unglaubwürdig. Es ist viel einfacher, vor Ort Dollars oder Euros umzutauschen, die werden überall genommen. Beschaffung von Dritte-Welt-Währung dürfte bei deutschen Banken ein Vermögen kosten.
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Jetzt habe ich ja den Kommentar gefunden, den ich Dir angeblich 500 Jahre übel nehmen würde ;) ... nee, tue ich nicht, schon gar nicht nach dem, was Du beim Don geschrieben, da lasse ich mir ja gerne schmeicheln.
Ich weiß auch, was Du meinst, glaube aber nicht, dass das hier greift. Was im Grunde genommen diese wirklich ganz peinliche Reaktion beim Don belegt: Der versucht, die "abendländische Geschichtsschreibung" als irgendwie unantastbar auszuweisen und weist ihr Autorität über Noahs Äußerungen zu. Diese Geschichtsschreibung ist nun aber gerade das, was als Legitimationsdiskurs für ökonomisches, weltgeschichtliches Unheil dient und durch und durch rassistisch, klassistisch und sexistisch IST, weil sie halt von weißen, heterosexuellen Männern aus höheren Schichten zumeist geschrieben wurde.
Die Historiker-Schulen, auf die Che sich bezieht, haben ja völlig andere Ansätze. Und die Geschichte von PoC in Europa hat von PoC geschrieben zu werden. Da mischt Noah eifrig mit und greift Privilegien ja nicht im moralischen, sondern auch ökonomischen Sinne an. Da werde ich nun tatsächlich häufig direkt aufgefordert, mal im Rahmen meiner Arbeit mehr Platz für Frauen und PoC zu schaffen. Mache ich auch.
Ob das die ökonomischen Strukturen unangetastet lässt? Mal gucken. Da wird es dann aber auch arbeitsteilig. Sie hat im konkreten Fall ja nicht zufällig in ihrem Blog dazu aufgefordert, dass weiße Antiras doch bitte sich einschalten sollten. Weil die alle Antira-Felder okkupieren, so aber auch innerhalb der weißen Communities Fragen mal anders gestellt werden. Ich sehe darin aber auch einen Appell, Wissen z.B. über ökonomische Zusammenhänge mal so bereit zu stellen, dass nicht immer nur die gleichen davon profitieren. Das ist zwar nicht sozialrevolutionär, aber eine Aufforderung, der man sich ja stellen kann. Weil eben doch was passiert, wenn man mal einen Schritt zurück tritt und Akteuren mit anderen Perspektiven das Feld ÜBERLÄSST, zugleich jedoch sie unterstützt, ohne immer nur die eigene Erfahrung in den Mittelpunkt zu stellen.
Vielleicht passiert dann auch ökonomisch was. Kann ja sein. Eine bessere Idee hat doch aktuell auch keiner.
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"Danke, dass du mal diese naivblöde Verlogenheit der meisten weißen “Antirassisten” thematisierst.Das will ich keiner von Ches Aktivitäten rüber schieben, echt nicht, bitte Che, glaube es mir - finde aber, dass das hier im Blog mal zitiert werden kann :)
Die halten PoC nämlich für minderwertig, aber schützenswert.
Deshalb inszenieren sie sich auch so als die freundlichen Kolonialherren, die in ihrer ganzen selbstlosen Milde sich nicht zu fein sind, auch mit PoC in Kontakt zu treten – diese dann aber trotzdem von Oben herab und mit einer unappetitlichen patronisierenden Art behandeln. Nett gemeint oder nicht, rassistisch ist es alle mal."
Ergänzend empfehle ich in Noahs Blog das Hate-Kommentar-Dokument, Kommentar 15 in dem Festival-Eintrag. Da wird mehr als überdeutlich, wie viele auf die Charakterisierungen reagieren, die Nörgler oben zu skizzieren versuchte.
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Traffic von meinem kleinen Blog ihr wirklich viel bringt.
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"Neben der moralischen Obertonreihe, die in der Mittelschicht gut kommt, weil sie außer ihrer Moral bald nichts mehr besitzt, und dem vorbildhaft bis zur Erschöpfung geführten Heroenkampf, dürfte es vornehmlich die Sphäre des Zeichenhaft-Symbolischen sein, die erregungsdienlicher ist, als die banale Empirie von Bimbo Noname in der Bank oder die von Che gerade ebenfalls einmal mehr dokumentierten Terrorschikanen gegen Flüchtlinge."Was soll denn das sonst heißen? Mal abgesehen davon, dass "Bimbo Noname" auch schon wieder so blöd ist, dass man lieber nicht darauf eingehen sollte.
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Das beinhaltet für mich diese Aussage vom Nörgler. Und auch, dass bestimmte Tonalitäten in denselbigen gesellschaftlichen Kreisen eben gut ankommen, weil sie zur Binnenkultur der Mittelschicht gehören. Malocher oder Underdogs reden anders.
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Öffentlichkeit für die Anliegen von Flüchtlingen zu schaffen ist das, worum es uns ständig geht, was aber immer weniger gelingt. Ich reibe da Noah gar nichts unter die Nase, ich ärgere mich maßlos darüber, dass nur ganz wenige PoC überhaupt eine Öffentlichkeit mit dem Thema Diskriminierungserfahrungen erreichen, während diejenigen, deren Diskriminierung bis zum Tod geht und die keine Publikationserfahrung haben, selbst dieser mobilisierbaren Öffentlichkeit am Arsch vorbeigehen.
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Als Marx erklärte, es gelte alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes und verächtliches Wesen ist, so war damit der Verzicht auf den Gebrauch der Wörter „Knalldepp“, „Dödel“ und „Sackgesicht“ nicht gemeint. Vielmehr steckt das Beleidigende in den Strukturen, die es als objektives Moment produzieren. Produktion als objektives Moment heißt: Das Erniedrigende und Beleidigende wird jenseits der Sprache produziert. Das kann man dem an Kraus geschulten Sprachfex Nörgler einfach mal glauben. Sprache als, genauer: ins Subjekt zu fassen (und nein, „ins Subjekt fassen“ heißt nicht: in das Subjekt hinein zu fassen), ist das Notwendige und zugleich das Äußerste. Es noch darüber hinaus treiben zu wollen, führt dann regelmäßig zu der wunderlichen Verwunderung und dem Zorn über das Lesenmüssen des Wortes „Sprachidealismus“.
So schrieb ich nun „Bimbo Noname“, um die objektiven Verhältnisse zu denunzieren, nicht, um sie zu feiern. Jemand, der sich mit sowas auskennt, sagt mir, dass die Betreffenden sich selbst als „Bimbo“, „Kanake“ etc. bezeichnen. Daraus wird nicht die Berechtigung eines Weißen, diese Bezeichnungen im 'Hä, hä, die nennen sich ja selber so'-Stil zu gebrauchen. Aber daraus wird mir die Erkenntnis, dass diejenigen, die sich so nennen, eine klare Auffassung ihrer objektiven Lage haben. Es ist die Lage des Geknechteten, Verächtlichen, Erniedrigten. Es ist die Lage derer, die garnicht erst in die Verlegenheit kommen, einen Vortrag abzusagen, weil sie zu einem solchen niemals eingeladen werden – obzwar ihre Schilderungen die Ohren des Auditoriums noch ganz anders klingeln ließen.
Wie wär's denn mal mit:
Hallo, ich bin Poci Mittelschicht, ich bin zu einem Vortrag hier, ich werde heute aber garnichts sagen, ich habe nämlich Bimbo Noname mitgebracht, der ein paar Anekdoten von seiner Reise nach Deutschland und seinen Erlebnissen hier zu besten geben wird!'
Keine schlechte Idee, oder? Und es gibt sogar eine noch bessere: nämlich die Nutzung des eigenen Prominentenstatus, um armen Abschiebeschweinen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können.
Aber „Bimbo Noname“ hätte ich nicht schreiben dürfen, meint Momorulez. Dabei denkt er wohl auch an die Vorteile, welche die Hartzvierer davon haben, dass der Folterknecht in der ARGE sie „Kunden“ nennt – die Staatsvariante einer Gesinnung, die am Ende des Tages lieber die Moral rettet, als die Menschen.
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Aber daraus wird mir die Erkenntnis, dass diejenigen, die sich so nennen, eine klare Auffassung ihrer objektiven Lage haben.Das auch.
Es ist aber auch so eine Art "Umkehrzauber", um der Denunziation und Herabwürdigung zu entkommen. Im Grunde genommen tragisch, wenn eine schwere, durch objektive Verhältnisse erlittene Verletzung so weit internatlisiert wird bzw. das innere formt, dass die Übernahme der Denunziationsformel sich dann als Umkehrungsversuch bzw. als Entschärfungsversuch zeigt. Dieser Mechanismus deutet aber auch, dass wir Nichtschwarze nie, nie, niemals diese Begriffe anwenden dürfen, sogar dann, wenn eine Abwertungsintention völlig ausgeschlossen werden kann. Denn die innere Wieder-Verletzung, hier schlicht durch Worte und nicht allein durch objektive Verhältnisse, wäre das Resultat.
Es besteht auch die harmlosere Möglichkeit, die Selbstanwendung denunziatorischer Begrifflichkeiten als schlichte Ironie und Abwehrmechanismus zu deuten. Aber dafür muss dann schon ein ziemlich unverletzter Mensch dahinter stehen.
Und so skeptisch ich gegenüber "Sprachidealismus" bin, so sehr akzeptiere ich es, dass Sprache eine Wirklichkeit mit-gestaltende Wirkung entfalten kann - nicht zuletzt dort, wo Sprache und Begriffe wertend auftreten bzw. einen inadäquaten Kontext schaffen.
Der sprachidealistische Ausweg aus dieser, ich nenne es mal "systematische Sprachverstrickung in die Wirklichkeit" greift imho zu kurz, schon allein deshalb, weil Wirklichkeit ja auch ohne Sprache besteht, und weil die von Nörgler genannten objektiven Faktoren auch jenseits von Sprache wirken und sich auswirken. Eine gewisse Sprachsensibilität gegenüber Herabgesetzten halte ich also für notwendig. Was übrigens einer der Gründe dafür ist, dass ich die "1-Euro-Jobs" nicht nur dem Inhalt und der Ausgestaltung verändert sehen möchte (und dies, obwohl diese Verhältnisse für einige Betroffene tatsächlich etwas sehr positives bedeuten können), sondern auch umtaufen, umbenennen möchte in eine adäquat positive Richtung, z.B. "Gemeinwohlarbeiter".
Nun, ob der mitunter ziemlich übergeschnappte Ansatz von Noah Sow über den eigenen, sehr zornigen und gekränkten Kreis (von ca. einem Dutzend Menschen) hinaus sich als allgemeiner Ansatz für "die" PoC eignet, möchte ich schon allein aufgrund meiner Freundschaften und Bekanntschaften mit "PoC" sehr anzweifeln. Wobei die Gründe, die ich hier und bei Netbitch benannt habe noch obenauf kommen, denen bislang nur mit ausgesprochen unzulänglichen Argumenten entgegnet wurde. Natürlich könnte mensch nun anfangen, alle Migranten ohne weitere Differenzierung als "PoC" zu betrachten, alle verarmten kranken und alten Menschen, alle mehrfach diskriminierten Hartzvierer usw. usf. Aber nun, dann verliert der Begriff PoC zugleich seinen Inhalt.
Dennoch - die Intensität, Alltäglichkeit und die fast vollständige Nichtentkommbarkeit (!) der Herabsetzung aufgrund von schwarzer oder dunkelbrauner Hautfarbe in unserem Land ist eine besondere Problematik. Dennoch gibt es einen Riesenhaufen von sehr ernsten Problemlagen sehr fern von "PoC" und "non-PoC" in unserem Land, und einen ziemlich großen Teil davon betrachte ich als Entwürdigungsfolgen eines allzu "freien" Kapitalismus bzw. einer allzu auf wirtschaftliche Interessen ausgerichteten politischen Rahmensetzung.
Mit anderen Worten: Spezialthematik. Pardon.
P.S.
Ich kann andererseits nicht verhehlen, dass ich im Augenblick den Eindruck habe, sogar sehr von dieser Spezialthematik zu profitieren. Politische Ansichten einmal von einer anderen Perspektive aus zu betrachten (bzw. dies zu versuchen) finde ich schon einmal ziemlich gut, es führt zu neuen Einsichten oder vertieft bereits vorhandene, während manches wiederum in Frage gestellt wird. Außerdem hätte ich ansonsten niemals Cornell West entdeckt. Allein schon diese Entdeckung finde ich spannend genug.
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(Drei zu eins oder triple opression) auf eine Spezialthematik eine Frechheit bzw. unglaubliche Ignoranz darstellt.
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Nicht aber habe ich gesagt, dass das Thema Rassismus eine "Spezialthematik" darstelle. Ganz klar: Das ist einer der "Hauptwidersprüche" (Che) des Weltgesellschaft. Wie kommst du nur auf die absurde Vorstellung, Che, ich würde das nicht sehen?
Allerdings halte ich nicht viel vom dem aus den USA importieren begrifflichen Apparat rund um "PoC". Für die Lage in den Vereinigten Staaten habe ich bei der Anwendung Verständnis, nicht aber für unser Land. Deshalb, weil viele Problematiken (auch: rund um Rassismus, Flüchtlingsdiskriminierung usw.) in unserem Land fernab einer Dichotomie zwischen "PoC" und "non PoC" bestehen.
Das wirst du, Che, aus deiner Flüchtlingsarbeit sicherlich kennen: Sowohl die Zusatzdiskriminierung, welche mit dunklerer Hautfarbe einher geht, als auch, dass wesentliche Problemlagen in der Flüchtlingsarbeit, sogar überwiegend, fernab davon bestehen. Mensch kann auch ganz prima am Arsch sein und diskriminiert werden, wenn dieser "non PoC" ist.
Das ist mein Punkt. Es passt einfach nicht - nicht für die Lage in unserem Land.
Sehr unpassend finde ich es allemal, über den von mir kritisierten begrifflichen Apparat allen "non PoC" in unserem Land eine gemeinsame Identität, und einen gemeinsamen Täterhintergrund zuzuteilen. Das ist einfach nur derb und peinlich - pardon. Wer unabhängig von seiner Hautfärbung am kapitalistischen Arsch ist, der steht nicht groß anders oder sonderlich besser da, als inländische "PoC".
Die akademische Mittelschichtlerarroganz, mit der Noah Sow und ihr politischer Fankreis auftreten, finde ich auch - pardon - ziemlich unpassend. Genau genommen hat diese Künstlerin ein bemerkenswertes Talent, anderen gegenüber kotzbrockig, herrisch und denunziatorisch aufzutreten. Das verdient keinen Applaus. Dass es ihr gelingt, unter einigen "non PoC" überbrave Nachäffer_innen ihrer Positionen zu erziehen, mag für ihre persönliche Stärke und Energie sprechen - aber es spricht gegen ihren Standpunkt und ihre politische Tätigkeit, welcher ich - obwohl das sicherlich nicht beabsichtigt ist - sogar eine ent-solidarierende Wirkung zu vorwerfe. Und ich bleibe dabei: Die von ihr und ihrem Fankreis benutzten politischen Lieblingsbegriffe sind inadäquat, aber auch, der dort beliebte rhetorische Trick, jede ernsthafte Kritik und Abweichung vom eigenen Standpunkt als "Belehrung" zu denunzieren.
Als Künsterin finde ich sie ziemlich klasse, und ich finde, sie hat enorm viel auf die Beine gestellt und auch eine Menge vernünftige Dinge geäußert - aber als politische antirassistische Aktivistin finde ich fast alles, was sie anpackt, reichlich daneben.
Sorry. Das ist nicht "frech", sondern eine imo gut begründbare Ansicht. Und selbstredend: Ich könnte falsch liegen. Wie auch die "PoC" in meiner Umgebung, die das ganz ähnlich sehen, mitunter sogar deutlich krasser. Und okay, vielleicht sind es im Umfeld von Noah Sow am Ende sogar zwei Dutzend Menschen (wow!), die ihren Deutungs- und Begriffsapparat teilen.
Toll. Und eben auch entgegen aller Stellvertreterfantasmen, immer noch: "Spezialthematik". Nicht das Thema Rassismus, sondern der verwendete begriffliche Apparat!
Dass sie sich bei diesen Thematiken so ungemein aufbläst, z.B. als ultimative Letztentscheiderin darüber wie Dinge zu betrachten seien, mag auch damit zu tun haben, abgesehen von ernster persönlicher Betroffenheit durch Rassismus in unserer Gesellschaft, schlicht davon, dass ihr übergroßes Ego sich völlig zurückgesetzt fühlt, quasi von "der" Mehrheitsgesellschaft, und zwar als talentierte Musikerin (den Standpunkt würde ich teilen), als Akademikerin (dito, teils), und als ernst zu nehmende politische Aktivistin (hier eher nicht, pardon). Nur, wie stark zurückgesetzt ist sie denn tatsächlich, und wie viel davon geht auf ihre Hauttönung und auf Rassismus zurück? Und wie ist ihre Lage, verglichen mit anderen, eben nicht minder zurückgesetzten, diskriminierten "non PoC"-Menschen?
Doch, ich halte sie für ziemlich übergeschnappt.
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Aha. Und jetzt erklären wir dem Hartzvierer, er habe sich nicht zu beschweren, weil Schwarze diskriminiert werden, und er ist ja nichtmal schwarz. Den Juden verweisen wir auf die Zustände in der verwalteten Arbeitslosigkeit, den Behinderten auf den Juden und den Schwulen auf den Behinderten.
Schön, wenn dann alle die Klappe halten.
Dein Herstellen von Relationen, Dean, ist darum relativ daneben, weil Diskriminierung je absolut ist, nicht relativ.
Trude Unruh („Graue Panther“) war eine erlesene Nervenqual. Mit der hätte ich es keine halbe Stunde unter demselben Dach ausgehalten. Aber alles, was sie sagte, hat gestimmt. Es mag sein, ich weiß das nicht, dass Sow eine überkandidelte Mittelschichtstusse ist. Das ändert aber nichts daran, dass ich in ihrem vorzüglichen Buch „Deutschland Schwarz Weiss“ kein Haar in der Suppe finde (die 5 Sätze über europ. Philosophen sind ohne Belang). Kennt das Buch außer mir eigentlich noch jemand hier?
'Kein Haar in der Suppe' ist dabei noch das Wenigste. Vieles habe ich daraus gelernt – über mich. Und manches, das ich nur verschwommen wußte, ist nun klarer. Insgesamt werde ich weniger dumm sterben, und dafür kann man der Autorin schon mal „Danke!“ sagen.
Soll sie doch – sofern sie dies tut – sonstwo rumkaspern, übertreiben und überziehen wie sie will. Kratzt mich das? Nö. Denn ich habe dieses Buch. Umgekehrt scheint es mir so, dass versucht wird, vermittels von Verhaltensweisen der Person die Inhalte zu diskreditieren. Dazu gibt es auch eine tricky Variante: Aweng hinterfotzig ist das schon, Dean, die Künsterlin Sow über den grünen Klee zu loben, um die Antirassistin um so gründlicher niederzumachen. Anderswo mag das funktionieren, ich aber kenne alle Finten der Rhetorik seit Aristoteles, und ein paar davon habe ich selber erfunden.
Wir haben hier wieder die Sache mit dem empirischen und dem intelligiblen Charakter. Möglich, dass Noah Sows Buch schlauer ist als Noah Sow. Der Umstand, dass ihre Invektive gegen Wallraffs Film vor dem Hintergrund des in ihrem Buch Dargelegten schlichtweg keinen Sinn ergeben, scheint dafür zu sprechen. Es ist ein bißchen so, wie beim „Kommunistischen Manifest“ und dem „Kapital“. Aber wem noch nie der empirische Charakter den intelligiblen tangierte, der werfe den ersten Farbbeutel.
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Dein Herstellen von Relationen, Dean, ist darum relativ daneben, weil Diskriminierung je absolut ist, nicht relativ.Genau darum ging es mir!
Ich halte eine Oberkategorie von Diskriminierung in Gestalt von (Beispiel) "non-PoC vs PoC" oder, genauso unzulänglich, aber noch überdrehter, WHM vs. non-WHM für ziemlich panne. Genau das. Sowohl die dabei zugrunde liegende Vorstellung, dass "non-WHM"-Diskriminierung gegenüber anderen Diskriminierungsformen in jedem Falle vorrangig sei, halte ich für panne, als auch die in diversen Nachbarblogs angesprochene Idee, dass WHM automatisch (!) mit einem "Privileg" einher ginge, hinter dem andere "am Arsch"-Seinslagen verschwinden würden, halte ich für reichlich daneben.
Und dann gibt es eben die real doch jeweils, individuell verschiedene Lage von Menschen. Eine gut situierte Mittelschichtlerfrau mag zwar als "F" wunderbar ins "non-WHM"-Schema passen, dürfte aber jedem als vorrangig erdachten Ansinnen entgegen stehen, ein WHM-Hartzvierling solle sich zunächst seiner "WHM-Priviliegen" besinnen.
Und so weiter. Ich halte darum sowohl die teils auf moralische Überlegenheit zielende (auch so formuliert: "ihr habt erst einmal zu schweigen") Überhöhung und Entgegensetzung von "PoC" zu "non PoC" , wie auch die von WHM zu non-WHM für im Kern sogar ent-solidarisierend. Wenn derartige Begriffsapparate denn dermaßen hilfreich wären, dann müsste wohl auch über die Entgegensetzung von gesund-krank, wohlhabend-arm, gebildet-ungebildet, beschäftigt-langzeitarbeitslos gesprochen werden, und z.B. eine "non-gwgb"-Gruppe gebildet werden.
Aber wäre das nicht panne?
Ich kritisiere: Die Begrifflichkeiten und damit verbundenen Begriffsapparate von "PoC" vs "non-PoC" sowie WHM vs non-WHM priorisieren bestimmte Problemlagen und wirken letztlich ent-solidarisierend.
Möglich, dass Noah Sows Buch schlauer ist als Noah Sow. Der Umstand, dass ihre Invektive gegen Wallraffs Film vor dem Hintergrund des in ihrem Buch Dargelegten schlichtweg keinen Sinn ergeben, scheint dafür zu sprechen.Okay. Im Übrigen spricht meine Ablehnung der speziellen Form der imho eher misslungenen politischen Arbeit von Noah Sow weder dagegen, aus ihrem Buch Nektar zu ziehen, noch dagegen, dass sie oft genug auch gute Argumente hat - neben den schlechten (wie bei ihrer übergeschnappten Walraff-Kritik).
Aber wem noch nie der empirische Charakter den intelligiblen tangierte, der werfe den ersten Farbbeutel.Ich bin aber ein anerkannter und begeisterter Erster-Farbbeutel-Werfer...
*duckweg*
@ Che
Du meinst, das zu emanzipierende Subjekt Nr. 1 erschlägt das zu emanzipierende Subjekt Nr. 2?
Das könnte schon hinkommen. Aber der Grund dafür - meiner Meinung nach - liegt eben auch darin, dass der von mir als ungeeignet bezeichnete begriffliche Apparat eben jene Subjekt- und Emanzipationserschlagung geradezu zwangsläufig nach sich zieht.
Das ist es ja gerade.
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Dazu gibt es auch eine tricky Variante: Aweng hinterfotzig ist das schon, Dean, die Künsterlin Sow über den grünen Klee zu loben, um die Antirassistin um so gründlicher niederzumachen. Anderswo mag das funktionieren, ich aber kenne alle Finten der Rhetorik seit Aristoteles, und ein paar davon habe ich selber erfunden.(Nörgler) Tja - knapp daneben ist auch vorbei.
Nörgler, kennst du das Konzept der "Beigesellung"? Das ist nicht etwa ein rhetorisches Prinzip, sondern ein ethisches und besagt u.a., dass es eine gute Idee sein könnte, immer dann, wenn man an einer Person harte Kritik äußert, auch die Verdienste dieser Person heraus zu stellen. Ich nehme an, dir schwant schon ein wenig, woher dieses Prinzip kommt. Ich hänge daran.
Verdienste: Ja, dieses Buch kann wohl dazu gerechnet werden. Ich kenne es nicht, aber habe bislang nur Gutes davon gehört. Und es mag evtl. der Fall sein, dass Kant einen unschönen Umgang mit Dienstpersonal hatte. Und doch...
Unabhängig davon, ob und wie ich eine Person für begabt, verdienstvoll und in ihren politischen Umgangsformen für problematisch oder übergeschnappt halte, kritisiere ich aber vor allem Inhalte.
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Die Formulierung "Döner-Morde" als Sprache des Alltagsrassisimus:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,798209,00.html
Und dann die Kommentare. Sie bieten geballt das, wogegen Sow anwütet: 'Wir rassistisch? Nein! Unverschämt! Diskriminierend! Nirgendwo geht es Ausländern so gut wie hier!'
Wer "Ausländer" ist, definiert dabei der Rassist, so wie im Wallraff-Film, als er sagt, er ist Deutscher, und das Mädel meint, einen schwarzen Deutschen könne es doch garnicht geben.
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"Ich halte darum sowohl die teils auf moralische Überlegenheit zielende (auch so formuliert: "ihr habt erst einmal zu schweigen") ..."
Lies die Kommentare im aktuellen Spon-Thread, und auch Dir wird klar werden, dass erstmal die Klappe halten und Zuhören eine zutiefst berechtigte Forderung ist. Schweigen ist in diesem Zusammenhang nicht mundtot machen wollen, sondern runterkommen von der Arroganz, mit der die Täter schon immer am besten wußten, wie die Opfer die Taten zu interpretieren haben.
___________
" (...) kritisiere ich aber vor allem Inhalte."
Dann solltest Du das Buch lesen. Da gibt's die Inhalte.
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Und auch, wenn ich Orte, an denen Dean aufzufinden ist, meide, weil diese kein "Safe Place" sind, möchte ich doch auf diesen bagettellisierenden "Kant"-Einwurf doch was einwerfen, weil das so prototypisch für Haltung ist, auf die PoC unter anderem reagieren. Das kriege ich auch regelmäßig übergebügelt und meistens zu recht.
Das sind bei Kant ja nicht irgendwelche Ausrutscher in randständigen Vorlesungen, dessen Rassismen, das ist systematisch als selbstwidersprüchlicher Klopper z.B. in der "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" vorhanden: Dass die "Südseebewohner" ja nur jämmerlich ihrer "Neigung" folgten, während es doch gelte, sich an der Pflicht, also der vernunftgemäßen Normenbegründung und der ihr folgenden Intention, Maxime, Handlungsgrund, zu orientieren. Diese Vernunft verortet er im Transzendentalen, im A Priori, vor aller Erfahrung, überzeitlich und überhistorisch.
Wie so oft belegen geradezu gespenstisch solche Randbemerkungen das, was sie zurückzuweisen vorgeben und was Netbitch auf den Punkt bringt: Hier der weiße männliche Europäer, der dann der schwarzen Frau die Sinnlichkeit der Musik zugesteht, als die Neigung, dem Sinnesdaten folgen, sich jedoch die Klarheit des reines Denkens zuspricht.
Im Denken Kants ist das widersprüchlich, weil in der Konzeption jeder Mensch gleichermaßen an der Vernunft zu partizipieren vermag. Übernimmt man freilich in dumpfem Überlegenheitsdünkel nur den ersten Part und vergisst den zweiten, dann wird das Denken sexistisch, und rassistisch. Das nennt sich dann White Supremacy, und die ist derart mächtig und durchzieht ALLE Institutionen hierzulande, und es ist schlicht eine Unverfrorenheit, einer international anerkannten Expertin für derartige Fragen, die neben biographischen Erfahrungen 10 Jahre Arbeit hinein gesteckt hat, wenigstens in Ansätzen Anschlussfähigkeit an die angloamerikanische Debatte auch in Deutschland zu ermöglichen, ohne auch nur das Buch gelesen zu haben dergestalt entwerten zu wollen nach dem Motto "Die Süße kann ja hübsch singen, aber ..." wie irgendein versoffener Susis Showbar-Besucher. Das dann auch noch als "Inhalt" zu behaupten ist einfach nur Selbstdemontage.
Es ist zudem bemerkenswert, wie ach so unglaublich verletzlich sich all die Weißen zeigen, wenn irgendwo Rassismus diagnostiziert wird, was für eine ungebremste Bereitschaft zu verletzen dann aber entfesselt wird, wenn es um die Haltung PoC gegenüber geht. Es ist schlicht ungeheuer verletzend einer Person gegenüber, die hier gff. mit liest und in. deren Kommentarsektion man lesen kann, in einem gesonderten Dokument, mit was für einer Scheiße sie alltäglich überkübelt wird. Der Mob, den Nörgler da skizziert, der lauert ganztägig hinter jeder Straßenecke.
Das ist auch der Grund, warum ich solche Kommentare wie jene von Dean nunmehr kommentarlos lösche bei mir. Die sind Betroffenen gegenüber einfach eine Zumutung.
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Deam hatte zur Rolle von Frauen bei SM-"Praktiken", das liest sich immer wie Praktiker-Markt, aber da gibt es diesbezüglich ja auch praktisches Zubehör :D, bei mir sich mal ausgiebig ausgelassen, was dann prompt zu einem der Rauswürfe einer seiner Maskenmänner aus meinem Blog führte. Ich erspare Dir aber, das raus zu suchen ;) ...
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Och schade, verlink doch mal! Bitttteeeee!!! Ich fände es schon sehr okay, wenn du noch einmal aufzeigen könntest, welche Sorte Mensch du bist.
Was hälts du eigentlich von dem Vorschlag (gilt immer noch), dass du mich einfach einmal komplett vergisst? Mach doch einfach.
@ Netbitch
Ich weiß ja nicht, von welchem der Männer du dir Kommentare wünscht. Mich spricht das halt nicht an, das ist einfach dein Ding. Wenn es dir Lust macht: Schön.
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Ich hatte hier ziemlich spezifisch einen imho ungeeigneten Apparat, äh, Begriffsapparat kritisiert. Der rhetorische Trickser bist jetzt du, denke ich. Natürlich sind die Kommentare im SpOn-Forum zahlreich übel (und ich lese sowas sowieso nicht). Hatte ich Rassismus und Dummheit jemals bestritten? Eben nicht. Und dass du jetzt meintst, ausgereichnet hier in Deutschland würde "PoC" eine nicht weiter kritisierbare Begrifflichkeit "der" Betroffenen darstellen, ist in meine Augen doppelt falsch.
Erstens: Nur eine winzige Teilmenge von Betroffenen (ich meine etwa: zwei Dutzend) benutzen die Begrifflichkeit "PoC".
Zweitens: Eine ungeeignete Begrifflichkeit ist auch dann kritisierbar, wenn die Kritik von einem "Nichtbetroffenen" kommt. Im Übrigen wird diese Kritik von "Betroffenen" geteilt - darauf hatte ich bereits hingewiesen. Welche Betroffenen haben dann also Definitionsmacht über die Begriffe? Die wohlmeinenden akademischen Mittelschichtler mit Tendenz zur Sektenbildung oder auch andere, welche sich mit Foucault schwer tun bzw. davon nichts wissen bzw. wissen wollen?
Ich ahne es bereits: Diese hätten sich gefälligst von Noah Sow repräsentieren zu lassen. Und wenn sie nun nicht wollen? Wenn sie sich partout nicht "PoC" nennen möchten? Wenn ihnen das ganze Hautfarbendings sowieso auf den Keks geht und sie lieber als "Bola", "Nuria" oder "Michael" gelten möchten?
Das ist übrigens weniger trivial, als es manche hier meinen. Und vielleicht ist es ja tatsächlich auch so, dass Noah innerhalb "ihrer" Minderheit eine Minderheit ist.
Für mich ist Noah Sow auch weniger, pardon, eine "Schwarze" bzw. ein "schwarzer Mensch" oder "politisch repräsentativ für die PoC" usw. sondern in erster Linie ein einzelner Mensch, eine Künstlerin und Aktivistin. Wenn ihr Ansatz Schwächen aufweist, dann sollte darüber gesprochen werden dürfen.
Dogmatismus ist mir ohnehin zuwider. Nicht nur der von Noah.
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Und kann mal jemand den Kolonialherren da oben in die Schranken weisen? Die Frage, wie PoC untereinander Fragen des Selbstverständnisse diskutieren, geht ihn nämlich schlicht einen Scheißdreck an und ist schon wieder dieses unerträgliche Paternalisieren und "teile und herrsche" im Sinne der "White Supremacy", was in einem aufrecht antirassistischen Blog schlicht und ergreifend nichts zu suchen hat.
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Die halten PoC nämlich für minderwertig, aber schützenswert.
Deshalb inszenieren sie sich auch so als die freundlichen Kolonialherren, die in ihrer ganzen selbstlosen Milde sich nicht zu fein sind, auch mit PoC in Kontakt zu treten – diese dann aber trotzdem von Oben herab und mit einer unappetitlichen patronisierenden Art behandeln. Nett gemeint oder nicht, rassistisch ist es alle mal."
Aber das versteht Dean wahrscheinlich wieder nicht.
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Dean als "Kolonialherr"? Das geht auch ne Runde kleiner.
Nicht alles, was radikal klingt ist es auch.
Seit nett zueinander! :) Finde, dass hat hier jeder verdient.
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Die Kolonisierung durch Sprache und vor allem, dass Weiße aus irgendeinem Bildungsdünkel heraus oder imaginiert ach so überlegenen Verstand PoC , im speziellen Fall auch noch PoC-Frauen, vorschreiben, wie sie sich zu bezeichnen haben, welche Sprache sie sprechen dürfen, die IST eine Zumutung.
Heraus kamen bei solchen Prkatiken "Rhodesien", "Kolumbien", "Indianer", und das ist eine Sichtweise, die sich alltäglich in Kommunikationen auch hierzulande reproduziert.
Habe mal ein Doku über Nachkommen der Maya gesehen, für die es aber so was von durchgreifend wichtig war, dass aus alten Schriften ihre EIGENE Sprache rekonstruiert wird, spätestens da habe ich dann was, glaube ich, Wichtiges begriffen.
Diese "White Surpremacy" ist einfach so derart omnipräsent in allen Diskussionen, dass, achtet man einmal darauf, man wirklich nur noch paralysiert durch die Gegend rennt im Sinne der Selbsterkenntnis.
Deshalb hat Nörgler völlig recht, einfach Klappe halten, zuhören, Selbstbestimmung nicht unterbinden. Wenn es denn ein angloamerikanischer Term ist, dann ist das eben so.
Das ist nicht unser Sujet. Wenn es in der PoC-Community da Auseinandersetzungen gibt, dann ist das was völlig anderes als hier. Der Begriff ist so weit gefasst, dass er das Weißsein in den Mittelpunkt rückt, deshalb empfiehlt es sich für uns, ihn zu verwenden. Weil da dann "Critical Whiteness" ansetzt und sonst gar nichts. Und da können wir dann mit reden.
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In der Zeitschrift diario16 aus Peru erklärt Präsident Alan García am 16. Juli 2011:
„La raza Inca es la conductora de Sudamérica” (Die Inka-Rasse führt Südamerika)
http://diario16.pe/noticia/7483-garcaia-la-raza-inca-es-la-conductora-de-sudamaerica
Er sagt (meine Übersetzung): “Heute besiegen wir die, die unsere Invasoren waren. Wir werden den Völkern Amerikas, und besonders den Chilenen, zeigen, dass wir hier, wo es einmal ein großes Imperium gab, fähiger und intelligenter sind. Die peruanische Rasse führt Südamerika.“
Dabei bezieht er sich darauf, dass das Wirtschaftswachstum in Peru in letzter Zeit 8% betragen hat, während es im (überwiegend von Nachkommen europäischer Einwanderer bewohnten) Chile nur 3% waren.
Wie würdest du das im bezug auf PoC verorten?
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"In einem Bus wurde ein Mann aus Sierra Leone (34) angegriffen und niedergestochen, weil er schwarz ist. Der Täter, ein Afghane (24), wurde festgenommen. Der Messerstecher war am Vogelhüttendeich in den Bus gestiegen, hatte sich neben den Schwarzafrikaner gesetzt und abfällige Bemerkungen über dessen Hautfarbe gemacht. Als dieser sich verbal wehrte, zückt Täter Mirwais W. ein Klappmesser und fügte seinem Kontrahenten eine Stichwunde unter der Achselhöhle zu. Das Opfer kam ins Krankenhaus. Gegen W., bereits wegen Körperverletzung und Drogendelikten bekannt, wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.“
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article13414318/Kompakt.html
PoC gegen PoC?
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Klar, er redet ja auch von der "Raza Inca", sprich: von denen aus der Sierra.
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"Rasse" sagt man bei Hunden, und da sind das "Reinzüchtungen", man hat also immer die mit den hängenden Ohren und dem langen Fell gekreuzt, und dann kam da irgendwann der Cocker-Spaniel bei raus. Das ist übrigens da ein relativ neues Phänomen, bei Laso Apsu und Tibet-Terrier waren einfach die einen die Kleinen, und die kamen zu den Mönchen ins Kloster, und die größeren zu den Ziegenhirten auf den Himalaya-Berg, und, ich glaube, Briten waren es, kamen dann auf die Idee, die Differenz durch gezielte Züchtung gewissermaßen auszubauen, und so ergab sich durch Europäisierung sozusagen die Rassifizierung des tibetischen Hundes. Was das nun alles tatsächlich mit den "Rasselehren", die im 19. Jahrhundert entstanden sind, zu tun hat, da ist der Che Experte. Aber vom Lebensborn-Projekt hast Du ja vielleicht auch schon mal was gehört.
Da nun hierzulande und offenkundig in den USA oder in GB das einfach historisch verseuchtes Terrain ist, sollte man solche Begriffe hier tunlichst meiden.
Wie sich das nun in Peru bei der Verwendung des Begriffs "raza" verhält, was weiß ich denn. Ich weiß lediglich, dass Du ihn in eine hiesige rassistische Tradition übersetzt.
Es gibt Landstriche, wo aus Nazi-Perspektive eine hohe "Durchmischung" mit viel "Rassenschande" herrscht, wo ganze Landstriche sich jeweils in sozialen Hierarchien anhand des "schwarz"-Anteils definieren, auch Joan Baez wurde übrigens als "N..." beschimpft wegen, weiß ich nicht mehr, mexikanischer oder "indianischer" "Einmischung", das ist ja immer so ein mendelscher Schmarrn, das überhaupt zu denken.
Und an der Spitze der auch ökonomischen Nahrungskette thronen dann die ganz Weißen, in Brasilien ist das z.B. in manchen Regionen so, im Süden sind die alten Deutschen eine dominante Gruppe und sorgen dafür, dass immer mal "frisches", weißes, deutsches Blut das Privileg erhält, indem man neu aus Europa einkreuzt. "Blumenau", sag ich nur. In anderen Ländern sind das oft einfach die Großgrundbesitzer von immer schon seit der Kolonisation, und wer irgendwie "indigen" wirkt, geht ins Favella.
Nun ist es ja nicht so, dass Kolonisierte nicht die Scheiße nicht auch noch reinziehen müssten. Ich weiß nicht, in welchem Kontext das Zitat situiert ist; oft sind es ja nationalistische Einheitsbewegungen, die rassistisch unterfüttert sozusagen dem Klassenkampf den Garaus machen, so war es auch in Deutschland - keine Ahnung, ob so was auch in Peru statt findet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Um diese ganzen Diskussionen gar nicht führen zu müssen, weil man dann nur endlos über Braun- und Rot-Farbverläufe debattiert und so nur den Katalogisierungswahn europäischer Tradition nacherzählt, empfiehlt es sich, den PoC-Begriff zu nutzen. Weil eben gerade NICHT mehr Weiße endlos darüber zu diskutieren haben, wie man nur welche Pigmentierungsform durch Benennung verfübgar macht oder exkludiert, sondern weil diese Frage somit gerade NICHT mehr gestellt werden kann. Weil Inder, Pakistani und Jamaicaner in London IM SELBEN SINNE VOM PRIVILEG DES WEISS SEINS ausgeschlossen sind, was die Existenz von "White Trash" nicht ausschließt. Diese dümmlichen und arroganten Spielchen sind, die Dean und Du hier versuchen, sind dann nicht mehr spielbar. Weil es darum geht, dass ihr euch mal mit EUREN Sichtweisen beschäftigt und nicht wie die Völkerkundler anno 1897 Schädel vermesst. Und die hartnäckige Weigerung, dieses zu tun und stattdessen irgendwelchen kontextfreien Peru-Zitaten zu wühlen, die mit der hiesigen Situation gar nichts zu tun haben.
Was ich Dir seit ca. 3 Jahren gebetsmühlenartig referiere; das war jetzt dieses eine Mal der Vortrag in Ches Blog.
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Nein, es ist vielmehr meine dauerhafte Erfahrung, dass Männer mich als Feministin entweder fürchten oder nicht ernst nehmen und im Allgemeinen ihre Ablehnung mit "die ist doch eh frustriert" oder "die ist Feministin, weil sie schlecht gefickt" wird pseudorationalisieren. Mein ganzes Blog ist so eine Art Gegenprogramm gegen diese Alterserfahrung, allerdings bei Weitem nicht nur, auch nicht in erster Linie. Und insofern fällt mir auf, welche Stereotypen weiterhin auf mich angewendet werden. (Netbitch)Aber sorry!
Dieses "unterfickt"-Stereotyp ist doch entweder nur dümmliche Aggression, oder halt - so ein Spruch, wie er halt mal fällt. Ich wende dieses Unterficktseinsblabla nie an, in meinen Augen ist das immer chauvinistisch, aber: sogar bei echt fortschrittlichen, tollen Leuten kommt das mal vor. Dementsprechend sollte mensch - finde ich - dieses dämliche Gerede garnicht erst ernst nehmen.
Darüber hinaus: Wenn hier jemand unterfickt ist, dann bin ich das!
(nicht immer, aber immer öfter)
Nein, im Ernst, ich glaube sogar sehr daran, dass bei vielen von denen, die diese Herabwürdigung von Frauen verwenden, das eigene Sexualleben verkorkst ist.
Auch kann ernsthaft - bei beachtlich vielen Männern - ein gewisses Problem mit sexuell souveränen Frauen zu herrschen. Auch das zeigt sich bei denen, die sowas sagen oder denken. Aber dafür kannst du doch nichts. Und zwar völlig unabhängig davon, wie dein Liebesleben aussieht.
Netbitch, und dass du in Realita eine ziemlich coole Frau bist, scheint vielfach in deinen Kommentaren und auf deinem Blog durch.
P.S.
Und falls man in Kommentaren verkörperte Unentspanntheit als Indiz für die aktuelle sexuelle Lage werten möchte - was imho sowieso völlig togal und prinzipiell privater Natur ist, dann lautet die Reihung, imho folgerndermaßen:
Mark, Netbitch, tuc, Entdinglichung, Jolly_Roger - und dann mit großen Abstand und untereinander wiederum sehr ähnlichem Unterficktseinsniveau: Che, Noergler, Dean, Willy56, Momorulez, Zitterwolf.
(Reihung mit wachsendem sexuellem Unerfülltheitsgrad)
Ich würde wetten, ernsthaft, in der Realität haut das ziemlich gut hin. Kann aber auch Zufall sein...
...nur: Was besagt das über die jeweils geäußerten politischen Positionen?
Nichts.
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Diese dümmliche Aggression ist das, mit dem linke Frauen tagtäglich, immer, dauernd konfrontiert werden. Wenn das bei "echt fortschrittlichen, tollen Leuten" vorkommt, dann sind die eben nicht fortschrittlich und toll, sondern Arschgesichter. Du schnallst absolut gar nichts von der Meta-Debatte die hier und anderswo seit Jahren abgeht, Herr Begriffsstutzer!
Ansonsten wünsche ich dem lieben Che ein flotteres Leben, hat er verdient.
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Ich schnalle allerdings - genauso wie du - was da abgeht und womit linke Frauen, immer, dauernd konfrontiert werden. Das ist ja genau das hässliche von Stereotypen, die tief in der Gesellschaft verwurzelt sind. Nämlich, erstens, dass die sich ständig über dich und andere linke Frauen auskübeln (und kaum minder über Frauen, die in nichtlinken Zusammenhängen politisch arbeiten), zweitens, dass sogar "echt fortschrittliche, tolle Leute" gelegentlich davon betroffen sind. Nur sind das, ganz anders als du meinst, nicht immer Arschgesichter. Ich kenne da einen konkreten Fall, dem der Spruch ziemlich heftig peinlich ist, obwohl er ihm in diesem Jahr ein paar mal rausgerutscht ist. Wenn du ihn kennen würdest, würdest du ihn lieben bzw. wirklich sehr mögen. Ein ganz toller Kerl. Und ein ganz übler Arschspruch. Sowas geht manchmal eben zusammen, sorry. Und glaube mir: Es tut ihm wirklich leid.
Ansonsten wünsche ich dem lieben Che ein flotteres Leben, hat er verdient.Ach, und die anderen?? Hmm?
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Diese dümmlichen und arroganten Spielchen sind, die Dean und Du hier versuchen, sind dann nicht mehr spielbar. Weil es darum geht, dass ihr euch mal mit EUREN Sichtweisen beschäftigt und nicht wie die Völkerkundler anno 1897 Schädel vermesst.1. Ich bin kein Schädelvermesser. Mich in diesen Zusammenhang zu rücken, ist niederträchtig.
2. Das von Momor gebrüllte "EURE" Sichtweisen ist genau der Haken, was imho deutlicher wird, wenn man es umdreht: PoC ist sicherlich gut gemeint (und ich denke, im amerikanischen Zusammenhang funktioniert es recht gut) - nur ist "PoC" eben nicht die Sichtweise dieser Leute. Nicht: Hierzulande. Das ist der Punkt. Daran zerschellt diese ganze stolze Theorie und Begrifflichkeit. In unserem Land funktioniert das einfach nicht. Zum Beispiel, kein Türke in Deutschland betrachtet sich als "PoC", und zwar völlig egal, wie diskriminert er ist - obwohl der liebe Momor das völlig richtig finden würde. Kein Jude würde sich hierzulande als "PoC" definieren, nur eine extreme (akademische) Minderheit von schwarzen Menschen definiert sich hierzulande als PoC bzw. ist dazu bereit. Das hat Gründe. Sogar gute Gründe. Schwarze Menschen werden hierzulande, basierend auf Hautfarbe, diskriminiert - kein Zweifel.
Was die diskriminierende Wirkung von Hautfarbe (oder gar Hauttönung) betrifft - gibt es bei uns diesen Zusammenhang, der auf eine strikte Unterscheidung von "rein-weißen" beruht, eben nicht. Nunja, wwenn man einmal von prozentual relativ wenigen echten Rassisten in unserem Land absieht.
Die Mehrzahl der einheimischen Bevölkerung (bei uns) agiert eben nicht wie ein weißer südamerikanischer Großgrundbesitzer, und auch nicht wie die tendenziell deutlich öfter und intensiver rassistisch wertende weiße Mehrheitsbevölkerung in den USA. Während dort "Herkunft", "Ahnenforschung", und "race" (und keineswegs nur als Ethnie gemeint, sondern zumeist auch ganz giftig als hautfarbenbasierte Menschenrasse) gängige Kategorien des Alltags (!) sind, so gilt das bei uns eben nicht. Die US-Gesellschaft ist rassistischer.
Wer daran zweifelt: Das lässt sich ganz problemlos mit seriöser Forschung belegen.
Das bedeutet übrigens nicht, dass es hierzulande keinen Rassismus gibt - sondern nur, dass dieser bei uns anders aussieht. Im Vergleich zu den USA: nicht nur anders, sondern auch insgesamt gemäßigter.
3. Als "dümmliches Spielchen" (Momor) betrachte ich den Brüllton, mit denen die wenigen akademischen einheimischen Anhänger des PoC-Konzeptes dessen Vorrang und Gültigkeit behaupten.
Das ist zwar - meiner Meinung nach - nicht unbedingt dümmlich, außerdem kommen hier eine Reihe sehr wertvoller fortschrittlicher Motivationen zum Tragen - aber zugleich ist das auch ein Machtspiel: Mit dem ein paar überigide PC-Linke ihre Machtbedürfnisse befriedigen.
Hach, wie herrlich muss es für diese Akademikerkinder sein, endlich einmal, in Gestalt quasi eines antirassistischen Vorkämpfers, andersdenkende linke Leute mal so richtig - mit Worten - in den Arsch zu treten.
Und zwar: Just for ze fun!
Und nicht, um damit irgendwelche realen Verhältnisse in unserem Land zu bessern. Möchte man derlei dogmatisches Verhalten positiv werten, könnte man es vielleicht noch als Ausdruck von Diskurslust werten. Ich tue mich dabei allerdings schwer, zumal ja bei vielen der Leser/innen hier bekannt sein dürfte, welche Gefühle Momor für mich pflegt. Für ihn ist es, so sehe ich es, zum (kleineren) Teil einfach nur eine Aggressionsoption, die er als Verkörperung eines angeblichen Supermoralisten nutzt. Zum größeren Teil sehe ich da aber auch ein Verteidigen eines Konzeptes, das Momor als sehr sinnvoll für sich (und andere) erkannt hat. Und es mag auch herein spielen, dass er persönliche Freunde aus dem PoC-Umfeld gewissermaßen schützen will, indem Momor so brüllend dogmatisch auftritt, wie er es hier (in dieser Frage) eben tut. Tja, und dann - das ist dann wieder die Sache mit dem Machtspielchen - macht es ihm auch einfach Spaß, Inhalt, Struktur und Zeitpunkt von Debatten steuern zu können, indem er Andersmeinende denunziert.
Tja - kann natürlich auch gut sein, dass meine Wertung dieser Angelegenheit und die Einbeziehung persönlicher Animositäten daneben liegt. Im Moment glaube ich das aber nicht, sorry.
4. Ich habe nichts dagegen, wenn sich hierzulande ein paar schwarze akademische Menschen "PoC" nennen und großen Wert darauf legen, so genannt zu werden. Ich finde es zwar ein kllein wenig schräg, eine derart randständige, ungebräuchliche Bezeichnung für sich zu reklamieren - aber warum auch nicht? Scheinbar ist es für die Betreffenden überaus wichtig, nicht "schwarze Menschen", oder "die Künstlerin Noah Sow" genannt zu werden, sondern eben "PoC".
5. Ich bezweifle, dass es hierzulande sonderlich sinnvoll ist zu behaupten, dass "die" Betroffenen sich "PoC" nennen und auch generell so benannt werden müssen.
Ganz ehrlich: Dem Großteil der einheimischen schwarzen Menschen geht das PoC-Gequatsche völlig am Arsch vorbei. Mehr noch: Die wollen das nicht. Insofern ist es ziemlich lächerlich zu behaupten, dass PoC die grundsätzlich zu bevorzugende Sprechweise sei...
6. Grundsätzlich bezweifel ich die Nützlichkeit des Sprachfetischismus der Poststrukkis und anderen Leuten, die glauben, man könne die Verhältnisse in unserem Land mit rigider PC-Sprache nennenswert verbessern.
Das bedeutet natürlich nicht, dass ich jetzt abwertende Begriffe irgendwie gut finde oder deren Verwendung gutheiße. Aber es bedeutet, dass ich extreme PC-Sprachverkrampfungen (z.B. "PoC" oder selten dämlich Debatte, ob jetzt Tutor/in, TutorIn oder Tutor_in unbedingt verwendet werden solle).
Auch halte ich es für ziemlich bedenklich, wenn Nichtbefolger von irgendwelchen dämlichen Sprachdogmen standardmäßig von extremen PC-Linken niedergebrüllt oder denunziert werden. PC bedeutet in linken Zusammenhängen nicht etwa mehr gegenseitige Rücksichtnahme, sondern - das ist doch interessant - oft sogar das vollständige Gegenteil.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
7. Und so lachhaft ich das dogmatische, brüllende Auftreten von PC-Jünger_innen finde, ich bestreite nicht die guten Absichten, die damit verbunden sind. Ich halte den Ansatz nur halt für ungeeignet.
8. Ich habe, was mich selbst betrifft, "PoC" als Freunde/Bekannte und solche mit teils riesigen Aufwand in gute Jobs vermittelt. Und zwar auch ganz gezielt als Antidiskriminierungsarbeit. Mir muss niemand etwas in Besserwisserton darüber erzählen (und schon garnicht ein Superprivilegierter wie Momor), wie sehr diese Leute in unserem Land diskriminiert sind - und was für ein rassistisches dämliches Arschloch ich doch sei. Bereits ein falscher Vor- oder Nachname sorgt für berufliche Katastrophen.
9. Es gibt jede Menge weiterer Diskriminierungsformen, und zwar höchst bedeutende, die in unserem Land alltäglich sind. Allein schon unsere allzu ungezügelt kapitalistisch strukturierte Gesellschaft sorgt für ein buntes, vielfältiges Neben- und Miteinander der unterschiedlichsten Benachteiligungslagen.
Auch vor diesem Hintergrund ist es in meinen Augen eine ziemliche Unverschämtheit (ja, sogar das), wenn irgendwelche privilegierten Akademiker (wenngleich: in bester Absicht) sich selbst in einen massiven Diskriminierungszusammenhang stellen, während sie alle "WHM" als "undiskriminierbar" (und ähnlicher Schrott zuhauf) und als zentrale Diskriminierungsursache oder gar "weiße Privilegienpimmel" herabsetzen.
Sowas hat weder etwas mit einer konzisen Analyse der realen Verhältnisse zu tun, noch mit einem förderlichen, gedeihlichen Diskursverhalten.
10. So mancher, der sich in linken Zusammenhängen als teils real, teils eben nur vermeintlich Diskriminierter geradezu suhlt, betreibt damit wohlfeile schäbige Opferkonkurrenz zu Lasten anderer.
Eine vernünftige Antwort darauf habe ich nicht, zumal sogar ein imaginiertes Leid reale Schmerzen verursachen kann. Das kann sogar so weit reichen, im Einzelfall, dass schwerst Benachteiligten deren missliche Lage als "Lüge" denunziert wird.
11. Tja: Was sagt das, wenn so etwas läuft, dann über dies Sinnhaftigkeit bestimmter Diskursformen? Ich denke: Nichts Gutes. Von den menschlichen Abgründen, die sich vereinzelt damit zugleich zeigen, einmal abgesehen.
12. Wir alle haben Fehler, Abgründe und sind niemals frei von Irrtum. Auch darum ist ein vernünftiges Dialogklima so notwendig. Wie sonst ließe sich Verständigung erreichen? Dogmatiker beschädigen das Dialogklima im politischen Diskurs, besonders, wenn sie zusätzlich Machtspielchen spielen. Und zu bedenken ist auch, wenn man einen politischen Standpunkt von einem Menschen ziemlich scheiße findet, dass das immer noch ein toller Mensch sein kann.
Oft wird das vergessen.
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Sag ich doch, du hast keine Ahnung, wovon du redest. Alles nur angelesener Mist. Es gibt überall Rassismus, nicht nur in Mitteleuropa, und er äußert sich in der Regel heftiger als hier, denn er äußert sich mit gutem Gewissen. Glaubst du irgendein Araber hat ein schlechtes Gewissen weil seine Vorfahren Jahrhunderte lang mit schwarzen (und weißen) Sklaven gehandelt haben? Wohl kaum. Und die Afrikaner wissen das genau und stellen deshalb auch keine Entschädigungsforderungen an die Saudis.
Aber das wird von dir und deinesgleichen systematisch ausgeblendet, was den ideologisch verengten Blickwinkel anzeigt. Mal weniger lesen und sich mehr den Wind der Realität um die Nase wehen lassen, würde ich sagen. Und Sprachen lernen natürlich.
Ach ja, ich habe dir ja schon mal empfohlen, dich mal im Gottesdienst nach „PoC“ umzuschauen, da triffst du nämlich eine ganze Menge. Die meisten Afrikaner sind nämlich religiös und arbeiten in den Gemeinden mit, wo sie gut aufgenommen werden. Die Kirchengemeinden leisten hervorragende, praktische Antirassismus-Arbeit, mit Sicherheit bessere als dieser lächerliche „Braune Mob“, auf die Einzige Art und Weise nämlich, wie man Rassismus wirklich bekämpfen kann, durch ganz einfaches Zusammensein mit Menschen anderer Hautfarbe, wodurch man merkt, dass es sie sich eigentlich gar nicht von einem selber unterscheiden. Und nicht, indem man von irgendjemand lächerliche Demutsgesten einfordert.
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Noah Sow behauptet das übrigens nicht.
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Schon wieder eine dieser echt willonischen Inspirationen: Schlimm genug für die Herrenrasse, dass die klassisch angemessenen Demutsgesten heutzutage auf so'n läppischen Kram wie Lampen beschränkt sind. Aber uns dafür auch noch entschuldigen, dass wir denen Fleiß, Kultur, Körperhygiene und Triebkontrolle in den Kral gebracht haben – das geht zu weit!
Man kann die Bananistas tolerieren, Demutsgesten gegenüber dem Gott der Weißen werden gern gesehen. Aber sie sollen bloß nicht rumprovozieren!
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Dass nicht akzeptiert wird, wenn Minderheitsangehörige sich ihre Eigenbezeichnung selber wählen, dass alleine ist ein absoluter Paternalismus. Und es hatauch nichts mit dogmatischer Verstiegenheit oder moralischem Rigorismus zu tun, darauf einmal hinzuweisen.
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Noah Sow behauptet das übrigens nicht.Das ist ja okay. Bei anderen sieht das allerdings anders aus. Und deren Verhalten hat dann doch mit dogmatischer Verstiegenheit oder moralischem Rigorismus zu tun. Und zwar nicht zu knapp, imho.
Wenn ich selber den übergeschnappten Grundton dieser Leute wählen würde, dann müsste ich es als Entgleisung übelster Art werten, wenn Menschen meiner Herkunft (die ziemlich knapp den Menschenfeinden entkommen sind) ausgerechnet in die Tradition der "Schädelvermesser" gestellt werden. Ich halte das eher für keinen Zufall, pardon.
Man könnte das als "sadistische Diskurspraxis" werten.
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"Dogmatische Verstiegenheit oder moralischer Rigorismus" sind Eigenschaften des stellvertretungsempörten Lantzschismus. Dabei entwickelt der Lantzschismus den Ehrgeiz, selbst den Vertretenen noch irgendwie zu überbieten.
Dem Wallraff will Sow anhängen, er habe Schwarze "imitiert" (tatsächlich hat er was völlig anderes gemacht). Aber das lantzschistische Überimitat nimmt sie nicht wahr.
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Da ich mit diesem manipulativen Menschen, mit dem ich nun wirklich nicht mehr kommunizieren möchte, kann ich jetzt auch schlecht sagen, wenn er möchte, kann ich das in Komunikationen zukünftig auch berücksichtigen. Weil sich die Gelegenheit dazu hoffentlich nicht ergeben wird.
Ansonsten ist "Schädelvermesser" bei Weißen, die lange Debatten darüber führen, wie Nicht-Weiße nun adäquat zu kategorisieren und zu klassifizieren wären, und dass deren eigener Standpunkt dazu dezidiert zurückzuweisen sei und sie lieber Musik machen sollten, ein zwar polemisches, aber nicht falsches Bild.
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Beim Braunen Mob wurde im Zusammenhang mit der durchaus berechtigten Kritik an einem Karnevalsverein, der Roberto Blanco in rassistischer Weise verarschte ein Bild, das eine knapp bekleidete weiße Frau mit Knochen im Haar als Beispiel für kolonialrassistische traditionelle Vorurteile gezeigt, dieses Bild bezog sich aber auf Steinzeitmenschen im prähistorischen Europa. O fuck, das würde ich allerdings als absurde Überinterpretation bezeichnen. Und frage mich anhand rassistischer Übergriffe, Abschiebungen und Nazi-Terrorismus: Haben die nicht besseres zu tun?
@Dean: Der ist ein granitharter Ojektivist, der von allgemeingültigen Wahrheiten ausgeht und bezüglich anderer Meinungen sehr schnell "lächerlich" oder "durchgedreht" schreibt, was ihn nicht gut aussehen lässt. Aber: Schädelvermesser?
Eher Nichtsmerker.
Was ich gar nicht böse meine, manche Leute kapieren nicht worum es geht, habt Empathie!
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