Traf kürzlich einen alten Companero, den ich seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Er wirkte um Jahre gealtert, die Haare sind ihm ausgefallen, die Wenigen, die er noch hat sind weiß. Und er erzählt, dass er Krebs hat und gerade die 18. Chemotherapie hinter sich. Mir wird ganz anders. Aids, Herzinfarkt und Schlaganfall sind Krankeitsbilder, die für mich eine abstrakte Bedrohung darstellen, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich etwas davon bekomme. Auto- und Bergunfälle fürchte ich zwar, doch das sind Risiken eigenen aktiven Handelns. Aber Krebs ist anders, er kann jeden, auch mich, unvorbereitet treffen, und ich habe durch Krebs in letzter Zeit mehrere Freunde verloren, die, so von mir aus betrachtet, aus meinem Leben gerissen wurden. Ich wünsche ihm alles Gute, dass er viel Kraft hat und davon ausgeht, dass er durchkommt weiß ich.

Oha, das ist wirklich heftig! Einige der Krebsgestorbenen kannte ich ja auch. Aber wieso denkst Du, dass Aids, Herzanfall und Schlaginfarkt Dich nicht betreffen könnten?

Diese Epidemie an Krebskranken und -toten um einen herum ist doch erschütternd, oder? Ex-Freundin, Kollegin, Kumpel.
Bei Lungen- und Zungengrundkrebs, da weiss man wenigstens wo es her kommt. Rauchen und Rauchen und Saufen.
Aber die ganzen Brust, Bauchspeichel, Magen, Lymph, Leber und Haut Geschichten?
Das kann doch nicht sein? Wo kommen bitte die ganzen Schäden her? Wir sind doch hier nicht in der Ukraine. Oder ist das global verteilter Atomwaffentest-Fallout?