Dienstag, 28. Februar 2012
Köstlich!
Ich muss gestehen, dass ich sehr viele der hier vorgestellten Fernsehformate nicht kenne. Bin da selber so der ARTE-Schauer und TerraX- und Tatort-Stammgucker, auch noch Phönix, aber das beschriebene Unterschichtsfernsehen wie auch die Je-extremer-und-abstruser-desto-besser-Sendungen gehen an mir ganz vorbei, verbringe auch nicht sooo viel Zeit vor der Glotze. Aber lustig zu lesen ist das schon:

http://dakurblog.blogger.de/stories/1999968


In seligen 70er Jahren gab es auf NDR im Dritten mal eine tägliche Sendung "Diagnose sozialen Verhaltens". So etwas wäre heute wirklich nicht mehr denkbar.

... comment

 
1974 hat der NDR sogar eine Dokumentation unter dem Titel: „Die reine Flamme der Revolution – Die Erben Trotzkis: Ernest Mandel und die IV. Internationale“ produziert: http://www.youtube.com/watch?v=nTf9gzcYWKc ... denke, dass 1977 mit derartigen Produktionen Schluss war

... link  

 
Definitiv, da versuchten Albrecht, Stoltenberg und Leisler-Kiep ja, den "Rotfunk" zu zerschlagen, und eine Spaßband produzierte einen Song mit dem Refrain "Ob NDR, ob WDR, SWF oder SFB, ob HR, BR, Radio Bremen - dieses Lied, dieses Lied, dieses Lied kann jeder nehmen!"

... link  

 
Leisler-Kiep ... eine weitere Kindheitserinnerung, Wahlplakate mit der Parole: "Hamburg braucht endlich Schulfrieden", welche meinen Weg zur Grundschule pflasterten ... dabei war es dort ganz friedlich :-)

... link  

 
Wir verballten den Namen zu "Kleisterdieb". Später erfand Titanic einen durch Kernverschmelzung entstandenen Gesamtbürgermeister Kiepnahny.

... link  


... comment
 
Das ganze "Scripted-Reality"-Elend hat ja seinerzeit (1981) ausgerechnet der WDR angestoßen, mit diesen Fussbroichs... : /

... link  

 
@txxx666:
Auch wenn es im Ergebnis sehr ähnlich aussieht, ist die klassische Doku-Soap à la "Fussbroichs" nicht ohne weiteres gleichzusetzen mit den"scripted reality"-Formaten neueren Datums.

... link  

 
Gleichzusetzen natürlich nicht - sind ja auch schon drei Jahrzehnte ins Land gegangen; aber der Keim für solche Sehgewohnheiten (d.h. den Blick in fremde Wohnzimmer) wurde m.E. damals gelegt.

... link  

 
wobei ich nicht weiss, ob das, was davor lief (Familie Hesselbach, Die Unverbesserlichen, Drombusch, etc.) nicht zumindest genauso scheisse war

... link  

 
Also zumindest die Lindenstraße hatte eine gewissen Charme, und verglichen mit Barbara Salesch und Co. war die fast niveauvoll.

... link  

 
Boah, nee,
"Lindenstraße" ging gar nicht, immer dieser krampfige und mit der Brechstange dargereichte Aktualitätsbezug mit den wohlkalkulierten Tabubrüchlein. Vielleicht hätte ich dieses Dauermachwerk in milderem Licht gesehen, wenn meine Ex nicht süchtig danach gewesen wäre, sich jeden Sonntag die aktuelle Folge reinzuziehen.

Recht witzig fand ich paar Jahre früher "ein Herz und eine Seele" und später (zumindest die ersten Folgen von) "Familie Heinz Becker".

... link  

 
"Motzki" nicht vergessen

... link  

 
Die Lindenstraße war immer so schön vorhersagbar, weil Geißendörfer aber auch IMMER zu jedem aktuellen Thema den politisch korrekten Zeigefinger schwingen ließ... :D

... link  

 
Sie war ja auch überhaupt nicht ernstzunehmen, aber diese durchsichtige Pseudoheimeligkeit etwas Anderes als dieses jeder sozialen Wirklichkeit völlig unverbundene Sichselbsternstnehmen späterer Formate.

... link  

 
erinnert sich keiner mehr an "Streit um Drei"?
... ich liebe das Unterschichtsfernsehen. Solange es da für mich noch Fallhöhe gab, hatte ich - denk nur, denk nur - , weil plötzlich das Gehirn so konsequent ausgeschaltet war, stundenlang ne Dauererektion. (Nur noch übertroffen von "Der Herr der Ringe"" -(das hatte ich nun doch nicht für m,öglich gehalten... )

Dazu hatte es aber immerhin eine Weile gebraucht. Als es noch "Streit um Drei" gab, aber bereits B. Sales und Co., hatte ich überhaupt kein Verständnis für die Aussage meines Bekannten damals, Crack-Dealer (wie ich später herausbekam) H-Konsument, Arzt-Sohn, im Kellergeschoss der Villa wohnend, fleißig den häusluichen Backofen in Beschlag nehmend, Backpulver und so, mich als Versuchskaninchen ausprobierend für die neueste Mischung, mensch, ich hatte bloß Kopfschmerzenkater, nen bisschen Hasch hätte auch ausgereicht, dass er sich eigentlich bloß daran ergötze, wie schlecht dort doch geschauspielert werde. Das fällt mir mittlerweile gar nicht mehr auf.

edit: Nein, nicht ganz. Da fällt mir ein, das fiel in die Phase danach, als er konsequent runterdosierend kalt enzog und, so sein Bericht, er sich crica 1/2 - 3 Stunden täglich auf die wichtigsten Körperfunktionen, halbwegs synchrinisiert, verlassen konnte.

PS.: ha´ts geschafft, ist zwar ein Fettwanst geworden, aber glücklich verheiratet und so fort ..

... link  

 
An "Streit um drei"
kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Aber zu dem Zeitpunkt, als die Nachmittags-Talkshows zunehmend von Gerichts-Soaps verdrängt wurden, hatte ich mit TV allenfalls noch in homöopathischer Dosis Kontakt. Ich hatte auch noch die erste und Teile der zweiten Staffel von Big Brother gelegentlich angeguckt, aber das wurde dann ja auch immer unerträglicher.

... link  

 
Auch wenn es jetzt gleich einen Aufschrei gibt, ich fand die alte Nachmittags-Talkshow mit Michel Friedman auf HR teilweise wirklich gut.

... link  

 
Das ist ja trotz allem immer noch bisschen was anderes (auch im Sinne von: politischeres) gewesen als der Assi-Krawall bei "Vera am Mittag" und Konsorten.

... link  

 
Den ich glücklicherweise gar nicht erst kenne.

... link  

 
Nachtragen wollte ich noch, dass bei "Streit um Drei" sich wirklich ereignet habende Verhandlungen nachgestellt wurden. Dann kam der ZDF-"Experten"-Kommentar von dem Typen mit den grauen Haaren und dem viereckigen Gesicht, etwa so: "also, wenn Ihre Nachbar soundso gegen Sie vorgeht, dann .."
- absurd genug waren natürlich die Fälle allemal, wie sich denken lässt.

... link  

 
Ich muss sagen, dass ich schon J.B.Kerner, Jauch und Fliege nicht auseinanderhalten kann, und als mal jemand bloggte "Ich bin ein Star! Holt mich hier raus!" brauchte ich Tage, um herauszufinden, was damit gemeint war. Talkshow- und sonstwie unterhaltungsfernsehtechnisch bin ich in der Vor-1990-Welt zuhause. Der Große Preis mit Wim Toelke, das war das Letzte in der Art, das ich regelmäßg guckte. Schon die Unterschiede zwischen Kerner und Fliege kenne ich nur aus einem konkret-Artikel, den ich 1995 auf Madeira las.

... link  

 
ich verbinde mit dem Wort "Talkshow" auch primär Namen aus "meiner Jugend" wie Dagobert Lindlau, Lea Rosh oder Günther Nenning ... Fliege war m.W. in den 1970ern in Tübingen im KSV, heutzutage schwerst durchgeknallt: http://www.youtube.com/watch?v=147cBxO3hdM

... link  


... comment