Montag, 15. Juni 2020
Heute, im Mittagsmagazin
lief eine Sendung, die meine Ansage zum Thema Chloroquin bestätigte. Die Wirksamkeit des Mittels gegen Covid19 sei nicht nachgewiesen - wobei Bayer damit aber schon fleißig Geschäfte macht - und wenn überhaupt so ist es dann nur in der Klinik anwendbar, wegen der Nebenwirkungen. Zu den Hauptrisikogruppen gehören nun mal Menschen mit schweren Herz-Kreislaufbeschwerden (und damit ist jetzt nicht Bradykardie oder ein zu niedriger Blutdruck gemeint), und zu den Hauptnebenwirkungen von Chloroquin gehören Herzrhythmusstörungen. Das Mittel, dessen Wirksamkeit bislang nicht nachgewiesen werden konnte, kann für Patienten ausgerechnet aus den Hauptrisikogruppen tödlich sein.

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Es gibt eine neue, ziemlich umfangreiche Studie aus Barcelona. Der dortige Chefvirologe Oriol Mitjà - der eigentlich einen positiven Nachweis der Wirksamkeit erbringen wollte - musste feststellen, dass Chloroquin nichts bringt, wohlgemerkt prophylaktisch und bei leichten Fällen.

Offenbar wird Chloroquin in Lateinamerika viel eingesetzt, da man es kennt und es billig ist. Oriol Mitjà rät nun vor prophylaktischer Einnahme ab. Der positive Effekt ist statistisches Grundrauschen, die Nebenwirkungen sind viel zu riskant, als dass sich das lohnen würde.

https://www.elindependiente.com/vida-sana/salud/2020/06/10/oriol-mitja-hidroxicloroquina/

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Interessanter Hinweis. Deckt sich mit allem, was ich weiß.

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Wer weiß. Vielleicht hat man mit Hydroxychloroquin schon welche umgebracht, die die Öffentlichkeit bislang für COVID19-Tote hielt.

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Auszuschließen ist das nicht.

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Nochmal, um eines klarzumachen
All die Therapieversuche mit Cocktails aus Virostatika und Chloroquin oder Virostatika und Interferon sind Therapien für die Klinik, um Schwersterkrankte vor dem Tod zu retten oder zu verhindern, dass schwere zu lebensgefährlichen Verläufen werden.

Also an Patienten die eh schon an Schläuchen hängen.

Für die ambulante Behandlung taugt das alles nichts. Und die vermutete Wirkung von Camostat Mesilase soll darin bestehen, die Viren davon abzuhalten, von den Atemwegsschleimhäuten auf die Lunge überzugreifen, was nur dann funktionieren kann, wenn Patienten, bei denen der schwere Verlauf noch nicht eingesetzt hat, rechtzeitig mit diesem Medikament behandelt werden. Was in der Praxis heißen würde: Entweder eine prophylaktische Massenbehandlung mit diesem Medikament mit unkalkulierbaren Nebenwirkungsrisiken, oder alle Covid19 Befallenen, auch leichte Fälle sofort ins Krankenhaus bringen, um sie dort unter kontrollierten Bedingungen zu behandeln. Beides Themen eher fürs Labor als für die Praxis. Die Vorstellung, die bisher verfolgten Therapiewege könnten ambulant angewendet Abstandsmaßnahmen ersetzen gehen völlig in die Irre. Diese Medikamente sind nicht mit Boxagrippal vergleichbar. Es macht ja auch niemand eine Krebs-Chemotherapie mit Cisplatin oder eine Protonenbestrahlung mal so nebenbei ambulant.

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Schade, dass ich keinen Beipackzettel von Resochin aufgehoben habe. Das war üble Lektüre.

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Die Dialyse beim Spazierengehen im Park oder am Besten beim Joggen;-)

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@Avantgarde: Bei mir bewirkte das, normaler Ruhepuls 76, Blutdruck 120 zu 60, einen Ruhepuls von 120 und einen Blutdruck 140 zu 90. Was das mit einem Hochdruckpatienten machen würde lässt sich erahnen.

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@are: Du bringst es auf den Punkt. Die ambulante Herztransplantation muss ebenso selbstverständlich werden wie die Hirnspende!

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Da gibt es aber leider, wie wir sehen mussten, bei einigen Leuten das Problem der vorzeitigen Hirnspende, medizinisch Donatio Cerebralis Praecox.

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