Montag, 31. Oktober 2005
Brennende Barrikaden gegen Neonazis
Das Göttinger Tageblatt schreibt, die Polizei habe die Lage falsch eingeschätzt.

http://www.goettinger-tageblatt.de/gt-lokal/266718.html


Meinen Informationen zufolge stellt sich das etwas anders dar: Die Staatsmacht hatte zwei Räumpanzer, drei Wasserwerfer und vermummte MEK-Greiftrupps vor Ort, und kräftemäßig wäre es ein Leichtes gewesen, die autonomen Gegendemonstranten abzuräumen. Aber man überließ denen wohl gerne den Job, den NPD-Aufmarsch zu verhindern. An der Ecke Kreuzbergring/Düstere-Eichen-Weg teillte die Einsatzleitung den Nazis mit, dass man deren Sicherheit nicht mehr garantieren könnte und die Versammlung daher aufgelöst sei. Dann versperrten 30 brennende Barrikaden den Nazis jede mögliche weitere Marschroute.

Sauber, kann ich nur sagen. Die Verletzten tun mir natürlich Leid, aber dass Nazis eine solch entschlossene Gegenwehr vorfanden, das finde ich so richtig klasse.

Ein alter Bekannter schreibt das noch etwas präziser und fängt das Stimmungsbild gut ein http://www.welt.de/data/2005/10/31/796758.html,

während es hier eher beiruteske Bilder gibt:

http://www.n-tv.de/596071.html, sachlich hingegen der AP-Bericht http://de.news.yahoo.com/051029/12/4qswi.html.

So sieht das Ganze aus gegendemoveranstalternaher Sicht aus: http://de.indymedia.org/2005/10/130915.shtml

... comment

 
Sorry, mein Eindruck geht in die Richtung, dass es unter Teilen der reisefreudigen "Autonomen" auch solche gibt, die sich krawallliebender Weise nicht nur über brennende Barrikaden, sondern auch über brennende Beamte gefreut hätten. Das meine ich völlig ernst und fernab jeglicher Sympathie für das Nazipack.

Womit rechtfertigt sich die Gewalt gegen die Polizeibeamten? Ach ja, ich vergaß, diese seien ja "Exponenten des Systems" und insofern vogelfrei.

Danke.

Im Übrigen fällt es mir schwer, "Linke" ernst zu nehmen, deren Hauptantrieb darin besteht, Teilnehmer aus dem Umfeld der Nazis deutsch und gründlich zu verdreschen.

Okay, man hat ein wenig verhindert, dass die Nazis demonstrieren können. Und? Gibt es seitdem auch nur einen einzigen Nazi weniger? Ich jedenfalls kann nicht erkennen, worin der genaue Gegenwert für ca. 60 teils ernster Verletzte und 150.000 EUR Sachschaden besteht.

Soll ichs sagen?

Städtetourismus 2005; die "linken" Hools hatten ihren Spaß.

Es wäre sicherlich auch ein paar Nummer kleiner gegangen, also ohne Barrikaden, ohne Angriffe auf Polizeibeamte (=Menschen!), ohne massive Sachbeschädigungen.

Die ganze "linke" Straßenkämpferszene: überflüssig.

Guten Tag!

... link  

 
Lieber Dr.Dean,

wenn ich meiner Freude darüber Ausdruck gebe, mit welcher Entschlossenheit den Nazis entgegengetreten wurde, rechtfertigt dass keinen von DemonstrantInnen angegriffenen Polizeibeamten und auch keine zerstörten Sachwerte. Über die Methoden lässt sich streiten, aber dass die NPD das Fürchten gelehrt wurde finde ich dennoch gut. Insofern stimme ich Deinem Statement zu.

Die ganze linke Straßenkämpferszene war zu bestimmten Zeiten, als die Polizei grinsend danebenstand, wenn Skinheads AusländerInnen, Skater, Behinderte etc. verprügelten für letztere aber auch schon mal fast lebensnotwendig.

Insofern: Linker Hooliganism ist genauso bescheuert wie jeder andere Hooliganism, für das Bündnis gegen Rechts wird die Arbeit deswegen bestimmt nicht leichter. Dass man es der NPD mal richtig gezeigt hat finde ich dennoch gut.

... link  


... comment
 
Wo gehobelt wird
da fallen Späne. Bestimmte Dinge lassen sich nicht vermeiden, auch wenn es bedauerlich ist. Im Übrigen: Wenn die Nazis so bescheuert sind, ausgerechnet in Göttingen die Provokation zu suchen, haben sie schlicht Pech gehabt. Da können sie ebensogut eine Demo im Bremer Ostertorviertel, in einem Kölner Türkenghetto oder in St. Pauli machen. Warum nicht gleich in einem jüdischen Wehrdorf auf den Westbanks?

... link  

 
Da hat doch die ganze Familie was davon
An den Sachschäden verdienen Versicherungen, Tief- und Straßenbauunternehmen und Gebäudereinigungen, die angereisten Jungautonomen haben ihr Schützengrabenerlebnis, von dem sie zu Hause beim Bier prahlen können und die GÖ-Szene einen neuen identitätskittenden Mythos. Nur die Verletzten stören irgendwie.

... link  

 
Mir ist eine Stadt, in der von Autonomen gebaute Barrikaden möglich sind, auf jeden Fall tausend mal lieber als "national befreite Zonen".

... link  

 
Ich kann nicht sagen, dass ich gegen Gewalt bin. Ich halte es allerdings für ausgemachten Schwachsinn, in einer Situation, in der man es mit einem Gegner zu tun hat, der rechts von der Staatsmacht steht, gegen Letztere gewaltsam vorzugehen. Dass Barrikaden gebaut wurde finde ich gut. Ob sie brennen mussten, ist eine andere Frage, und jeder Verletzte, der nicht selber Angreifer war, ist einer zu viel.

... link  

 
..Obwohl man sagen muss, dass das die Rache für Braunschweig war, wo eine völlig friedliche Antifademo eingekesselt und teilweise zusammengehauen wurde (sogar eine Oma mit Gehwagen). Sowas kommt von sowas!

... link  


... comment