Sonntag, 31. Dezember 2006
Saddam hängt
Gut, ich bin ein prinzipieller Gegner der Todesstrafe, es bleibt abzuwarten, ob die Hinrichtung des Diktators nicht eine weitere Welle neuer Attentate besonderer Grausamkeit nach sich ziehen wird, dennoch kann ich ein gewisses Gefühl der Genugtuung nicht verhehlen. Wenn es eine Hölle gäbe, ihm würde ich sie wünschen.

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man hat den sunniten und den baathisten erstmal einen 1a-märtyrer beschert. mit grab in tikrit. und zum zweiten wurde "dem westen" viel peinliches erspart, denn nun werden die vielen schweinereien, die er mit hilfe der usa, der deutschen, der franzosen und der russen begangen hat, still und leise in den archiven begraben, ohne jemals aufgearbeitet zu werden.

große klasse.

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Versteh mich nicht falsch, ein jahrelanges Verfahren, in dem alle seine Verbrechen aufgerollt worden wären, ein systematisches Aufrollen des Anfal-Genozids inklusive peinlich genauem Nachvollziehen der Giftgas-Lieferwege wäre mir sehr viel lieber gewesen. Ich gab hier mehr so meine unmittelbare emotionale Reaktion wieder. Vielleicht wäre das "Modell Rudolf Hess" (Buchstäblich bis zum letzten Tag im Knast schmoren lassen) die angemessenere Strafe gewesen, vielleicht ist auch wirklich lebenslange Haft ohne jede Möglichkeit der Begnadigung mehr Strafe als eine Hinrichtung. Ich vermag das nicht zu entscheiden.

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nix für ungut.

im gegenteil: guten rutsch und frohes 007!

:-)

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JAU. Dir auch!

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Erst mal meine besten Wünsche für ein erfolgreiches und glückliches Neues Jahr.

Zu jolly rogers,

Du dürftest wohl Recht behalten, vor allem wenn man das neue Video mit Ton in die Kalkulation mit einbezieht.

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Danke sehr!


Nun, ich habe langsam den Eindruck, im Irak macht man alles falsch was man falsch machen kann.

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Manchmal denke ich, dass es besser wäre, jemanden mit dem Leben zu bestrafen. Der Tod als Alternative scheint doch eher eine Erlösung für alle beteiligten Seiten zu sein.
Saddam kommt sicher als Wurm wieder!

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Unmenschlichkeit schafft Unmenschen
Hier trifft mal wieder Hannah Ahrendts Satz von der Banalität des Bösen. Wenn man sich die Biographie dieses Mannes anschaut, wurde er zu dem Monster, das er war, aufgrund extrem traumatisierender Erfahrungen. Die Lehre, die sich daraus ziehen lässt, müsste es ja eigentlich sein, gesellschaftliche Verhältnisse abzuschaffen, die solche Traumata reproduzieren. Danach sieht es im augenblicklichen Irak aber nicht aus.

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Einspruch, Euer Ehren
Tut mir leid, che, aber wer nach einer Hinrichtung ein Gefühl der Genugtuung empfindet, höhlt in meinen Augen seine Glaubwürdigkeit als "prinzipieller Gegner der Todesstrafe" selbst kräftig aus.
Nichts für ungut.

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Wer jahrelang eng mit Leuten zusammengearbeitet und zusammengelebt hat, die von Saddams Schergen gefoltert wurden, deren Familienangehörige mit Bulldozern in den Boden gepflügt oder mit in Deutschland hergestelltem Giftgas vergast wurden, deren Dörfer mit Splitterbomben so eng bepflastert wurden, dass die Eine im Wirkungskreis der anderen explodiert ist, so dass die Häuser aussahen wie geschreddert, wer sich selber den Vorwurf gemacht hat, ein Weichei zu sein, weil er es nicht gebracht hat, wie meine eigenen GenossInnen Spendengelder in der eigenen Unterwäsche in den Irak zu schmuggeln, um sie dort Leuten aus dem Widerstand in die Hand zu drücken, als Spendengeber mit Kalaschnikow im Reisegepäck, dem sollte wohl eine gewisse emotionale Betroffenheit erlaubt sein.


Es ändert nichts daran, ich bin prinzipieller Gegner der Todesstrafe, aber in DEM Fall empfinde ich auch noch spezielle Gefühle.

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Natürlich ist Dir "eine gewisse emotionale Betroffenheit erlaubt" (wer wäre ich, dagegen etwas einwenden zu wollen?) - wie jedem, dessen Angehörige z.B. einem Mord zum Opfer fielen und der hinterher für den Mörder die Todesstrafe fordert.
Doch "prinzipieller" Gegner der Todesstrafe ist man damit nicht mehr, denn prinzipiell heißt nun mal grundsätzlich und nicht "eigentlich schon, aber..."

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Ich schrieb: "Ein jahrelanges Verfahren, in dem alle seine Verbrechen aufgerollt worden wären, ein systematisches Aufrollen des Anfal-Genozids inklusive peinlich genauem Nachvollziehen der Giftgas-Lieferwege wäre mir sehr viel lieber gewesen. Ich gab hier mehr so meine unmittelbare emotionale Reaktion wieder. Vielleicht wäre das "Modell Rudolf Hess" (Buchstäblich bis zum letzten Tag im Knast schmoren lassen) die angemessenere Strafe gewesen, vielleicht ist auch wirklich lebenslange Haft ohne jede Möglichkeit der Begnadigung mehr Strafe als eine Hinrichtung.", und das ist ja wohl keine Befürwortung der Todesstrafe. Die Umstände seiner Hinrichtung betrachte ich als Barbarei (was jede Hinrichtung ist, in diesem Fall aber noch mal besonders)und unnötiges Öl ins Feuer. Was ich aber politisch politisch denke und emotional empfinde ist in diesem Fall nicht unbedingt deckungsgleich.

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saddam hängt... und jetzt schon das dritte kind
http://www.spiegel. de/panorama/0,1518,458261,00.html

ist es die strafe für todesstrafenbefürworter, dass ihre kinder, die sie das video ansehen lassen, selbst erhängen?

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Mediatisierung vom Krassesten
Uuuuuuups!

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das ist einfach nur grausam, wie ich finde.

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@ jolly

nein Jolly, es ist auch ganzganzsicher die "gerechte" Strafe für diese Sch*eine von Todesstrafenbefürwortern. Wenn ihnen schon nicht die Pimmel abfaulen, dann sollen Ihnen wenigstens die Kids verröcheln. Um Dir mal gleich den Zuckerwürfel für so ne nette Ansage zu geben.

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. "Gott strafe England", so rief es früher stechscheitend. Heute soll die Strafe dann wohl anderen anders zukommen, und man stechschreitet auch nicht mehr sondern freut sich das man drüber geredet hat. Der Resonanzboden der der Volksseele ist jedoch wohl gleich geblieben.

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achgut.com, dass man vom lebemann gleich geprügelt wird.

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