Mittwoch, 21. März 2007
Uno kritisiert deutsches Bildungssystem
che2001, 17:25h
Der UN-Sonderberichterstatter Vernor Muñoz empfiehlt der deutschen Regierung, das als selektiv und diskriminierend eingeschätzte dreigliedrige Schulsystem abzuschaffen. Tja, aber die deutschen Konservativen und Rechtssozen wehren sich - auf dass Deutschland ewig unten bleibe im Pisa-Ranking.
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the-mule,
Mittwoch, 21. März 2007, 17:50
auch lustig dabei is ja
das die Herren Konservative und Rechtssozen gerne über Mißstände woanders herfallen (Türkei etc.) und in guter Deutscher Tradition mit dem Finger draufzeigen, aber selber halt null kritikfähig sind, weil die Denken, in Deutschland ist alles im Reinen, als gäbe es keine Menschenrechtsverletzungen, illegale Abschiebungen etc. Es lebe die Doppelmoral, es lebe der Spießbürger.
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trixium,
Mittwoch, 21. März 2007, 18:09
Wie war das noch?
Und Bayern mit seinem dreigliedrigen Schulsystem in Reinform war ja ganz weit unten im Vergleich der Bundesländer, oder?
Nachtrag: einen Link den auch auch schon bei den bissigen Liberalen los geworden bin:
http://www.janegalt.net/archives/009707.html
Nachtrag: einen Link den auch auch schon bei den bissigen Liberalen los geworden bin:
http://www.janegalt.net/archives/009707.html
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che2001,
Mittwoch, 21. März 2007, 19:48
Schauen wir uns doch mal die länder auf den Spitzenplätzen an und was die für Schulsysteme haben.
Finnland, Integrierte Gesamtschule als Regelschule, Ganztagsbeschulung,
Südkorea, Kooperative Gesamtschule, kein Sitzenbleiben, aber sehr großzügige Begabtenförderung, aufwändige steuerfinanzierte Hochbegabtenprogramme, die in pädagogischer Qualität mit Privatschulen wie salem vergleichbar sind,
Niederlande, Kindergartepflicht ab 4, dreizügige Schule, einzigartige Kombination aus Privatschulen und staatlicher Finanzierung - Durch die in der Verfassung verankerte Freiheit des Unterrichts, haben alle Einwohner der Niederlande das Recht, auf Grundlage ihrer Religion, ihrer Weltanschauung oder bestimmter pädagogisch-didaktischer Konzepte staatlich finanzierte Schulen zu gründen. So besuchen die meisten Schülerinnen und Schüler (ca. 2/3) eine private Schule.
Die Freiheit des Unterrichts bezieht sich auch auf die Gestaltung des Unterrichts. Durch Regelungen des Ministeriums werden bestimmte qualitative Anforderungen aufgestellt, die in staatlichen Prüfungen nachgewiesen werden müssen. Zudem gibt es ein ausgeprägtes System der Schulevaluation.
Japan, Kindergartenpflicht ab 3, dreizügiges Schulsystem, bei dem aber 95% der Schüler das Abitur machen, die drei Schulstufen werden hintereinander durchlaufen, wie auch in den Niederlanden.
Kanada: Dito, auf der High School von Anfang an unserer gymnasialen Oberstufe ähnliches Kurssystem mit Pflichtkursen in Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften sowie umfangreichem Freizeitprogramm, um Schüler emotional an die Schule zu binden.
Belgien, Vorschulpflicht ab 2,5, Grundschule bis 12, Sekundarschule bis 18, Haupt- oder Realschulen gibt es nicht, Kurse mit weitgehender Wahlfreiheit
Schweiz, dreizügiges Schulsystem mit diversen Berufs- und Fachschulen, aufgrund des föderalen Systems kantonsabhängige Sonderformen, 90% der Schüler machen die Matura,
Australien, Schulpflicht bis zur 12. Klasse, stressfreier Unterricht aufgrund von Chancengleichheit durch ein individuell wählbares Lerntempo für jeden Schüler,
Neuseeland, dreigliedriges Schulsystem, wobei die Tertiärstufe bereits die Hochschule ist und Abitur als der einzige normale Schulabschluss und ein Studium als Regelfall angesehen wird
Finnland, Integrierte Gesamtschule als Regelschule, Ganztagsbeschulung,
Südkorea, Kooperative Gesamtschule, kein Sitzenbleiben, aber sehr großzügige Begabtenförderung, aufwändige steuerfinanzierte Hochbegabtenprogramme, die in pädagogischer Qualität mit Privatschulen wie salem vergleichbar sind,
Niederlande, Kindergartepflicht ab 4, dreizügige Schule, einzigartige Kombination aus Privatschulen und staatlicher Finanzierung - Durch die in der Verfassung verankerte Freiheit des Unterrichts, haben alle Einwohner der Niederlande das Recht, auf Grundlage ihrer Religion, ihrer Weltanschauung oder bestimmter pädagogisch-didaktischer Konzepte staatlich finanzierte Schulen zu gründen. So besuchen die meisten Schülerinnen und Schüler (ca. 2/3) eine private Schule.
Die Freiheit des Unterrichts bezieht sich auch auf die Gestaltung des Unterrichts. Durch Regelungen des Ministeriums werden bestimmte qualitative Anforderungen aufgestellt, die in staatlichen Prüfungen nachgewiesen werden müssen. Zudem gibt es ein ausgeprägtes System der Schulevaluation.
Japan, Kindergartenpflicht ab 3, dreizügiges Schulsystem, bei dem aber 95% der Schüler das Abitur machen, die drei Schulstufen werden hintereinander durchlaufen, wie auch in den Niederlanden.
Kanada: Dito, auf der High School von Anfang an unserer gymnasialen Oberstufe ähnliches Kurssystem mit Pflichtkursen in Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften sowie umfangreichem Freizeitprogramm, um Schüler emotional an die Schule zu binden.
Belgien, Vorschulpflicht ab 2,5, Grundschule bis 12, Sekundarschule bis 18, Haupt- oder Realschulen gibt es nicht, Kurse mit weitgehender Wahlfreiheit
Schweiz, dreizügiges Schulsystem mit diversen Berufs- und Fachschulen, aufgrund des föderalen Systems kantonsabhängige Sonderformen, 90% der Schüler machen die Matura,
Australien, Schulpflicht bis zur 12. Klasse, stressfreier Unterricht aufgrund von Chancengleichheit durch ein individuell wählbares Lerntempo für jeden Schüler,
Neuseeland, dreigliedriges Schulsystem, wobei die Tertiärstufe bereits die Hochschule ist und Abitur als der einzige normale Schulabschluss und ein Studium als Regelfall angesehen wird
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trixium,
Mittwoch, 21. März 2007, 20:56
Danke für die Übersicht, auch wenn ich anhand dieser nicht feststellen kann, warum nun ein dreigliedriges Schulsystem nicht konkurrenzfähig sein sollte.
Im Übrigen: Finnland hat eine Jugendarbeitslosigkeitsquote von 20,7% (2004), da bleiben am Ende doch wohl einige auf der Strecke. Zum Vergleich: Baden-Württemberg mit seinem knallharten dreigliedrigen Schulsystem hat eine Quote von 4,5% (Feb. 2007)
Im Übrigen: Finnland hat eine Jugendarbeitslosigkeitsquote von 20,7% (2004), da bleiben am Ende doch wohl einige auf der Strecke. Zum Vergleich: Baden-Württemberg mit seinem knallharten dreigliedrigen Schulsystem hat eine Quote von 4,5% (Feb. 2007)
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auch-einer,
Mittwoch, 21. März 2007, 20:59
könnte der knackpunkt
das verhältnis lehrer auf schüler sein?
das verhältnis lehrer auf schüler sein?
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trixium,
Mittwoch, 21. März 2007, 21:16
Nö, denn der ist hierzulande bei Hauptschulen viel besser als bei Gymnasien (zumindest in B-W)
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auch-einer,
Mittwoch, 21. März 2007, 21:52
schade eigentlich,
das wird der gew nicht gefallen.
das wird der gew nicht gefallen.
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auch-einer,
Mittwoch, 21. März 2007, 21:26
was qualifizert den herrn munoz zu dieser aussage?
um die zwischenrufe zu beantworten, ich sehe nicht ein, warum ich einem herrn mitsamt einer organisation respekt schulden soll, die beide nicht begriffen haben, was es mit der kultushoheit der bundesländer auf sich hat. bloss mal so, die bundesregierung ist nicht der geeignete adressat für diesbezügliche änderungs- und verbesserungsvorschläge, und der herr professor aus costa rica hätte sich besser kundig gemacht, bevor er als scharlatan entlarvt unter gelächter ab.
eigentlich war herr professor Vernor Muñoz Villalobos, so heisst er bei der fatz, danke, fatz, in auftrag der un-menschenrechtskommission in der republik unterwegs. es freut mich, und sicher auch andere, dass es anderswo auf der welt keine grösseren probleme mehr in diese richtung gibt.
um die zwischenrufe zu beantworten, ich sehe nicht ein, warum ich einem herrn mitsamt einer organisation respekt schulden soll, die beide nicht begriffen haben, was es mit der kultushoheit der bundesländer auf sich hat. bloss mal so, die bundesregierung ist nicht der geeignete adressat für diesbezügliche änderungs- und verbesserungsvorschläge, und der herr professor aus costa rica hätte sich besser kundig gemacht, bevor er als scharlatan entlarvt unter gelächter ab.
eigentlich war herr professor Vernor Muñoz Villalobos, so heisst er bei der fatz, danke, fatz, in auftrag der un-menschenrechtskommission in der republik unterwegs. es freut mich, und sicher auch andere, dass es anderswo auf der welt keine grösseren probleme mehr in diese richtung gibt.
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jolly rogers,
Mittwoch, 21. März 2007, 21:26
der deutsche
ist ja bekannt dafür, dass er sehr genau darauf achtet, dass klassenunterschiede eingehalten werden un dinsbesondere dann, wenn er selbst aus einer der unteren klassen aufgestiegen ist.
daher denke ich, dass eine egalitäre schulform (gesamtschule + hocbegabtenförderung) in "unserem lande" erst dann eine chance haben wird, wenn die äußerst selektiv vorgehende industrie massive wettbwerbsnachteile mangels geeigneter fachkräfte verspüren wird. was sich mittlerweile schon andeutet.
daher denke ich, dass eine egalitäre schulform (gesamtschule + hocbegabtenförderung) in "unserem lande" erst dann eine chance haben wird, wenn die äußerst selektiv vorgehende industrie massive wettbwerbsnachteile mangels geeigneter fachkräfte verspüren wird. was sich mittlerweile schon andeutet.
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