Mittwoch, 14. November 2007
Au weia, antideutscher Wahnsinn rulez!
Marx, Adorno, Bush, der Kampf geht weiter!

Was die da mit Kalle und Teddy veranstalten geht auf keine Kuhhaut. Irgendwie erinnert mich das ja an die veganen Demoparolen, die wir uns zu der Zeit ausdachten, als diese Bewegung gerade die hipste Form der ML/SDL (Moralische Linke/Sonderbar durchgeknallte Linke) darstellte, also das, was die ADs heute sind. Sie lauteten damals

"Hinter dem Schlachthof steht das Kapital, der Kampf um Befreiung ist interanimal!

Trauer und Wut, Milch ist weißes But!" und waren ebensosehr als Verarsche gemeint, wie sie ernstgenommen wurden. Dies hier ist allerdings völlig ironiefrei, aus meiner Sicht trotzdem absolut gaga.

http://lysis.blogsport.de/2007/11/09/schenkelklopfer/#comments

Hierzu ein klasse Kommentar, den ich einfach mal zitiere:

"Mal aus ästhetischem Blickwinkel und als Bestätigung eines von mir seit längerem gehegten Vorurteils: Die Antideutschen sind eine Art unglückliche Mischung aus den K-Gruppen des 20. Jahrhunderts und der neuen Frankfurter Schule, die sich über jene amüsiert hat.

So wie ein Harald Schmidt eine mittelmässige rechte absurde Gestalt ist, die heute im öffentlich-rechtlichen Rundfunk so witzig und tabuverletzend sein darf, wie es die “neue Frankfurter Schule” bis 1980 vielleicht noch war. Aber spätestens 1981 war das nicht mehr lustig…

Der erste Gedanke, der mir kam, als ich diese “Karrikatur” gesehen habe, war folgender: Jemand, der die Erstseiten der K-Gruppen-Zeitungen der 70er Jahre nicht kennt, wird nicht nur nicht darüber lachen, der wird nicht den Schimmer einer Ahnung haben, was das überhaupt soll.
Da gab es ja diese ganzen Gazetten mit Marx, Engels und Lenin. Mal mit Mao, mal mit Stalin, mal ohne Mao, aber mit Enver Hoxha, oder wie der sich schreibt…

Was auch immer Theoder W. Adorno in seinem Leben gemacht hat, ich weiss wirklich nicht, welcher Dummheit oder Gemeinheit man oder frau fähig sein muss, um ihn dort zu plazieren. Marx kann zwar auch nichts dafür, aber der verunglückten Marxismus-Leninismus Geschichte haben wir Linken es halt zu verdanken, dass es immer mit ihm ganz links anfängt. Dafür kann er nichts und er wäre nicht so traurig und wütend darüber wie Adorno.

Mittellange Rede, kurzer Sinn: denkt euch Adorno weg, lasst Marx da - der kann sich selbst verteidigen, und denkt euch Bush als denjenigen, der Enver Hoxha, Pol-Pot und Stalin ersetzt hat.

Und die Internationale unserer unbegabten PR-Antideutschen dazu lautet: Wir sind die Aussenminister und Redenschreiber und Springervollschreiber von morgen - und die lustigsten unter uns sind die Harald Schmidt von morgen!

Ich komme mir hier ja schon ein bisschen alt vor: war dir, Lysis, eigentlich bewusst, was an diesem Bild lustig sein sollte?

Jeder hat wahrscheinlich schon einen Jesus am Kreuz hängen sehen, aber diese Aufstellung von vermeintlichen Klassikern des sogenannten Marxismus-Leninismus; hat das wirklich Eingang in unsere Ikonographie gefunden?"

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Sei mal ganz zärtlich zu den Antideutschen und ersetze Adorno und Bush durch Deinen Namenspatron und Leila Khaled, die brauchen das!

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erinnert mich an etwas, das der Herr Posener mal in seinem Springer-Zeitungs-Blog geschrieben hat, wo er vom "Marxismus, der im Stalinismus zu sich selbst gekommen" war irgendwelchen Mist schrieb. Der meinte das marxismuskritisch, wenn ichs richtig verstanden habe. Aber als KPD/AO-Massenorganisationsstandartenführer ihrer antizionistischen Massenjugendorganistionen dachte er das auch schon. - Ich bin mal ganz ehrlich: ja, man könnte manchmal handgreiflich werden angesichts des rechten Personals in Europa, das sich ständig selbst recht gibt. Aber vielleicht sind die auch nicht so intelligent wie ich eigentlich denke, sondern waren immer schon gefährlich doof.

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Bei denen kommt ständig etwas in irgendeiner Form oder irgendetwas anderem zu sich selbst, das Ergebnis einer sehr oberflächlichen Aneignung der Adorno´schen Diktion, die wie ein Evangelium gepaukt wird, so will es jedenfalls scheinen. Ich hatte das schon mal, dass ich das Horkheimer-Zitat "Wer vom Faschismus spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen" postete und dann einer von denen damit kam, von einem seriösen Linken sei nicht klassenkämpferische oder antirassistische Agitation zu erwarten, sondern, vom eigenen Land ausgehend, die Demaskierung der "Appeaser", und Horkheimer hätte sein Zitat in dem Sinne gemeint, dass der Faschismus die negativste Form sei, in der der Kapitalismus zu sich selber komme, und das sei schon etwas anderes, als das "plakative Gebrüll", als das ich dieses Zitat gebrauchen würde. Die sind systematisch dabei, jeden konkrete gesellschaftliche Machtverhältnisse kritisierenden Aspekt der Kritischen Theorie in eine abstrakt-quasitheologische Metaphorik umzuformulieren, und dann wabern da Identisches und Nichtidentisches wie der Hegel´sche Weltgeist, der in Völkern und Nationen zu sich selber kommt. Es ist eine Schande, was die aus der Kritischen Theorie gemacht haben.

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viel geiler
finde ich eigentlich die kommerzielle Krawattenwerbung, die sich das ganz identitätslogisch bei Lysis aufm Blog zum Bild freischaltet ....

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