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Sonntag, 23. Januar 2011
Wie heißt die Gorch Fock umgangssprachlich in Marinekreisen?
che2001, 23:52h
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Zur Kulturgeschichte der Dhau
che2001, 19:34h
Die klassischen arabischen Segelschiffe, wie sie heute, wenn auch zumeist entmastet und motorisiert noch immer zum Einsatz kommen haben eine lange und traditionsreiche Geschichte. Bevor die Portugiesen den Indischen Ozean eroberten waren es arabische Dhauen, die den Fernhandel zwischen China, den Insulinde, Ostafrika und dem Nahen Osten sicherstellten. Zwar weiß man noch etwas von Sindbad dem Seefahrer, aber ansonsten ist im Westen die große nautische Tradition der arabischen Schifffahrt weitgehend vergessen. Fast scheint es so, als könne man Dhau mit arabisches Schiff übersetzen, denn die Formenvielfalt der Dhautypen ist trotz immer gleicher Besegelung (große Lateinsegel) verwirrend. Es gibt Dhauen, die wie Karavellen der Kolumbuszeit anmuten und solche mit geradem, schräg überhängendem Vorsteven, Nuri, Mtepe, Sambuke, Zaruke, Boom und viele andere. Wirklich interessant ist die Vorgeschichte dieser Schiffstypen.
Zur Zeit Trajans erreichte das Imperium Romanum seine größte territoriale Ausdehnung, unter seinem Nachfolger Hadrian seine größte wirtschaftliche Blüte. Zu dieser Zeit fuhren schon römische Handelsschiffe regelmäßig nach Indien und Sri Lanka, damals Taprobane genannt, um Pfeffer, Madrascurry, Perlen, Kaurischnecken, Edelsteine und Sandelholz zu erwerben. Die römischen Indienfahrer entsprachen dem Corbita genannten Standardtyp des römischen Handelschiffes, waren aber deren größte Ausführungen. Sie hatten eine Länge von etwa 30 Metern, waren füllig und rundlich und hatten im Gegensatz zu den griechischen Handelsschiffen schon ein durchlaufendes Deck. Insgesamt fuhren sie 4 Segel: Ein großes Rahsegel, zwei dreieckige Toppsegel beiderseits des Mastes über der Rah und ein kleines Rahsegel am Artemon, einem auch als Ladekran genutzten Bugspriet, um den Bug vor dem Wind zu halten. Wirklich hochseetüchtig waren die leicht gebauten Schiffe, deren Planken mit Stricken zusammengeschnürt und durch Überpinseln mit Fischöl "seewasserdicht" gemacht wurden nicht, aber der Indische Ozean ist in seinem nördlichsten Abschnitt eher ein Schönwetterozean. Die Römer segelten auch nicht über die offene See, sondern immer in Sichtweise der Küste, nachts wurde geankert und zur Bereitung des Abendessens am Lagerfeuer sogar an Land gegangen. Auf diese Weise dauerten Indienfahrten natürlich unglaublich lange, aber es scheint dennoch schon son etwas wie einen Liniendienst gegeben zu haben.
Mitte des 2. Jahrhunderts gaben die Römer die Indienfahrt auf und überließen sie den arabischen Nabatäern (das waren die, die Petra erbaut haben), den Spediteuren des Alten Orients. Diese übernahmen die römischen Handelschiffe, segelten im Gegensatz zu den Römern aber über den offenen Ozean, den Monsun nutzend und brauchten somit für die Reise nach Indien nicht nur viel weniger Zeit, sondern gelangten auch schnell bis nach Malakka und Sansibar. Nach dem Untergang des Imperium Romanum scheinen die Indienfahrten nachgelassen zu haben, aber zumindest gab es noch Handelsverkehr vom Roten Meer in den Persischen Golf und umgekehrt sowie zum Horn von Afrika. Aus der Zeit Mohameds wissen wir nichts über Schiffahrt, die ersten Propheten, als Beduinen echte Landratten, verboten diese sogar, aber mit dem Aufschwung der islamischen Welt unter den Umaiaden und Abbasiden nahm auch der Seehandel zu. Kontakte der Araber zu den Chinesen, die ihrerseits mit ihren Dschunken bis in den Jemen kamen sind bezeugt. Das Kaffeetrinken ist Resultat dieser Begegnung: Während die Jemeniten bis dahin Betel, Qath und Kaffeebohnen kauten, inspirierte sie das Teetrinken der Chinesen, daraus ein Heißgetränk zu machen. Aber auch auf den Schiffbau scheinen die Chinesen Einfluß gehabt zu haben: Eine Illustration aus den Makamen des Al Hariri (11. Jahrhundert) zeigt ein Schiff, das wie eine römische Corbita aussieht, aber ein achtern angebrachtes Dschunkenruder führt und dessen Rahsegel durch hölzerne Querlatten ausgesteift ist. Mit solchen Schiffen dürften die arabischen Fernhändler schon bis Ostbengalen und Burma, Java und Madagaskar vorgedrungen sein. Verglichen mit der Mittlerfunktion seefahrender arabischer Kaufleute war die Hanse eine bescheidene Angelegenheit.
Das I-Tüpfelchen war dann die Einführung von Lateinsegeln, die ein Kreuzen und über Stag gehen ermöglichten und damit die Navigation revolutionierten: Man war nicht mehr darauf angewiesen, mit bestimmten periodischen Winden zu segeln, sondern konnte mit dem Wind souverän arbeiten.
In Indien lernten die Araber einen neuen Schiffstyp kennen, die schlank gebaute, elegant geschnittene Pattamar, die sie übernahmen und sogleich mit Lateinsegel und Hecksteuerruder ausrüsteten. Auf dieser Basis entstand die Ghanja, eine noch schnittigere Weiterentwicklung, die bald als Piratenschiff gefürchtet sein sollte und aus Rekombinationen der verschiedenen inzwischen vorhandenen Dhautypen sozusagen synkretistisch die heutige Typenvielfalt. Als Vasco da Gamas Kanonen ein neues Kapitel in der Seefahrt im Indischen Ozean aufschlugen umfasste der von den Arabern erschlossene Seeraum ein Gebiet, das von den Komoren und Mauritius bis zu den Molukken, den Philippinen und Kanton reichte. Vom Auftauchen der Europäer im Indischen Ozean sollte sich der arabische Seehandel nie wieder erholen.
Zur Zeit Trajans erreichte das Imperium Romanum seine größte territoriale Ausdehnung, unter seinem Nachfolger Hadrian seine größte wirtschaftliche Blüte. Zu dieser Zeit fuhren schon römische Handelsschiffe regelmäßig nach Indien und Sri Lanka, damals Taprobane genannt, um Pfeffer, Madrascurry, Perlen, Kaurischnecken, Edelsteine und Sandelholz zu erwerben. Die römischen Indienfahrer entsprachen dem Corbita genannten Standardtyp des römischen Handelschiffes, waren aber deren größte Ausführungen. Sie hatten eine Länge von etwa 30 Metern, waren füllig und rundlich und hatten im Gegensatz zu den griechischen Handelsschiffen schon ein durchlaufendes Deck. Insgesamt fuhren sie 4 Segel: Ein großes Rahsegel, zwei dreieckige Toppsegel beiderseits des Mastes über der Rah und ein kleines Rahsegel am Artemon, einem auch als Ladekran genutzten Bugspriet, um den Bug vor dem Wind zu halten. Wirklich hochseetüchtig waren die leicht gebauten Schiffe, deren Planken mit Stricken zusammengeschnürt und durch Überpinseln mit Fischöl "seewasserdicht" gemacht wurden nicht, aber der Indische Ozean ist in seinem nördlichsten Abschnitt eher ein Schönwetterozean. Die Römer segelten auch nicht über die offene See, sondern immer in Sichtweise der Küste, nachts wurde geankert und zur Bereitung des Abendessens am Lagerfeuer sogar an Land gegangen. Auf diese Weise dauerten Indienfahrten natürlich unglaublich lange, aber es scheint dennoch schon son etwas wie einen Liniendienst gegeben zu haben.
Mitte des 2. Jahrhunderts gaben die Römer die Indienfahrt auf und überließen sie den arabischen Nabatäern (das waren die, die Petra erbaut haben), den Spediteuren des Alten Orients. Diese übernahmen die römischen Handelschiffe, segelten im Gegensatz zu den Römern aber über den offenen Ozean, den Monsun nutzend und brauchten somit für die Reise nach Indien nicht nur viel weniger Zeit, sondern gelangten auch schnell bis nach Malakka und Sansibar. Nach dem Untergang des Imperium Romanum scheinen die Indienfahrten nachgelassen zu haben, aber zumindest gab es noch Handelsverkehr vom Roten Meer in den Persischen Golf und umgekehrt sowie zum Horn von Afrika. Aus der Zeit Mohameds wissen wir nichts über Schiffahrt, die ersten Propheten, als Beduinen echte Landratten, verboten diese sogar, aber mit dem Aufschwung der islamischen Welt unter den Umaiaden und Abbasiden nahm auch der Seehandel zu. Kontakte der Araber zu den Chinesen, die ihrerseits mit ihren Dschunken bis in den Jemen kamen sind bezeugt. Das Kaffeetrinken ist Resultat dieser Begegnung: Während die Jemeniten bis dahin Betel, Qath und Kaffeebohnen kauten, inspirierte sie das Teetrinken der Chinesen, daraus ein Heißgetränk zu machen. Aber auch auf den Schiffbau scheinen die Chinesen Einfluß gehabt zu haben: Eine Illustration aus den Makamen des Al Hariri (11. Jahrhundert) zeigt ein Schiff, das wie eine römische Corbita aussieht, aber ein achtern angebrachtes Dschunkenruder führt und dessen Rahsegel durch hölzerne Querlatten ausgesteift ist. Mit solchen Schiffen dürften die arabischen Fernhändler schon bis Ostbengalen und Burma, Java und Madagaskar vorgedrungen sein. Verglichen mit der Mittlerfunktion seefahrender arabischer Kaufleute war die Hanse eine bescheidene Angelegenheit.
Das I-Tüpfelchen war dann die Einführung von Lateinsegeln, die ein Kreuzen und über Stag gehen ermöglichten und damit die Navigation revolutionierten: Man war nicht mehr darauf angewiesen, mit bestimmten periodischen Winden zu segeln, sondern konnte mit dem Wind souverän arbeiten.
In Indien lernten die Araber einen neuen Schiffstyp kennen, die schlank gebaute, elegant geschnittene Pattamar, die sie übernahmen und sogleich mit Lateinsegel und Hecksteuerruder ausrüsteten. Auf dieser Basis entstand die Ghanja, eine noch schnittigere Weiterentwicklung, die bald als Piratenschiff gefürchtet sein sollte und aus Rekombinationen der verschiedenen inzwischen vorhandenen Dhautypen sozusagen synkretistisch die heutige Typenvielfalt. Als Vasco da Gamas Kanonen ein neues Kapitel in der Seefahrt im Indischen Ozean aufschlugen umfasste der von den Arabern erschlossene Seeraum ein Gebiet, das von den Komoren und Mauritius bis zu den Molukken, den Philippinen und Kanton reichte. Vom Auftauchen der Europäer im Indischen Ozean sollte sich der arabische Seehandel nie wieder erholen.
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Skandinavischer Buddenbrook
che2001, 17:21h
Es gab in meiner Jugendzeit, so in den ausgehenden Siebzigern oder frühen Achtzigern mal eine Fernsehserie, die eine ähnliche Story erzählte wie die Buddenbrooks, aber in Skandinavien, ich glaube Schweden spielte, ich glaube, es war eine Verfilmung eines Romans von entweder Strindberg oder Ibsen oder Hamsun. Im Mittelpunkt stand ein Großkaufmann und Reeder namens Mack, der mehrere Handelsschiffe, Galeassen, auf der Ostsee segeln hatte. Sein patriarchaler Machtanspruch wurde dadurch sichtbar, dass alle weiblichen Bediensteten in seinem Haushalt irgendwann zu ihm, dem Fettwanst in die Badewanne mussten. Buch und Film hätte ich gerne, weiß aber weder Autor noch Titel. Kann mir da jemand weiterhelfen?
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Nachgehakt
che2001, 16:52h
Georg Klauda sagt: " Der Anteil von Jungen mit gleichgeschlechtlichen Sexualerfahrungen ist nach 1970 übrigens eingebrochen. Laut dem Hamburger Sexualforscher Gunter Schmidt von etwa 18 auf zwei Prozent." ---- Hmm, ich kann da ja nur zu meiner eigenen Jugend sagen, das ist sicherlich unrepräsentativ, aber da war es eigentlich so, dass wir unsere allerersten sexuellen Erfahrungen zunächst mal mit unseren Kumpels hatten, bevor wir uns für Mädchen interessierten. Statistiken habe ich nicht, aber ich würde sagen "gefühlt mehrheitlich". Und selbst das erzheteronormative Phasenmodell in der Psychoanalyse geht meines Wissens von einer homoerotischen Phase in der Pubertät aus.
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