Donnerstag, 18. März 2010
Jawoll meine Herrn, so sehen wir das gern!
So etwa sieht es aus, wenn das ungehemmt Normale Einzug hält:

http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/10075184-Wirbel-um-Folter-Show-im-TV.html

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Über Normalität
Die Normalität der Mitte ist Normalität im engsten, wortunmittelbarsten Sinn: Das wahnhafte, mindestens aber zwanghafte Bedürfnis, alles in ein Korsett von Normen zu quetschen und das Mittelmaß durch die normative Kraft des Faktischen zum einzigen Maß zu machen. Als ein einziges Mal in der Geschichte die Kleinbürger im ganz engen Sinn des Wortes nicht nur an der Macht waren, sondern auch Geschichte machten sah man das auf den Augenblick kristallisiert: Man erfand metrisches System und Kilogramm, führte einen Kalender mit einer 10-Tage-Woche ein (weil dann mehr gearbeitet wurde), erfand eine dezimale Uhr und enthauptete jene, die "verdächtig waren, verdächtig zu sein". In der Vendée hätte die Guillotine zu lange gebraucht, also führte man die "senkrechte Deportation" durch: Man versenkte Lastkähne voller Menschen in der Loire. Dabei band man Männer und Frauen aneinander und nannte das "republikanische Hochzeit".


Darauf läuft das Ansinnen der Norm-alen im Endeffekt immer hinaus.

Du bist nicht normal? Na hoffentlich!

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Samstag, 13. März 2010
Würzfreuden
Habe mir gerade aus kleingehackten Karotten (mit dem Chopchopchop superscharfen Thaimesser), Balsamico-Essig, Olivenöl, Safran, Chili, Ingwer und Nelken mein eigenes Curry bereitet. Das muss jetzt eine Nacht lang ziehen. Bin sehr auf den Geschmack gespannt; gibt es morgen zum Single Malt.

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Freitag, 12. März 2010
Er sprach schon immer Großes in unnachahmlicher Form
Gerade drüben bei Don gefunden:


«Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten,
sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten». Adorno

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Lehmann Bank - für mich sind die einfach nur kriminell
Und tatsächlich führte wohl kriminelles Handeln, nämlich organisierter Bilanzbetrug in die Weltwirtschaftskrise. Hallelujah, selten einen solch wuchtigen Boo gelesen:


http://www.boersennews.de/nachrichten/top-news/betrug-pleitebank-lehman-brothers-schoente-bilanzen/3692?source=g&utm_campaign=mailsolution&utm_medium=email&utm_source=newsletter&rd=1

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Mittwoch, 10. März 2010
For a solidaric life - applicate for a stipend
RADC Internship Guide


An unpaid internship at Roma and Ashkalia Documentation Centre (RADC) is available for two international students, who have recently finished a second degree (Master level) in political science, international relations, or social sciences.

RADC cannot offer either accommodation nor travel expenses, but only a stipend with amount of 200 euro per person per month.

The interns will be tasked to support RADC with reporting, fund raising and proposal writing.

Duration: April – June 2010

During the internship

Interns will work on RADC projects, including civil registration of Roma, Ashkalia and Egyptian(RAE) minority communities in Kosovo, monitoring and evaluating the implementation of the Strategy for Integration of RAE in Kosovo, forced returnee and advocacy. The interns are exposed to field experience which is going to be a chance to deepen their knowledge about practice-oriented research. T

The interns will be assigned working space, a computer and access to RADC facilities.

Modalities and requirements

For those who want to apply for the abovementioned positions are asked to send a CV, and motivation letter by 25 March 2010 at: ra_docoffice@yahoo.com.

Address:

Roma and Ashkalia Documentatio Centre

Fehmi Agani no 10, Prishtine/The Republic of Kosovo
Bekim Syla,
RAD Center
Fehmi Agani street No 10, Prishtina
+381 38 248 680, +377 44 360 901
www.rad-center.org

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Brief eines Rechtsanwalts
Sehr geehrte LeserInnen,

ich habe in den letzten Jahren zahllose Minderjährige bundesweit in Abschiebungshaftanstalten vertreten. Keine einzige Inhaftierung war rechtmäßig! Die höchstrichterliche Rechtsprechung ist da sehr konsequent!

Es ist also nicht nur "unmenschlich und verantwortungslos, minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in Abschiebhaft zu nehmen", wie Mehmet Yildiz zutreffend ausführt, sondern auch krass rechtswidrig, es sei denn, es wurde bundesweit keine zur Aufnahme bereite Jugendeinrichtung gefunden, wovon ich im vorliegenden Verfahren nicht ausgehe.

Ich rege dringend an, den Tod von Dawid W. strafrechtlich klären zu lassen, damit sich derartig Schreckliches nicht wiederholt.


Mit freundlichen Grüßen

***** ********
Rechtsanwalt

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Montag, 8. März 2010
Der ehrliche Bericht eines IMs
findet sich auf dem Opablog:


http://opablog.twoday.net/topics/DDR-Stimmen

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Was andere so als Nebensache ansehen
Hmm. Also die hier angegebenen Sexfrequenzen wären nach meinen Maßstäben ja ausgesprochen hoch, zumindest, wenn Sex mit einem anderen Menschen als sich selbst gemeint ist. In meinem Leben ist Sex eher so fast gänzlich bedeutungslos. Die Frequenz bei mir bemisst sich in Jahren, und die Qualität - nun ja, manches Mal dachte ich schon "ein Glas Bier hätte jetzt mehr gebracht". Die meist überbewertete Nebensache der Welt halt. Gut, wahrscheinlich sind die meisten Mensche keine Singles, sondern in festen Beziehungen - aber auch da ist oft der Frust mit der Lust so hoch, dass regelmäßiger Geschlechtsverkehr nicht mehr stattfindet.


http://www.openpr.de/news/321285/Fuer-NRW-ist-Sex-wortwoertlich-Nebensache.html

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Sonntag, 7. März 2010
Das gefrorene Moor
Ah, herrlich, wenn der Winter immer so aussähe kann er von mir aus noch sehr lange dauern. Gerade eine wunderbare Wanderung durch das nahe Moorgebiet gemacht.





















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Samstag, 6. März 2010
Hans Zippert sagt, wie es ist
Köstlich!


"Außenminister Westerwelle macht sich Sorgen um arbeitsunwillige HartzIV-Emfänger. Er fände es gut, wenn sie Berlin von Schnee und Eis befreien würden. Aber dann sähe man erstens, in welchem Zustand Berlin sich tatsächlich befindet, und die Hartz IV-Empfäünger würden woanders tatsächlich gebraucht, nämlich vor und im Fernseher." nämlich einerseits als Konsumenten vom Unterschichts-TV, andererseits als Vorführobjekte z. B. bei Barbara Salesch und Alexander Hold. Die ganze Medienindustrie käme ohne sie nicht mehr aus. "Auch Guido Westerwelle würde ohne arbeitsscheue HartzIV-Empfänger nicht mehr ins Fernsehen eingeladen, um dort lustige Ideen zu verbreiten. Als Nächstes will er vorschlagen, ausstiegswillige Taliban einzusetzen, um arbeitsunwillige Deutsche zu jagen".

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Mittwoch, 3. März 2010
Erklärung der ParteibürobesetzerInnen aus Göttingen
"Göttinger Parteibüros von SPD und Grünen besetzt
Wir haben am heutigen Montag, den 1. März 2010, die Parteibüros von SPD und GRÜNEN in Göttingen besetzt. Mit den Besetzungen wollen wir auf die menschenverachtende Abschiebepolitik der Bundesrepublik Deutschland im Allgemeinen und speziell auf die Verhältnisse in Göttingen aufmerksam machen. Zum Mittel der Besetzung greifen wir, um der bewussten Ignoranz der inhumanen Verhältnisse durch die bürgerliche Gesellschaft etwas entgegen zu setzen.
Die Abschiebemaschinerie der Stadt und des Landkreises Göttingen läuft mit zunehmender Intensität und Brutalität weiter. Wurde im Juli 2009 Rama Semsedin bei einem Behördengang durch die Polizei in Abschiebehaft genommen und abgeschoben, kam es im Dezember 2009 zu einem Abschiebeversuch von Fadil Berisha, der nur aufgrund juristischer Intervention verhindert werden konnte.
Im Januar diesen Jahres sollten zwei Familien mit insgesamt elf Personen von der Stadt Göttingen abgeschoben worden. Nur einige der betroffenen Menschen konnten sich durch die Flucht in die Illegalität der bevorstehenden Abschiebung entziehen. Das bedeutet konkret, dass sie ein Leben ohne jegliche Rechte in Deutschland einem Leben im Kosovo vorziehen.
Neben vielen Menschenrechtsorganisationen machte der EU-Menschenrechtskommissar Thomas Hammerberg auf die eklatante Situation für Roma, Ashkali und Angehörige anderer Minderheiten im Kosovo aufmerksam. Erst im November letzten Jahres wandte er sich offiziell an Bundeskanzlerin Angela Merkel, und forderte sie auf, keine Menschen in den Kosovo abzuschieben. Kürzlich bekräftigte er seine Aussagen vom November und wies erneut auf die empörende Lebenssituation von Minderheiten im Kosovo hin.
In der Stadt und im Landkreis Göttingen leben insgesamt 500 Menschen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens von denen mehr als 50 Personen akut von einer Abschiebung bedroht sind.
Auf Stadtebene gibt es momentan eine rot-grüne Mehrheit, die zwar eine Resolution für einen Abschiebestopp beschlossen hat, aber es wird letztendlich nur als Feigenblatt einer angeblich humanen Stadtpolitik benutzt. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass der Stadt die Hände gebunden seien. Konkret hat sich die Stadt in der Vergangenheit auch schon einen Dreck um die Lebens- und Wohnverhältnisse von Roma, Ashkali und Ägyptern geschert. So ist z.B. die Sozialdezernentin Schlapeit-Beck (SPD) auf die antiziganistische Hetze von einigen Bürger_innen im sogenannten Blümchenviertel nicht nur eingegangen, sondern sie versuchte in Form einer Bürgersprechrunde ohne die Beteiligung der betroffenen Roma nach „Lösungen“ zu suchen.
GRÜNEN-Politiker_innen zeigen auch in Göttingen ihre zwei Gesichter. Wird einerseits immer wieder gerne betont wie inhuman sie Abschiebungen finden, beteiligen sie sich letztendlich dennoch aktiv daran; z.B. in Person des Verantwortlichen der Stadt, Ludwig Hecke, und des Landkreises Christel Wemheuer
Übrigens: Der Kreistag des Landkreises Göttingen konnte sich noch nicht einmal auf eine Resolution für einen Abschiebestopp einigen.
Ein paar Sätze noch zur CDU: Ein besonders abscheuliches Verhalten legte der niedersächsische Innenminister Schünemann (CDU) an den Tag. Bei den Verhandlungen zu der sogenannten Bleiberechtsregelung war er ein besonders energischer Verfechter der ökonomischen Einteilung der Flüchtlinge. Alte, Schwerkranke und Behinderte haben so faktisch keine Chance ein Bleiberecht zu erhalten. Aber auch der Bundestagswahlkampf des Göttinger Hartwig Fischer (CDU) bestand u. a. darin, dass er nicht nur auf die antiziganistische Hetze einiger Göttinger_innen aus dem sogenannten Blümchenviertel in Form einer Ortsbegehung einging, sondern diese sogar unterstützte, indem er eine zeitnahe Abschiebung in Aussicht stellte. Diese Liste ließe sich leider beliebig fortsetzen.

Wir fordern:
- den sofortigen Stopp aller Abschiebungen in den Kosovo – für ein dauerhaftes Bleiberecht für ALLE
- Abschaffung aller rassistischen Sondergesetze wie Residenzpflicht und Gutscheinsystem
Wer bleiben will soll bleiben !!!

siehe dazu auch: http://de.indymedia.org/2010/03/274551.shtml"

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Montag, 1. März 2010
Lesebefehl oder doch besser - Tipp
Dringend empfehlen kann ich die aktuelle Ausgabe der arranca! Für eine linke Strömung. Themen sind diesmal "Transformationen des Kapitalismus und revolutionäre Realpolitik", "Queerende Perspektiven auf ökonomischen Praxen der Transformation", die "Nouveau Parti Anticapitaliste", "Haltung und Rausch - Grenzen linker Politik in Zeiten der Krise" sowie, was mein Historikerherz besonders freut, "Poulantzas, die Linke und der Staat".

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Samstag, 27. Februar 2010
Später Triumph der Flüchtlingssoli-Wohnheim Katzhütte wird geschlossen
Flüchtlingsheim Katzhütte vor dem Aus

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sucht für die verbliebenen 56 Asylbewerber
eine Unterkunft im Städtedreieck

Von OTZ-Redakteur Thomas Spanier Katzhütte. Über einen späten Triumph
dürfen sich die zahlreichen Kritiker des Asylbewerberheimes Katzhütte
(Kreis Saalfeld-Rudolstadt) freuen. Der Landkreis als Betreiber denkt über
eine Schließung der Gemeinschaftsunterkunft nach, in der gegenwärtig noch
56 Flüchtlinge untergebracht sind.

Begründet werden die Schließungspläne mit einer im Entwurf vorliegenden
"Thüringer Verordnung über Mindestbedingungen für den Betrieb von
Gemeinschaftsunterkünften und die soziale Betreuung von Flüchtlingen"
(ThürGUSVO), mit deren Inkrafttreten in diesem Jahr gerechnet wird.

Darin wird laut Landratsamt eine zentrumsnahe Unterbringung der
Gemeinschaftsunterkünfte gefordert, um durch die örtliche Nähe zu
medizinischen, schulischen und sonstigen Einrichtungen die Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Die kreisfreien Städte und
Landkreise sollen alle Anstrengungen unternehmen, um
Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge zukünftig möglichst direkt in
Städten zu errichten.

Im Kreistag Saalfeld-Rudolstadt hatte Landrätin Marion Philipp (SPD) in
dieser Woche erklärt, man prüfe derzeit verschiedene Standorte im
Städtedreieck Saalfeld/Rudolstadt/Bad Blankenburg. Dass darunter auch das
ehemalige Rudolstädter Krankenhaus ist, wollte sie nicht bestätigen. Auch
zu einem konkreten Zeitplan oder zur Zukunft der Katzhütter Einrichtung
gab es keine Auskunft.

Das Asylbewerberheim, das in einem ehemaligen Ferienlager untergebracht
ist, war Anfang 2008 wegen der hygienischen und sozialen Zustände in die
Schlagzeilen geraten. Die damals noch 88 in Baracken untergebrachten
Bewohner hatten die Schließung des Heimes verlangt.
Flüchtlingsorganisationen sowie Politiker der Bündnisgrünen und der Linken
unterstützten den Protest. Daraufhin wurde ein Teil der Mängel abgestellt
und Familien mit Kindern auf dezentrale Unterkünfte verteilt.
Schon vor einem Jahr hatte die Landrätin angekündigt, neue Möglichkeiten
der Unterbringung zu prüfen und von Schwierigkeiten gesprochen, eine
geeignete Immobilie im Städtedreieck zu finden.

25.02.2010
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?kennung=on1otzHOMHomNational40232&zulieferer=otz&kategorie=HOM&rubrik=Homepage&region=National&auftritt=OTZ&dbserver=1


Kreis prüft Schließung von Asylbewerberheim Katzhütte
Erschienen am 26.02.2010 11:33

Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt prüft die Schließung des umstrittenen
Asylbewerberheims Katzhütte. Das Land plane eine neue Verordnung für eine
zentrumsnahe Unterbringung der Asylbewerber, Katzhütte (dpa/th)

begründete Landrätin Marion Philipp (SPD) am Freitag in einer Mitteilung
den Schritt. Der Landkreis werde früher oder später eine Auflage bekommen,
Katzhütte zu schließen. Das Asylbewerberheim war in der Vergangenheit
mehrfach wegen schlechter Wohnbedingungen in die Kritik geraten.
Flüchtlingsverbände hatten immer wieder die Schließung gefordert. Der
Landkreis prüft nun Standorte zwischen Saalfeld, Rudolstadt und Bad
Blankenburg.
http://www.stz-online.de/nachrichten/thueringen/thueringen/art2935,1080892

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Donnerstag, 25. Februar 2010
Nietzsche, Vernichtungswille, der Griff nach der Weltmacht und der Geist der Zeit
Während das Fäuleton das Plagiat eines pubertierenden Mädchens als neue Literatur abfeiert, hat die Desensibilisierung gegen die geistige Vorbereitung der Unmenschlichkeit auf dem Feld der Literatur und Literaturkritik längst (d.h. vor zehn Jahren mit Wirkung bis jetzt) begonnen: Detlef Hartmann zum Umgang mit Nietzsche


http://www.materialien.org/texte/hartmann/NIETZ.html

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Mittwoch, 24. Februar 2010
Dreimal verhaftet und gleich wieder frei - Polizei schikaniert Asylbewerber
HAZ 24.02.2010 Abschiebe-Wirrwarr setzt Flüchtling schwer zu
Afghane nach Selbstmordversuch im Krankenhaus / Anwalt erhebt Vorwürfe
gegen Stadt

Hildesheim (doe). Ein 27-jähriger Afghane, der als Flüchtling zuletzt in
einem Wohnheim in Hildesheim untergebracht war, ist in nur fünf Tagen
dreimal aus der Abschiebehaft in Langenhagen entlassen und gleich vor
der Gefängnispforte wieder verhaftet worden. Zuvor war er bereits auf
Geheiß des Amtsgerichts in Hildesheim verhaftet und vom Landgericht
wieder freigelassen worden. Sämtliche Haftbefehle waren rechtswidrig,
hat das Amtsgericht Hannover inzwischen entschieden. Zurzeit befindet
sich Atiq H., der zuletzt am 16. Februar nach Schweden abgeschoben
werden sollte, in einem Krankenhaus in Hamburg. Er hatte zuvor einen
Suizidversuch begangen, berichtet sein Anwalt Peter Fahlbusch.

Fahlbusch erhebt schwere Vorwürfe gegen die Amtsgerichte und die Stadt
Hildesheim. Die Gerichte hatten auf Antrag der Stadt immer neue
Haftbefehle gegen den Afghanen verhängt, der 1999 als 16-jähriger
Bürgerkriegsflüchtling nach Deutschland gekommen war. „Die Haftbefehle
waren offensichtlich rechtswidrig“, bemängelt der Anwalt. Das hat nun
auch eine Richterin am Amtsgericht Hannover erkannt: Es bestehe kein
Haftgrund gegen Atiq H., entschied sie zuletzt. Das Bundesamt für
Flüchtlinge hatte versäumt, Atiq H. den ablehnenden Asylbescheid
zuzustellen. Der 27-Jährige spreche zudem perfekt Deutsch, sagt sein
Anwalt, er ist mit einer jungen Afghanin verheiratet, die ein festes
Aufenthaltsrecht hat, und für seinen Unterhalt sei gesorgt.

Die Stadt Hildesheim berief sich in ihren Haftanträgen jeweils auf
formale Gründe: Atiq H. habe 2005 in Schweden einen Asylantrag gestellt.
Sein späterer Antrag in Deutschland sei daher nicht zulässig gewesen. H.
müsse nach Schweden ausreisen. Dorthin war er 2005 geflüchtet, nachdem
Deutschland den Abschiebestopp in seine Heimat aufgehoben hatte. Im
vergangenen November kam er zurück, beantragte Asyl und heiratete im
Dezember seine Verlobte aus Hamburg. Als er im Januar in Hildesheim ein
dauerhaftes Bleiberecht beantragen wollte, wurde er das erste Mal
verhaftet. Sein Anwalt bemängelt den Umgang der deutschen Behörden mit
Atiq H.: „Wir leben immer noch in einem Rechtsstaat“, sagt er. Die Stadt
Hildesheim erwägt nun, das Asylverfahren aus Schweden an sich zu ziehen,
erklärt Sprecher Horst Richter. Es wäre ein Lichtblick für H. Denn da er
nun in Deutschland verheiratet ist, könnte ihm das die Abschiebung ersparen.

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Über den Zustand der oberen Zehntausend
sinniert Don in gewohnt formvollendetem Stil:


http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2010/02/23/anstand-respekt-und-ihre-abschaffung-in-besseren-kreisen.aspx

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Montag, 22. Februar 2010
Der Durchmarsch des Guido Westerwelle
Jetzt ist sie tatsächlich da, die ganz neue Rechte. Als ich seinerzeit kritisierte, dass das, was Momorulez die Neue Rechte nannte, nicht mit dem identisch ist, was begriffsgeschichtlich unter diesem Terminus firmiert hatte ich noch Illusionen darüber, wie bedenkenlos der FDP-Chef Bereitschaft zu einem Sozialpopulismus gegen die Armen zeigt, der sich qualitativ wenig von der Verbindung aus Wirtschaftsliberalismus und Rechtspopulismus unterscheidet, wie wir sie bereits aus Dänemark, Österreich, Italien und den Niederlanden kennen, mit dem Unterschied freilich, dass das Feindbild weniger MigrantInnen sondern die Langzeitsarbeitslosen sind. Entrechtete werden zu Tätern stigmatisiert, das Muster ist altbekannt und passt lückenlos zu den Elementen des Antisemitismus. Tatsächlich scheint der FDP-Chef eine bürgerliche Ressentiment-Rechte etablieren zu wollen, die an den Grundlagen des Sozial- und Rechtsstaats sägt und m.E. weitaus gefährlicher ist als die "alte" Neue Rechte im braunen Fahrwasser.

http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/sozialpopulismus-der-mitte/

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Sonntag, 21. Februar 2010
Also doch! Die Gloucester-Seeschlange gibt es wirklich.
http://video.web.de/watch/7312254

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