Freitag, 8. April 2022
Was die Geschichtsschreibung über den Gröfaz unterschlagen hat
https://www.youtube.com/watch?v=XPxKdR60NMo

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Neurologische Symptome bei COVID-19: Tierexperimente liefern neue Hinweise auf Pathomechanismen
Michael van den Heuvel, Medscape


Wissenschaftler der Tulane University in New Orleans haben in einem Primaten-Modell untersucht, wie COVID-19 das zentrale Nervensystem beeinflusst. Sie infizierten die Tiere mit dem 2019-nCoV/USA-WA1/2020-Stamm von SARS-CoV-2. In allen Fällen kam es zu COVID-19, jedoch mit leichtem Verlauf. Die Folgen der Infektion wurden postmortal anhand von Gehirnschnitten erforscht.

Da die Primaten keine nennenswerten Atemwegssymptome aufwiesen, hatte niemand erwartet, dass sie den Schweregrad der Erkrankung aufweisen würden, den wir im Gehirn gefunden haben. Dr. Tracy Fischer
Bei Versuchstieren kam es zu schweren Entzündungen und zu Schädigungen des Gehirns, einschließlich des Untergangs von Neuronen. Außerdem war die Sauerstoffversorgung des Gehirns beeinträchtigt. Auch Mikroblutungen haben die Forscher identifiziert. Alle Befunde wurden bei Tieren mit mildem COVID-19 beobachtet.

?Da die Primaten keine nennenswerten Atemwegssymptome aufwiesen, hatte niemand erwartet, dass sie den Schweregrad der Erkrankung aufweisen würden, den wir im Gehirn gefunden haben?, sagt Dr. Tracy Fischer, leitende Forscherin und außerordentliche Professorin für Mikrobiologie und Immunologie am Tulane National Primate Research Center. ?Aber die Befunde waren eindeutig und tiefgreifend und unbestreitbar eine Folge der Infektion.?

Fischers Befunde stimmen auch mit Autopsie-Studien von Menschen überein, die an COVID-19 gestorben sind, was darauf hindeutet, dass nichtmenschliche Primaten als geeignetes Modell oder Stellvertreter dafür dienen können, wie Menschen die Krankheit erleben.

Ergebnisse aus Tierexperimenten mit Vorsicht interpretieren
Zum Hintergrund: Kopfschmerzen, Verwirrtheit oder ein benebeltes Gefühl (?Brain Fog?) gelten als typische Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion. Oft sind solche Beschwerden schwer und halten lange an; selbst nach der virologischen Rekonvaleszenz berichten Patienten oft über solche Beschwerden.

Es ist immer Vorsicht geboten, wenn man versucht, Ergebnisse aus Tierversuchen 1 zu 1 auf den Menschen zu übertragen. Prof. Dr. Peter Berlit
Solche neurologischen Komplikationen betreffen Menschen aller Altersgruppen, unabhängig vom COVID-19-Schweregrad oder von bekannten Risikofaktoren. Welche Vorgänge im Gehirn dazu führen, ist jedoch unklar.

?Die mitgeteilten Befunde passen gut zu dem, was wir auch beim Menschen sehen, auch dort können wir das Virus etwa in den Endothelzellen nachweisen?, erklärt Prof. Dr. Peter Berlit gegenüber dem Science Media Center Germany (SMC). Er ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Beobachtungen seien ganz überwiegend auf eine indirekte Entstehung durch Hypoxie, Inflammationssyndrom, Koagulopathie und metabolische Schädigung zurückzuführen. Insbesondere bei den entzündlichen Manifestationen seien Mikroblutungen häufig, wie das auch bei den Affen gezeigt worden sei. ?Eine Autopsie-Studie vom September 2021 zeigte auch beim Menschen Hämorrhagien?, so Berlit. Außerdem gebe es eine pathologische Studie zur Hypoxie, jedoch seien die Befunde bei Menschen mit schwerem COVID-19 gefunden worden.

?Die Studie ist methodisch nicht zu beanstanden?, kommentiert Berlit. ?Aber es ist immer Vorsicht geboten, wenn man versucht, Ergebnisse aus Tierversuchen 1 zu 1 auf den Menschen zu übertragen.?

Daten ?nicht überzeugend?
Deutlich skeptischer äußert sich Prof. Dr. Markus Glatzel, Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). ?Die Daten bestätigen weitgehend die Veränderungen, die wir im Menschen sehen ? zum Beispiel diskrete neuroimmune Aktivierung, auch der fokale Nachweis von SARS-CoV-2 im Endothel.? Dies könne er nachvollziehen und Hypoxie spiele bestimmt eine Rolle. ?Allerdings sehen wir im Menschen keine ausgeprägte Entzündung und auch keine ausgeprägten Blutungen oder deutliche Nervenzelluntergänge?, berichtet Glatzel.

Allerdings sehen wir im Menschen keine ausgeprägte Entzündung und auch keine ausgeprägten Blutungen oder deutliche Nervenzelluntergänge. Prof. Dr. Markus Glatzel
Der Experte weiter: ?Daten, die dies in der Studie zeigen sollen, sind nicht überzeugend, etwa die beschriebenen Nekrose-Zonen im Gehirn.? Bei den eingefärbten Hirnschnitten sei das eigentlich nicht zu erkennen. Es gebe auch keine Hinweise auf die Beteiligung von Makrophagen, was bei Nekrosen aber typisch wäre.

Ähnlich verhalte sich die Sachlage bei Blutungen: ?Ich sehe da morphologisch weitgehend erhaltene Erythrozyten perivaskulär, also wenige Stunden alt, eventuell eher im Rahmen der Autopsie entstanden.?

Sein Fazit: ?Die Studie ist gut geplant und durchgeführt. Allerdings ist die neuropathologische Aufarbeitung nicht auf dem Niveau, das man für ein Paper dieses Kalibers erwarten würde.?

Die Interpretation, dass auch bei milden Verläufen Nervenzelluntergänge häufig seien, teilt Glatzel nicht: ?Beim Menschen sehen wir das nicht, auch traue ich den Daten, die dies angeblich in dem Paper zeigen, nicht.?

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911042?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4145572&src=WNL_mdplsfeat_220407_mscpedit_de#vp_2

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SODIUM-HF: Salzarme Ernährung trägt bei Herzinsuffizienz nicht zu einem verbesserten klinischen Outcome bei
Nadine Eckert


Eine durch Ernährungsberatung unterstützte Reduktion des Salzkonsums über 1 Jahr führte in der SODIUM-HF-Studie bei Patienten mit Herzinsuffizienz nicht zu einer Verbesserung des klinischen Outcomes. Allerdings habe die salzarme Kost zu einer Verbesserung der Lebensqualität und einer verlangsamten Progression der Erkrankung beigetragen, berichtete Studienleiter Prof. Dr. Justin Ezekowitz bei der 71st Annual Scientific Session des American College of Cardiology (ACC.22) [1].

SODIUM-HF ist die bis dato größte und am längsten laufende randomisierte klinische Studie, die zur Natriumrestriktion bei Herzinsuffizienz aufgelegt wurde [2]. Da sie ihren primären Endpunkt ? Reduktion der Gesamtmortalität, kardiovaskuläre Hospitalisierungen oder Besuche in der Notaufnahme ? nicht erreicht habe, müsse man ihren Ausgang als neutral ansehen, kommentierte Prof. Dr. Andreas Zeiher vom Cardiopulmonary Institute der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.

Subjektive Endpunkte nicht zu verwerten
Der Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ergänzte, dass die sekundären Endpunkte nur mit großen Einschränkungen zu bewerten seien: ?Die Studie war nicht verblindet, die Patienten in der Gruppe mit Salzrestriktion sind mehrfach beraten worden, weshalb subjektive Endpunkte wie Lebensqualität und NYHA-Verbesserung im Grunde nicht zu verwerten sind.?

Die Intervention reduzierte zwar nicht die klinischen Ereignisse, in der Gruppe mit geringerem Natriumkonsum fanden wir aber moderate Verbesserungen der Lebensqualität. Prof. Dr. Justin Ezekowitz
Ezekowitz, Direktor der Abteilung für kardiovaskuläre Forschung an der University of Alberta in Edmonton, will dagegen noch nicht ausschließen, dass eine Reduktion der Salzaufnahme für einige Patienten von Vorteil sein könnte. ?Die Intervention reduzierte zwar nicht die klinischen Ereignisse, in der Gruppe mit geringerem Natriumkonsum fanden wir aber moderate Verbesserungen der Lebensqualität und der NYHA-Herzinsuffizienzklasse, von denen wir denken, dass sie relativ wichtig und sowohl von Patienten als auch Ärzten geschätzt sein werden?, sagte er beim Kongress.

Empfehlung ohne Evidenz
Patienten mit Herzinsuffizienz wird traditionell geraten, die Menge an Salz in der Nahrung zu begrenzen, obwohl es bisher nur wenig wissenschaftliche Evidenz für diesen Ratschlag gibt. ?Herzinsuffizienz geht mit der Retention von Natrium und Wasser einher?, so Ezekowitz weiter. ?Trotz fehlender Evidenz fokussieren sich Ärzte deshalb seit mehr als 100 Jahren auf die Restriktion von Natrium und Wasser, um das Risiko einer Überlastung zu senken.?

In die Studie schloss die Forschungsgruppe um Ezekowitz 806 Patienten (NYHA II-III) ein, die an 26 Zentren in 6 Ländern (Kanada, Australien, Neuseeland, Mexiko, Kolumbien und Chile) wegen Herzinsuffizienz behandelt wurden. Die Ejektionsfraktion lag im Median bei 36%, die meisten von ihnen hatten eine Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion. Aber es wurden auch Herzinsuffizienz-Patienten mit erhaltener Ejektionsfraktion aufgenommen.

Individuelle Ernährungsberatung
Die Patienten waren im Median 67 Jahre alt und zu 2 Dritteln Männer.

Die Hälfte von ihnen (n=397) erhielt randomisiert eine auf ihr jeweiliges Ernährungsverhalten abgestimmte Ernährungsberatung, die auch die lokale Verfügbarkeit von Lebensmitteln berücksichtigte.

Die andere Hälfte der Patienten (n=409) erhielt die Standardtherapie (die auch die generelle Empfehlung zur Begrenzung der Salzaufnahme enthält).

Im Verlauf der Studie füllten die Teilnehmenden immer wieder 3-Tages-Ernährungsfragebögen aus, auf deren Basis die durchschnittliche tägliche Natriumaufnahme berechnet wurde.

Erfolgreiche Natriumreduktion
Ziel der Ernährungsintervention war es, den Teilnehmenden dabei zu helfen, ihre Natriumaufnahme auf 1.500 mg am Tag zu reduzieren, was etwa 2 Drittel eines Teelöffels Kochsalz entspricht.

Vor Studienbeginn hatten die Patienten in der Interventionsgruppe im Median 2.286 mg Natrium am Tag zu sich genommen, in der Standardtherapie-Gruppe waren es 2.119 mg ? jeweils etwas weniger als ein Teelöffel Kochsalz.

Nach einem Jahr nahmen die Teilnehmenden in der Standardtherapie-Gruppe im Median 2.073 mg Natrium am Tag zu sich. In der Interventionsgruppe war die Menge mit im Median 1.658 mg deutlich niedriger. Die Reduktion um 415 mg Natrium ? etwas weniger als ein Viertel Teelöffel Kochsalz ? brachte die Patienten in der Interventionsgruppe allerdings nicht unter das gesetzte Ziel von 1.500 mg am Tag.

Keine signifikanten Unterschiede beim primären Endpunkt
Nach Ende der 1-Jahres-Studie verglichen die Forschenden die Gesamtmortalität, die kardiovaskulären Hospitalisierungen und Besuche in der Notaufnahme in den beiden Gruppen. Ergebnis: Die Gesamtzahl an Ereignissen war zwar in der Interventionsgruppe niedriger als in der Standardtherapie-Gruppe, aber die Differenz erreichte keine statistische Signifikanz ? selbst nach Adjustierung um kleine Unterschiede bei demografischen und gesundheitlichen Faktoren zwischen den Gruppen.

In der Interventionsgruppe mit geringerer Natriumaufnahme hatten 15% ein primäres Endpunktereignis, in der Standardtherapie-Gruppe waren es 17% (HR 0,89, 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,63-1,26; p=0,53). Auch die einzelnen Komponenten des primären Endpunkts unterschieden sich nicht zwischen den beiden Gruppen. Mit unterwünschten Nebenwirkungen war die Einschränkung des Salzkonsums nicht assoziiert.

Verbesserungen bei subjektiven sekundären Endpunkten
Die Analyse der sekundären Endpunkte ergab in der Interventionsgruppe aber signifikante Verbesserungen bei der Lebensqualität, gemessen mit dem Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire (KCCQ) ? einem krankheitsspezifischen Messinstrument zur Erfassung der Lebensqualität bei chronischer Herzinsuffizienz. ?Sie war in der Gruppe mit geringer Natriumzufuhr signifikant besser als in der Standardtherapie-Gruppe?, berichtete Ezekowitz. ?Die Verbesserung war im Vergleich zu anderen klinischen Studien, etwa zu pharmakologischen Interventionen, ziemlich ausgeprägt.?

Außerdem verbesserte sich bei den Patienten, die die Ernährungsintervention erhalten hatten, auch ein Maß für die Schwere der Herzinsuffizienz: Die Gruppe mit geringerer Natriumaufnahme verbesserte sich mit höherer Wahrscheinlichkeit um eine NYHA-Klasse als die Standardtherapie-Gruppe (OR 0,59, 95%-KI 0,40?0,86; p=0,0061).

Einen statistisch signifikanten Unterschied bei der 6-Minuten-Gehstrecke gab es dagegen nicht. Allerdings hätten die Patienten in der Interventionsgruppe tendenziell etwas länger gehen können, sagte Ezekowitz. Die Gehstrecke unterschied sich im Schnitt um 6,6 m (95%-KI -9,0 bis 22,2; p=0,41).

Offene Fragen
Es seien weitere Studien notwendig, ergänzte er, um zu ermitteln, ob eine drastischere Reduktion der Natriumaufnahme vielleicht einen größeren Einfluss auf die klinischen Outcomes habe. Die Gruppe um Ezekowitz will die Studie außerdem noch mindestens weitere 12 Monate fortführen, um herauszufinden, ob dies möglicherweise Unterschiede bei den klinischen Endpunkten zu Tage fördert.

Man muss Patienten mit Herzinsuffizienz nicht mit einer salzarmen Kost quälen, es sei denn, es liegt zusätzlich ein Bluthochdruck vor. Prof. Dr. Andreas Zeiher
Zeiher stimmt zu, dass die Salzrestriktion möglicherweise nicht ausreichend gewesen sei. ?Allerdings war sie mit mehr als 400 mg am Tag schon sehr beträchtlich, das ist gar nicht so einfach zu erreichen?, betonte er. Dass die 24-monatige Nachbeobachtung an den Ergebnissen etwas ändern wird, bezweifelt der Frankfurter Kardiologe: ?Die Studie ist zwar sorgfältig und mit großem Aufwand durchgeführt worden, dennoch ist sie mit etwas mehr als 800 Patienten auch relativ klein.?

Zeihers Fazit: ?In dieser Kohorte und mit dieser Behandlungsart scheint die Salzrestriktion zumindest auf das klinische Outcome bei Herzinsuffizienz keinen Einfluss zu haben. Man muss Patienten mit Herzinsuffizienz nicht mit einer salzarmen Kost quälen, es sei denn, es liegt zusätzlich ein Bluthochdruck vor.?

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911035?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4145572&src=WNL_mdplsfeat_220407_mscpedit_de#vp_3

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Mittwoch, 6. April 2022
Marina Owsjannikowa zu den Folgen ihrer Aktion
https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/marina-owsjannikowa-sohn-leben-familie-ruiniert-36755154

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Montag, 4. April 2022
Hartz 4 für Geflüchtete?
Von meinem Freund und Genossen Kai Weber
Wie die Zeit vom 02. April berichtet, gibt es in der Bundesregierung Überlegungen, für Geflüchtete aus der Ukraine Hartz 4 ? Leistungen einführen. Zu den Unterstützer:innen der Forderung gehört auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die diese Linie beim Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag durchsetzen will. Die Begründung, für Kriegsflüchtlinge seien die Jobcenter bessere Ansprechpartner als die Sozialämter, ist so berechtigt wie die Diskussion darüber fragwürdig:

Natürlich ist es unsinnig, Menschen aus dem System des Sozialgesetzbuches 2 herauszudefinieren, die in Deutschland einen Aufenthaltsstatus besitzen. Dazu gehören aber nicht nur ukrainische Kriegsflüchtlinge mit einem Aufenthaltsstatus nach §24 AufenthG, sondern z.B. auch Menschen, die eine Aufenthaltserlaubnis nach §25.5 AufenthG besitzen, weil sie aus rechtlichen oder faktischen Gründen nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren können. Sie sind ebenso dem Asylbewerberleistungsgesetz unterworfen wie Tausende Geflüchtete aus Kriegs- und Krisenländern wie Afghanistan, Syrien, Irak oder Somalia, die oft über viele Jahre in Deutschland geduldet werden, ohne ein Aufenthaltsrecht zu erhalten.

Zwar hat das Bundesverfassungsgericht vor zehn Jahren in seiner aufsehenerregenden Entscheidung vom 18.07.2012 festgestellt, dass die bis dato gewährten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ?evident unzureichend? waren, faktisch hat das Asylbewerberleistungsgesetz aber weiterhin den Charakter eines Leistungsrechts zweiter Klasse. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts musste die Höhe der Leistungen nach dem AsylbLG zwar an die Höhe der Hartz 4 ? Leistungen angepasst werden, anschließend suchte die Politik aber doch wieder nach Wegen, an der einen oder anderen Stelle zu kürzen, etwa mit dem Konstrukt angeblicher Einsparungen in Gemeinschaftsunterkünften durch ?gemeinsames Kochen?. An der grundsätzlichen Beschränkung der Gesundheitsleistungen in den ersten 18 Monaten des Aufenthalts wurde weiterhin festgehalten. Auch im Bereich der Leistungen zur Arbeitsmarktintegration gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Fördermaßnahmen für Kund:innen der JobCenter und den Leistungen, die für dem Asylbewerberleistungsgesetz Unterworfene von den Arbeitsagenturen erhalten.

Die Perfidie des Systems liegt darin, dass Geflüchtete mit anwaltlicher Unterstützung oftmals Leistungen zur Krankenversorgung oder in besonderen Lebenslagen in ähnlicher Höhe durchsetzen können wie für HARTZ 4 ? Empfänger:innen, im Regelfall aber gravierende Leistungseinschränkungen hinnehmen müssen, wenn sie sich nicht gerichtlich dagegen wehren. Claire Deery, Vorsitzende des Flüchtlingsrats, weist auf den eigentlichen Kern des Problems hin: ?Das Asylbewerberleistungsgesetz ist eine repressive und einschränkende Norm.? Vielen Politiker:innen scheint das erst jetzt aufzufallen, wo diese Norm auf Ukrainerinnen und Ukrainer angewandt wird. Statt zu begründen, warum und worin Geflüchtete aus der Ukraine sich von Geflüchteten aus anderen Herkunftsländern unterscheiden, sollten wir die Gemeinsamkeiten betonen. Wir wollen eine menschenwürdige Behandlung aller Geflüchteten. Das Asylbewerberleistungsgesetz, 1993 geschaffen als Ausgrenzungs- und Abschreckungsinstrument, muss endlich abgeschafft werden.
--
https://www.nds-fluerat.org/52815/aktuelles/hartz-4-fuer-gefluechtete/

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Eine Kriegsverletzung ist kein Verkehrsunfall: 9 Fragen an die Ärzte der Bundeswehr
Christoph Renninger


Der Krieg in der Ukraine dauert noch immer an. Wie wäre die Bundeswehr auf die Versorgung von Kriegsverletzungen vorbereitet? Welche speziellen Anforderungen gibt es an die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte? Diese und andere Fragen beantwortet Prof. Dr. Benedikt Friemert, Klinischer Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Bundeswehrkrankenhaus Ulm, und das Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.

Worin unterscheidet sich eine Kriegsverletzung von einem Polytrauma nach einem Verkehrsunfall?
?Der wesentliche Unterschied bei Kriegsverletzungen ist die Blutung aus dem Körper heraus?, erklärt Friemert in einem Interview der Bundeswehr.


Prof. Dr. Benedikt Friemert

In Deutschland passieren meist Verkehrsunfälle oder Stürze. ?Das bezeichnen wir als ?stumpfe Verletzungen?.? Die Gewalt wirke zwar dabei auf den Körper ein, dieser werde dabei aber nicht eröffnet. Hierbei sei das Verbluten nicht sehr häufig. Es gebe eher Verletzungen an der Wirbelsäule oder am Kopf, beziehungsweise Blutungen, die im Zusammenhang mit Verletzungen der inneren Organe stehen.

?Schuss- oder Stichverletzungen machen in Deutschland nur ungefähr 5% aus, die restlichen 95% sind stumpfe Verletzungen?, so Friemert.

Wie sieht eine typische Kriegsverletzung aus?
Wenn man von einer Kugel oder einem Schrapnell getroffen wird, dann ist der Körper eröffnet. ?Meistens fliegt das Projektil durch den Körper durch. Dabei werden Organe und Gewebe zerstört, und es kommt zu einer Blutung nach außen.?

Friemert weiß aus den Einsätzen der Bundeswehr, dass ungefähr nach 45 Minuten die Hälfte der Verletzten verbluteten. ?Deshalb spielt Zeit die überragende Rolle.? Zudem rufen Kriegsverletzungen erhebliche Destruktionen des Körpers hervor, was auch bedeutet, dass Anteile des Körpers wie Muskulatur, Knochen, Sehnen oder sonstige Strukturen fehlen können.

Schuss- oder Explosionsverletzungen sind sehr komplex. Es sind Verletzungen, die ein hohes Maß an medizinischer Versorgung bedürfen. Prof. Dr. Benedikt Friemert
Offene Wunden können sich durch Bakterien infizieren. Das wiederum kann zu einer Sepsis führen. ?Unterm Strich sind Schuss- oder Explosionsverletzungen sehr komplex. Es sind Verletzungen, die ein hohes Maß an medizinischer Versorgung bedürfen?, erklärt der Chirurg.

Was bedeutet das konkret für die Mediziner und das Krankenhaus?
?Wenn wir Patienten mit Kriegsverletzungen bei uns im Krankenhaus behandeln, dann besteht die erste Herausforderung darin, die Blutung zu stillen?, berichtet Friemert. Dafür sei man in Deutschland trainiert, das mache man seit über 20 Jahren. ?Das Problem entsteht dann, wenn plötzlich viele dieser Patienten kommen.? Das sei aber im Hinblick auf die Ukraine nicht zu erwarten.

?Die Akutphase, bei der Patienten verbluten und ich als Chirurg als Erstes die Blutung stoppen muss, werden wir hier nicht erleben. Das muss schon in der Ukraine durchgeführt worden sein. Und nur Patienten, bei denen die Erstmaßnahmen erfolgreich waren, werden wir vielleicht in Deutschland zu behandeln haben?, vermutet Friemert.

Welche speziellen Kenntnisse müssen Chirurginnen und Chirurgen bei der Bundeswehr haben?
?Sie haben die Kenntnisse der Behandlung von Knochen, des Bauches, des Brustkorbes oder von Gefäßen. Nicht in der Tiefe, also nicht als Superspezialist, aber für die Notfallchirurgie?, sagt Friemert und nennt ein Beispiel: Chirurgen bei der Bundeswehr können ein Gefäß so rekonstruieren, dass wieder Blut ins Bein fließt und das Bein so lange überleben kann, bis der Patient dann bei einem Gefäßchirurgen ist, der ihn dann so weiterbehandelt, wie man das in Friedenszeiten machen würde.

?Dazu gibt es entsprechende Verfahren, die wir in unserer Ausbildung alle lernen.? Für die anderen Fachgebiete der Chirurgie gelte das analog.

Welche weiteren Facharztgruppen sind in Bundeswehrkliniken von besonderer Bedeutung?
Alle ausgeplanten Facharztgruppen sind an den Bundeswehrkrankenhäusern (BWK) von hoher Bedeutung für die Funktionalität der jeweiligen BWK. Insbesondere auch, da die BWK mit ca. der Hälfte ihrer Gesamtbettenanzahl als Planbetten bzw. Vertragsbetten fest in die Krankenhauspläne der entsprechenden Bundesländer hinterlegt und damit umfassend in das zivile Gesundheitssystem integriert sind.

Von besonderer Bedeutung für die medizinische Versorgung von typischen ?Kriegsverletzungen? sind jedoch sämtliche notfallmedizinischen und traumatologischen Fachgebiete. Diese beinhalten sowohl chirurgische Disziplinen als auch das Fachgebiet der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin.

Zudem ist das Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie essenziell, da neben körperlichen Folgen einer ?Kriegsverletzung? auch psychische Folgen auftreten können, die behandlungsbedürftig sind und entsprechend spezifische wehrmedizinische Kenntnisse erfordern.

Mit welchen Langzeitfolgen müssen Hausärzte und andere niedergelassene Ärzte bei der weiteren Versorgung rechnen?
Im Schwerpunkt treten traumatologische Langzeitfolgen und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) mit entsprechenden Komorbiditäten auf. Die betroffenen Soldatinnen und Soldaten bleiben zunächst im Dienst und erfahren die erforderliche medizinische Behandlung innerhalb der bundeswehreigenen Behandlungseinrichtungen.

Grundsätzlich wird versucht, die Betroffenen nach Abschluss ihrer Heilbehandlung wieder dienstlich zu integrieren. Wenn diese Maßnahmen langfristig nicht zum Erfolg führen, wird ein Dienstunfähigkeitsverfahren initiiert. Erst wenn die Betroffenen aus der Bundeswehr ausgeschieden sind, übernimmt der ?zivile Hausarzt? bzw. die ?zivile Hausärztin? die medizinische Versorgung.

Die Kosten, die der Erkrankung zugeordnet werden, die sich die Betroffenen im Wehrdienst zugezogen haben, werden nach Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung durch die Bundeswehr dauerhaft auch von ihr übernommen.

Da man einzelne Erkrankungen/Symptome selten streng voneinander abgrenzen kann, kommt der hausärztlichen Koordination der medizinischen Leistungen in diesen Fällen eine große Bedeutung zu.

Arbeiten Bundeswehrkrankenhäuser mit anderen Kliniken zusammen, z.B. auch mit dem US-Militärkrankenhaus in Landstuhl?
BWK pflegen bereits seit sehr langer Zeit zahlreiche Zusammenarbeitsbeziehungen mit einer Vielzahl von lokalen, aber auch regionalen und überregionalen Partnern, so auch mit dem US-Militärkrankenhaus in Landstuhl.

Diese Partnerschaften reichen allgemein von nicht-formalisierten Arbeitsbeziehungen bis hin zu vertraglich festgeschriebenen Kooperationsprojekten, wie zum Beispiel am Klinikzentrum Westerstede ? ein Verbund aus dem BWK Westerstede (Träger: Bundesministerium der Verteidigung) und der Ammerland-Klinik GmbH (Träger: Landkreis Ammerland.


Im Rahmen der Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung hat der Sanitätsdienst der Bundeswehr erkannt, dass die Herausforderungen, die sich aus den verteidigungspolitischen und strategischen Vorgaben ergeben, nur im Sinne einer gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge zu bewältigen sein werden.

Daher wird zukünftig der Ausbau von umfassenderen zivil-militärischen Kooperationen mit fachlich geeigneten Partnern immer wichtiger werden. Als Beispiel können hier die BG Kliniken ? der Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung gGmbH ? oder Universitätskliniken genannt werden.

Aber auch international werden Kooperationen mit NATO-Partnern gelebt und gepflegt, wie z.B. Frankreich, aber auch mit zivilen Krankenhäusern, wie z.B. einer Klinik in Johannesburg (Südafrika), in der ein Teil der Chirurginnen und Chirurgen insbesondere im Bereich der medizinischen Versorgung von Schuss- und Stichverletzungen aus- und fortgebildet wird.

In welcher Weise ist die Bundeswehr im Krieg in der Ukraine bei der medizinischen Versorgung beteiligt?
Die Bundeswehr ist in der Ukraine nicht an der medizinischen Versorgung beteiligt.

Gab es zuvor eine Zusammenarbeit mit der Ukraine in diesem Bereich?
Die Gesamtzahl der in den Bundeswehrkrankenhäusern seit 2014 behandelten ukrainischen Patienten beläuft sich auf 149. Dazu fanden 11 Patiententransportflüge aus der Ukraine nach Deutschland statt. 10 Patienten wurden durch die Bundeswehr nach Deutschland transportiert und in zivilen Krankenhäusern behandelt.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Coliquio.de .

https://www.coliquio.de/wissen/ukraine-krieg-100/sanitaetsdienst-bundeswehr-100

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Am besten 3-mal täglich: Kaffeetrinker haben ein geringeres kardiales Risiko und höhere Chancen auf ein längeres Leben
Marlene Busko/Ute Eppinger


3 Analysen auf der Grundlage der prospektiven UK Biobank-Kohorte deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum, insbesondere ein täglicher Konsum von 2 bis 3 Tassen, nicht nur sicher für das Herz ist, sondern sogar kardioprotektiv wirken kann.

Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD), die 2 bis 3 Tassen täglich tranken, wiesen im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, eine signifikante Verringerung des Sterberisikos und einer Reihe von CVD-Endpunkten auf. Das Risiko war über einen Zeitraum von 10 Jahren zwischen 8% und 15% verringert.

In einer separaten Analyse zeigte sich bei Teilnehmern mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Beginn der Studie ebenfalls eine signifikante Verbesserung der Überlebensrate bei einem Kaffeekonsum von 2 bis 3 Tassen täglich und kein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen.

In einem dritten Ausschnitt der Daten der UK Biobank wurden die klinischen Vorteile bei gleicher Höhe des Kaffeekonsums beobachtet, unabhängig davon, ob es sich bei dem konsumierten Kaffee um den ?Instant?-Kaffee handelt, der mit Wasser aufgegossen wird, oder um Kaffee, der aus gemahlenen ganzen Bohnen gebrüht wird.

Einige Ärzte raten ihren Patienten vom Kaffeetrinken ab, weil Kaffeekonsum einige Arten von Herzerkrankungen auslösen oder verschlimmern kann, bemerkte Dr. Peter M. Kistler vom Alfred Hospital und Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne, Australien. Die aktuellen Analysen legen jedoch nahe, dass ?vom täglichen Kaffeekonsum nicht abgeraten werden, sondern dieser vielmehr als Teil einer gesunden Ernährung betrachtet werden sollte?.

Kistler und seine Kollegen werden die 3 Analysen der UK Biobank-Kohorte auf der wissenschaftlichen Tagung des American College of Cardiology (ACC) 2022, die ab dem 2. April sowohl virtuell als auch vor Ort in Washington, DC, stattfinden wird, separat präsentieren [1]. Kistler stellte einige der Daten vor und kommentierte sie auf einer Pressekonferenz, die im Vorfeld der Tagung stattfand.

U-förmige Zusammenhänge
Die Teilnehmer der UK Biobank-Studie, die im Durchschnitt Ende 50 waren, gaben in Fragebögen an, wie viel Kaffee sie täglich konsumierten und welche Art des Getränks sie bevorzugten.

Die Forscher beobachteten im Hinblick auf die Risiko-Verlaufskurve U-förmige Zusammenhänge zwischen der täglichen Anzahl von Tassen Kaffee und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörungen und Tod über einen Zeitraum von 10 Jahren. U-förmig bedeutet, dass sowohl Patienten, die weniger als 3 Tassen am Tag trinken, als auch Patienten, die mehr als 3 Tassen am Tag trinken, ein erhöhtes Risiko aufweisen.

?Ich glaube, das ist Musik in den Ohren vieler unserer Patienten und auch vieler Kardiologen, denn diejenigen von uns, die früh aufstehen und lange im Krankenhaus bleiben, konsumieren viel Kaffee?, so Dr. Katie Berlacher, stellvertretende Leiterin der kardiologischen Ausbildung am University of Pittsburgh Medical Center, Pennsylvania.

Die Analysen basierten auf einer großen Kohorte und zeigten ein konsistentes Muster für mehrere kardiovaskuläre Ergebnisse, so Berlacher, die neue stellvertretende Vorsitzende der ACC Scientific Session.

Die Ergebnisse könnten ?tiefgreifende Auswirkungen auf die tägliche klinische Versorgung haben, da viele von unseren Patienten, die an einer kardiovaskulären Erkrankung leiden oder bei denen ein entsprechendes Risiko besteht, vor dem Kaffeekonsum warnen?, erklärte sie per E-Mail an theheart.org | Medscape Cardiology.

?Diese Studien legen nahe, dass wir keine objektiven Beweise haben, um Patienten zu warnen oder sie aufzufordern, keinen Kaffee mehr zu trinken, auch nicht bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen.?

Wichtig ist jedoch, dass ?diese Studien keine Kausalität belegen?, fügte sie hinzu. ?Wir können also nicht so weit gehen, den Kaffeekonsum zu empfehlen, obwohl man sagen könnte, dass randomisierte prospektive Studien durchgeführt werden sollten, um die Kausalität zu klären.?

Diese Studien legen nahe, dass wir keine objektiven Beweise haben, um Patienten zu warnen oder sie aufzufordern, keinen Kaffee mehr zu trinken ? Dr. Katie Berlacher
Kaffee, ?ist das am weitesten verbreitete Stärkungsmittel, das die Kognition verbessert. Kaffee macht wach und geistig fitter und ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens?, so Kistler per E-Mail an theheart.org | Medscape Cardiology. ?Die Botschaft, die man mitnehmen sollte, ist die, dass Ärzte ihren Patienten nicht raten sollten, bis zu 3 Tassen Kaffee pro Tag nicht mehr zu trinken.?

?Bei Nicht-Kaffeetrinkern haben wir keine Daten, die darauf hindeuten, dass sie mit dem Kaffeetrinken beginnen sollten?, teilte er weiter mit. Außerdem sollten die Menschen nicht unbedingt ihren Kaffeekonsum erhöhen, insbesondere wenn sie sich ängstlich oder unwohl fühlen.

Vorteile mit oder ohne bekannte Herzkrankheit
Die Forscher schlossen in ihre Analyse 382 535 Teilnehmer der britischen Biobank-Kohorte ein, die bei Studienbeginn frei von CVD waren. Ihr Durchschnittsalter lag bei 57 Jahren, und 52% waren Frauen.

Diejenigen, die angaben, regelmäßig zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag zu trinken, wiesen im Vergleich zu denjenigen, die keinen Kaffee tranken, über einen Zeitraum von 10 Jahren ein signifikant geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, KHK, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen und Tod aus jeglicher Ursache auf (p < 0,01 für alle Endpunkte). Die Hazard Ratios (HR) und Konfidenzintervalle (95%) waren:

HR: 0,91; 95% KI, 0,88-0,94 für CV-Erkrankungen

HR: 0,90; 95% KI, 0,87-0,93 für KHK

HR: 0,85; 95% KI, 0,81-0,90 für Herzinsuffizienz

HR: 0,92; 95% KI, 0,88-0,95 für Herzrhythmusstörungen

HR: 0,86; 95% KI, 0,83-0,90 für Tod aus jeglicher Ursache

Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, war bei einer Tasse Kaffee pro Tag am niedrigsten (HR: 0,83; 95% KI: 0,75-0,93). Das Risiko eines Schlaganfalls war bei weniger als einer Tasse pro Tag am niedrigsten (HR: 0,85; 95% KI: 0,75-0,96).

Eine separate Analyse ergab ähnliche Ergebnisse bei einer anderen Untergruppe von UK Biobank-Teilnehmern mit zu Studienbeginn bekannter CVD. Unter 34.279 dieser Personen wiesen diejenigen, die 2 bis 3 Tassen Kaffee pro Tag tranken, im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern ein geringeres Sterberisiko über 10 Jahre auf (HR: 0,92; 95% KI: 0,86-0,99; p = 0,03).


Bei den 24.111 Personen, bei denen zu Beginn der Studie Herzrhythmusstörungen diagnostiziert wurden, wurde das geringste Sterberisiko bei einer Tasse pro Tag beobachtet (HR: 0,85; 95% KI: 0,78-0,94; p < 0,01). Bei den Personen mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern war eine Tasse pro Tag mit einer Mortalitäts-HR von 0,82 (95% KI: 0,73-0,93; p < 0,01) verbunden.

In einer weiteren Analyse der UK Biobank-Kohorte wurde festgestellt, dass die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterblichkeitsrate während der 10-jährigen Nachbeobachtungszeit bei den Teilnehmern, die über den Konsum von gemahlenem Brühkaffee und ? separat ? von Instantkaffee berichteten, in ähnlicher Weise reduziert war wie bei den Nicht-Kaffeetrinkern. Entkoffeinierter Kaffee wirkte sich meist neutral oder uneinheitlich auf die klinischen Endpunkte aus.

Das niedrigste CVD-Risiko wurde bei zwei bis drei Tassen pro Tag bei denjenigen beobachtet, die regelmäßig gemahlenen Kaffee tranken (HR: 0,83; 95% KI: 0,79-0,87) und bei denjenigen, die überwiegend Instantkaffee konsumierten (HR: 0,91; 95% KI: 0,88-0,95).

Mögliche Wirkmechanismen, Einschränkungen der Studie
?Koffein blockiert Adenosinrezeptoren, was seine potenziell milden antiarrhythmischen Eigenschaften erklären könnte?, so Kistler. ?Regelmäßige Kaffeetrinker, die mit supraventrikulären Tachykardien in die Notaufnahme kommen, brauchen oft höhere Adenosindosen, um sich zu erholen.?

Koffein spielt eine Rolle bei der Gewichtsabnahme durch die Hemmung der Fettsäureabsorption im Darm und die Erhöhung des Grundumsatzes, fügte Kistler hinzu, und Kaffee wurde mit einem deutlich verringerten Risiko für neu auftretenden Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.

Kaffeebohnen enthalten jedoch mehr als hundert biologisch aktive Verbindungen, stellte er fest. Dazu gehören antioxidative Polyphenole, die oxidativen Stress reduzieren und den Stoffwechsel modulieren. Eine bessere Überlebensrate bei regelmäßigem Kaffeekonsum könnte mit einer verbesserten Endothelfunktion, zirkulierenden Antioxidantien, einer verbesserten Insulinempfindlichkeit oder einer verringerten Entzündung zusammenhängen, so die Forscher.

Kein ursächlicher Zusammenhang nachweisbar
Sie räumen einige Einschränkungen der Analysen ein. Aus den Beobachtungsdaten lassen sich Ursache und Wirkung nicht ableiten. Außerdem bedeutet eine Tasse Kaffee im Vereinigten Königreich etwa 200 ml bis 250 ml des Gebräus, aber der tatsächliche Koffeingehalt kann zwischen 90 mg und 250 mg variieren.

Auch fehlten Daten über den Zusatz von Zucker oder Milch. Außerdem sind die Teilnehmer der UK Biobank überwiegend weiß, so dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911023?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4137631&src=WNL_mdplsfeat_220404_mscpedit_de#vp_3

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Oberarzt Dr. Martin Hartmann zu Interdependenzen von Covid und HIV und dem neuesten Stand der Aids-Forschung
Transkript des Videos von PD Dr. Martin Hartmann, Heidelberg

Schönen guten Tag,

hier ist Martin Hartmann aus der Hautklinik der Universität Heidelberg. Es geht heute um die CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections), die Mitte Februar 2022 virtuell stattfand.

Schwerpunkt sind traditionell Retroviren, also HIV, AIDS und opportunistische Infektionen. Zusätzlich gab es zahlreiche Beiträge zur SARS-CoV2-Infektion.

Neues zur HIV-Infektion

Bei der HIV-Infektion gibt es immer mehr Daten zu den lang wirksamen Substanzen, insbesondere zu Cabotegravir, was in Kombination mit Rilpivirin zugelassen ist. Die ersten 3-Jahres-Daten zeigen, dass diese Kombination effektiv ist.

Auch in der PrEP konnte die Substanz überzeugen, zumindest im Vergleich zu Truvada, was einmal täglich oral gegeben werden muss. Allerdings muss im Verlauf darauf geachtet werden, ob nicht Infektionen auftauchen, die vielleicht vorher schon bestanden haben.

Der Kapsid-Inhibitor Lenacapavir, der täglich oder als 6-Monats-Injektion gegeben werden kann, konnte bei therapienaiven Patienten mit 6-Monats-Daten sowie bei Patienten mit Resistenzen gegen andere Substanzen mit 1-Jahres-Daten überzeugen.

In Bezug auf die Injektionen wurden die weiteren Versuche momentan angehalten, weil Verdacht auf Inkompatibilitäten mit dem Glas, in dem die Injektionslösung geliefert wurde, besteht.

Auch die klinischen Studien mit Islatravir wurden angehalten. Auf der Substanz lagen viele Hoffnungen, weil sie monatlich oder wöchentlich gegeben werden kann und sich als Kombinationspartner für lang wirksame Substanzen angeboten hatte. Hier sind im Verlauf der Studien unklare Lymphopenien aufgetreten, die Auswertung wird momentan abgewartet.

Es gibt einen weiteren Fall einer HIV-Heilung: eine 59jährige Frau mit akuter myeloischer Leukämie, die im Verlauf CCR5-negatives Nabelschnurblut erhalten hat. Nach der Behandlung wurde versuchsweise die HIV-Therapie abgesetzt. Momentan weist die Patienten seit 14 Monaten keine nachweisbare Viruslast mehr auf.

Der weitere Verlauf bleibt abzuwarten. Dies gilt als 3. Fall der Heilung einer HIV-Infektion.

Long-COVID-19

Zur Corona-Impfung gab es weitere Daten bei HIV-Patienten. Hier sind die Antikörper-Spiegel geringer ausgeprägt.

Eine Session beschäftigte sich mit Long-COVID oder Post-COVID, inzwischen auch PACS genannt (Post-akutes COVID-Syndrom/Post-Acute Sequelae of SARS-CoV-2).

Problem ist, dass die Definition des PACS nicht einheitlich ist. Die WHO schlägt vor, dass eine Dauer von 8 Wochen nach Infektion ein PACS definiert.

Die Infektion dauert im Durchschnitt 7 bis 10 Tage. Bei etwa 10% der Patienten geht man von weiteren Symptomen im Zeitraum zwischen 4 bis 8 Wochen und bei 5% der Patienten länger anhaltenden Symptomen aus.

Man unterscheidet einen pulmonalen Symptomenkomplex vor allem mit Belastungsdyspnoe, einen kardialen Symptomenkomplex und einen neurologischen Symptomenkomplex. Vor allem neurologische Symptome können nach überstandener SARS-CoV2-Infektion noch zunehmen.

Die Symptome verschieben sich und bleiben länger bestehen.

Eine Impfung schützt nicht vollständig vor einem PACS. Hier rechnet man aber mit einer Reduktion um etwa 50%.

Ich habe mit 2 Patienten gesprochen. Ein vitaler mittelalter Patient hat sehr unter dem PACS gelitten, es sei, wie wenn man den Stecker gezogen hätte. Tägliche Verrichtungen sind kaum noch möglich. Das Ganze hält jetzt schon in der 8. Woche an.

Eine jüngere Kollegin berichtete über zentralnervöse Symptome, die nach überstandener Infektion noch zugenommen haben, wie Konzentrationsstörungen oder das Gefühl ?daneben zu stehen?. Auch hier sind die ersten Wochen vergangen, ohne dass sich die Beschwerden deutlich gebessert haben.

Zur Therapie des PACS gibt es kaum Daten. Es wird immer wieder diskutiert, dass eine Impfung, also eine Post-PACS-Impfung zur Besserung führen kann. Erste Studien zeigen aber, dass diese Erfolge sehr limitiert sind.

Es bleibt also spannend bei dieser bislang schlecht definierten Erkrankung. Die Fälle sind sicher unterrepräsentiert, da nicht alle Patienten zum Arzt gehen.

Das war es von der CROI.

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Neues zu Covid19-Regelungen und Forschungsergebnisse
In der Nacht von Samstag auf Sonntag endeten Maßnahmen des vorigen Infektionsschutzgesetztes. Für Bürger bedeutet dies:

Die generelle Maskenpflicht in Innenräumen und die Pflicht, 2G- oder 3G-Nachweise zu erbringen, entfällt.

In Gebieten mit hoher Inzidenz können ? nach Landesrecht ? schärfere Maßnahmen erlassen werden.

In öffentlichen Verkehrsmitteln sind bundesweit weiter Masken zu tragen.

Das gilt auch für besonders sensible Bereiche wie Krankenhäuser, Pflegeheime oder Arztpraxen, falls Länder entsprechende Regeln verabschieden.

Einzelhandelsbetriebe, Restaurants, Diskotheken oder sonstige Betriebe mit Kundenverkehr können von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und verlangen, dass Kunden Masken tragen.

Kostenlose Bürgertests wird es bis Ende Juni geben.

Die Ampelkoalition hat ihr neues Gesetz bis 23. September befristet.

Fauci: Herdenimmunität bei SARS-CoV-2 nicht erreichbar
Seit Beginn der Pandemie erklärten viele Experten Herdenimmunität zum Ziel, um COVID-19 zu stoppen. Ein hohes Maß an Herdenimmunität habe etwa dazu geführt, Polio und Masern weitgehend zu kontrollieren ? 2 Krankheiten, welche durch Viren ohne signifikante Mutation verursacht würden. Das schreiben Dr. Anthony S. Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), und Kollegen jetzt im Journal of Infectious Diseases. Sie stellen jedoch fest, dass Schwellen für eine Herdenimmunität bei Atemwegsviren wie Influenza, die ständig mutierten, kaum zu erreichen seien. So sei es in den letzten 80 Jahren nicht gelungen, Grippe durch Impfstoffe vollständig zu kontrollieren.

Fauci und seinen Koautoren bewerten SARS-CoV-2 ähnlich: ein Virus, das ständig mutiere, und dessen teils asymptomatische Übertragung Strategien zur Kontrolle der öffentlichen Gesundheit erschwere, wie sie schreiben. Außerdem würden weder frühere Infektionen noch Impfungen dauerhaft vor Neuinfektionen schützen.

Die Autoren stellen jedoch fest, dass die Kontrolle von COVID-19 ohne größere Einschränkungen des Lebens aufgrund der weit verbreiteten Hintergrundimmunität durch vorherige Infektionen oder Impfungen, Auffrischungsimpfungen, antivirale Medikamente, monoklonale Antikörper und diagnostische Tests erreichbar sei. Die Forschung zur Entwicklung von Pan-Coronavirus-Impfstoffen, welche vor mehreren Coronaviren oder zumindest mehreren SARS-CoV-2-Varianten schützen könnten, bleibe von entscheidender Bedeutung.

COVID-19-Impfung für Blutkrebs-Patienten nicht immer erfolgreich
Die zeitliche Abstimmung zwischen bestimmten Krebstherapien und COVID-19-Impfungen ist entscheidend, um eine bestmögliche Antikörperreaktion zu erzielen, wie eine neue Studie zeigt. Darüber hat Medscape UK berichtet.

Für ihre Studie, die in Nature Cancer veröffentlicht worden ist, werteten Forscher Daten der prospektiven Beobachtungsstudie PROSECO aus. Sie haben Blutproben von 457 erwachsenen Lymphom-Patienten mehrfach untersucht. In der Kohorte waren u.a. 71 Patienten mit Hodgkin-Lymphom, 149 mit aggressivem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom, 221 mit indolentem B-Non-Hodgkin-Lymphom sowie 16 mit NK/T-Zell-Lymphom.

Proben wurden vor der 1. Impfung, 4 Wochen nach der 1. Impfdosis, 2-4 Wochen und 6 Monate nach der 2. Dosis und 4-8 Wochen nach der 3. Dosis entnommen. Zum Einsatz kamen der Oxford-AstraZeneca- oder der BioNTech-Pfizer-Impfstoff. In Blutproben wurden Antikörper gegen SARS-CoV-2 und T-Zell-Reaktionen auf das Spike-Protein gemessen.

Bei mehr als der Hälfte (52%) der Patienten, die sich in aktiver Krebsbehandlung befanden, konnten Forscher nach der 2. Impfung keine Antikörper nachweisen, während bei etwa 2 Dritteln (63%) aller Patienten eine T-Zell-Antwort festgestellt wurde. Nach einer 3. Dosis zeigten 92% der Patienten, die keine Anti-CD20-Behandlung gegen ihre Krebserkrankung erhielten, eine verbesserte Antikörperreaktion, verglichen mit 17% der Patienten unter dieser Therapie.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911028?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4137631&src=WNL_mdplsfeat_220404_mscpedit_de#vp_2

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Montag, 4. April 2022
Running Panda und trunkener Stock
Heute mal Kung Fu trainiert. Sehr interessant, etwas sprunglastig. Powert gewaltig!

https://www.youtube.com/watch?v=bmfudW7rbG0

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Samstag, 2. April 2022
Was ist, wenn Putin sich gar nicht verkalkuliert hat?
https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/putins-kalkuel-ukraine-36738046

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Samstag, 2. April 2022
Vom Plündern und Vergewaltigen der russischen Soldateska
Gefunden bei Bersarin


https://www.welt.de/kultur/article237832343/Krieg-in-der-Ukraine-Juri-Durkots-Tagebuch.html

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"Impfnebenwirkungen drastisch unterschätzt"
Dieser Beitrag des MDR wirft ein sehr kritisches Licht auf den Umgang des PEI mit Informationen über Nebenwirkungen der Covid-Impfungen:




https://www.ardmediathek.de/video/umschau/impfkomplikationen-warum-sich-betroffene-alleingelassen-fuehlen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9kNzJhYjI3My00ZWRhLTRiODktYWE0Yy0xYzA1Njg4MGFjYTE

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Donnerstag, 31. März 2022
WHO: Mögliche Szenarien für COVID-19 in 2022
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht 3 mögliche Entwicklungen der Pandemie in 2022. ?Auf Grundlage unserer derzeitigen Kenntnisse ist das wahrscheinlichste Szenario, dass sich das Virus weiterentwickelt, aber die Schwere der von ihm verursachten Krankheit im Laufe der Zeit abnimmt, da die Immunität durch Impfungen und Infektionen zunimmt?, so WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einem Pressebriefing.

Er sagte, dass es bei nachlassender Immunität zu periodischen Ausbrüchen und auch zu Todesfällen kommen könnte, was gelegentliche Auffrischungsimpfungen für gefährdete Personen erforderlich mache. ?Im günstigsten Fall werden weniger schwere Varianten auftreten, und Auffrischungsimpfungen oder neue Impfstoffformulierungen werden nicht erforderlich sein?, so der Experte.

?Im schlimmsten Fall taucht eine virulentere und hoch übertragbare Variante auf. Angesichts dieser neuen Bedrohung wird der Schutz der Menschen vor schweren Erkrankungen und Todesfällen, sei es durch eine frühere Impfung oder eine Infektion, rasch abnehmen?, gibt der WHO-Generaldirektor zu bedenken.

Dies würde erhebliche Veränderungen an derzeit verfügbaren Impfstoffen erfordern, und man müsse sicherstellen, dass neue Vakzine vorrangig besonders gefährdeten Personen gegeben würden.


Maria Van Kerkhove, technische Leiterin der WHO für COVID-19, sagte, das Virus habe auch im 3. Jahr der Pandemie noch ?viel Energie?, was sie anhand aktueller Zahlen verdeutlicht.

In der vergangenen Woche wurden der WHO mehr als 10 Millionen neue SARS-CoV-2-Infektionen und 45.000 Todesfälle gemeldet, wobei die Zahl der Neuinfektionen weit höher liegen dürfte, da die Testraten gesunken sind.

Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 479 Millionen bestätigte Fälle und mehr als 6 Millionen Todesfälle, wobei Van Kerkhove einräumt, dass die tatsächliche Zahl um ein Vielfaches höher liegen könne.

EMA prüft neues COVID-19-Vakzin
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat mit einer fortlaufenden Überprüfung des COVID-19-Impfstoffs der Firma HIPRA, PHH-1V genannt, begonnen. Das proteinbasierte Vakzin ist für Erwachsene vorgesehen, die bereits vollständig mit einem anderen COVID-19-Impfstoff geimpft worden sind.

Das Vakzin enthält 2 Versionen eines Teils des Spike-Proteins, die Alpha bzw. Beta entsprechen. Ein Adjuvans soll die Wirkung verstärken.

In klinischen Studien wurde die Immunantwort auf den Impfstoff (gemessen am Spiegel der Antikörper gegen SARS-CoV-2) mit der des mRNA-Impfstoffs Comirnaty verglichen. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Vakzin ähnlich gut gegen SARS-CoV-2 wirkt, auch gegen Omikron.

Die EMA wird Daten auswerten, sobald sie verfügbar sind, um zu entscheiden, ob der Nutzen die Risiken überwiegt. Die fortlaufende Überprüfung wird fortgesetzt, bis genügend Nachweise für einen formellen Zulassungsantrag vorliegen.

Was bringt eine 4. Dosis?
Wissenschaftler aus Israel haben im Rahmen einer offenen, nicht-randomisierten klinischen Studie die Immunogenität und Sicherheit einer 4. Dosis von BNT162b2 (Pfizer-BioNTech) oder mRNA-1273 (Moderna) untersucht, die 4 Monate nach der 3. Dosis verabreicht worden ist.

Von den 1.050 Beschäftigten des Gesundheitswesens erhielten 154 die 4. Dosis BNT162b2 und eine Woche später 120 Teilnehmer mRNA-1273. Für jeden wurden 2 altersgleiche Kontrollen aus den verbleibenden in Frage kommenden Teilnehmern ausgewählt.

Nach der 4. Dosis induzierten beide mRNA-Impfstoffe IgG-Antikörper gegen die rezeptorbindende Domäne von SARS-CoV-2 und erhöhten neutralisierende Antikörpertiter. Jeder Wert war um den Faktor 9 bis 10 erhöht, wobei die Titer etwas höher waren als die nach der 3. Dosis, ohne dass es einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Impfstoffen gab. Gleichzeitig nahmen die Antikörperspiegel in der Kontrollgruppe weiter ab.

Beide Impfstoffe bewirkten einen Anstieg der Lebendneutralisierung der Omikron-Variante und anderer Virusstämme um einen Faktor von etwa 10, ähnlich der Reaktion nach der 3. Dosis. Aufgrund der extrem hohen Infektionsinzidenz und der aktiven Überwachung mit wöchentlichen PCR-Tests konnten Forscher die Wirksamkeit der Impfstoffe bewerten.

Insgesamt hatten sich im Laufe der Studie mit der Omikron-Variante infiziert (symptomatisch und asymtomatisch):

25,0% der Teilnehmer in der Kontrollgruppe (mit Dreifachimpfung)

18,3% der Teilnehmer in der BNT162b2-Gruppe und

20,7% der Teilnehmer in der mRNA-1273-Gruppe.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen jegliche SARS-CoV-2-Infektion betrug:

30% (95%-Konfidenzintervall: -9 bis 55%) für BNT162b2 und

11% (95%-KI: -43 bis 44%) für mRNA-1273.

Die meisten infizierten Mitarbeiter des Gesundheitswesens berichteten sowohl in der Kontroll- als auch in der Interventionsgruppe über vernachlässigbare Symptome. Sie waren jedoch potenziell infektiös und wiesen eine relativ hohe Viruslast auf.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde für die Verhinderung einer symptomatischen Erkrankung höher eingeschätzt:

43% für BNT162b2 und

31% für mRNA-1273.

Viertimpfung: Europa ringt um einheitlichen Regelungen
Die Regierung setzt weiter auf Impfungen zur Pandemie-Kontrolle, doch nach wie vor sind 23,4 % der Bevölkerung ungeimpft. Für 4,8 %, sprich Kleinkinder, gibt es kein zugelassenes Vakzin.

Lauterbach hatte zuvor betont, er wolle den Schutz vulnerabler Gruppen verbessern ? durch Viertimpfungen für alle Menschen ab 60. Jetzt berichtet der Bundesgesundheitsminister von europäischen Plänen.

Die EU-Kommission werde ?innerhalb kürzester Zeit auf Basis wissenschaftlicher Expertise eine Empfehlung zur 4. Impfung erarbeiten?, sagte er nach einem Treffen in Brüssel. Gesundheitsminister der EU-Länder hätten den Vorschlag, nationalen Impfstrategien anzugleichen, mehrheitlich unterstützt. Und Empfehlungen der EU-Kommission könnten ?auch für Deutschland ein wichtiger Kompass für den Umgang mit der zweiten Boosterung sein?, ergänzte Lauterbach. Mit einem angepassten Vakzin sei im Herbst zu rechnen; September könne ein Zielmonat sein.

Inhaltsstoffe von Muttermilch schützen gegen COVID-19
Die menschliche Muttermilch nährt Säuglinge und bewahrt sie vor verschiedenen Infektionskrankheiten, darunter auch COVID-19 ? aber warum?

Wissenschaftler berichten jetzt, dass die Proteine Lactoferrin (LF), Mucin1 (MUC1) und α-Lactalbumin (α-LA) aus menschlicher Muttermilch die SARS-CoV-2-Infektion hemmen, was sie anhand virusähnlicher Partikel zeigen.

LF und MUC1 hemmen auch mehrere Schritte der Infektion, darunter die Virusanlagerung, den Eintritt und die Replikation nach dem Eintritt. Wichtig sei, dass LF, MUC1 und α-LA starke antivirale Aktivitäten gegenüber Varianten wie B.1.1.7 (alpha), B.1.351 (beta), P.1 (gamma) und B.1.617.1 (kappa) hätten, so die Autoren.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911019?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4128360&src=WNL_mdplsfeat_220331_mscpedit_de#vp_3

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Mittwoch, 30. März 2022
Wer zahlt? Die Kostenübernahme für die Behandlung von Ukraine-Flüchtlingen funktioniert noch nicht. KBV schlägt Lösungen vor
Christian Beneker, Medscape


Probleme mit der Registrierung, den Reihenuntersuchungen, der Arzneimittelversorgung: In einem Schreiben an Wolfgang Schmidt, den Bundesminister für besondere Aufgaben, hat der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Anfang der Woche in einem Brief gefordert, die medizinische Versorgung und die Arzneimittelversorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine kurzfristig sicherzustellen. Das Schreiben liegt Medscape vor. ?Nach unserer Auffassung wäre hier eine zentrale Koordinierung hilfreich?, schreiben Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmann und Dr. Thomas Kriedel.

Nach unserer Auffassung wäre hier eine zentrale Koordinierung hilfreich. Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmann, Dr. Thomas Kriedel
Im Einzelnen schlägt die KBV vor, Leistungen wie die Arzneimittelversorgung durch einen einzigen einheitlichen Kostenträger zu bestreiten. Denn Registrierungsprobleme bei den Flüchtlingen behinderten derzeit die Arzneimittelversorgung.

Das Problem: Die Geflüchteten mit Reisepass oder Schengen-Visum können sich 90 Tage lang ohne Visum frei in Deutschland bewegen, ohne sich registrieren zu lassen. Wie viele Kriegsvertriebene sich außer den Registrierten derzeit im Land aufhalten, ist also unklar. Wie werden die ambulanten Behandlungs- und Arzneimittelkosten erstattet, die bei diesen Patienten anfallen?

Wer zahlt die Arzneimittel der Geflüchteten?
Viele Ärzte behandeln kostenlos, Probleme aber machen die Arzneimittel. ?Es mag ja sein, dass niedergelassene Ärzte diese nicht registrierten Flüchtlinge noch kostenlos behandeln, weil hier noch kein Kostenträger zahlen würde?, so die KBV auf Anfrage. ?Allein in Berlin haben sich 800 Praxen dazu bereit erklärt. Aber es kann nicht sein, dass diese Ärzte dann auf den Kosten für die zu verschreibenden Medikament sitzen bleiben.?

Aber auch die Behandlung registrierter Flüchtlinge könnte Probleme aufwerfen. Denn sie wird zunächst nach GOÄ abgerechnet. Wenn ein Flüchtling die Rechnung des Arztes beim Sozialamt zur Bezahlung einreicht, ist das Amt laut Asylbewerbergesetz §7 verpflichtet zu prüfen, ob der Flüchtling irgendwelche Mittel besitzt, um die Kosten selbst zu tragen.

Es kann nicht sein, dass diese Ärzte dann auf den Kosten für die zu verschreibenden Medikament sitzen bleiben.

?Im Zweifel müsste er sein Auto verkaufen, wenn er mit seinem Wagen geflohen ist?, so die KBV. Diese Prüfung dürfte dauern, der Arzt müsste so lange auf die Bezahlung seiner Rechnung warten, und die Flüchtlinge müssten womöglich ihre letzten Pfennige für ihre medizinische Versorgung hergeben.

Deshalb plädiert der KBV-Vorstand in seinem Schreiben für das so genannte ?Bremer Modell?: Dabei erhalten die Kriegsflüchtlinge von einer Krankenkasse eine elektronische Gesundheitskarte und können damit fast alle medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen.

Das Bremer Modell kann helfen
In vielen Bundesländern wird das Bremer Modell bereits umgesetzt. Allerdings werden die Verträge nicht zwischen den Ländern und den Kassen abgeschlossen, sondern zwischen den Landkreisen beziehungsweise den kreisfreien Städten und einer Krankenkasse.

So dürften die Vertriebenen in großen Flächenländern, wie Niedersachsen oder Bayern nicht vollständig versorgt sein, weil die vielen Landkreise mit den Vertragsabschlüssen nicht nachkommen. Allein Niedersachsen hat 37 Landkreise und 8 kreisfreie Städte. Klar, dass etwa Bremen hier besser dasteht: Es genügt ein Vertrag mit der AOK Bremen-Bremerhaven, um allen Flüchtlingen eine medizinische Versorgung zu verschaffen.

Das ist nötig, weil die EU-Kommission den so genannten ?vorübergehenden Schutz? für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ausgesprochen hat. Das bedeutet: ?Alle Menschen, die vor dem Krieg fliehen, erhalten einen sicheren Status und Zugang zu Schulen, medizinischer Versorgung und Arbeit?, erklärte der Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas.

Auch die Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) fordert klare Rahmenbedingungen für die Versorgung der Flüchtlinge mit Arzneimitteln. ?Da keine bundeseinheitliche Regelung für alle Menschen vor und nach ihrer Registrierung für Leistungen gemäß Asylbewerberleistungsgesetz vorliegt, müssen die Landesregierungen und deren beauftragte Behörden dringend eigene Verfahren zur Kostenträgerschaft und Rezeptabrechnung bei verordneten Medikamenten etablieren?, so die ABDA. ?In denjenigen Ländern und Kommunen, wo viele Geflüchtete ankommen, die zunächst noch nicht registriert sind, ist eine sichere Versorgungsstruktur besonders wichtig.?

Neben klaren Richtlinien zu Behandlungs- und Arzneimittelkosten fordert der KBV-Vorstand auch für Massenunterkünfte eine ?einheitliche Sicherstellung? der erforderlichen Reihenuntersuchungen, zum Beispiel auf Tuberkulose. Auch die dezentrale etwa hausärztliche und weitere fachärztliche Versorgung der Geflüchteten in den Massenunterkünften müsse noch sichergestellt werden.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911013?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4125863&src=WNL_mdplsfeat_220330_mscpedit_de#vp_2

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Dienstag, 29. März 2022
Hoch die internationale Solidarität in Blaugelb
Finde schön, dass es so viel Unterstützung für den FC Eintracht Braunschweig gibt;-)

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Montag, 28. März 2022
Corona-Verschwörungsmythen und ihre Hintergründe
Die Uni Wien hat eine Panelanalyse zum Corona-Verschwörungsglauben durchgeführt, die recht interessant ist:

https://viecer.univie.ac.at/corona-blog/corona-blog-beitraege/blog118/


Jenseits dieser Auswertung ist latürnich zu fragen, wer von solchen Mythen profitiert und wer sie in die Welt setzt. Auf der einen Seite, siehe QAnon und die allgemeinen Soros- und Gates-Verschwörungserzählungen ist da sichtbar ein Konglomerat aus rechten und sehr rechten Kräften in den USA, Alt Right, Militia-Spektrum und die vergleichsweise hausbackene John Birch Society und ihre Ableger, wohl auch christlich-fundamentalistische Kräfte aus dem bible belt bis hin zu den LaRouchians.

Und auf der anderen Seite Putins Sockenpuppen wie Moon of Alabama (Kreml-Propagandablog von Anfang an), James Corbett bzw. das Corbett-Report-Universum, das Laufpass-Blog, Astrid Stucklberger und mutmaßlich auch multipolar und Norbert Haering, dann Bereiche, wo die Grenzen zur AfD und den Identitären verschwimmen, schließlich die Blogs, die als Transmissionsriemen aus diesem konspirologischen Lager in die Linke verlaufen, wie Rubikon oder Nachdenkseiten. Wer da mit wem warum vernetzt ist, das zu wissen wäre spannend. Nur ernst nehmen sollte man von dem was da erzählt wird nichts.

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Montag, 28. März 2022
Modulbauweise
In der Nähe meines Büros entsteht ein Studiwohnheim. Alle Wohneinheiten sind genau gleich, 2-Zimmer-Appartments zu 40 Quadratmeter. Die werden nicht Stein auf Stein gemauert, sondern kamen als Betonformspritzgusselemente fix und fertig auf Schwertransportern und wurden von einem Kran auf- und nebeneinandergestapelt, wie Legosteine. Es gibt auch kein gemauertes Treppenhaus, die Treppenabsätze sind als Segmente in die Bauteile integriert. Das wird nur noch zusammengeflanscht. Würde mich nicht wundern, wenn die Fertigappartments schon aus dem 3-D-Drucker sind.

Dann kommt ein komplexes Wärmedämmverbundsystem als Fassade. Erst eine Schicht Zementputz, dann Matten aus Glas- oder Steinwolle, darüber Holzplatten, darauf eine Art Netz aus Hanf, an dem dann Styrodurplatten befestigt sind, darauf schließlich Glasfiberplatten. Faszinierend.

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Gedan, Shodan, Yodan!
Ich Ni San Shi Go Rok Sich Hoch Kyu Ju!

Heute High Speed karatiert, kombiniert mal wieder mit einem beinharten Krafttraining - 20 Liegestütze, dann in Liegestützhaltung auf der Stelle laufen, dann Beine in den Spagat, Hacken zusammenschlagen, fünfmal wiederholen, wieder 20 Liegestütze und so weiter, bis 100 Liegestütze geschafft sind, dann Schattenboxen, runter in den Liegestütz, dann Luftsprung, runter in den Liegestütz, Luftsprung usw. Der Sound war aus Tarantino- und Rodriguez- Filmen, aber im Original wohl eher "One two three four, i love the Marine Corps".

Am Rande unterhielt ich mich mit unsererer Mikrobiologin über die einige Blogs weiter verbreitete Behauptung, mit Vitamin D3 Supplimentation plus Zink und Thymoquinon könne man Covid 19 Prophylaxe betreiben. Sie antwortete, es sei richtig dass das zelluläre Immunsystem durch Vitamin D3 und Zink gesteuert wird und ein ausreichend hoher Spiegel Voraussetzung sei dass es überhaupt funktioniere. Der Rest der Erzählung sei völliger Unsinn. Nach der Logik würde ja niemand überhaupt eine Infektionskrankheit bekommen, der mit Vitamin D3 supplemetiere. Ich erzählte Ihr die chronistische Argumentation im Zusammenhang und sie erwiderte, einen medizinisch dermaßen falschen Unfug habe sie noch nie gehört.

Anschließend ging ich in die Sauna, und dann wanderte ich durch die frühlingshaft erwachende Stadt - euphorisiert von dem somatisierten Glücksgefühl, das das Training jedesmal bei mir hinterlässt.

Ein herrlicher Tag, der einen wunderbaren Frühling verspricht.





Mein alter Kletterbaum (oder ist es eine Bäumin?), ein Ahorn, hatte schon exakt die gleiche Größe wie heute, als ich in ihm als kleiner Bube nach Höherem strebte. Immerhin, die Lust am Klettern ist heute auch noch genauso groß.


Schwer zu verdauen, dass gar nicht so weit entfernt gemordet und gestorben wird.

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Samstag, 26. März 2022
Wenn Finanzbeamte wie Handelsvertreter wären
Ein Finanzbeamter meinte, dass er mich um meinen Job beneiden würde. Frei zu entscheiden, ob und wann man ins Büro geht oder Homeoffice macht, zu bestimmen, wie lange man am Tag arbeitet und mit welchen Kunden man sich unterhält und mit welchen nicht, das stelle er sich überaus angenehm vor.


Darauf antwortete ich: "Ja, und es gibt keine Pension, Du musst Dich privat kranken- und sozialversichern, es gibt auch kein Gehalt. Du wirst nicht für Arbeitsstunden bezahlt, sondern für konkrete Produktion. Das hieße in Deinem Fall Steuerbescheide nach Stückzahl, sagen wir mal 50 Euro pro Bescheid, einige Hundert Euro, wenn es Großverdiener oder Firmenkunden sind. Wenn Du zuwenig bei einem Achtstundentag verdienst kannst Du ja Nachtschichten einlegen oder mal ein Wochenende durcharbeiten. Du kannst aber auch Hilfsassistenten einstellen, die für Dich die Kopierarbeiten, Scannen, Postverkehr usw. erledigen damit Du auf höhere Stückzahlen durch Konzentration der Kerntätigkeit kommst. Die kriegen dann pro Bescheid ein Fünftel Deines Honorars ausgezahlt ohne dass Dir dies abgezogen wird, und Du wirst bei Betriebsfeiern belobigt und mit einer Flasche Champagner ausgezeichnet."

Er war not amused.

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Donnerstag, 24. März 2022
Vergesst nicht Boris Romanchenko
Erschütternde Geschichte, die Bersarin da präsentiert.
In Seine Rede möchte ich so, wie er sie vorträgt nicht einstimmen, die Worte vom "freien Westen" schmecken mir stets schal, hinsichtlich des verbrecherischen Charakters des Putinismus sind wir uns aber völlig einig.

https://bersarin.wordpress.com/2022/03/24/was-von-einem-leben-ubrigblieb-boris-romanchenko/

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Mittwoch, 23. März 2022
Die Mongolen kommen!
In der Innenstadt ging hinter mir ein Paar. Beide sahen ostasiatisch aus, etwa wie ChinesInnen oder JapanerInnen, aber mit dunklerem Teint, eher so der Hautfarbe von Inuit oder Comanchen. Was die sprachen klang mir aber gar nicht wie der gewohnte Sound ostasiatischer Sprachen, weder wie Mandarin, Kantonesisch, Japanisch oder Vietnamesisch, sondern vom phonetischen Substrat eher so, als ob man Arabisch und Ungarisch durcheinandergewürfelt hätte. Also keine konkreten Wörter dieser Sprachen, sondern Lautbildungen mit Konsonanten wie "Kchr", Zischlauten und Ö, Ü, und "Kchörü" oder Ähnlichem.

Könnte das Mongolisch sein?

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