Sonntag, 27. März 2022
Gedan, Shodan, Yodan!
Ich Ni San Shi Go Rok Sich Hoch Kyu Ju!

Heute High Speed karatiert, kombiniert mal wieder mit einem beinharten Krafttraining - 20 Liegestütze, dann in Liegestützhaltung auf der Stelle laufen, dann Beine in den Spagat, Hacken zusammenschlagen, fünfmal wiederholen, wieder 20 Liegestütze und so weiter, bis 100 Liegestütze geschafft sind, dann Schattenboxen, runter in den Liegestütz, dann Luftsprung, runter in den Liegestütz, Luftsprung usw. Der Sound war aus Tarantino- und Rodriguez- Filmen, aber im Original wohl eher "One two three four, i love the Marine Corps".

Am Rande unterhielt ich mich mit unsererer Mikrobiologin über die einige Blogs weiter verbreitete Behauptung, mit Vitamin D3 Supplimentation plus Zink und Thymoquinon könne man Covid 19 Prophylaxe betreiben. Sie antwortete, es sei richtig dass das zelluläre Immunsystem durch Vitamin D3 und Zink gesteuert wird und ein ausreichend hoher Spiegel Voraussetzung sei dass es überhaupt funktioniere. Der Rest der Erzählung sei völliger Unsinn. Nach der Logik würde ja niemand überhaupt eine Infektionskrankheit bekommen, der mit Vitamin D3 supplemetiere. Ich erzählte Ihr die chronistische Argumentation im Zusammenhang und sie erwiderte, einen medizinisch dermaßen falschen Unfug habe sie noch nie gehört.

Anschließend ging ich in die Sauna, und dann wanderte ich durch die frühlingshaft erwachende Stadt - euphorisiert von dem somatisierten Glücksgefühl, das das Training jedesmal bei mir hinterlässt.

Ein herrlicher Tag, der einen wunderbaren Frühling verspricht.





Mein alter Kletterbaum (oder ist es eine Bäumin?), ein Ahorn, hatte schon exakt die gleiche Größe wie heute, als ich in ihm als kleiner Bube nach Höherem strebte. Immerhin, die Lust am Klettern ist heute auch noch genauso groß.


Schwer zu verdauen, dass gar nicht so weit entfernt gemordet und gestorben wird.

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Darin, in solcher Aktivität, solchem Trainieren und Spazieren tust Du auch gut. Und vor allem ist der Blick auf solche Traditionen und auf diese Momente von Kindheit wichtig, weil es zeigt, daß da etwas ist, was anders sein könnte. Auch wenn es damals schon nicht anders war - aber an diese Dinge eben heftet sich das Auge und darin liegen ja genau auch die Reflexionsmomente, an denen sich Benjamins und Adornos Kritische Theorie entzündet, wenn sie - wie in Berliner Kindheit, in Denkbilder oder in den "Minima Moralia" und anderen Aphorismen Adornos - solches Detail aus dem Alltag in den Blick nehmen.

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Dazu fällt mir spontan Adornos Diktum ein, dass die alten gußeisernen Pissoirs von Paris eine Humanität verkörpern, die der preußischen Akkuratesse entgegensteht.

Ja, und ich pflege mein inneres Kind. Ich komme mir selbst sicherlich nicht abhanden, trotz aller Wechselfälle des Lebens. Mein eigener familiärer Hintergrund, der zwischen Bildungsbürgertum, Proletariat und Bauernstand aufgespannt ist (Aufsteigerfamilie) spielt da eine erhebliche Rolle.

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Sensei ni re!
Mal ein wirklich angenehmer Beitrag. Sehr schön die Ausgewogenheit der unterschiedlichen angesprochenen Inhalte. Die kleine Form in Reinform.

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