Montag, 27. März 2006
Die Wahl in Sachsen-Stillstand
che2001, 00:38h
OKAY, Große Koalition bestätigt den Bundestrend, aber die Wahlbeteiligung... nur noch 15 % des Wahlvolks haben Böhmer gewählt. Geht der Trend jetzt dahin, dass den Leuten Politik scheißegal ist? Dass es sie nicht mehr interessiert, wer sie verarscht?
Gute Nacht!
Gute Nacht!
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nielso,
Montag, 27. März 2006, 21:32
In deinem Kommentar steckt ja schon eine gewisse Ironie: Wieso sollte es den Leuten denn auch wichtig sein WER sie verarscht wenn sie doch so oder so verarscht werden...
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auch-einer,
Dienstag, 28. März 2006, 10:33
könnte auch mit den alternativen zusammenhängen, die zur wahl gestanden haben. damit könnte man leben.
könnte eine ankündigung dafür sein, dass die nächste ausserparlamentarische opposition aus der braunen ecke kommt. schauen wir mal.
zunächst interessant doch eher die frage, mit wem die spd in sachsen-anhalt koalieren wird, und ob und wie bullerjahn die folgerungen aus seinem 2020-papier umsetzen wird.
könnte eine ankündigung dafür sein, dass die nächste ausserparlamentarische opposition aus der braunen ecke kommt. schauen wir mal.
zunächst interessant doch eher die frage, mit wem die spd in sachsen-anhalt koalieren wird, und ob und wie bullerjahn die folgerungen aus seinem 2020-papier umsetzen wird.
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che2001,
Dienstag, 28. März 2006, 10:42
@dass die nächste ausserparlamentarische opposition aus der braunen ecke kommt - Hoffentlich nicht. Was das Bullerjahn-Papier angeht, könnte das auf die totale Kahlschlag-und Austeritätspolitik hinauslaufen, die noch die FDP rechts überholt, oder auf ein wirklich sinnvolles Einsparen redundanter Mittel. Die Arbeitslosigkeit jedenfalls verringert er damit nicht. Mir sind die Ingenieurstypen in der Politik nicht geheuer.
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loellie,
Dienstag, 28. März 2006, 16:40
Das mit der Braunen - APO kann ich nu ueberhaupt nicht nachvollziehn. Sonst haettense se ja gewaehlt.
Bei der geringen Wahlbeteiligung wundert mich, dass die Rechten es nicht in den Landtag geschafft haben.
Bei der geringen Wahlbeteiligung wundert mich, dass die Rechten es nicht in den Landtag geschafft haben.
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auch-einer,
Mittwoch, 29. März 2006, 16:17
jedenfalls gehe ich davon aus, dass die neuen alten nazis - z, b. die in halberstadt - noch immer da sind, wo sie auch vor den wahlen waren, ob die jetzt ihr kreuz bei der dvu machen oder nicht. mal sehen, was passiert, wenn da das nächste mal einer von der npd kandidiert. und bis dahin wird ihre politik gewissermasse zwangsläufig eine ausserparlamentarische sein, obwohl das von mir anders gemeint war.
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auch-einer,
Mittwoch, 29. März 2006, 16:34
die ingenieurstypen in der politik
sind die, die gleich nach den pastoren in der politik gekommen sind. genau, wo sind denn die ganzen priester, die in wendezeiten das grosse wort geführt haben?
ich schätze mal, die haben gemerkt, dass man als pfarrer sein geld ruhiger verdient. so viel zu tun haben die auch nicht mehr, das mit dem anschwellenden kirchenbesuch in der wende- und nachwendezeit hat sich rasch gegeben. ist denen so nur recht, haben sie wenigstens ihre ruhe.
könnte auch damit zusammenhängen, dass ingenieur die mittlere leitungsebene in den industriebetrieben der ddr war. da waren nicht wenig ingenieure und davon sind jetzt viele arbeitslos, so dass sich da der eine oder andere schon was anderes gesucht hat. und, wie gesagt, fürs beitrittsgebiet sind die diäten eines landtagsabgeordneten vergleichsweise üppig.
sind die, die gleich nach den pastoren in der politik gekommen sind. genau, wo sind denn die ganzen priester, die in wendezeiten das grosse wort geführt haben?
ich schätze mal, die haben gemerkt, dass man als pfarrer sein geld ruhiger verdient. so viel zu tun haben die auch nicht mehr, das mit dem anschwellenden kirchenbesuch in der wende- und nachwendezeit hat sich rasch gegeben. ist denen so nur recht, haben sie wenigstens ihre ruhe.
könnte auch damit zusammenhängen, dass ingenieur die mittlere leitungsebene in den industriebetrieben der ddr war. da waren nicht wenig ingenieure und davon sind jetzt viele arbeitslos, so dass sich da der eine oder andere schon was anderes gesucht hat. und, wie gesagt, fürs beitrittsgebiet sind die diäten eines landtagsabgeordneten vergleichsweise üppig.
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loellie,
Mittwoch, 29. März 2006, 20:57
Vielleicht seh ich das auch zu entspannt, aber wenn ich APO hoere denke ich an eine Bewegung die auch was bewegen kann.
Ossis sind weder duemmer noch faschistischer als wessis, auch wenn mancher wessi dies nicht wahrhaben will. Auch ein Ossi begreift, dass er nur und ausschliesslich Nachteile hat wenn er seine Stimme einer Partei gibt die fuer neolib Politik steht. Da aber im Bund 90% der Abgeordneten neolib sind, im Land dank PDS etwas weniger, KANN man doch garnicht mehr waehlen gehn. (Zumindest wenn man was gegen Oscar Gisy hat und nicht auf MLPD ausweichen moechte)
Rennt doch nicht jeder Moehre hinterher die euch der VS vor die Nase haellt. "Der Feind" sitzt in Berlin und nicht in Sachsen.
Falls sich jemals ein brauner Mob anschickt die Waschmaschine zu zerlegen liegt das daran, dass mann ihnen den Vortritt gelassen hat. Oder wie sagte der Dicke mal? Wer zu spaet kommt den bestraft das Leben.
Ich frag mich halt immer wieder was das Getue um etwaige Provinzpossen soll (Wecker konzert). Was waere denn real anders wenn die NPD den Bundeskanzler stellt. Das ist mein Ernst. Abgesehen davon, das dadurch die gesellschafftliche und politische Entwicklung in der wir uns befinden, beschleunigt wird?
Und komm mir jetzt keiner mit "wehret den Anfaengen" oder "nie wieder". Es kann naemlich nicht meher anfangen weil es nie aufgehoert hat. 100 Millionen Menschen, die jedes Jahr an Dreck und Elend kreppieren. Auf der ganzen Welt, jeden Tag.
Ossis sind weder duemmer noch faschistischer als wessis, auch wenn mancher wessi dies nicht wahrhaben will. Auch ein Ossi begreift, dass er nur und ausschliesslich Nachteile hat wenn er seine Stimme einer Partei gibt die fuer neolib Politik steht. Da aber im Bund 90% der Abgeordneten neolib sind, im Land dank PDS etwas weniger, KANN man doch garnicht mehr waehlen gehn. (Zumindest wenn man was gegen Oscar Gisy hat und nicht auf MLPD ausweichen moechte)
Rennt doch nicht jeder Moehre hinterher die euch der VS vor die Nase haellt. "Der Feind" sitzt in Berlin und nicht in Sachsen.
Falls sich jemals ein brauner Mob anschickt die Waschmaschine zu zerlegen liegt das daran, dass mann ihnen den Vortritt gelassen hat. Oder wie sagte der Dicke mal? Wer zu spaet kommt den bestraft das Leben.
Ich frag mich halt immer wieder was das Getue um etwaige Provinzpossen soll (Wecker konzert). Was waere denn real anders wenn die NPD den Bundeskanzler stellt. Das ist mein Ernst. Abgesehen davon, das dadurch die gesellschafftliche und politische Entwicklung in der wir uns befinden, beschleunigt wird?
Und komm mir jetzt keiner mit "wehret den Anfaengen" oder "nie wieder". Es kann naemlich nicht meher anfangen weil es nie aufgehoert hat. 100 Millionen Menschen, die jedes Jahr an Dreck und Elend kreppieren. Auf der ganzen Welt, jeden Tag.
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noergler,
Donnerstag, 30. März 2006, 06:05
Was anders wäre? Sie würden Hartz 4 abschaffen, und es wäre eine Ermunterung für die Wehrsportgruppen und die Asylbewerberheimanzünder.
Der Nörgler wäre Sprachbeauftragter der Bundesregierung und würde von höherer Warte aus der loellie erklären, wie man "krepieren" schreibt.
Der Nörgler wäre Sprachbeauftragter der Bundesregierung und würde von höherer Warte aus der loellie erklären, wie man "krepieren" schreibt.
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logog,
Donnerstag, 30. März 2006, 06:47
der werte noergler möge sich bitte mal nicht über tippfehler mokieren, sondern sich der herz- und denkschwächen minder- und überverbildeter bewohner dieses planeten mit wohlwollender schärfe widmen. das steht ihm wesentlich besser zu gesicht.
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che2001,
Donnerstag, 30. März 2006, 11:13
Nun, Loellie, meine Antwort darauf ist: "Kein Fußbreit den Faschisten, schlagt das braune Pack, wo ihr es trefft!"
Die neuen Länder sind für Menschen schwarzer oder gelber Hautfarbe außerhalb von Gegenden wie Rostock-Warnemünde, Dresden-Neustadt oder dem Univiertel von Weimar No-Go-Area; so war von einem Schwarzafrikaner zu vernehmen, dort lebende Landsleute wären nur deswegen ihres Lebens sicher, weil sie regelmäßig mit einem "Commander" in einem Steinbruch mit scharfen schusswaffen trainieren würden und dabei von ebenfalls dort trainierenden Naziglatzen gesehen wurden. Bei einem Besuch in Stralsund am Vatertag war mein erster Eindruck in der Stadt der Auftritt einer Gruppe mit "Heil Hitler" grüßender Glatzen, von denen ebenfalls einer eine scharfe Pistole mit sich führte, mit der er in die Luft schoss. Nachdem wir dafür gesorgt hatten, dass die Leute einfuhren, wurde uns gesagt, die anzuzeigen würde sich sonst niemand trauen, normalerweise passiere da nie was (wir hatten der Polizei natürlich auch mitgeteilt, dass ein Journalist und ein Anwalt zu unserer Gruppe gehörten und dass wir ein Nichttätigwerden der Polizei sofort an die Öffentlichkeit bringen würden). Ich will solche Verhältnisse nicht. Wäre die NPD an der Macht, was sie nie sein wird, würde sich die Frage des Widerstands, mit allen Konsequenzen, die das bedeutet, nicht einmal mehr stellen. Was das durch neoliberale Politik bedingte Verrecken in der ganzen Welt angeht - glaubst Du, Forcierung faschistischer Lösungen würde dagegen helfen? Der Teufel wurde schon mit Baal Zaboth ausgetrieben, das geht aber nicht umgekehrt.
Die neuen Länder sind für Menschen schwarzer oder gelber Hautfarbe außerhalb von Gegenden wie Rostock-Warnemünde, Dresden-Neustadt oder dem Univiertel von Weimar No-Go-Area; so war von einem Schwarzafrikaner zu vernehmen, dort lebende Landsleute wären nur deswegen ihres Lebens sicher, weil sie regelmäßig mit einem "Commander" in einem Steinbruch mit scharfen schusswaffen trainieren würden und dabei von ebenfalls dort trainierenden Naziglatzen gesehen wurden. Bei einem Besuch in Stralsund am Vatertag war mein erster Eindruck in der Stadt der Auftritt einer Gruppe mit "Heil Hitler" grüßender Glatzen, von denen ebenfalls einer eine scharfe Pistole mit sich führte, mit der er in die Luft schoss. Nachdem wir dafür gesorgt hatten, dass die Leute einfuhren, wurde uns gesagt, die anzuzeigen würde sich sonst niemand trauen, normalerweise passiere da nie was (wir hatten der Polizei natürlich auch mitgeteilt, dass ein Journalist und ein Anwalt zu unserer Gruppe gehörten und dass wir ein Nichttätigwerden der Polizei sofort an die Öffentlichkeit bringen würden). Ich will solche Verhältnisse nicht. Wäre die NPD an der Macht, was sie nie sein wird, würde sich die Frage des Widerstands, mit allen Konsequenzen, die das bedeutet, nicht einmal mehr stellen. Was das durch neoliberale Politik bedingte Verrecken in der ganzen Welt angeht - glaubst Du, Forcierung faschistischer Lösungen würde dagegen helfen? Der Teufel wurde schon mit Baal Zaboth ausgetrieben, das geht aber nicht umgekehrt.
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loellie,
Donnerstag, 30. März 2006, 21:49
Man koennte ja auch mal zusammen ein Bier trinken anstatt sich gegenseitig die Koepfe einzuschlagen.
Ich fand es schon immer erstaunlich, wie schnell bekennende Antifaschisten zu Untermenschenrhetorik wechseln, wenn man einen solchen Vorschlag macht.
Auch ich war aufgrund des Vorfalls in Rostock bestuerzt und geschockt. Was ich allerdings bis heute spuere, ist ein fahler, noch immer eher undefinierter Beigeschmack, der durch die ein oder zwei Tage spaeter im TV ausgestrahlte "Elefantenrunde", bei der sich Spitzenpolitiker aller Parteien gegenseitig auf die Schulter klopften, was fuer tolle Demokraten sie seien, ausgeloest wurde. Vielleicht bin ich ja paranoid, aber mich macht solche Einhelligkeit stutzig und gelegentlich sehr nachdenklich. Auch wenn diese Nachdenklichkeit 15 Jahre dauert.
Ich werd einfach nicht gerne verkackeiert, wenn sich Demokratiefeinde in Amt und Wuerde hinstellen und sagen "dort sind die Demokratiefeinde", dabei aber unterschlagen, dass die offen demokratiefeindlichen Parteien und Gruppen, im Gegensatz zu einem Innenminister, garnicht die Moeglichkeit haben der Demokratie zu schaden. Das siehst du ja auch so (oder so aehnlich).
Die konkret lebensbedrohende Situation, die Gefahr in der sich gerade Afrikaner im Osten befinden, sehe ich eher als sozio-kulturelles denn als politisches Problem. IMHO geht es dabei in erster Linie um das kanalisieren von Aggression und Gewalt. Da koennen die so laut sieg heil bruellen wie sie wollen. Wenn keine Afrikaner mehr da waeren, pruegelt man sich wieder mit den Fans vom anderen Fussballclub oder dem Mob vom Nachbardorf.
Gut, die Zeit als ich Kontakte zu rechten Glatzen hatte ist fast ein viertel Jahrhundert her. Und Kontakte klingt nach mehr als da war. Aber sie waren mal meine Spielkameraden und Mitschueler. Drei, von viel zu vielen, haben Jahre spaeter unabhaenig von einander gesagt, das meine sture Weigerung sie auszugrenzen, trotz diametral gegensaetzlicher Positionen und Lebensmodellen, ein Konflikt fuer sie war, der letztenendes dazu fuehrte, dass sie sich von der Gruppe wieder loessten.
Ich konnte sie einfach nicht verachten da wir, zwar aus unterschiedlichen Gruenden, aber in der gleichen Entwicklungsphase, von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Mir war das schurz, im Gegenteil, ich hab mir 'jetzt erst recht' aus Trotz mein Leben so eingerichtet wie ich es haben wollte. Meine "Kumpels" waeren an dieser Ausgrenzung aber zerbrochen, haetten sie sich nicht in die letzte Gesellschaftsgruppe gefluechtet, die sie noch haben wollte.
Che, ehrlich gesagt bin ich mir nicht im Klaren ob du mit deiner Antwort zurueckprovozieren wolltest, oder ich mich mal wieder so quer ausgedrueckt habe, dass man meinen Kommentar als Aufforderung zum Wegschauen verstehen kann. Das waer mir jetzt wirklich peinlich.
Nein, auch ich will solche Zustaende nicht.
PS
Es waere wohl eher der Versuch den Teufel mit dem Teufel auszutreiben. Und das sieht nicht realistisch aus. Es sei denn er lacht sich darueber tot.
Ich fand es schon immer erstaunlich, wie schnell bekennende Antifaschisten zu Untermenschenrhetorik wechseln, wenn man einen solchen Vorschlag macht.
Auch ich war aufgrund des Vorfalls in Rostock bestuerzt und geschockt. Was ich allerdings bis heute spuere, ist ein fahler, noch immer eher undefinierter Beigeschmack, der durch die ein oder zwei Tage spaeter im TV ausgestrahlte "Elefantenrunde", bei der sich Spitzenpolitiker aller Parteien gegenseitig auf die Schulter klopften, was fuer tolle Demokraten sie seien, ausgeloest wurde. Vielleicht bin ich ja paranoid, aber mich macht solche Einhelligkeit stutzig und gelegentlich sehr nachdenklich. Auch wenn diese Nachdenklichkeit 15 Jahre dauert.
Ich werd einfach nicht gerne verkackeiert, wenn sich Demokratiefeinde in Amt und Wuerde hinstellen und sagen "dort sind die Demokratiefeinde", dabei aber unterschlagen, dass die offen demokratiefeindlichen Parteien und Gruppen, im Gegensatz zu einem Innenminister, garnicht die Moeglichkeit haben der Demokratie zu schaden. Das siehst du ja auch so (oder so aehnlich).
Die konkret lebensbedrohende Situation, die Gefahr in der sich gerade Afrikaner im Osten befinden, sehe ich eher als sozio-kulturelles denn als politisches Problem. IMHO geht es dabei in erster Linie um das kanalisieren von Aggression und Gewalt. Da koennen die so laut sieg heil bruellen wie sie wollen. Wenn keine Afrikaner mehr da waeren, pruegelt man sich wieder mit den Fans vom anderen Fussballclub oder dem Mob vom Nachbardorf.
Gut, die Zeit als ich Kontakte zu rechten Glatzen hatte ist fast ein viertel Jahrhundert her. Und Kontakte klingt nach mehr als da war. Aber sie waren mal meine Spielkameraden und Mitschueler. Drei, von viel zu vielen, haben Jahre spaeter unabhaenig von einander gesagt, das meine sture Weigerung sie auszugrenzen, trotz diametral gegensaetzlicher Positionen und Lebensmodellen, ein Konflikt fuer sie war, der letztenendes dazu fuehrte, dass sie sich von der Gruppe wieder loessten.
Ich konnte sie einfach nicht verachten da wir, zwar aus unterschiedlichen Gruenden, aber in der gleichen Entwicklungsphase, von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Mir war das schurz, im Gegenteil, ich hab mir 'jetzt erst recht' aus Trotz mein Leben so eingerichtet wie ich es haben wollte. Meine "Kumpels" waeren an dieser Ausgrenzung aber zerbrochen, haetten sie sich nicht in die letzte Gesellschaftsgruppe gefluechtet, die sie noch haben wollte.
Che, ehrlich gesagt bin ich mir nicht im Klaren ob du mit deiner Antwort zurueckprovozieren wolltest, oder ich mich mal wieder so quer ausgedrueckt habe, dass man meinen Kommentar als Aufforderung zum Wegschauen verstehen kann. Das waer mir jetzt wirklich peinlich.
Nein, auch ich will solche Zustaende nicht.
PS
Es waere wohl eher der Versuch den Teufel mit dem Teufel auszutreiben. Und das sieht nicht realistisch aus. Es sei denn er lacht sich darueber tot.
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che2001,
Freitag, 31. März 2006, 01:20
Loellie, das ist schon okay. Einer meiner türkischen Kumpels aus der Jugend landete bei den Grauen Wölfen. Zur Politikerrunde fäölt mir Degenhardt ein: "Und wer alt war, galt als weise. Und wer dick war, galt als stark. Und den fetten Greisen glaubte man aufs Wort und ohne Arg." oder auch Brecht: "Als mir der Magen knurrte, schlief ich vor Hunger ein. Und als ich erwachte, hörte ich sie Deutschland, erwache schrein. Und als ich marschierte, marschierte neben mir ein dicker Bauch. Und als ich Brot uind Arbeit Bschrie, da schrie der Dicke das auch. Ich wollte nach links marschieren, nach rechts marschierte er. Da ließ ich mich kommandieren und lief blind hinterher."
Als wir gegen Rassismus demonstrierten und die Bullen gingen auf uns los, empfingen wir sie mit: "Wo wart ihr in Rostock?"
Ein einschneidendes Erlebnis war auch das hier:
http://che2001.blogger.de/stories/409969/
Bei Deinem Kommentar war ich mir in der Tat nicht sicher. Ich dachte bei dem Hinweis, dass es ja nie aufgehört hat auch an so eine Denkweise wie die des Leuchtenden Pfades, dass der Kampf der Armen der Dritten Welt (Die echten Verdammten dieser Erde) durchaus beinhalten könnte, die Bewohner der reichen Länder als Solche durch Drogen etc. zugrundegehen zu lassen, um den armen Völkern Bewegungsmöglichkeiten zu verschaffen. Ausgrenzungen von Leuten von unten, die linke Sprachregelungen nicht beherrschten durch akademische oder subkulturell festgelegte Linke kenne ich zur Genüge und fand ich immer zum Kotzen. Wenn ich schreibe wie ein Professor, dann tue ich das, weil das nunmal meine Sprache ist. Ich bin Dr. der Geschichte und Politikwissenschaft, darauf bilde ich mir nichts ein, es ist einfach das, was ich bin. Ich schaue auf keinen Malocher oder sonstwen herab und akzeptiere jeden erstmal als den/die, der er/sie ist. Wir sollten hochhalten, was uns verbindet, nicht, was uns trennt.
Oder, ganz pathetisch, im Geist meines Namenspatrons (dessen Ansichten ich durchaus nicht im Einzelnen teile): Wir werden keine Proletarier, Ausgegrenzte, Neger, Rothäute, Jidden, Chicanos, Außenseiter, Gooks, Fidschis mehr sein, sondern Menschen. Wir werden Menschen sein, oder die Welt wird untergehen bei unserem Versuch, es zu werden.
Ich hatte einmal eine geistig ganz fitte Bekannte aus dem Pennermilieu, die meinte: "Wir Asos, die Kanaken und die Linksfreaks stehn zusammen gegen die Bonzen!"
Das war jetzt vielleicht etwas Sozialromantik, ein Begriff, den ich nicht liebe, aber ich wollte nur mal klarmachen: Ich kenne die Abgründe dieser Gesellschaft und bin kein abgehobener Linksintelektueller. Letzeres ja, aber nicht abgehoben.
Als wir gegen Rassismus demonstrierten und die Bullen gingen auf uns los, empfingen wir sie mit: "Wo wart ihr in Rostock?"
Ein einschneidendes Erlebnis war auch das hier:
http://che2001.blogger.de/stories/409969/
Bei Deinem Kommentar war ich mir in der Tat nicht sicher. Ich dachte bei dem Hinweis, dass es ja nie aufgehört hat auch an so eine Denkweise wie die des Leuchtenden Pfades, dass der Kampf der Armen der Dritten Welt (Die echten Verdammten dieser Erde) durchaus beinhalten könnte, die Bewohner der reichen Länder als Solche durch Drogen etc. zugrundegehen zu lassen, um den armen Völkern Bewegungsmöglichkeiten zu verschaffen. Ausgrenzungen von Leuten von unten, die linke Sprachregelungen nicht beherrschten durch akademische oder subkulturell festgelegte Linke kenne ich zur Genüge und fand ich immer zum Kotzen. Wenn ich schreibe wie ein Professor, dann tue ich das, weil das nunmal meine Sprache ist. Ich bin Dr. der Geschichte und Politikwissenschaft, darauf bilde ich mir nichts ein, es ist einfach das, was ich bin. Ich schaue auf keinen Malocher oder sonstwen herab und akzeptiere jeden erstmal als den/die, der er/sie ist. Wir sollten hochhalten, was uns verbindet, nicht, was uns trennt.
Oder, ganz pathetisch, im Geist meines Namenspatrons (dessen Ansichten ich durchaus nicht im Einzelnen teile): Wir werden keine Proletarier, Ausgegrenzte, Neger, Rothäute, Jidden, Chicanos, Außenseiter, Gooks, Fidschis mehr sein, sondern Menschen. Wir werden Menschen sein, oder die Welt wird untergehen bei unserem Versuch, es zu werden.
Ich hatte einmal eine geistig ganz fitte Bekannte aus dem Pennermilieu, die meinte: "Wir Asos, die Kanaken und die Linksfreaks stehn zusammen gegen die Bonzen!"
Das war jetzt vielleicht etwas Sozialromantik, ein Begriff, den ich nicht liebe, aber ich wollte nur mal klarmachen: Ich kenne die Abgründe dieser Gesellschaft und bin kein abgehobener Linksintelektueller. Letzeres ja, aber nicht abgehoben.
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auch-einer,
Freitag, 31. März 2006, 11:51
"Ossis sind weder duemmer noch faschistischer als wessis, auch wenn mancher wessi dies nicht wahrhaben will."
nach meinen beobachtungen sind zwischen siebzig und achtzig prozent der bürger neufünflands ausländerfeindlich. quer durch alle schichten, quer durch alle parteipräferenzen. richtig ist, dass wer keine ausländer hat, sich welche macht. die russlanddeutschen umsiedler eignen sich besonders gut.
am allermeisten freue ich ich über die alten russenknechte, die jetzt die allerbesten deutschen sein wollen. übrigens erkenne ich hinter dem die aussage: und ihr wessis seid auch keine deutschen. die aussage, dass dahinter ein vulgärer antiamerikanismus steht, und dahinter ein ganz gewöhnlicher antisemitismus, wie er schon den sa-mann zierte, spare ich mir.
da ich nicht mehr in der alten republik zugange bin, kann ich nicht sagen, ob das dort inzwischen genauso ist, wenn dem so wäre, müsste man das brandt-zitat: nun muss zusammenwachsen, was zusammengehört unter einem ganz neuen aspekt sehen.
nach meinen beobachtungen sind zwischen siebzig und achtzig prozent der bürger neufünflands ausländerfeindlich. quer durch alle schichten, quer durch alle parteipräferenzen. richtig ist, dass wer keine ausländer hat, sich welche macht. die russlanddeutschen umsiedler eignen sich besonders gut.
am allermeisten freue ich ich über die alten russenknechte, die jetzt die allerbesten deutschen sein wollen. übrigens erkenne ich hinter dem die aussage: und ihr wessis seid auch keine deutschen. die aussage, dass dahinter ein vulgärer antiamerikanismus steht, und dahinter ein ganz gewöhnlicher antisemitismus, wie er schon den sa-mann zierte, spare ich mir.
da ich nicht mehr in der alten republik zugange bin, kann ich nicht sagen, ob das dort inzwischen genauso ist, wenn dem so wäre, müsste man das brandt-zitat: nun muss zusammenwachsen, was zusammengehört unter einem ganz neuen aspekt sehen.
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auch-einer,
Freitag, 31. März 2006, 11:55
"Die konkret lebensbedrohende Situation, die Gefahr in der sich gerade Afrikaner im Osten befinden, sehe ich eher als sozio-kulturelles denn als politisches Problem. IMHO geht es dabei in erster Linie um das kanalisieren von Aggression und Gewalt."
wobei in den städten mit hohem ausländeranteil schon die alleinige überzahl - und deren entschiedenheit, jeden körperlichen angriff auch körperlich zurückzuweisen - für eine entsprechende pazifierung der völkischen sorgt.
wobei in den städten mit hohem ausländeranteil schon die alleinige überzahl - und deren entschiedenheit, jeden körperlichen angriff auch körperlich zurückzuweisen - für eine entsprechende pazifierung der völkischen sorgt.
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che2001,
Freitag, 31. März 2006, 12:50
In den Zeiten härtester Naziaufmärsche galt immer der Grundsatz: "Sag den Kurden Bescheid!"
Köstlich auch das Erlebnis, als eine Horde Naziglatzen in mordbrennerischer Absicht ein Flüchtlingswohnheim angriff, das geschlossen mit Mitgliedern der Al Fatah und der PFLP belegt war.
Köstlich auch das Erlebnis, als eine Horde Naziglatzen in mordbrennerischer Absicht ein Flüchtlingswohnheim angriff, das geschlossen mit Mitgliedern der Al Fatah und der PFLP belegt war.
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loellie,
Freitag, 31. März 2006, 21:31
Köstlich auch das Erlebnis, als eine Horde Naziglatzen in mordbrennerischer Absicht ein Schwulenlokal angriff, in dem ich gerade noch rechtzeitig meine beiden einsahmen Gaeste aus dem hinteren Notausgang ausschleusen konnte. Um den Rolladen herunterzulassen war's schon zu spaet. In meiner Not habe ich die Aggression der Jungs einfach ignoriert und sie wie normale Gaeste behandelt. Einer hatte es noch geschafft einen Tisch umzuwerfen und zwei Glaeser und nen Ascher zu zerdeppern. Todesmutig warf ich mich einem zweiten mit den Worten entgegen:" Pass auf, da ist alles voll mit Glas! Nicht das du dich noch verletzt" Er waere ohne mein Eingreifen mit seinem leichten Schuhwerk in die Scherben getreten.
Waehrend sich an forderster Front die erste Unsicherheit breitmachte, war aus der zweiten Reihe ein schwer enttaeuschtes "Hier ist ja gar keiner" zu hoeren. "Nee, um die Zeit ist hier nie was los. Wochenende, so um einse zweie ist die Bude voll. Wie ist das jetzt mit dem Bier? Meine zwei einzigen Gaeste habt ihr mir ja gerade vergrault."
Ich versteh bis heute nicht, warum die jungen Herren meine Einladung ausschlugen und sich statt dessen, wie erwischte Schulkinder ihres Weges trollten.
Merke: Das mit dem biertrinken statt glatzeneinhaun sagt sich in der Theorie leichter als es sich in der Praxis umsetzen laesst.
Diese Zote kannst du definitiv unter der Rubrik 'Mehr Glueck als Verstand' abheften.
Waehrend sich an forderster Front die erste Unsicherheit breitmachte, war aus der zweiten Reihe ein schwer enttaeuschtes "Hier ist ja gar keiner" zu hoeren. "Nee, um die Zeit ist hier nie was los. Wochenende, so um einse zweie ist die Bude voll. Wie ist das jetzt mit dem Bier? Meine zwei einzigen Gaeste habt ihr mir ja gerade vergrault."
Ich versteh bis heute nicht, warum die jungen Herren meine Einladung ausschlugen und sich statt dessen, wie erwischte Schulkinder ihres Weges trollten.
Merke: Das mit dem biertrinken statt glatzeneinhaun sagt sich in der Theorie leichter als es sich in der Praxis umsetzen laesst.
Diese Zote kannst du definitiv unter der Rubrik 'Mehr Glueck als Verstand' abheften.
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che2001,
Samstag, 1. April 2006, 18:42
Oder auch unter "praktisches Aikido", siehe:
http://che2001.blogger.de/stories/396394/
http://che2001.blogger.de/stories/396394/
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