Donnerstag, 21. Mai 2009
Kommste mit, meinen Kant verbrennen?
che2001, 20:03h
Hinsichtlich des haarsträubenden Antiadorno-Diskurses bei Lysis kann ich Momorulez und Nörgler nur noch zustimmen.
http://metalust.wordpress.com/2009/05/20/ja-ja-wer-zu-spat-kommt/#comments
Wenn man der Logik, der Lysis da unterliegt folgt, müsste man die Philosophie Kants verwerfen, weil der ein grantliger Besserwisser war, unbeabsichtigt den wissenschaftlichen Rassismus mitbegründete (in seinem Lexikon wurden sogar Hinweise gegeben, auf welche Weise der Neger zu peitschen sei) und dem Weltumsegler Forster sagte, es sei nicht nötig, empirisch die Welt zu erforschen, er hätte von Königsberg aus alles im Blick, weil er das Gedankensystem dazu besäße. Die Aristotelische Logik ist wertloser Unfug, weil Aristoteles Hauslehrer eines Tyrannen war. Von dem Protofaschisten Platon wollen wir gar nicht erst anfangen, oder diesem aristokratischen Antidemokraten Sokrates.
Spaßeshalber müssten wir auch DAS KAPITAL verwerfen, weil Marx als Person ein ziemlicher Macker war und außerdem eine völlig unaufgeräumte Wohnung hatte.
http://metalust.wordpress.com/2009/05/20/ja-ja-wer-zu-spat-kommt/#comments
Wenn man der Logik, der Lysis da unterliegt folgt, müsste man die Philosophie Kants verwerfen, weil der ein grantliger Besserwisser war, unbeabsichtigt den wissenschaftlichen Rassismus mitbegründete (in seinem Lexikon wurden sogar Hinweise gegeben, auf welche Weise der Neger zu peitschen sei) und dem Weltumsegler Forster sagte, es sei nicht nötig, empirisch die Welt zu erforschen, er hätte von Königsberg aus alles im Blick, weil er das Gedankensystem dazu besäße. Die Aristotelische Logik ist wertloser Unfug, weil Aristoteles Hauslehrer eines Tyrannen war. Von dem Protofaschisten Platon wollen wir gar nicht erst anfangen, oder diesem aristokratischen Antidemokraten Sokrates.
Spaßeshalber müssten wir auch DAS KAPITAL verwerfen, weil Marx als Person ein ziemlicher Macker war und außerdem eine völlig unaufgeräumte Wohnung hatte.
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kritik-und-kunst,
Freitag, 22. Mai 2009, 00:01
hmm, darüber muss ich nochmal schreiben.
über das viereck golo mann, arendt, adorno, sartre...die sich ALLE gegenseitig nicht groß mochten... hochinteressant!
Lysis hat nicht ganz unrecht, die verteidiger manns übersehen jedoch inakzeptable passagen in seiner dt. geschichte des 19. und 20. jhdts (passagen, in denen ein emigrant, man muss es so knallhart sagen, schlicht täterschutz betreibt).
über das viereck golo mann, arendt, adorno, sartre...die sich ALLE gegenseitig nicht groß mochten... hochinteressant!
Lysis hat nicht ganz unrecht, die verteidiger manns übersehen jedoch inakzeptable passagen in seiner dt. geschichte des 19. und 20. jhdts (passagen, in denen ein emigrant, man muss es so knallhart sagen, schlicht täterschutz betreibt).
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derherold,
Freitag, 22. Mai 2009, 04:12
Als ob nicht ganze Legionen von fortschrittlichen Künstlern, Intellektuellen, Hochschulprofessoren nonstop "Täterschutz" betrieben.
Originell fand ich die Aussage des Emigranten Golo M. über das "Dableiben" der Wirtschaftsbosse:
Es sei halt leichter mit einem Buchmanuskript als mit einer Fabrik unter´m Arm zu emigrieren.
Originell fand ich die Aussage des Emigranten Golo M. über das "Dableiben" der Wirtschaftsbosse:
Es sei halt leichter mit einem Buchmanuskript als mit einer Fabrik unter´m Arm zu emigrieren.
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tuc,
Sonntag, 24. Mai 2009, 13:53
Golo Manns politische Überzeugungen sind mir nicht sympathisch, und wie der sein Leben mit all der Selbstverleugnung lebte verdient auch nicht grade Hochachtung. Eher Mitleid.
Dass er „Täterschutz“ betrieben habe ist zwar nicht ganz falsch, aber wenn man kulant ist, kann man ihm anrechnen dass er eben auch Gefangener seiner Zeit war. Man weiß über die Epoche in der man selber lebt eben paradoxerweise sehr wenig. Nennen wirs Betriebsblindheit. Grade bei Historikern ein verbreitetes Phänomen, wie mir scheint.
Aber Golo Mann hat immerhin mit Wallenstein eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschrieben.
Ich würde ihm gerne mal auf die Schulter geklopft und gesagt haben: „Golo, du bist zwar ne alte Klemmschwuchtel und n konservativer Sack, aber schreiben kannste! Ick mag Dir!“
Dass er „Täterschutz“ betrieben habe ist zwar nicht ganz falsch, aber wenn man kulant ist, kann man ihm anrechnen dass er eben auch Gefangener seiner Zeit war. Man weiß über die Epoche in der man selber lebt eben paradoxerweise sehr wenig. Nennen wirs Betriebsblindheit. Grade bei Historikern ein verbreitetes Phänomen, wie mir scheint.
Aber Golo Mann hat immerhin mit Wallenstein eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschrieben.
Ich würde ihm gerne mal auf die Schulter geklopft und gesagt haben: „Golo, du bist zwar ne alte Klemmschwuchtel und n konservativer Sack, aber schreiben kannste! Ick mag Dir!“
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che2001,
Sonntag, 24. Mai 2009, 14:15
Vielleicht der konstruktivste Kommentar zu der ganzen Thematik;-)
By the way sollte man, was das Ausgangsthema angeht, wohl Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus", die "Studien zum autoritären Charakter" und die "Dialektik der Aufklärung" als Trias betrachtern, sonst funktioniert es nicht.
By the way sollte man, was das Ausgangsthema angeht, wohl Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus", die "Studien zum autoritären Charakter" und die "Dialektik der Aufklärung" als Trias betrachtern, sonst funktioniert es nicht.
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kritik-und-kunst,
Freitag, 22. Mai 2009, 00:45
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first_dr.dean,
Freitag, 22. Mai 2009, 01:01
unaufgeräumte Wohnung?!
Unerhört.
(das wusste ich noch nicht - ich werd jetzt mal zu Lysis rüberhoppen)
(das wusste ich noch nicht - ich werd jetzt mal zu Lysis rüberhoppen)
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auch-einer,
Freitag, 22. Mai 2009, 11:10
guter hinweis, danke.
eben bestelle ich mir stieber, spion des kanzlers.
mehr zu marx und seinen vordenkern bei berg, marxismus-leninismus.
eben bestelle ich mir stieber, spion des kanzlers.
mehr zu marx und seinen vordenkern bei berg, marxismus-leninismus.
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cassandra_mmviii,
Samstag, 23. Mai 2009, 20:54
Das mit der unordentlichen Wohnung ist keinesfalls zu tolerieren. Geputzte Fenster stehen der Revolution nicht im Weg!
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che2001,
Samstag, 23. Mai 2009, 21:14
Na ja, das mit dem Zusammenhang von übertriebener Ordentlichkeit und Totalitarismus einerseits und kreativem Chaos andererseits ist durchaus nicht von der Hand zu weisen.
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cassandra_mmviii,
Samstag, 23. Mai 2009, 21:55
Mir geht das Chaos mittlerweile nur noch auf den Senkel.
Ordnung als Mittel der Disziplinierung und Schikane will ich nicht wegdiskutieren, aber nur dass jemand seine Socken auf dem Schreibtisch neben der Kaffeetasse lagert macht ihn noch nicht zum Genie.
Ordnung als Mittel der Disziplinierung und Schikane will ich nicht wegdiskutieren, aber nur dass jemand seine Socken auf dem Schreibtisch neben der Kaffeetasse lagert macht ihn noch nicht zum Genie.
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