Freitag, 20. August 2010
Eine Zumutung mehr
Wenn ich sowas lese könnte ich sofort zuschlagen.

http://magazine.web.de/de/themen/beruf/karriere/11022712-Weniger-Urlaub-fuer-Arbeitnehmer.html


In recht vielen Betrieben die ich so kenne beträgt der vertragliche Jahresurlaub 24 Tage, und mehr als 2 Wochen am Stück gestattet man eigentlich niemandem in Urlaub zu fahren, Führungskräfte müssen darüber hinaus per Handy und email erreichbar bleiben. Das ist zumindest so die Arbeitsrealität wie ich sie kenne. Und immer, grundsätzlich, geht es den Deutschen angeblich besser als Menschen im Ausland. Zwar gilt in Italien, dass nach 35 Jahren Lebensarbeitszeit Ruhestand angesagt ist, und das heißt, wer mit 16 zu arbeiten angefangen hat geht mit 50 in Rente, in Frankreich wird gerade um den Erhalt der Rente mit 60 gekämpft, in Norwegen gilt es bereits als Entgleisung und unzumutbare Härte, wenn ein Chef einen Mitarbeiter am Freitag anruft und noch etwas von ihm will, in Großbritannien wären die Arbeitstaktzeiten an deutschen Fließbändern undenkbar, aber nee, schon klar, den deutschen ArbeitnehmerInnen geht es am Besten, und sie müssen von ihren Besitzständen runter.

... comment

 
Diese Leute vergleichen die deutschen Arbeitsbedingungen aber nicht mit Frankreich oder Norwegen, Che. Ihre Maßstäbe sind China, Taiwan, die Phillipinen oder Vietnam.

... link  

 
Ja schlimm genug. Am liebsten hätten sie wohl auch die Umweltschutzbestimmungen dieser Länder.

... link  

 
Na, sicher.

... link  

 
Und die Möglichkeit, dem Pöbel, wenn er aufmuckt, ein paar Gunboys vorbeizuschicken (Philippinen) oder die Produktion supi-supi kostengünstig ins Umerziehungslager zu verlegen bzw. Soldaten zur Fabrikarbeit abzukommandieren (Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó).

... link  

 
Man könnte sagen, dass es in der "sozialistischen Marktwirtschaft" hervorragend gelungen ist, die Nachteile beider Systeme miteinander und mit einem gehörigen Autoritarismus zu verbinden.

Ein anderer, schöner Ausdruck für das, was ihr "Neoliberalismus" nennt.

... link  

 
Nein, Neoliberalismus ist etwas ganz Anderes. Das chinesische System würde ich ja eher als eine Art neuen Faschismus bezeichnen. Philippinen ist hingegen Kapitalismus pur in seiner frühneuzeitlichen Variante, entsprechend gepaart mit feudalen Reminiszenzen.

... link  

 
Das chinesische System würde ich ja eher als eine Art neuen Faschismus bezeichnen.

inwiefern?
und vor allem: seit wann ist die vr china auf diesem wege?

... link  

 
Wenn wir uns darauf einigen, ein totalitäres System mit Staatswirtschaft je nach Ausprägung als Stalinismus oder als Realsozialismus zu zu bezeichnen so war das chinesische System früher glasklarer Stalinismus. Ein dem Stalinismus vom Ausmaß des Terrors und der Allmacht des Staates vergleichbares totalitäres System mit kapitalistischer Privatwirtschaft, die aber staatlich gelenkt wird ist in der Mehrzahl der Fälle als Faschismus zu bezeichnen oder tendiert dahin. In China seit mindestens 15 Jahren.

... link  

 
nicht neu ist, dass die chinesiche staatswirtschaft oder der maoismus eine totalitäre veranstaltung nach stalinistischem vorbild war.

neu ist, dass sich eine solches system weiter entwickelt, oder besser, neu ist die frage, wohin diese entwicklung geht.

neu ist in china, dass scih population und produktion in einer weise ausgeweitet haben, dass der grossmachtanspruch nicht unbegründet ist. noch dazu, wo die eine grossmacht abgetreten, die andere am ende ihrer wirtschaftlichen leistungsfähigkeit angekommen ist*).

was die private wirtschaft in der vr china angeht, denke ich, dass die ganz schnell wieder abgestellt werden kann. wir erleben eben jetzt die orientalische despotie in ihrer aktuellsten ausprägung.

ist natürlich begriffsklopferei. für europa stellt sich nun die frage, welches dieser modelle auch für europa verbindlich wird.

-----
*) die verschuldung der us of a gegenüber der vr china wird auswirkungen auf achutzmachtfunktion und bündnistreue gegenüber der republik china haben.

... link  


... comment