Dienstag, 11. Januar 2011
Weiß man das noch?
che2001, 00:59h
Weiß man noch, dass der Kriegseintritt Großbritanniens auf Seiten der Südstaaten durch Aktionen der britischen Arbeiterbewegung verhindert wurde, die Lincoln unterstützte, weil es um die Abschaffung der Sklaverei ging, obwohl das eine Erhöhung des Baumwollpreises und damit Entlassungen in der britischen Textilindustrie bedeutete?
Weiß man noch, dass Haiti deswegen so arm ist, weil seine Staatsgründung auf einem Sklavenaufstand und daraus begründeten jahrzehntelangen Reparationszahlungen - man kann auch Schutzgelder sagen - an Frankreich wurzelte?
Weiß man noch, dass ein Staat Kurdistan durch einen Öldeal verhindert wurde oder dass die Demokratie im Iran durch einen CIA-Putsch abgeschafft wurde?
Weiß man noch, dass die Piraterie an afrikanischen Küsten mit dem Verkauf von Fischereirechten an Europäer und Japaner zusammenhängt?
Die Welt ist ein Schlachthof, und fast alles, was hierzulande Öffentlichkeit heißt, ist dazu da, darüber hinwegzutäuschen.
Weiß man noch, dass Haiti deswegen so arm ist, weil seine Staatsgründung auf einem Sklavenaufstand und daraus begründeten jahrzehntelangen Reparationszahlungen - man kann auch Schutzgelder sagen - an Frankreich wurzelte?
Weiß man noch, dass ein Staat Kurdistan durch einen Öldeal verhindert wurde oder dass die Demokratie im Iran durch einen CIA-Putsch abgeschafft wurde?
Weiß man noch, dass die Piraterie an afrikanischen Küsten mit dem Verkauf von Fischereirechten an Europäer und Japaner zusammenhängt?
Die Welt ist ein Schlachthof, und fast alles, was hierzulande Öffentlichkeit heißt, ist dazu da, darüber hinwegzutäuschen.
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lebemann,
Dienstag, 11. Januar 2011, 13:26
Wissen schadet nur dem, der es nicht hat.
Dem gemeinen Wahlpöbel, also.
HFT (High Frequency Trading) wäre ein weiteres, sehr aktuelles, für den Normalo ein wenig zu komplexes, Thema.
Zu den "Fischereirechten": das spielt primär auf der anderen, dem Horn von Afrika abgewandten Seite des schwarzen Kontinentes.
Es sollte, zwecks Treppenwitz, jedoch nicht vergessen werden hinzuzufügen wer genau der Haupt-EU-Fischer denn so ist (der Spanacke) und das der mit EU-Mitteln zu Hochleichtungs-Kapazitäten gepäppelt wurde und weiterhin wird. Und das die örtlichen Gewerkschaften voll dahinter stehen. Denn: die neuen Boat-People können (Frontex-Zäune) und wollen (Sozialsystem) ja eher nicht nach Spanackien bzw. dort dauerhaft verbleiben.
Das nennt man: "Heads I win, tails you lose".
HFT (High Frequency Trading) wäre ein weiteres, sehr aktuelles, für den Normalo ein wenig zu komplexes, Thema.
Zu den "Fischereirechten": das spielt primär auf der anderen, dem Horn von Afrika abgewandten Seite des schwarzen Kontinentes.
Es sollte, zwecks Treppenwitz, jedoch nicht vergessen werden hinzuzufügen wer genau der Haupt-EU-Fischer denn so ist (der Spanacke) und das der mit EU-Mitteln zu Hochleichtungs-Kapazitäten gepäppelt wurde und weiterhin wird. Und das die örtlichen Gewerkschaften voll dahinter stehen. Denn: die neuen Boat-People können (Frontex-Zäune) und wollen (Sozialsystem) ja eher nicht nach Spanackien bzw. dort dauerhaft verbleiben.
Das nennt man: "Heads I win, tails you lose".
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mmarheinecke,
Dienstag, 11. Januar 2011, 13:38
Auch Gewerkschaftsaktivisten sind keine besseren Menschen - sie vertreten ihre eigenen Interessen, was auch in Ordnung ist.
Schwierig wird, wenn sie Interessen vertreten, von denen sie nur glauben, sie seien die ihren.
Außerdem sind Gewerkschaften strukturell eher konservativ.
Was dazu führt, dass auch organisierte Arbeiter, anders als die Bauwollarbeiter damals in Großbritannien, oft nur ihre *kurzfristigen* Interessen vertreten und die weitere Perspektive nicht im Auge haben.
Schwierig wird, wenn sie Interessen vertreten, von denen sie nur glauben, sie seien die ihren.
Außerdem sind Gewerkschaften strukturell eher konservativ.
Was dazu führt, dass auch organisierte Arbeiter, anders als die Bauwollarbeiter damals in Großbritannien, oft nur ihre *kurzfristigen* Interessen vertreten und die weitere Perspektive nicht im Auge haben.
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che2001,
Dienstag, 11. Januar 2011, 16:32
Aberwitzig wird das Ganze allerdings dadurch, dass die Thunfischgründe vor der spanischen Küste wiederum an Japaner verpachtet sind, die kleinen spanischen Fischer mit 15m-Booten von der der Stütze lebnen, weil sie im Gegensatz zu den großen Trawler-Gesellschaften nicht fischen DÜRFEN und spanischer Thunfisch aus Tokyo reimportiert wird.
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mmarheinecke,
Dienstag, 11. Januar 2011, 13:28
Ich weiß es, aber ...
ich weiß es nur, weil ich mich für Geschichte abseits des "medialen Mainstreams" (Guido Knopp, Spiegel "Geschichte" und so) interessiere. Ich begann mich für Geschichte abseits des medialen Mainstreams zu interessieren, weil ich das Glück hatte, einen Geschichtslehrer zu haben, der uns darauf aufmerksam machte, dass so manches Wichtige nicht in unseren Geschichtsbüchern steht. (Übrigens kein "Linker", sondern ein "klassischer Liberaler". Eine Spezies, die zumindest in FDP-Kreisen weitgehend ausgestorben ist.)
Ich merkte bald, dass Geschichte unheimlich spannend ist, wenn nicht immer die selben Ereignisse und vor allem , die selben Deutungen präsentiert werden. (Ich will nicht verschweigen, dass ich dabei auch an viel obskures aus linkssektiererischen und leider auch "neurechten" Kreisen geriet.)
Ich merkte bald, dass Geschichte unheimlich spannend ist, wenn nicht immer die selben Ereignisse und vor allem , die selben Deutungen präsentiert werden. (Ich will nicht verschweigen, dass ich dabei auch an viel obskures aus linkssektiererischen und leider auch "neurechten" Kreisen geriet.)
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lebemann,
Dienstag, 11. Januar 2011, 15:14
Weiss man noch, dass es Roma-Könige gibt?
Lecker Bildungslücken füllen:
http://videos.www4.arte.tv/de/videos/portraet_florin_cioaba_der_koenig_der_roma-3412242.html
"... Cioaba schätzt, dass zehn, maximal zwanzig Prozent der Roma in Rumänien integriert sind. Warum nicht mehr? "Die Europäische Union gibt uns zuwenig Geld." Ein Fotoporträt vor der Limousine im Hof hält der König für keine gute Idee. Dort parkt ein neuer Maybach. ..." ( http://www.rolfbauerdick.de/ )
http://videos.www4.arte.tv/de/videos/portraet_florin_cioaba_der_koenig_der_roma-3412242.html
"... Cioaba schätzt, dass zehn, maximal zwanzig Prozent der Roma in Rumänien integriert sind. Warum nicht mehr? "Die Europäische Union gibt uns zuwenig Geld." Ein Fotoporträt vor der Limousine im Hof hält der König für keine gute Idee. Dort parkt ein neuer Maybach. ..." ( http://www.rolfbauerdick.de/ )
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lemmy caution,
Dienstag, 11. Januar 2011, 17:55
being contrarian and all that...
Bezogen auf Haiti gibts sicher eine Menge weitere Gründe für das Scheitern.
http://tinyurl.com/5tjkxe9
Mein liebster ist aktuell:
Weiß man noch, dass die Commodities Preise von den USA und anderen neoimperialistischen Mächten künstlich gedrückt werden?
Dieser Kommentar ist Otto Rock von Inka Cola News gewidmet.
http://www.incakolanews.blogspot.com/
Eine Art DotComTod für die Mining Industrie mit guter Straßenhaftung für soziale Realitäten insbesondere für Peru als Blog für einen kommerziellen Börsenbrief.
http://tinyurl.com/5tjkxe9
Die Welt ist ein Schlachthof, und fast alles, was hierzulande Öffentlichkeit heißt, ist dazu da, darüber hinwegzutäuschen.Das liegt aber nicht am Angebot, insbesondere im Internet. Die meisten Menschen interessieren sich halt nicht so für Geschichte und Politik. Die sich übermässig interessieren, vertreten ja sowieso alle möglichen und unmöglichen Ansichten.
Mein liebster ist aktuell:
Weiß man noch, dass die Commodities Preise von den USA und anderen neoimperialistischen Mächten künstlich gedrückt werden?
Dieser Kommentar ist Otto Rock von Inka Cola News gewidmet.
http://www.incakolanews.blogspot.com/
Eine Art DotComTod für die Mining Industrie mit guter Straßenhaftung für soziale Realitäten insbesondere für Peru als Blog für einen kommerziellen Börsenbrief.
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che2001,
Dienstag, 11. Januar 2011, 18:12
Lebemann und Lemmy, danke für diese Links! Man lernt ja gerne dazu.
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lemmy caution,
Dienstag, 11. Januar 2011, 20:37
zu Hans Christoph Buch ist das Interview vom Schweizer Fernsehen länger und besser. http://tinyurl.com/5wwa4gt
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lebemann,
Mittwoch, 12. Januar 2011, 10:58
@ lemmy caution
Danke für den Link, der kommt in die Bookmarks, zu www.zerohedge.com et cie.
Danke für den Link, der kommt in die Bookmarks, zu www.zerohedge.com et cie.
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tuc,
Donnerstag, 13. Januar 2011, 00:07
"Die Welt ist ein Schlachthof."
Wohl wahr
.
Nehmen wir zum Beispiel die Firma Glock aus Österreich. Erfolgreichster Pistolenhersteller unseres Planeten. 2009 hatte Glock zum Beispiel in den USA ein Wachstum von 70% zu verzeichnen. Seit dem Attentat in Arizona brummt der Laden aber wie nochmal richtig, zeigte der Schütze Jared Lee Loughner doch was man mit einer Glock 19 binnen kürzester Zeit schaffen kann.
Aus dem Werbetext für die Glock 19: "Neben der Verwendung als konventionelle Dienstwaffe ist sie zur verdeckten Trageweise oder als Zweitwaffe geeignet."
Na, das mit der verdeckten Tragweise hat ja tatsächlich ganz gut geklappt …
Wenn Loughner die Glock 19 als Zweitwaffe verwendet hätte, wäre als Hauptwerkzeug sicher die Glock 21 von Nutzen gewesen. Die hat nicht nur ein grösseres Kaliber, sondern hat den schönen Namen "American Dream Gun". "Das 'Big Bore'-Kaliber .45 gehört ebenso zu den Vereinigten Staaten, wie Stars and Stripes. Seit jeher verbindet den Amerikaner ein ganz besonderes Verhältnis zu diesem zeitlosen Kaliber." sagt der Hersteller dazu. Und irgendwie hat er ja auch Recht …
Wohl wahr
.
Nehmen wir zum Beispiel die Firma Glock aus Österreich. Erfolgreichster Pistolenhersteller unseres Planeten. 2009 hatte Glock zum Beispiel in den USA ein Wachstum von 70% zu verzeichnen. Seit dem Attentat in Arizona brummt der Laden aber wie nochmal richtig, zeigte der Schütze Jared Lee Loughner doch was man mit einer Glock 19 binnen kürzester Zeit schaffen kann.
Aus dem Werbetext für die Glock 19: "Neben der Verwendung als konventionelle Dienstwaffe ist sie zur verdeckten Trageweise oder als Zweitwaffe geeignet."
Na, das mit der verdeckten Tragweise hat ja tatsächlich ganz gut geklappt …
Wenn Loughner die Glock 19 als Zweitwaffe verwendet hätte, wäre als Hauptwerkzeug sicher die Glock 21 von Nutzen gewesen. Die hat nicht nur ein grösseres Kaliber, sondern hat den schönen Namen "American Dream Gun". "Das 'Big Bore'-Kaliber .45 gehört ebenso zu den Vereinigten Staaten, wie Stars and Stripes. Seit jeher verbindet den Amerikaner ein ganz besonderes Verhältnis zu diesem zeitlosen Kaliber." sagt der Hersteller dazu. Und irgendwie hat er ja auch Recht …
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che2001,
Donnerstag, 13. Januar 2011, 00:41
Colt, Heckler und Koch, Mauser, Smith&Wesson, Winchester, FAMAS, BAE, Walther, Beretta und Shenyang sind aber auch nicht schlecht im Geschäft.
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tarares,
Donnerstag, 13. Januar 2011, 20:25
das mit der Afrikafischerei wusste ich nicht
hast du dazu was verlinkbares zu propagandistischen Zwecken ? , also Leute wie mich, die, ahnungslos, am Besten mit knapper, sachlicher Infomation zu interessieren sind, zum posten hier u. da?
Ging es doch damals um Köhler-Äußerungen, nicht wahr?
Ging es doch damals um Köhler-Äußerungen, nicht wahr?
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che2001,
Donnerstag, 13. Januar 2011, 20:38
Meine primäre Quelle war ein Reiseleiter in Andalusien, der uns das bei der Besichtigung eines Dorfs voller arbeitsloser Thunfischer berichtete, während wir einem japanischen Fabrikschiff beim Fang zusahen. Aber es gibt Links, ja, zum Beispiel hier:
http://www.welt-sichten.org/artikel/art-02-009/raubzuege-vor-westafrika.html
Ansonsten gilt: Le Monde Diplomatique lesen hilft da weiter.
http://www.welt-sichten.org/artikel/art-02-009/raubzuege-vor-westafrika.html
Ansonsten gilt: Le Monde Diplomatique lesen hilft da weiter.
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lukeman,
Montag, 17. Januar 2011, 00:05
Wird man noch wissen...
...dass die Empörung gegenüber Weißrussland eine vom Westen orchestrierte Aktion war, um "den letzten Diktator Europas" (von Condi Rice so betitelt, nicht von "Menschenrechtsorganisationen") mit einer USA-freundlichen Variante auszutauschen, ganz in der Tradition der "Farbrevolutionen"? Dass von Menschenrechten nur gefaselt wird, wenn es um Länder geht, die sich dem Einfluss des Westens (und der Plünderung durch westliche Konzerne) entziehen?
In der Tat, es hilft, sich an manches zu erinnern, auch mit dem Ziel, den Blick zu schärfen auf das, was man später noch von heute wissen sollte...
In der Tat, es hilft, sich an manches zu erinnern, auch mit dem Ziel, den Blick zu schärfen auf das, was man später noch von heute wissen sollte...
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