seit Mahabad https://de.wikipedia.org/wiki/Republik_Mahabad , seit der Räterepublik in Kurdistan-Irak 1991. Etwas, das dem islamischen Fundamentalismus den Garaus machen kann, weil es den verarmten Massen eine säkulare Alternative bietet. Und weil es die Frauen im gesamten Nahen und Mittleren Osten mobilisieren könnte ihre Rechte durchzusetzen. Nichts fürchtet ein Erdogan mehr. Nicht erscheint für die Linke unterstützenswerter. Solidarität mit Rojava, Solidarität mit der YPG! Biji Kurdistan Azad!
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Dazu kommt noch, dass Putin die YPG aufgefordert hat, das Gebiet wieder an Assad zu übergeben und da dem nicht nachgekommen wurde, hat er einen Deal mit Erdogan gemacht: Dieser hat freie Hand in Afrin, dafür hält sich dieser in Idlib raus. Als Bonbon zieht Erdogan besagte söldnerartige Islamisten zum Kampf gegen die YPG zusammen, wodurch die Islamisten in Idlib geschwächt werden, was wiederum gut für Assad ist. Es scheint, als sei Erdogan davon abgerückt, auf Assads Sturz hinzuarbeiten, was wohl auch immer unrealistischer wird. Mit einem von Assad kontrollierten Grenzgebiet kann er eher leben, als mit den Kurden.
Es könnte jetzt allerdings wieder Bewegung in die Sache kommen, da wieder Vorwürfe laut werden, Assad würde Giftgas einsetzen. Das könnte ein PR-Coup sein, der wieder ein stärkeres Engagement der USA in Syrien vorbereiten soll. Das Giftgasangriffe stattgefunden haben ziehe ich hier gar nicht in Zweifel, es ist aber auffällig, dass das ausgerechnet jetzt durch die Medien geht.
Schließlich geht es gegen die Interessen der USA und vor allem von Israel, dass der Iran ein (schiitisches)Einflussgebiet vom Irak über Syrien bis hin zum Libanon hat. Netanjahu hat neulich auch nochmal betont, dass er eine dauerhafte iranische Präsenz in Syrien nicht tolerieren wird. Wobei sich das eher auf das israelisch/syrische Grenzgebiet beziehen wird.
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Das ist natürlich scheisse. Aber was will man machen, wenn die Amis einen hängenlassen. Mit dem Assad-System hat sich die YPG ja bisher auch gut gestanden.
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Jetzt hat Assad wohl zugesagt, die YPG gegen die türkischen Truppen zu unterstützen, die iranischen Truppen ziehen anscheinend mit nur die Russen halten sich zurück (wegen des Deals mit Erdogan?)
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Vielleicht wäre es für Rojava sogar wünschenswert, wenn Israel stärker in den Krieg eingreift. Als säkulare Kraft wären die Kurden der naheliegendste Verbündete für die Israelis.
Nun ja. Die hinter den Terroristen, gemaessigten Rebellen stehenden Kraeften - wie ihr wollt - stehenden Staaten haben beschlossen, nunmehr offen in den Konflikt einzugreifen, nachdem dieselben einsehen mussten, dass diejenigen Kraefte, die sich militaerisch aufreiben sollten, insbesondere durch das russische Eingreifen stattdessen gestaerkt wurden. Israel unterstuetzte im speziellen die Al-Nusra-Front, eine Organisation, die von AlQaeda herstammt. Diese dienten im suedlichen Teil Syriens als Bodentruppen. Israel unterhaelt darueber hinaus enge Beziehungen zu Saudi-Arabien und stimmen sich in der syrischen Sache mit ihnen ab.
Das sieht also nicht so aus, als ob Israel diejenige Kraft waere, die sich um eine saekulare Zukunft in der Levante verdient machen wuerde. Doch unterstuetzen die Israelis auch einen Kurdenstaat, der eine westliche Praesenz im Nahen Osten absichern soll. Zu diesem Zwecke benoetigt dieser Kurdenstaat jedoch einen Zugang zum Mittelmeer. Das wiederum will die Tuerkei unterbinden. 2011, also zu Beginn des Syrienkrieges, noch war dieses Land ein Verbuendeter des Westens, NATO-Partner. Ohne die Unterstuetzung der Tuerkei waere es nie zum Syrienkrieg gekommen. Ebenso wenig haette eine sogenannte syrische Opposition irgendetwas ausrichten koennen. Doch mit der Zeit wurden die Konflikte mit dem Westen immer staerker. So dass die Tuerken inzwischen die westliche Praesenz bekaempfen und damit auch das grosskurdische Projekt. Deshalb das neuerliche Engagement in Afrin der Tuerken.
Zu beachten ist dabei, dass die sogenannten Kurden keine einheitliche Kraft darstellen. Erdogan unterstuetzt nach wie vor Barzani, die dem Rojava-Projekt ausgesprochen feindselig gegenueber eingestellt ist. Und die Gleichsetzung der Kurden mit den Juden ist ebenso abartig. Alle kurdischen Kraefte repraesentieren nur einen Teil des kurdischen Volkes. Und in der Tuerkei geschieht nichts, was einem Voelkermord auch nur aehnlich waere. Die noch vor Erdogans Amtszeit bestehende Unterdrueckung der kurdischen Kultur, der Sprache und ihrer Feste ist laengst abgeschafft. Auch deren soziooekonomische Stellung hat sich seit dem Millenium entschieden verbessert. Der urspruengliche Daseinsgrund fuer die PKK und ihrer Ableger und Vorfeldorganisation ist laengst ueberholt.
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Was mit den Angriffen der iranischen Luftwaffe auf Dörfer und Kleinstädte im Raum Suleimaniya, wo man Splitterbomben so eng warf dass jede im Wirkungskreis der anderen explodierte, einfach nur um das mal auszuprobieren?
Verglichen mit dem, was in den Achtziger und teilweise noch Neunziger Jahren in Kurdistan-Irak passierte waren die ethnischen Säuberungen im jugoslawischen Bürgerkrieg eine Petitesse.
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Mit der YPG hat Israel dann wahrscheinlich schon weniger Berührungspunkte. Vor allem wenn die klassisch antiimperialistisch und pro Palästina sein sollten.
Abgesehen von der, eher symbolisch zu verstehenden, Pro-Kurdenstaat-Position ist Israel also näher an der Türkei. Auch die hat schließlich massiv die Al-Nusra unterstützt. Und mit Barzani versteht sich Erdogan auch.
Dann kooperiert die YPG nur mangels anderer Verbündeter mit dem Iran? Angesichts ethnischer Säuberungen in den 80ern, ist das doch sonst seltsam. Aber es sind eben die SYRISCHEN Kurden die mit dem Iran anbandeln, die IRAKISCHEN würden sich wahrscheinlich eher ne Axt ins Bein hauen.
Insofern hast du natürlich recht, sozi, es gibt keine Organisation, die das kurdische Volk als ganzes repräsentiert. Nun repräsentiert ja auch Israel nicht alle Juden, aber der Anspruch und die Tendenz ist da.
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