Dienstag, 16. Juni 2020
Entwicklung eines Medikaments gegen Covid19 möglichweise vor dem Durchbruch
Das Team von Dr. Katharina Rox am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig testet eine Substanz namens 13 b (ein Inhibitor), die sie für den bislang aussichtsreichsten Kandidaten für ein wirksames Medikament gegen den Virus hält.

https://science.sciencemag.org/content/368/6489/409

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Auch dies hier scheint interessant:

"Entzündungshemmer könnte Leben retten.
Die Behandlung mit dem Steroid Dexamethason senkt offenbar die Sterblichkeit bei schwer kranken Corona-Patienten. Das legen vorläufige Studienergebnisse nahe. Großbritannien will das Mittel jetzt standardmäßig einsetzen."

https://www.tagesschau.de/ausland/corona-dexamethason-101.html

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Das Problem bei der Covid-Lungenentzündung besteht darin, dass die Immunabwehr des menschlichen Körpers überreagiert und nicht nur das Virus, sondern auch das eigene Zellgewebe bekämpft, eine Art virusinduzierte Autoimmunreaktion. Daher muss die Immunreaktion moduliert werden. Das macht Dexamethason, ein Glukokortikoid, das bisher zur Asthmabehandlung, gegen Rheuma und in der Krebstherapie eingesetzt wird. Es ist 30 mal so stark wie Cortison.

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Und hier auch nochmal die unschönen Hintergründe zu Chloroquin und dem Pharmakonzern Bayer und dem Wirbel um ein völlig unzureichend getestetes Mittel:

"Chloroquin gegen Covid-19? Die Geschichte eines Hypes
Chloroquin galt als Hoffnungsträger gegen Covid-19. Der Konzern Bayer spendete Millionen Tabletten an Regierungen. Doch selbst bei US-Präsident Trump ist der Hype um das Medikament vorbei."

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/chloroquin-bayer-101.html

"Wolf-Dieter Ludwig, Chef der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, kann darüber nur den Kopf schütteln. Der unsachgemäße Gebrauch der Mittel könne auch zu tödlichen Herzrhythmusstörungen führen. Für ihn zeigt sich an dem Fall exemplarisch, was derzeit falsch laufe in der Wissenschaft: Das voreilige Veröffentlichen von Studienergebnissen, die keinen Bestand haben. "Das ist absolut typisch für diese Krisensituation und für diese Pandemie."

Das galt zuletzt sogar für kritische Studien über Chloroquin: So hatten selbst die hochangesehenen Fachmagazine "Lancet" und "NEJM" vor kurzem Studien zu den Mitteln veröffentlicht, die sie wegen falscher Daten wieder zurückziehen mussten. Das sei natürlich Wasser auf die Mühlen von Verschwörungsgläubigen gewesen, die unterstellen, dass Chloroquin in Wirklichkeit tatsächlich helfe, sagt Ludwig.

Ob auch Gesundheitsminister Spahn an das Mittel glaubte, beantwortet das Ministerium auf Anfrage nicht. Die Bundesregierung jedenfalls hat die acht Millionen Chloroquin-Tabletten, die sie von Bayer geschenkt bekommen hat, inzwischen wieder zurückgegeben."

Im Sinne der Verschwörungsgläubigen müßte man nun sagen: Die, die uns da die Chloroquin-Scheiße andrehen wollen, sind von Bayer gekauft. Aber so funktioniert es eben nicht und solche Zuschreibungen und Etikettierungen sind nichtssagend - zumal sie eben belegt werden müssen.

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Weitere Erfolge gibt es mit Dexamethason
Und auch wieder: In der Intensivmedizin, nicht für die ambulante Behandlung.

https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/grossbritannien-wirkstoff-dexamethason-covid-19-34796972

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Möglicher Hintergrund der Corona-Skeptiker
Es ist womöglich die Illusion der "Verschwörungstheoretiker", unglücklicher Begriff, durch ein harmloses Mittel das sich schlucken lässt wie ein Grippe- oder Asthmamittel vor Covid geschützt zu sein und die Normalität könne ad hoc wieder hergetellt werden. Scheinbar hängt gelegentlich 2020 sehr stark dieser Sehnsucht an. Tatsächlich geht es, wie schon vom Hausherrn wiederholt dargelegt, aber um lebensrettende Anwendungen für die Intensivmedizin. Die scheinbare Alternative Medikament oder Lockdown gibt es nicht.

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Dem kann ich folgen. Und wahrscheinlich wird die Wut dieser Leute dadurch getriggert, dass es eine so einfache überschaubare Lösung nicht gibt. Dafür wird dann ein Schuldiger gesucht.

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Ich würde auch nicht sagen, daß alle diese Leute Verschwörungstheoretiker oder besser -denker sind. Vielmehr kommt es hierbei auf die Muster der Argumentation an. Zumal es ja auch eine berechtigte Kritik an der offiziellen Politik bspw. in Deutschland gibt. Die Frage ist nur: Wie man solche Kritik tätigt.

Der Wunsch nach einfachen Lösungen ist verständlich einerseits, führt aber leider, wie man an verschiedenen Phänomenen sei es von rechts - Kritik an DEM Islam, DEN Migranten - und auch von links - Gomringer-Gedicht an der Wand der ASH, Cultural Approbiation etc - zeigen kann, zu populistischen Denk- und Argumentmustern. Insofern bringt workingclassheros Kommentar es gut auf den Punkt: der Wunsch nach einfachen Lösungen. Und dieses Getriggertwerden durch ein Ereignis oder durch Meldungen - ähnliches erlebten wir ja auch bei der Flüchlingsfrage oder wenn es um Kriminalität von "Ausländern" geht - führt dann zu den Lösungen, die Populisten versprechen. Von anderer Seite wiederum bei den Denkmalstürzen zu beobachten oder indem man Kant zum Rassisten erklärt.

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Ich stelle mir eine Vorlesung von Bersarin an der Uni vor. Da doziert er fünf Minuten über Corona. Mehr schafft der nicht, denn er kennt nur wenige Dinge und das nur aus zweiter Hand. Den Rest der Vorlesung über fordert er Autorität ein. Diejenigen, die die Autorität herausfordern, heißen Populisten, Verschwörungstheoretiker, Nazis, Antisemiten, Frauenfeinde, ... Sie würden einfache Lösungen bevorzugen, heißt es über sie, so als ob komplizierte Lösungen von vornherein besser wären. Abgesehen davon machen es sich Bersarin selbst und Haltungsjournalisten und Antifa noch einfacher. Sie brauchen die Autorität, um an sie den Zweifel übertragen zu können, der sie daran hindern würde, so eindeutig und abschließend über Verschwörungstheoretiker, Trump, Putin, die Wissenschaft und Rassismus zu urteilen.

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Abgesehen davon, dass Bersarin kein Hochschulprofessor sondern Journalist und Literaturkritiker ist, worauf stützt Du denn Deine Vorstellung? Du musst ja etwas empirisches an der Hand haben, auf das Du Deine Folgerungen aufbaust.

Wo ist Bersarin denn eindeutig und abschließend, wenn er etwa gelegentlich 2020 auffordert, für das was er gesagt hat und was zur Mehrheit der Virologen im Widerspruch steht, ja, bewusste Manipulation unterstellt, Beweise zu nennen? Und diese Beweise kommen ja nie, Links zu Portalen die wiederum nicht anerkannt sind und von der Wissenschaft aus guten Gründen als nicht vorhanden behandelt werden führen da zu nichts. Ich würde mal sagen, Bersarin steht da in der Rolle des sorgfältigen Empirikers gegenüber jemanden, der "Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt" betreibt.

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Sozi zeigt einmal wieder, daß der Beiname "ohne Verstand" ganz zu recht erfolgte: Die meisten kennen medizinische Details aus zweiter Hand, denn die wenigsten Menschen sind Virologen oder Fachärzte, und ich lese dann lieber in verschiedenen Medien etwas zu einem medizinischen Thema als mir das Gegeifere von Leuten wie Dir anzuhören oder dubiose Seiten zu lesen, wo bereits im Aufbau der Sätze es nicht stimmt. Und wer bereits beim Begründen derart schludert, da sollte man dann auch bei den Fakten sehr genau prüfen und sehen, wie die eingeordnet werden.

Wenn Du meine Kommentare aufmerksam lesen würdest - nicht einmal dazu bist Du in der Lage -, dann würdest Du bemerken, daß ich meine Aussagen begründe, wenn ich die Argumentmuster von VT aufzeige. Im Gegensatz zu Dir, der irgendwelche Behauptungen herausfaselt. Daß auch Du unter die Muster von Verschwörungsdenke und Populismus fällst, hast Du hier schon mehrfach zur Schau gestellt. Insofern gehe ich mal davon aus, daß Du Dich hier nur ertappt fühlst.

„Diejenigen, die die Autorität herausfordern, heißen Populisten, Verschwörungstheoretiker, Nazis, Antisemiten, Frauenfeinde, ... Sie würden einfache Lösungen bevorzugen, heißt es über sie, so als ob komplizierte Lösungen von vornherein besser wären.“

Wer schreibt das und wer behauptet das wo? Kannst Du dafür kurz einen Beleglink bringen oder sollte auch das wieder eine Deiner Faselleien ohne Verstand sein?
Die Autorität ruht übrigens im Argument. Lustig aber, daß genau solche Leute wie Du von Autorität sprechen, die sie anderen unterstellen, um dann im selben Modus autoritär und ohne die Angabe von Begründungen irgendetwas herauszublähen. Und genau dieses Prinzip beschreibe ich. Danke daß Du es hier in dieser Art noch einmal vorführst und damit als Anschauungsmaterial fungierst.

PS che: ich gebe zuweilen als Dozent an der Uni Seminare.

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Das nehme ich jetzt mal Satz für Satz auseinander
"@ Mehr schafft der nicht, denn er kennt nur wenige Dinge und das nur aus zweiter Hand."

Das betrifft so ziemlich alle beteiligten mehr oder weniger. Es diskutieren Nichtmediziner über eines der strittigsten Themen der Medizin. Wer, der nicht wirklich vom Fach ist, würde in dieser Weise über die neuesten Fragen der Quantenphysik diskutieren?

"Den Rest der Vorlesung über fordert er Autorität ein. "

Nein, er verlangt von anderen Mitdiskutanten, Nachweise für die Richtigkeit ihrer Aussagen zu erbringen die zu der Darstellung von Institutionen wie RKI, Helmholtz-Institut, Johns-Hopkins im Widerspruch stehen, und erkennt dabei die Aussagen von in der Scientific Community nicht wahrgenommenen Portalen nicht an. Damit bewegt er sich auf der basalsten Ebene wissenschaftlicher Seriosität. Jeder Lehrer würde gegenüber seiner Klasse so vorgehen.

"Diejenigen, die die Autorität herausfordern, heißen Populisten, Verschwörungstheoretiker, Nazis, Antisemiten, Frauenfeinde,"

Die werden jetzt hier von Dir herbeifantasiert, mit dem ganzen Diskussionsstrang haben sie üüüüüüüberhaupt nichts zu tun.

"Die würden einfache Lösungen bevorzugen, heißt es über sie, so als ob komplizierte Lösungen von vornherein besser wären."

Bei Fragestellungen, ob das Schlucken einer bestimmten Tablette ausreiche oder nicht und dann könne man auf Abstandsregelungen verzichten - darauf läuft das in letzter Konsequenz hinaus - geht es um das Wohlergehen einer Gesellschaft und letztlich um Leben und Tod. Hierbei die komplizierten Wege zur Entwicklung medizinisch und gesellschaftlich tragbarer Lösungen aus Ignoranz zu verlassen ist entweder infantil oder kriminell.

"Abgesehen davon machen es sich Bersarin selbst und Haltungsjournalisten und Antifa noch einfacher. Sie brauchen die Autorität, um an sie den Zweifel übertragen zu können, der sie daran hindern würde, so eindeutig und abschließend über Verschwörungstheoretiker, Trump, Putin, die Wissenschaft und Rassismus zu urteilen."

Bersarin, und auch Che, der Noergler, meine Wenigkeit oder Avantgarde beziehen sich auf die Daten, die Konsens in der etablierten Wissenschaft sind, auf Autoritäten, die dies qua Qualifikation und Reputation (veröffentlichte Arbeiten, Behandlungserfolge) sind.

"Haltungsjournalisten" (wer soll das sein?) und Antifas sind hier gar nicht mit drin, über Verschwörungstheoretiker wird nicht geurteilt, sondern es wurde von Bersarin sehr gut aufgezeigt, wie Troll-Verhalten geht - auf zweifelhafte, nicht anerkannte Quellen Bezug nehmen, wenn die widerlegt oder zumindest als zweifelhaft und nicht anerkannt bezeichnet werden sofort das Thema Wechseln und das nächste Potemkinsche Dorf zeigen - und wie man Trollen begegnet: Auf Tatsachennachweis festnageln., Was wiederum in der Wissenschaft elementare Grundlagen von allem ist.

Ach ja, wenn es dann für sozi dann wieder Geisteswissenschaftler vs. Naturwissenschaftler oder Ingenieure gibt: Ich bin Mathematiker und Informatiker.

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Denkmalstürze
Nirgendwo wurden die "Denkmalstürze" zu einer "Lösung" für etwas erklärt. Sie sind (unter anderem) ein Angriff auf die weiße Selbstgefälligkeit einer Siegergeschichtsschreibung.
Es mit dem längst geradegerückten Rassismusvorwurf gegen Kant in einem Atemzug zu nennen, scheint mir etwas schief.

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Wollt ihr nicht mal wieder über was anderes diskutieren als Corona? Die ganze Rechthaberei ist wirklich öde.

Hier gibt es eine interessanten Artikel, der sicher diskussionswürdig wäre:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/antirassistischer-denkmalsturm-auch-der-philosoph-immanuel.1013.de.html?dram:article_id=478593

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Immanuel Kant hat eine Rassenlehre begründet, in der er Menschen phänomenologisch beschrieb. Das geschah in einer Zeit, in der es noch keinen Rassenbegriff gegeben hatte und noch vor der Begründung der Humanbiologie. Damit ist die Kant´sche Rassenlehre ein Kind ihrer Zeit und schon sehr lange nicht mehr anwendbar, wie auch die späteren, im Gegensatz zu Kant offen rassistischen, Kolonialherrschaft und Klassengesellschaft rechtfertigenden Rassentheorien von der modernen Biologie - vgl. Populationsgenetik der Blutgruppensysteme des Menschen - längst in die Biotonne entsorgt wurden.

Demgegenüber stehen Äußerungen Kants wie seine praktischen Hinweise auf welche Weise der Schwarze zu peitschen sei in einem zeithistorischen Kontext, der die erkenntnistheoretischen und sittlichen Inhalte seiner philosophischen Lehre nicht berührt. Will sagen, die Kritik der reinen Vernunft wird nicht dadurch entwertet, weil Kant als Kind seiner Zeit zur Körperstrafe und Sklavenhaltung ein anderes Verhältnis hatte als wir heutigen . Kant war auch privat ein sonderbarer Zausel, das delegitimiert aber nicht seine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

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Es gibt halt einen Unterschied zwischen der Kantischen Ontologie und seinen Tischgesprächen. Die Sache mit Forster ist bekannt?

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Ja, köstlich. Forster sagte zu Kant, er habe niemals Menschen getroffen die sich einer Rasse oder Varietät zugehörig fühlten sondern immer nur solche, die sich über Religion, Stammeszugehörigkeit, Gefolgschaft oder ähnliches definierten, und Kant, der nie über Königsberg hinausgekommen war erwiderte, es reiche eben nicht aus, empirisch die Welt zu umsegeln, man müsse eine klare Vorstellung von Vornherein im Kopf haben, wie diese beschaffen sei.

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