Montag, 5. September 2022
Göbekli Tepe
che2001, 01:31h
Bisher gilt dieser älteste Tempel der Menschheit, wenn man denn das Ensemble aus Steinkreisen so nennen will, als monumentale zentrale Kultstätte eines Volkes, das sich im Übergang von Jägern und Sammlern zu Ackerbauern und von Nomaden zu Halbnomaden befand und das sozusagen als Ankerpunkt der Sesshaftwerdung vorausging.
Mir teilte jetzt jemand, ich sage mal, aus dem Umfeld des Grabungsteams mit, dass neueste Erkenntnisse eher dafür sprechen, dass es sich um die Akropolis einer 10.000 Jahre alten größeren Stadt handelt. Es werde noch ein paar Jahre dauern, bis man damit an die Öffentlichkeit trete.
Mir teilte jetzt jemand, ich sage mal, aus dem Umfeld des Grabungsteams mit, dass neueste Erkenntnisse eher dafür sprechen, dass es sich um die Akropolis einer 10.000 Jahre alten größeren Stadt handelt. Es werde noch ein paar Jahre dauern, bis man damit an die Öffentlichkeit trete.
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willy56,
Freitag, 9. September 2022, 22:39
Ganz off topic: Liest eigentlich Lemmy Caution noch mit? Ich würde gerne mal die Das Verfassungsreferendum in Chile sprechen.
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willy56,
Sonntag, 11. September 2022, 14:00
Vielleicht können wir ja auch so darüber diskutieren.
Die Ereignisse dürften im wesentlichen bekannt sein.
Es gab vor einigen Jahren eine Abstimmung, bei der sich eine Mehrheit der Chilenen dafür aussprach, die bisherige Verfassung von 1980 (also noch unter Pinochet) durch eine neue zu ersetzen. Zudem gewann die Linke 202q die Präsidentschaftswahlen und wählte Rafael Boric zum Präsidenten, mit 32 Jahren der jüngste Präsident in der Geschichte des Landes.
Es wurde eine Versammlung gewählt, die eine neue Verfassung ausarbeiten sollte. Sie bestand zu 50% aus Frauen, zudem waren 17 von 155 Sitzen für Vertreter der indigenen Gemeinschaften reserviert. Anhänger der Rechten waren wenig motiviert und stellten daher am Ende nur 20% der Mitglieder.
Das Ergebnis dieser Versammlung wurde nun am 4. September zur Abstimmung gestellt und von 62% der Wähler abgelehnt.
Die Überraschung war groß, angesichts des für die Linken günstigen poltischen Klimas im Lande. Wie kam das?
Nun es gibt im Entwurf einige kritische Punkte, die offenbar großen Widerstand hervorriefen.
Zunächst wird Chile als ?plurinationaler, interkultureller, regionaler und ökologischer Staat? definiert ( plurinacional, intercultural, regional y ecológico.) Gemeint sind die insgesamt 11 indigenen Gemeinschaften, die jeweils eine Nation bilden. Ihnen gegenüber stehen die Chilenen nicht-indigener Herkunft, also die Nachkommen europäischer Einwanderer und die Mestizen.
Diesen indigenen Gemeinschaften wurde ein Recht auf Selbstbestimmung garantiert, was auch eine an den eigenen Vorstellungen ausgerichtete Justiz beinhalten sollte. Es gäbe also unterschiedliche Rechte für indigene und nicht-indigene Chilenen, die Gleichheit vor dem Gesetz wäre nicht mehr gewährleistet. Dieser Punkt wurde sogar von einigen Führern der Indigenen selber abgelehnt.
Es sollte eine Frauenquote von 50% vorgeschrieben werden, für ?alle Organe des Staates ? die höheren und und die Leitungsorgane der Verwaltung sowie die Verwaltungsräte der öffentlichen und halböffentlichen Einrichtungen und öffentlichen und halböffentlichen Unternehmen?. Eine umfassendere Frauenquote dürfte es wohl nirgendwo geben. Und dies steht in der Verfassung, nicht in einem Gesetz (dürfte also schwer zu ändern sein). Hinzu kommt ein nicht weiter spezifiziertes Recht auf Abtreibung für alle Frauen.
Den Gewerkschaften wird ein Recht zur Mitbestimmung über Unternehmensentscheidungen gegeben (ohne Angaben, wie das genau funktionieren soll).
Eigentlich klar, dass da viele ihre Rechte beeinträchtig sahen. In "El Pais" aus Madrid ist von einem "Schlag gegen den Feminismus" die Rede.
https://elpais.com/chile/2022-09-06/el-rechazo-a-la-nueva-constitucion-chilena-golpea-al-feminismo.html
?María Ramona Reyes Painequeo, Mitglied der Sozialistischen Partei Chiles und Vertreterin im Verfassungskonvent, war Teil des "Traums", wie sie sagt, die Verfassung ihres Landes zu einer der feministischsten der Welt zu machen. "Ich bin immer noch sehr verletzt. Was für ein schreckliches Erwachen", sagt sie einige Stunden nach dem niederschmetternden Ergebnis.? ? "Wir haben hart gearbeitet, mehr als 50 Frauen, vom ersten bis zum letzten Tag, um die Geschlechterperspektive einzunehmen, die letztendlich die Perspektive ist, ein gerechteres Land zu schaffen".
Ich finde es ist genau das herausgekommen, was zu erwarten war, wenn eine Versammlung , die zu 80% aus Linken und zu 50% aus feministischen Frauen besteht, eine Verfassung entwirft. Die durch ihre Identität bestimmten Gruppen werden bedient auf Kosten der Allgemeinheit (die das alles zu finanzieren hat). Und dies wollte eine Mehrheit der Chilenen nicht, was mich nicht wundert. Abgesehen von der praktischen Schwierigkeit, in jedem Rathaus einer Kleinstadt und in jedem Polizeirevier 50 Frauen zu beschäftigen.
Die Ereignisse dürften im wesentlichen bekannt sein.
Es gab vor einigen Jahren eine Abstimmung, bei der sich eine Mehrheit der Chilenen dafür aussprach, die bisherige Verfassung von 1980 (also noch unter Pinochet) durch eine neue zu ersetzen. Zudem gewann die Linke 202q die Präsidentschaftswahlen und wählte Rafael Boric zum Präsidenten, mit 32 Jahren der jüngste Präsident in der Geschichte des Landes.
Es wurde eine Versammlung gewählt, die eine neue Verfassung ausarbeiten sollte. Sie bestand zu 50% aus Frauen, zudem waren 17 von 155 Sitzen für Vertreter der indigenen Gemeinschaften reserviert. Anhänger der Rechten waren wenig motiviert und stellten daher am Ende nur 20% der Mitglieder.
Das Ergebnis dieser Versammlung wurde nun am 4. September zur Abstimmung gestellt und von 62% der Wähler abgelehnt.
Die Überraschung war groß, angesichts des für die Linken günstigen poltischen Klimas im Lande. Wie kam das?
Nun es gibt im Entwurf einige kritische Punkte, die offenbar großen Widerstand hervorriefen.
Zunächst wird Chile als ?plurinationaler, interkultureller, regionaler und ökologischer Staat? definiert ( plurinacional, intercultural, regional y ecológico.) Gemeint sind die insgesamt 11 indigenen Gemeinschaften, die jeweils eine Nation bilden. Ihnen gegenüber stehen die Chilenen nicht-indigener Herkunft, also die Nachkommen europäischer Einwanderer und die Mestizen.
Diesen indigenen Gemeinschaften wurde ein Recht auf Selbstbestimmung garantiert, was auch eine an den eigenen Vorstellungen ausgerichtete Justiz beinhalten sollte. Es gäbe also unterschiedliche Rechte für indigene und nicht-indigene Chilenen, die Gleichheit vor dem Gesetz wäre nicht mehr gewährleistet. Dieser Punkt wurde sogar von einigen Führern der Indigenen selber abgelehnt.
Es sollte eine Frauenquote von 50% vorgeschrieben werden, für ?alle Organe des Staates ? die höheren und und die Leitungsorgane der Verwaltung sowie die Verwaltungsräte der öffentlichen und halböffentlichen Einrichtungen und öffentlichen und halböffentlichen Unternehmen?. Eine umfassendere Frauenquote dürfte es wohl nirgendwo geben. Und dies steht in der Verfassung, nicht in einem Gesetz (dürfte also schwer zu ändern sein). Hinzu kommt ein nicht weiter spezifiziertes Recht auf Abtreibung für alle Frauen.
Den Gewerkschaften wird ein Recht zur Mitbestimmung über Unternehmensentscheidungen gegeben (ohne Angaben, wie das genau funktionieren soll).
Eigentlich klar, dass da viele ihre Rechte beeinträchtig sahen. In "El Pais" aus Madrid ist von einem "Schlag gegen den Feminismus" die Rede.
https://elpais.com/chile/2022-09-06/el-rechazo-a-la-nueva-constitucion-chilena-golpea-al-feminismo.html
?María Ramona Reyes Painequeo, Mitglied der Sozialistischen Partei Chiles und Vertreterin im Verfassungskonvent, war Teil des "Traums", wie sie sagt, die Verfassung ihres Landes zu einer der feministischsten der Welt zu machen. "Ich bin immer noch sehr verletzt. Was für ein schreckliches Erwachen", sagt sie einige Stunden nach dem niederschmetternden Ergebnis.? ? "Wir haben hart gearbeitet, mehr als 50 Frauen, vom ersten bis zum letzten Tag, um die Geschlechterperspektive einzunehmen, die letztendlich die Perspektive ist, ein gerechteres Land zu schaffen".
Ich finde es ist genau das herausgekommen, was zu erwarten war, wenn eine Versammlung , die zu 80% aus Linken und zu 50% aus feministischen Frauen besteht, eine Verfassung entwirft. Die durch ihre Identität bestimmten Gruppen werden bedient auf Kosten der Allgemeinheit (die das alles zu finanzieren hat). Und dies wollte eine Mehrheit der Chilenen nicht, was mich nicht wundert. Abgesehen von der praktischen Schwierigkeit, in jedem Rathaus einer Kleinstadt und in jedem Polizeirevier 50 Frauen zu beschäftigen.
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che2001,
Sonntag, 11. September 2022, 20:51
Interessant, ich habe diese Entwicklung nicht näher verfolgt und wäre jetzt umso interessierter daran zu wissen, wie Lemmy Caution/Salt of the Earth das sieht.
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willy56,
Montag, 12. September 2022, 11:42
Wieso erscheinen meine Anführungszeichen hier eigentlich als Fragezeichen?
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che2001,
Montag, 12. September 2022, 14:32
Weil das ein Problem von blogger.de ist, das der Betreiber nicht lösen kann oder will.
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arboretum,
Dienstag, 13. September 2022, 17:36
Ja, leider.
Das Problem lässt sich mit (q) und (/q) umgehen - statt der runden bitte spitze Klammern benutzen.
Das Problem lässt sich mit (q) und (/q) umgehen - statt der runden bitte spitze Klammern benutzen.
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che2001,
Dienstag, 13. September 2022, 17:38
Muss also auf meine alten Tage wieder HTML coden;-)
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arboretum,
Mittwoch, 14. September 2022, 19:21
Immerhin kannst Du es noch. Alter ist manchmal halt auch von Vorteil. ;-)
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avantgarde,
Mittwoch, 14. September 2022, 20:13
Das " Problem gibt es nur bei copy & paste.
Per Hand erscheint " korrekt.
Per Hand erscheint " korrekt.
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