Montag, 24. März 2025
Klimapolitik und Arbeiterklasse
Es gab mal eine Zeit, in der links bedeutete, soziale Forderungen der Arbeiterklasse zu vertreten und linke und grüne Anliegen miteinander verbunden waren. Lang ist´s her, und der "Abschied vom Proletariat" seitens der intellektuellen Linken und der Umweltbewegung ist einer der Hauptgründe für die Schwäche der Linken insgesamt (nein, nicht das Fehlen des untergegangenen Kasernenhofkommunismus). Eine Autorin überlegt sich was hier zu tun wäre. Und ich möchte hinzusetzen: Mein Reden seit den 1990ern.

https://taz.de/Klimapolitik-und-Arbeiterklasse/!6072490/

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Freitag, 7. Februar 2025
Blick zurück nach vorn
https://che2001.blogger.de/stories/2507661

https://che2001.blogger.de/stories/2511655

https://che2001.blogger.de/stories/493412

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Mittwoch, 4. September 2024
Interessierter Blick nach nebenan:
https://gebattmer.twoday.net/month?date=201802

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Freitag, 22. März 2024
Detlef Hartmann
Nachdem wir hier die Diskussion darum hatten, was Neuer Antiimperialismus eigentlich meint, möchte ich hier noch einmal seinen radikalsten Denker vorstellen, Detlef Hartmann. Dankeswerter Weise gibt es über ihn einen Wikipedia-Eintrag, der wirklich gut ist.


"Leben und Wirken
Hartmann studierte nach dem Schulbesuch im Hamburger Christianeum in Bordeaux, Freiburg, Hamburg und Berkeley. In Kalifornien beteiligte er sich an den politischen Aktivitäten in der Bay Area, die er als „sozial orientiert“ begriff, auch wenn sie sich vor allem gegen den Vietnamkrieg richteten. 1970 in die BRD zurückgekehrt, setzte er die bis heute andauernde politische Betätigung im Kontext sozialer Auseinandersetzungen fort. 1973 nahm er an der Hausbesetzung in der Hamburger Ekhofstraße (1973) teil, bei der es nicht nur auf die Gewinnung von Wohnraum ging, sondern auch gegen ein Bauvorhaben, das die Neue Heimat vorantrieb.[1]

Seit 1977 ist Hartmann als Rechtsanwalt in Hamburg und Köln tätig, in erster Linie als Strafverteidiger, auch in zahlreichen Verfahren gegen linke Aktivisten und darüber hinaus in der Vertretung der Nebenklage in NS-Kriegsverbrecherprozessen, so in den Verfahren gegen Kurt Lischka, Ernst Heinrichsohn und Herbert Hagen vor dem Landgericht Köln 1979, gegen Heinrich Boere vor dem Landgericht Aachen 2007 und gegen Siert Bruins vor dem Landgericht Hagen 2013.[2][3][4]

Hartmann arbeitete mit Mitgliedern der Proletarischen Front (PF) zusammen, einer Gruppierung aus dem operaistisch eingestellten „wir-wollen-alles“-Verbund.[1]

Durch den Strafprozess gegen Roland Otto und Karl Heinz Roth, den Hartmann verteidigte, zog er nach Köln.[5] Dort besetzte er mit den Mitgliedern der sozialrevolutionär orientierten „sozialistischen Selbsthilfe Köln“ (SSK) in der Ehrenfelder Marienstraße eine Anzahl von Häusern als Beginn eines sozialrevolutionären Projekts. Hieraus folgten nicht nur weitere Besetzungen, sondern auch Aktivitäten auf vielen anderen Gebieten: Gegen die Ausländerpolitik, Atompolitik, Militarisierung, NS-Erinnerungs- und „Bewältigungspolitik“ (Teilnahme an der Kampagne für die Edelweißpiraten), vor allem aber gegen die Politik der Stadtsanierung und Vertreibung (Marienstraßenbesetzung, dann Gruppe Wohnraum für alle) sowie gegen die noch stark nazistisch geprägte Rheinische Psychiatrie.[6] Begleitet wurden diese Aktivitäten von der Mitarbeit Hartmanns in der Zeitschrift Autonomie[7] und, mit sozialrevolutionärer Orientierung, im Folgeprojekt, den „Materialien für einen neuen Antiimperialismus“ (Materialien).[8][9] An diese Zeit schlossen sich weitere Aktivitäten Hartmanns gegen die Ausländer- und Vertreibungspolitik (Gruppe Grenzen auf), gegen Hartz IV (Gruppe Zahltag), gegen den neuen Militarismus (Gruppe Bundeswehr wegtreten),[10] Kampagne gegen SFB 700 an, die bis in die heutige Zeit reichen.

Tagesmedial und journalistisch positioniert Hartmann sich etwa in junge Welt[11] und im WDR 5[12].

Theorie
Hartmanns methodisch-philosophischer Ansatz weist als den wesentlichen Ort der Erkenntnis den Kampf aus. Genauer: die Auseinandersetzungen der sozialrevolutionären Prozesse mit den kapitalistischen Innovationsoffensiven. Er begreift ihn damit als umfassender, als die bürgerlichen Ansätze zumindest der Humanities es sein könnten. Denn Wissenschaft, Methodik, Philosophie seien nicht nur Ausprägungen der Offensiven und ihre wissenschaftlichen Akteure Teil ihres Dispositivs. Als in der Offensive wirkende und befangene Größen blieben sie damit auch systemisch blind für die ganze Wirklichkeit.[13][14][15] Denn die Subjekte und Subjektivität ihres sozialrevolutionären Gegenüber müssten ihnen notgedrungen entgehen. Er entwickelt dies detailliert an zwei Beispielen. Einmal den progressistischen wissenschaftlichen Avantgarden der fordistisch/tayloristischen Offensive aus Ökonomie, Ingenieurwissenschaft, Philosophie und formaler Logik und ihren wissenschaftlichen Produkten.[16] Des Weiteren an denjenigen, die sich mit der IT-Offensive auf dem Feld der Technologie, Ökonomie, der narrativen Steuerung und ihrer philosophischen Ausprägung im „neuen Realismus“ geschichtsmächtig zu machen suchen.[17] Damit fasst er die sozialrevolutionären Kämpfe als den umfassenderen generativen Ort des wirklichen Wissens, des Wissens von den wirkenden historischen Kräften, der gegnerischen und der eigenen. Gerade ihre aus der Praxis der Kämpfe gewonnene Perspektive erlaube erst einen Blick von außen auf die Wissenschaften und Wissenschaftler der Innovationsoffensive. Dies mache auch erfahrbar, warum Praxis logisch reicher ist als Theorie, eine bis in die griechische Philosophie zurückgehende Erkenntnis. Was Marx betrifft, so bezieht er sich dabei zurück auf die frühen Schriften vor dessen methodologischem Absturz in den ökonomischen Objektivismus.[18]"

https://de.wikipedia.org/wiki/Detlef_Hartmann

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Freitag, 3. November 2023
Zurück in die Zukunft
Von linkem Antisemitismus, Antizionismus, altem und neuem Antiimperialismus und dem ganzen Rest.

Die Debatte, um die es hier geht, ist von 1988, aber aktueller denn je. Ich sehe nicht mehr alles so wie in diesem meinen Blogbeitrag von 2006, insbesondere, was das Thema "Antisemitismus von links" angeht, aber die Kernsubstanz stimmt immer noch.


https://che2001.blogger.de/stories/386740/

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Montag, 23. Oktober 2023
Eine linke Kritik am israelischen Besatzungsregime mit sozialistischer Perspektive
Ja, auch so etwas gibt es, heutzutage. Von meinem alten israelischen Genossen Gadi Algazi

https://www.researchgate.net/publication/357480430_Israel_du_socialisme_a_l'ultra-capitalisme_via_l'occupation

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Sonntag, 22. Oktober 2023
Warum links nicht woke ist
Susan Neimann im Interview

https://www.mdr.de/kultur/podcast/diskurs/diskurs-susan-neiman-links-ist-nicht-woke-100.html

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Mittwoch, 15. März 2023
Eine Bewertung Putins
Der Historiker Gerd Koenen zur Genese des aktuellen Konfliktes:


https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/was-f%C3%BCr-ein-armutszeugnis/ar-AA18EL1O?ocid=entnewsntp&pc=U531&cvid=11bf466e313a456bd8fd1e1ec678d48a&ei=29

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Montag, 13. März 2023
Interessante Rezension von einem konsequenten Denker der Kritischen Theorie
Das Buch "Gekränkte Freiheit" von Amlinger und Nachtwey hatte ich ja schon zum Thema gehabt.

https://che2001.blogger.de/stories/2860419/

Jetzt ist eine gute Rezension dazu erschienen, die an manchen Stellen zwar über das Ziel hinausschießt, die Schwächen des Buches aber sehr deutlich herausarbeitet.

Danke an Bersarin für den Hinweis.


https://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Wallat_Rezension_Amlinger_Nachtwey.pdf


Was mich an "Gekränkte Freiheit" stört ist, worin ich mit Wallat übereinstimme ist die verharmlosende, das antiaffirmative, radikalkritische Potenzial der Kritischen Theorie eindampfende Sicht auf Adornos und Horkheimers Denken, aber zum Anderen auch der soziologische Blick auf Alternativszene und Subkulturen.

Die clusterartige Aufstellung der verschiedenen sozialen Millieus, die da vorgenommen wird kenne ich ja schon (sie war mal im Netz weit verbreitet), stimme ihr aber nicht unbedingt zu. Insbesondere der Behauptung, das Alternativmileu in seiner klassischen Form existiere überhaupt nicht mehr kann ich nicht zustimmen, es ist nur gesellschaftspolitisch bedeutungslos geworden und nicht mehr lifestyleprägend. Ich habe den Eindruck, die sitzen weit weg in Basel, man müsste sie mal ins Schanzenviertel, nach Kreuzberg, Göttingen, Leipzig-Connewitz oder Freiburg schicken. Im Kontrast dazu wird auf der
Homepage der Konrad-Adenauer-Stiftung die autonome Szene sehr exakt beschrieben, wenn auch als Feindbild dämonisiert. Die CDU scheint also mehr von der Materie zu verstanden als links domizilierte SozialforscherInnen. Von Subkulturen scheinen
unsere AutorInnen keine Ahnung zu haben.

"Alternative Szene" heißt für die Beiden das Millieu der heute 50-70 Jährigen, die zwischen Hippiebewegung und Ökopazifismus sozialisiert wurden und sich im Lauf der Zeit von grundsätzlicher Gesellschaftskritik in Richtung Linksliberalismus trifft Esoterik entwickelten.
Die Traditionslinke, von Gewerkschaftsjugend bis DKP und Linkspartei gibt es in dieser Sichtweise gar nicht, auch nicht die Schnittmenge von Punks und Autonomen als radikalerer, antiaffirmativer Flügel der Alternativbewegung, die ganze inksalternative/linksradikale/autonome Szene zwischen Punk und Antifa.

Und was das alternative Milleu nicht mehr mit den Grünen zu tun hat wäre dringend zu analysieren, wird aber gar nicht angesprochen.


edit: Mittlerweile habe ich einen weiteren Text dieses Autors gelesen, der ihn mir nicht mehr als einen konsequenten Vertreter der Kritischen Theorie erscheinen lässt, sondern eher als jemanden, der sich verrannt hat und dem ich in keiner Weise folgen kann.

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Sonntag, 11. Oktober 2009
Was will der Neue Antiimperialismus?
Ich blogge hier nun seit 2003 und habe immer mal wieder darauf Bezug genommen, dass ich mich selber ins Lager des Neuen Antiimperialismus rechne. Was aber darunter zu verstehen ist fiel mir wohl schwer zu vermitteln, zumindest weisen Reaktionen von LeserInnen meines Blogs darauf hin, denen dann Gestalten wie Chavez einfallen, die sich sicherlich als Antiimperialisten bezeichnen würden, mit dem Neuen Antiimperialismus aber so viel zu tun haben wie Kim Wilde mit Corazon Aquino.

Tatsächlich ist der Neue Antiimperialismus ja in starker Abgrenzung von dem entwickelt worden, was ansonsten unter Antiimperialismus firmierte, insbesondere von den Antiimps als Bewegung. Verlinkungen auf die Homepage der Materialien für einen Neuen Antiimperialismus waren auch wenig hilfreich, da die Sprache der Materialien von vielen Leuten, die gewohnt sind, online zu lesen bereits kaum noch verstanden wird und man zudem Marx gelesen haben sollte, um die Materialien rein semantisch überhaupt zu begreifen. Da mir diese Thematiken aber äußerst wichtig sind, möchte ich einmal mit eigenen Worten darstellen, was der Ansatz des Neuen Antiimperialismus bedeutet, wie ich ihn persönlich interpretiere und was politisch und theoretisch daraus folgt.

Zunächst kann man sich dem Neuen Antiimperialismus von unterschiedlichen Zugangswegen her nähern. Einen wichtigen Aspekt bildet sein sozialhistorisches Paradigma, das in einer Metakritik der Marx´schen Theorie begründet liegt. Bei Marx wird davon ausgegangen, dass Revolutionen sich immer dann ereignen, wenn ihre historische Notwendigkeit gekommen ist. Gesellschaftliche Umstürze, die eine historische Formation durch eine andere ersetzen, wie den Feudalismus durch den Kapitalismus und die Klassenherrschaft des Adels durch die des Bürgertums – oder eben den Kapitalismus durch den Sozialismus oder die diesem vorausgehende Diktatur des Proletariats, die bei Marx im Gegensatz zu Denen, die sich später auf ihn beriefen noch nicht als reale Diktatur gedacht war, solche Umstürze also begriff Marx als die „Theorie, die die Massen ergreift“.

Wenn sich die französische und die 1848er Revolution sich so also wunderbar als materialisierte Hegel´sche Theorie begreifen lässt, so sticht allerdings ins Auge, dass die Massen gar keine Theorie hatten. Die Mehrzahl Derer, die auf der Straße kämpften und das Ende des Regimes erzwangen gehörten nicht den Bildungsschichten an, viele waren Analphabeten.

Umgekehrt ist die Vorstellung, in einer künftigen, den Kapitalismus überwindenden Revolution ergriffe die Theorie die Massen nur dann denkbar, wenn diese sozusagen pädagogisch zur Theorie geführt würden.
Eine Kernfrage des Neuen Antiimperialismus, die zugleich eine Bruchlinie zum klassischen Marxismus darstellt, ist dann eben die, was Massen denn überhaupt zur Revolte treibt. Warum lehnt sich wann wer auf, und nach welchen Gesetzmäßigkeiten? Wenn sich die Zeitschrift „Autonomie“ früher mit Brotpreisaufständen in Mexiko und Ägypten beschäftigte und diese mit Hungerrevolten in Europa um 1830 verglich ging es genau darum: Die Beweggründe des Aufstands zu erforschen und ein allgemeines sozialhistorisches Modell zu entwickeln, wann die Unterschichten rebellieren.

Verbunden war dieser Ansatz von allem Anfang an auch mit Alltagsgeschichte, da nur diese für in der Lage gehalten wird, proletarische Subjektivität zu erfassen.

Und wenn ich mich auf diesem Blog z.B. mit dem Aufstand Ende 2008 in Griechenland beschäftige geschieht dies aus dem gleichen Grund. Es geht mir weder um Revolutionsromantik, noch um formalisierte internationale Solidarität nach dem Prinzip „Solidemos für Aufstände anderswo“ oder gar „wenn da Randale ist, muss hier auch welche sein“, sondern um die Frage nach den Ursachen, Motivationen und Perspektiven des Aufstands. Und ich bin auch so old fashioned, zu sagen, dass ich es für die Pflicht und Aufgabe der Linken halte, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen, jedenfalls wenn sie einen gesellschaftsverändernden Anspruch hat.

Die sozialhistorische Perspektive des Neuen Antiimperialismus wird dann noch einmal besonders aus dem Operaismus gespeist. Die Erfahrung von Streiks bei FIAT und Ford Anfang der 70er, die von MigrationsarbeiterInnen getragen wurden war die einer Feindschaft gegen die Arbeit an sich.

Nicht gewerkschaftliche Forderungen nach Lohnerhöhungen oder neuen Tarifverträgen brachten die Leute auf die Palme, sondern die unmittelbare körperliche Erfahrung von Entfremdung in der Akkordarbeit bei Menschen, die aus ländlichen Milieus stammten, denen diese Art Arbeit fremd war. Eine Kernperspektive des Neuen Antiimperialismus ist daher gerade die Aufstandsbereitschaft von Menschen, die aus ihrem bisherigen Lebenszusammenhang herausgerissen wurden und auch der Gegensatz Subjektivität/Eigen-Sinn – Unterwerfung unter maschinenförmige Machtapparate oder formelhaft ausgedrückt der Gegensatz das Leben gegen die Maschine.

Dazu kommt dann noch eine feministische Perspektive bzw. Patriarchatskritik, die sich analog des Drei – zu – Eins – Widerspruchs darstellen lässt.
http://www.idverlag.com/BuchTexte/DreiZuEins/DreiZuEins.html

Von diesen Voraussetzungen ausgehend, die für sich noch keinen Antiimperialismus ausmachen, sondern eine sozialrevolutionäre Perspektive innerhalb der Industriesoziologie, Geschichtswissenschaft und politischen Theorie folgte dann die Anwendung auf Armut und Konflikte im Weltmaßstab bzw. Entwicklungs- und Schwellenländern. Während der alte Antiimperialismus der ML-Linken auf Solidarität mit bestimmten sozialistischen Regimes wie Kuba oder Vietnam und bestimmten Befreiungsbewegungen wie der PLO oder PFLP sich bezog, ist die Perspektive des Neuen Antiimperialismus die der Solidarität der um das unmittelbare Existenzrecht kämpfenden Unterschichtsbewegungen, seien es nun landlose Bauern, die irgendwelche Estancias besetzen oder Bootsflüchtlinge, die versuchen, über das Mittelmeer von Afrika nach Europa zu kommen.

Von daher wird auch klar, wo sich VertreterInnen des Neuen Antiimperialismus (die sich „Autonome“ nannten, bevor der Begriff sich als Generalbezeichnung für Schwarzvermummte oder Steinewerfer auf Demos einbürgerte, aber hey, wir sind das Original) politisch hauptsächlich engagieren, nämlich in der „Dritte Welt“ – Soliarbeit und der Unterstützung von Flüchtlingen.

Bezogen auf soziale Lagen und Konflikte im Trikont kommt dann eine Verbindung aus Kritischer Theorie, den Foucault´schen „Dispositiven der Macht“ und Dependenztheorie zur Anwendung. So wird Entwicklungspolitik analog der Dialektik der Aufklärung als Umschlagen des Fortschritts in die Barbarei begriffen – Grüne Revolution und Industrialisierung in Entwicklungsländern erzeugen neue Armut - und andersherum die Ausweitung der Kulturindustrie und z.B. Bereiche wie die Pornoindustrie in den Metropolen als Kolonialisierung emotionaler Bedürfnisse.

Und um mich selbst zu verorten, stehe ich zwischen der hier geschilderten Interpretation des Neuen Antiimperialismus und der Verbindung mit den Ansätzen von Baudrillard und Bourdieu.

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