http://www.mailonsunday.co.uk/pages/live/dailymail/home.html?in_page_id=1766
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Die Frage "Zu welchem Lohn und wie lange haben die Leute dort vorher gearbeitet?" ist deshalb eine Sauerei, weil sie auf eine Apologie des Drecks-, Ausbeutungs- und Mörderlochs China zielt.
Meine sprachironische Bemerkung, und das hat er natürlich nur allzu genau verstanden, spießt einen mittlerweile mehrfach beobachtbaren Umstand auf:
Immer wenn es gilt, das Schlechte zu verteidigen, das gerade angegriffen war, Atkins steps in und tritt als Verteidiger auf.
Aber soviel Hammelbeine hast Du gar nicht, Freundchen, als daß dem Nörgler der Spaß daran vergehen könnte, sie Dir lang zu ziehen.
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Maos Lieblingsparole zur Mitarbeitermotivierung.
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"Deine laute Stimme auf dem Großen Platz verbindet dich unzertrennlich mit dem fliegenden Eisen der Partei."
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"Die Menschenrechte und alle Arbeitsschutzbestimmungen sind Papiertiger"
"Lasst Hundert Rücken bluten"
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"Wenn das so weiter geht, ist's Essig mit den billigen Fetzen für Euch Langnasen" - so die quick and dirty Übersetzung aus der Rede des Antikorruptionsbeauftragten Lang Tzu.
Gemeint ist der rapide Rückgang des Bestandes wild lebender Acrylics in Nordostchina aufgrund von Überjagung. Die Bestände sind nach Bekunden von Experten kaum mehr regenerationsfähig. Dies würde das schnelle Ende für die Produktion günstiger Textilien für die High-Footfall-Zonen führender Discounter bedeuten.
Der possierliche, scheue und vornehmlich nachtaktive Acrylic ist nicht ganz zwei Wochen nach seiner Geburt fortpflanzungsfähig, Weibchen können pro Jahr bis zu 50 Junge zur Welt bringen. Der dichte flauschige Pelz des Acrylic wird von der Textilindustrie als Rohstoff für belastbare und leicht entzündliche Fasern verwendet.
Grosse Bestände des Acrylic leben ausserdem in Taiwan und in Indonesien.
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Zu den Fakten: "Es kann gut sein, dass halb China sterben muss" - Mao Ze Dong beim "Großen Sprung nach vorn". Ganze Dörfer starben an Darmverschluss, weil sie aus Verzweiflung Lehm und Erde fraßen. Der Kannibalismus unter den Bauern war endemisch. Es war die größte Hungersnot des 20. Jahrhunderts, politisch bewusst inszeniert, mit geschätzten 38 Mio. Toten innerhalb von vier Jahren.
Sagen wir es doch lieber so: Die Chinesen sind jetzt von der Traufe in den Regen gekommen. Die Verbrecher von damals regieren heute noch immer.
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Dann wären uns ja mal einig.
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Aber Sie wären gern Märtyrer - stimmt's? So für ein bis zwei Tage, damit Sie was zu erzählen haben ...
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Aber: 70% der Chinesen wohnen auf dem Land. Bis dort ist die segensreiche Kraft der Wirtschaftswachstumsideologie noch nicht so richtig gelangt. Wenn sie es je wird.
Demographie, Umwelt, Rohstoffe, Gesundheitssystem, usw. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das lange gut geht. Mal was Prophetisches: China wird der Sargnagel unseres kapitalistischen Systems werden.
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Richtig ist: 70% wohnen auf dem Land. Nur, wirklich nett ist es dort auch nicht. Dissidentengruppen sprechen von jährlich mehreren tausend (!) Bauernrevolten und -aufständen. Das sind Verzweiflungstaten gegen Elend, gegen Enteignungen nach Lust und Laune, gegen Willkür in jeder Hinsicht und gegen Korruption.
@ Atkins: Jetzt siezt er mich schon. Es muß wirklich schlimm sein.
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Dieser Sadist Mao Ze Dong, der sich ungern wusch, hat - knapp geschätzt - 70 Millionen Menschen auf dem Gewissen. In erster Linie Bauern. Der chinesische Bauernstaat war in Wahrheit ein Anti-Bauern-Staat. Die Bauernverachtung der Partei- und Militäreliten gilt bis heute. Diese ekelhaften, von jeder Aufklärung unbeleckten Parteifunktionäre liefern diese Leute notfalls dem Hungertod aus, wenn's nur ihnen nutzt. Auch heute wird den Geschäftsleuten der Zucker in den Allerwertesten geblasen - auf dem flachen Land aber herrscht Sklaverei, die dort Parteidisziplin heißt ...
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Ich bin ein historisch ziemlich belesener Realist: Jede Utopie muss notgedrungen mit Menschen verwirklicht werden. Das zieht die Utopie immer in den Dreck. Jede Kontrollinstanz verschlimmert das Problem, weil sie eben jene Leute anzieht, die man mit ihr eigentlich bekämpfen wollte. Ein Teufelskreis - ich weiß ...
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Ihr woll das Gleiche machen?
Jawoll!
Die Genossen im ZK werden nicht erfreut sein ueber dieses zersetzende Gedankengut das hier verbreitet wird. Uffbasse.
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MfG
loellie schrieb:
*Wen meint der denn mit 'ihr'?*
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vielleicht solltest du dich mal von ein paar vorurteilen freimachen, die du gegenüber denjenigen hegst, die nicht bedingungslos dem kapitalismus huldigen.
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Mit sog. "Kommunisten" habe ich mich schon gekloppt, da war Atkins vermutlich noch nicht geplant.
"Warum muss bei euch 'böser Kommunismus' immer 'verkappter Kapitalismus' heißen?"
Die DDR beispielsweise war eine Zentralverwaltungswirtschaft, die den Markt ohne die Anarchie des Marktes realisieren wollte. Daß dieses irre Modell sich so lange über Wasser halten konnte, ist erstaunlich.
"Ich bin ein historisch ziemlich belesener Realist". Das halte ich für Angeberei und Großmannssucht. Deine durchweg ahistorische Argumentationsweise hatten wir Dir bereits bei Deinen lustigen Ansichten über den 17. Juni nachgewiesen.
Nochwas: "Sadist ... der sich ungern wusch". Was sind denn das für Kriterien, bitte? Historische Belesenheit klingt anders.
Alle, die Hitler persönlich kannten, beschreiben ihn als witzig, intelligent, charmant, ein glänzender Unterhalter, ein überaus angenehmer Mensch, in dessen Gesellschaft sich alle wohlfühlten. Über mangelnde Körperhygiene ist auch nichts bekannt.
Dennoch finden wir ihn überhaupt nicht nett. Wie kann das sein?
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Nö - das bestimmt ihr eben nicht!
Diese Einsicht tut weh - ich weiß. Das Leben ist nun mal kein Voluntarismus, und ohne Einfluss bestimmt niemand nichts nie nirgendwo. Schlagt ruhig nach unter V ... wie Voluntarismus
Für die chinesischen Bauern war der Kommunismus nämlich gar kein "so genannter"!
Na, denn! Ihr werdet ganz sicher siegen! Lebenslügen haben Zukunft!
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Okay, dazu dreierlei: Von meinem alten Genossen workingclasshero (auch kein Kommunist, sondern ein sehr nachdenklicher skeptischer Linkssozialist) mir kürzlich blogtechnisch in Erinnerung gerufene autonome Demoparole: "Wir sind die wilden Horden, wir plündern und wir morden, wir waschen uns nie - hoch die Anarchie! Gaddafi zahlt die Kosten!" (Für Hirngebremste 666 Ironietags).
"Es ist die Wirklichkeit, welche die Möglichkeiten weckt, und nichts wäre so verkehrt, dies zu leugnen." (Robert Musil) - "Das wirklich Mögliche beginnt mit dem Keim, worin das Kommende angelegt ist" (Ernst Bloch)
Und schließlich: Wer ständig glaubt, meine häufigsten Kommentatoren oder mich selber wegen Positionen entlarven zu müssen, die wir nicht vertreten, sollte mal besser einen guten Psychoanalytiker aufsuchen. Ach nee - die Psychoanalyse ist ja auch nur linke Unterwanderung. Gut´s Nächtle!
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habe jetzt auch ein sog. blog.
schauen sie doch mal bei gelegenheit vorbei.
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@noergler: Netbitch in Lack und Leder mit Bullwhip und Nörgler in der Uniform eines Zenturio, der "Romani ite domo!" auf Hauswände malen lässt?
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Aber das ist nicht weiter schlimm! Pawel Juschkewitsch versicherte, daß man "an die Revolution keine strafrechtlichen Maßstäbe anlegen darf, daß es "Spießertum" ist, Mitleid mit diesen Pfauen zu haben. Selbst Hegel führte er an: "Nicht umsonst spricht Hegel über die Vernunft alles Wirklichen: Es gibt Vernunft, es gibt Sinn auch in der Russischen Revolution."
Ja, ja, "sie schlagen und befehlen, nicht zu weinen". Was nützt das dem Pfau, der von Hegels Existenz nicht einmal etwas ahnt? Und was für einen Maßstab, wenn nicht einen strafrechtlichen, können all jene Geistlichen, jene Gutsbesitzer, Offiziere, Kinder und Alten, deren Schädel der siegreiche Demos spaltet, "an die Revolution anlegen"? Doch was interessieren Pawel Juschkewitsch derart "spießige" Fragen?
Ivan Bunin: Verfluchte Tage. Ein Revolutionstagebuch. Zürich 2005, S. 197
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Eigentlich muß ich jetzt Charles Dickens zitieren. Mach ich aber nicht.
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Vielleicht haben wir Chat aber auch falsch verstanden, und er sieht hier gar keine commies, sondern (und das läuft bei ihm irgendwie in der gleichen Kategorie) Utopisten. Er schrieb
Jede Utopie muss notgedrungen mit Menschen verwirklicht werden. Das zieht die Utopie immer in den Dreck. Jede Kontrollinstanz verschlimmert das Problem, weil sie eben jene Leute anzieht, die man mit ihr eigentlich bekämpfen wollte.Sorry: Obwohl man aus dieser Argumentation tatsächlich etwas rausholen könnte, sie ist bei weitem zu flach.
Auch Demokratie und Rechtsstaat sind - als Ideale gedacht - Utopien. Fast jedes hohe Ideal hat auch etwas Utopisches. Das Problem ist nicht der Idealismus (z.B. für Gerechtigkeit, Frieden, Chancengleichheit), sondern der - mitunter - damit verbundene Rigorismus, der sich in totalitären Formen ausdrückt.
Der Staatsozialismus oder Maoismus waren totalitär und hatten - oft - rigorose Formen. Aber auch ein totalitär gestalteter Kapitalismus, der als einzig relevante "Freiheit" missverstanden wird, kann einen rigorosen und sogar totalitären Gehalt haben.
Wenn Chat Atkins das auf Anhieb nicht glauben mag, so möge er sich die Lage des Prekariats genauer durchdenken. Sofern er das nicht als Form angewandten Sozialdarwinismus begrüßt, müsste ihm klar werden, dass ein gesunder Schuss Idealismus nicht immer in Totalitarismus enden muss, sondern im Gegenteil, Totalitarismus auch begrenzen kann. Konkret bezogen auf das Prekariat bezogen heißt das, dass hier z.B. Schutzbestimmungen und Mindestlöhne sinnvoll sein können.
Denn der Slogan "Wollt ihr den totalen Markt?" ist nicht etwa eine Abkehr vom angeblich immer gefährlichen Idealismus, sondern eine realitätsuntüchtiger Idealismus eigener Art, nämlich einem völlig übertriebenen Vertrauen auf die gesamtgesellschaftlichen "Selbstheilungs"kräfte völlig deregulierter Märkte.
Chat Atkins: Geht Dein Idealismus in Richtung auf die (auch in gesellschaftlicher Hinsicht) positiven Kräfte des Marktes?
Falls ja: Da muss ich Dich enttäuschen. Märkte sind nichts weiter als i.d.R. effektive ökonomische Koordinationsmechnismen, deren gute Funktionsweise von vielen Bedingungen abhängig sind. Gesellschaftliche Fragen und Gestaltungsnotwendigkeiten können mit "dem" Markt so gut wie nie beantwortet werden.
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Das aber heißt nicht, dass ich für den Markt wäre. Ich bin auch nicht gegen den Markt. Die derzeitige - wiederum ideologische - Hypertrophierung des Marktgeschehens geht mir sogar auf den Senkel. Der Markt ist das Ernährungs- und Verdauungssystem einer Gesellschaft, er soll sich nicht als Kopf aufführen - und die Unternehmer nicht als Meisterdenker. Das wirkt lächerlich - und es endet am Baum, wenn eine Gesellschaft ständig mit dem volkswirtschaftlichen Arsch nach oben durch die Landschaft brettert. Die Linken fahren übrigens auch so, auch sie sind ökonomiefixiert.
Ich suche Lösungen eher da, wo mit realen Menschen gerechnet wird. In der Regel also in der Literatur oder Kunst. Gute Schriftsteller sind diejenigen, die es gelernt haben, den Menschen umfassend darzustellen. Lese ich Gorki (vor 1917), dann erfahre ich mehr über den russischen "Arbeiter", auch über seine Gier, seine Verschlagenheit, seine Leichtgläubigkeit, als wenn ich den John Reed, 10 Bände Lenin oder die deutsche Soziologie auswälze.
Das führt aber auch dazu, dass ich alle Theoretiker, die von einer grundsätzlichen Güte des Menschen ausgehen, für geistig verwirrt halte. Und das mir andere "Meisterdenker" - ob nun Luhmann oder Adorno - mir auch nur genügend Leuchtkraft für Seminarräume zu haben scheinen. "Es gibt kein gutes Leben im schlechten" - ein dolles Zitat, da strahlt die Kommillitonin mit dem Pferdeschwanz, das hat sie verstanden, weil sie über ihre langweilige Beziehung mit Dietmar nachdenkt. Wehe aber, man guckt sich wirklich mal um. Da gibt es jede Menge gutes Leben im Schlechten. Auf dem Grillparty wie auf der Vernissage in Schnöseldorf, bei meiner Tante am Strumpfenband, und auch ein Stück daneben. Leute, die allzu penetrant mit dem Adorno rumklappern, lösen bei mir daher Allergien aus, die darauf beruhen, dass ich mit Realismus imprägniert wurde. Komischerweise durch zu viel Literatur.
Denn übrigen sei gesagt: Ob mich jemand versteht, ist mir ziemlich schnurz. Und was den Ton betrifft, so bin ich nur die Echokammer.
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Der Satz heißt "Es gibt kein richtiges Leben im falschen", und er steht am Ende einer der über 100 "Reflexionen aus dem beschädigten Leben", aus denen der Band "Minima Moralia" besteht.
Der kleine Text handelt von Wohnungseinrichtungen, ja, ja, von der Schwierigkeit in der Moderne sich noch häuslich einzurichten. Das Richtige, die Wahrheit, wird von Adorno gerade nicht, wie man meinen könnte, blank negiert, sondern festgehalten als dessen (des Richtigen) negative Spur innerhalb jener Negation, als welche die Moderne figuriert.
Die Dame mit dem Pferdeschwanz ist ein mit wohlbekannter Typus. Er ist dem Atkins um Lichtjahre näher, als dem Adorno.
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noergler schrieb: "Der kleine Text handelt von Wohnungseinrichtungen"
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na, wo ich das bloss wieder gefunden habe ...
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Willkommen erst einmal auf meinem Blog. Um so etwas dann auch einzusehen, dazu gehören allerdings schon ein paar Jahre Beschäftigung mit den Mechanismen aller Argumentation. Du verfährst übrigens ganz ähnlich, hast es dir nur nie bewusst gemacht. Was wiederum deiner Argumentation weniger Durchschlagskraft verschafft.
Im übrigen besitzt alle wirkende Wahrheit eine sprachliche Faktizität. Überspitzt gesagt: Ohne den Schriftsteller Marx keine Klassenlagen, ohne Gesetze kein Recht, ohne Bakunin & Co. wüsstet ihr noch heute nichts vom Anarchismus.
A leg of mutton ist better than nothing. Nothing is better than heaven. Therefore a leg of mutton is better than heaven." (G. Chr. Lichtenberg [das ist man bloß auch so'n Schreiber])
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Recht hingegen existiert dann und nur dann, wenn es, in welcher Form auch immer, kodifiziert ist.
Daß "alle wirkende Wahrheit eine sprachliche Faktizität" besitzt, ist ein Schwumpf, der Adornos Kritik des "Jargons der Eigentlichkeit" verfällt.
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Aber ich bin sicher, Sie lernen das noch!
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"Erst die Sprache, dann die Welt" – das, Atkins, ist nicht nur Idealismus, so steil, daß selbst Hegel schreiend aus dem Haus gerannt wäre; das war Dein intellektueller Selbstmord, sofern man in Deinem Fall noch ein intelligibles Subjekt unterstellen möchte, das suizidfähig ist.
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Ferner: Wo hätte ich behauptet, Sie redeten über "Klassenlagen"? Das Wort habe ich oben, ohne mit Ihnen überhaupt zu reden, als Antwort auf "Loellie" benutzt. Mit Ihnen reden ich auf Grund Ihres Diskussionstils doch nur noch so wie hier.
Witzig ist allerdings, dass Sie das Boo-Wort dann kurz darauf tatsächlich selbst gebraucht haben, wenn auch in "Anführungsstrichen". Kurzum: Sie sind mir schon so'n schlimmer Finger, philosophisch ausgedrückt: ein Rabulist.
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Also, ich kenne ja eine Reihe von Hartz-IV-Empfängern, im Grunde laufen sie mir täglich über den Weg, weil ich in einer Einfamilienhaus-Siedlung am Rande von "Großwohneinheiten" lebe, so dass sich die Wege beim Einkauf und anderswo dauernd kreuzen. Hier aber redet niemand so daher. Die Deutschen schimpfen eher über die Ausländer, die Türken über die Russen, die Russen über die Neger, und alle zusammen über die faulen Beamten. Und die BILD-Zeitung ist das gelesenste Medium. So sieht's aus.
Mir scheint, dass du eine personell relativ kleine "Szene", wie ich sie hier bspw. am Sielwall, dem autonomen "Punker's Inn" von Bremen, treffe, mit "dem Proletariat" gleichsetzen möchtest. Das aber ist einfach nur lächerlich.
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China ist doch sowas, wie die Welt. Ist doch klar, daß ich in der Welt alle die Scheußlichkeiten finde, die es in der Welt gibt.
Ob mensch darüber hinaus etwas von China wissen oder gar begreifen kann?
Zahlen zur Armutsentwicklung in der Welt, die Julio Lambing verwendete
http://axonas.twoday.net/stories/2117251/#2135289
haben mich beeindruckt
http://opablog.twoday.net/stories/2135412/
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http://www.angelfire.com/vamp/warposter/
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Goethe hilft mir schließlich auch nicht dabei, Auschwitz zu verstehen. Und Puschkin nicht dabei, Workuta zu verstehen.
Nebenbei: Landschaftsschilderung ist auch etwas, was man durch Cooper kennenlernt. Er war einer der ersten, der das Naturerlebnis entdeckte. Zur Bedeutung von JFC sind die Texte und Übersetzungen von Arno Schmidt ganz gut.
MfG
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"Ist doch klar, daß ich in der Welt alle die Scheußlichkeiten finde, die es in der Welt gibt."
Das ist so evident wie nur dem Pferdefreund ein weißer Schimmel, obzwar ich auch nicht weiß, ob es mich glücklicher machte, fände ich in dieser Welt außer den Deppen, die es in dieser Welt gibt, noch weitere.
Also sprach das Gemüt des Fleischerhunds:
"Ich versteh die janze Aufregung mal wieder nich."
Das ist sie, so lieben wir sie, die goldene Berliner Schnauze, die Aufdringlichkeit mit Humor und Verhaltensstörungen mit Urigkeit verwechselt, und in die wir getreu dem Motto "Berliner: Schnauze!" immer wieder gerne reinhauen, ganz unaufgeregt, nur weil es sich gerade gut macht.
"Ob mensch darüber hinaus etwas von China wissen oder gar begreifen kann?" Die Frage stellen, heißt sie mit Nein beantworten, wenn man dumm wie Brot ist und kranich05 heißt.
Im Unterschied zu einigen weichvereierten Oberaufgeregten, die wegen ein paar stinknormal-läppischer Scheußlichkeiten, Welt ist nun mal Welt, die große Empörungswelle schieben, ist der Chinese selbst oft völlig unaufgeregt.
"100 lustige Experimente für den kleinen Chemiker" – wer kennt nicht jenen pädagogisch verdienstvollen Baukasten für Kinder. Das lustige Experiment "hohe Methangaskonzentration in Bergwerk" wird in China regelmäßig durchgeführt – buchstäblich ein Dauerbrenner. Jährlich 20.000 chinesische Kumpel dürfen die eindrucksvolle chemische Reaktion aus nächster Nähe bestaunen. Für Langnasen überraschend: Noch kein einziger von ihnen hat sich hernach darüber aufgeregt – ein gutes Beispiel für den rätselhaft-verschlossenen Charakter des Asiaten, den wir nicht begreifen können, wie kranich05 ganz richtig feststellt.
Wenig janze Aufregung auch seitens der Lokalfunktionäre, die wegen Gefährlichkeit offiziell geschlossene Gruben weiter betreiben, um sich daran persönlich zu bereichern. Die Gewerkschaften gar bieten ein Musterbild an Null-Aufgeregtheit, was daran liegen könnte, daß es Gewerkschaften nicht gibt, da sie verboten sind.
35% der Weltkohle fördert China, erbringt jedoch glänzende 80% jener Ereignisse, über die sich die unmittelbar Beteiligten hinterher nicht aufregen. Welt scheint doch nicht immer gleich Welt zu sein.
Aber wird in diesem Land – das ohnedies bereits in der Normalbandbreite weltlicher Mißhelligkeiten sich bewegt – nicht stetig alles immer noch besser, wie kranich05 mit seinen Links "beeindruckt" zum Ausdruck bringt?
Nun würde ich zur Armutsentwicklung in der Welt eher Julio Iglesias fragen als den sesselfurzenden Rechenschieber Julio Lambing, der nachweisen möchte, daß die Armut in China rasant abnimmt; daß es richtig aufwärts geht für alle, und was man sonst noch so von Stefan Baron dazu hört.
Leider kennen die chinesischen Bauern Lambings Zahlen nicht. Anstatt zur Kenntnis zu nehmen, daß es ihnen, wie Lambing vorrechnet, ständig besser geht, behaupten sie glatt das Gegenteil: daß nämlich Landraub, Korruption und Umweltzerstörung immer schlimmer werden.
Anstatt auf Kranich05 zu hören, der nachdrücklich zur Unaufgeregtheit rät, randalieren und rebellieren die Bauern immer öfter, immer wüster, immer gewalttätiger: Die chinesische Regierung, für Transparenz und Offenheit sonst eher weniger bekannt, erklärt, daß die Zahl der Proteste von 2004 zu 2005 um 6,6% auf 87.000 (!) zugenommen hat. Was ebenfalls steigt, ist der Gewaltanteil am Gesamtaufkommen
Während Kranich und Lambing die janze Aufregung noch immer nicht verstehen, "fürchtet (die Regierung) einen möglichen Aufstand der 800 Millionen Chinesen auf dem Land. (…) Regierungschef Wen Jiabao ist von der wachsenden Unruhe im Land alarmiert. Als Reaktion darauf hat er nun zu einer Verbesserung des Lebensstandards der Bauern und Wanderarbeiter aufgerufen", anstatt einfach Lambings Paper 800millionenmal im ländlichen Raum zu verteilen.
Die naturreligiöse Bewegung "Rabenclan", der kranich05 und Lambing anhangen, möchte nicht nazigermanisch sein, und sie ist es wohl auch nicht. Aber daß man von all den Schamanen, Hexen, Neu-Kelten, Seelenführern, Geisterwanderern und Trollinnen irgendwann mal eine weiche Birne kriegt, kann ich nachvollziehen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,331172,00.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,396238,00.html
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oder schöner "Donnerer".
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DAAAS HAAAT AUCH NIEEEMAND BEEEHAUPTEEET !!!
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Obwohl, die Trollinnen könnten mich interessieren. Weiche Birne wäre für mich kein Problem, solange der Rest frisch und knackig ist.
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netbitch schrieb:
Wann erscheint hier der Oberdada, Herrscher des Erdkreises?
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Ansonsten habe ich bloß zwei Augen und eine eigene Meinung, und die ziemlich dezidiert. Man kann aber Menschen auf zwei Arten verstehen: Zunächst einmal, einfach nur kapieren, was sie inhaltlich sagten. Und dann kann man noch verstehen, aus welchen Motiven heraus sie das gesagt haben. In dem Punkt bin ich ungern in schlechter Gesellschaft.
Bei dir, bei Dr. Dean und auch bei Loellie finde ich allerdings nur manche "Scheuklappen" schade. Wenn man etwas nur deshalb nicht denken darf, weil man so etwas nicht denken darf, dann steckt man bis zu den Knien in Moral.
Gruß
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Es wurden schon zu viele Fässer aufgemacht.
Tschüss dann.
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