Dienstag, 14. Januar 2014
Tod einer Geflüchteten - Anklage gegen die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland
Ein Opfer mehr

Liebe Kolleginnen, Kollegen, Freunde, Bekannte und Mitwirkende, am 08.01.2014 um 08:40 Uhr ist Viktoria K., die Mutter von Wadim, im Alter von nur 49 Jahren an einer Lungenentzündung verstorben. Wenn ein Mensch stirbt, ist das immer schlimm. Wenn er nach so einem fürchterlichen Leben stirbt, ist der Gedanke daran nur noch grauenhaft. Wir haben Viktoria und ihren Mann Sergej vor vier Jahren kennengelernt. Damals hatte ihr Sohn Wadim sich das Leben genommen, nachdem deutsche Behörden ihn fünf Jahre zuvor von seiner Familie getrennt und mit 18 Jahren allein in ein ihm fremdes Land abgeschoben hatten (viele von Ihnen/Euch werden unseren Film dazu kennen oder anderweitig von dieser schrecklichen Geschichte gehört haben). Seit dem Tod Wadims hat sich Viktoria von Tag zu Tag durch ein Leben gequält, das sie eigentlich nicht mehr leben wollte. Auch gesundheitlich hat sie stark abgebaut. Am Ende war sie zu schwach, um gegen eine schwere Krankheit anzukämpfen. Mit Viktoria ist ein weiterer Mensch gestorben, dessen Tod in keiner öffentlichen Statistik auftauchen wird, weil die direkten und indirekten Folgen einer inhumanen Asylpolitik in Deutschland nach wie vor kaum Beachtung finden. Unsere Gedanken sind bei den Überlebenden: bei Sergej, Viktorias Ehemann, und bei Georg, ihrem jüngeren Sohn. Wir sind traurig, wütend und empört,

Carsten Rau und Hauke Wendler

PIER 53 Filmproduktion

http://www.wadim-der-film.de/

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