Mittwoch, 3. Mai 2006
Mal eine sinnvolle Online-Initiative
http://www.testticker.de/news/netzwerke/news20060503011.aspx

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Ein schwarzer Tag für Neoliberale
*Grins*


http://derstandard.at/?url=/?id=2431517

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Dienstag, 2. Mai 2006
"Antideutscher" Rassismus
Lesenswert zu diesem Thema ist das hier:

http://x-berg.de/journal.pl?op=display&id=672&uid=12


http://www.attac.de/wuerzburg/antideutsche/main.htm

http://www.exit-online.org/html/link.php?tab=autoren&kat=Robert%20Kurz&ktext=Konkret%20im%20Krieg

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We are here to stay or looking westward
Über eine Million MigrantInnen in den USA auf der Straße, 300 000 Leute, die für einen Rückzug aus dem Irak und gegen einen Iran-Krieg demonstrieren, die Rede ist von einer Bewegung, wie es sie seit Black Power nicht mehr gegeben hat. Und gleichzeitig kündigt Evo Morales die Verstaatlichung der Rohstofflager in Bolivien an, notfalls unter Einsatz der Armee. Nicht rosig für Georgieboy!

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Montag, 1. Mai 2006
My private Tschernobyl
Ich weiß es noch wie gestern, was damals vor 20 Jahren passierte, es waren wahrhaft turbulente Zeiten. Ein Freund hatte zum Zeitpunkt der Havarie in der Nähe von Danzig Urlaub gemacht und Aale geangelt. Er brachte seine Beute zum Bundesamt für Strahlenschutz, um sicherzugehen, dass der Fisch auch essbar sei. Stattdessen musste er nicht nur den Fisch dort als mittelaktiven Atommüll entsorgen lassen, sondern auch gleich seine gesamte Anglerausrüstung und seine Gummistiefel. Eine mir bekannte Ärztin maß die Radioaktivität an Regenpfützen vor dem Göttinger Klinikum und meinte, wenn sie diese Werte in einem Labor messen würde, müsste dieses sofort wg.schwerem Störfall geschlossen werden. Der Rat der Stadt Göttinger verhandelte über Sofortmaßnahmen, wobei auch die Messwerte ein Rolle spielten, da die offiziellen Werte nicht mit den Messungen der Ärztin und anderer unabhängiger Wissenschaftler übereinstimmten, die rot-grüne Opposition also der Meinung war, wir würden mit geschönten Zahlen belogen. Vor der Ratssitzung führte ein breites Bündnis, das von Kirchens bis Autonomskis reichte, eine Demo durch, deren zentrales Anliegen die Einsicht in die Messwerte war. Nach der Schlusskundgebung versuchte Einige von uns, ich auch, in die Ratssitzung zu gehen, um dort die Debatte zu verfolgen. Daran hinderte uns eine Kette von Ordnungshütern, deren Einsatzleiter zwar sagte "Nur halten, nicht zurückdrängen", aber da hatten die wohl eine sehr eigenwillige Dienstauffassung. Jedenfalls gab es sofort Tränengas in die Fresse. Während die Leute rechts und links zu Boden gingen - ich merkte bei solchen Gelegenheiten immer nur, dass es irgendwie komisch roch - setzten sie mit dem Knüppel nach und brachten dann auch noch Rottweiler zum Einsatz. Wir zogen uns auf den Hiroshimaplatz zurück, der damals noch nach einer Kavalleriebrigade 82erplatz genannt wurde und blockierten die Kreuzung. Die Cobs reagierten darauf dergestallt, dass sie einen Omnibus in die Menschenmasse hieneinwinkten, der scheppernd über die Kästen mit kohlensäurefreiem Mineralwasser hinwegfuhr, mit denen wir die Augen unserer Macegetollschockten behandelten und den Knüppelgarden eine Schneise in die Menschenmasse bahnte. Ich glaube, dass in diesen Minuten eine ganze Reihe neuer Autonomer gebohren wurde. Junge Leute im Abialter, die eben noch kirchentagsbewegte Friedenslieder gesungen hatten, riefen erst "Aufhören! Aufhören!", dann "Schweine! Schweine!" dann "Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform!" "Polizei, SA, SS!" und dann "Feuer und Flamme für diesen Staat!", und dann flogen die ersten Flaschen, gefolgt von Pflastersteinen. Die Gewalt eskalierte in dieser Zeit sehr schnell, aber es war mindestens zur Hälfte die Staatsmacht, die diese Eskalation vorantrieb. Pfingsten in Wackersdorf flog der BGS einen regelrechten Bombenangriff, bei dem Puma-Hubschrauber ganze Serien von Trängengaspetarden in eine Menschenmenge warfen, zu der auch Rollstuhlfahrer gehörten. Die Wasserwerfer hatten "Geschmack", wie die Bullen das nannten, d.h. es war CS-Gas beigemischt, und es wurden große Mengen CS-getränktes Wasser in die Baumkronen gesprüht, um einen Nebel zu erzeugen, der sich um den ganzen Demonstrationszug hüllte. Die Konzentration war so hoch, dass dabei die ganze Rinde von den Bäumen runterkam. Eine panische 80 000 köpfige Menge rannte eine Waldschneise herunter, bis einige quergestellte Mannschaftswagen den Weg versperrten, die von wutentbrannten Leuten umgeworfen wurden. Diese dienten später zur Begründung der massiven Polizeigewalt. Eigenartig nur, dass sie genau da standen, wo die ganzen Kameras aufgebaut waren.

Als ich später im Nachbereitungsplenum die These äußerte, wir seien hier Part einer polizeilich-medialen Inszenierung geworden, konterten mir Andere, dies seien Spartaken-Argumente. Mit dem Hinweis auf den MSB-Spartakus, die Studentenorganisation der DDR-treuen DKP, war unter Linken meist jede Diskussion beendet. Eine Genossin, die stets um Konsens und Affirmation bemüht war, wollte den Streit beenden, indem sie rief "Wir haben einen Sieg errungen, das zählt!", aber da ließ ich nicht locker. Ich höhnte, ob man etwa wie bei Asterix gesehen hätten, das wir weiße Helme einsammelten, oder schon im Radio berichtet wurde, dass die WAA nicht gebaut würde. Wir gingen an diesem Abend im Streit auseinander. Später erfuhr ich, dass ein Demonstrant, ein Asthmatiker, im Tränengasnebel zu Tode gekommen war. Toller Sieg, echt ey!


Der Hamburger Kessel machte an diesem Wochenende Schlagzeilen, weniger bekannt wurde das Schicksal einiger unserer Leute, die von einer GSG sonstwas überwältigt und an Händen und Füßen mit tief in die Haut schneidenden Plastikbändern gefesselt in eine Großgarage geworfen wurden, ohne Möglichkeit, zu trinken oder eine Toilette aufzusuchen. Die Gewalt von autonomer Seite eskalierte in der Folgezeit bis zu den Todesschüssen an der Startbahn West. Im kleinen verschworenen Zirkel appelierte ich, etwas gegen eine solch sinnlose Eskalation zu unternehmen (niemand hatte die Polizistenmorde gebilligt, aber es ging hier um die Frage, wie grundsätzlich mit Gewalteskalation umzugehen sei) und bekam von einem Militanzfan zu hören, irgendwann sei der Zeitpunkt gekommen, uns mit Panzern zu bewaffnen. Arrrgh, der Realtitätsverlust ging bei manchen Leuten schon sehr weit. Die normative Kraft des Faktischen deeskalierte
im Realen, nicht im Verbalen aber sehr zuverlässig. Der Landwirt Adi Lambke, der 10 Jahre später seinen Traktor als Waffe einsetzte, war real wahrscheinlich weitaus militanter als die autonomen Pfleger eines ritualisierten Militanzfetischs - und übrigens auch einige Wackersdorfer Bauern, die während der Pfingstunruhen die Schrotflinte geladen neben der Hoftür stehen hatten, wie uns zugetragen wurde.


In dieser stürmischen Zeit grillten die Nachbarn meiner Schwester draußen im Garten. Als Schwesterchen sie auf die Radioaktivität hinwies und dass im Radio gesagt wurde, man dürfe weder im Freien essen noch die Kinder in der Sandkiste spielen lassen noch Badeseen benutzen, da sagten die: "Junge Frau, wir haben im Zweiten Weltkrieg wochenlang ausgebombt unter den Trümmern unseres Hauses im Keller gesessen, und als kein sauberes Brot mehr da war, da haben wir die Phosphorrückstände von den Broten gewischt und das Zeug gegessen. Was soll uns denn noch passieren?"


Szenenwechsel: Pripjat, die Wohnstadt der Arbeiter des Werks. Ein Kinderspielplatz, eine einsame Schaukel, im Hintergrund der Unglücksreaktor, ein Schaukelpferd, ein Bild, das James Cameron zu einer der Schlüsselszenen in Terminator II inspirierte. Wäsche, die inzwischen seit 20 Jahren auf der Leine hängt. Eine ganze Region, die auf Jahrzehnte unbewohnbar ist. Die kahlköpfigen Kinder, die auf Raten an Leukämie oder Knochemarkskrebs sterben.
Und die Stalker: Damals, 1986, bezeichnete der Ausdruck keine nachsteigenden Leutebelästiger, sondern Freiwillige, die zu Erkundungen in die Todeszone vorstießen. Eigentlich stammt der Begriff aus Andrej Tarkowskys gleichnamigem Film nach Arkady und Boris Strugatzkys Roman "Picknick am Wegesrand" und bezeichnet Leute, die in das Sperrgebiet rund um ein gelandetes UFO vorgehen, um Kontakt mit den Außerirdischen aufzunehmen.
Heute ist Pripjat noch immer leer, Tschernobyl hingegen bevölkert -von Physikern und Ärzten.
Das Gefühl von Beklommenheit, das ich beim Anblick von Bildern des Reaktors bekomme, ist nicht sehr viel anders als das beim Anblick von Fotos der Rampe von Auschwitz.

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Unmenschlichkeit modern oder unser täglicher Sozialdarwinismus
Es gibt angeblich - gedruckt zu Gesicht bekommen habe ich sie noch nicht - eine vertrauliche Dienstanweisung des Innenministeriums an die Ausländerbehörden, Flüchtlinge und Asylbewerber, die 45 oder älter sind wo immer es möglich ist abzuschieben. Begründung: Wer mit 45 eine Arbeitserlaubnis bekommt und anfängt, in Deutschland zu arbeiten, wird im Alter nicht genug Rente bekommen, von der er leben kann und also ein Sozialfall. Zur Entlastung der Sozialkassen sind die Menschen also abzuschieben. Auf der anderen Seite werden bevorzugt Kranke, Alte und sonstwie Schwache (z.B. unbegleitete Kinder) abgeschoben. "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht", so so. Die Praxis würde ich eher als Triage bezeichnen, als gezielte Ausmerze überflüssiger Esser.


Wie im Mittelalter, als nicht alle Mensche Rechte besaßen, sondern die Rechte unterschiedlich verteilt waren und bestimmte Minderheiten quasi Haushaltstitel waren (vgl. Kammerknechtschaft der Juden) haben wir heute wieder homines minus potentes.
Heiner Geißler sagte kürzlich, mit dem Asyl- und Ausländerrecht einerseits und den 1-Euro-Jobs und Arbeitszwang für AlGII-Bezieher andererseits schaffe dieser Staat sich eine neue Klasse von Metöken und Sklaven.

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Aus gegebenem Anlass
nämlich zum 1.Mai:

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Sonntag, 30. April 2006
Sollen das?
Da ich schon öfter gefragt wurde, warum ich als che2001 firmiere und warum ich ein "Warblog" führe, hier nochmal die Erklärung:

Der Spitzname Che hängt mit meiner politischen Vergangenheit zusammen. Er wurde mir aufgrund bestimmter Eigenschaften von Anderen gegeben, und es reden mich auch im wirklichen Leben Leute so an. IN meiner wildesten Zeit in der linken Szene kannten mich einige Leute sogar nur als Che und nicht unter meinem wirklichen Namen. Mit dem historischen Che Guevara und dessen Politik oder Ansichten hat das alles nur sehr am Rande zu tun.


Warblogs sind Weblogs, mit denen Soldaten an Zensur und Propaganda vorbei ihre Kriegserfahrungen berichten. Über Warblogs sind im Kosovo-Krieg und im Irak-Krieg Informationen an die Öffentlichkeit gelangt, die das herrschaftliche Nachrichtenregime gerne unterdrückt hätte. Mein Blog, das es, wenn auch ursprünglich unter anderer Adresse, seit Sommer 2003 gibt, hat neben rein persönlichen und privaten Dingen auch den Anspruch, an kulturindustrieller Verblödung, Verschweigen und Mainstream-Intentions vorbei über unbequeme Wahrheiten zu berichten, und es wurde von jemandem eingerichtet, der ursprünglich einmal Nachrichtenoffizier war, daher die Bezeichnung. Sie hat nichts damit zu tun, dass ich einen Krieg führen würde ;-)

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Radio Africa
Bürgerkrieg mit Genozidcharakter und Hungerkatastrophe in Darfur, im Tschad stabilisieren Fremdenlegionäre die weltweit korrupteste Regierung überhaupt gegen eine Guerrilla konfusa, Massensterben im Niger, Low Intensity Civil war als Normalzustand in Nigeria und Kongo, der Operettenkönig von Lesotho auf Dauer-Einkaufstour - und der Weltöffentlichkeit geht´s am Arsch vorbei. Heutzutage müssen die"Kinder in Afrika" noch nicht einmal mehr als Motivationsprogramm für Suppenkasper herhalten. Es wird nicht so telegen gestorben wie in Bosnien oder Afghanistan, und wahrscheinlich ist es dem Metropolenkapital ganz recht, wenn die überflüssigen Esser verrecken.

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Freitag, 28. April 2006
Familienfeier
Meine Mutter hatte Geburtstag. Es war eine wunderbare Feier; Vater hatte einen großen elektrischen Weihnachtsstern zwischen die Bäume gehängt, und sie war ganz gerührt und sagte: "Mein Mann hat mir einen Stern vom Himmel geholt!". Es trafen sich weit entfernte Teile der Familie, die sich lange nicht gesehen hatten, und Gespräche über die Erfahrungen der China-Heimkehrer mischten sich mit der Erörterung, wie weit man im Innersten Afrikas wirklich mit Kisuaheli kommt oder ob die Kenntnis gewisser Mbega-Mbgwe-Dialekte nötig sei und meinen Erzählungen aus den Minenfeldern des Nahen Ostens. Plötzlich, ganz unvermittelt, redete mich ein Verwandter mit dem Vornamen eines Göttinger Politikwissenschaftlers an. Umpf!

Gut, er darf grinsen, aber jemand Anderem wird das Grinsen bald vergehen.

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Donnerstag, 27. April 2006
Dokumente der Unmenschlichkeit, Ausländerbehörden Berlin und Karlsruhe
Ich dokumentiere eine Presseerklärung der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration

FFM
Forschungsgesellschaft Flucht und Migration e.V.
Gneisenaustr. 2a
10961 Berlin

Berlin, den 25.04.2006

Presseerklärung

Ausländerbehörde greift zu hinterhältigem Trick, um Abschiebung um jeden
Preis durchzusetzen
Heute Mittag ist das kranke Ashkali-Großelternpaar R. tatsächlich von
Karlsruhe nach Prishtina / Kosovo abgeschoben worden. Die Ausländerbehörde
bediente sich dafür eines Hinterhalts:
Weil wegen 2 Rechtsschutzanträgen das Gericht am 24.04. die Abschiebung für
den 25.04. ausgesetzt hatte, ließen sich am Montag Vormittag 2 Mitarbeiter
der Ausländerbehörde die beiden kranken und von der Haft schwer zermürbten
Leute voneinander getrennt im Gefängnis vorführen. Sie legten ihnen ohne
Erklärung und ohne Dolmetscher je zwei Formulare vor und forderten sie zur
Unterschrift auf. Die R.s sagten im Telefonat mit Familienangehörigen
danach, dass sie glaubten unterschreiben zu müssen, aber nicht wussten, was
sie unterschrieben hatten! Tatsächlich nahmen die R.s damit alle ihre
Rechtsmittel zurück und so auch die beiden Eilanträge, sowie erklärten sie
ihr "Einverständnis" mit ihrer Abschiebung!! So dass die Zusicherung der
Abschiebungsaussetzung wirkungslos wurde sowie UNMIK nach ihrer Ankunft in
Prishtina keine Handhabe zu ihrer Zurückweisung hatte!!
Dieser Skandal wird ein Nachspiel haben.Der Unterschriften-Trick geschah
nicht zum ersten Mal. Uns ist bekannt, dass bei Abschiebungen den
Betroffenen oft kurz zuvor Formulare zur Unterschrift aufgenötigt werden
bzw. wurden, und dass es nur wenigen gelingt, sich in der Haft dem Druck zu
entziehen und die Unterschrift zu verweigern bzw. die Formulare in Ruhe
durchzulesen.
Ein Formular nennt sich "Freiwilligkeitserklärung " ("LEA IV B 225"), das
zweite Rücknahmeerklärung" ("LABO 4394 c"). In ersterer erklärt die/der
Betroffene, sie/er sei "einverstanden" mit der Abschiebung, in letzterer
nimmt sie/er alle zuvor eingelegten Rechtsmittel zurück und erklärt alle
weiteren Rechtsverfahren für ungültig.

Mit der Unterschrift wird außerdem bezeugt, den Inhalt der Erklärung
verstanden zu haben.
Im vorliegenden Fall ist sicher: es gab keinen Übersetzer, es gab keine
Erklärung, es gab kein Verstehen. Bei Frau R. wissen wir, dass sie auch
albanische Schrift fast nicht lesen kann. Dass sie allein, verwirrt,
gedemütigt, mit Tabletten ruhiggestellt (ist uns bekannt!), gegenüber zwei
Behördenvertretern, deren Sprache sie nicht versteht, nicht wagt, etwas
anderes zu tun, als was diese ihr mehr oder weniger aufdrängen. Vermutlich
ist dazu nicht viel Aufwand nötig! Die mit Frau R. in der gleichen Zelle
inhaftierte Lutfije I. bekam anlässlich ihres ersten misslungenen
Abschiebungsversuchs vor 6 Wochen (der zweite wurde vor 2 Wochen durch das
OVG gestoppt) ebenfalls offenbar die gleichen Formulare vorgelegt. Nach
ihrer Auskunft wurde ihr mit langer Haft gedroht, wenn sie nicht
unterschreibe.
Sie besaß damals noch die Kraft, die Papiere zu lesen und die Unterschrift
zu verweigern.
Den beiden alten R.s könnte ähnliches angedroht worden sein.
Von Herrn R. wissen wir, dass er nach den Bedingungen der Haft (z.B. war er
am Freitag trotz seiner Gehbehinderung mit schmerzenden Gliedern in
Handschellen im Krankenhaus vorgeführt worden!) vollkommen am Ende seiner
Kraft war und sich gegenüber dem Drängen der beiden Herren nicht die Zeit
herauszunehmen wagte, die vorgelegten Papiere auch nur zu lesen, sondern
sich von den Herren bedroht und zur Unterschrift genötigt fühlte - ohne zu
verstehen, was darin stand.
Nach ihrer eigenen Darstellung ist Herrn und Frau R. keine Durchschrift
ausgehändigt worden (vermutlich wurde sie "zur Habe genommen") , sie wussten
nichts über den Inhalt der Papiere, und es ging alles sehr schnell. Zudem
wollten sie um fast jeden Preis der weiteren Inhaftierung entkommen. So
waren sie nach ihrer Ankunft in Prishtina erst einmal erleichtert, der
demütigenden Pein des Abschiebegefängnisses entronnen zu sein.
Was im Kosovo auf sie wartet, steht auf einem ganz anderen Blatt.

In Vushtri herrscht(e) eine besonders zugespitzte Situation für die sog.
Minderheiten. Die KFOR riegelt(e) Straßen der Roma und Ashkali
regelrecht ab. Neu errichtete Häuser wurden zwar von Rückkehrern
zunächst bezogen, aber spätestens im März 2004 flüchteten dort wieder
alle Roma und Ashkali. Seitdem stehen dort Häuser für die "Minderheiten"
leer, niemand will oder kann darin wohnen, weil die Situation unzumutbar
ist. Dennoch ist UNMIK gezwungen, wegen des sog. Rückübernahmeabkommens
auch von "Minderheiten", wenn Wohnraum vorhanden ist, aus Deutschland
abgeschobene Ashkali, "Ägypter" etc. anzunehmen und dort unter
Stacheldraht unterzubringen und zu bewachen, ob sie es wollen oder
nicht. Zum Nachweis von Wohnraum (egal ob die Abgeschobenen
"Minderheiten" oder Albaner sind) reicht es, dass irgendwelche angeblich
Verwandte in Kosova wohnen, egal ob Platz im Haus ist oder nicht, und
meistens ist dies nicht der Fall.

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Scheiß Technik!
Wenn ich so einen Blödsinn schon lese:

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Das liest jemand, der in seinem Leben noch nicht eine einzige SMS verschickt und 1200 Free SMS auf dem Konto hat. Meine zwei PDAs habe ich noch nie benutzt, weil ich sie nicht benutzen kann. Ich bin feinmotorisch gar nicht in der Lage, diese winzigen Tasten zu was Anderem als Nummern wählen zu bedienen oder diesen komischen PDA-Stift zu nutzen. Ich smse jedenfalls nicht ohne korrekte Buchstabentasten. Also Leute, ich nehme Eure famosen Handyangebote dann an, wenn Ihr mir zum Handy eine externe Tastatur liefert, die nicht kleiner sein darf als die eines Notebook. Ansonsten behaltet Eure Scheiße!

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Dienstag, 25. April 2006
Ein bißchen Lager muss einfach sein
Im Grunde ist die Existenz des Grenzdurchgangslagers Friedland längst obsolet. Doch da wird das Land Niedersachsen kreativ und betreibt mit Maßnahmen wie Integrationskursen vor Ort Beschäftigungspolitik, statt die Flüchtlinge und Aussiedler ingegrierend dezentral unterzubringen. Ein Lager bedeutet nunmal Ghettoisierung und nicht Integration. Aus der Presserklärung der Landesregierung:

"HANNOVER. "Das Grenzdurchgangslager Friedland wird als zentrale Aufnahmeeinrichtung für deutschstämmige Spätaussiedler und jüdische
Migranten bestehen bleiben." Das sagte der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann am Montag in Hannover. "Für viele Deutsche
ist Friedland ein Symbol als Tor zur Freiheit. Außerdem ist das Grenzdurchgangslager für Südniedersachsen ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor."
Schünemann betonte die Aktivitäten des Landes, das Grenzdurchgangslager angesichts zurückgehender Spätaussiedlerzahlen besser
auszulasten. "Die Willkommenskurse sowie die Unterbringung jüdischer Migranten haben die Situation bereits verbessert", so der
Innenminister. Mit einem neuen Vorstoß sollten die Kapazitäten noch besser genutzt werden: "In einem Schreiben an den
Bundesinnenminister habe ich mich dafür ausgesprochen, dass ein wesentlicher Teil der Integrationskurse für Spätaussiedler und ihre
Familien bereits im Grenzdurchgangslager in unmittelbaren Anschluss an das Erstaufnahmeverfahren stattfindet." Dadurch könnten die
Integrationshilfen für Neuankömmlinge deutlich früher als bisher angeboten werden. Außerdem könnten spezielle Kursangebote etwa für
Kinder und Jugendliche gemacht werden, sagte Schünemann.
Nach Ansicht des Innenministers ist das Vorhaben ohne Probleme finanzierbar, da der Bund die Kosten für die Integrationskurse
unabhängig vom Standort der Kurse trage. "Mir ist auch daran gelegen, die Zukunft des Grenzdurchgangslagers zu sichern. Mit dieser
Maßnahme würden wir gemeinsam der besonderen Verantwortung für den Fortbestand des Grenzdurchgangslagers Rechnung tragen", heißt es
in dem Schreiben an den Bundesinnenminister."

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Hilferuf aus dem Iran
Mohamed Ebrahimi sitzt wegen
seiner im Iran nicht akzeptierten Ansichten über Philosophie seit 4-5 Jahren im
Gefängnis. Er wird dort gefoltert und hat bis jetzt 2 mal einen Schlaganfall
erlitten. Mohamad Ebrahimi hat 2 Kinder. Vor ein paar
Jahren wurde er gefangen genommen und zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Die
zahlreichen Folterungen und die unmenschlichen Lebensbedingungen in den
iranischen Gefängnissen sind für seine Schlaganfälle verantwortlich und
dafür, dass er jetzt an mehreren Krankheiten leidet.
Bei amnesty international wurde nun ein link für ihn eingerichtet
http://www.petitiononline.com/ourworld/petition.html

Jeder kann ihm nun durch seine Unterschrift helfen. Wenn die Anzahl der
Unterschriften 4000 erreicht hat, darf Amnesty International ihn besuchen
und helfen.

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Zu Dahab
Ich kenne den Ort des Anschlags und habe dort zwei wunderbare Urlaube verbracht, also nicht die ganze Zeit in Dahab, sondern quer durchs Land reisend. Die Art und Weise, wie wir in Ägypten Uralub machten, war heute hier, morgen dort, Backpacking, man lernte Ägypter kennen, wurde von denen eingeladen, wohnte bei ihnen zu Hause. So lernten wir sowohl die Villa eines pensionierten Gerictspräsidenten in Heliopolis als auch die selbstgebaute Hütte sudanesischer Flüchtlinge in einem Elendsviertel von Assuan von innen kennen. Nach Dahab waren wir gefahren, um dort zu tauchen, doch waren wir am ersten Tag in folgender absurden Situation: Wir sitzen mitten in der Wüste, und es gießt in Strömen. Eine Beduinenfamilie lud uns ein, und wir verbrachten den Abend bei hochinteressanten Gesprächen am Lagerfeuer. Wir wohnten in einer Art Karawanserei für Touristen, sehr einfach ausgestattet, bestenfalls Jugendherbergsniveau, und mit Hippie-Graffity bemalt, und trafen indische und neuseeländische Touristen, die den langen Weg wegen der fantastischen Tauchreviere zurückgelegt hatten. Auf dem Marktplatz grüßten strahlende Beduinen in ihrer strahlend weißen Kleidung freundlich grinsend (meist nicht mehr mit allen Zähnen in der Frontpartie) "Salaam! Salaam!". Ich habe noch den Duft des Tees und der Gewürze in Erinnerung.

Bumm!

Reihenweise Tote. Ich weiß nicht, wie Dahab heute aussieht, aber diese Art Urlaub ist in Ägypten wohl schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr möglich. Die tickende Zeitbombe des sozialen Elends und der Empörung über Korruption und Polizeibrutalität sahen wir damals auch schon, nur vermuteten wir, dass es irgendwann mal wieder einen offenen Volksaufstand im Stil der Brotpreisrevolten geben würde, aber nicht das. Gewalt gegen Touristen? Ich habe Ägypten als das wahrscheinlich fremdenfreundlichste Land der Welt erlebt. Ich weiß nicht, ob die Attentäter aus dem Ausland kommen (z.B. Jihad) oder zur Gamma Islamija gehören, aber soviel ist sicher: Sie treffen ein armes Land an seiner empfindlichsten Stelle. Nichts kann solchen Terror rechtfertigen. Das Ägypten, das ich kannte, scheint mir ungeheuer weit entfernt.

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Montag, 24. April 2006
Die Schlangen und ich
Als die erste Schlange ins Haus kam, befand ich mich im Hauptstudium und bereitete mich geistig gerade auf die Magisterarbeit vor. Fasziniert hatten mich diese Tiere immer, sehr viel Verständnis fand ich dafür nicht. So fragte mich eine Frau, in die ich damals mächtig verliebt war, zum Thema Schlange: "Was bin ich für ein Perverser?". Dabei gehöre ich nicht zu der Art Menschen, die sich durch Vogelspinnen, seltsame stachelige oder zahnreiche Fischarten, Fangheuschreckern, Skorpione oder ähnliches Getier angezogen fühlen. Zu den Haustieren in meiner Umgebung gehörten ansonsten Hunde, Katzen und ein Meeerschweinchen, das, natürlich, Ernesto hieß. Jedoch fand seit meiner frühen Kindheit in meiner Nachbarschaft regelmäßig eine Reptilienausstellung statt, und mit 6 hatte ich sozusagen meinen ersten Job: Auf einem Podest mit einer Schlange um den Hals demonstrieren, wie hamlos diese Tiere sind. Das war zunächst eine etwa zwei Meter lange Rattennattter, später, als ich größer wurde, dann eine unheimlich schwarzschillernde Indigonatter (die mächtig gefährlich aussieht, aber völlig harmlos ist, ähnlich wie das mit dem schwarzen Block einer gewissen Antifa-Gruppe war), und schließlich eine eindrucksvolle Boa Constrictor. Im Grunde wollte ich seit dem ersten Mal, also seit ich 6 war, eine Schlange haben, aber die Eltern erlaubten es nicht. Nichtmal einen Dornschwanz (das ist eine pflegeleichte kleine Echse) oder einen Scheltopusik (das ist die spektakulärere griechische Großausgabe der Blindschleiche) wollten sie mir zugestehen. Es half auch nichts, dass ich schonmal ein Terrarium besorgte, um meinem Wunsch Gewicht und Nachdruck zu verleihen. Es diente dann zur Krankenpflege eines abgestürzten Mauerseglers und eines Igels mit Winterschlafstörungen.

Nun, das war viele Jahre her, ich führte ein freakiges Leben in der Spontivilla, da kam ******, die Freundin des Coach daher und fragte, ob ich eine Kornnatter wollte, ihr Vetter züchte die. Ich war begeistert. Monty, wie ich den kleinen Schlangerich in Anspielung auf meine Lieblingskomikertruppe taufte, kam in Wurmgröße zu mir ins Haus und wurde liebevoll aufgepäppelt, entwickeltze sich zu einer regelrechten Schmuseschlange. Es kostete zwar zunächst Überwindung, die Schlange mit lebenden Mäusen zu füttern, bald aber wurde die Schlangenfütterung in meiner WG zu einem panem et circenses, Gäste und Mitbewohner versammelten sich um das Terrarium, wenn die Schlange zuschlug. Als Monty das erste Mal eine erwachsene Maus bekam, war die Schlange zunächst zu klein. Es war seltsam, zuzusehen, wie Monty den Kopf neben die Maus legte, die seelenruhig an der Tränke saß und nichts mitbekam, hinsichtlich des Öffnungswinkels seiner Kiefer Maß nahm und dann verschwand, um nach einer Weile, im wahrsten Sinne des Wortes aus der Haut gefahren und ein Stückerl größer, zurückzukommen und die Maus zu erlegen. Eine kultivierte Schlange, die sich zum Essen umzog.

Monty war äußerst anhänglich und suchte die Nähe des menschlichen Körpers, wie gesagt eine Schmuseschlange, die man um den Hals oder im Hemd in der Wohnung mit umhertragen konnte. Selbst meine kleine Nichte machte schon im Alter von anderthalb mit ihr Beknntschaft, es ist ein süßes Bild, sie mit dem Tier zu sehen. Sie wuchs sehr schnell, und mein Vater stellte mit großem zimmertechnschen Geschick ein neus, großes Terrarium her. Eines Tages büxte Monty aus und war zwei Wochen verschwunden, konnte aber mit einem Köder zurückgeholt werden: Maus ins Terrarium, Deckel auf, Maus kann nicht raus, Schlange aber rein, Schlange ist nach dem Fressen zu fett, um wieder abzuhauen. Es klappte. Leider machte der Coach eines Tages einen verhängnisvollen Fehler.l In der Absicht, der Schlange etwas Gutes zu tun, stellte er das Terrarium zum Sonnen auf die Dachterrasse und vergaß sie dort. Nun sind es Echsen, die Sonnenbäder lieben, und nicht Schlangen. Monty starb qualvoll an einem Hitzschlag. Wir setzten ihn in einem Schuhkarton auf dem jüdischen Friedhof bei. Nun stand ich vor der Frage, mir wieder eine Schlange anzuschaffen oder nicht, und obwohl Viele mir abrieten, entschied ich mich dafür. Mit Philip Boa hatte ich kein Glück, er verschwand nach wenigen Wochen spurlos. Erst Leila, meine dritte Schlange, gewöhnte sich wieder gut ein. Zwar haute auch sie einmal ab und war dann einen Monat verschwunden, der Mausetrick funktionierrte nicht: Ich hatte eine Athletenmaus erwischt, die aus dem Käfig sprang und in der Wohnung umherirrte; ich fing sie von Hand wieder ein und hielt sie jetzt im geschlossenenTerrarium, was natürlich keine Schlange zurückbrachte.
Ich hatte Leila schon aufgegeben und schweren Herzens beschlossen, mein Schlangenhalterdasein zu beenden. In Vorbereitung einer Reise in ein Land des Nahen Ostens öffnete ich eine Schublade meiner Kommode, in der nur Gegenstände aufbewahrt wurden, die ich selten brauche, unter anderem der Reisepass. Eben wegen dem öffnete ich die Schublade und griff in Leila hinein, die gemütlich vor sich hindöste. Das war ein Festtag für mich. Im Urlaub ließ ich die schlange durch meine Eltern hüten, und auch denen entkam sie mal, was dann zu einer Safari quer durch die Wohnung führte, bis sie schließlich kapitulierte und die Blumenvase räumte, in der sie sich verschanzt hatte. Leila ist heute 10 Jahre alt, 125 cm lang und eine zwar gemütliche und weitgehend friedliche Schlange, aber im Gegensatz zu Monty kein Schmusetier.

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Hörfunktipp
Lanu hatte auf Boocompany gerade das Thema Schleichwerbung durch Sentinels angesprochen, und ist man erstmal geoutet, lebt es sich gleich viel ungenierter. Also, hier kommt meine Schleichwerbung für eine Sendereihe bei Deutschlandradio:

Gefährlicher Transit: Die afrikanische Wanderung nach Europa*

*Neue Serie im Deutschlandfunk vom 24. April bis 7. Mai 2006
Täglich in "Informationen am Morgen" um 8.20 Uhr
*
Der Deutschlandfunk dokumentiert in der Serie "Gefährlicher Transit:
Die afrikanische Wanderung nach Europa" die Migrationsströme von Süd
nach Nord.
Im Zentrum stehen die vielen Menschen, die sich täglich in Afrika
auf den Weg machen, um ihr Glück in Europa zu suchen. Im Zeichen der
Globalisierung und der wachsenden Ungleichheit zwischen Arm und
Reich nimmt die Wanderungsbewegung über alle Grenzen immer mehr zu.
Während Europa auf Abschottung setzt, blüht das Geschäft der Schlepper.

In der ersten Sendewoche ab dem 24. April berichtet
Deutschlandfunk-Reporter Rüdiger Maack über Geschichten vom Weggehen
aus Mali, Senegal, Algerien und Marokko. Zum Thema werden dabei
Ängste, Hoffnungen, Strapazen und die permanente Abhängigkeit vom
Netzwerk der Schlepper.
Ab dem 1. Mai folgen Geschichten vom Ankommen in Europa, von
Schicksalen zwischen Hoffnung und Ausweisung. Reporter werden die
Ankunft im Aufnahmelager von Lampedusa schildern, die heimliche
Fahrt in den Norden, die Ankunft in London und schließlich die
Endstation im Abschiebegefängnis Berlin.

Die Serie wird von Interviews begleitet, in denen Lösungsansätze
diskutiert werden, die sich sowohl auf die Herkunfts- als auch auf
die Zielländer beziehen können.
Die Deutsche Welle wird die Serie teilweise übernehmen, so dass
neben den vom Deutschlandfunk erreichten Hörern in Deutschland auch
Hörer in Afrika angesprochen werden.

Pressemitteilung vom 19.04.2006
http://www.dradio.de/wir/presse/491370

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Sonntag, 23. April 2006
Die Blödheit meiner Feinde
Es gab gerade mal ein paar Postings von Rechtsdeppen (sorry, liebste aller Kasselanerinnen, dass ich Dich mitlöschen musste), die einen Göttinger Politikwissenschaftler gewissermassen bezichtigten, ich zu sein. Ich habe mit ihm telefoniert, und er wird rechtliche Schritte einleiten. Da ich nicht so gerne auffindbar bin, sind einige meiner hier geschilderten Geschichten woanders passiert, als angegeben. Göttingen ist öfter Bremen, Frankfurt ist Hamburg und so weiter. Andererseits weiß ich sehr wohl, wer Schwafler aka Langsamplätscher oder Revill und Lord Window (Namen aus immer noch vorhandener Rücksichtname geändert) im realen Leben sind, und das könnte noch Konsequenzen haben. Es gab mal jemanden, der meinte, einen Troll als mich identifiziert zu haben, aufgrund einer Göttinger IP. Nur gehe ich weder in Göttingen ins Netz, noch habe ich überhaupt eine sichtbare IP, noch nicht einmal anonymouse. Nun, ich kann nur herzhaft ablachen über Leute, die so schlau sind wie Kruppstahl!

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Sonntag, 23. April 2006
Rindersteak nach Guevara-Art
Einfach köstlich, der Nachgeschmack begeistert mich jetzt seit zwei Stunden. Also: Man nehme ein zwangsenteignetes, von einem Revolutionstribunal zum Tode verurteiltes und per Genickschuss hingerichtetes Rind. Ist dieses nicht zu bekommen, reicht auch ein Rindersteak aus dem Tiefkühlfach, Hauptsache südamerikanisch. Das wird beidseitig gut mit Kräutersalz und Chilli eingepudert (in Kolumbien nimmt man Kokain) und in Olivenöl auf jeder Seite scharf angebraten. Bei 180 Grad lässt man es im Backofen 10 Minuten garen. Inzwischen dünstet man eine in Streifen geschnittene Zwiebel mit einer passierten Tomate in Olivenöl an (der echte südamerikanische Revolutionär nimmt natürlich Bolivenöl). Dann tut man das Steak und die Mischung mit zwei Teelöffeln Oregano, einem Teelöffel Estragon, 2 Scheiben gewürfeltem Toastbrot und einem Ei in eine Auflaufform und gratiniert das Ganze 15 Minuten lang. Dazu schmeckt ein grüner Salat.

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Freitag, 21. April 2006
Solidarität mit den Menschen Äthiopiens
Bei allen politischen Debatten diesseits des Tellerrands sollten wir unser Augenmerk auch auf die wahrebn Menschheitstragödien legen, gegen die unsere troubles ein Fliegenschiss sind:


http://rdh.twoday.net/stories/1850998/

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Zivil sei die Courage
uch wenn ich mit Tante taz nicht immer einverstanden bin, das hier kann ich nur unterstützen:

http://www.taz.de/pt/.1/etc/panter06/panter

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Mittwoch, 19. April 2006
Hey, Mr. Taliban, tally me some data
Mitunter scheint es ja so, dass die US-Troops in Afghanistan und Pakistan zu dumm sind, um Reissäcke zu bewachen. So gelangten USB-Sticks mit geheimen Daten, darunter personenbezogenen Informationen über US-Agenten bzw. V-Leute, jetzt basartechnisch in den Handel. was passiert eigentlich, wenn Srg. Hashpipe sich im Atomwaffenlager verzählt?


http://www.n24.de/wirtschaft/multimedia/index.php/n2006041810212800002

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Es stand im Ärzteblatt
Nämlich das hier:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=50338


Ja, es gilt halt immer noch das Regime der Triage.Organisierte Unmenschlichkeit braucht keinen Faschismus und keine exotischen Wüsten- oder Buschdiktaturen, sie ist mitten unter uns.

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Dienstag, 18. April 2006
Zwischen Tel Aviv und Potsdam
Mit dem Anschlag von Tel Aviv ist die Auseinandersetzung in Nahost wiedereinmal in eine neue Eskalationsstufe getreten, denn Selbstmordattentate sind dort bislang selten (sie konzentrierten sich in der Vergangenheit vor allem auf Jerusalem, die besetzten Gebiete und westbanknahe Siedlungen), dass aber eine palästinensische Autonomiebehörde sich nicht distanziert, sondern den Anschlag mehr oder weniger gutheißt, das ist eine neue Qualität. Der erste Gegenangriff, der eine Werkstatt in Gaza traf, zeigt auch schon die Gegenstrategie: Die Palästinenser wirtschaftlich noch fertiger zu machen, als sie es eh sind. Mal sehen, wie lange die Hamas das durchhält. Sie könnte ganz andere Probleme bekommen, nachdem schon Staatsbedienstete mit AK und RPG in der Hand gestreikt haben. Ein bißchen sehne ich mich fast nach Arafat zurück, bequeme Korruption ist doch irgendwie menschlicher als entflammter Fanatismus.

Der rassistische Übergriff in Potsdam zeigt, dass es um die Gewalt von rechts in Deutschland nicht ruhiger geworden ist, dass es weiterhin gilt: Kein Fußbreit den Faschisten, wehrt euch, greift ein!

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Montag, 17. April 2006
Elemente der Gegenaufklärung, heute: Neokonservative
Neokonservative gibt es gleich zweimal. Einmal bedeutet dieser Begriff nämlich in Deutschland eine Richtung des Konservatismus, die bevorzugt traditionelle Schwerpunktthemen der Linken inhaltlich gegen den Strich bürstet, also etwa Selbstbestimmung der Frau, Sexualmoral, Abrüstung, kapitalistische Moderne. Während die klassischen Konservativen hier ihre Positionen vertreten, die sie aber im Allgemeinen nicht mit Links verhandeln wollen, haben die deutschen Neokonservativen sozusagen den Kampf um die verlorenen Seelen aufgenommen. Klassische Konservative mögen hinsichtlich Homosexualität, alternative Lebensweisen und Beziehungsmodelle etc.moderat und tolerant sein, Leute vom Schlage des heutigen CDU-Mainstreams haben hauptsächlich wirtschaftliche Sorgen und sind in vielen Fällen kaum noch ideologisch überzeugte Konservative im tradierten Sinne. Im Unterschied hierzu ist das eigentliche Anliegen der deutschen Neokonservativen (um Namen zu nennen: Christa Mewes, Odo Marquardt, Arnulf Baring, Friedbert Pflüger) eine kulturelle Gegenrevolution gegen die Vorstellungen der 68er, die Wiederverankerung von Bürgerlichkeit und Bürgertugenden. Im Grunde wollen sie ein Lebensgefühl und eine geistige Verankerung der Bevölkerung wiederherstellen, die seit über 30 Jahren obsolet ist, aber aufgrund sozialer Verunsicherung und riskanter gewordenener Lebenslagen gerade unter behütet aufgewachsenen jungen Menschen der heutigen Mittelschicht wieder interessant erscheint - was psychologisch gesehen nichts Anderes ist als eine Regression, insofern könnte man auch sagen, dass die Neokonservativen einen unreiferen Menschen haben wollen, und dass genau dies gerade auf Nachfrage stößt, weil unsere Risikogesellschaft einerseits ein hohes Mass an eigenverantwortlichem Handeln verlangt, andererseits immer mehr Menschen ausgesondert, ihre Lebenschancen verbaut, ihre Perspektiven eingeschränkt werden, und so Etliche ernsthaft glauben, durch Anpassung und Bravheit ließen sich diese widersprüche abwehren.


Zum Anderen gibt es die Neocons, also die Neokonservativen US-amerikanischen Zuschnitts. Ihre Ideologie ist nicht identisch mit dem deutschen Neokonservatismus. Vielmehr vertreten sie zunächst mal den traditionellen US-Konservatismus, der den sein Land auf sich gestellt bewirtschaftenden selbstständigen Farmer oder Rancher oder den kleinen oder mittelständischen Unternehmer zum Idealbild hat. Wirtschaftsliberalismus in seiner harten, manchesterliken Form wird hier als selbstverständlich betrachtet, verbunden mit einer fast paranoiden Abneigung gegen staatliche Eingriffe (Big Government ist etwas, wogegen der Redneck im Zweifelsfalle auf seinem Recht auf bewaffnetem Widerstand beharrt) und einem extremen politischen Konservatismus, dessen integrale Bestandteile eine geradezu begeisterte Befürwortung der Todesstrafe, eine rigorose Ablehnung legaler Abtreibung und eine Sexualmoral darstellen, die es hierzulande seit den 50er Jahren nicht mehr gibt. Wirtschaftsliberalismus geht hier also ganz unmittelbar zusammen mit einem antiliberalen Norm-und Moralkonservatismus, eine Erscheinung, die nur vor dem historischen Hintergrund der US-Gesellschaft erklärbar und sowohl dem deutschen Konservatismus als auch dem deutschen Liberalismus wesensfremd ist. Neo an der Ideologie der US-Neocons ist die Tatsache, dass die traditionellen US-Konservativen einen auf den eigenen Kontinent bezogenen Isolationismus vertreten. Eine aktive Außenpolitik, UNO-Engagement, auch militärische Interventionen im Ausland waren lange Zeit das Steckenpferd und Betätigungsfeld der Demokraten bzw. der sogenannten Dumbarton Oaks Republicans, des fortschrittlicheren Flügels der Republikaner. Neocons sind hingegen Leute, die den traditionellen US-Konservatismus mit politischem Interventionismus, militärische Doktrinen der Falken im Pentagon und einer pathetischen Weltbefreiungs/Befriedungspropaganda verbinden. In der politischen Landschaft der Bundesrepublik Deutschland gibt es für solche Positionen keinerlei Background oder Tradition. Bei Leuten, die in Deutschland genau diesen US-Neokonservatismus vertreten, stellt sich daher die Frage, ob er nur eine geborgte Identität und Hülle für andere, sehr viel rechtere Positionen ist.

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Die andere Meinung
Übrigens, es muss nicht immer medea oder inamo sein. Auch hier finden sich Nahost-Neuigkeiten, die anderswo unter den Tisch fallen:

http://alsharq.blogspot.com/

Ach ja, und dann gleich noch was musikalisches: Kennt jemand Ha Dag Nachash? Israelischer Hiphop mit gesellschaftskritischen Texten. Oder Babylon Fighters, irakischer Rai, der wohl weder Saddam noch Bush passen dürfte.

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Neues vom Osterhasen
Der Osterhase hoppelt am Fuchsbau vorbei, als ihm die kleinen Füchse zurufen: "Mami wird dich jagen, und dann fressen wir dich" Da antwortet der Hase: "Ehe das passiert, ***** ich eure Muttern van Achtern!" "Das sagen wir, das sagen wir!"


Tags darauf kommt die Füchsin bei der Hasensasse vorbei und macht Jagd auf den Hasen. Dieser haut in einen benachbarten Kaninchenbau ab, die Füchsin immer hinterher, bis sie an einer Engstelle hängenbleibt. Si kann weder vor noch zurück und zappelt hilflos vor sich hin. Der Hase kommt am anderen Ende aus dem Bau, kehrt aber um und geht erneut in den ersten Eingang, sich der Füchsin von hinten nähernd mit den Worten: "Glaub ja nicht, dass ich auf dich stehe, aber ich hab´s den Kindern versprochen!"

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