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2006: die höchste Todesrate an den Außengrenzen - kaum noch Asylgesuche
PRO ASYL: "Europa trägt maßgeblich Verantwortung für das Massensterben"
"Die Festung Europa steht. Deutschland und die anderen Mitgliedsstaaten
der Europäischen Union setzen auf Flüchtlingsabwehr um jeden Preis. 2006
ist das Jahr mit der höchsten Todesrate an den europäischen Außengrenzen
und einem neuen historischen Tiefstand bei den Asylgesuchen". So die
Jahresbilanz von PRO ASYL zur europäischen Flüchtlingspolitik.
Nach Angaben der spanischen Behörden kamen 2006 circa 6.000 Flüchtlinge
und Migranten auf dem Weg von Westafrika zu den Kanarischen Inseln ums
Leben. Die Dunkelziffer der Todesfälle an den europäischen Südgrenzen
bleibt hoch. "Europa trägt maßgeblich Verantwortung für das
Massensterben", so Karl Kopp, Europareferent von PRO ASYL. Die
EU-Staaten seien bereit, elementare Menschenrechtsstandards aufzugeben.
Drittstaaten wie Libyen, Marokko, Mauretanien, der Ukraine, der Türkei
etc. werde in einer zynischen Arbeitsteilung eine Türsteherfunktion vor
den Toren der 'Festung Europa' zugewiesen.
Die Asylzahlen in Deutschland und Europa erreichen einen neuen
historischen Tiefstand. In Deutschland wurden 2006 rund 20.000 neue
Asylgesuche registriert, der niedrigste Stand seit 1977. Insgesamt
verzeichneten die 25 EU-Staaten 2006 weniger als 200.000 Asylanträge.
Die zentrale Frage an die kommende EU-Präsidentschaft Deutschlands ist:
Findet eine Gemeinschaft von 27 Demokratien auf das Massensterben an den
Außengrenzen eine andere Antwort als militärische Abwehrmaßnahmen,
Auslagerung des Flüchtlingsschutzes und fortgesetzte
Menschenrechtsverletzungen? Sie bleibt bei der Lektüre des Programms der
deutschen EU-Präsidentschaft 'Europa gelingt gemeinsam' unbeantwortet.
Das von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble vorgelegte Programm folgt
einer restriktiven Agenda und blendet Menschenrechte und
Flüchtlingsschutz aus. "Mehr Grenzschutz, mehr Rückübernahmeabkommen und
mehr gemeinsame Abschiebungen bilden die Schlüsselelemente auf der
Agenda des Bundesinnenministeriums", so Kopp.
Aus Sicht von PRO ASYL muss die Durchsetzung der Menschenrechte oberste
Priorität für die deutsche EU-Präsidentschaft haben: Diese gelten für
alle Menschen in Flucht- bzw. Migrationsbewegungen. Flüchtlingen ist der
gefahrenfreie Zugang zum EU-Territorium und zu einem fairen
Asylverfahren zu gewährleisten. Jegliche Kooperation mit Drittstaaten,
in denen die Menschenrechte und Grundfreiheiten nicht geachtet werden,
ist einzustellen. Europa braucht legale Einwanderungsmöglichkeiten,
damit Migranten nicht lebensgefährliche Wege beschreiten müssen.
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Wenn in der Presse aber jetzt ganz platt zu lesen ist, dass es 2007 mehr Geburten geben wird als im Vorjahr, wüsste ich schon gerne, auf was für empirisches Material sich diese Annahme stützt. Oder hat das Wahrheitsministerium bereits sämtliche Filme aus 2006 vom Amt für Geschlechtsverkehrsüberwachung ausgewertet?
-)))
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(Mahatma Gandhi)
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Ein Wischtuch zum Boden schrubben heißt bei uns Scheuerlappen, in Hamburg und Bremen hingegen Feudel (ich glaube, ausgerechnet in Franken auch) und in Ostwestfalen und dem westlichsten Niedersachsen Aufnehmer. Dort wird auch ein Küchenmesser Schälmesser genannt, wenn ich nach einem Küchenmesser frage, bekomme ich zur Antwort, alle Messer würden in der Küche verwendet.
Ernährungstechnisch verbleibt auch eine unsichtbare Ost-West-Grenze. Selbst wenn Wessis inzwischen wissen, was ein Broiler ist, noch immer haben Hot Dog und Burger die Soljanka nicht wirklich verdrängen können, die ihrerseits aber keine Ausbreitung nach Westen gefunden hat. Richtig lustig fand ich es, als ich Besuch aus Sachsen-Anhalt hatte und gemeinsam Jägerschnitzel gegessen wurde: Bei uns im Westen ist Jägerschnitzel ein paniertes Schnitzel mit Rahmsoße und Pilzen (eigentlich ja Waldpilze wie Pfifferlinge, Maronenröhrlinge, Steinpilze und Hallimasch, in der Praxis aber meist Champignons), bei ihnen eine in der Bratpfanne geschmorte Fleischwurst ;-)
Schließlich und endlich hat die in der politisch-korrekten linken Szene verbreitete (und von mir abgelehnte) Auffassung, Linke hätten sich möglichst vegan oder zumindest vegetarisch zu ernähren, alle Andere sei moralisch nicht tragbar, sich weder östlich der Elbe noch südlich des Mains ausbreiten können.
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http://search.live.com/news/results.aspx?q=mobbing&FORM=BNRE
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Für meine Generation und noch mehr die Alterskohorte über mir waren Che-Guevara-Bilder Popikonen, gleichrangig mit Bildern von Jim Morrison oder Bob Marley und stark abstrahiert von der konkreten Person Che Guevara. Che stand symbolisch für Linkssein im Allgemeinen, für Abenteuer, Romantik und das Idealbild vom Latin Lover. Ich bin mit Che-Postern aufgewachsen. Meine Schwester hatte ein überdimensional Großes über dem Bett und eins auf ihrem Koffer. Politisch fand sie Che eigentlich ziemlich daneben, aber er war ein Mann, mit dem sie gerne gevögelt hätte. Zu meiner Zeit waren es eher die undogmatischen oder libertären Linken, die mit Che-Bildern herumrannten, denn die Mler hatten die Bilder von Marx, Engels, Lenin und Mao für sich gepachtet. Che-Bilder gehörten zum Beispiel auch zur Popkultur der Traveller-Szene, ebenso wie der Song "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin. Die Symbolik und Heraldik von Subkulturen hat eben ihre eigene Dynamik.
Dass Bilder von Che Guevara, Jim Morrison und Mick Jagger, etwas zeitversetzt Bob Marley, Peter Tosh, Jimmy Cliff oder Muhamad Ali zu einer bestimmten Zeit fast den gleichen Stellenwert hatten, hängt auch damit zusammen, dass dies zu ihrer Zeit alles unstraighte Männer waren. Für das Establishment galt in den 1960er Jahren in Deutschland, aber auch den USA und Großbritannien noch das männliche Schönheitsideal blond, blauäugig, V-förmiger Oberkörper, kurzhaarig, mit anderen Worten, die Normen Arno Brekers und Leni Riefenstahls, und dass dunkel-langhaarige zierliche Typen und kurz darauf Schwarze Popikonen wurden, war ein erster zögerlicher Schritt in einem langen Prozess der Emanzipation der Körperlichkeit, zu dem die "sexuelle Revolution", die Neue Frauenbewegung und die Schwulenbewegung die nächsten wichtigen Phasen markierten.
So, jetzt konkret zum Namen dieses Blogs. Ich werde in der richtigen Wirklichkeit der fleischlichen Welt Che genannt, kaum jemand meiner Freunde käme auf die Idee, mich mit meinem richtigen Namen anzureden. Dieser Spitzname ist mir so in Fleisch und Bluit übergegangen, dass ich, wenn ich irgendwo den Namen Che lesen, zunächst an mich denke. Hintergrund ist ein eigentlich banaler Vorgang. In der ersten Hälfte der 80er fand einmal eine Vorbesprechung zu einer Wendland-Blockade statt, bei der eine ziemliche Panikstimmung geschoben wurde und alles gewaltige Angst vor der Staatsgewalt hatte. Ich hielt eine leidenschaftliche Ansprache, um den Leuten Mut zu machen, und teilweise hörte sich das wohl schon nach Durchhalteparolen an. Ich hatte dabei eine Baskenmütze auf, trug einen Schnurr- und enen Fünftagebart, schulterlange Haare und eine Art Räuberzivil als Kleidung, und da meinte eine Frau lachend, ich sei ja wohl so eine Art kleiner Che Guevara. Von da an hatte ich den Spitznamen weg.
Aber auch ohne dass ich mir da irgendwelche Schuhe anziehen müsste, lohnt es sich, einen Blick auf die Verwurstung Che Guevaras in der Bloggosphäre zu werfen. Öfter ist dort zu lesen, dieser sei ein Massenmörder gewesen. die Behauptung ist dort ziemlich neu, zum ersten Mal habe ich dies vor anderthalb Jahren (dort nur Mörder, noch ohne Massen) auf einem rechtsextremen Blog gelesen. Inzwischen taucht es auch in der Wikipedia auf, wo vor einigen Monaten der Artikel zum Thema Che Guevara total umgeschrieben wurde, wohl ein Versuch interessierter Kreise, getreu der Devise der Neuen Rechten, durch Erlangung von Diskurshegemonie die Definitionsmacht über politische Grundbegriffe zu erlangen. Zwar steht dort nicht, dass Che Guevara ein Massenmörder sei, sondern dass die Einen ihn als Helden und die Anderen als Massenmörder sähen, aber wenn die Wikipedia ihren Prinzipien konsequent folgen würde, müssten diese Begriffe dann auch bei Lyndon Johnson, Richard Nixon, Ronald Reagan, beiden Präsidenten Bush, Charles de Gaulle, Josip Tito, Gamal Abdul Nasr, Kwame Nkrumah, Leopold Sedar Senghor, Sulfikar Ali Buttho, Indira Gandhi und Ahmed Sukarno so zu lesen seien.
Sicher hat Che Guevara Menschen getötet. IM Guerrillakrieg in der Sierra Maestra war er als Scharfschütze eingesetzt, in Bolivien hat er einen Journalisten aus der Gruppe um Regis Debray erschossen, weil er ihn für einen Verräter hielt - da er kurz darauf durch Verrat in die Hände der Militärs fiel, die ihn umbrachten, vielleicht nicht so ganz daneben. Ich halte ihn auch für einen Zivilversager: Ein reiner Fighter-Typ, der für das zivile Leben im nachrevolutionären Kuba nichts übrig hatte.
Der "Massenmörder"-Vorwurf bezieht sich aber auf etwas Anderes, nämlich seine Rolle als Chefankläger bei den Revolutionstribunalen in Kuba, durch die zwischen 170 und 1000 Personen zum Tode verurteilt und überwiegend auch hingerichtet wurden. Nach dieser Logik müsste eigentlich jeder Richter in einem Rechtssystem, das die Todesstrafe kennt, als Mörder bezeichnet werden, die betreffenden darstellungen in der Bloggosphäre lesen sich aber teilweise so, als habe Che Guevara die alle persönlich umgebracht. Es handelte sich bei den Verurteilten auch nicht mehrheitlich um ideologische Abweichler wie bei den stalinistischen Schauprozessen, sondern überwiegend ganz handfeste Folterer und Mörder des Batista-Regimes sowie Personen, die mit der Schweinebucht-Invasion zu tun hatten, also ehemalige Batista-Anhänger, die aus dem US-Exil heraus eine militärische Landungsoperation in Kuba durchgeführt hatten und dabei gefangengenommen wurden sowie diese Invasion (die auch außerhalb Kubas unter Hochverrat fallen würde) unterstützende CIA-Agenten oder Solche, die dafür gehalten wurden.
Spaßeshalber möchte ich die Situation einmal auf Deutschland übertragen, um die Relationen klarzumachen:
Hätten sich kurz vor Kriegsende Göring, Kaltenbrunner, der Vorstand der IG Farben und einige Tausend Mann SS ins faschistische Spanien ins Exil begeben und wären diese einige Jahre später an der deutschen Nordeeküste gelandet, um das Dritte Reich wiederzuerrichten, wären aber gefangengenommen und zusammen mit Tausenden Sympathisanten in Deutschland vor Sondergerichte gestellt worden, die nach noch geltendem alliierten Besatzungsrecht in vielen Fällen die Todesstrafe für Hochverrat verhängt hätten, würde dann eine Online-Enzyklopädie (im Übrigen als einziges mir bekannte Lexikon überhaupt) heute den damaligen leitenden Oberstaatsanwalt als Massenmörder bezeichnen?
Ein Sonderfall ist Huber Matos, ein Revolutionär, der ein liberales und nicht sozialistisches Kuba wollte, dies auch vertrat, als er ein militärisches Kommando innehatte und wegen Hochverrats viele Jahre eingeknastet wurde. Ein tragisches Schicksal, gewiss. Wie aber hätten die USA reagiert, wenn der US-Stadtkommandant von Berlin, Lucius d. Clay, zum Zeitpunkt der Berlin-Blockade öffentlich für ein sozialistisches Deutschland eingetreten wäre?
- Wie gesagt, ich bin für demokratische Reformen in Kuba und kein Freund irgendeines marxistisch-leninistischen Regimes und dies auch nie gewesen. Dennoch möchte ich veranschaulichen, mit was für Maß gewisse Leute messen. Ziel ist es natürlich, die Linke insgesamt zu mißkreditieren, indem die Ikone Che Guevara demontiert wird. doch kann dies nicht gelingen. Für Lateinamerikaner ist er wie Tupac Amaru, Simon Bolivar und Emiliano Zapata ein Teil des nationalen Mythos, der für die revolutionären Traditionen auf dem Kontinent insgesamt steht, für die 68er, 77er und 81er Generation Metapher für ein diffuses Lebensgefühl zwischen sexueller Revolution, Teenage Rampage und Aussteigertum. Der Mythos und die Metapher werden nicht zerstört, indem ihre Schablone zerkratzt wird.
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Zwar gab es von Anarcho-Seite öfter Vorwürfe gegen marxistische Linke von wegen "Ihr macht doch wieder ein neues Kronstadt", aber das ging meist nicht über Frotzeleien hinaus, die nicht so richtig ernst gemeint waren, abgesehen von einer Fraktion, die ich einmal Jammer-Anarchos nennen möchte und sich dadurch auszeichneten, in den Marxisten schlimmere Feinde zu sehen als in den Herrschenden und sich aus den allgemeinen politischen Kampagnen heraushielten um eigentlich nur anarchistische Traditionspflege, aber kaum nach außen hin sichtbar politische Arbeit zu betreiben. Ich fand diese Leute eben so unangenehm wie die dogmatischen MLer, beides aber waren für die außerparlamentarische Linke in der beschriebenen region und zu der beschriebenen Zeit zahlenmäßig und organisatorisch bedeutungslose Kräfte.
Zweimal gab es mit ihnen allerdings Reibereien.
1984 erschien im Rahmen eines Libertären Plenums ein mit "Autonome, Antiimpis und wir" betitelter Text, indem Anarchos zur grundsätzlichen Entsolidarisierung von Autonomen und Antiimps aufgefordert wurden ("Schlagt die schwarzen Rebellen, wo ihr sie trefft!") und eine "Imperialismustheorie" vertreten wurde, die auch von Nationalrevolutionären hätte sein können. Autonome wurden als hirnlose Krawawallheinis mit Sympathien für die RZ dargestellt, Antiimps als ML-Intellektuelle mit einem so hohen Abstraktionsniveau, dass man ihnen nicht mehr folgen könne und im Übrigen RAF-Sympathisanten.
Wir verfassten ein mit "Keile für die Spaltungsteile" betiteltes Gegenpapier, in dem wir ausführten, Teile des Beitrags hätten das Niveau der HSV-Stadionpost (Autonome und Antiimps als Fanclubs von RZ und RAF), die verwendete platt-populistische Imperialismusdefinition könnten hingegen auch Nazis oder zumindest Nationalrevolutionäre unterschreiben, und es sei erschreckend, das Linke so etwas vertreten würden. Wir führten dann unsererseits Imperialismustheorien an, wie sie im wissenschaftlichen Diskurs wie auch den gerade stattgefundenen Internationalismustagen in Tübingen diskutiert worden waren, aber wie dumm - da hatten auch wir ein Abstraktionsniveau erreicht, dem unsere Gegenüber nicht mehr folgen konnten, und statt inhaltlich unser Gegenpapier zu diskutieren, warf man uns von nun an "Mackertum" vor.
Die zweite Auseinandersetzung, diesmal mit Antiimps, war hingegen richtig ärgerlich. Bei den Vorbereitungen zu Antikriegsdemos im Zusammenhang mit dem Zweiten Golfkrieg, also dem von 1991, sagten Antiimps "Wir solidarisieren uns mit Saddam." Aus unserer Richtung kam zunächst nur der Aufruf, wir wollten auf Antikriegsdemos keine Stalinisten sehen, dann jahrelange Auseinandersetzungen, die quer durch die Palästinagruppen gingen, mit denen Leute wie ich, die in der Kurdistan-Solidarität aktiv waren, grundsätzliche Probleme hatten. "Palästina, das Volk wird Dich befreien!" und "Gestern Juden, heute Kurden, Tod dem Faschisten Saddam!" waren nunmal nicht so locker miteinander kompatibel. Als Konsequenz wurde die Antifa Südkurdistan gebildet, die den Kampf gegen den Baathismus als Bestandteil des Antifaschismus begriff.
Am Ende siegte unsere Überzeugungsarbeit. Der Film "The road back to hell" von Kenan Makiya demonstrierte die Grausamkeit und den völkermörderischen Charakter des Saddam-Regimes so drastisch, das wir auch die hartgesottensten Antiimps von ihrer Saddam-Unterstützung abbrachten.
Das ist nun ein gutes Dutzend Jahre her. Gewisse Rülpser, die in den letzten Wochen und Monate durch die Bloggosphäre geisterten, kommen mir vor wie der Versuch, diese längst ausgetragenen Debatten auf Sandkasten-Niveau ("Der hat mir meine Förmchen puttgemacht!") zu wiederholen - oder wie ihre unfreiwillige Karikatur.
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Meine kleine Nichte entwickelt jetzt einen eigenen Musikgeschmack und eigene politische Ansichten, wobei beides sich erfreulich im Rahmen der Familientradition bewegt (Ärzte, Green Day, Tote Hosen, Silbermond, Rosenstolz, global linke Standpunkte) und ich "Juli macht ja gute Popmusik, aber eine Band ohne jede politische Message ist mir zu wenig" aus dem Mund einer Dreizehnjährigen schon allerhand finde.
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DER URSPRUNG DES WEIHNACHTSFESTES
Das ursprüngliche Christentum kannte kein Weihnachtsfest. Erst nach der Verankerung des Christentums im Imperium Romanum als verbindliche Staatsreligion durch Theodosius wurde Weihnachten quasi geschaffen. Als Ersatz für das Fest des Kaisers als bisherige verbindende Veranstaltung für alle römischen Untertanen wurde Weihnachten die zentrale Feier für alle Christen, die Ostern und Pfingsten schon kannten. Weihnachten war zur Stiftung des Festes also vor allem eine christliche Variante des römischen Staatskults. Dazu suchte man sich einen Termin, der möglichst nah am griechisch-römischen Neujahrsfest, der germanisch-keltischen Wintersonnenwende, dem germanischen Julfest und dem jüdischen und frühchristlichen Chanucka lag. Was Ostern mit heidnischen Kulten und Newroz/Nouruz zu tun hat, erzähle ich Ostern.
DER WEIHNACHTSBAUM
Im Mittelalter wurde Weihnachten in den Kirchen mit Krippenspielen gefeiert, die nicht nur die Geburtsgeschichte Jesu beinhalteten, sondern mit Adam und Eva anfingen. Zur Darstellung des Apfelbaums im Paradies benötigte man in den winterkalten Regionen Europas Bäume, die auch noch zu dieser Zeit grün waren. Logischerweise nahm man dafür Nadelbäume, die Äpfel wurden durch farbige Glaskugeln symbolisiert. 1600 wurde jeweils in Nürnberg und Straßburg ein solcher Weihnachtsbaum erstmals außerhalb einer Kirche aufgestellt, französische Truppen brachten im Dreißigjährigen Krieg den Brauch nach Frankreich, wo der Weihnachtsbaum nicht auf öffentlichen Märkten, sondern im Privathaus errichtet wurde, und im 18. Jahrhundert, in dem Frankreich kulturelle Vormacht Europas war, eroberte diese Sitte den Kontinent.
Nachtrag: Die Sitte, Zweige immergrüner Bäume oder ganze Bäume als Lebenssymbol zu religiösen Festen zu verwenden, ist viel älter und bereits im antiken Mithraskult verankert.
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http://www.gmx.net/de/themen/unterhaltung/stars/klatsch-tratsch/3392404,cc=000000182500033924041QYxyT.html
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Ein Wolfshund ist ein Hund, der einem Wolf ähnelt. Aber ein Ameisenbär?
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http://de.wikipedia.org/wiki/Surstr%C3%B6mming
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Hmm. Mein Haustier, eine Schlange, würde dem Schweinchen ja sicher gerne in ihrem Terrarium Asyl anbieten, abgesehen von den Kochrezepten, die vom peruanischen Teil unserer Familie überliefert sind....
Nein, über so etwas macht man keine Scherze, ich wünsche dem Tier ja auch alles Gute, aber im Ernst: Ist so etwas nicht stark übertrieben?
Zumal die Schwester sich bei den Eltern so selten meldet, dass Vater ihr schon mal sagte, er hoffe, dass sie wenigstens zu seiner Beerdigung kommen würde und da nicht irgendeine wichtige Reitveranstaltung oder Konferenz hätte.
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Die andere Nachricht löst bei mir eher Schadenfreude aus. Doch lassen wir den Bayern sprechen:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/642898/
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Während des 1991er-Golfkriegs hielten wir gemeinsam mit kurdischen Genossen eine Mahnwache ab, bei der monatelang in einem Zelt auf einer Kreuzung campiert und auf die Situation in Südkurdistan (vulgo Kurdistan-Irak) aufmerksam gemacht wurde. Als die Republikanischen Garden, ohne dass die US und A eingegriffen hätten, Südkurdistan überrollten und den Aufstand niederschlugen, flüchteten Millionen KurdInnen und TurkmenInnen in die Berge des Ararat-Massivs. Dort sank die Temperatur plötzlich um 20 Grad nach unten, und es fing an zu schneien, worauf zigtausende dort verreckten. Aziz fragte uns, wieso das passierte. Als niemand darauf eine Antwort hatte, sagte er: "Ich erzähle Euch, warum. An der Pipeline Kirkuk-Suchumi hat Saddam ein Ventil eingebaut, wo Allah sich schwarz Öl zapfen kann, und deswegen lässt er es jetzt schneien. Es ist halt gut, überallhin seine Verbindungen zu haben." Die Kurden fanden das schreiend lustig.
Als Massoud sein Restaurant eröffnete, wollte er mich als Zeugen für den Genehmigungstermin mit dem Gewerbeaufsichtsamt dabei haben. Der Amtsträger fragte ihn: "Herr Aschrawi, was für ein Landsmann sind sie denn?" "Kurde." "Ah ja, und woher?" "Aus Kurdistan." "In Ordnung, Kurdistan." Er trug das in seine Kladde ein. "Sie haben hier nur Elektroherde. Wieso haben Sie keinen Gasherd, das ist in deutschen Restaurants so üblich?"
"Wir Kurden haben was gegen Gas, das ist so ähnlich wie mit den Juden."
Wir grillten mit den kurdischen GenossInnen im Wald, als die Bullei kam und meinte, man dürfe in Deutschland im Wald kein Feuer machen, sie wüssten ja nicht, wo unsere FreunDInnen herkämen. Die antworteten "aus dem Irak, und wir sind vor deutschem Giftgas geflohen", worauf "verarschen können wir uns selber" geantwortet wurde. Wir hatten eigentlich eine Genehmigung für diese Grillaktion, die an einer betonummantelten Feuerstelle durchgeführt wurde, nur hatten wir die dummerweise nicht dabei. Als die Ordnungshüter schließlich das Feuer löschten, tanzten die KurdInnen um den Streifenwagen umher, klatschten in die Hände und skandierten "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!"
In Massouds Restaurant holte Peshrow weggeschmissenen Döner aus dem Mülleimer und legte ihn auf einen Teller. Als ich ihn fragte, was er da mache, erwiderte er: "Das ist für einen Freund, einen Kurden. Man sagt, die Kurden lassen alles mit sich machen, und das will ich jetzt mal testen. Außerdem sind die Kurden die Juden von heute, also muss man Menschenversuche machen." (tatsächlich war der Döner für den Hund).
Als ich ein Projekt zu Nigeria machte, fragte mich ein Freund, der selber in der Asylberatung arbeitete: "Che, was machen Deine Neger?".
Eine Bekannte schwarzafrikanischer Herkunft erzählte von ihren Party-Aufreißaktionen, und als ich ob der Tatsache, dass sie an einem Abend drei Kerle angebaggert hatte und mit einem davon schlußendlich in der Kiste gelandet war wohl etwas komisch guckte, zeigte sie mit den Händen einen Abstand von etwa dreißig Zentimetern und sagte: "Che, so ist die Negerin, sooo ne tiefe Musch!"
Selbige begrüßte mich, wenn ich in den Folgewochen, um eine Mitbewohnerin von ihr zu sprechen, anrief, regelmäßig mit "die Negerin will immer nur das Eine!"
Es war seltsam, wenn man aus einer extrem politisch korrekten Szene kam, mit diese Humor konfrontiert zu werden, aber ich machte ihn mir schnell zu eigen.
Von daher: Borat ist echt harmlos!
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http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10405
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Ich habe lange genug an der Seite der Überlebenden und Angehörigen der Opfer gestanden. Die Imperialisten und die Modernisierungsdiktatur des Baath-Regimes, aus der Perspektive von unten, sei es der kurdischen Perspektive oder der Klassenperspektive betrachtet, ist das die gleiche Seite.
Für soziale Revolution weltweit!
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Keine Überraschung!
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