Montag, 29. November 2021
Es hatte geheißen, Zutritt nur mit G3
Verstehe daher gar nicht den Aufriss, den die Leute alle machen.

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"Dramatische Situation": DIVI aktualisiert Empfehlungen zur Priorisierung und Triage in der COVID-19-Pandemie
Ute Eppinger, Medscape

Die 4. Welle der COVID-19-Pandemie rollt über Deutschland: Stand heute sind 5,57 Millionen Fälle bestätigt, 76.414 Neuinfektionen, 357 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden an COVID-19 gestorben. In manchen besonders betroffenen Regionen liegt der Anteil von COVID-19-Patienten auf Intensivstationen bei bis zu 60%.

"Angesichts dieser Zahlen rechnen wir in den kommenden Wochen täglich mit Hunderten zusätzlichen intensivpflichtigen COVID-19-Patienten. In Kürze werden wir den Höchststand von 5.723 intensivpflichtigen COVID-19-Patienten vom 4. Januar 2021 erreicht haben und diesen im Weiteren sicherlich deutlich überschreiten", betonte Prof. Dr. Uwe Janssens, Chefarzt der Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital und Sprecher der Sektion Ethik der DIVI, auf einem Press-Briefing der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) .

Angesichts dieser Zahlen rechnen wir in den kommenden Wochen täglich mit Hunderten zusätzlichen intensivpflichtigen COVID-19-Patienten.

Prof. Dr. Uwe Janssens:
Mehr und mehr Stimmen warnen vor einer einsetzenden Triage in den belasteten Regionen. Aus aktuellem Anlass wurden jetzt die Klinisch-ethischen Empfehlungen zu Entscheidungen über die Zuteilung intensivmedizinischer Ressourcen im Kontext der COVID-19-Pandemie überarbeitet. Erstmals waren die Empfehlungen am 25. März 2020 veröffentlicht worden.

Seinerzeit beschäftigten sich die Empfehlungen mit "der damals unwahrscheinlichen, aber jetzt zunehmend realistischen Befürchtung, dass die Krankenhäuser aufgrund nicht mehr ausreichend verfügbarer Ressourcen Patienten nicht mehr versorgen können und dann entscheiden müssen, wer eine Behandlung erhält und wer nicht", stellte Janssens klar. Jetzt aber " 23 Monate später" habe sich die Situation dramatisch verändert.

Trotz der jetzt verfügbaren Impfung kämpfen wir mit einer immer noch unzureichenden Impfquote vor allem in den stark betroffenen Regionen. Prof. Dr. Uwe Janssens
?Trotz der jetzt verfügbaren Impfung kämpfen wir mit einer immer noch unzureichenden Impfquote vor allem in den stark betroffenen Regionen. Wir kämpfen mit der hohen Infektiosität der Delta-Variante, dem abnehmenden Schutz der Impfung vor allem bei den früh im Jahr geimpften, vulnerablen Patienten, und wir kämpfen mit dem substanziellen Verlust der Intensivpflegekräfte in den letzten Monaten und den daraus resultierenden Bettenschließungen auf den Intensivstationen?, berichtete Janssens.

Klinische Erfolgsaussicht zählt ? Impfstatus darf kein Kriterium sein
Angesichts der zunehmend bedrohlichen Lage werden Stimmen immer lauter, die fordern, dass freiwillig nicht geimpfte Personen angesichts der knappen Ressourcen nicht behandelt werden und die verbliebenen Behandlungsplätze ausschließlich Geimpften und Genesenen zur Verfügung gestellt werden sollten. In den überarbeiteten Empfehlungen ist das ausdrücklich ausgeschlossen.

Dass der Impfstatus kein Kriterium sein kann, machte Prof. Dr. Georg Marckmann, Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, deutlich: ?Wir sind Retter, keine Richter!? Die Empfehlungen seien ?im Kern? nicht verändert: Damit bleibt das maßgebliche Kriterium für eine Entscheidung die klinische Erfolgsaussicht ? also die Wahrscheinlichkeit, ob der Patient die Intensivbehandlung überleben wird.

?Die Priorisierungen erfolgen ausdrücklich nicht in der Absicht, Menschen oder Menschenleben zu bewerten, sondern aufgrund der Verpflichtung, mit den (begrenzten) Ressourcen möglichst vielen Patienten eine nutzbringende Teilhabe an der medizinischen Versorgung unter Krisenbedingungen zu ermöglichen?, heißt es in den Empfehlungen.

Die ärztliche Hilfspflicht gelte in lebensbedrohlichen Situationen unabhängig davon, wie sich der Betroffene zuvor verhalten habe, betonte Marckmann.

Wir sind Retter, keine Richter! Prof. Dr. Georg Marckmann
In der solidarischen Krankenversicherung hängt der Zugang zu Leistungen nicht davon ab, ob jemand möglicherweise durch sein Verhalten die Erkrankung selbst verursacht hat. Aus guten Gründen, so Marckmann: ?Oft ist gar nicht klar, ob die Erkrankung tatsächlich ursächlich auf das Verhalten des Einzelnen zurückzuführen ist. Die Frage ist auch, ob das Verhalten wirklich auf einer selbstbestimmten Entscheidung beruht.?

Das sei so bei Risikosportlern, man behandle auch den Lungenkrebs des Rauchers genauso wie die koronare Herzerkrankung des Übergewichtigen. ?Genauso werden wir die COVID-19-Erkrankung von jemanden behandeln, der sich nicht geimpft hat. Auch bei diesem wissen wir nicht, auf welcher Informationsgrundlage die Entscheidung getroffen wurde, hat der Mensch möglicherweise Falschinformationen von Querdenkern oder Corona-Leugnern zugrunde gelegt.?

Man dürfe auch nicht vergessen, dass die Impfraten nach wie vor in sozio-ökonomisch benachteiligten Gruppen am niedrigsten sind. ?Würden wir das Kriterium anwenden, dann bekämen wir eine ganz bedenkliche soziale Schieflage im Zugang zu den intensivmedizinischen Ressourcen?, so Marckmann.

Nicht nur COVID-19: Die Auswahl soll unter allen Patienten erfolgen
In den aktualisierten Empfehlungen ist die Gleichbehandlung von COVID-19-Patienten und von Patienten mit anderen Erkrankungen ein ganz wichtiger Punkt, so Prof. Dr. Jan Schildmann, Internist und Leiter des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin.

Ich wünsche mir, dass die Ärzte, die diese tragischen Entscheidungen dann möglicherweise treffen müssen, eine klare Rückendeckung von der Politik bekommen. Prof. Dr. Georg Marckmann
Es gilt der Gleichheitsgrundsatz: Deshalb sehen die Empfehlungen vor, dass eine Auswahl unter allen Patienten erfolgen sollte, die eine Intensivbehandlung benötigen, unabhängig davon, wo sie gerade versorgt werden (Notaufnahme, Allgemeinstation, Intensivstation) und ganz gleich, ob COVID-19-Infizierter, Schlaganfall-Patient oder Unfallopfer.

Um fair und medizinisch gut begründet zu priorisieren, sollen die Entscheidungen möglichst nach dem Mehraugen-Prinzip getroffen werden: Durch möglichst 2 intensivmedizinisch erfahrene Ärzte, möglichst einem Vertreter der Pflegenden und ggf. weiteren Fachvertretern.

Der Schweregrad der aktuellen Erkrankung sowie relevante Begleiterkrankungen (z.B. schwere vorbestehende Organdysfunktion mit prognostisch eingeschränkter Lebenserwartung) spielen für die Prognose eine wesentliche Rolle. Der Patientenwille (aktueller, vorausverfügter, zuvor mündlich geäußerter oder mutmaßlicher Patientenwille) ist ohnehin fester und mandatorischer Bestandteil bei allen Entscheidungen.

Verschobene Krebsoperationen, um Platz für schwerkranke COVID-19-Patienten zu schaffen: Ist das nicht schon eine Form der Triage? Janssens spricht von einer ?verdeckten Priorisierung?. ?Der akute Herzinfarkt, der akute Schlaganfall, die akute Herzschwäche, der schwere Autounfall ? das muss schnellstmöglich behandelt werden.?

Die Situation ist dramatisch. Keiner von uns will in die Situation einer Triage kommen, das ist furchtbar und eine enorme Belastung. Prof. Dr. Uwe Janssens
Dazu kommen Patienten mit eklatanten Erkrankungen, z.B. Tumor-Erkrankungen, die operiert werden müssen. ?Eine solche Operation ist vielleicht für die Zukunft dieser Patienten lebensrettend, eine Verschiebung des Eingriffs also durchaus zum Nachteil für Patienten. Diese Gleichwertigkeit herzustellen ist eine klar medizinische Aufgabe?, erklärte Janssens.

Es gelte der Grundsatz, dass bei insgesamt begrenzten Ressourcen keine Patientengruppe bevorzugt werden dürfe, insbesondere auch nicht die, bei denen absehbar ist, dass sie im Verlauf durch Verschiebung gesundheitlich Schaden nehmen können, betonte Schildmann.

Rückhalt aus der Politik forderte Marckmann: ?Ich wünsche mir, dass die Ärzte, die diese tragischen Entscheidungen dann möglicherweise treffen müssen, eine klare Rückendeckung von der Politik bekommen. Dass sie ein Mandat haben, mit dieser Knappheit umzugehen und auch entsprechende Rechtssicherheit haben.?

Janssens erinnerte daran, dass die Sterblichkeitsraten von COVID-19-Patienten, die beatmet werden müssen, noch immer bei 50% lägen: ?Es ist und bleibt ein furchtbares Krankheitsbild?, betonte Janssens. Selbst wer überlebe sei nach 30, 40 Tagen Intensivtherapie für das Leben gezeichnet.


Geimpfte haben insgesamt eine deutlich bessere Prognose als nicht geimpfte COVID-19-Patienten, bestätigte Janssens. Allerdings seien auch Impfdurchbrüche bei Älteren, die viele Begleiterkrankungen haben, prognostisch von Bedeutung, weshalb die Booster-Impfungen gerade für diese vulnerablen Gruppen unglaublich wichtig seien.

Unsere Bitte an die Politik ist: Endlich durchgreifend handeln mit Maßnahmen, die sicherstellen, dass diese Infektionsketten abbrechen. Prof. Dr. Uwe Janssens
?Die Situation ist dramatisch. Keiner von uns will in die Situation einer Triage kommen, das ist furchtbar und eine enorme Belastung?, sagte Janssens. "Wir brauchen jetzt schnellste Entscheidungen für ganz Deutschland. Wir können uns nicht leisten abzuwarten und zuzuschauen, wie wir jeden Tag 80.000 Neuinfektionen bekommen, und wissen, was damit auf uns zukommt. Unsere Bitte an die Politik ist: Endlich durchgreifend handeln mit Maßnahmen, die sicherstellen, dass diese Infektionsketten abbrechen. Sonst kommen wir in den nächsten Wochen dahin, wo kein Mensch sein will!", schloss Janssens.

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Auf den 2. Blick enttäuschend? Molnupiravir gegen COVID-19 wirkt offenbar doch nicht so gut wie kürzlich gemeldet
Dr. Thomas Kron



Das oral verabreichte Medikament Molnupiravir (Handelsname Lagevrio) gegen COVID-19 wirkt offenbar doch nicht so gut wie kürzlich gemeldet. Wie das US-Unternehmen Merck (in Deutschland MSD) am Freitag mitteilte, ergab eine abschließende Analyse, dass die antivirale Pille das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei COVID-19-Hochrisiko-Patienten nur um 30% reduziert und nicht um 50% wie zunächst geschätzt.

Ein Gremium von Beratern der Food and Drug Administration (FDA) wird am Dienstag zusammentreten, um darüber abzustimmen, ob das Medikament für die Behandlung von Hochrisiko-Patienten mit COVID-19 empfohlen werden soll.

Studie mit mehr als 1.400 Teilnehmern
Die ursprüngliche Schätzung einer Risikoreduktion um 50% basierte auf einer Auswertung der Ergebnisse von 775 Studienteilnehmern. Die am Freitag bekannt gegebene aktualisierte Zahl von 30% basiert auf Daten von mehr als 1.400 Studien-Teilnehmern.


Nach Angaben des Unternehmens betrug das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt für Patienten mit Molnupiravir 6,8%, für Patienten mit Placebo 9,7%. In der Placebo-Gruppe gab es 9 COVID-19- bedingte Todesfälle. In der Molnupiravir-Gruppe starb ein Patient an den Folgen der Infektionskrankheit.

Der US-Infektiologe Dr. David Boulware (Universität von Minnesota) geht laut einem Bericht in der New York Times dennoch davon aus, dass das Medikament eine Notfallzulassung erhalten werde. ?Der Rückgang der Krankenhausaufenthalte ist etwas geringer, aber es gibt immer noch einen großen Nutzen für die Sterblichkeit, wenn man früh damit beginnt", wird Boulware von der US-Zeitung zitiert.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte vor wenigen Tagen eine Empfehlung für Lagevrio abgegeben, wonach das Medikament bei Risiko-Patienten angewendet werden kann, solange diese noch nicht beatmet werden. Zugelassen ist es in der EU allerdings noch nicht. Die Behörde hat gerade mit der Bearbeitung des Zulassungsantrages begonnen.

In Großbritannien wurde Lagevrio hingegen schon am 4. November für Patienten mit leichten bis mittleren Symptomen zugelassen, die entweder über 60 Jahre alt, vorerkrankt oder stark übergewichtig sind.

Vielversprechendes Präparat von Pfizer in der Pipeline
Einen oral verabreichten Wirkstoff, der einige Hoffnungen weckt, hat auch das Unternehmen Pfizer in der Pipeline. Dieser Wirkstoff, der Proteasehemmer Paxlovid, soll deutlich wirksamer sein als Molnupiravir. Wie Pfizer kürzlich mitteilte, reduzierte Paxlovid das Risiko für einen COVID-19-bedingten Krankenhausaufenthalt oder Tod (primärer Endpunkt) in einer Placebo-kontrollierten Studie um 89%.

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de

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Pandemie außer Kontrolle ? was die neue Regierung plant; die Fakten zu Omikron; schon 90 Tage nach 2. Impfung sinkt Schutz
Michael van den Heuvel, Medscape


Deutschland ist weiter im festen Griff der 4. Corona-Welle. Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, mit 452,4 Infektionen pro Woche und pro 100.000 Einwohner einen neuen Rekordwert. Gestern lag die 7-Tage-Inzidenz bei 446,7 und vor einer Woche bei 386,5.

Innerhalb der letzten 24 Stunden haben sich 29.364 weitere Personen mit SARS-CoV-2 infiziert, wobei ein Meldeverzug aufgrund des Wochenendes nicht auszuschließen ist. Letzten Freitag berichtete das RKI von 76.414 neuen Fällen. In der Vorwoche waren es 30.643 Neuinfektionen.

Die Zahl der Todesopfer stieg um 73 auf 100.956 Fälle. Montag vor einer Woche sind 62 Patienten in Zusammenhang mit COVID-19 gestorben.

Als Hospitalisierungsrate nannte das RKI am Freitag 5,97 Fälle pro 100.000 Einwohner. Und laut DIVI-Intensivregister befanden sich am Sonntag 4.459 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, sprich 91 mehr als am Vortag. Bundesweit sind 917 Betten im Low-Care- und 1.648 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 311 freie ECMO-Behandlungsplätze ? jedoch mit großen Unterschieden von Bundesland zu Bundesland.

Regional sind einige Intensivstationen bereits überlastet, und mehrere Patienten wurden verlegt. Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte bei den Grünen, fordert deshalb den sofortigen Stopp aller planbaren Eingriffe, um Kapazitäten für COVID-19-Patienten zu schaffen.

Pandemie außer Kontrolle? Diskussion um weitere Maßnahmen

Neue Mutation: Wie gefährlich ist Omikron wirklich?

HU-Studie: Ungeimpfte treiben die Pandemie voran

WHO/ECDC: Fast eine halbe Million Menschenleben durch COVID-19-Impfungen in Europa gerettet

Neue Daten aus Israel: Infektionsrisiko steigt schon 90 Tage nach der 2. Impfung an

Pandemie außer Kontrolle? Diskussion um weitere Maßnahmen
Doch wie lässt sich die Pandemie jetzt beeinflussen? Noch schreckt die neue Ampel-Koalition vor harten Maßnahmen zurück. Sie will diese Woche zumindest einen Krisenstab unter Leitung von Carsten Breuer, Generalmajor bei der Bundeswehr einrichten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief alle Bürger eindringlich dazu auf, einen Lockdown durch freiwillige Kontaktbeschränkungen zu verhindern: ?Halten wir uns an die Regeln, reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte.?


Damit gibt sich die geschäftsführende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) nicht zufrieden. Sie fordert, eine kürzlich veröffentlichte Adhoc-Empfehlung der Leopoldina rasch umzusetzen. ?Die Politik sollte dem Rat der Wissenschaft ohne Zögern folgen. Wir dürfen keine weitere Zeit mehr verlieren?, sagte Karliczek.

In ihrem Papier fordern Leopoldina-Experten u.a. ?sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen, zumindest in Regionen mit hoher Inzidenz? oder eine ?strikte, kontrollierte und sanktionierte 2G-Regelung?.

Um mehr Personen zu impfen, sollten auch Apotheker, Amtsärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte und Hebammen mit einbezogen werden. Die Akademie rät zudem, bereits jetzt Vorbereitungen für eine allgemeine Impfpflicht zu treffen. Speziell für die Schulen bringen Experten eine ?ausnahmslose Maskenpflicht für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen während des gesamten Aufenthalts in den Schulgebäuden?, regelmäßige Tests (mindestens 3-Mal wöchentlich) und einen früheren Beginn der Weihnachtsferien ins Gespräch. Pädagogen-Verbände hatten zuvor kritisiert, in Klassenräumen seien kaum neue Luftfilter eingebaut worden.

Auch die Gesellschaft für Virologie (GfV) und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) unterstützen Maßnahmen der Leopoldina ? und sprechen sich gegen die Schließung von Schulen oder Kitas aus. Aus Sicht der Experten spreche generell viel für Tests: ?Nach derzeitigem Kenntnisstand können die gängigen PCR-Verfahren zum Nachweis von SARS-CoV-2 auch die Omikron-Variante detektieren?, heißt es in einer Mitteilung.


Diese sollten möglichst flächendeckend eingesetzt werden, um eine schnelle Kontaktnachverfolgung und Quarantäne infizierter Personen zu ermöglichen. ?Auch Antigenschnelltests sollten geeignet sein?, schreiben die Fachgesellschaften. Wie umfänglich dies gelte, werde noch überprüft.

Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) möchte zumindest die geplante, institutionsbezogene Impfpflicht rasch umsetzen. ?Ich finde es richtig, dass wir in einem ersten Schritt noch vor Weihnachten dafür sorgen, dass es zum Beispiel in Kliniken, in Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen eine Impfverpflichtung gibt?, erklärte er jetzt.

Neue Mutation: Wie gefährlich ist Omikron wirklich?
Aktuell sorgt die südafrikanische Corona-Variante B.1.1.529 (Omikron) für große Diskussionen; Medscape hat darüber berichtet. Viele Länder verschärfen mittlerweile ihre Einreisebestimmungen. Zahlreiche Staaten, darunter Deutschland, die Schweiz, die Niederlande Dänemark und Australien, melden Verdachtsfälle oder konnten Omikron per PCR-Diagnostik bestätigen.

Angélique Coetzee, Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, berichtet über die Lage vor Ort. ?Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit, und wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen?, sagte sie. Es handele sich nicht um Patienten, die sofort stationär behandelt werden müssten.

?Ich bin schon ziemlich besorgt im Moment?, kommentiert Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité-Universitätsmedizin die Lage. Berichte über milde Verläufe hätten noch nicht sehr viel Substanz angesichts von nur gut 1.000 Fällen. Hier müsse man die klinischen Verläufe abwarten. ?Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt?, so Drosten. ?Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann ist: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist.?

Mittlerweile liegen auch erste Analysen des Genoms vor. ?Die Variante ist aus verschiedenen Gründen bemerkenswert?, sagt Prof. Dr. Richard Neher von der Universität Basel. ?Zum einen unterscheidet sie sich an vielen Stellen im Spike-Protein von den ursprünglichen Varianten und kombiniert viele Mutationen, die wir aus anderen besorgniserregenden Varianten kennen.?

Viele dieser Veränderungen fielen in Regionen, an die Antikörper binden würden. Neher: ?Es ist also durchaus vorstellbar, dass die Variante sowohl sehr übertragbar ist als auch Teilen der Immunantwort entkommt.? Außerdem habe man bislang keine Varianten zwischen B.1.1.529 und denen von Anfang 2020 beobachtet.

?Da die Impfstoffe gegen alle bisherigen Varianten effizient sind, gehe ich davon aus, dass auch gegen diese Variante Impfschutz besteht?, kommentiert der Experte. ?Gerade die T-Zell-Antwort sollte gegenüber den Veränderungen robust sein.? Allerdings könne er sich durchaus voestellen, dass es vermehrt zu Durchbruchsinfektionen komme ? und eine 3. Dosis wichtiger werde. Neher schränkt jedoch ein, dass es derzeit noch keine klinischen und virologischen Daten gebe.

HU-Studie: Ungeimpfte treiben die Pandemie voran
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind in Deutschland mindestens 56,9 Millionen Menschen, sprich 68,4 % der Gesamtbevölkerung, vollständig geimpft. Berechnungen von Forschern der Humboldt-Universität (HU) Berlin zeigen jetzt, dass vor allem Ungeimpfte die Pandemie weiter vorantreiben.

?Wir schätzen, dass etwa 67% bis 76% aller Neuinfektionen von ungeimpften Personen verursacht werden, was bedeutet, dass nur 24% bis 33% von geimpften Personen hervorgerufen werden?, schreiben die Autoren. Sie gehen davon aus, dass 38% bis 51% der Neuinfektionen auf ungeimpfte Personen zurückzuführen sind, die andere ungeimpfte Personen anstecken. ?Insgesamt dürften ungeimpfte Personen an 8 bis 9 von 10 Neuinfektionen beteiligt sein?, so das Ergebnis der Berechnungen. Die Autoren raten deshalb zu mehr Impfungen, aber auch zu Kontaktbeschränkungen zwischen Geimpften und Ungeimpften.

WHO/ECDC: Fast eine halbe Million Menschenleben durch COVID-19-Impfungen in Europa gerettet
Eine neue Studie des WHO-Regionalbüros für Europa und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), zeigt, dass seit dem Beginn der COVID-19-Impfung in 33 Ländern der Europäischen Region der WHO schätzungsweise 470.000 Menschenleben von Personen über 60 gerettet werden konnten.

Zum Hintergrund: Die Autoren schätzten die Zahl der Todesfälle bei Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und älter in den 33 Ländern der Europäischen Region, die ohne Impfstoffe eingetreten wären, anhand der tatsächlich wöchentlich gemeldeten Todesfälle. Anschließend berechneten sie die Zahl der durch die COVID-19-Impfung geretteten Leben als Differenz zwischen diesen Schätzungen und der gemeldeten Zahl der Todesfälle von Dezember 2020 bis November 2021 bei über 60-Jährigen.

Sie schätzten, dass die COVID-19-Impfung in dieser Altersgruppe in 33 Ländern während des Studienzeitraums 469.186 Leben gerettet hat ? was die erwartete Zahl der Todesfälle um etwa die Hälfte reduziert. In 30 Ländern, in denen bessere Daten vorlagen, wurden die meisten Leben in der Altersgruppe der 80-Jährigen und Älteren gerettet. 261.421 Todesfälle ließen sich vermeiden.

In den 33 untersuchten Ländern schwankt die Akzeptanz der kompletten Impfserie bei den 60-Jährigen zwischen 20% und 100%. Der Studie zufolge wurden die meisten Menschenleben in Ländern gerettet, in denen die COVID-19-Impfung frühzeitig eingeführt wurde und auch von den Zielgruppen akzeptiert wurde.

Neue Daten aus Israel: Infektionsrisiko steigt schon 90 Tage nach der 2. Impfung an
Israel hat bekanntlich ab Dezember 2020 eine groß angelegte Covid-19-Impfkampagne durchgeführt. Ab Juni 2021 verzeichnete das Gesundheitsministerium erneut ansteigende Infektionszahlen. Jetzt berichten Forscher aufgrund retrospektiv ausgewerteter Daten, dass es schon 90 Tage nach der 2. Dosis des BioNTech/Pfizer-Vakzins zu einem langsamen Anstieg des Risikos kommt.

Zu diesem Zweck werteten Forscher Daten von elektronischen Patientenakten aus. Ihre Kohorte umfasst 80.057 Erwachsene (Durchschnittsalter 44 Jahre), die mindestens 3 Wochen nach ihrer 2. Impfung einen PCR-Test erhalten hatten und bei denen keine Anzeichen für eine frühere Covid-19-Infektion vorlagen. Von ihnen hatten 9,6% eine Infektion mit SARS-CoV-2.

Die bereinigte Odds Ratio für eine Infektion (Faktor um den die Chance steigt, infiziert zu werden) bei Zeitintervallen von mehr als 90 Tagen seit der Impfung war im Vergleich zum Referenzwert von weniger als 90 Tagen signifikant, und zwar mehr als 2-fach, erhöht (p < 0,001 für jedes 30-Tage-Intervall):

2,37 (95%-Konfidenzintervall: 1,67 bis 3,36) für 90-119 Tage,

2,66 (1,94 bis 3,66) für 120-149 Tage,

2,82 (2,07 bis 3,84) für 150-179 Tage,

2,82 (2,07 bis 3,85) für ≥180 Tage.

?Die Ergebnisse legen nahe, dass Überlegungen, eine 3. Impfdosis zu verabreichen, gerechtfertigt sein könnten?, schreiben die Autoren.

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Sonntag, 28. November 2021
Ausgleichssport
Heute war ich erst in der Kletterwand, um mich dann beim "härtesten Kampfsport der Welt" (O-Ton Trainer) zu betätigen. Mix Boxen-Taekwondo-Capoeira-Escrima. Schöne Mischung, beides hintereinander. Toll für die Koordination. Soll auch gut fürs Immunsystem sein. Nun, die Abwehr trainiert man dabei auf jeden Fall ;-)

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Alte Schätze
In jedem Zimmer meiner Wohnung gibt es Phonotechnik. Im Wohnzimmer eine Hifi-Anlage mit einem Luxman-Verstärker, einem CD-Player von Philips und einem Plattenspieler von Sony, im Schlafzimmer den obligatorischen Radiowecker, im Wohnzimmer einen dieser seltsamen neuartigen Phonoquader, in der Küche eine Sony-Anlage, im Flur einen Grundig-Weltempfänger und im Bad einen Ghettoblaster aus den 70er Jahren. Der läuft ohne Stromanschluss mit Batterien, die 1989 reingesteckt wurden seit Juni dieses Jahres klaglos.

Magic.

Was Kleiderbügel angeht hat ja China mit den Plastik-Rcycling-Teilen die Welt überschwemmt. Bei uns sind aber immer noch sehr viele Massivholzbügel im Einsatz, zum Teil sehr alt und unkaputtbar. Wofür auch die Aufschrift bürgt.

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Freitag, 26. November 2021
Hilferuf der Uniklinik München
https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/groessten-krankenhaeuser-deutschlands-sendet-sos-36380490

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Zusammenleben in Vielfalt: Ausstellung und Podiumsdiskussion in Hannover
Die Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V. (IIK) möchte hiermit an die Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion des Antidiskriminierungs-Projektes Zusammenleben in Vielfalt im Rahmen des Bündnisses ?Menschenrechte grenzenlos? am kommenden Montag, den 29.11, um 18 Uhr, in der Faust-Warenannahme erinnern. Die Adresse lautet: Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover (https://goo.gl/maps/rDAw37oYVn6rnd4Z9).

Bei der Veranstaltung gilt 2G. 2G bedeutet geimpft oder genesen. Als geimpft gelten Personen, bei denen die abschließende Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt. Als genesen gelten Personen, bei denen die Corona-Infektion mit einem PCR-Test festgestellt wurde. Dieses Testergebnis muss mindestens 28 Tage alt sein und darf aber nicht länger als sechs Monate zurückliegen. Bitte die entsprechenden Nachweise dafür mitbringen und beim Einlass bereithalten.

Bis zum Platz bitte eine Mund-Nasen-Bedeckung aufbehalten.

Einlass ist ab 17:30 Uhr.

Weitere Infos zur Veranstaltung: Rassismus macht krank am 29.11. um 18 Uhr:

Am 29.11.2021 um 18:00 Uhr in der Warenannahme des Kulturzentrum Faust in Hannover-Linden lädt die Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V. im Rahmen des hannoverschen Bündnisses ?Menschenrechte grenzenlos? zu einer Veranstaltung zum Thema Rassismus macht krank ein. An diesem Abend wird die Wanderausstellung des Antidiskriminierungs-Projektes Zusammenleben in Vielfalt eröffnet und dessen erster Projekt-Film gezeigt. Durch die erzählerischen, fotografischen und filmischen Porträts von Projekt-Teilnehmer*innen werden uns vielfältige Alltags-Rassismen bewusst gemacht. Wir lernen dabei die Menschen hinter diesen Geschichten kennen und erfahren, was die Rassismus-Erfahrungen für ihr Leben bedeuten, wie sie damit umgehen und was sie anderen Betroffenen raten.

Anschließend werden Iyabo Kaczmarek (Grüne), Bala S. Ramani (SPD), Thomas Klapproth (CDU), Kai Weber (Flüchtlingsrat Niedersachsen) und Pia Ahmed (Zivilgesellschaft) auf dem Podium über rassistische Diskriminierungen, Ursachen, individuelle und gesellschaftliche Folgen sowie Handlungsmöglichkeiten diskutieren.

In ihrem seit April 2021 laufenden Projekt unterstützt die IIK Menschen mit Rassismus-Erfahrungen, sich gegenseitig in Workshops gegen Rassismus zu empowern, eigene Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und ihre Erfahrungen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Zusammenleben in Vielfalt ist ein Projekt der IIK e.V.. Dieses Projekt wir aus den Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert. Weitere Förderer sind die Landeshauptstadt Hannover und die Lotto-Sport-Stiftung.

Die Ausstellung kann am 30.11.2021 in der Warenannahme besucht werden, danach wird sie im Kulturzentrum Pavillon bis Mitte Januar zu sehen sein. Ab dem 17.01.21 bis zum 28.02.21 kommt sie dann zu uns ins Freizeitheim Linden, um im Anschluss ins Neue Rathaus zu wandern.

Wann: 29. November 2021 um 18 Uhr
Ort: Warenannahme Kulturzentrum Faust
Veranstalter: Initiative für Internationalen Kulturaustausch e.V.

Eintritt frei, um Anmeldung wird aufgrund von Corona gebeten: info@iik-hannover.de oder 0511 ? 44 04 84. Bei der Veranstaltung gilt 2G.

Weitere Termine der Ausstellung in Hannover:

30. 11.21 von 10 - 20 Uhr in der Warenannahme Kulturzentrum Faust (Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover)

01.12.21 - 14.01.22 in den Fenstern des Kulturzentrums Pavillon (Lister Meile 4, 30161 Hannover)

17.01. - 28.02.22 im Freizeitheim Linden (Windheimstraße 4, 30451 Hannover)

05.04. - 26.04.22 im Bürgersaal des Neuen Rathaus (Trammplatz 2, 30159 Hannover)

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Freitag, 26. November 2021
Triage
In seiner deutschen Wortbedeutung heißt Triage schlicht "Ausmerze". Der Begriff kommt eigentlich aus der Feldchirurgie und bedeutet die Unterscheidung zwischen denen, die bevorzugt zu behandeln sind, weil sie schnell wieder an die Front geschickt werden sollen, die, die man eher vernachlässigt weil es eh Invalide werden die nicht mehr verwendbar sind und die, die man sterben lässt.

In Deutschland zum ersten Mal praktiziert durch die Feldärzte des Ersten Weltkriegs und später sowohl Grundlage der Selektion in den KZs der Nazis als auch NATO-Militärdoktrin für den Atomkrieg.


http://www.gbv.de/dms/sub-hamburg/023090278.pdf

https://www.spiegel.de/kultur/aerzte-als-ordnungspolizei-a-eb3199bc-0002-0001-0000-000014022595

Die Triage bildet auch die Grundlage der westlichen Entwicklungspolitik gegenüber Afrika.

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Neue Corona-Variante in Südafrika entdeckt
https://www.tagesschau.de/ausland/suedafrika-neue-corona-variante-101.html

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Mittwoch, 24. November 2021
Impfen bei Immunsupprimierung: Ein Ding der Unmöglichkeit?
Die vulnerable Gruppe, die gegen Covid 19 am wenigsten geschützt werden kann sind wohl die immunsupprimierten OrganempfängerInnen. Ein Bericht aus der Praxis.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122440/SARS-CoV-2-Immunsuppression-verhindert-Impfstoffwirkung-bei-Organempfaengern

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Dienstag, 23. November 2021
Der Datenkrake
Gerade las ich ein Angebot eines IT-Security-Providers: "Auf unseren Smartphones speichern wir Fotos von der Familie und von Freunden, vertrauliche Notizen, Passwörter, Kredit- und Kundenkarten und demnächst vielleicht sogar den Autoschlüssel. Außerdem geben unsere Geräte unseren Standort preis und sind auf Knopfdruck sofort zum Aufzeichnen von Videos oder Sprachmemos bereit

Doch immer öfter stellen wir uns die Frage: Sind unsere Daten auf dem Smartphone oder Laptop sicher?"


Wer macht denn sowas? Diese Daten "speichere" ich in Notizbüchern aus Papier, was die Fotos angeht auf der Festplatte eines Stand-Alone-Rechners in meiner Wohnung. Und die beruflichen Daten, an die kommt nur ran wer sich in unser Firmenportal einwählt und dabei jeweils zwei unterschiedliche Passwörter einmal in mein Surface-Book und einmal in mein Smartphone eingibt.

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Montag, 22. November 2021
Hospitalisierungsrate " falscher Alarmfaktor"Nebenwirkungsvergleich der Impfstoffe; Immunsuppression kein Risikofaktor
Michael van den Heuvel, Medscape


Heute meldet das Robert Koch-Institut, Berlin, mit 30.643 weiteren Corona-Fällen einen neuerlichen Höchststand. Vor 1 Woche waren es 23.607 Infektionen. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt bei 386 Fällen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu 372,7 am Vortag. Und innerhalb der letzten 24 Stunden sind 62 Patienten an COVID-19 gestorben (Vorwoche: 43). ?Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch?, sagte RKI-Präsident Prof. Dr. Lothar H. Wieler bereits am Freitag.

Laut DIVI-Intensivregister waren am 21. November 3.675 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, also 110 mehr als am Vortag. Aktuell sind 1.010 Betten im Low-Care- und 1.782 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 335 freie ECMO-Behandlungsplätze. Besonders kritisch ist die Lage im Osten und im Süden Deutschlands. Regional haben manche Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze überschritten. Einzelne Patienten aus Bayern sind bereits zur Behandlung nach Südtirol transportiert worden.

?Schon nächste Woche werden zahlreiche Intensivstationen keine neuen Patienten mehr aufnehmen können?, warnt Janosch Dahmen (Grüne). Im Süden und Osten des Landes reichten die Versorgungskapazitäten absehbar nicht aus. Wichtig sei jetzt eine länderübergreifende Koordination und der logistischen Organisation der Patientenverteilung.

Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe

Weitere Debatten um eine Impfpflicht

Risiken nach COVID-19-Impfungen

Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?

COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva

Der Hospitalisierungsindex wird zur zentralen Größe
Die Ministerpräsidentenkonferenz hat Ende letzter Woche beschlossen, anhand der Hospitalisierungsinzidenz zu entscheiden, welche Maßnahmen erforderlich sind. Dieser Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Stufe 1: Ab 3,0 gilt im Freizeitbereich flächendeckend 2G, etwa im Restaurant, beim Sport oder beim Friseur.

Stufe 2: Ab 6,0 greift im Freizeitbereich flächendeckend 2G-Plus, sprich Geimpfte oder Genesene müssen zusätzlich Tests vorweisen

Stufe 3: Ab 9,0 können Landtage Veranstaltungsverbote, Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen anordnen.


Laut Science Media Center Germany kann diese Herangehensweise zu Problemen führen. Während bei der Inzidenz nach 3-5 Tagen ein Großteil der Nachmeldungen eingetroffen ist, dauert das bei der Hospitalisierungsinzidenz 2 Wochen und mehr. Der Verzug ist regional äußerst unterschiedlich. Dahmen bestätigt: ?Dieser Indikator erlaubt kein frühzeitiges Agieren, nur spätes Reagieren.?

Es gibt statistische Verfahren wie das Nowcasting, die versuchen, den Meldeverzug auszugleichen und realistischere Werte zu schätzen ? sie werden aber bisher nicht genutzt.

Menschen am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen unabhängig vom Hospitalisierungsindex gegen SARS-CoV-2 geimpft, genesen oder negativ getestet sein, so will es das novellierte Infektionsschutzgesetz.

Weitere Debatten um eine Impfpflicht
Mittlerweile sind 67,9 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Um vulnerable Gruppen besonders zu schützen, hatten sich die Länder letzte Woche auf eine Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten verständigt. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler erklärte dazu: ?Wer zum Einfallstor für Corona im Pflegeheim wird, kann dort einfach nicht arbeiten.? Sie hält es für denkbar, Ungeimpften zu kündigen.

Doch der Ruf nach einer generellen Impfpflicht wird lauter. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagt, er hoffe, dass es am Ende ohne allgemeine Impfpflicht gehe. ?Wenn nicht, bin ich allerdings auch bereit, diesen Schritt zu gehen.?

Und Florian Streibl, Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, fordert eine neue, breit angelegte Debatte über die Impfpflicht. Doch es gibt durchaus kritische Stimmen. ?Die Impfpflicht ist nicht die Debatte, die wir jetzt brauchen?, gibt Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands, zu bedenken. Man habe noch nicht genug getan, ?um wirklich zu überzeugen, dass die Impfung der richtige Weg ist?. Vor allem seien ?ganze Bevölkerungsschichten in prekären Lebenssituationen? bislang nicht erreicht worden.


Risiken nach COVID-19-Impfungen
Europaweit gehen Diskussionen über Impfrisiken weiter. Insbesondere geht es um das erhöhte Myokarditis-Risiko bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern. Wie die FR berichtet, komme mRNA-1273 von Moderna in Island gar nicht mehr zum Einsatz. In Schweden und Finnland soll das Vakzin nicht mehr an unter 30-jährige Männer verimpft werden. Norwegen und Dänemark unterbinden eine Verimpfung an unter 18-jährige männliche Jugendliche. Gesundheitsbehörden aus Großbritannien, Hongkong und Norwegen denken auch darüber nach, Biontech/Pfizer bei Kindern und Jugendlichen einzuschränken ? auf 1 Dosis.

In Deutschland gibt es aktuell keine weiteren Überlegungen, den Einsatz von mRNA-Vakzinen einzuschränken. Aktuell empfiehlt die STIKO, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit Comirnaty® von BioNTech/Pfizer zu impfen.

Bis zum 30. September haben Ärzte bundesweit 107.888.714 Impfungen durchgeführt, davon:

82.341.579 mit Comirnaty® (BioNtech/Pfizer)

9.668.138 mit Spikevax®(Moderna)

12.692.700 mit Vaxzevria® (AstraZeneca)

3.186.297 mit dem COVID-19 Vaccine Janssen®

Welche Rolle spielen andere Coronaviren beim Schutz vor SARC-CoV-2?
Weltweit zirkulieren seit Jahren etliche Coronaviren. Manche von ihnen lösen nur banale Erkältungen aus. Als Frage steht im Raum, ob eine gewisse ?Kreuzimmunität? vor Infektionen mit SARS-CoV-2 schützen könnte. In Nature berichten Forscher jetzt von neuen Befunden.

Personen mit potenzieller Exposition gegenüber SARS-CoV-2 entwickeln nicht unbedingt eine PCR- oder Antikörper-Positivität, was darauf hindeutet, dass einige die subklinische Infektion vor der Serokonversion überwinden können. T-Zellen können zur schnellen Beseitigung von SARS-CoV-2 und anderen Coronavirus-Infektionen beitragen. Daraus leiten Wissenschaftler die Hypothese ab, es gebe eine T-Zell-Gedächtnisreaktionen mit Kreuzschutzpotenzial gegen SARS-CoV-2.

Die Autoren haben Blutproben von Mitarbeitern im Gesundheitswesen untersucht. Alle Personen wurden regelmäßig per PCR getestet, ohne positives Ergebnis. Sie hatten höhere Titer multispezifischer Gedächtnis-T-Zellen als eine nicht exponierte Kohorte vor der Pandemie. Aus immunologischen Markern folgern die Autoren, dass es bei den Health Professionals zu einer abgebrochenen Infektion mit SARS-CoV-2 gekommen sei. Und Analysen der RNA-Polymerasen lassen vermuten, dass die Personen Kontakt zu menschlichen saisonalen Coronaviren (HCoV) hatten.

Die genaue Bedeutung von Coronaviren bleibt dennoch unklar. Experten rätseln beispielsweise, warum in Afrika die Zahl an COVID-19-Patienten so niedrig ist ? bei regional hoher Durchseuchung. Aktuell werden 3 Hypothesen diskutiert:

In Afrika zirkulieren etliche Coronaviren. Sie haben zu einer Kreuzreaktivität gegen SARS-CoV-2 geführt.

Afrikas Bevölkerung ist jung. Viele Menschen haben sich, teils unbemerkt, mit SARS-CoV-2 infiziert. Sie sind keine vulnerable Gruppe und es kam nur selten zu symptomatischem COVID-19.

Aufgrund fehlender Meldedaten ist die Zahl an COVID-19-Patienten und -Toten bedeutend höher als angenommen.

COVID-19-Risiken: Gute Immunsupressiva, schlechte Immunsuppressiva
Noch ein Blick auf potenzielle Risikofaktoren für COVID-19. Eine große, US-weite Studie hat ergeben, dass Patienten unter einer Immunsuppression insgesamt kein höheres Risiko haben, an COVID-19 zu sterben oder invasiv beatmet zu werden, als nicht-immunsupprimierte COVID-19-Patienten.

Die Forscher analysierten elektronische Krankenakten von Erwachsenen, die von Januar 2020 bis Juni 2021 mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Sie erfassten 222.575 Patienten mit Immunsuppression. Alle 303 Medikamente ließen sich 17 Klassen zuordnen. In keinem Fall gab es Assoziationen mit einem höheren Risiko, invasiv beatmet zu werden.

Doch es gab eine Besonderheit. Rituximab, ein monoklonaler Antikörper, der auf B-Zellen abzielt, war mit einem deutlich erhöhten Sterberisiko im Vergleich zu ähnlichen hospitalisierten COVID-19-Patienten verbunden. Rituximab wird bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder einer Autoimmunerkrankung eingesetzt, die auf andere Behandlungen nicht angesprochen haben.

Die Subgruppe umfasste 153 Krebspatienten, die Rituximab erhielten, und 100 Patienten, die Rituximab wegen einer rheumatologischen Erkrankung einnahmen. Nach Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und anderen Faktoren war das Sterberisiko für Krebspatienten, die Rituximab einnahmen, mehr als doppelt so hoch, und das Risiko für Patienten mit einer rheumatologischen Erkrankung war um fast 3 Viertel höher als bei vergleichbaren Studienteilnehmern.

Die Analyse brachte eine relativ neue Klasse von Immunsuppressiva, die JAK-Inhibitoren zur Behandlung von Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen und anderen entzündlichen Erkrankungen, mit einem deutlich geringeren Risiko (58%) für einen COVID-19-bedingten Tod im Krankenhaus in Verbindung. JAK-Inhibitoren wie Baricitinib werden seit kurzem zur Behandlung schwerer COVID-19 eingesetzt

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Des deutschen Spießers Wunderwelt im Hygienewahn
Da hörte ich eine Radiosendung in der sich die Moderatorin darüber ausließ, sie hätte ein junges Paar in der S-Bahn gesehen, die sich einen Kopfhörer teilten, ein IPod zu zweit. Das wäre ja sooooo eklig, zumal in der Coronakrise.

Unbekannte Moderatorin: Paare machen noch viel mehr, zum Beispiel ineinanderstecken stecken und Körperflüssigkeiten austauschen. Ungeheuerlich, was?

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Montag, 22. November 2021
Meine Schwester hat mir ein gutes Buch geschenkt
Annelie Naumann, Mattias Kamann

Corona-Krieger. Verschwörungsmythen und die Neuen Rechten.

Kommt hier, wenn ich fertig bin eine Rezension. Vielleicht mag ja jemand, wie seinerzeit Saltofthearth/Lemmy Caution es bei dem Cluster-Band von Hartmann und Geppert tat es korezensieren?

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Vakzinismus
Seit es rechtsautoritäre Regime gibt, die sich reaktionär gegen bürgerliche oder proletarische Emanzipationsprozesse richten gibt es Bestrebungen, diese zu begreifen, einzuordnen, zu charakterisieren und zu kategorisieren. Karl Marx machte den Anfang mit "Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon", worauf sich der Begriff Bonapartismus herleitet, der ein Regime bezeichnet, das aus unentschiedenen Klassenkämpfen hervorgeht: Aus einer Pattsituation zwischen Bourgeoisie und Proletariat entsteht ein autoritäres Regime, das die bürgerliche Macht teils gewaltsam, teils populistisch absichert und sich hierbei auf eine neu entstandene Führungsschicht aus Abenteurern und politischen Hasardeuren stützt. Georgi Dimitroff und Antonio Gramsci beschrieben dann später den Faschismus aus zwei sehr unterschiedlichen marxistischen Perspektiven.

Für Dimitroff war der Faschismus die unmittelbar terroristische Herrschaft der reaktionärsten und am meisten chauvinistischen Kräfte des Finanzkapitals, womit er zwar Recht hatte, aber eine sehr allgemeine Schablone lieferte, für Gramsci war entscheidend, dass die Bourgeoisie die Macht behalten, die kulturelle Hegemonie aber verloren hatte. Durch Herausbildung einer proletarischen Gegenkultur einerseits und die weitgehende Auflösung der traditionellen bürgerlichen Kultur durch die künstlerischen Avantgarden andererseits sowie die Infragestellung bürgerlicher Herrschaft durch eine freie Presse erschien die Kapitalherrschaft nicht mehr legitimierbar, weswegen eine die Ästhetik eines Teils der künstlerischen Avantgarden einbindende radikal-reaktionäre Massenbewegung die bürgerliche Demokratie wegfegte und durch eine Diktatur, die nicht nur repressiv herrschte, sondern frenetische Massenzustimmung verlangte und auch hatte ersetzte. Diese sehr richtige Beschreibung traf vor allem auf spezifisch italienische Verhältnisse zu.

Trotzki analysierte den Faschismus als modernere Form des Bonapartismus.

Später verbanden Bauer und Thalheimer die Ansätze Marxens, Trotzkis und Dimitroffs und beschrieben den Faschismus insgesamt, also italienischen Faschismus, Nationalsozialismus, Austrofaschismus und Franquismus als Post-Bonapartismus.

Nicos Poulantzas schließlich war es, der unter Einbeziehung Gramscis und der Erfahrung der Obristen-Diktatur in Griechenland den Faschismus als bürgerlichen Ausnahmestaat begriff: Der bürgerliche Staat hat mehrere besondere autoritäre Herrschaftsformen für den besonderen Krisenfall zur Verfügung: Bonapartismus, Faschismus und Militärdiktatur.

Der Kollege (Kollege in dem Sinne, dass wir beide promovierte Hiostoriker sind) Artur Aschmoneit nun scheint davon auszugehen, dass die aktuelle weltweite Impfkampagne eine neue Form von autoritärem Staatswesen begründet, den Vakzinismus.

https://www.corodok.de/vakzinismus-gesellschaftsmodell-beliebigkeit/

So sehr ich selber den kapitalismusforcierenden Charakter der Covid-Politik kritisiere - an der Art und Weise der Sperrmaßnahmen wurde sehr deutlich, wer die herrschende Klasse ist, kleine und mittlere Unternehmen wurden in den Ruin getrieben, die Weltmarktfabriken aber nicht angetastet, im Windschatten der Krise werden Ausbau des Überwachungsstaats, Digitalisierung, Wegrationalisierung unrentabler Jobs, Bargeldabschaffung usw. dermaßen forciert, wie es ohne die Krise nicht möglich gewesen wäre - so zweifelhaft finde ich es doch, dass die Krise insgesamt heraufbeschworen oder herbeigeführt wurde, um diese Prozesse, die in der Kapitallogik liegen und aus historischer Notwendigkeit ohnehin, aber langsamer und später gekommen wären in Gang zu bringen. Das ist dann schon Verschwörungsmythologie. Dennoch finde ich die Gedanken Aschmoneits sehr lesenswert; mitdiskutieren lässt sich dort aber nicht.

Sehr umfänglich legt er dar, in welchem Umfang bei dem ganzen Diskussionsthema mißbräuchliche Faschismusvergleiche von mehreren Seiten gebraucht werden, nur um zu erleben, dass seine Kommentarkurve sich gerade diese Spielwiese nicht nehmen lassen will. Seine Mitdiskutanten sind nicht wie er vom Marxismus inspirierte Leute, sondern überwiegend Alubommel und Vollhörner.

Hier fühle ich mich an Statler und Waldorf erinnert, jene wirtschaftsliberalen Ökonomen, die einst ein Blog betrieben, auf dem sie anspruchsvolle politische Diskussionen führen wollten, als Diskutanten aber überwiegend Stammtisch-Neoliberale unterster Schublade vorfanden und Leute, die heute bei AfD oder Pegida wären. Entsprechend unerfreulich verliefen die Diskussionen.

Die ich rief, die Geister....

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Der Anfang ist am Ende
und Herr Junge sieht auch schon ziemlich alt aus

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Freitag, 19. November 2021
Was zu tun wäre
Alles, was Rotoren hat an die belarussische Grenze schicken, die Flüchtlinge nach Deutschland ausfliegen, sehr klar machen, dass das eine einmalige Aktion und keine neue Route ist und dann die diplomatischen Beziehungen zu Belarus abbrechen, belarussische Konten bei westeuropäischen Banken beschlagnahmen, einen Zustand im Umgang mit dem Land herstellen der dem Status "Krieg" entspricht, aber ohne militärische Handlungen.

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Mittwoch, 17. November 2021
Ich habe einen sehr treuen Fan
Das ist der Chronist. Kaum schreibe ich bei mir einen Beitrag, schon ist der bei ihm verlinkt und kommentiert, manchmal sogar drei Links auf ein Posting. Schade nur, dass mir das nichts bringt, weil sein Blog keiner liest. Andererseits gut so, dass das niemand tut.

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Pharma-Filz: Eine BMJ-Studie deckt auf, wie die Industrie Einfluss auf das Gesundheitswesen nimmt
Ute Eppinger, Medscape



Zwischen der Medizinprodukte-Industrie und dem Gesundheitswesen gibt es ein umfangreiches und enges Netzwerk. Eine jetzt im British Medical Journal erschienene Studie zeigt auf, über welche Wege Beeinflussung stattfindet.

Nach den Erkenntnissen von Susan Chimonas vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York und Kollegen scheint dieses Netzwerk finanzieller und nicht finanzieller Verbindungen größtenteils unreguliert und undurchsichtig zu sein. Die Forscher fordern eine verstärkte Aufsicht und Transparenz, ?um die Patientenversorgung vor kommerziellem Einfluss zu schützen und das öffentliche Vertrauen in die Gesundheitsversorgung zu erhalten?.

Obwohl die Medizinprodukteindustrie ein wichtiger Partner für die Gesundheitsversorgung ist, insbesondere bei der Entwicklung neuer Tests und Therapien, bestehe ihr Hauptziel darin, den Aktionären finanzielle Erträge zu sichern. In einem Bericht aus dem Jahr 2009 hatte das Institute of Medicine ein vielschichtiges System im Gesundheitswesen beschrieben, das von der Industrie beeinflusst wird.

Die meisten Studien über Interessenkonflikte haben sich bislang auf einzelne Aspekte konzentriert, z.B. auf Angehörige der Gesundheitsberufe, Krankenhäuser oder Zeitschriften oder auf eine einzelne Tätigkeit wie Forschung, Ausbildung oder klinische Versorgung. ?Das volle Ausmaß der Verflechtungen der Industrie im gesamten Gesundheitswesen ist daher noch unklar?, schreiben Chimonas und Kollegen.

Eine Karte der Vernetzungen
Um diese Lücke zu schließen, suchten die Forscher in der medizinischen Literatur nach Belegen für Verbindungen zwischen Pharma-, Medizintechnik- und Biotechnologieunternehmen und Parteien (einschließlich Krankenhäusern, verschreibenden Ärzten und Berufsverbänden) und Aktivitäten (einschließlich Forschung, Ausbildung von Gesundheitsfachkräften und Entwicklung von Leitlinien) in der Gesundheitsversorgung.

Anhand von Daten aus 538 Artikeln aus 37 Ländern und Beiträgen von Experten erstellten sie eine Karte, auf der diese Verbindungen verzeichnet sind. Die Ergebnisse zeigen ein umfangreiches Netz von Verbindungen und dass alle Arten von Parteien finanzielle Verbindungen zu Medizinproduktunternehmen haben.

Die am häufigsten ermittelten Beteiligten waren die Angehörigen der Gesundheitsberufe, wobei in 422 (78%) einbezogenen Studien einzelne Fachleute beschrieben wurden. In mehr als der Hälfte (303, 56%) der Veröffentlichungen wurden Verbindungen zwischen der Medizinprodukteindustrie und der Forschung dokumentiert, während die klinische Versorgung (156, 29%), die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften (145, 27%), die Entwicklung von Leitlinien (33,6%) und die Auswahl von Arzneimitteln (8,1%) seltener vorkamen.

Richtlinien für Interessenkonflikte fehlen
Die Ergebnisse zeigen auch, dass es für einige finanzielle und einige wenige nicht-finanzielle Verbindungen Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten gibt, aber öffentlich verfügbare Datenquellen beschreiben oder quantifizieren diese Verbindungen nur selten.

Die Forscher beschreiben beispielsweise, wie Opioidhersteller verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens Finanzmittel und andere Mittel zur Verfügung stellten, die wiederum Druck auf Aufsichtsbehörden und Gesundheitsbehörden ausübten, um Richtlinien zur Therapie mit Opioiden aufzuheben oder aufzuweichen. Chimonas und Kollegen warnen, dass viele andere Beispiele für Schäden durch von der Industrie geförderte Produkte noch unerforscht sind.

Sie räumen ein, dass sich ihre Ergebnisse auf bekannte oder dokumentierte Branchenverbindungen beschränken und dass einige Daten möglicherweise übersehen wurden. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass sie durch ihre Strategie der systematischen, doppelten Suche und des Feedbacks eines internationalen Expertengremiums gemeinsame oder wichtige Verbindungen übersehen hätten.

?Im Gesundheitswesens existiert ein umfangreiches Netz von Verbindungen der Medizinprodukteindustrie zu Aktivitäten und Parteien. Es fehlt an Richtlinien für Interessenkonflikte und öffentlich zugängliche Daten. Das deutet daraufhin, dass eine verstärkte Aufsicht und Transparenz erforderlich sind, um Patienten vor kommerziellem Einfluss zu schützen und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

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Heute vor 32 Jahren wurde meine Kommilitonin und Genossin Conny von den Bullen in den Tod gejagt
che2001, 11:52h
Am Abend des 17. November 1989 wurde meine Kommilitonin Conny Wessmann bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet. Und nachdem Conny auf dem Straßenpflaster aufgeschlagen war meinte ein Hundeführer der Bullei zu meinen GenossInnen, darunter dem hier kommentierenden tuc, der hinter Conny gestanden hatte, bevor sie getötet wurde "Ihr könnt euch gleich danebenlegen", während ich wenige Hundert Meter entfernt in einer Kneipe saß und nichts mitbekam. Am nächsten Tag waren Fadenkreuze auf Unigebäude gesprüht und der Spruch "Tote Conny=gute Conny, wir danken unserer Polizei!", einen weiteren Tag später sagte mir, als ich Flugblätter zu Connys Tod verteilte ein späterer NPD-Abgeordneter "Jetzt habt ihr euern Horst Wessel!", und noch einen Tag später wurde ein Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem GenossInnen von mir wohnten. Es verwundert da nicht, dass kurze Zeit später die Parole "Was wir brauchen, Genossen, sind Gewehre" auftauchte und bei einer späteren Nazi-Randale gegen Schwarze, bei der Bullen gemütlich kommentierend ohne einzugreifen danebensaßen ("Ein ausländischer Mitbürger betritt die Disco. Bin gespannt, wie er wieder rauskommt. ... Es wurde ein Notarztwagen verständigt") jemand einen Karabiner auf ein Nazischwein anlegte, glücklicherweise aber gestoppt wurde.

Fazit: Mich wundert an dem engen Verhältnis zwischen "Diensten" und Nazis gar nichts. Das ist Beides dasselbe Pack.


Schnell bildeten sich Mythen um die Person Conny, die zur heroischen Antifafighterin zurechtstilisiert wurde. Dabei war sie überhaupt keine Autonome. Geschichtsstudentin, Minicarfahrerin und Bewohnerin des HC. Das HC, Abkürzung steht für Historisches Colloqium, war im Ursprung ein von einem Verein getragenes Wohnheim für Studierende der Geschichtswissenschaften, gegründet unter anderem von Rudolph von Thadden, damals eine Koryphäe (Konifere, wie wir sagten) am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, ein linksliberales Gegenmodell zu den Verbindungshäusern.

Aufgrunddessen war das HC frühzeitig zum Angriffsziel von Neonaziattacken geworden, und es hatte sich, quasi als Selbstschutztruppe, eine Art Haus-Antifa des HC gebildet, die parallel zur Autonomen Antifa aktiv war. Vermummt und mit Schlagstöcken ausgerüstet zogen diese Leute los, wenn die Telefonkette mal wieder gegen Naziübergriffe und sonstige rechtsextreme Vorkomnisse mobilisierte, was damals mindestens einmal die Woche passierte. Sie war also eher aufgrund unmittelbarer persönlicher Betroffenheit ins antifaschistische Handlungsfeld getreten als eine typische Autonome.


Die Trauer- und Wut-Demo am 25. 11. selbst verlief weitgehend friedlich, wenn auch am Rande ein Supermarkt entglast und die Schnapsregale geplündert wurden. Als vor dem Polizeihauptquartier Am Steinsgraben zwei Wasserwerfer auffuhren und eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei drohend mit den Knüppeln auf die Schilde trommelte, kam es zu einer Panik, welche die Demo kurzfristig in zwei Hälften zerteilte. Nur die plötzlich gezückten Knüppel aus den vorderen Reihen des Schwarzen Blocks hielten die Polizei davon ab, sich auf die Demo zu stürzen, die nun zügig am Polizeipräsidium vorbeizog und dieses mit Krachern und anderen Feuerwerkskörpern eindeckte. Die Abschlußkundgebung sollte auf dem Hiroshimaplatz stattfinden, aber permanente Provokationen der Polizei zwangen schließlich dazu, diese vor das JUZI zu verlegen. Die Demo war bereits offiziell aufgelöst, als eine Braunschweiger Hundertschaft in einem amokartigen Alleingang, der offensichtlich mit der übrigen Polizei nicht abgesprochen war, aus der Lotzestraße auf das JUZI zustürmte - und dermaßen mit Feuerwerkskörpern, Pflastersteinen, Leuchtkugeln und sogar Molotow-Cocktails eingedeckt wurde, daß sie ebenso schnell wieder verschwand. Die Demoleitung behielt die Nerven und deeskalierte die Lage, indem sie die TeilnehmerInnen aufforderte, sich ins JUZI zurückzuziehen. Martialische Bilder waren zu sehen, als zwei Panzerwagen auf der Bürgerstraße auffuhren und einige Scharfschützen der Polizei auftauchten. Doch dies waren nur Muskelspiele am Rande; es kam an diesem Tag zu keinen weiteren Auseinandersetzungen.
In der Folge führten diese Ereignisse zu einem Führungswechsel bei der Göttinger Polizei und einer über einen Runden Tisch moderierten Deeskalationsstrategie.

Autonomer Heldenkult
Hatte schon auf der Demo am 25.11. die Parole "Conny ist ermordet - wir kämpfen weiter!" einen pathetisch-heroischen Unterton, der so gar nicht zum Wesen der Getöteten und den von vielen Zufällen bestimmten Umständen ihres Todes passen wollte, so wurde in der Folgezeit Conny zu einer Art Göttinger Jeanne d´Arc. Besonders die Autonome Antifa (M) stilisierte die Frau zur Heldin und stellte sie als eine straighte Straßenkämpferin und Antifa-Aktivistin dar, die sie nie gewesen war. Ein zweiter Märtyrer war schnell gefunden: In der Sylvesternacht 1990-91 wurde Alexander Selchow von dem Neonazi Oliver Simon erstochen. Alexander war ein Bundeswehrsoldat gewesen, der mit der linken Szene überhaupt nichts am Hut, aber aufgrund eines weitgehend italienischen Freundeskreises sehr viel gegen deutsche Rassisten hatte. Obwohl seine FreundInnen und Verwandten sich ausdrücklich gegen eine politische Inanspruchnahme von Alex durch Autonome verwehrten, stellte ein Redner der M ihn als Antifa-Kämpfer dar, der seinen Antifaschismus nur auf andere Weise gelebt habe als die Leute von der M. 1997 verwendete die M bei einer Veranstaltung Fotos von Conny ohne Autorisierung und gegen den erklärten Willen von Angehörigen und FreundInnen der Getöteten. Während der ganzen neunziger Jahre spielte sich zwischen der M und praktisch der gesamten übrigen autonomen Szene Göttingens eine Auseinandersetzung ab, bei der es im Wesentlichen um zwei Punkte ging. Zum einen war die Zielsetzung der M, eine partei- oder verbandsähnliche organisierte Antifa zu schaffen, äußerst umstritten, zum anderen wurde ihr sinnentleerter Militanzfetisch vorgeworfen. So pflegte sie vermummt und behelmt zu demonstrieren, wenn dafür jeder Anlaß entfiel, einmal sogar in zwei auch noch mit Knüppeln ausgerüsteten Ketten, brav hinter einem Streifenwagen herlaufend, als mit der Polizei vereinbarte Inszenierung. In diesem Kontext wurde das Hochhalten der Erinnerung an Conny zu einem Heldengedenktag für eine Gruppe, die mit der Getöten persönlich nichts zu tun gehabt hatte. In der Folge fanden ab 1992 jeweils zwei getrennte Conny-Demos statt, eine von der M und eine von der übrigen Szene veranstaltet. An Letzterer nahmen diejenigen teil, die Conny gekannt hatten und sich gegen ihre Instrumentalisierung wandten. In der zweiten Hälfte der Neunziger flauten die Conny-Demos und Mahnwachen schließlich ab. In einer Szene, die so sehr durch junge Studierende geprägt ist wie in Göttingen, geriet manches in Vergessenheit, und 1998 wurde in einer Publikation einer autonomen Gruppe schon mal aus dem Mörder Oliver Simon dessen brauner Kamerad Sven Scharf.
Heute erinnern ein Gedenkstein und eine gußeiserne Skulptur an den Tod von Conny Weßmann. Es ist sehr zu hoffen, daß Conny nicht als legendäre Heldin in den Köpfen weiterleben wird. Die Beiläufigkeit und Zufälligkeit ihres Todes ist vielmehr ein schlagendes Zeichen dafür, daß es jeden und jede hätte treffen können- alle Menschen, die in Auseinandersetzungen mit Neonazis und Polizei hineingeraten

https://www.bing.com/videos/search?q=Jupiter+Jones+Still+Official&&view=detail&mid=375D9C6F41FE45157EAF375D9C6F41FE45157EAF&&FORM=VRDGAR&ru=%2Fvideos%2Fsearch%3Fq%3DJupiter%2BJones%2BStill%2BOfficial%26FORM%3DVDMHRS

http://goest.de/conny.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Conny_Wessmann

https://www.youtube.com/watch?v=4fV_fRhHW60

Die in dem zuletzt verlinkten Film auftauchende Darstellung, die Polizei hätte das JUZI gestürmt stimmt allerdings nicht, stattdessen wurde die auf das JUZI zustürmende Braunschweiger Einsatzhundertschaft dermaßen mit Steinen, Kanonenschlägen und auch Mollies bepflastert dass sie in die Flucht geschlagen wurde. Später zogen Panzerwagen und Scharfschützen vor dem JUZI auf, trotzdem konnte - von autonomer Seite - die Situation deeskaliert werden.

https://www.youtube.com/watch?v=Wi9fwiGZr1Y

https://www.youtube.com/watch?v=L84in9gW-kg

http://netbitch1.twoday.net/stories/1575267/

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Zur Krankenhausversorgung in Deutschland
Ich weiß nicht so genau, was ich zu diesem Interview sagen soll, jedenfalls steht es quer zu allem was ich bisher gehört und gelesen habe:

https://www.gmx.net/magazine/politik/deutschland-krankenhaeuser-36335418

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Mittwoch, 17. November 2021
Unsere Freunde, die Spardenker
Gefunden bei Wuerg auf dem Zahlwort-Blog, richtig gut:

https://www.youtube.com/watch?v=iGTyy3CR4fA

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See the Fnords
Studie zur Corona-Strategie: Schweden war Exporteur des Virus
Schwedens zurückhaltende Corona-Strategie hat einer Studie zufolge dazu beigetragen, dass das Virus in andere Länder getragen werden konnte. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Uppsala in Schweden, des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit und der Universität Sydney in Australien. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Eurosurveillance" veröffentlicht.
"Schweden war im ersten Jahr der Pandemie ein Nettoexporteur des SARS-CoV-2-Virus in unsere nordischen Nachbarländer", sagte John Pettersson von der Universität in Uppsala am Dienstag dem schwedischen TV-Sender SVT. Das Land hatte zu Beginn im Gegensatz zu den anderen skandinavischen Ländern kaum Maßnahmen ergriffen, um eine Verbreitung des Virus zu stoppen. Die Folge waren hohe Ansteckungszahlen, die letztendlich auch die Mutation des Virus begünstigten.
Der Studie zugrunde liegt die Analyse von 71.000 Patientenproben, anhand derer eine Art genetischer Stammbaum für die Ausbreitung des Virus in den nordischen Ländern erstellt werden konnte. Es stellte sich heraus, dass Infektionsketten mit Ursprung in Schweden in mehreren hundert Fällen die Landesgrenzen überschritten.
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schwedens Eindämmungsstrategie einen Einfluss auf die epidemiologische Situation im Land und in der gesamten nordischen Region hatte", heißt es in der Studie. Man müsse allerdings berücksichtigen, dass Schweden - wie auch Dänemark - ein Transitland sei.


Dramatische Lage in Salzburg - Krankenhäuser bereiten Triage vor


Die Krankenhaus-Versorgung im österreichischen Bundesland Salzburg steht wegen der angespannten Corona-Lage auf der Kippe. Die Salzburger Landeskliniken gaben am Dienstag bekannt, dass ein Triage-Team zusammengestellt wird, weil die Behandlung aller Patienten nach geltenden Standards schon bald nicht mehr garantiert werden könne. Laut Sprecher der Kliniken soll das Team künftig darüber beraten, wer noch intensivmedizinisch behandelt werden kann und wer nicht.
Salzburg verzeichnet derzeit mit mehr als 1.500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern die höchste Sieben-Tage-Inzidenz unter den österreichischen Bundesländern. Als Reaktion auf den Hilferuf des Klinikbetreibers mit seinen vier Krankenhäusern kündigte Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP) Entlastungsmaßnahmen an. Unter anderem sollen manche Corona-Patienten in Zentren für medizinische Rehabilitation untergebracht werden.

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Once upon a time in the Bronx
https://www.youtube.com/watch?v=JyOjZyWA7-Y

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Dienstag, 16. November 2021
Begegnung mit meinem alten Blog
Fritz sei Dank, die Beiträge gibt es noch:

https://arboretum.blogger.de/stories/2824269/#2830399

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Erst Corona, bald auch noch Influenza: ECDC warnt vor einer starken Grippewelle ? das sind die Indizien
Dawn O'Shea



Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) warnt vor einer möglicherweise schweren Grippesaison.

Nach Angaben des Zentrums ist die Gesamtzahl der in den meisten Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums (EU/EWR) festgestellten Grippefälle zwar noch gering, doch gebe es Anzeichen dafür, dass die Zirkulation in Kroatien über dem saisonalen Schwellenwert liege, so das ECDC.

Früher Nachweis von Erregern
Im vergangenen Monat meldeten Labore in der EU bzw. im EWR am häufigsten den Subtyp ist A(H3N2). Von solchen Infektionen waren überproportional viele ältere Menschen betroffen. A(H3N2) wird mit einer geringeren Wirksamkeit des Impfstoffs in Verbindung gebracht. ?Die frühen Nachweise des A(H3N2)-Subtyps sind ein Hinweis darauf, dass die kommende Grippesaison schwerwiegend sein könnte, auch wenn wir nicht mit Sicherheit wissen können, wie die kommende Grippesaison aussehen wird?, sagte Pasi Penttinen, Leiter des Grippeprogramms des ECDC.

Die frühen Nachweise des A(H3N2)-Subtyps sind ein Hinweis darauf, dass die kommende Grippesaison schwerwiegend sein könnte (?). Pasi Penttinen
?Ein steiler Anstieg der Grippeinfektionen während der laufenden COVID-19-Pandemie könnte schwerwiegende Folgen für ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben und die durch COVID-19 bereits belasteten Gesundheitssysteme zusätzlich belasten?, so Penttinen. ?Daher ist es wichtig, dass wir die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und diejenigen schützen, die am meisten gefährdet sind?, sagte Penttinen.

Blick auf Deutschland

Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Rate) in der Bevölkerung ist in der 42. Kalenderwoche 2021 im Vergleich zur Vorwoche bundesweit gesunken. Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren haben Ärzte in insgesamt 126 (63%) der 201 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 51 (25%) Proben mit Rhinoviren, 50 (25%) mit Respiratorischen Synzytialviren (RSV), 20 (10%) mit Parainfluenzaviren (PIV), 15 (7%) mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV) des Typs OC43 bzw. 229E, 4 (2%) mit SARS-CoV-2, 2 (1%) mit humanen Metapneumoviren (hMPV) sowie 1 (0,5%) Probe mit Influenza A-Viren.

Der Artikel ist im Original bei Univadis erschienen.

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Wie gut schützen MRNA-Impfstoffe vor Covid 19 und was für Alternativen gibt es?
So effektiv schützen die Impfstoffe vor Delta-Infektionen

Herdenimmunität unerreichbar?
Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wurden mittlerweile 67,4 % der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Hinzu kommen etwa 5,3% Genesene. Zu Beginn der Pandemie spekulierten Epidemiologen, dass ab einem Gesamtschutz von 70%, vielleicht 80%, Herdenimmunität eintreten könnte. Diese Hoffnung scheint sich nicht zu bewahrheiten, wie eine neue Literaturübersicht zeigt. Sie wurde vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben.

Im 1. Schritt ging es um die Effektivität verschiedener Impfstoffe:

AstraZeneca: Die Wirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 51-79%, gegen die Delta-Variante sind es 67%.

BioNTech/Pfizer: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 77%-95%, gegen die Delta-Variante wurden 54-80% genannt.

Johnson: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei etwa 60%

Moderna: Die Impfwirksamkeit gegen Infektion lag vor Auftreten der Delta-Variante bei 82-100%, gegen die Delta-Variante wurden 51-87% berichtet.

Prof. Dr. Martin Eichner vom Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie an der Universität Tübingen hat im 2. Schritt Berechnungen unter der Annahme verschiedener Szenarien durchgeführt: mit Wirksamkeitswerten von 60% (pessimistisch), 70% (mittlerer Wert) und 80% (optimistisch).


Wenn die optimistische Impfwirksamkeit zutrifft, müssten 86,9% der gesamten Bevölkerung geimpft sein, bei der mittleren Impfwirksamkeit 93,3% und bei der pessimistischen Impfwirksamkeit sogar 100%. Das gilt, wenn die Delta-Variante weiter wie bisher zirkuliert und alle Kontakteinschränkungen aufgehoben würden.

Indischer Totimpfstoff schützt zu rund 78% vor COVID-19
In The Lancet stellen Forscher neue Daten zur klinischen Wirksamkeit von BBV152 (Covaxin®) von Bharat Biotech, Indien, vor. Es handelt sich um einen Totimpfstoff, der mit einem an Alaun adsorbierten Toll-like-Rezeptor 7/8-Agonisten formuliert wird. Darüber hat Univadis.de berichtet.

An der Phase-3-Studie nahmen 25.798 Personen aus Indien teil. 24.419 erhielten bis zur Analyse 2 intramuskuläre Injektionen (n = 12.221 Verum, n = 12.198 Placebo). 0,3% aller Teilnehmer in der Verumgruppe bekamen eine symptomatische COVID-19-Infektion, unter Placebo waren es 1,2%. Dies entsprach einer Effektivität von 77,8% gegen alle Varianten von SARS-CoV-2. Gegen die Delta-Variante betrug die Schutzwirkung 65,2% und gegen die Kappa-Variante 90,1%. Vor schweren COVID-19-Infektionen schützte BBV152 zu 93,4 % und vor asymptomatischen Infektionen zu 63,6%.

Der Impfstoff wurde gut vertragen. In beiden Gruppen gab es bei 12,4 % der Probanden unerwünschte Effekte, vor allem lokale Schmerzreaktionen, aber keine anaphylaktischen Reaktionen oder impfassoziierte Todesfälle.

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Sonntag, 14. November 2021
Sorgen haben manche
Das war ein physical weekend. Gestern den Garten winterfest gemacht, heute wieder heftig trainiert, diesmal mit einem relativen Schwerpunkt auf Capoeira. Interessantes Gespräch mit einer Trainingskumpeline geführt die Professorin für Infektiologie ist. Heute war ich so durchgeschwitzt dass selbst die Boxhandschuhe auf den Trockner mussten.

Meine Lieblingsschwester kann ja nicht verstehen, dass ich überhaupt noch zu einem Gruppensport gehe. Letztes Jahr war unsere große Schwester die Panikperson, jetzt ist sie es. Sie stellt schon in Frage, ob sie zu meinem Geburtstag kommt - der schon unter G2+ Bedingungen abläuft, d.h. geimpft und getestet - weil sie es für intolerabel hält, dass sich 8 Personen in einem beheizten Raum aufhalten.

Unter Feiern versteht man im Fall meiner Familie gemeinsam essen bzw. Kaffee trinken und sich länger unterhalten, da wird nicht getanzt oder geschunkelt, es gibt gar keinen Körperkontakt. Das ist ihr, deren einzige Sozialkontakte außerhalb ihrer Partnerbeziehung im maskiert im Supermarkt einkaufen bestehen und die allein in einem Einfamilienhaus wohnt schon viel zu viel. Sie kann auch nicht verstehen dass ich meine Kunden zu Hause besuche und wir im Büro arbeiten und kein Homeoffice machen. Also schlug sie vor, wir könnten meinen Geburtstag doch im Garten feiern, oder sie übergibt mir die Geschenke an der Wohnungstür und wir gehen dann zusammen mit dem Hund Gassi und sie fährt wieder nach Hause. Sie kündigte schon an dass es mit Weihnachten wohl nichts werden wird, zumindest würde sie nicht bei uns übernachten.

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Freitag, 12. November 2021
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag dem Blauen Mond und Zitterwolf

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Die blödesten Fragen, die mir je gestellt wurden
hatte ich alle gestern:

Wieso benutzt Du keine Corona-Warn-App/Luca App?

Warum machst Du Deinen Job?

Wieso hast Du keine Kinder?

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