Donnerstag, 31. März 2022
WHO: Mögliche Szenarien für COVID-19 in 2022
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht 3 mögliche Entwicklungen der Pandemie in 2022. ?Auf Grundlage unserer derzeitigen Kenntnisse ist das wahrscheinlichste Szenario, dass sich das Virus weiterentwickelt, aber die Schwere der von ihm verursachten Krankheit im Laufe der Zeit abnimmt, da die Immunität durch Impfungen und Infektionen zunimmt?, so WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einem Pressebriefing.

Er sagte, dass es bei nachlassender Immunität zu periodischen Ausbrüchen und auch zu Todesfällen kommen könnte, was gelegentliche Auffrischungsimpfungen für gefährdete Personen erforderlich mache. ?Im günstigsten Fall werden weniger schwere Varianten auftreten, und Auffrischungsimpfungen oder neue Impfstoffformulierungen werden nicht erforderlich sein?, so der Experte.

?Im schlimmsten Fall taucht eine virulentere und hoch übertragbare Variante auf. Angesichts dieser neuen Bedrohung wird der Schutz der Menschen vor schweren Erkrankungen und Todesfällen, sei es durch eine frühere Impfung oder eine Infektion, rasch abnehmen?, gibt der WHO-Generaldirektor zu bedenken.

Dies würde erhebliche Veränderungen an derzeit verfügbaren Impfstoffen erfordern, und man müsse sicherstellen, dass neue Vakzine vorrangig besonders gefährdeten Personen gegeben würden.


Maria Van Kerkhove, technische Leiterin der WHO für COVID-19, sagte, das Virus habe auch im 3. Jahr der Pandemie noch ?viel Energie?, was sie anhand aktueller Zahlen verdeutlicht.

In der vergangenen Woche wurden der WHO mehr als 10 Millionen neue SARS-CoV-2-Infektionen und 45.000 Todesfälle gemeldet, wobei die Zahl der Neuinfektionen weit höher liegen dürfte, da die Testraten gesunken sind.

Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 479 Millionen bestätigte Fälle und mehr als 6 Millionen Todesfälle, wobei Van Kerkhove einräumt, dass die tatsächliche Zahl um ein Vielfaches höher liegen könne.

EMA prüft neues COVID-19-Vakzin
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat mit einer fortlaufenden Überprüfung des COVID-19-Impfstoffs der Firma HIPRA, PHH-1V genannt, begonnen. Das proteinbasierte Vakzin ist für Erwachsene vorgesehen, die bereits vollständig mit einem anderen COVID-19-Impfstoff geimpft worden sind.

Das Vakzin enthält 2 Versionen eines Teils des Spike-Proteins, die Alpha bzw. Beta entsprechen. Ein Adjuvans soll die Wirkung verstärken.

In klinischen Studien wurde die Immunantwort auf den Impfstoff (gemessen am Spiegel der Antikörper gegen SARS-CoV-2) mit der des mRNA-Impfstoffs Comirnaty verglichen. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Vakzin ähnlich gut gegen SARS-CoV-2 wirkt, auch gegen Omikron.

Die EMA wird Daten auswerten, sobald sie verfügbar sind, um zu entscheiden, ob der Nutzen die Risiken überwiegt. Die fortlaufende Überprüfung wird fortgesetzt, bis genügend Nachweise für einen formellen Zulassungsantrag vorliegen.

Was bringt eine 4. Dosis?
Wissenschaftler aus Israel haben im Rahmen einer offenen, nicht-randomisierten klinischen Studie die Immunogenität und Sicherheit einer 4. Dosis von BNT162b2 (Pfizer-BioNTech) oder mRNA-1273 (Moderna) untersucht, die 4 Monate nach der 3. Dosis verabreicht worden ist.

Von den 1.050 Beschäftigten des Gesundheitswesens erhielten 154 die 4. Dosis BNT162b2 und eine Woche später 120 Teilnehmer mRNA-1273. Für jeden wurden 2 altersgleiche Kontrollen aus den verbleibenden in Frage kommenden Teilnehmern ausgewählt.

Nach der 4. Dosis induzierten beide mRNA-Impfstoffe IgG-Antikörper gegen die rezeptorbindende Domäne von SARS-CoV-2 und erhöhten neutralisierende Antikörpertiter. Jeder Wert war um den Faktor 9 bis 10 erhöht, wobei die Titer etwas höher waren als die nach der 3. Dosis, ohne dass es einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Impfstoffen gab. Gleichzeitig nahmen die Antikörperspiegel in der Kontrollgruppe weiter ab.

Beide Impfstoffe bewirkten einen Anstieg der Lebendneutralisierung der Omikron-Variante und anderer Virusstämme um einen Faktor von etwa 10, ähnlich der Reaktion nach der 3. Dosis. Aufgrund der extrem hohen Infektionsinzidenz und der aktiven Überwachung mit wöchentlichen PCR-Tests konnten Forscher die Wirksamkeit der Impfstoffe bewerten.

Insgesamt hatten sich im Laufe der Studie mit der Omikron-Variante infiziert (symptomatisch und asymtomatisch):

25,0% der Teilnehmer in der Kontrollgruppe (mit Dreifachimpfung)

18,3% der Teilnehmer in der BNT162b2-Gruppe und

20,7% der Teilnehmer in der mRNA-1273-Gruppe.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen jegliche SARS-CoV-2-Infektion betrug:

30% (95%-Konfidenzintervall: -9 bis 55%) für BNT162b2 und

11% (95%-KI: -43 bis 44%) für mRNA-1273.

Die meisten infizierten Mitarbeiter des Gesundheitswesens berichteten sowohl in der Kontroll- als auch in der Interventionsgruppe über vernachlässigbare Symptome. Sie waren jedoch potenziell infektiös und wiesen eine relativ hohe Viruslast auf.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde für die Verhinderung einer symptomatischen Erkrankung höher eingeschätzt:

43% für BNT162b2 und

31% für mRNA-1273.

Viertimpfung: Europa ringt um einheitlichen Regelungen
Die Regierung setzt weiter auf Impfungen zur Pandemie-Kontrolle, doch nach wie vor sind 23,4 % der Bevölkerung ungeimpft. Für 4,8 %, sprich Kleinkinder, gibt es kein zugelassenes Vakzin.

Lauterbach hatte zuvor betont, er wolle den Schutz vulnerabler Gruppen verbessern ? durch Viertimpfungen für alle Menschen ab 60. Jetzt berichtet der Bundesgesundheitsminister von europäischen Plänen.

Die EU-Kommission werde ?innerhalb kürzester Zeit auf Basis wissenschaftlicher Expertise eine Empfehlung zur 4. Impfung erarbeiten?, sagte er nach einem Treffen in Brüssel. Gesundheitsminister der EU-Länder hätten den Vorschlag, nationalen Impfstrategien anzugleichen, mehrheitlich unterstützt. Und Empfehlungen der EU-Kommission könnten ?auch für Deutschland ein wichtiger Kompass für den Umgang mit der zweiten Boosterung sein?, ergänzte Lauterbach. Mit einem angepassten Vakzin sei im Herbst zu rechnen; September könne ein Zielmonat sein.

Inhaltsstoffe von Muttermilch schützen gegen COVID-19
Die menschliche Muttermilch nährt Säuglinge und bewahrt sie vor verschiedenen Infektionskrankheiten, darunter auch COVID-19 ? aber warum?

Wissenschaftler berichten jetzt, dass die Proteine Lactoferrin (LF), Mucin1 (MUC1) und α-Lactalbumin (α-LA) aus menschlicher Muttermilch die SARS-CoV-2-Infektion hemmen, was sie anhand virusähnlicher Partikel zeigen.

LF und MUC1 hemmen auch mehrere Schritte der Infektion, darunter die Virusanlagerung, den Eintritt und die Replikation nach dem Eintritt. Wichtig sei, dass LF, MUC1 und α-LA starke antivirale Aktivitäten gegenüber Varianten wie B.1.1.7 (alpha), B.1.351 (beta), P.1 (gamma) und B.1.617.1 (kappa) hätten, so die Autoren.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911019?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4128360&src=WNL_mdplsfeat_220331_mscpedit_de#vp_3

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 30. März 2022
Wer zahlt? Die Kostenübernahme für die Behandlung von Ukraine-Flüchtlingen funktioniert noch nicht. KBV schlägt Lösungen vor
Christian Beneker, Medscape


Probleme mit der Registrierung, den Reihenuntersuchungen, der Arzneimittelversorgung: In einem Schreiben an Wolfgang Schmidt, den Bundesminister für besondere Aufgaben, hat der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Anfang der Woche in einem Brief gefordert, die medizinische Versorgung und die Arzneimittelversorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine kurzfristig sicherzustellen. Das Schreiben liegt Medscape vor. ?Nach unserer Auffassung wäre hier eine zentrale Koordinierung hilfreich?, schreiben Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmann und Dr. Thomas Kriedel.

Nach unserer Auffassung wäre hier eine zentrale Koordinierung hilfreich. Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmann, Dr. Thomas Kriedel
Im Einzelnen schlägt die KBV vor, Leistungen wie die Arzneimittelversorgung durch einen einzigen einheitlichen Kostenträger zu bestreiten. Denn Registrierungsprobleme bei den Flüchtlingen behinderten derzeit die Arzneimittelversorgung.

Das Problem: Die Geflüchteten mit Reisepass oder Schengen-Visum können sich 90 Tage lang ohne Visum frei in Deutschland bewegen, ohne sich registrieren zu lassen. Wie viele Kriegsvertriebene sich außer den Registrierten derzeit im Land aufhalten, ist also unklar. Wie werden die ambulanten Behandlungs- und Arzneimittelkosten erstattet, die bei diesen Patienten anfallen?

Wer zahlt die Arzneimittel der Geflüchteten?
Viele Ärzte behandeln kostenlos, Probleme aber machen die Arzneimittel. ?Es mag ja sein, dass niedergelassene Ärzte diese nicht registrierten Flüchtlinge noch kostenlos behandeln, weil hier noch kein Kostenträger zahlen würde?, so die KBV auf Anfrage. ?Allein in Berlin haben sich 800 Praxen dazu bereit erklärt. Aber es kann nicht sein, dass diese Ärzte dann auf den Kosten für die zu verschreibenden Medikament sitzen bleiben.?

Aber auch die Behandlung registrierter Flüchtlinge könnte Probleme aufwerfen. Denn sie wird zunächst nach GOÄ abgerechnet. Wenn ein Flüchtling die Rechnung des Arztes beim Sozialamt zur Bezahlung einreicht, ist das Amt laut Asylbewerbergesetz §7 verpflichtet zu prüfen, ob der Flüchtling irgendwelche Mittel besitzt, um die Kosten selbst zu tragen.

Es kann nicht sein, dass diese Ärzte dann auf den Kosten für die zu verschreibenden Medikament sitzen bleiben.

?Im Zweifel müsste er sein Auto verkaufen, wenn er mit seinem Wagen geflohen ist?, so die KBV. Diese Prüfung dürfte dauern, der Arzt müsste so lange auf die Bezahlung seiner Rechnung warten, und die Flüchtlinge müssten womöglich ihre letzten Pfennige für ihre medizinische Versorgung hergeben.

Deshalb plädiert der KBV-Vorstand in seinem Schreiben für das so genannte ?Bremer Modell?: Dabei erhalten die Kriegsflüchtlinge von einer Krankenkasse eine elektronische Gesundheitskarte und können damit fast alle medizinischen Leistungen in Anspruch nehmen.

Das Bremer Modell kann helfen
In vielen Bundesländern wird das Bremer Modell bereits umgesetzt. Allerdings werden die Verträge nicht zwischen den Ländern und den Kassen abgeschlossen, sondern zwischen den Landkreisen beziehungsweise den kreisfreien Städten und einer Krankenkasse.

So dürften die Vertriebenen in großen Flächenländern, wie Niedersachsen oder Bayern nicht vollständig versorgt sein, weil die vielen Landkreise mit den Vertragsabschlüssen nicht nachkommen. Allein Niedersachsen hat 37 Landkreise und 8 kreisfreie Städte. Klar, dass etwa Bremen hier besser dasteht: Es genügt ein Vertrag mit der AOK Bremen-Bremerhaven, um allen Flüchtlingen eine medizinische Versorgung zu verschaffen.

Das ist nötig, weil die EU-Kommission den so genannten ?vorübergehenden Schutz? für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ausgesprochen hat. Das bedeutet: ?Alle Menschen, die vor dem Krieg fliehen, erhalten einen sicheren Status und Zugang zu Schulen, medizinischer Versorgung und Arbeit?, erklärte der Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas.

Auch die Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) fordert klare Rahmenbedingungen für die Versorgung der Flüchtlinge mit Arzneimitteln. ?Da keine bundeseinheitliche Regelung für alle Menschen vor und nach ihrer Registrierung für Leistungen gemäß Asylbewerberleistungsgesetz vorliegt, müssen die Landesregierungen und deren beauftragte Behörden dringend eigene Verfahren zur Kostenträgerschaft und Rezeptabrechnung bei verordneten Medikamenten etablieren?, so die ABDA. ?In denjenigen Ländern und Kommunen, wo viele Geflüchtete ankommen, die zunächst noch nicht registriert sind, ist eine sichere Versorgungsstruktur besonders wichtig.?

Neben klaren Richtlinien zu Behandlungs- und Arzneimittelkosten fordert der KBV-Vorstand auch für Massenunterkünfte eine ?einheitliche Sicherstellung? der erforderlichen Reihenuntersuchungen, zum Beispiel auf Tuberkulose. Auch die dezentrale etwa hausärztliche und weitere fachärztliche Versorgung der Geflüchteten in den Massenunterkünften müsse noch sichergestellt werden.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4911013?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4125863&src=WNL_mdplsfeat_220330_mscpedit_de#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 29. März 2022
Hoch die internationale Solidarität in Blaugelb
Finde schön, dass es so viel Unterstützung für den FC Eintracht Braunschweig gibt;-)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 28. März 2022
Corona-Verschwörungsmythen und ihre Hintergründe
Die Uni Wien hat eine Panelanalyse zum Corona-Verschwörungsglauben durchgeführt, die recht interessant ist:

https://viecer.univie.ac.at/corona-blog/corona-blog-beitraege/blog118/


Jenseits dieser Auswertung ist latürnich zu fragen, wer von solchen Mythen profitiert und wer sie in die Welt setzt. Auf der einen Seite, siehe QAnon und die allgemeinen Soros- und Gates-Verschwörungserzählungen ist da sichtbar ein Konglomerat aus rechten und sehr rechten Kräften in den USA, Alt Right, Militia-Spektrum und die vergleichsweise hausbackene John Birch Society und ihre Ableger, wohl auch christlich-fundamentalistische Kräfte aus dem bible belt bis hin zu den LaRouchians.

Und auf der anderen Seite Putins Sockenpuppen wie Moon of Alabama (Kreml-Propagandablog von Anfang an), James Corbett bzw. das Corbett-Report-Universum, das Laufpass-Blog, Astrid Stucklberger und mutmaßlich auch multipolar und Norbert Haering, dann Bereiche, wo die Grenzen zur AfD und den Identitären verschwimmen, schließlich die Blogs, die als Transmissionsriemen aus diesem konspirologischen Lager in die Linke verlaufen, wie Rubikon oder Nachdenkseiten. Wer da mit wem warum vernetzt ist, das zu wissen wäre spannend. Nur ernst nehmen sollte man von dem was da erzählt wird nichts.

... link (67 Kommentare)   ... comment


Montag, 28. März 2022
Modulbauweise
In der Nähe meines Büros entsteht ein Studiwohnheim. Alle Wohneinheiten sind genau gleich, 2-Zimmer-Appartments zu 40 Quadratmeter. Die werden nicht Stein auf Stein gemauert, sondern kamen als Betonformspritzgusselemente fix und fertig auf Schwertransportern und wurden von einem Kran auf- und nebeneinandergestapelt, wie Legosteine. Es gibt auch kein gemauertes Treppenhaus, die Treppenabsätze sind als Segmente in die Bauteile integriert. Das wird nur noch zusammengeflanscht. Würde mich nicht wundern, wenn die Fertigappartments schon aus dem 3-D-Drucker sind.

Dann kommt ein komplexes Wärmedämmverbundsystem als Fassade. Erst eine Schicht Zementputz, dann Matten aus Glas- oder Steinwolle, darüber Holzplatten, darauf eine Art Netz aus Hanf, an dem dann Styrodurplatten befestigt sind, darauf schließlich Glasfiberplatten. Faszinierend.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Gedan, Shodan, Yodan!
Ich Ni San Shi Go Rok Sich Hoch Kyu Ju!

Heute High Speed karatiert, kombiniert mal wieder mit einem beinharten Krafttraining - 20 Liegestütze, dann in Liegestützhaltung auf der Stelle laufen, dann Beine in den Spagat, Hacken zusammenschlagen, fünfmal wiederholen, wieder 20 Liegestütze und so weiter, bis 100 Liegestütze geschafft sind, dann Schattenboxen, runter in den Liegestütz, dann Luftsprung, runter in den Liegestütz, Luftsprung usw. Der Sound war aus Tarantino- und Rodriguez- Filmen, aber im Original wohl eher "One two three four, i love the Marine Corps".

Am Rande unterhielt ich mich mit unsererer Mikrobiologin über die einige Blogs weiter verbreitete Behauptung, mit Vitamin D3 Supplimentation plus Zink und Thymoquinon könne man Covid 19 Prophylaxe betreiben. Sie antwortete, es sei richtig dass das zelluläre Immunsystem durch Vitamin D3 und Zink gesteuert wird und ein ausreichend hoher Spiegel Voraussetzung sei dass es überhaupt funktioniere. Der Rest der Erzählung sei völliger Unsinn. Nach der Logik würde ja niemand überhaupt eine Infektionskrankheit bekommen, der mit Vitamin D3 supplemetiere. Ich erzählte Ihr die chronistische Argumentation im Zusammenhang und sie erwiderte, einen medizinisch dermaßen falschen Unfug habe sie noch nie gehört.

Anschließend ging ich in die Sauna, und dann wanderte ich durch die frühlingshaft erwachende Stadt - euphorisiert von dem somatisierten Glücksgefühl, das das Training jedesmal bei mir hinterlässt.

Ein herrlicher Tag, der einen wunderbaren Frühling verspricht.





Mein alter Kletterbaum (oder ist es eine Bäumin?), ein Ahorn, hatte schon exakt die gleiche Größe wie heute, als ich in ihm als kleiner Bube nach Höherem strebte. Immerhin, die Lust am Klettern ist heute auch noch genauso groß.


Schwer zu verdauen, dass gar nicht so weit entfernt gemordet und gestorben wird.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Samstag, 26. März 2022
Wenn Finanzbeamte wie Handelsvertreter wären
Ein Finanzbeamter meinte, dass er mich um meinen Job beneiden würde. Frei zu entscheiden, ob und wann man ins Büro geht oder Homeoffice macht, zu bestimmen, wie lange man am Tag arbeitet und mit welchen Kunden man sich unterhält und mit welchen nicht, das stelle er sich überaus angenehm vor.


Darauf antwortete ich: "Ja, und es gibt keine Pension, Du musst Dich privat kranken- und sozialversichern, es gibt auch kein Gehalt. Du wirst nicht für Arbeitsstunden bezahlt, sondern für konkrete Produktion. Das hieße in Deinem Fall Steuerbescheide nach Stückzahl, sagen wir mal 50 Euro pro Bescheid, einige Hundert Euro, wenn es Großverdiener oder Firmenkunden sind. Wenn Du zuwenig bei einem Achtstundentag verdienst kannst Du ja Nachtschichten einlegen oder mal ein Wochenende durcharbeiten. Du kannst aber auch Hilfsassistenten einstellen, die für Dich die Kopierarbeiten, Scannen, Postverkehr usw. erledigen damit Du auf höhere Stückzahlen durch Konzentration der Kerntätigkeit kommst. Die kriegen dann pro Bescheid ein Fünftel Deines Honorars ausgezahlt ohne dass Dir dies abgezogen wird, und Du wirst bei Betriebsfeiern belobigt und mit einer Flasche Champagner ausgezeichnet."

Er war not amused.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 24. März 2022
Vergesst nicht Boris Romanchenko
Erschütternde Geschichte, die Bersarin da präsentiert.
In Seine Rede möchte ich so, wie er sie vorträgt nicht einstimmen, die Worte vom "freien Westen" schmecken mir stets schal, hinsichtlich des verbrecherischen Charakters des Putinismus sind wir uns aber völlig einig.

https://bersarin.wordpress.com/2022/03/24/was-von-einem-leben-ubrigblieb-boris-romanchenko/

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 23. März 2022
Die Mongolen kommen!
In der Innenstadt ging hinter mir ein Paar. Beide sahen ostasiatisch aus, etwa wie ChinesInnen oder JapanerInnen, aber mit dunklerem Teint, eher so der Hautfarbe von Inuit oder Comanchen. Was die sprachen klang mir aber gar nicht wie der gewohnte Sound ostasiatischer Sprachen, weder wie Mandarin, Kantonesisch, Japanisch oder Vietnamesisch, sondern vom phonetischen Substrat eher so, als ob man Arabisch und Ungarisch durcheinandergewürfelt hätte. Also keine konkreten Wörter dieser Sprachen, sondern Lautbildungen mit Konsonanten wie "Kchr", Zischlauten und Ö, Ü, und "Kchörü" oder Ähnlichem.

Könnte das Mongolisch sein?

... link (23 Kommentare)   ... comment


Montag, 21. März 2022
Internet auf Russisch: VPN-Apps gegen Zensur
https://www.wuv.de/medien/so_trostlos_sieht_das_internet_jetzt_in_russland_aus?utm_source=newsletter-redaktion&utm_campaign=mai-ling&utm_medium=teaserbutton

... link (0 Kommentare)   ... comment


Neue Daten: Eine Impfung schützt besser als eine Infektion
Quelle: Medscape, Michael van den Heuvel

Sowohl die natürliche Infektion mit SARS-CoV-2 als auch die Impfung mit einem mRNA-Vakzin schützen über die Bildung von Antikörpern vor schwerem COVID-19. Eine Arbeitsgruppe aus Bethesda, USA, konnte jetzt nachweisen, dass mRNA-induzierte Antikörper offensichtlich noch effektiver SARS-CoV-2 neutralisieren als bei natürlich entstandener Immunität. Darüber hat Coliquio berichtet.

Zum Hintergrund: Die meisten Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion bleiben zwar über einen längeren Zeitraum seropositiv. Die Höhe der Antikörpertiter kann aber individuell sehr unterschiedlich sein. Hinzu kommt, dass die z.T. angewandten Testmethoden Schwierigkeiten haben, zirkulierende Antikörper oder die neutralisierende Aktivität korrekt nachzuweisen.

Entscheidend für die Bildung von Antikörpern scheint die Rezeptor-bindende Domäne (RBD) zu sein, mit der das SARS-CoV-2-Spike-Protein an den ACE2-Rezeptor bindet. Hier finden auch die meisten Mutationen statt, die zu neuen besorgniserregenden SARS-CoV-2-Varianten geführt haben.

Die Forscher haben jetzt einen auf Elektrochemilumineszenz basierenden serologischen Test entwickelt, mit der sich mit sehr hoher Sensitivität anti-RBD-Antikörper nach einer Infektion nachweisen und präzise quantifizieren lassen. Die Untersuchung beruht auf 2 Antikörper-Antigen-Interaktionen, was die Selektivität zusätzlich erhöht.

Mit Hilfe des Tests konnten die Forschenden nachweisen, dass Personen nach einer mRNA-Impfung gegen SARS-CoV-2 17-mal höhere RBD-Antikörpertiter aufweisen als Genesene. Dabei war die Neutralisationsfähigkeit eng mit der Höhe der RBD-Antikörperspiegel assoziiert. Die RBD der Omikron-Variante N501Y zeigte eine 5-fach höhere ACE2-Bindung im Vergleich zu den anderen Varianten. Bei allen geimpften Personen zeigte sich eine hohe neutralisierende Effektivität auch gegenüber dieser Variante, während die Neutralisationsfähigkeit bei Genesenen hier deutlich reduziert war.

Moderna stellt Zulassungsantrag für Viertimpfung
Bereits am 17. März hat Moderna bei der US Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag eingereicht, um die bestehende Notfallgenehmigung zu ändern. Ziel ist, es Ärzten zu ermöglichen, eine 4. Dosis des COVID-19-Impfstoffs mRNA-1273 an Erwachsene ab 18 Jahren zu verabreichen. Für die 1. bis 3. Dosis kommt jedes zugelassene COVID-19-Vakzin infrage. In Deutschland empfiehlt die STIKO mRNA-Vakzine von Moderna oder BioNTech/Pfizer zur 2. Auffrischimpfung.

Pseudokrupp bei Kindern ? eine überraschende Manifestation der Omikron-Variante
Der Omikron-Anstieg hat zu einer bisher unerkannten Komplikation von COVID-19 bei kleinen Kindern geführt. Ärzte des Boston Children?s Hospital beschreiben Pseudokrupp als Krankheitsbild bei 75 Kindern. Entsprechend dem allgemeinen Muster waren die meisten Patienten jünger als 2 Jahre.

9 der 75 Kinder mit COVID-19-assoziiertem Pseudokrupp (12%) mussten stationär behandelt werden; 4 Kinder (5%) benötigten eine Intensivpflege.

Insgesamt wurden 97% der Kinder mit Dexamethason behandelt. Alle, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, erhielten Epinephrin über einen Vernebler. Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, benötigten im Mittel 6 Dosen Dexamethason und 8 Epinephrin-Gaben, um ihre Symptome zu kontrollieren. Die Autoren raten Ärzten, auf entsprechende Symptome bei Kindern mit COVID-19 zu achten.


https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910979?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4103651&src=WNL_mdplsfeat_220321_mscpedit_de#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Auch Männer leiden an Essstörungen ? nur werden Anzeichen wie Fitnesswahn oft übersehen.
"Was eine Expertin rät
Dr. Thomas Kron


Instagram, TikTok oder auch ?Germany?s Next Topmodel? haben Folgen für die Gesundheit mancher Mädchen und Frauen. Aber Essstörungen, die zu den gravierendsten gesundheitlichen Folgen gezählt werden, beschränken sich nicht auf das weibliche Geschlecht.

Auch Männer können an Magersucht und Bulimie erkranken. In 25 bis 30% der Fälle werde die Diagnose einer Esssörung bei einem Mann getroffen, berichtet die Psychologin und Psychotherapeutin Prof. Dr. Barbara Mangweth-Matzek von der Medizinischen Universität Innsbruck. Solche Diagnosen seien allerdings schwierig, auch weil Männer noch seltener als erkrankte Frauen Hilfe suchten.

Essstörungen: Männer und Frauen haben ähnliche Symptome
Obwohl nach Angaben der Wissenschaftlerin erste klinische Beschreibungen von Essstörungen aus dem 17. Jahrhundert Männer betroffen hätten, würden ?Anorexia nervosa bzw. Bulimia nervosa nach wie vor als typische Frauenerkrankungen angesehen?. Männer seien nach 300 Jahren Medizin- und Psychiatrie-Geschichte immer noch ein ?Faszinosum?, so die Expertin. Inzwischen gebe es jedoch auch Forschung zu ?männerspezifischen? Aspekten von Essstörungen. Systematisch erforscht würden diese seit 1980. Die Männer-Rate bei entsprechenden Diagnosen beträgt Untersuchungen der letzten Jahre zufolge 25 bis 30%.

Anorexia nervosa bzw. Bulimia nervosa werden nach wie vor als typische Frauenerkrankungen angesehen. Prof. Dr. Barbara Mangweth-Matzek
Die Symptome einer Essstörung seien, wie die Innsbrucker Psychologin berichtet, bei Männern und Frauen im Wesentlichen gleich. Zu den Kernkriterien der Anorexie-Symptomatik zählen eine selbstinduzierte Gewichtsabnahme mit der Folge von Untergewicht, Gewichtsphobie trotz Untergewicht und eine Körperbildstörung bzw. eine nicht vorhandene Krankheitseinsicht. Auch bei der Bulimia nervosa gebe es viele Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern. Anorektische Männer hätten allerdings im Unterschied zu Frauen häufig Übergewicht in der Vorgeschichte.

Zu wenig beachtet werde in diesem Zusammenhang sportliche Überaktivität, die extrem ausgeprägt sein könne, berichtet Mangweth-Matzek. Da Sport immer noch als Synonym für Gesundheit gesehen werde, würden Symptome häufig nicht erkannt. Außerdem sei es sehr schwierig, ?im Kontext von Sport? pathologische Muster zu erkennen. So gibt es laut Mangweth-Matzek wissenschaftliche Befunde, nach denen Männer häufig ?Extremsport? als bulimische Kompensationsmethode anwenden würden ? ohne das für Frauen sehr typische Erbrechen.

Muskulöser Körper und Essstörung
Eine Besonderheit der Essstörung bei Männern sei, dass Betroffenen nach einem übermäßig muskulösen Körper mit geringstmöglichem Fettanteil streben würden. Regelmäßiges Krafttraining sowie klare Essensvorgaben dominierten den Alltag, berichtet die Expertin. Damit verknüpft sei die sogenannte Muskeldysmorphie, ein gestörtes Selbstbild. Patienten erscheint die Ausprägung der eigenen Muskulatur im Vergleich zu ihrer Idealvorstellung nie ausreichend.

Viele Ärzte und Forscher seien der Meinung, dass die Online-Werbung mit muskulösen Männerkörpern eine schädliche Wirkung auf das Selbstwertgefühl junger Männer haben könne, da die nicht enden wollenden Bilder von Sixpacks und Boyband-Gesichtern ihnen das Gefühl gebe, unzulänglich zu sein, erklärt der US-Journalist Alex Hawgood.

Das Streben nach perfekten Brustmuskeln sei so ausgeprägt, dass Psychiater es inzwischen manchmal als ?Bigorexie? bezeichneten, eine Form der Muskeldysmorphie, die vor allem bei Männern auftrete und unter anderem durch übermäßiges Gewichte-Stemmen und eine ?Diät? mit Nahrungsmitteln gekennzeichnet sei, die das Gewicht senkten und Muskeln aufbauten, schreibt Hawgood. Die Krankheit könne auch dazu führen, dass junge Männer von ihrem Aussehen besessen seien und sich ständig oder überhaupt nicht im Spiegel betrachteten.

Besonders homo- und bisexuelle Männer betroffen
Untersuchungen zeigten laut der Innsbrucker Psychologin, dass Ess-Störungen bei Männern mit homo- oder bisexueller Orientierung öfter auftreten würden. Homosexuelle Männer seien mit 2 bis 8% deutlich häufiger betroffen als heterosexuelle mit 0,3 bis 2%.

Als Grund dafür werden verschiedene Erklärungen angeführt: ?Nicht-heterosexuelle Männer erleben ihren Körper oft als Objekt, welches einem schlanken, muskulösen Schönheitsideal unterworfen und damit auch häufig mit Körperunzufriedenheit assoziiert ist?, erklärt die Wissenschaftlerin. Zudem könne die Essstörung als Folge von Stress auftreten, dem sie als Angehörige einer gesellschaftlichen Minderheit ausgesetzt seien.

Doppelte Stigmatisierung erschwert Suche nach Hilfe
Betroffene beiderlei Geschlechts schämten sich, stritten die Erkrankung ab und zögen sich zurück, erklärt Mangweth-Matzek. Bei Männern komme hinzu, dass sie, so die öffentliche Wahrnehmung, unter einer typischen Frauenerkrankung leiden würden. Das komme einer doppelten Stigmatisierung gleich. ?Dass Betroffene ihr Essstörungsleid von sich aus ansprechen, ist deshalb kaum zu erwarten. Gestörtes Essverhalten muss entweder routinemäßig oder bei Verdacht in der ärztlichen oder therapeutischen Praxis klar und empathisch erfragt werden?, betont die Expertin.

Wie viele andere psychisch kranke Menschen gehen essgestörte Betroffene häufig nicht zu einem Therapeuten oder warten Jahre, bis sie Hilfe beanspruchen. Die Doppelstigmatisierung bei essgestörten Männern trage zusätzlich zur ?Behandlungsnichtbereitschaft? bei, weiß Mangweth-Matzek.

Therapien bei Frauen und bei Männern
Die ambulante oder stationäre Behandlung basiere bei beiden Geschlechtern auf gleichen Prinzipien, erklärt die Autorin weiter. Bei Anorexie stehe die Gewichtszunahme mittels hyperkalorischer Nahrungszufuhr im Mittelpunkt, bei Bulimie die Einstellung der Essattacken und der folgenden Kompensations-Verhaltensweisen. Bei beiden Erkrankungen geh es um eine Neustrukturierung des Essverhaltens.

In der Einzeltherapie seien Erkennen von Ängsten, Glaubenssätzen, Wiedererlangen von Vertrauen in den Körper, in sich selbst und in das soziale Gefüge wichtige Themen. Das wesentliche Ziel scheine die Schaffung einer fürsorglichen Beziehung zu sich selbst zu sein, die bei Menschen mit Essstörungen oft nicht mehr vorhanden oder massiv gestört sei. "

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Univadis.de.

Hmmm. Als regelmäßig trainierender Fitnesscentergast
und Intensivsportler habe ich persönlich mit diesem Problem noch nie zu tun gehabt. Und auch die SportfreundInnen mit den definierten Körpern und Waschbrettbäuchen - so sehe ich nicht aus - langen bei der Grillparty kräftig zu. Lebe ich in einem Paralleuniversum?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 21. März 2022
Glaubt Putin, was er erzählt? Überlegungen zum Neonazismus-Narrativ im Ukrainekrieg
Ich weiß nicht, ob ich dem zustimmen soll, zur anfänglichen Rolle des "Rechten Sektors", nicht nur des Asow-Bataillons habe ich eine andere Einschätzung, aber interessant finde ich diese Darstellung allemal.

https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/putins-entnazifizierungserzaehlung-36706046

... link (20 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 17. März 2022
Sachspenden in die Ukraine transportieren mit dem "Freunde helfen!"-Konvoi
Marie Fahrenhold

Der "Freunde helfen!"-Konvoi bringt gespendete medizinische Hilfsgüter in die Ukraine und umliegende Krisengebiete. Hier finden Ärzte Ansprechpartner und Abgabestellen in ihrer Nähe.

Spendenformular und Lagerstandorte
Ärzte haben die Möglichkeit, dringend benötigte medizinische Hilfsgüter für die Ukraine und umliegende Krisengebiete zu spenden. In diesem Spendenformular ist der aktuelle Bedarf zu finden; das Dokument wird regelmäßig aktualisiert.

Krankenhäuser vor Ort benötigen dringend Sachspenden von medizinischen Geräten, OP-Besteck, Medikamenten und Lösungen bis hin zu Rollstühlen und Krankenbetten.

Dem Formular können Ärzte außerdem verschiedene Lagerstandorte in Deutschland entnehmen. Der Transport der Spenden von einer Praxis zu einem der Lagerorte kann von den Organisatoren des Konvois übernommen werden.

Ansprechpartner in Ihrer Nähe
Auf der Internetseite des Ladies Circle, einer der 4 Vereinigungen hinter "Freunde helfen!", finden Ärzte verschiedene Vereins-Standorte in Ihrer Nähe und können direkten Kontakt vor Ort aufnehmen ? zum Beispiel bei Fragen zur sachgerechten Verpackung oder zur Anforderung einer detaillierten Bedarfsliste. Es gilt: Jeder Tupfer, jedes Skalpell, jede Insulindosis hilft!


Zum Hintergrund: Schon seit 2010 bringt der ?Freunde helfen!?-Konvoi vorrangig medizinische Hilfsmittel in Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nach Bulgarien, Moldawien, Rumänien und in die Ukraine. Hintergründe der Vereinigung, aktuelle Zahlen und Bilder vom Einsatz im Krisengebiet sind bei Coliquio zu finden.


Der Beitrag ist im Original erschienen auf Coliquio.de.

... link (3 Kommentare)   ... comment


An der polnisch-ukrainischen Grenze: UK-Med versorgt Kriegsflüchtlinge aus und in der Ukraine
Rachel Pugh


Beim Anblick der leeren Apothekenregale im ukrainischen Provinzkrankenhaus nahe der polnischen Grenze und der veralteten sowjetischen medizinischen Ausrüstung schmiedet der medizinische Leiter von UK-Med, Dr. Ram Vadi, bereits Pläne, wie die Nichtregierungsorganisation (NGO) medizinische und humanitäre Hilfe leisten kann: nicht nur zur Unterstützung der 10 km langen Kolonne fliehender Familien, die derzeit bis zur nahegelegenen Grenze zurückreicht, sondern auch für die nächste Welle verletzter und traumatisierter Flüchtlinge aus den bombardierten Städten.

KONFLIKTE 16. März 2022
0
In dieser Woche flog UK-Med 3 weitere Mitarbeiter ein (eine portugiesische Kinderkrankenschwester, einen britischen Sanitäter und einen orthopädischen Chirurgen), die ihre Arbeit in dem ukrainischen Krankenhaus aufnehmen (das aus Sicherheitsgründen nicht genannt wird), in dem sie stationiert sind. Es ist geplant, einen Arzt für die Notaufnahme und 3 bis 4 weitere Personen einzufliegen, um die Arbeit im Krankenhaus zu unterstützen und zu prüfen, welche weiteren Maßnahmen in der Ukraine durchgeführt werden sollen.

Es ist eine entmutigende Aufgabe: Das Krankenhaus in Trägerschaft des Gesundheitsministeriums mit 30 Betten, das auf 100 Betten erweitert werden kann, hat nur einen Chirurgen ? einen Unfallchirurgen. In der allgemeinen Chirurgie und der Geburtshilfe herrscht angesichts der demografischen Zusammensetzung der Flüchtenden ein eklatanter Mangel an Fachkräften.

Das Krankenhaus verfügt auch über einen jungen, unerfahrenen Anästhesisten, den man weiter ausbilden möchte. Viele Mitarbeiter haben das Krankenhaus verlassen, so dass tagsüber nur 2 bis 3 Krankenschwestern und nachts ein Arzt und eine Krankenschwester im Dienst sind.

Mobile Versorgung einrichten
Auf der Grundlage eines Verzeichnisses von fast 1.000 Gesundheitsexperten des NHS (National Health Service) und aus dem Ausland soll ein Team von 15 bis 20 Mitarbeitern von UK-Med aufgebaut werden, das vom Krankenhaus aus zusammen mit einem ähnlich großen Kontingent von PCPM arbeitet. Bisher war UK-Med eine der wenigen Organisationen, die von Polen aus in die Ukraine gereist sind.

Inzwischen sind weitere internationale NGOs und UN-Organisationen in Ostpolen eingetroffen, wo sich der größte Exodus aus der Ukraine abspielt; darunter UN OCHA (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs), das Team Rubicon aus den USA und die christliche Missionsgesellschaft Samaritans' Purse.

Die Organisationen sind auch dabei, mehrere mobile Kliniken einzurichten. Vadi erklärt: ?Wir haben unter anderem gelernt, dass wir eine Struktur unterstützen können, dass aber die Menschen nicht immer zu uns kommen können. Aber angesichts der riesigen Entfernungen, die die Menschen zurücklegen müssen, kommen wir zu ihnen, wenn sie verletzt sind oder zu lange warten müssen. Wir reisen in einem Fahrzeug, mit Fahrer, Arzt und medizinischer Grundausrüstung an, um einen Patienten entweder zu stabilisieren oder zu verlegen.?

Vadi weiter: ?Wir haben Berichte von Menschen an der Grenze gehört, dass es keine Hilfsdienste gebe, dass Kinder aufgrund der Kälte gestorben seien. Wir können sofort entsprechende mobile Hilfsdienste anbieten. Damit ist es möglich, ein unterkühltes Kind aufzuwärmen, ihm eine Grundversorgung zukommen lassen und es dann ins Krankenhaus zu bringen, wo es weiter versorgt oder operiert werden kann.?

Der in Kanada geborene Vadi, 37, engagiert sich leidenschaftlich für seine Arbeit. Nach seinem Medizinstudium an der Universität Zagreb in Kroatien, wo er sich auf Notfallmedizin spezialisierte, erwarb er an der Liverpool School of Tropical Medicine ein Fachdiplom für reproduktive Gesundheit in Entwicklungsländern und an der Universität der Vereinten Nationen und der Maastricht Graduate School of Governance einen Master of Science in Public Policy sowie an der Harvard University ein Professional Graduate Certificate in Betriebswirtschaft.

Eine sich verschlechternde Situation
Die Situation verschlechtert sich. Vadi weiß, dass sich die Art des Konflikts innerhalb weniger Tage ändern kann und die Teams wahrscheinlich verletzte und traumatisierte Patienten mit durch Explosionen hervorgerufenen Verletzungen, Schusswunden und Verbrennungen behandeln werden ? ganz zu schweigen von Patienten, bei denen sich chronische Krankheiten verschlimmern oder die akut erkranken.


Angesichts der Tatsache, dass sich UK-Med auf eine langwierige humanitäre Krise in einem Gebiet vorbereitet, das bereits vor Putins Krieg gegen die Ukraine unterfinanziert war, muss die Arbeit nachhaltig sein. ?Wir müssen die Ausbildung und den Aufbau von Kapazitäten für das örtliche Personal einbeziehen und Ressourcen einbringen?, erklärt er.

?Es geht nicht darum, zu reagieren und wieder zu gehen, ohne etwas zurückzulassen. In einem Konfliktgebiet kann es passieren, dass die Mitarbeiter abreisen und nie wieder zurückkehren. Wir möchten also die Fähigkeiten der Mitarbeiter ausbauen, damit sie, wenn wir schließlich abreisen, viel besser in der Lage sind, auf eigenen Füßen zu stehen?, so Vadi.

Wir müssen die Ausbildung und den Aufbau von Kapazitäten für das örtliche Personal einbeziehen und Ressourcen einbringen. Dr. Ram Vadi
UK-Med prüft auch psychosoziale Unterstützung und die Möglichkeit, die Auswirkungen nuklearer Strahlung zu behandeln. Es muss auch noch viel daran gearbeitet werden, wie die Patienten in das Krankenhaus gebracht, verlegt und nach der Aufnahme untergebracht werden und dass sie die beste Versorgung erhalten.

COVID-19-Infektionen sind nach wie vor ein Problem, und die Routineimpfungen der Kinder wurden durch den Konflikt unterbrochen, so dass die medizinischen Teams mit Ausbrüchen von Krankheiten wie Masern rechnen.

Auf der nächtlichen Rückfahrt vom Krankenhaus hörten Vadi und Godfrey Berichte, dass 3 Kinder an Unterkühlung gestorben sind. Die humanitären Helfer in der Region sind sich sicher, dass die Lebensmittelvorräte bald knapp werden.


Um das notwendige medizinische Personal und die Ressourcen für eine lange Unterstützungskampagne in einer sich verschlechternden Situation bereitzustellen, benötigt UK-Med Spenden. Einzelheiten zu der Nothilfe-Kampagne von UK-Med für die Ukraine finden Sie auf deren Website.

Dieser Artikel wurde von Ute Eppinger aus www.medscape.co.uk

übersetzt und adaptiert

In nur 4 Tagen flog das zweiköpfige Team ? bestehend aus Vadi und dem Leiter der humanitären Hilfe, Tom Godfrey ? als Vertreter einer unabhängigen britischen NGO mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Nothilfe nach Warschau, nahm Verbindung mit dem polnischen Partner PCPM (Polish Centre For International Aid) auf, richtete eine Basis in der polnischen Stadt Rzesow ein, die etwa eine Stunde von der Grenze entfernt liegt, und besichtigte das Krankenhaus in der Region Rava-Rus'ka jenseits der Grenze, in dem sie ihr medizinisches Angebot konzentrieren werden.


Dr. Ram Vadi, medizinischer Leiter von UK-Med, besucht einen Operationssaal in einem Krankenhaus in der Westukraine.
© Tom Godfrey

UK-Med ? das in den 1990er-Jahren im Sarajevo-Konflikt und seit 1987 bei den meisten Naturkatastrophen Unterstützung leistete ? war die erste NGO, die in die Ukraine eingereist ist. Es handelt sich um ein autarkes Team, das in erster Linie als EMT (Emergency Medical Team) fungiert. Ziel ist es, die medizinische Versorgung dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird, ohne dass dies Auswirkungen auf das lokale Umfeld hat.

In Anbetracht der unbeständigen Lagen planen wir, mindestens 6 Monate hier zu bleiben. Dr. Ram Vadi
?In Anbetracht der unbeständigen Lagen planen wir, mindestens 6 Monate hier zu bleiben?, sagt Vadi bedrückt. ?Es hängt davon ab, wie sich die Konflikte entwickeln, aber alles deutet darauf hin, dass der Druck aus Russland viel stärker werden wird. Und das bedeutet, dass mehr Menschen aus den Städten wegziehen werden. Es könnte also länger dauern.?

Medizinisches Material und Personal benötigt
Der Bedarf ist groß und dringend. Vadi nennt als dringend benötigte Artikel: Paracetamol, chirurgische Medikamente und Ausrüstung, Antibiotika, Infusionsflüssigkeiten, Verbände und Tupfer. Schon vor dem Konflikt waren die medizinischen Dienste in diesem Teil der Ukraine nur spärlich vertreten und unterfinanziert.

Bisher bestand die Arbeit von Vadi und Godfrey hauptsächlich darin, schnelle und flexible Pläne zu erstellen und Tausende von Frauen und Kindern, die sich bei eisigen Temperaturen an der Grenze drängen, mit Decken und heißen Getränken zu versorgen. Aber die Lage ist unbeständig, und sie müssen die richtigen Ressourcen für die örtlichen Bedingungen bereitstellen ? solange sie können.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 16. März 2022
Vielleicht passierts ja wieder
Der 25. April ist nicht mehr fern.

https://www.youtube.com/watch?v=gaLWqy4e7ls&list=RDgaLWqy4e7ls&start_radio=1&rv=gaLWqy4e7ls&t=59

https://www.youtube.com/watch?v=gaLWqy4e7ls&list=RDgaLWqy4e7ls&start_radio=1&rv=gaLWqy4e7ls&t=59

... link (3 Kommentare)   ... comment


Avantgarde über Marina Owsjannikova
https://avantgarde.blogger.de/stories/2842400

... link (1 Kommentar)   ... comment


Aus gegebenem Anlass
https://www.youtube.com/watch?v=832bANjyhoE

https://www.youtube.com/watch?v=nfBX-2OJ2IY

https://www.youtube.com/watch?v=HXIdKHrlnKc

... link (6 Kommentare)   ... comment


Mutige Journalistin Marina Owsjannikowa seit über 12 Stunden verschollen
https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/russland-journalistin-12-stunden-verschollen-tv-kriegsprotest-kreml-rowdytum-36691352

... link (6 Kommentare)   ... comment


Ukraine: WHO bestätigt Angriffe auf medizinische Einrichtungen und berichtet über die katastrophale Versorgungslage
Reuters, Emma Farge, Damian McNamara


Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, haben Angriffe auf Krankenhäuser, auf Krankenwagen und auf andere Einrichtungen der Gesundheits-Infrastruktur in der Ukraine rapide zugenommen, und dem Land fehlt es an lebenswichtigen medizinischen Gütern. Vor allem in der von russischen Truppen eingekesselten Stadt Mariupol spitzt sich die Versorgungslage weiter zu. Viele andere Regionen sind ebenfalls betroffen.

Laut WHO-Angaben sind bei 16 Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion mindestens 9 Menschen ums Leben gekommen. Die WHO sagte nicht, wer dafür verantwortlich sei.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation seien 3 Entbindungskliniken zerstört worden. Das Krankenhaus in Mariupol sei ?nicht das einzige?, das angegriffen worden sei, sagt Jaime Nadal von der UN-Agentur für reproduktive Gesundheit. Auch in Schytomyr und Saltiwsky seien gynäkologische Kliniken zerstört worden.

Beim Angriff auf das Klinikum in Mariupol wurden nach ukrainischen Angaben 2 Erwachsene sowie 1 Kind getötet und mindestens 17 Angestellte verletzt. Weitere Informationen über Opfer liegen derzeit nicht vor.

?Wir werden diese Zahlen ständig aktualisieren. Sie haben in den letzten Tagen ziemlich rasch zugenommen?, so Catherine Smallwood, leitende Notfallbeauftragte der WHO für Europa. Sie berichtet auch über Vorfälle, bei denen Krankenwagen für andere Zwecke als für die Notfallversorgung beschlagnahmt worden seien.

Verstöße gegen das Völkerrecht
Laut Tedros Adhanom Ghebreyesus schütze das Völkerrecht den Zugang zur Gesundheitsversorgung in Konfliktzeiten. ?Die Unantastbarkeit und Neutralität des Gesundheitswesens, einschließlich des Gesundheitspersonals, der Patienten, des Materials, des Transports und der Einrichtungen, sowie das Recht auf sicheren Zugang zur Gesundheitsversorgung müssen respektiert werden?, so die zentrale Forderung des WHO-Generaldirektors.

Wie Ghebreyesus betont, würde die Regel oft verletzt. Und es sei schwer, Erwachsene, die intensivmedizinisch versorgt würden, in einen Keller zu tragen. ?So viele Patienten auf der Intensivstation werden von Ärzten und Krankenschwestern versorgt, während um sie herum die Bomben fallen?, sagte Dr. Michael Ryan, Exekutivdirektor des WHO-Programms für Gesundheitsnotfälle.

Ein sicherer Korridor für medizinische Hilfsgüter
Die WHO arbeite daran, die Ukraine und angrenzende Länder rasch mit medizinischen Hilfsgütern zu versorgen, vor allem in Regionen, in denen Sauerstoff, Insulin, persönliche Schutzausrüstung, chirurgische Artikel und Blutprodukte knapp würden, sagte der Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, bei der Pressekonferenz.

Aktuell fehlen Sauerstoff, Insulin, Krebstherapien und anderen lebenswichtige Hilfsgüter. Der Mangel werde sich in den kommenden Wochen und Monaten weiter verschärfen, so die Prognose der WHO. Es müsse ein sicherer Korridor eingerichtet werden, über den diese Hilfsgüter in die Ukraine gelangen könnten, zumal die in 23 Krankenhäusern des Landes gelagerten Vorräte derzeit noch weitgehend unerreichbar sind.

Impfprogramme für Flüchtlinge
Experten des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) empfehlen, dass Nachbarländer ukrainische Flüchtlinge in ihre Impfprogramme gegen eine Reihe von Krankheiten aufnehmen sollten.

Ärzte sollten vorrangig gegen COVID-19 und Polio sowie gegen Masern impfen, da die derzeitige Durchimpfungsrate nicht ausreiche, um Masernausbrüche zu verhindern, heißt es in einer Erklärung.

?Die Überfüllung von Bunkern und Auffanglagern könnte den Beginn eines Masernausbruchs begünstigen, zumal der Frühling mit der natürlichen Saisonalität der Krankheit zusammenfällt?, schreibt das ECDC.

Hohes COVID-19-Risiko
Die COVID-19-Pandemie macht die Situation noch schwieriger. Viele Städte in der Ukraine sind isoliert, und das gilt auch für ihre Krankenhäuser. Gleichzeitig sind schätzungsweise 65% der Bevölkerung in Kiew vollständig geimpft, während die Quote in Donezk und Luhansk nur bei 20% liegt ? in ländlichen Regionen sogar weit darunter.


Hinzu kommen hunderttausende Menschen, die bereits aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen sind und das Coronavirus möglicherweise weiterverbreiten, wenn sie sich in überfüllten Räumen aufhalten. Die Situation in der und um die Ukraine bedeute, dass die Übertragung von SARS-CoV-2 wahrscheinlich zunehmen werde, sagten WHO-Vertreter während eines Medienbriefings.

?Selbst ein milder Verlauf kann für jemanden, der sich in dieser Situation befindet, zur Gefahr werden?, sagte Ryan und fügte hinzu, dass den Flüchtlingen eine angemessene Impfung angeboten werden sollte.

Die WHO arbeitet auch daran, Menschen in der Region mit Virostatika zu versorgen. ?Dies könnte eine Situation sein, in der die verfügbaren Therapeutika lebensrettender sind als in anderen Situationen?, sagte Ryan. ?Wir versorgen die Ukraine ? vorrangig mit zusätzlichen Medikamenten gegen COVID-19, einschließlich der neueren Virostatika.?

Sauerstoff und Medikamente werden knapp
Hinzu kommt: Der Mangel an Sauerstoff erschwert die Behandlung von Patienten mit COVID-19 und mit vielen anderen Krankheiten. Engpässe sind u.a. auf die Schließung von 3 großen Sauerstoffanlagen in der Ukraine zurückzuführen.

Außerdem sei es schwierig, ?Fahrer zu finden, die bereit sind, Sauerstoff aus einigen der Fabriken, die noch über Reserven verfügen, zu holen?, so Dr. Jarno Habicht vom regionalen Büro der WHO in der Ukraine. Vor Ort seien schätzungsweise 2.000 Menschen auf eine Sauerstofftherapie angewiesen.

?Das sind 2.000 Menschen, die Sauerstoff zum Überleben brauchen?, bestätigt Ryan. ?Diese Zahl wird wahrscheinlich noch steigen, denn wir haben Menschen mit Verletzungen, Menschen, die operiert werden, Kinder mit Lungenentzündung und Frauen, die Schwierigkeiten bei der Geburt haben.?

Ohne genügend Sauerstoff oder andere lebensrettende Hilfsmittel würden die Menschen unnötig sterben, sagte Ryan.

Erste Lieferungen über Dubai
In Zukunft werde es wichtig sein, medizinische Hilfen von der allgemeinen Versorgung auf die Versorgung von Kriegsverletzungen umzustellen, so Ryan. Dazu gehöre Ausrüstung für größere Operationen ?und leider auch Ausrüstung für Amputationen, Knochentransplantationen und Knochenverdrahtungen?.

Eine Lieferung mit Trauma-Kits und anderen Hilfsgütern hat Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten verlassen und ist am 3. März in Polen zum Weitertransport eingetroffen. An Bord des Flugzeugs befanden sich 6 Tonnen Hilfsgüter für Notfallchirurgie, die den Bedarf von 100.000 Patienten decken, sowie generell erforderliche Gesundheitsgüter für 150.000 Patienten.

Weitere Lieferungen sollen folgen. Zusätzlich zu den 5,2 Millionen US-Dollar, die bisher aus der Notfallfinanzierung freigegeben wurden, plant die WHO, in den nächsten 3 Monaten weitere 45 Millionen Dollar in der Ukraine und 12,5 Millionen Dollar in den Nachbarländern für die Unterstützung der Flüchtlinge auszugeben.

Der Artikel wurde von Michael van den Heuvel aus mehreren Quellen zusammengestellt.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910951?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4086892&src=WNL_mdplsfeat_220314_mscpedit_de#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Kohortenstudie: Risiko für psychische Erkrankungen nach COVID-19 erhöht
Ute Eppinger, Medscape


Menschen, die eine COVID-19-Erkrankung überlebt haben, weisen ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen auf. Das ist das Ergebnis einer Kohortenstudie, die jetzt im BMJ erschienen ist [1].

Dr. Yan Xie, Epidemiologe am Clinical Epidemiology Center am VA Saint Louis Health Care System, Saint Louis, Missouri, und Kollegen hatten die nationalen Gesundheitsdatenbanken des US Department of Veterans Affairs ausgewertet, die Daten von über 11 Millionen Versicherten enthalten. Sie fanden heraus, dass Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren, bis zu einem Jahr nach Erstinfektion ein höheres Risiko für Angstzustände, Depressionen, Drogenkonsum und Schlafstörungen tragen.

Xie und das Team werteten die Daten von 153.848 Personen aus, die zwischen März 2020 und Januar 2021 mindestens 30 Tage nach einem positiven PCR-Testergebnis überlebt hatten, und verglichen sie mit 2 Kontrollgruppen ohne COVID-19-Erkrankung: 5.637.840 Personen aus demselben Zeitraum und 5.859.251 Personen aus dem Jahr 2017 (vor der Pandemie). Die Teilnehmer waren überwiegend weiße Männer mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren.

Die Gruppe der COVID-19-Erkrankten teilten Xie und Kollegen dann weiter auf in diejenigen, die aufgrund des Krankheitsverlaufs ins Krankenhaus mussten, und diejenigen, bei denen das nicht der Fall war. Sie berücksichtigten potenzielle Einflussfaktoren wie Alter, Ethnie, Geschlecht, Lebensstil und Krankengeschichte. Alle 3 Gruppen wurden ein Jahr lang verfolgt.


Sie analysierten auch psychiatrische Diagnosen bei über 72.000 Patienten, die vor der Pandemie an Influenza erkrankt waren, und rund 790.000 Patienten, die aus anderen Gründen stationär aufgenommen werden mussten.

Risiko, infolge von COVID-19 psychisch zu erkranken, um 60% erhöht
Im Vergleich zur nicht infizierten Kontrollgruppe wiesen Personen mit COVID-19 nach einem Jahr ein um 60% höheres Risiko für eine psychische Diagnose oder eine Verschreibung auf (das entspricht 64 zusätzlichen Personen pro 1.000 Personen).

Als die Forscher die psychischen Störungen separat untersuchten, stellten sie fest, dass COVID-19 nach einem Jahr mit zusätzlichen 24 pro 1.000 Menschen mit Schlafstörungen, 15 pro 1.000 mit depressiven Störungen, 11 pro 1.000 mit neurokognitiven Beeinträchtigungen und 4 pro 1.000 mit nicht-opioidem Substanzmittelmissbrauch verbunden war.


Ähnliche Ergebnisse zeigten sich beim Vergleich der COVID-19-Gruppe mit der Kontrollgruppe aus der Zeit vor der Pandemie.

Die Risiken dafür, infolge von COVID-19 psychisch zu erkranken, waren am höchsten bei Personen, die während der akuten Phase von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, aber auch bei Personen, die ambulant behandelt werden konnten.

Bei hospitalisierten Patienten war das Risiko für eine psychiatrische Diagnose im 1. Jahr nach der Erkrankung mehr als 3-mal so hoch wie bei Personen ohne COVID-19-Erkrankung. Bei COVID-19-Patienten, die ambulant behandelt werden konnten, war das Risiko immer noch um 40% erhöht.


Menschen mit COVID-19 wiesen auch ein höheres Risiko für psychische Störungen auf als Menschen mit saisonaler Influenza. Es zeigte sich auch, dass Menschen, die wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, ein höheres Risiko für psychische Störungen aufwiesen als Menschen, die aus anderen Gründen in die Klinik mussten.

?Wir haben festgestellt, dass das Risiko für psychische Störungen bei Menschen mit COVID-19 erheblich ist. Es schließt mehrere Kategorien ein ? darunter Angstzustände, Depressionen, Stress und Anpassungsstörungen, Opioid- und andere Substanzkonsumstörungen, kognitiven Abbau und Schlafstörungen?, schreiben die Studienautoren.

?Die Risiken waren selbst bei denjenigen Personen mit COVID-19, die keine Krankenhauseinweisung benötigten, offensichtlich. Die Bekämpfung von psychischen Störungen bei Überlebenden von COVID-19 sollte deshalb Priorität haben.?

Nach COVID-19: Psychische Störungen prioritär bekämpfen
Die Arbeit von Xie und Kollegen ist nicht die erste, die sich mit dem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen nach schwerem COVID-19 befasst. In einer Metaanalyse vom Mai 2020 schätzen die Autoren die Punktprävalenz, also die Häufigkeit zu einer bestimmten Zeit nach schwerem COVID-19-Verlauf psychisch zu erkranken, auf 32,2% für eine Posttraumatische Belastungsstörung, auf 14,9% für Depressionen und auf 14,8% für Angststörungen.


Und eine retrospektive Kohortenstudie vom April 2021, in der fast eine Viertelmillion Krankenakten ausgewertet wurden, zeigt, dass Angststörungen und Depressionen, aber auch Schlaganfälle und Demenzen bei COVID-19-Patienten häufiger auftraten als nach Influenza oder anderen Atemwegserkrankungen.

Die Arbeit von Xie und Kollegen schließt mit Abstand die größte Zahl von Probanden ein und berücksichtigt mit einem Jahr auch eine ? im Vergleich zu früheren Arbeiten ? lange Nachverfolgungszeit.

Weil es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, kann die Ursache nicht festgestellt werden. Die Forscher räumen ein, dass es zu einer gewissen Verzerrung bei der Klassifizierung gekommen sein könnte. Außerdem waren an der Studie hauptsächlich ältere weiße Männer beteiligt, so dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Gruppen übertragbar sind.

Dennoch deuten ihre Ergebnisse darauf hin, dass Menschen, die eine schwere COVID-19-Erkrankung überleben, einem erhöhten Risiko für eine Reihe von psychischen Störungen ausgesetzt sind und dass die Bekämpfung psychischer Störungen nach COVID-19 Priorität bekommen sollte.

Ursachen erforschen und Behandlung intensivieren
?Wir haben jetzt ein klareres Bild von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit?, kommentiert Prof. Dr. Scott Weich, Psychiater an der Universität Sheffield, UK, in einem Leitartikel [2]. ?Zieht man Bilanz, könnte man argumentieren, dass ein großer Teil der Forschung zu den Auswirkungen von COVID-19 auf die psychische Gesundheit mehr Rückblick als Erkenntnis ist?, fügt er hinzu.

Wir haben jetzt ein klareres Bild von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit. Prof. Dr. Scott Weich
Seiner Meinung nach müsse man sich jetzt darauf konzentrieren, das Verständnis der Ursachen psychischer Erkrankungen zu verbessern. Weich regt auch an, die Forschung zur Evaluierung der Behandlung von psychischen Störungen zu intensivieren.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910954?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4086892&src=WNL_mdplsfeat_220314_mscpedit_de#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Medwech auf Pandas Schoß
Was jetzt kommt ist nur ein Gerücht aus verschlagenen Kreisen, für das sich keine Quelle im Internet findet.

Demzufolge sollen die Chinesen den Russen gesagt haben, was sie als Gegenleistung für militärische Unterstützung im Ukraine-Konflikt erwarten.

1) Nutzungsrechte auf dem Weltraumbahnhof Baikonur.

2) Überlassung eines Teils des russischen Atomwaffenarsenals, etwa durch Ankauf oder Miet- und Pachtvertrag.

3) Abtretung vón an China angrenzenden Gebieten Sibiriens.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Elon Musk fordert Putin zum Duell
https://www.wuv.de/medien/elon_musk_fordert_putin_zum_zweikampf_um_ukraine_auf?utm_source=newsletter-redaktion&utm_campaign=mai-ling&utm_medium=teaserbutton

... link (0 Kommentare)   ... comment


Weltweit 3-mal mehr Corona-Tote als gemeldet?
Michael van den Heuvel, Medscape


"Neue Rekordwerte bei der COVID-19-Pandemie: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 92.378 weitere Infektionen mit SARS-CoV-2 innerhalb der letzten 24 Stunden. Am Montag vor 1 Woche waren es 78.428 positive Tests. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im bundesweiten Schnitt auf 1.543,0 Infektionen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 1.526,8). 19 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle in Deutschland auf 125.590.

Als 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz nennt das RKI 6,62 Fälle pro 100.000 Einwohner, Stand 11. März, verglichen mit 6,74 am 10. März.

Laut DIVI-Intensivregister waren am 13. März genau 2.193 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, sprich 80 mehr als am Vortag. Aktuell sind 1.059 Betten im Low-Care- und 2.359 im High-Care-Bereich frei. Hinzu kommen 460 freie ECMO-Behandlungsplätze.

?Deutschland hat jetzt höchste Corona-Inzidenz in Europa?, schreibt Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) auf Twitter. Die Tendenz steige, und es gebe viele Tote. ?Ungeimpfte sollten sich dringend impfen lassen?, so Lauterbach. ?Geimpfte sind jetzt oft unvorsichtig. Sie wissen, dass sie sich infizieren können, aber meist nicht schwer erkranken.? Ungeimpfte seien hingegen schutzlos.

Übersterblichkeit: 18 Millionen COVID-19-Tote ? hohe Dunkelziffer in Statistiken

Nicht nur COVID-19: Welche Impfungen sind für Flüchtlinge wichtig?

WHO: 3 Impfungen sind das Minimum

Nach Ende der Schutzmaßnahmen mehr Nicht-SARS-CoV-2-Infektionen

Rekonvaleszenten-Plasma nicht mehr empfehlenswert

Kognitive Beeinträchtigungen bei älteren COVID-19-Patienten mit schwerem COVID-19 wahrscheinlicher

Übersterblichkeit: 18 Millionen COVID-19-Tote ? hohe Dunkelziffer in Statistiken
Eine neue Analyse in The Lancet geht der Frage nach, wie viele Menschen weltweit in Zusammenhang mit COVID-19 gestorben sind. Grundlage der Veröffentlichung waren unterschiedliche Datenquellen aus 74 Ländern. Fehlende Angaben versuchten die Autoren statistisch zu modellieren.

?Obwohl sich die Zahl der gemeldeten COVID-19-Todesfälle zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2021 weltweit auf 5,94 Millionen belief, schätzen wir, dass in diesem Zeitraum weltweit 18,2 Millionen Menschen an den Folgen der COVID-19-Pandemie starben (gemessen an der Übersterblichkeit)?, schreiben die Forscher.

Die globale altersübergreifende Übersterblichkeitsrate aufgrund der COVID-19-Pandemie betrug 120,3 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, und in 21 Ländern lag die Übersterblichkeitsrate über 300 Todesfälle pro 100.000 Einwohner.

Auf Länderebene wurden die höchsten Zahlen kumulativer Todesfälle aufgrund von COVID-19 in Indien (4,07 Millionen), in den USA (1,13 Millionen), in Russland (1,07 Millionen), in Mexiko (798.000), in Brasilien (792.000), Indonesien (736.000) und Pakistan (664.000) errechnet. Für Deutschland geben die Autoren 203.000 zusätzliche Todesfälle an.

?Die Auswirkungen der Pandemie waren weitaus größer, als es die gemeldeten Todesfälle aufgrund von COVID-19 allein vermuten lassen?, heißt es als Resümee. Weltweit sei eine bessere Überwachung ? auch hinsichtlich künftiger Pandemien ? erforderlich.

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4910955?uac=389796AZ&faf=1&sso=true&impID=4086892&src=WNL_mdplsfeat_220314_mscpedit_de#vp_2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 15. März 2022
Vorher - Nachher, links geredet und rechts gelebt
Seit über 30 Jahren schlage ich mich mit der Tatsache herum, dass frühere GenossInnen die Seite wechseln oder zumindest sich von ihrer früheren Position aus betrachtet deutlich nach rechts entwickeln und dasskritische Diskussionen mit ihnen hierüber als weitgehend sinnlos sich erweisen.

Da ist der militante Antifa-Fighter, der später Tarnkappenbomber konstruierte oder der friedensbewegte Physiker, der dann an SDI forschte, ebenso wie die "Danger-Woman" genannte radikale Ausschluss-Feministin, die irgendwann ihre Foucault-Butler-und MEW-Bände auf den Müll beförderte und heute als Sub in einer BDSM-Beziehung mit ihrem früheren Psychotherapeuten auf Gomera lebt.

Oder die in Lack und Leder gekleidete Edelpunkerin aus dem JUZI, die in der Theorie Plündern gut fand und in der Praxis Ladendiebstähle beging.

Heute ist sie Firmenjuristin und damit beschäftigt, eiskalt als obsolet betrachtete MitarbeiterInnen loszuwerden.

Das sind die schillernden Gestalten. Weitaus weiter verbreitet sind die gefühligen Betroffenheitslinken, die heute auf ihren Lehrer- und Richterstellen sitzen und am knisternden Kaminfeuer romantisierend von früheren wilden Zeiten erzählen, aber eigentlich das System bis in die Haarspitzen affirmiert haben.

Detlef Hartmann hatte sich auf einer grundlegenden, makroökonomischen Ebene damit beschäftigt, wie Menschen so zugerichtet werden, sich dergestalt zu verhalten.

https://materialien.org/author/detlef-hartmann/

Ein anderes, relatriv neues Buch behandelt dieses Thema nun von einer anderen Perspektive her, nicht von der des Systems, die Menschen zur Anpassung treibt, sondern eher unter dem Aspekt, warum diese sich anpassen.

Michael Wengraf
Die rechte Revolution
Veränderte ein Masterplan die Welt?
Mangroven Verlag, Kassel, 2020

Hier eine Rezension, die ich bei jemandem gefunden habe, dem ich ansonsten wenig sinnvolle Einsichten zutraue:


"Die Antwort auf diese Frage wird im Grunde genommen schon im Titel gegeben und im Verlauf des Buches anhand der bekannten Entwicklung des Neoliberalismus begründet. Zwar kann man geteilter Meinung darüber sein, ob die von Michael Wengraf genannten Vordenker der neoliberalen Ideologie für die Ablösung des zumindest in Westeuropa hegemonialen Keynesianismus durch die neoliberale Variante des kapitalistischen Akkumulationsregimes unverzichtbar waren oder ob die Krise fordistischer Massenproduktion und -konsumption nicht so oder so einen die Verabsolutierung des Marktes betreibenden Paradigmenwechsel hervorgebracht hätte. Letzteres gesteht der Autor zu, folgt mit der These, daß neoliberale Ökonomen und Think Tanks für diese Weichenstellung verantwortlich waren, jedoch zugleich der, bei aller unterschiedlichen Gewichtung der maßgeblichen politischen Akteure und Kräfte, vertrauten Erzählung vom geschichtsbildenden Einfluß meist weißer männlicher Ideengeber.

Dabei ist ihm in der Kritik der antidemokratischen, den Menschen auf die Ratio der Kapitalverwertung reduzierenden und alle Welt der Verwertbarkeit um jeden Preis unterwerfenden Stoßrichtung des Neoliberalismus ohne weiteres zuzustimmen. Dieser in der Mitte der Gesellschaft längst angekommene Konsens erfüllt in der Mehrfachkrise des Spätkapitalismus jedoch vor allem die Funktion eines Trostpflasters, läßt sich so doch die Aussicht auf eine Rückkehr zur vermeintlich besseren Epoche keynesianisch-sozialdemokratischer Gesellschaftsordnung aufrechterhalten. Für die Bewältigung der anstehenden Aufgabe, die globale Krise anwachsender Verarmung, umfassender Naturzerstörung und neofaschistischer Restauration einzudämmen, ist das perspektivische Wechselspiel zwischen Neoliberalismus und Keynesianismus wenig hilfreich."......
Es geht bei der Analyse des Neoliberalismus aus marxistischer Sicht gerade um die Aufhebung des Ideologischen, Ökonomischen oder Politischen als isoliertes, unvermittelt Unmittelbares. Gegenstand muß vielmehr deren gegenseitige Bezüglichkeit und Widersprüchlichkeit innerhalb des Ganzen der rechten Revolution sein. Diese wiederum ist als jener (neoliberale) Prozess zu verstehen, der "Totalität als 'Vermittlung' des Gegensätzlichen und sich scheinbar Ausschließenden zur Einheit möglich macht".

Die mit einem Zitat Leo Koflers geübte Kritik am ideellen Gültigkeitsanspruch und Absolutheitscharakter neoliberaler Doktrin sollte die Verhinderung der titelgebenden "rechten Revolution" eigentlich beflügeln, wenn Wengraf dem damit gemeinten Neoliberalismus nicht zugleich eine Überzeugungskraft zuwiese, über die er angesichts seiner rapide erodierenden materiellen Basis längst nicht mehr verfügt. Allein den SachwalterInnen neoliberaler Ideologie den Begriff der Revolution zuzugestehen und damit die Absicht ihrer rechtsradikalen Fußtruppen, gesellschaftlich hegemonial zu werden und politische Macht auch mit dem Mittel des Putsches zu erobern, als eine Form grundlegender Umwälzung gesellschaftlicher Verhältnisse anzuerkennen, wertet deren Einfluß unnötig auf. .....

Nicht von ungefähr unterbleibt eine Analyse der Bedeutung der französischen Gelbwestenbewegung bei aller Fürsprache für "Unterschichten" und "Marginalisierte" (S. 109) und dem häufigen Verweis auf Eribon fast vollständig. Dabei haben gerade die Gilets Jaunes gezeigt, daß ArbeiterInnen allemal zu sozialem Widerstand in der Lage sind, der sich rechtspopulistischen Vereinnahmungsversuchen als auch der Korrumpierung durch mediale und politische Angebote gegenüber resistent zeigt. Die dezentrale Selbstorganisation der Bewegung, ihre Militanz und Unbestechlichkeit, ihre spontane Bündnisfähigkeit wie ihre Öffnung für emanzipatorische Ziele aller Art sind Beispiele für gelungenen sozialen Widerstand, der nicht umsonst mit der ganzen Brutalität staatlicher Repression zerschlagen wurde. Während die Vereinnahmungsversuche der Rassemblement National unter Marine Le Pen fruchtlos blieben, ist der angeblich demokratische Widerstand der sozial eher mittelständisch aufgestellten Querdenken-Bewegung in der Bundesrepublik so rechtsoffen wie ein Scheunentor. Jener Populismus, den Wengraf als Antithese zur globalistischen neoliberalen Linken wertschätzt, hat daran nicht geringen Anteil.

Im Grunde genommen bedient der Autor die alte Leier des Generalvorwurfes, die Neue Linke habe dem Neoliberalismus den Boden bereitet, indem ihre Intellektuellen 1968 damit begannen, "ihren Horizont - und damit gleich den der Gesellschaft - einfach in Richtung Gender, Gendergerechtigkeit, Feminismus, Multikulturalität und anderes mehr zu verschieben. Über den Antagonismus von Arbeit und Kapital schweigen sie seither verlässlich." (S. 109) Wen auch immer Wengraf damit meint und wie sehr dieser Vorwurf etwa auf einstmals linksalternative GrünenpolitikerInnen zutreffen mag, die von ihm favorisierte Methode, die politisch zweckdienliche Instrumentalisierung emanzipatorischer Ziele von scheinbar ideologiekritischer Warte zu verallgemeinern und zu diskreditieren, läuft auf die Bezichtigung hinaus, mit den Kämpfen gegen Patriarchat und Sexismus, gegen Rassismus und Kolonialismus werde so etwas wie Verrat an der Arbeiterklasse betrieben."


http://www.schattenblick.de/infopool/buch/sachbuch/busar729.html#seite2

... link (0 Kommentare)   ... comment


Solidarität mit den Flüchtlingen aus der Ukraine und den russischen Deserteuren!
Hier findet Ihr Kontakt und Hilfe:


https://www.nowar.help/en

... link (0 Kommentare)   ... comment


Den Krieg beenden kann nur das ukrainische Militär oder die russische Bevölkerung
Die Bremer Osteuropa-Expertin Susanne Schattenberg mit ihrer Analyse des Krieges:



https://www.riffreporter.de/de/international/russland-ukraine-krieg-invasion-schattenberg-forschungsstelle-osteuropa

... link (72 Kommentare)   ... comment


Freitag, 11. März 2022
Ramba-zamba Spielverderber
Der Finanzvertrieb für den ich arbeite gibt demnächst ein großes Frühlingsfest. Mit buntem Sport- und Kulturprogramm, 4Sterne Unterkunft, bestem Essen und Barbecueabend, anschließend Tanzparty. In der Vergangenheit war ich bei sowas immer gerne dabei, der reinste Partylöwe, während der Coronazeit habe ich mich mit Videoschaltkonferenzen statt Lifeevents angefreundet.

Der aktuellen Veranstaltung werde ich fernbleiben. Das ist ein Betriebsfest, für das die Teilnehmenden Geld bezahlen müssen. Nur eine Unkostenbeteiligung, trotzdem finde ich das nicht OK. Begründet wird das damit, dass wir ja Unternehmer sind und als Selbstständige zu den Kosten einer solchen Veranstaltung beitragen können. Der Logik folge ich nicht, ich bin auch nicht der Auffassung, dass Handelsvertreter nach HGB 84 tatsächlich Unternehmer sind, auch wenn wir selber Servicekräfte beschäftigen. Ich würde Scheinselbstständige dazu sagen, auch alle Makler mit Exklusivvertrag würde ich als solche bezeichnen.

Immerhin bin ich selbstständig genug, nicht an der Feier teilzunehmen.

... link (16 Kommentare)   ... comment