Dienstag, 15. März 2022
Aus gegebenem Anlass
https://www.youtube.com/watch?v=832bANjyhoE

https://www.youtube.com/watch?v=nfBX-2OJ2IY

https://www.youtube.com/watch?v=HXIdKHrlnKc

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und die spanischen Faschisten
sangen "Cara al sol".

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Vladimir Soloviev
Marina Weißband twitterte es bereits heute Vormittag:

Und wenn ihr glaubt, dass wir bei der Ukraine stehen bleiben, denkt 300 mal nach. Ich erinnere daran, dass die Ukraine nur ein Zwischenschritt ist in der Gewährleistung der strategischen Sicherheit Russlands ist.

Nun gibt es die Aussage des am höchsten bezahlten Propagandisten Vladimir Solovievs im russischen TV auch mit englischen Untertiteln.

Demnächst dann wohl die große Rede im Sportpalast Olympiastadion Luzhniki.

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Wusste ich's doch. Putin hielt heute am Jahrestag der Krim-Annexion eine Rede im Luzhniki Stadion.

Die Journalistin Emma Burrows von ITV News berichtet ebenfalls auf Twitter darüber. Und Kevin Rothrock von Meduza zeigt, dass sich viele Leute vorzeitig verkrümeln.

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Tja, das war dann wohl eine Potemkinsche Rede. Der Inhalt allerdings liest sich wie die Verkündung eines Orwell-Regimes.

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Putins Gesicht ist bereits wie Big Brother überall im Land zu sehen, berichtete Kamil Galeev neulich.

One of the most obvious markers of decline is Putin's face everywhere. Why do they put so many billboards with Putin? Well, previously there used to be commercial billboards here, but since nobody's buying advertisement anymore, we'll put Putin instead

Manche Begriffe erinnerten mich an Hitler. Wobei Putin die Begriffe fünfte Kolonne und Nationalverräter bereits 2014 nach der Annexion der Krim verwendete. Volksfeinde klingt wiederum nach Stalin, einige der Methoden auch.

Interessant ist der Beitrag Ein Blick von Russland auf Europa von Friedrich Schmidt, Uni Heidelberg, aus dem Jahr 2019. Die PDF-Datei findet sich über Suchmaschinen.

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Serhij Zhadan im Spiegel: "Serhij Zhadan ist der populärste Schriftsteller der Ukraine - und noch immer im belagerten Charkiw. Hier richtet er sich an den Westen und appelliert an die Deutschen, diesen Krieg als das zu sehen, was er ist.":

"Meine Freunde wurden am Donnerstag in Charkiw durch ein russisches Grad beschossen, das ist ein Mehrfachraketenwerfersystem. Ein Geschoss explodierte ein paar Dutzend Meter von ihnen entfernt und traf dann das Auto, das hinter ihnen fuhr.

Wären sie fünf Sekunden langsamer gewesen, hätten sie ihr Leben verloren. Sie sind keine Soldaten. Sie sind Künstler. Angesagte junge Künstler. Vor dem Krieg hatten sie ihre eigenen Ausstellungen, lebten ein Künstlerleben. Nach dem Einmarsch der Russen blieben sie in der Stadt und arbeiteten ehrenamtlich, sie brachten Lebensmittel und Medikamente in die Stadt und halfen der Zivilbevölkerung. Sie gerieten nun unter Beschuss.

In Charkiw kann das im Augenblick jeden treffen: Die Russen bombardieren die Stadt chaotisch und ununterbrochen, treffen Wohngebiete, Schlafzimmer, Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten. Das Bombardement ist ständig zu spüren. Das ist unsere Realität. Aber die Stadt hat keine Angst, sie lebt ihr Leben weiter. Dieses Leben findet jetzt eben nur unter dem Hagel von Raketen statt.

Charkiw liegt sehr nah an der russischen Grenze. Schon am ersten Tag des Krieges tauchten hier russische Truppen auf. Es schien, als rechneten sie damit, die Stadt schnell und mit wenig Blutvergießen einzunehmen. Ebenfalls am ersten Tag tauchten russische Panzer auf den umliegenden Straßen in der Nähe der Stadt auf. Sie wurden abgeschossen und verbrannten.
[...]
Ich weiß nicht, wie dieser Krieg in Deutschland dargestellt wird, wie man ihn schildert, was man darüber sagt. Aber mehrmals habe ich schon westliche Politiker gesehen, die davon sprechen, die Nato werde sich nicht in den Ukrainekonflikt einmischen. Also nicht in den »Krieg«, oder »Krieg mit dem Aggressor«, sondern »Konflikt«. Tatsächlich überrascht mich das nicht.

In den vergangenen acht Jahren, seit der Annexion der Krim, habe ich sehr häufig gesehen, wie Bürger Deutschlands, Frankreichs oder der Schweiz nach immer neuen Möglichkeiten gesucht haben, die Dinge nicht beim Namen zu nennen. Zum Beispiel, Russland nicht als »Aggressor« zu bezeichnen, Putin nicht als »Schurken« zu bezeichnen, den Krieg im Donbass nicht als »russisch-ukrainischen Krieg« zu bezeichnen. Wir haben gesehen, wie die westlichen Mächte weiterhin mit dem Kreml Handel getrieben haben und auch immer noch treiben ? und dabei schöne Worte über »Freiheit« und »Demokratie« verlieren.
Ich weiß nicht, wann dieser Krieg zu Ende sein wird und welchen Preis wir für unseren Sieg zahlen müssen. Aber ich möchte ein paar Worte über die kollektive Verantwortung des Westens für all das sagen, was hier vor sich geht. Ihr habt zu lange und zu unverschämt mit den Tätern dieses Kriegs verhandelt. Ihr habt lange zwischen euren Prinzipien und eurer Bequemlichkeit geschwankt und dabei alle Verpflichtungen der Partnerschaft vergessen. Ihr habt zugelassen, dass die russische Propaganda euer Bewusstsein mit Lügen über »ukrainische Nazis« und den »Bürgerkrieg in der Ukraine« oder den »gesellschaftlichen Konflikt« überschwemmt hat. Ihr habt eine Mitverantwortung."

Und diese letzten Sätze muß auch ich mir zurechnen lassen. Und es erfüllt mich mit Scham, das, was offensichtlich war, um ein paar Lebenslügen willen, nicht sehen zu wollen. Viele von uns haben weggesehen. Wenige nur haben vor Putin gewarnt. Daß er gefährlich war und ein Despot, darin waren sich viele einig, so auch ich. Aber wir wollten die Zeichen nicht sehen. Immerhin scheint die Armee der Ukraine derart ausgestattet zu sein, daß Putins Armee nicht vorankommt. Und so haben wohl einige doch genau geahnt, was kommen würde.

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/krieg-in-der-ukraine-liebe-europaeer-machen-sie-sich-keine-illusionen-a-62d574fb-97f9-48b4-8d2d-ab763731e476

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