Dienstag, 27. März 2007
Der Spiegel macht den Springer
Einige zutreffende Betrachtungen zur aktuellen Ausgabe finden sich hier:


http://citronengras.de/wenn-paranoia-sich-verdinglicht/

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ich wette, das bringt denen 500 abo-kündigungen.

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...die durch Neuzugänge von Bahamas- Eifrei- und Nation&Europa-Abonnenten wohl nicht aufgefangen werden.

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die herren redakteure wandeln ihre freiexemplare einfach in bezahlabos um. auch ne möglichkeit. blödel kauft sich seine belegexemplare.

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Ach, Leute, guckt halt mal rein in den Spiegel. Da steht nichts Aufregendes drin, nur Selbstverständlichkeiten wie etwa die, daß auch Muslime, die hier leben, mit unserer Rechtsordnung leben müssen. Di Fabio, dem offensichtlich ohne Lektüre des Interviews alle möglichen Leute schon wieder böse, neokonservative Umtriebe vorwerfen, verteidigt sogar die Praxis, den kulturellen Hintergrund von Muslimen in der Rechtsprechung zu berücksichtigen. Also: Viel Lärm um nix, und viele Vorverurteilungen ohne Grund. Bei PI wird man jedenfalls sehr enttäuscht gewesen sein über diese Ausgabe.

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wie sagt man so schön:

manueller trackback

[...]und dann lese ich all das dumme, abgedroschene zeug, das mir beinahe täglich auf einschlägigen websites bis zum erbrechen serviert wird. ich nehme an, ihr hattet den (fraglos verkaufsfördernden) titel fertig, bevor die story da war, die man nichtmal mehr kursorisch lesen mag, weil sie so sterbenslangweilig ist. da hilft dann auch kein chefpolterer und kein verfassungsrichterinterview…[...]

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@ statler
deswegen bleibt das Titelblatt immer noch rassistische Hetze. In den 30ern hieß das nur anders. Und war etwas »weniger enttäuschend« ausgedrückt worden. Wer den Titel zu dieser Zeit mit jenem Subtext plaziert, wird schon wissen, was er vorhat, nech.

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the mule sagt was richtiges
es kommt drauf an, wer WAS, WANN, WO rezipiert. und wenn türken-, respektive muslimhass schon im tatsächlichen oder gefühlten leitmedium hoffähig gemacht wird, dann könnte das eine lawine nach sich ziehen, die kein noch so vernunftgeleiteter statler mehr aufhält.

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Statler, wenn Du schreibst: "Da steht nichts Aufregendes drin, nur Selbstverständlichkeiten wie etwa die, daß auch Muslime, die hier leben, mit unserer Rechtsordnung leben müssen.", dann stimmt das erstmal. Und es ist richtig und notwendig, dass die übel sexistischen Strukturen muslimischer Communities und deutsche Rechtsbeugungen in deren Sinne angeprangert werden. Aber der Ton macht die Musik. Und wenn da vorsichtig verpackt und durch gute Kontextualisierungen erstmal schwer angreifbar Begrifflichkeiten wie "Kameltreiber" und "Gutmenschen" eingeführt werden, die bisher nicht zum Spiegel-Deutsch gehörten, und das mit einem Titelbild verbunden ist, das eher in die Kewil-PI-Ecke gehört, dann klingeln bei mir jedenfalls die Alarmglocken. Ich fürchte eine schleichende Miersch-Maxeinerisierung des Spiegel.

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Okay, ich gebe zu, daß ein Fragezeichen auf dem Titelblatt vielleicht den entscheidenden Unterschied gemacht hätte. Und der Abschnitt mit den Gutmenschen fällt tatsächlich etwas aus dem Rest des Textes heraus, als ob einer aus dem Autorenkollektiv da einen kleinen cholerischen Anfall gehabt hätte. Aber trotzdem -- in jeder Zeitung, die ich lese, finde ich mindestens einen Artikel, der genauso ärgerlich ist. Insofern spielt beim Spiegel vielleicht ein wenig enttäuschte Liebe eine Rolle, aber die Schärfe der Kritik kommt mir etwas übertrieben vor.

Ach so, und die "Antimusels" und Kollegen im einschlägigen Diskussionsforum sind tatsächlich schwer enttäuscht. Hätten sich mehr erwartet. Und die bestätigen sich ihre obskuren Positionen ohnehin gegenseitig, alles was von "Mainstreammedien" veröffentlicht wird, halten die sowieso für das Ergebnis einer großen, bösen Verschwörung.

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Die halten ALLES außerhalb ihrer Welt für eine Verschwörung. Die Gedankenstruktur von Paranoiden eben. Enttäuschte Liebe trifft es nicht richtig, aber es stimmt in einer gewissen Grundtendenz - ich schrieb selber mal für den Spiegel, und das, was er heute ist, nähert sich ein bissel dem Focus. Insofern mag man mir eine persönliche Betroffenheit nicht absprechen. Dennoch: Ein schleichendes Agandasetting in eine sehr unangenehme Richtung halte ich nicht für unwahrscheinlich. Gut´s Nächtle!

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@statler: "Okay, ich gebe zu, daß ein Fragezeichen auf dem Titelblatt vielleicht den entscheidenden Unterschied gemacht hätte."

Nein, das Fragezeichen hätte keinen Unterschied gemacht. Kleiner Tip: schau Dir mal die Überschriften der BILD-"Zeitung" an.

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@fritz:
Ich würde ja vermuten, dass SPIEGEL-Leser im Gegensatz zu BILD-Lesern deuten können, was ein Fragezeichen meint. Aber wenn man diese Vermutung nicht teilt, dann lebt man vielleicht auch schon ein bisschen in einer Welt, in der alle dumm (oder Manipulatoren der Dummen) sind, außer einem selbst.

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@karstenduerotin
Du bist selbstverständlich klüger als ein BILD-Leser. Und, laß mich raten, Du liest den SPIEGEL?

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ich finde es erstaunlich wie liberal wir linksradikalen doch sind, dass ein karsten oder auch ein rayson hier reinschreiben darf, was er will.

:-)

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Fragezeichen oder nicht, das Titelbild ist reißerisch. Wenn ich mir angucke, wie der Spiegel mal mit Erich Böhme als Chefredakteur war, finde ich den stetigen Qualitätsverfall, den diese Zeitschrift in den letzten 18 Jahren genommen hat nur noch traurig.

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