Freitag, 2. Oktober 2009
Freiheit für Rachid! Verhindert die Abschiebung!
Rachid muss raus aus dem Knast!
Artikel aus Terz 10.09, der autonomen Stattzeitung aus Düsseldorf

Rachid, ein tunesischer Student der Fachhochschule Düsseldorf, sitzt nun schon
seit über acht Monaten im nordrhein-westfälischen Büren im größten
Abschiebeknast Deutschlands.

Bekanntlich ist es gängige Praxis in Deutschland, Menschen, die keinen
gültigen “Aufenthaltstitel” haben, in Haft zu nehmen, obwohl sie kein
Verbrechen begangen haben. Die deutschen Behörden rechtfertigen dieses
drastische Mittel mit der Behauptung, dass sich diese Menschen der Abschiebung
entziehen könnten, indem sie an einem den Behörden unbekannten Ort
Unterschlupf suchen. Deswegen wird ihnen präventiv ihre Freiheit genommen,
indem sie in einer “Haftanstalt” zusammengepfercht werden, sie also in
“Abschiebehaft” genommen werden.

Genauso ist es Rachid widerfahren. Der Grund seiner Verhaftung war, dass er
falsch beraten wurde. Zunächst für ein Semester in Berlin eingeschrieben,
wechselte er an die Fachhochschule Düsseldorf. Dort angekommen, meldete er
seinen Umzug zwar dem zuständigen Einwohnermeldeamt, informierte aber in Folge
der Falschberatung nicht fristgerecht die so genannte Ausländerbehörde. Als er
dann sein Visum verlängern wollte, wurde die “Ausländerbehörde” auf sein
vermeintliches Fehlverhalten aufmerksam und ließ ihn “in Gewahrsam” nehmen.
Keine der nun folgenden juristischen Bemühungen, um Rachid zu helfen, fiel auf
fruchtbaren Boden. Und trotz einer chronischen Erkrankung (Morbus Krohn)
erhielt er in der Abschiebehaft nicht einmal die in einem solchen
Erkrankungsfall zwingend notwendige Kost. Zuvor hatte der AStA der FHD die
zusätzlichen Kosten für diese Ernährung übernommen. Rachid erlitt außerdem
einen Leistenbruch, wodurch eine Operation notwendig war. Trotzdem muss er die
Umstände einer Haft erdulden und soll nicht mehr auf freien Fuß gesetzt
werden. Die Abschiebung soll erfolgen, sobald sein gesundheitlicher Zustand
dieses zulässt. Sein Traum, eine vernünftige Ausbildung zu erhalten, rückt
somit in ungreifbare Ferne.

Der AStA der FH-D fordert die sofortige Freilassung von Rachid, damit er sein
Studium wieder aufnehmen kann – und somit die Gewährung seiner Rechte auf
Selbstbestimmung.

Außerdem bitten wir darum, dass sich ehemalige MitstudentInnen über uns bei
der “Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.” melden und Kontakt zu
Rachid aufnehmen, damit er weiß, dass er nicht allein ist.
Kontakt über das AStA-Büro:
Tel. 0211 / 451206
Email: asta [at] fh-duesseldorf.de



[TAB]
http://www.bo-alternativ.de/tab/


QUELLE:
BürengruppePaderborn[02-10-2009]:
http://www.aha-bueren.de/2009/10/rachid-muss-raus-aus-dem-knast/

AStA * FHD [10-09-2009]
http://www.terz.org/texte/texte_0910/fh-seite.html

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