Montag, 26. Oktober 2009
Broder als Zentralratsvorsitzender?
Was Bröckers hier aufspießt ist schon witzig. Vom Endresultat aber auch wieder nicht der Rede wert, denn herauskommen wird eh nichts. Zumindest aber ein lesenswerter Beitrag, dem ich durchaus zustimmen kann.


http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31380/1.html

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"Als Broder ein paar Jahre später verlautbarte, [...] nach Israel auszuwandern, hätte man denken können: immerhin konsequent für einen, der [...] lieber gleich Täter werden will"

Conclusio: "Nach Israel auswandern" = "Täter werden", oder als Endergebnis: "In Israel leben" = "Täter sein" - und dem würdest Du "durchaus zustimmen"? Aua.

MfG

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Nein Jopa, das ist nicht der Punkt. Vor der Haltung von Wolfgang Pohrt, der sich ja ernsthaft überlegte, in der israelischen Armee zu kämpfen kann ich Achtung haben, obwohl ich diese Konsequenz für falsch halte. Aber der springende Punkt bei Broder ist der, dass es sich bei ihm vor allem um heiße Luft just for the gallery handelt. Er ist sich seine eigene Marke, die den früheren Platz von Oriana Fallaci einnimmt.

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@ Che: Du hast meinen Kommentar nicht so recht verstanden - es geht nicht primär um die Person Broders'...

MfG

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Am 13. Februar fand in der Militärakademie Itzak Rabin eine offizielle Veranstaltung statt, in deren Verlauf zahlreiche Absolventen der Akademie, zugleich Kriegsveteranen übereinstimmend berichteten, dass die Zahal systematisch, unausgesetzt und von oben befohlen Kriegsverbrechen begeht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,614286,00.html

Hätte Broder an Militäreinsätzen teilgenommen, anstatt vom für Juden unsichersten Staat in den für Juden sichersten flugs wieder zurückzuwechseln, so wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit Täter im Sinne der Teilnahme an Kriegsverbrechen geworden.

Insoweit muß ein Jopa sich hier nicht ins Hemd machen, zumal dann nicht, wenn – und darauf spielt diese Formulierung im Heise-Artikel an – Broder immer mal wieder in affirmativer Weise erklärt, die Täterrolle sei der Opferrolle vorzuziehen.

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Ich habe sehr wohl verstanden, was Du meintest. Du beziehst das auf den Satz: "immerhin konsequent für einen, der, weil Eltern und Großeltern Opfer wurden, lieber gleich Täter werden will und nunmehr für den heiligen Boden in den besetzten Gebieten kämpft."

Erstens habe ich nicht gesagt, dass ich nun speziell dieser Formulierung zustimme, sondern der Gesamtaussage des Beitrags, der Broder im Wesentlichen, das bleibt bei mir als Essenz jedenfalls hängen, als jemanden ansieht, der seine Angriffe auf vermeintlichen oder tatsächlichen Antisemitismus mit einem ungeheuren Ausmaß an Selbstinszenierung verbindet. Ansonsten finde ich den Satz "Keine Sekunde länger Opfer" sehr gut und richtig, und vom Aufstand im Warschauer Ghetto bis zu den frühen Nahostkriegen, in denen Israel um seine Existenz kämpfte die daraus folgenden Handlungsmotivationen unausweichlich. Bei Sabrah und Shatila sah das aber schon ganz anders aus. Längst ist das ein Konflikt, bei dem Täter wie Opfer sich auf beiden Seiten häufen und eine einseitige Parteinahme für israelische oder palästinensische Kombattanten mir ethisch nicht möglich erscheint. Und ansonsten ist das vor allem einer der letzten blutige Kolonialkonflikte.

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@ Che:

Nun ja, Du hasttest geschrieben, daß Du dem Text "durchaus zustimmen" könntest. Wenn das doch nur mit Einschränkungen gelten sollte, ging das aus Deinem Beitrag so nicht hervor - insofern gut, daß noch klar gestellt zu haben.

MfG

PS: Die "einseitige Parteinahme für israelische oder palästinensische Kombattanten" fällt mir nicht so schwer: Die Einen repräsentieren ein mehr oder weniger freiheitlich-demokratisches Gebilde, die Anderen... nun ja.

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Bei allem Verständnis für die pseudozionistische Begeisterung der politischen Philosemiten, jopa: Was glaubst du wohl, was die "anderen" repräsentieren?

Beschreibe das bitte einmal genauer - und auch, welche Schlüsse du daraus ziehst.

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Wer sind denn "Die Anderen?" Al-Fatah repräsentiert den leider durch und durch korrumpierten Versuch, einen bürgerlich-demokratischen Staat im Kampf gegen Israel, aber in Anerkennung seines Existenzrechts zu errichten. DFLP das Ziel eines sozialistischen Palästinenserstaats in friedlicher Koexistenz mit Israel und im Klassenkampf gegen die palästinensischen Eliten, unter Druck gegen Israel gesetzt von den Exil-Palis und deshalb immer wieder in widersinnigen Bündnissen mit PFLP und Milizen. PFLP das innerlinke Gegenteil: Wenn nicht Zerstörung, so doch territoriale Teilung Israels und ebenfalls Klassenkampf gegen das palästinensische Bürgertum. Fida eine Art linke palästinensische Sozialdemokratie. Hamas einen islamischen faschistoiden Integrismus mit dem Ziel der Vernichtung Israels. Djihad einen völlig reaktionären Gottesstaat, ebenfalls unter Ausradierung Israels. Milizen, die sich zu nur noch bewaffnet kämpfenden und von Niemandem mehr kontrollierbaren Organisationen mit Warlord-Charakter entwickeln, mit Ihresgleichen unter radikalen israelischen Siedlern. Zwischen den Lagern Ta Ayush (Völkerverständigung, israelisch-palästinensische Sozialbewegung gegen die Eliten beider Lager), Gush Shalom (einseitiger israelischer Verzicht auf Territorien und Gewalt) und zum Beispiel israelische und palästinensische Kommunisten, die Klassenkampf völlig gegen ethnische Orientierungen fordern. Wer sind also "Die Anderen"?

P.S.: Ich bin für Ta Ayush. Das heißt "Zusammen leben".

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@ Che:

Die Einen: Die israelische Armee.
Die Anderen: Die bewaffneten Kräfte diverser palästinensischer Gruppen.

MfG

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@ jopa_neu

Deine Antwort ist so kurz - und an der gestellten Frage vorbei, dass man dir das Interesse an einem Dialog, im Moment jedenfalls, absprechen möchte.

Was willst du dann hier?

Vielleicht gehörst du ja auch zu diesen mitunter deutlich hirnverminderten "antideutschen" Krakeelern und Isreal-Fahnen-Schwenkern, deren allererstes Anliegen exakt darin besteht, linksgerichtete Leute anzupissen.

Doch, doch. Aber ich irre mich gerne.

@ Che

Hamas ist - glaube ich - differenzierter zu betrachten. Man staunt nicht schlecht, wenn man sich mal mit Auslandsvertretern der Hamas unterhält. Nicht, dass das dann die "wahre Hamas" repräsentieren würde, aber inzwischen gibt es innerhalb der Hamas auch unterschiedliche Flügel. Die Sache mit der Korruption ist deren innerpalästinensische Trumpfkarte - und kaum, dass sie sich darauf ausruhen, werden sie selbst korrupt.

Jedenfalls, es ist ganz schön übel ist es zu sehen, wie sich eine Gesellschaft, die so sehr unter Druck, Gewalt und Perspektivlosigkeit steht, immer wieder neu und immer weiter deformiert. In abgeschwächter Form gilt das leider auch für Israel.

Für uns, die wir derartiger Gewalt nicht ausgesetzt sind, besteht nur wenig Anlass, auf diese Verhältnisse von oben herab zu schauen, zumal, weil wir nur nur wenig imstande sind, den jeweiligen Parteien und Parteiungen der beiden Seiten gute Ratschläge zu geben, und auch, weil wir in einer massiven historischen Verantwortung stehen - beiden Seiten gegenüber.

Vielleicht haben wir sogar eine Verantwortung dafür, dass so etwas beeindruckend Verblödetes wie die Hardcore-Antideutschen entstehen konnte, die sich nicht einmal zu schade dafür sind, echte AntiFa-Aktivisten zu verprügeln.

Tja, und dieses bis fast in die letzte Hautpore beschissene "antideutsche" Politvolk - das ist ja zutiefst deutsch: Rechthaberisch, arrogant, dünkelhaft, aggressiv (man denke an: die blonde Bestie), es tritt gerne in Gestalt der Horde auf und es begibt sich am liebsten in die Pose der verfolgten Unschuld, während es seinen sinnlosen Aggressionen die Hülle moralischer Erfordernisse verpasst.

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In dieser glasklaren Zuspitzung stimmt das natürlich, aber hier ist die zitterwölfische Argumentation der der Bahamiten sehr ähnlich und Bestandteil des Kampfs um die Lufthoheit über das Zwanghafte. Man kann den Satz nämlich auch so deuten: Jemand, der nach Israel auswandert, weil er Angehörige durch die Shoah verloren hat und aus diesem Grunde sein Leben dem Kampf gegen Antisemitismus geweiht hat und dabei einen ziemlich undifferenzierten Hass gegen tatsächliche und vermeintliche Antisemiten hegt, weswegen er öfter mal am Ziel vorbei oder über es hinaus schießt, kann dort sehr leicht, z.B. als Wehrdorfsiedler o.ä. selber zum Täter werden. Das wäre dann nicht antisemitisch, wenn auch vielleicht tragisch. Täter in einem Besatzungsregime ist ja nicht das Gleiche wie Täter im Völkermord. Es gibt natürlich all die fürchterlichen "was man den Juden früher angetan hat mache sie heute selber"- Tiraden, aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass Bröckers das so gemeint hat. Kann mich auch täuschen, weil der selber hinsichtlich 9/11 ein Rad am Einern hat, wie mir in der Nachbarschaft, bei giggi, gerade wieder erinnert wurde. Ich weiß auch nicht, wieso die Schreiber der Kommentare hier in Sippenhaft mit dem Autor des Satzes genommen werden sollen. Als ich dem Beitrag global zustimmte, stimmte ich der Aussage zu, dass Broder ein großer und hasserfüllter Selbstinszenierer ist, nicht einer bestimmten semantischen Interpretationsmöglichkeit dieses einen Satzes. Übrigens ist einer der besagten Kommentatoren selber Jude und Zionist.

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Ich sehe nicht so richtig, was die Irrfug-Ideologie eines Rechtsaußens ohne Ballkenntnis mit einer Kritik an Broder zu tun haben sollte. Und wenn dieser taz-Redakteur daran andocken sollte wäre das scheiße, ist aber aus dem Wortlaut seines Beitrags nicht zweifelsfrei ersichtlich. Auch komisch, dass Antisemitismus-Kritik jetzt plötzlich von jemandem kommen soll, der schon mal mit dem Horst-Wessel-Lied kam und eigentlich immer nur darum bettelt, dass man seine Beiträge lösche.

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Ich zitiere mal Katha von giggis Blog:




"Das ist doch ein Spruch von Broder selbst:

“Es stimmt, Israel ist heute mehr Täter als Opfer. Das ist auch gut und richtig so, nachdem es die Juden fast 2000 Jahre lang mit der Rolle der ewigen Opfer versucht und dabei nur schlechte Erfahrungen gemacht haben. Täter haben meistens eine längere Lebenserwartung als Opfer und es macht mehr Spaß, Täter als Opfer zu sein.” – Jüdische Allgemeine, 17. März 2005, S. 3, Freispruch für Israel (Artikel zum gleichnamigen Buch von Alan Derschowitz)"


http://de.wikiquote.org/wiki/Henryk_M._Broder

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Ich möchte für Bröckers wirklich nicht meine Hand ins Feuer legen, da der sich bedenklich im Bereich kruder Verschwörungstheorien bewegt. Trotzdem sehe ich nicht, dass er gesagt hätte, Israel sei Täter im Sinne einer Massenvernichtung, die dann auch noch mit der der Nazis gleichgesetzt würde. Das steht da nicht.

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Broder, der Shoa-Chauvi... (autschn)

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Halt ' nen Publicity Stunt.

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Broder der Pausenclown
Der alte Dummschwätzer hat es erfolgreich geschafft, sich in sämtliche Blätter der Republik zu katapultieren. Gönnen wir ihm seinen Spaß. Und lassen ihn da stehen wo ersich selbst hingestellt hat: In die Kasperecke. Seine widerliche Art kann man schon aushalten. Und er wird irgendwann als "der kleine, dicke Mann mit Hund" in die Geschichte eingehen, so wie Bröckers sich an ihn erinnert. Nicht mehr. Nicht weniger.

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Jolly, du tust diesem politischen Wirrkopf Unrecht. Er mag in seinem Auftreten etwas skurril sein, und sich fast schon zuverlässig in politischen Fragen irren, aber er ist nicht enffernt so widerlich, wie du ihn zeichnest. Als Reisejournalist finde ich ihn z. B. ganz unterhaltsam. Manchmal schreibt er sogar in politischen Fragestellungen zwei oder gar drei Absätze, die akzeptabel sind.

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kann dr. dean durchaus zustimmen, zumal Broder eigentlich nach allen Richtungen austeilt, wie mit seinem Buch "Die Irren von Zion" oder mit seiner Polemik gegen "Du bist Deutschland"

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Über Sarrazin, der das Programm eines eliminatorischen Antipauperismus vertritt, sagte Henryk mit dem Herrentäschchen, das ginge ihm noch nicht weit genug.
Das als widerlich zu bezeichnen, scheint mir angemessen.

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Gaststätte Zom ähliminatohräschen Ahntipaupäräsmos
@ noergler

Sarrazin vertritt "... das Programm eines eliminatorischen Antipauperismus ..." ? Geil - läge das irgendwo aus?

Ich liebe im übrigen die ebenso markige als auch mutige Wortschöpfung vom "eliminatorischen Antipauperismus" die man, imho und bei allem Respekt für das sonst gewohnt ungewöhnlich hohe Niveau des Schöpfers, ernsthaft im Alltagsgebrauch nur verwenden kann wenn man

a) einen IQ in Höhe der Raumtemperatur besitzt und es wirklich nicht weiss womit diese schöne "Schöpfung" aufgeladen ist
oder
b) es genau weiss und trotzdem oder gerade deswegen die Haut der dem einzigen wirklich erfolgreich im Lande D umgesetzten eliminatorischen "Ismus" zum Opfer gefallenen zu Markte trägt um der eigenen Eitelkeit zu schmeicheln (Bildhaft: sich Lampen aus derer ideellen Haut zu machen um damit dem Feinde heimzuleuchten.)
oder
c) zu viel auf die kleinen weissen Mäuse hört die am Boden der Flasche synchronschwimmen. Merke: weisse Mäuse haben einen schrägen Sinn für Humor.

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Lebemann: Give me a word!
Lebemannn, du selbst bist doch ganz gerne vorn dabei, wenn es darum geht, übertriebene (oder gar Eliminationswillen unterstellende) Bewertungen an politische Gegner bzw. von dir abgelehnte politische Haltungen anzuheften. Aber gut, du hast natürlich Recht, dass ggf. der Beriff "protoeliminatorischer Antipauperismus" besser gewesen wäre...

(wobei ich im Fall von Sarrazin & Co nicht so ganz sicher bin, ob sein politisches "Denken" nicht tatsächlich schon Tendenzen eliminatorischer Vorstellungen beinhaltet - man mag sowas ja nicht gerne glauben, aber die brunzdumme Sturheit, mit der diese Knallcharge der deutschen Politik an ihren Äußerungen Silbe für Silbe fest hält, lässt vermuten, dass er seine Äußerungen ganz genauso meint, wie er sie geäußert hat: tja, und dann trifft das Wort von Noergler, was dich erregt, eben doch zu)

Nein, im Ernst, völlig fernab dem Treiben weißer Mäuse ist es schlicht schwer, finde ich jedenfalls, der Haltung von Sarrazin und Buschkowsky eine passende Überschrift zu verpassen. Eine auf Verdrängung abzielende Feindseligkeit gegenüber verarmten Schichten ist ja nicht nur niederträchtig, sondern auch schwer in ein oder zwei treffende Worte zu fassen.

Oder, Lebemann: Hast du ein Wort?

Okay: Schlicht "Arschloch!", "Polit-Idiot" oder "reaktionäre Drecksau!" wäre zwar bei dieser Person treffend - aber zu grobporig, weil es die politische Haltung, die es zum Arschloch formt, nicht verdeutlich.t

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@ Dr. Dean

passt scho', sollen die weissen Mäuse sich mit dem geschätzten Noergler vergnügen, während wir beide über Überschriften disputieren die es wert wären für die Nachwelt in Stein gemeisselt zu werden.

Ernsthaft, lieber Dr. Dean, Du liest meine Postings in letzter Zeit nur flüchtig, so fürchte ich jedenfalls aufgrund Deiner Repliken, und das betrübt mich.

Ich hatte mich doch deutlich genug anerkennend, nie ablehnend, über die Wortschöpfung "eliminatorischen Antipauperismus" geäussert. Lediglich die derzeit (noch) magelnde Alltagstauglichkeit der Schöpfung hatte ich moniert. Etwas anderes kann man im schlechtesten Willen in das betreffende Posting nicht hinein lesen.

Persönlich fände ich es richtig wenn die Zügel des Gebrauches von Shoa-Assoziationen endlich fahren gelassen würden.

Der "eliminatorische Antipauperismus" könnte dann gleichberechtigt neben Begriffsschöpfungen wie zB "Pogromstimmung gegenüber Managern" (wäre doch ein doller Titel für das Mitgliedsblatt der Ef deh Peh) oder auch zB dem Begriff "eliminatorischer Antiziwonismus" stehen, welcher für das gerechte und längst überfällige Tilgen des Genossen Ziwo aus dem Netz der Netze, der sich der Delikte des Individualismus, bourgouiser Gesinnung und anders-als-wir-sein schuldig gemacht hat, stehen würde.

Ich bin daher also für ein "open house" jedlicher zweckgerichtet neu kombinierter Begriffe mit Shoa-Assoziation. Jeder, egal wer, egal in welchem Zusammenhang, je banaler desto besser, soll das dürfen.

Man wird die moralisch Infantilen dann nur um so schneller erkennen:
zB der Forderung mehr Transparenz bei Bänksterboni darf dann von interessierter Seite mit der Entgegnung, das ähnele einer Selektionsrampe, begegnet werden; zB bei einer anstehenden Entlassung eines Mitarbeiters zB wg Busengrapschen und andauernder Minderleistung dürfte die betroffene Seite entgegnen, dies ähnele der Vernichtung unwerten Lebens, und warum sollte in einer solchen Gesamtschau der Autofahrer das vermehrte Knöllchenschreiben durch misslaunige Politessen nicht auch einen "Falschparker-Holocaust" nennen dürfen, warum nicht?

Auch Angriffe und Retourkutschen mit NS-Täter-Assoziationen sollten in diesem Zusammenhang umgangssprachlich breit nutzbar sein: so könnte zB dann der Bänkster eine ihn zu streng kontrollierende BaFin (ein Scherz, den ich mir an dieser Stelle gestatte) zB als "Geld-Gestapo" bezeichnen und entsprechende für ihn unangenehme gesetzliche Regelungen zB als "monetäre Rassengesetze" verteufeln.
Bei solchen Äusserungen der og hypothetischen Seiten wüsste man doch gleich das eine weitere Beschäftigung mit ihnen blosser Zeitverlust wäre.

Man könnte die Neurotiker, Deppen und Infantilen sehr viel schneller "aussondern" (Wortwitz) und müsste keine Lebenszeit an sie verschwenden.


Eine "auf Verdrängung abzielende Feindseligkeit gegenüber verarmten Schichten" hatte ich bei S. oder B. bislang noch nicht erkannt, es wird sicher so sein das mir nicht alle Äusserungen von denen bekannt sind, so sehr interessierten die mich bislang nicht.

Gäbe es hier Belege mit Quellenangaben?

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Die feuchten Träume des Thilo S.
@ Dr. Dean
Protoeliminatorischer Antipauperismus" ist noch genauer, danke.

@Che
Tatsächlich ein wundervolles Zitat des B., das Du da ausgegraben hast. Was es da noch zu diskutieren gibt, wissen die Götter.

@Lebemann
Jessas Lebemann, halt ein, sonst müssen wir besorgen, dass der Herzkasper Dich hinrafft!

„... oder gerade deswegen die Haut der dem einzigen wirklich erfolgreich im Lande D umgesetzten eliminatorischen 'Ismus' zum Opfer gefallenen zu Markte trägt ...“
Nicht so ganz. Neben denen, welche dem eliminatorischen Antisemitismus zum Opfer fielen, rettete es die gleichfalls im Gas verreckten „Arbeitsscheuen“ keineswegs, wenn sie keine Juden waren. Die „unnützen Esser“ der Nazis sind bei Sarrazin die „zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden.“ Sie, nämlich Türken, Araber und die deutsche Unterschicht, haben „keine produktive Funktion“, sondern bewirken nur, dass es „wirtschaftlich ein Problem mit der Größe der vorhandenen Bevölkerung“ gibt. Grund ist, „dass vierzig Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden, (…) die ganz Deutschland belasten“, zB dadurch, „dass das Niveau an den Schulen kontinuierlich sinkt, anstatt zu steigen.“ Statt Leistungsträgern werden „ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert“, mit bösen Folgen: Sie schlagen uns nicht militärisch – sie ficken uns in Grund und Boden:

„Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung.“
Interessant, seine Judenfixierung, sehr interessant.
Ich meine, man sollte osteuropäische Jüdinnen von kerndeutschen Leistungs- und Hodenträgern im Projekt „Intelligenzborn“ begatten lassen, zum Zwecke der intelligiblen Aufnordung. Das hülfe dann gegen die „40 Prozent Unterschichtgeburten“ in Berlin. Die nämlich sind „der Rest“, der „woanders hingehen“ sollte: „Den Nichtleistungsträgern ist zu vermitteln, dass sie ebenso gerne woanders nichts leisten sollten.“

So geht das in diesem „Lettre“-Interview weiter und weiter und weiter. Eine "auf Verdrängung abzielende Feindseligkeit gegenüber verarmten Schichten" scheint mir dafür eine recht milde Formulierung.

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Danke, lieber Nörgler für diese Kompilation! Und das alles zeigt doch nur, dass Sarazin genau da steht, wo die Sozialdarwinisten VOR der Ausformulierung der Rassentheorien gestanden hatten. Was daran (Hartmut) "neu" sein soll erschließt sich mir gar nicht. Es ist der uralte Wein (Jahrgang ca. 1860) in einem ganz neuen Schlauch, nichts weiter.

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Ich will Euch ja nicht bei Eurer Selbstbestätigung stören, aber vielleicht doch ein klein wenig Differenzierung in die Debatte bringen.

Wenn man von Pauperismus spricht, dann denkt man an eine bestimmte Epoche der deutschen Geschichte. Sie war geprägt durch Bevölkerungsexplosion, Hungersnot und sinkende Produktivität; es bildete sich eine neue Klasse von Werktätigen heraus; es zerbrachen jahrhundertealte soziale und gesellschaftliche Bindungen. Diese Epoche war etwa 1840 beendet.

Nun kann man die Situation in dieser Zeit mit der Situation in Deutschland (in der EU) im Jahr 2010 vergleichen: die Bevölkerung in Deutschland wächst nicht, die Produktivität ist sehr hoch und das Nahrungsangebot ist so groß, dass jede Woche tausende Tonnen Brot weggeworfen werden. Auch die Änderungen der sozialen Strukturen sind mit den Änderungen 1830-1840 nicht zu vergleichen.

Schon aus Respekt gegenüber der Leistung aller Menschen, die die Sozialsysteme in Deutschland durch Arbeit aufrechterhalten, sollte man einen anderen Begriff wählen.



Dass hier zu Recht Kritik an Teilen der Sarrazin-Äußerungen geübt wird — vor allem an beiden Spielarten des Rassismus — steht auf einem anderen Blatt. Eine Epoche des Pauperismus haben wir jedenfalls in Deutschland nicht.

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Pauperismus auf höherem Niveau
Wenn ich mir rekapituliere, was ich in den Slums von Assuan gesehen habe oder bei Bootsleuten im Niltal, deren Lebensverhältnisse ich mit den Armen 1820-1840 in Deutschland und Frankreich gleichsetzen würde stimmt das. Aber arm zu sein in einer Überflussgesellschaft, in der Massenkonsum selbstverständlich ist und soziale Distinktionsmerkmale und Markenkonsum mit Achtung an sich verknüpft sind und arm zu sein in einer Gesellschaft, in der Armut selbstverständlich ist und nicht als Schande angesehen wird ist nicht das Gleiche. Natürlich profitiert noch der letzte Platte machende Berber hier von der Ausbeutung der Armut der Entwicklungs- und Schwellenländer, der wir unsere Lebensmittel- und Textilienpreise verdanken. Aber die Denkrichtung Sarrazins entspricht der von alten Sozialdarwinisten, und die daraus abzuleitenden Konsequenzen auch. Die Tatsache, dass HartzIVer hier verglichen mit dem Kongo im relativen Wohlstand leben sollte nicht der Maßstab sein.

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Ich hatte mich deshalb in meinen Aussagen auf Deutschland und die EU beschränkt. Ich bestreite nicht, dass man in Deutschland bestimmte Bevölkerungsgruppen als arm einstufen kann. Ich bestreite aber vehement, dass sie in der gleichen Weise arm sind wie die Armen 1840. Heute wird ein beträchtlicher Teil der Produktivität dieses Landes darauf verwendet, dass niemand hungert. Das darf man doch als Fortschritt verstehen.

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Ja selbstverständlich. Die Frage ist doch aber die, was die Gesellschaft an Möglichkeiten hat und was davon realisiert wird. Im Vergleich mit Norwegen, Island oder Neuseeland schneidet Teutonistan nicht so toll ab,

http://www.shz.de/home/top-thema/article/111/deutschland-ist-nur-mittelmass.html


und die Frage, was sein könnte ist dabei noch nicht einmal angesprochen.

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Ich sehe schon, wir kommen wieder mal auf das alte Thema: wie gleichen wir Verteilungsgerechtigkeit und Leistungsgerechtigkeit miteinander aus? Ich fürchte, das klären wir heute abend nicht mehr. Gute Nacht ;-)

Neuseeland ist sehr weit weg, da kenne ich mich nicht so aus. Aber Norwegen hat enorme Einnahmen durch das Öl und Island hat enorme Probleme nach übertriebenem Spekulationsdrang. So sind das nicht wirklich Vorbilder für uns, fürchte ich ;-)

Entscheidend ist der Satz in Deiner Quelle: »Die Datengrundlage für die gestern veröffentlichte Untersuchung stammt aus dem Jahr 2007 …«.

Im Jahr 2009 stehen wir stabiler da als Island und haben immer noch kein Öl wie Norwegen. Und Neuseeland ist nach wie vor sehr weit weg ;-)

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Vorsintflutliches Denken auf niederem Niveau
Die geradezu vorgesellschaftliche Vorsintflutlichkeit des sich mit armen Bevökerungsschichten befassten "Denkens" von Sarrazin ist offenkundig.

Noch offenkundiger sind die spitzen Jubelschreie der bloggenden Rechtslibertären, die praktisch ohne Ausnahme Sarrazins Äußerungen zujubelten, mit leichten und gelegentlichen Abstrichen bei dessen Rassismus. Sie finden ihn so herrlich "politisch inkorrekt", ja, wären sie ein Verein, dann würden sie ihm umgehend die Ehrenmitgliedschaft anbieten.

Stefanolix ist da ein in mancher Hinsicht eine löbliche Ausnahme, aber auch diesem gefällt der perverse Sozialdarwinismus Sarrazins, das Unnützerklären ganzer Bevölkerungsschichten.

An diesem unsäglichen und durchaus in Nazisprache formulierten Dreck (nochmals für Denkschwache: Das Überflüssigerklären ganzer Bevölkerungsschichten u.v.m.) findet sich bei diesen Leuten keine Kritik.

Denn Sarrazin sagt so dämlich wie hübsch häufig "Leistungsträger". Und das - pardon - dämliche rechtslibertäre Volk kriecht ihm darob willig auf seinen übel stinkenden Leim (siehe Bild).

stinkende Idee des Rechtslibertarismus

Dieses sehr nah an Sarrazins Ideen befindliche Bild ist ein Propagandaschaubild aus der Zeitschrift für Volksaufartung und Erbkunde (Band 1, 1926)

Frage: Woran genau liegt es, dass sich Rechtslibertäre an Sarrazins Dreckstext erfreuen?

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Protoeliminatorischer Pauperismus, die Zweite
Manchmal sagt ein Bild tatsächlich mehr als 1000 Worte. Dean: Volltreffer! Köstlich die dargestellten physiognomischen Unterschiede der deutschen Leistungsträgermutter und der durch Dauerfick und Permanenzgebären abgezehrten Unterschichten-Töle.
Auch dieses Bild fordert die physische Liquidierung der Minderwertigen nicht. Wie wir aus der historischen Rückschau wissen: noch nicht. Eben dies ist der präzise und vernünftige Sinn des Begriffs des Protoeliminatorischen Antipauperismus. „Minderwertige“ als solche zu identifizieren ist noch nicht der hinreichende Grund, aber die notwendige Bedingung ihrer Vernichtung. Dass dann, auch in diesem Thread, die Katze, welcher in diesem Begriff die Schelle angehängt wurde, aufjault, ist normal.

Bei S. fällt etwas auf, was wir auch beim Herrentäschchen sehen: Über eine Riesengefahr wird Zeter und Mordio geschrieen, aber darüber, wie der Gefahr zu begegnen wäre, hören wir nicht viel. Das Schweigen über Lösungswege steht in merkwürdigem Kontrast zum Gezeter über den nahen Untergang. Verfügten die S & B-Fans noch über Denkreste, müßten sie ihre Abgötter ob deren Kapitulation vor den bloß benannten Problemen doch schwer kritisieren. Das Unterbleiben dieser Kritik ist ein merkwürdiges Verhalten für Leute, die sonst jedem, den sie für links halten, die praktisch und detailmäßig ausgepinselte Utopie der idealen Gesellschaft abfordern. Sarrazin sagt: Machen kann man garnichts; das muß sich „auswachsen“. „Auswachsen“ ist ein Wort, das er sehr mag. Er sagt es dauernd. Aber was, wenn es sich nicht auswächst, sondern sich sozial vererbt, und die Gefahr immer noch größer wird? Der – noch – unausgesprochene Schluß, dass dann schärfer durchzugreifen ist, liegt nahe.

Die praktische Seite des unpraktischen Gefahrengezeters zeigte sich am 1. Juli in Dresden, als Alex W. im Wege der tätigen Gefahrenabwehr die Ägypterin Marwa El-Sherbini erstach. Die Saat der Schreibtischtäter ging auf. Dass El-Sherbini ein Musterbild gelungener Integration war, rettete sie so wenig, wie die sozial und religiös integrierten Juden und die nichtjüdischen Unterschichtler dem Gas entgingen.

Und hier finden wir den Grund für die fehlenden Lösungsvorschläge der aktuellen Vordenker der Volksaufartung: Ihre Tiraden gegen Unterschicht und Eurabia müssen sie gar nicht mit Handlungsanweisungen versehen, da die Anhänger schon verstehen und ihre eigenen Schlüsse ziehen, gerne auch mal mit dem Messer in einer Ägypterin.

Der Täter gehörte übrigens den vom feuchten Thilo – 'Herr Sarrazin, ist das nur Ihr Hausschlüssel in der Hose oder denken Sie gerade an die Deportation osteuropäischer Jüdinnen in Ihren Darkroom?' – gehypten Deutschrussen an:

„Die Deutschrussen haben große Probleme in der ersten, teilweise auch der zweiten Generation, danach läuft es wie am Schnürchen, weil sie noch eine altdeutsche Arbeitsauffassung haben.“
Man sieht, dass S. sich für die Realität nicht interessiert. Denn sonst wüßte er, dass die Probleme entwurzelungsbedingt erst nach der ersten Generation beginnen. Er wüßte, dass die jüngeren Deutschrussen relativ zum Anteil an der Gesamtbevölkerung die Spitzengruppe in deutschen Gefängnissen bilden. Er wüßte auch, dass aus dem Kreis der vorgeblich superintelligenten osteuropäischen Juden jene Hardcore-Nazis kommen, die in Israel (!) Hakenkreuze und „Hitler“ an und in Synagogen schmieren, mit Messern bewaffnet eine jüdische Religionsschule in Petach Tikwa stürmten und erklären: „Schade, dass Hitler euch nicht alle vergast hat.“
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/309018

@ Che: Irgendwann mußte ich gestern mit dem Zitieren aufhören, um nicht auf die Tastatur zu reihern. Was er zB auch bringt, ist, dass „die 68er“ an der gegenwärtigen (!) Situation Berlins schuld sind. Der Mann ist wirklich das Lexikon des fortlaufenden Schwachsinns.

„Woran genau liegt es, dass sich Rechtslibertäre an Sarrazins Dreckstext erfreuen?“ Ich nehme an, weil sie einfach braune Socken sind, wofür auch ihr schmierlappiger Philosemitismus spricht, über den DonAlphonso neulich treffend sagte: „Sie wanzen sich an die Sache der Juden ran, um nicht rassistisch und antisemitisch rüberzukommen.“

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@"Auch dieses Bild fordert die physische Liquidierung der Minderwertigen nicht." ---- Zur gleichen Zeit gab es aber schon Bilder, die deutsche Arbeiter zeigten, die Joche auf den Schultern trugen, auf denen Behinderte saßen, und deren Zwangssterilisation gefordert wurde. Nicht nur von den Nazis, sondern auch von Krankenkassen und der Inneren Mission. Das Buch "Die Freigabe der Tötung lebensunwerten Lebens, ihr Maß und ihre Form" von Binding und Hoche war 1920 erschienen und ein Bestseller. Die "Euthanasie" war nicht das Ergebnis von Hitlers persönlichem Wahn, sondern der damaligen Kostendämpfungdebatte im Gesundheitswesen. Shoah und Parajmos waren die Anwendung des gleichen Programms auf von der Biologie als "rassisch unerwünscht" angesehenen Minderheiten, ebenso der "Generalplan Ost." Wenn man mit den Juden und dem Fahrenden Volk fertig war sollte die slawische Bevölkerung Polens und Weißrusslands vergast werden. All das hatte in einer Rentabilitätsdebatte um das Gesundheitswesen seinen Anfang genommen.

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Darum!
Im Grunde genommen war der Völkermord das Endresultat rechts"liberalen" Denkens, dem Unterschichten, Behinderte u.a. bevorzugt als "Kostenfaktoren" und Hemmung der "Leistungsträger" galten.

These:

Die Nazis haben mit ihrem Vernichtungsprogramm das Menschen zu Kostenfaktoren erklärende Programm des Rechts"liberalismus" umgesetzt und mit eliminitatorischen Rassismus, Antisemitismus u.a. ergänzt.

Man lache darüber nicht. Diese These mag etwas überspitzt sein, zumal nicht alle Formen des Rechts"liberalismus" Menschen zu Minderwertigen bzw. zu beseitigenden Kostenfaktoren umdeuten.

Diese These ist aber dennoch substantiviert, sogar in dieser überspitzten Form. Es finden sich vielfältige (!) und klare (!) Verbindungslinien aus dieser Tradition des Rechts"liberalismus" und dem Völkermord von Nazideutschland. Inhaltlich, geistesgeschichtlich und personell - sowie als Steigbügelhalter des Nazismus.

Unseren rechts"liberalen" Blogger-Freunde sollten diese These nicht zu leicht abtun - zumal nicht wenige von ihnen den Dreckstext von Sarrazin zugestimmt haben, verteidigten und die Kritiker von Sarrazin für kritisierenswert hielten. Leute wie Rayson/R.A. uss. können kaum verstehen, warum man einen derart niederträchtigen Politiker wie Sarrazin kristisieren muss, massiv kritisieren musss, und zwar auch dann - und gerade dann - wenn dieser behauptet, im Namen der Leistungsträger aufzutreten.

Darum!

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Den Don kann man dazu auch mal lesen
Zum Sarrazinismus schreibt DonAlphonso unter der Head "Die Manieren meiner Bohnenfrau und des Thilos Unterschichten" Lesenswertes hier:

http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2009/10/03/die-manieren-meiner-bohnenfrau-und-des-thilos-unterschichten.aspx
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Che 14:59: schauerliche Beleuchtung, gruseliges Licht.

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Deine These, Dean, wurde übrigens zum ersten Mal prominent von dem von Dir so geschmähten Götz Aly formuliert.

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@noergler, den großartigen Text von Don sollte man mal zusammen mit Horkdornos "Elementen des Antisemitismus" lesen.

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@ Che

Oh, wenn Götz Aly (als Soloautor!) das Gleiche sagt wie ich, dann ziehe ich umgehend in Erwägung, vollständig falsch zu liegen.

Wo hat er sich denn mit dem Rechts"liberalismus" beschäftigt?

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Nein, nicht als Soloautor, zu der Zeit schrieb er überhaupt nie etwas solo. In den Materialien zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik, einer Schriftenreihe, die den Materialien für eine Neuen Antiimperialismus voraus ging und im Wesentlichen vom gleichen Personenkreis getragen wurde, als Co-Autor mit Susanne Heim, Karl-Heinz Roth, Karl-Friedrich Masuhr, Angelika Ebbinghaus und Detlef Hartmann zusammen, und in verschiedenen Einzelwerken aus dem gleichen Umfeld, zum Beispiel "Aussonderung und Tod. Die klinische Hinrichtung der Unbrauchbaren" und "Vordenker der Vernichtung" sowie "Ökonomie der Endlösung". Der Theoriestrang, der hier stringent von den frühen 80ern bis in die zweite Hälfte der 90er entwickelt wurde war der einer systematischen Vernichtung "überflüssiger Esser" in einer rein kostennutzenökonomisch gedachten Verknüpfung aus "Rassenhygiene", Gesundheits- Bevölkerungs- und Industrialisierungspolitik. Er sprach auch nicht von Rechtsliberalismus, sondern von den dominierenden Fraktionen des Weimarer Bürgertums und Wissenschaftsapparats. Oder hier in "Reform und Gewissen. "Euthanasie" im Dienst des Fortschritts" (Berlin 1985): "Das Buch des Juristen Binding und des Psychiaters Hoche über `die Vernichtung lebensunwerten Lebens`erschien nicht nur als rationalisierter Hassausbruch gegen Unterschichten, formuliert von existentiell bedrohten bürgerlichen Professoren, sondern auch als nachträgliche Rechtfertigung. " (für das Verhungernlassen der Anstaltsinsassen im Krieg, Che) "Hatte der Hunger gleichermaßen alle Insassen der Irrenhäuser im Ersten Weltkrieg getroffen, so sollten 20 Jahre später die unnützeren unter den `nutzlosen Essern`durch ihren Tod Lebensmittel und Pflegepersonal für die durch Therapie vielleicht noch ökonomisch nutzbar zu Machenden sicherstellen". Das ist in einem Sammelwerk zumindest ein Beitrag, für den Götz Aly als einziger Autor zeichnet.

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der kleine, dicke mann mit hund
kneift den schwanz ein.

Quod erat expectandum: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,658477,00.html

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Der Hitzkopf wird dort nicht gebraucht
Er fand am Ende wohl doch keinen passenden Landesverband, der seine Kandidatur unterstützt. Witzig ist dabei irgendwie, dass Broder es jetzt so hindreht, als ob die bösen Deutschen ihn als Querkopf nicht gewollt hätten. Zur Richtigstellung: Ebenjene böse Deutsche geben ihm, den Querkopf, ausgesprochen viel Raum zu publizistischen Selbstentfaltung. Aber die deutschen Juden, deren Religion er lachhaft findet, wollten ihn eben nicht als ihren Sprecher. Möglicherweise wäre Broder ein brauchbarer Präsident der Fleischermeisterinnung in Deutschland - Zweifel schon daran sind erlaubt - aber zum Vorsitz des Zentralrats der Juden benötitigt es deutlich mehr als eine Befähigung zur politischen Hitzköpfigkeit.

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