Freitag, 19. Juni 2020
Ironie
Nach meiner Dissertation hatte ich eine Weiterbildung zum Online-Mediengestalter gemacht, denn mit einem Doktor der Geistes- und Sozialwissenschaft ist ja heute kein Staat mehr zu machen. Entsprechend habe ich eigentlich eine hohe IT-Affinität, nur ist das schon nicht mehr die IT von heute. Wir lernten damals noch HTML und Javascript von Hand zu coden und Rechner zu reparieren. Ein Screen hat für mich 22 Zoll zu haben, ein Rechner ist ein Gerät, in dem man herumlötet, upgraden tut man indem man neue Chips einbaut. Ein Notebook ist ein Zweitgerät, und ein Handy ist zum telefonieren da.

Insofern bin ich IT-Profi auf dem Stand von vor 20 Jahren. Mit der ganzen Mikromobilwelt konnte ich mich nie anfreunden, wenn mir jemand eine Email aufs Handy schickt leite ich die an meinen Computer weiter, um sie auf einem vernünftigen Monitor lesen zu können. Whatsapp-Fotos werden per Kabel auf den Rechner übertragen. Und Fotos mache ich mit der Nikon oder der Canon. Ich habe Waipu-TV auf meinem Smartphone, käme aber nie auf die Idee, es zu nutzen. Die Vorstellung, auf einem so kleinen Gerät Filme zu sehen finde ich völlig absurd in einer Welt, in der die Fernseher immer größer werden und Surroundsound die Wohnzimmer erobert hat.

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Du hast heute viel mehr Frameworks, die viel Handarbeit wegabstrahieren. Allerdings sollte man genau wissen, was die unter der Haube tun und welchen exakten Sinn die Abstraktionen haben. Automatisierte Tests, automatisierte Builds, automatisierte Code Analyse. weniger von diesem "kreativen" Freiraum, den ich aber persönlich eh immer misstraut habe, wg. intensiver code review Prozesse, die allerdings sehr schnell in Machtspielchen degenerieren, wenn man in der Dynamik des Teams nicht aufpasst.
Die Anforderungen sind komplexer geworden. Mit einem hinreichend guten Team - zu dem ich aktuell aus meiner Sicht trotz oder wegen unserer vielen Konflikte gottseidank gehöre - ist der Projektfortschritt vorhersehbarer.
Filme würde ich mir im Handy nicht anschauen. Nicht mal IT-Talks. Dafür gibts den amazon stick im Fernseher. Vor 3 Wochen ging mein Kabelfernseh-Kabel kaputt. Hab ich bislang nicht ersetzt, weil ich eh alles streame. Ok, ich habe deshalb ein etwas schlechtes Gewissen wg. Ökologie.

Handy in Verbindung mit guten Bluetooth Kopfhöhrern reicht aus für Diskussionssendungen, Politradio, Uni/Think Tank-vorträgen und Podcasts von denen ich viel konsumiere. Überwiegend chilenisch, ist aber auch schon mal was argentinisches dabei. Will ja nicht monothematisch werden.

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Da spricht jetzt der Informatiker. Bei mir geht es um Kreativ-Anwendungen, Bildbearbeitung, Druckgrafik. Wichtigste Programme sind Photoshop und QuarkXpress.

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