Donnerstag, 15. September 2022
Lügen haben lange Beine oder der Gaspreis und seine Rechtfertigung
Nun wird also der Ukraine-Krieg und die Reaktion Putins auf die Sanktionen als quasi einzige Begründung zur Erhöhung des Gaspreises ins Feld geführt. Selbstverständlich ist die Vervielfachung des Gaspreises das zwangsläufige Ergebnis dieser Entwicklung. Aber die Preiserhöhung an sich war vorher schon beabsichtigt. Im Januar 2022, also noch vor dem russischen Überfall auf die Ukraine bekam ich von meinem damaligen Versorger eine drastische Erhöhung meines Gaspreises angeküdigt, was mich dann dazu brachte, mich auf die Suche nach einem neuen Anbieter zu machen. Dies gelang dann auch zufriedenstellend, aber mehrere Anbieter, darunter auch ehemalige Billigprovider kamen mir mit Horrorpreisen. Die Gaspreiserhöhung war also schon vor dem Ukrainekrieg eine geplante Sache. Einerseits im Interesse der Konzerne, andererseits aber auch im Interesse des grünen Wirtschaftsministeriums. Es ist ja seit den späten Neunzigern, siehe 5 DM für den Liter Benzin, eines der Essentials grüner Politik, eine ökologische und nachhaltige Energiepolitik durch Preiserhöhungen durchsetzen zu wollen, was den unsozialen Charakter dieser Yuppiepartei offenlegt.

Alternativen zum Neoliberalismus - etwa Re-Verstaatlichung bzw. Kommunalisierung der Energieversorger - sind in dieser Logik nicht mehr denkbar. Wie sehr der Neoliberalismus alles Denken in der deutschen Wirtschafts- und Finanzpolitik bestimmt war hier ja schon vor fast 2 Jahrzehnten zu lesen gewesen, es ist seither nur umso wahrer geworden.

https://che2001.blogger.de/stories/395589/#395885

https://che2001.blogger.de/stories/479987/

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Die kommunalen Energieversorger erhöhen auch drastisch ihre Preise. Und finanzieren den ÖPNV quer.

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Ich meine das strukturell sehr viel grundsätzlicher. Meine Stoßrichtung ist natürlich immer eine antikapitalistische.

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Probebohrungen bei deutschen Verbrauchern haben ergeben, dass immer noch größere Geldmengen bei ihnen lagern. Das ist die Herausforderung. Deshalb fordern Regierung und Konzerne: "Geben sie es heraus!"

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Genau das ist es: öffentliche Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand. Und als früher die HEW noch Hamburger Elektrizitätswerke hießen, hatte da das Land Hamburg seinen Anteil daran.

Und ähnlich sehe ich es, was den Siegeszug des Neoliberalismus betrifft - kann man bis in die Universitäten hinein beobachten, wenn Professoren nur noch dabei sind, Forschungsgelder einzuwerben.

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