Mittwoch, 11. Januar 2006
Radio für alle
che2001, 14:27h
Der Konsument als Produzent, das war einmal die Parole von uns Adorno-geschulten PUKs, die wir mit Reality-Hörspielen und Piratensendern glaubten, libertär gegen die Medienindustrie anstinken zu können, eine Art Same des späteren Bürgerfunks. Jetzt aber, so man der Gerüchteküche glauben mag, soll Apple in der Lage sein, die alte Utopie mit technischen Mitteln zu verwirklichen. Es wäre das Ende des Radios, wie wir es kennen. Nicht, dass ich so etwas gleich glaube, wahrscheinlich reines Rumgehype zum Platzieren eines neuen Produkts, aber eine interessante Idee allemal, von den anders denkenden Apfelköpfen.
http://news.com.com/iPod+to+get+built-in+iTrip/2100-1041_3-6025543.html
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auch-einer,
Donnerstag, 12. Januar 2006, 10:10
ach ja, das ganze subversive getue um "illegale" radiosender damals, auch schon wieder 25 jahre her.
einschub: überhaupt, was damals alles illegal war, als die post noch das monopol beim fernmeldekram hatte, ungenehmigter sendebetrieb auf jeden fall, aber auch modems ohne ftz-prüfzeichen, die zehnmals schneller als die teile von der bundespest für ein zehntel des monopolpreises waren, ist aber, wie gesagt, lange her, manche meinen heute ja, dass sogar -aus meiner sicht: ausgerechnet! - telekomiker ihr mitleid verdienen. gehört eigentlich nicht hierher, oder doch, wer weiss, was aus den ö.-r. medienanstalten noch wird. einschub zu ende.
die anführungszeichen bei illegal deswegen, weil, während sich einige radioamateure am subversiven amateurradio, genannt piratensender, betätigten, im hintergrund die medienkonzerne die strippen im bundeskanzleramt zogen, das öffentlich-rechtliche monopol zu brechen. klappte dann ja auch.
zwanzig jahre später: heute haben wir dudelfunk auf allen kanälen, oder vornehmer: akustische tapete zur förderung des abverkaufs. wer dem entgehen will, dem bleibt nur der dlf. das nenne ich dialektik, wenn der befreiungskampf der radiopiraten zur folge hat, dass mir morgens medienprodukte wie radio psr oder jump! das morgengrauen bereiten. wenigstens wird man schnell wach, wenn man solcherlei gelärm ausgesetzt ist.
damals, zu jenen zeiten, war ich noch bei der spd und dachte nach, was andere genosssen vorgedacht haben. gut, glotz wird heute noch unterschätzt, leider, aber der warf im grunde seine grundlegenden, von mir aus auch strategischen gedanken vor leute, denen schon taktik zu langfristig war und die unmittelbaren machterhalt und postensicherung für politisches handeln hielten. dabei hätte ich an der medienpolitik von dem verein sehen können, dass die es einfach nicht bringen.
damals kannte ich einen journalisten, mit dem habe ich mich einmal über den erhalt des rundfunkmonopols unterhalten. der sagte zu mir, überleg mal, wenn die privaten wirklich kommen, dann brauchen die als allererstes leute, medienprofis. du glaubst doch nicht, dass einer von uns journalisten wirklich gegen privaten rundfunk und privates fernsehen ist.
ich nehme an, dass die damaligen pioniere und illegalen radiomacher heute längst ihren platz bei den sendeanstalten des öffentlichen und privaten rechts gefunden haben. so dass diese piratensender nichts anderes waren, als ausserbetriebliche ausbildung für den nachwuchs. also vergleichbar mit der taz im bereich der zeitungen, die hatte ja auch mal sowas wie die funktion eines durchlauferhitzers.
schauen wir mal, was aus dem neuen apfelpatent wird. die sehen seine anwendung ja eher beim autoradio, wenn ich das richtig verstanden habe.
einschub: überhaupt, was damals alles illegal war, als die post noch das monopol beim fernmeldekram hatte, ungenehmigter sendebetrieb auf jeden fall, aber auch modems ohne ftz-prüfzeichen, die zehnmals schneller als die teile von der bundespest für ein zehntel des monopolpreises waren, ist aber, wie gesagt, lange her, manche meinen heute ja, dass sogar -aus meiner sicht: ausgerechnet! - telekomiker ihr mitleid verdienen. gehört eigentlich nicht hierher, oder doch, wer weiss, was aus den ö.-r. medienanstalten noch wird. einschub zu ende.
die anführungszeichen bei illegal deswegen, weil, während sich einige radioamateure am subversiven amateurradio, genannt piratensender, betätigten, im hintergrund die medienkonzerne die strippen im bundeskanzleramt zogen, das öffentlich-rechtliche monopol zu brechen. klappte dann ja auch.
zwanzig jahre später: heute haben wir dudelfunk auf allen kanälen, oder vornehmer: akustische tapete zur förderung des abverkaufs. wer dem entgehen will, dem bleibt nur der dlf. das nenne ich dialektik, wenn der befreiungskampf der radiopiraten zur folge hat, dass mir morgens medienprodukte wie radio psr oder jump! das morgengrauen bereiten. wenigstens wird man schnell wach, wenn man solcherlei gelärm ausgesetzt ist.
damals, zu jenen zeiten, war ich noch bei der spd und dachte nach, was andere genosssen vorgedacht haben. gut, glotz wird heute noch unterschätzt, leider, aber der warf im grunde seine grundlegenden, von mir aus auch strategischen gedanken vor leute, denen schon taktik zu langfristig war und die unmittelbaren machterhalt und postensicherung für politisches handeln hielten. dabei hätte ich an der medienpolitik von dem verein sehen können, dass die es einfach nicht bringen.
damals kannte ich einen journalisten, mit dem habe ich mich einmal über den erhalt des rundfunkmonopols unterhalten. der sagte zu mir, überleg mal, wenn die privaten wirklich kommen, dann brauchen die als allererstes leute, medienprofis. du glaubst doch nicht, dass einer von uns journalisten wirklich gegen privaten rundfunk und privates fernsehen ist.
ich nehme an, dass die damaligen pioniere und illegalen radiomacher heute längst ihren platz bei den sendeanstalten des öffentlichen und privaten rechts gefunden haben. so dass diese piratensender nichts anderes waren, als ausserbetriebliche ausbildung für den nachwuchs. also vergleichbar mit der taz im bereich der zeitungen, die hatte ja auch mal sowas wie die funktion eines durchlauferhitzers.
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