Montag, 3. April 2006
Bleiberecht, mal wieder
che2001, 13:01h
Ausnahmsweise zitiere ich mal die Rothenburger Kreiszeitung:
"Ruhigen Schlaf findet Shpejtim Ferizi zurzeit nicht. Das
Aufenthaltsrecht des seit zwölf Jahren in Rotenburg lebenden,
21-jährigen Kosovo-Albaners endet am 31. März. Muss er
Deutschland verlassen, verliert er sein neues Zuhause und seinen
Ausbildungsplatz zum Dachdecker, den er ab August antreten könnte. Nun
beschäftigt sich der Petitionsausschuss des Niedersächsischen Landtages
mit dem Fall.
"Ich kenne die Familie von Anfang an", sagt Elisabeth Isermann,
ehrenamtliche Mitarbeiterin des Ökumenischen Arbeitskreises Asyl in
Rotenburg. Als sie von Shpejtim Ferizis drohender Ausweisung hört, geht
sie auf die Familie zu und fragt, wie sie helfen kann. "Ich habe dann
für den Arbeitskreis ein Schreiben an den Petitionsausschuss des
Niedersächsischen Landtages aufgesetzt", erzählt Elisabeth Isermann und
ist erschüttert über die Lebensbedingungen im Kosovo.
"Die Angst ist mehr geworden", sagt Shpejtim Ferizi mit leiser Stimme.
Dabei wären die Weichen für seine Zukunft eigentlich gestellt. Der
21-Jährige könnte nach seinem Schulabschluss an den Berufsbildenden
Schulen in Rotenburg direkt eine Ausbildung zum Dachdecker beginnen. Die
Firma Schindowski will den jungen Mann gerne einstellen, darf es aber
wegen der drohenden Ausweisung zum 31. März nicht.
"Durch seine praktische Ausbildung und seine aussagefähige Bewerbung um
einen Ausbildungsplatz als Dachdecker haben wir uns bereits im Herbst
vergangenen Jahres entschlossen, Herrn Ferizi einen entsprechenden
Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen", schreibt Geschäftsführer
Wilfried Schindowski ebenfalls in einem Brief an den Petitionsausschuss.
Dort prüfen die zuständigen Behörden derzeit, ob im Fall "Ferizi" die
Härtefallregelung greift und der junge Mann doch in seiner neuen Heimat
an der Wümme bleiben darf.
Das Interesse daran ist nicht nur bei Shpejtim Ferizi groß. Auch sein
potenzieller Arbeitgeber setzt sich für den 21-Jährigen ein und betont,
dass es sich "hierbei um keine Gefälligkeit, sondern um ein ernsthaftes
Angebot einer Berufsausbildung zum Dachdecker handelt". Wilfried
Schindowski weiter: "Wer sich in der Baubranche auskennt, weiß, wie
schwer es ist, motivierte und geschulte Auszubildende zu finden."
Diese Chance will Shpejtim Ferizi nicht verstreichen lassen. "Wenn die
Leute sehen, dass ich dem Sozialstaat nicht auf der Tasche liege, haben
die Behörden keine Argumente", hofft er. Darüber hinaus hat Ferizi auch
beim Niedersächsischen Flüchtlingsrat in Hildesheim Hilfe gesucht. "Sie
haben mir geraten, einen Integrationskursus zu besuchen", sagt der
21-Jährige. Den Kursus möchte er noch diese Woche beim Ausländeramt in
Rotenburg beantragen. Unterstützung findet Shpejtim Ferizi auch beim
evangelischen Kirchenkreisjugenddienst des Diakonischen Werkes und bei
Hans-Günther Ahlborn, Leiter der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in
Rotenburg. "Ich hoffe, dass die Politiker die Entwicklung und die
besondere Lage des jungen Mannes erkennen", sagt Ahlborn in Bezug auf
die Tatsache, dass Ferizi seit zwölf Jahren in Deutschland lebt und
entsprechend geprägt ist. Er bedauert zudem die enge Fristsetzung, die
es seiner Gemeinde nicht erlaubt, etwa die Möglichkeit eines eventuellen
Kirchenasyls für den 21-Jährigen zu überprüfen. Ahlborn: "Die
Gemeindeleitung müsste sich beraten. Und wir müssten 150 Mitglieder
zusammentrommeln, ihnen eine Empfehlung vorlegen und dann sehen, wie sie
sich entscheiden."
Doch er erlaubte "Speedy" Ferizis Freunden, den Fall am vergangenen
Wochenende vor dem Gottesdienst der Gemeinde vorzustellen und
Unterschriftenlisten auszulegen. Diese Listen haben der 21-Jährige und
seine Freunde gemeinsam entworfen, um mit den gesammelten Unterschriften
beim Niedersächsischen Petitionsausschuss für das Bleiberecht des jungen
Mannes zu plädieren. "Da haben schon am Sonntag etwa 40 Leute
unterschrieben", erzählt Ahlborn.
Einen der Bögen hat der Kosovo-Albaner vergangene Woche Rotenburgs
Bürgermeister Detlef Eichinger übergeben. Ferner liegen die Blätter im
Bistro "Journal" aus, aber auch in anderen Rotenburger Lokalen möchte
sie der 21-Jährige noch platzieren. Er hofft auf zahlreiche
Unterschriften, damit er sein neues Zuhause nicht verliert."
"Ruhigen Schlaf findet Shpejtim Ferizi zurzeit nicht. Das
Aufenthaltsrecht des seit zwölf Jahren in Rotenburg lebenden,
21-jährigen Kosovo-Albaners endet am 31. März. Muss er
Deutschland verlassen, verliert er sein neues Zuhause und seinen
Ausbildungsplatz zum Dachdecker, den er ab August antreten könnte. Nun
beschäftigt sich der Petitionsausschuss des Niedersächsischen Landtages
mit dem Fall.
"Ich kenne die Familie von Anfang an", sagt Elisabeth Isermann,
ehrenamtliche Mitarbeiterin des Ökumenischen Arbeitskreises Asyl in
Rotenburg. Als sie von Shpejtim Ferizis drohender Ausweisung hört, geht
sie auf die Familie zu und fragt, wie sie helfen kann. "Ich habe dann
für den Arbeitskreis ein Schreiben an den Petitionsausschuss des
Niedersächsischen Landtages aufgesetzt", erzählt Elisabeth Isermann und
ist erschüttert über die Lebensbedingungen im Kosovo.
"Die Angst ist mehr geworden", sagt Shpejtim Ferizi mit leiser Stimme.
Dabei wären die Weichen für seine Zukunft eigentlich gestellt. Der
21-Jährige könnte nach seinem Schulabschluss an den Berufsbildenden
Schulen in Rotenburg direkt eine Ausbildung zum Dachdecker beginnen. Die
Firma Schindowski will den jungen Mann gerne einstellen, darf es aber
wegen der drohenden Ausweisung zum 31. März nicht.
"Durch seine praktische Ausbildung und seine aussagefähige Bewerbung um
einen Ausbildungsplatz als Dachdecker haben wir uns bereits im Herbst
vergangenen Jahres entschlossen, Herrn Ferizi einen entsprechenden
Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen", schreibt Geschäftsführer
Wilfried Schindowski ebenfalls in einem Brief an den Petitionsausschuss.
Dort prüfen die zuständigen Behörden derzeit, ob im Fall "Ferizi" die
Härtefallregelung greift und der junge Mann doch in seiner neuen Heimat
an der Wümme bleiben darf.
Das Interesse daran ist nicht nur bei Shpejtim Ferizi groß. Auch sein
potenzieller Arbeitgeber setzt sich für den 21-Jährigen ein und betont,
dass es sich "hierbei um keine Gefälligkeit, sondern um ein ernsthaftes
Angebot einer Berufsausbildung zum Dachdecker handelt". Wilfried
Schindowski weiter: "Wer sich in der Baubranche auskennt, weiß, wie
schwer es ist, motivierte und geschulte Auszubildende zu finden."
Diese Chance will Shpejtim Ferizi nicht verstreichen lassen. "Wenn die
Leute sehen, dass ich dem Sozialstaat nicht auf der Tasche liege, haben
die Behörden keine Argumente", hofft er. Darüber hinaus hat Ferizi auch
beim Niedersächsischen Flüchtlingsrat in Hildesheim Hilfe gesucht. "Sie
haben mir geraten, einen Integrationskursus zu besuchen", sagt der
21-Jährige. Den Kursus möchte er noch diese Woche beim Ausländeramt in
Rotenburg beantragen. Unterstützung findet Shpejtim Ferizi auch beim
evangelischen Kirchenkreisjugenddienst des Diakonischen Werkes und bei
Hans-Günther Ahlborn, Leiter der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in
Rotenburg. "Ich hoffe, dass die Politiker die Entwicklung und die
besondere Lage des jungen Mannes erkennen", sagt Ahlborn in Bezug auf
die Tatsache, dass Ferizi seit zwölf Jahren in Deutschland lebt und
entsprechend geprägt ist. Er bedauert zudem die enge Fristsetzung, die
es seiner Gemeinde nicht erlaubt, etwa die Möglichkeit eines eventuellen
Kirchenasyls für den 21-Jährigen zu überprüfen. Ahlborn: "Die
Gemeindeleitung müsste sich beraten. Und wir müssten 150 Mitglieder
zusammentrommeln, ihnen eine Empfehlung vorlegen und dann sehen, wie sie
sich entscheiden."
Doch er erlaubte "Speedy" Ferizis Freunden, den Fall am vergangenen
Wochenende vor dem Gottesdienst der Gemeinde vorzustellen und
Unterschriftenlisten auszulegen. Diese Listen haben der 21-Jährige und
seine Freunde gemeinsam entworfen, um mit den gesammelten Unterschriften
beim Niedersächsischen Petitionsausschuss für das Bleiberecht des jungen
Mannes zu plädieren. "Da haben schon am Sonntag etwa 40 Leute
unterschrieben", erzählt Ahlborn.
Einen der Bögen hat der Kosovo-Albaner vergangene Woche Rotenburgs
Bürgermeister Detlef Eichinger übergeben. Ferner liegen die Blätter im
Bistro "Journal" aus, aber auch in anderen Rotenburger Lokalen möchte
sie der 21-Jährige noch platzieren. Er hofft auf zahlreiche
Unterschriften, damit er sein neues Zuhause nicht verliert."
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blauerbueffel,
Montag, 3. April 2006, 20:41
Guter Bimbo - böser Bimbo
Die zuckersüße Story vom netten Kanaken, der gern bleiben darf, weil er so schön brav ist. Der gute Junge hilft bestimmt auch seiner Nachbarin im Garten und hat eine deutsche Lieblingsfußballmannschaft.
Passt zur DVU, deren Plakate noch hier 'rumhängen: "Krimineller Ausländer raus!"
Passt zur DVU, deren Plakate noch hier 'rumhängen: "Krimineller Ausländer raus!"
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