Samstag, 17. Juni 2006
Von der Dekade der Entwicklung zum Neoliberalismus - Teil III
che2001, 21:32h
Das Jahrzehnt der Entwicklung markiert zugleich Höhepunkt und Ende einer Phase, in der mit keynesianischen Rezepten Weltsozialpolitik betrieben wurde. Mit dem Ende des Kolonialismus hört ja der Imperialismus nicht auf. Die hohen sozialen Standards in den keynesianischen Wohlstandsgesellschaften der Triade waren nur finanzierbar durch hohe Werttransfers aus dem Trikont, insbesondere niedrige Rohstoffpreise. Während ein Teil der Nach-68er die Idiotie beging, Revival-Vereine für historisch längst überlebte kommunistische Parteien zu gründen, stellte ein eher avantgardistischer Flügel der westlichen Linken, die Antiimperialisten, einen Blickwinkel her, aus dem der Klassenwiderspruch einen geopolitischen Charakter annahm.
(Nicht grundfalsch, aber extrem verkürzt und schematisierend)
Demzufolge sei die Arbeiterschaft der Industriemetropolen kein Proletariat mehr, da es in sehr hohem Maße von der Ausbeutung der Menschen des Trikont profitiere. Ein sowohl objektives als auch subjektives Proletariat, d.h., sowohl verelendet als auch für die kapitalistische Wertschöpfung wichtiges Proletariat gäbe es nur noch im Trikont. Der schwarze südafrikanische Minenarbeiter in der Apartheid habe demzufolge ein anderes Klasseninteresse als der Ruhrpottkumpel, die Triade insgesamt sei die „imperialistische Bestie“. Linke „im Herzen der Bestie“ könnten demnach kein Interesse an Sozialpolitik oder Arbeiterkämpfen in den Metropolen haben („Abschied vom Proletariat“), sondern nur daran, den Militärisch-Industriellen Komplex, den Repressionsapparat und das Militär selber zu bekämpfen, um so den Handlungsspielraum des Imperialismus einzuschränken, was je nach persönlicher Geschmackslage dann von Engagement in der Friedensbewegung bis Unterstützung der RAF reichen konnte.
Diese Art “Klassenanalyse“ beinhaltet zwar ein Fünkchen Wahrheit, verkürzt aber gesellschaftliche Komplexität holzschnittartig, von den teilweise mörderischen Konsequenzen mal ganz abgesehen.
Wie alle reduktionistischen Ansätze erschlug dieses Denken die sich emanzipierenden Subjekte (was bei Leuten, die teilweise ganz real Andere erschiessen wollten, nicht so sehr verwundert ;-) ), es korrespondiert aber mit einer Denkhaltung höchster militärischer Führungsebenen in den USA. Wollte auf der einen Seite die Stadtguerrilla den Staat mit quasi militärischen Mitteln bekämpfen, sah man im Pentagon für sozioökonomische Probleme militärische Lösungen vor. Che Guevara (dessen Positionen ich in keiner Weise folge, ich sagte ja schon, dass es sehr spezielle Gründe gibt, weshalb ich diesen Spitznamen trage) mit seiner Focus-Theorie (die Avantgarde schafft sich selbst, Guerrillakämpfe können revolutionäre Prozesse auslösen, solange die Revolutionäre nur entschlossen genug sind) und die US-Adminstration mit ihrer Domino-Theorie (wird ein Staat, z.B. Vietnam, kommunistisch, wird ein Nachbarstaat nach dem Anderen das früher oder später auch, das muss mit militärischen Mitteln verhindert werden) sagten im Grunde das Gleiche: Politische und soziale Prozesse werden auf militärische Auseinandersetzungen reduziert, die Weltrevolution, von den Einen herbeigesehnt, von den Anderen befürchtet, könne mit militärischen Mitteln herbeigeführt bzw. verhindert werden. Mit dieser Logik führte man dann auch in Vietnam einen Vernichtungskrieg gegen ein armes Bauernvolk, was allerdings gründlich nach hinten losging.
Zur Finanzierung des Krieges verschuldete sich die US-Regierung, man gab die Golddeckung des Dollars auf und verkaufte Teile des Schatzes von Fort Knox, schließlich wurde die Notenpresse angeworfen. Die Finanzierung des Krieges führte zu einer Hyperinflation mit dem Resultat einer Talfahrt des Dollars. Da dieser die Weltleitwährung war, im damaligen Bretton-Woods-System aber zugleich alle Währungen über stabile Wechselkurse fest miteinander verrechnet wurden, drohte der Zusammenbruch des Weltwährungssystems. Die neoliberalen Konzepte Milton Friedmans waren ursprünglich entwickelt worden, um diesem Problem Abhilfe zu schaffen. Dazu muss noch ein Blick auf die Weltkonjunkturlage insgesamt geworfen werden.
Der Nachkriegsaufschwung der westlichen Wirtschaft ist teilweise erklärbar aus der Tatsache, dass man nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs quasi von Stunde Null aus startete, teils durch die Anschubfinanzierung des Marshallplans, durch den Boom, den der Koreakrieg für die westliche Wirtschaft bedeutete, und überhaupt zu einem großen Teil durch die Bedeutung der Rüstungsindustrie in Zeiten des Kalten Krieges: Garantierte Abnahme absolut hochwertiger Produkte zu Hochpreisen und deren garantierte Ausmusterung und Ablösung in kurzen Zeiträumen schuf natürlich für das Kapital in der Rüstungsindustrie und allen ihr zuliefernden Bereichen (also praktisch die gesamte Rohstoff- und metallverarbeitende sowie Elektronik- und Anlagentechnik-Industrie) traumhafte Bedingungen.
Dennoch holte Ende der 60erJahre das eigentliche Principium Movens der Weltwirtschaftsentwicklung allmählich diese künstlich angeheizte Dauerkonjunktur wieder ein: Der Tendenzielle Fall der Profitrate.
Das akkumulierte Weltkapital hatte eine quasi natürliche Expansiongrenze erreicht, der Nachkriegsaufbau mit seiner Dauerkonjunktur in fast allen Branchen der produzierenden Industrie und des produzierenden Gewerbes hatte einen hohen Sättigungsgrad erreicht. Das bedeutete, das weitere profitable Wertschöpfung nur noch durch Einschnitte beim variablen Kapital, d.h. der menschlichen Arbeitskraft möglich waren – Entlassungen, Verlängerung der Arbeitszeit, Lohnpausen etc. Der stark korporatistische Charakter der meisten keynesianischen Wohlfahrtstaaten mit ihren starken Gewerkschaften ließ dies zunächst kaum zu. Auf der anderen Seite bedeuteten die Wohlfahrtsprogramme steigende Staatsschulden, die bei nachlassender Konjunktur und zugleich auftretender Finanzkrise zu einer ernsten Belastung wurden. Vor diesem Hintergrund entwickelten Friedman und Kollegen an der Chicago School of Economy ihr Konzept der Angebotsökonomie.
Seit Ende der 50er hatte Friedman den Keynesianismus kritisiert. Ihm zufolge sei nicht der Faktor der Nachfrage entscheidend, sondern der der zirkulierenden Geldmenge und die Stabilität der Währung (Monetarismus). Entsprechend empfahl Friedman zur Lösung der Dollarkrise die Aufgabe der festen Wechselkurse. Diesem Rat wurde gefolgt, und tatsächlich führte die Freigabe der Kurse (Währungen konnten damit wie Papiere an der Börse gehandelt werden, was beim Bretton-Woods-System als unsinnig erschienen wäre) zu einer Gesundung des Dollarkurses, wobei allerdings auch in Rechnung gestellt werden sollte, dass die gleichzeitige Deeskalation des Vietnamkriegs und die Entspannung in der Ost-West-Politik das Vertrauen in den Dollar zeitgleich stärkten.
In der Folge wurden von der Chicagoer Schule stammende Ansätze auf Entwicklungs- und Sozialpolitik angewandt. Für die Entwicklungspolitik bedeutet dies beispielsweise, dass Kredite nach dem Prinzip des Return of Investment vergeben werden. Schon im Jahrzehnt der Entwicklung war Entwicklungspolitik auch mit Massenmord, Vertreibung und Pauperisierung verbunden gewesen – die gleichermaßen von Regimen im Trikont wie westlichen Entwicklungshelfern vorangetriebene Grüne Revolution mit ihrer Ausrichtung auf die Produktion von Cash Crops, von Pflanzen für den Weltmarkt, bedeutete in vielen Fällen notwendigerweise die Enteignung und Vertreibung von Subsistenzbauern, die in den neuen urbanen Zentren des Trikont gigantische Armenghettos füllten. Die jetzt (d.h. im Verlauf der 70er und 80er) erfolgende Umstellung auf Entwicklungshilfe nach den Effizienzprinzip ist zwar angesichts der gigantischen Investitionsruinen und reinen Beschäftigungsprogramme, für die Entwicklungsgelder bisher verschwendet wurden verständlich, angesichts der sozialen Verhältnisse in den Ländern bedeutete sie für die ärmsten Länder und die ärmsten Bevölkerungsteile dort aber nichts Anderes als die Vernichtung der überflüssigen Esser.
(Nicht grundfalsch, aber extrem verkürzt und schematisierend)
Demzufolge sei die Arbeiterschaft der Industriemetropolen kein Proletariat mehr, da es in sehr hohem Maße von der Ausbeutung der Menschen des Trikont profitiere. Ein sowohl objektives als auch subjektives Proletariat, d.h., sowohl verelendet als auch für die kapitalistische Wertschöpfung wichtiges Proletariat gäbe es nur noch im Trikont. Der schwarze südafrikanische Minenarbeiter in der Apartheid habe demzufolge ein anderes Klasseninteresse als der Ruhrpottkumpel, die Triade insgesamt sei die „imperialistische Bestie“. Linke „im Herzen der Bestie“ könnten demnach kein Interesse an Sozialpolitik oder Arbeiterkämpfen in den Metropolen haben („Abschied vom Proletariat“), sondern nur daran, den Militärisch-Industriellen Komplex, den Repressionsapparat und das Militär selber zu bekämpfen, um so den Handlungsspielraum des Imperialismus einzuschränken, was je nach persönlicher Geschmackslage dann von Engagement in der Friedensbewegung bis Unterstützung der RAF reichen konnte.
Diese Art “Klassenanalyse“ beinhaltet zwar ein Fünkchen Wahrheit, verkürzt aber gesellschaftliche Komplexität holzschnittartig, von den teilweise mörderischen Konsequenzen mal ganz abgesehen.
Wie alle reduktionistischen Ansätze erschlug dieses Denken die sich emanzipierenden Subjekte (was bei Leuten, die teilweise ganz real Andere erschiessen wollten, nicht so sehr verwundert ;-) ), es korrespondiert aber mit einer Denkhaltung höchster militärischer Führungsebenen in den USA. Wollte auf der einen Seite die Stadtguerrilla den Staat mit quasi militärischen Mitteln bekämpfen, sah man im Pentagon für sozioökonomische Probleme militärische Lösungen vor. Che Guevara (dessen Positionen ich in keiner Weise folge, ich sagte ja schon, dass es sehr spezielle Gründe gibt, weshalb ich diesen Spitznamen trage) mit seiner Focus-Theorie (die Avantgarde schafft sich selbst, Guerrillakämpfe können revolutionäre Prozesse auslösen, solange die Revolutionäre nur entschlossen genug sind) und die US-Adminstration mit ihrer Domino-Theorie (wird ein Staat, z.B. Vietnam, kommunistisch, wird ein Nachbarstaat nach dem Anderen das früher oder später auch, das muss mit militärischen Mitteln verhindert werden) sagten im Grunde das Gleiche: Politische und soziale Prozesse werden auf militärische Auseinandersetzungen reduziert, die Weltrevolution, von den Einen herbeigesehnt, von den Anderen befürchtet, könne mit militärischen Mitteln herbeigeführt bzw. verhindert werden. Mit dieser Logik führte man dann auch in Vietnam einen Vernichtungskrieg gegen ein armes Bauernvolk, was allerdings gründlich nach hinten losging.
Zur Finanzierung des Krieges verschuldete sich die US-Regierung, man gab die Golddeckung des Dollars auf und verkaufte Teile des Schatzes von Fort Knox, schließlich wurde die Notenpresse angeworfen. Die Finanzierung des Krieges führte zu einer Hyperinflation mit dem Resultat einer Talfahrt des Dollars. Da dieser die Weltleitwährung war, im damaligen Bretton-Woods-System aber zugleich alle Währungen über stabile Wechselkurse fest miteinander verrechnet wurden, drohte der Zusammenbruch des Weltwährungssystems. Die neoliberalen Konzepte Milton Friedmans waren ursprünglich entwickelt worden, um diesem Problem Abhilfe zu schaffen. Dazu muss noch ein Blick auf die Weltkonjunkturlage insgesamt geworfen werden.
Der Nachkriegsaufschwung der westlichen Wirtschaft ist teilweise erklärbar aus der Tatsache, dass man nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs quasi von Stunde Null aus startete, teils durch die Anschubfinanzierung des Marshallplans, durch den Boom, den der Koreakrieg für die westliche Wirtschaft bedeutete, und überhaupt zu einem großen Teil durch die Bedeutung der Rüstungsindustrie in Zeiten des Kalten Krieges: Garantierte Abnahme absolut hochwertiger Produkte zu Hochpreisen und deren garantierte Ausmusterung und Ablösung in kurzen Zeiträumen schuf natürlich für das Kapital in der Rüstungsindustrie und allen ihr zuliefernden Bereichen (also praktisch die gesamte Rohstoff- und metallverarbeitende sowie Elektronik- und Anlagentechnik-Industrie) traumhafte Bedingungen.
Dennoch holte Ende der 60erJahre das eigentliche Principium Movens der Weltwirtschaftsentwicklung allmählich diese künstlich angeheizte Dauerkonjunktur wieder ein: Der Tendenzielle Fall der Profitrate.
Das akkumulierte Weltkapital hatte eine quasi natürliche Expansiongrenze erreicht, der Nachkriegsaufbau mit seiner Dauerkonjunktur in fast allen Branchen der produzierenden Industrie und des produzierenden Gewerbes hatte einen hohen Sättigungsgrad erreicht. Das bedeutete, das weitere profitable Wertschöpfung nur noch durch Einschnitte beim variablen Kapital, d.h. der menschlichen Arbeitskraft möglich waren – Entlassungen, Verlängerung der Arbeitszeit, Lohnpausen etc. Der stark korporatistische Charakter der meisten keynesianischen Wohlfahrtstaaten mit ihren starken Gewerkschaften ließ dies zunächst kaum zu. Auf der anderen Seite bedeuteten die Wohlfahrtsprogramme steigende Staatsschulden, die bei nachlassender Konjunktur und zugleich auftretender Finanzkrise zu einer ernsten Belastung wurden. Vor diesem Hintergrund entwickelten Friedman und Kollegen an der Chicago School of Economy ihr Konzept der Angebotsökonomie.
Seit Ende der 50er hatte Friedman den Keynesianismus kritisiert. Ihm zufolge sei nicht der Faktor der Nachfrage entscheidend, sondern der der zirkulierenden Geldmenge und die Stabilität der Währung (Monetarismus). Entsprechend empfahl Friedman zur Lösung der Dollarkrise die Aufgabe der festen Wechselkurse. Diesem Rat wurde gefolgt, und tatsächlich führte die Freigabe der Kurse (Währungen konnten damit wie Papiere an der Börse gehandelt werden, was beim Bretton-Woods-System als unsinnig erschienen wäre) zu einer Gesundung des Dollarkurses, wobei allerdings auch in Rechnung gestellt werden sollte, dass die gleichzeitige Deeskalation des Vietnamkriegs und die Entspannung in der Ost-West-Politik das Vertrauen in den Dollar zeitgleich stärkten.
In der Folge wurden von der Chicagoer Schule stammende Ansätze auf Entwicklungs- und Sozialpolitik angewandt. Für die Entwicklungspolitik bedeutet dies beispielsweise, dass Kredite nach dem Prinzip des Return of Investment vergeben werden. Schon im Jahrzehnt der Entwicklung war Entwicklungspolitik auch mit Massenmord, Vertreibung und Pauperisierung verbunden gewesen – die gleichermaßen von Regimen im Trikont wie westlichen Entwicklungshelfern vorangetriebene Grüne Revolution mit ihrer Ausrichtung auf die Produktion von Cash Crops, von Pflanzen für den Weltmarkt, bedeutete in vielen Fällen notwendigerweise die Enteignung und Vertreibung von Subsistenzbauern, die in den neuen urbanen Zentren des Trikont gigantische Armenghettos füllten. Die jetzt (d.h. im Verlauf der 70er und 80er) erfolgende Umstellung auf Entwicklungshilfe nach den Effizienzprinzip ist zwar angesichts der gigantischen Investitionsruinen und reinen Beschäftigungsprogramme, für die Entwicklungsgelder bisher verschwendet wurden verständlich, angesichts der sozialen Verhältnisse in den Ländern bedeutete sie für die ärmsten Länder und die ärmsten Bevölkerungsteile dort aber nichts Anderes als die Vernichtung der überflüssigen Esser.
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novesia,
Samstag, 17. Juni 2006, 22:48
Sagmal lieber Che, könntest Du diese Texte nicht bei Gelegenheit mal in Rubriken packen (oder gibt´s welche und ich überseh die)? Ich würde nämlich schrecklich gerne "gebündelt" verlinken...
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che2001,
Samstag, 17. Juni 2006, 23:39
Hi Novesia,
nein, isch ahbe gar keine Rubriken. Ich müsste Dirk fragen, ob man das einrichten kann, sonst lege ich Links von artikel zu Artikel, so dass Du eine Kette bekommst.
Liebe Grüße
Che
nein, isch ahbe gar keine Rubriken. Ich müsste Dirk fragen, ob man das einrichten kann, sonst lege ich Links von artikel zu Artikel, so dass Du eine Kette bekommst.
Liebe Grüße
Che
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netbitch,
Sonntag, 18. Juni 2006, 01:07
Da jetzt wohl wieder Kommentare erlaubt sind: Eine tolle Darstellung! Schreibst Du noch was zur Triage?
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first_dr.dean,
Sonntag, 18. Juni 2006, 19:03
Nachfrage
Du schreibst:
Die hohen sozialen Standards in den keynesianischen Wohlstandsgesellschaften der Triade waren nur finanzierbar durch hohe Werttransfers aus dem Trikont, insbesondere niedrige Rohstoffpreise.Kannst Du ggf. die "hohen Werttransfers" quantifizieren? Meines Wissens beträgt der Anteil Lieferungen aus der Dritten Welt am Rohstoffeinsatz in den OECD-Staaten sogar weit unter 30%...
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che2001,
Sonntag, 18. Juni 2006, 20:56
Zunächst muss gesagt werden, dass das Handelsvolumen zwischen den Metropolen und den AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifische Inseln) seither drastisch zurückgegangen ist, in Afrika eine Folge der Pauperisierung dort. Allein von 1980 bis 1999 sank der Anteil der AKP am EU-Handel von 8% auf 2,8 %. Dies ist durchaus als Ergebnis der Aufgabe der Entwicklungspolitik der 60er Jahre anzusehen.
Quantifizieren der Werttransfers?
Wohl eher qualifizieren, denn außer den direkten Rohstofflieferungen spielen gigantische Geldflüsse eine Rolle. Im Bretton-Woods-System war ja der Dollar als die Weltleitwährung in einem System fester Wechselkurse definiert, und das bedeutete für alle am Weltwährungssystem beteiligten Staaten außer den USA die Verpflichtung, Dollars zu Stützung des Wechselkurses aufzukaufen bzw. riesige Dollarguthaben anzulegen. Hartmann hat das einmal als systematischen Inflationsexport aus den USA in die Peripherie und als "keynesianische Explosion in die imperialistische Dimension" bezeichnet. Auf jeden Fall wurden auf diese Weise riesige Geldmengen gebunden, wobei Zahlungsbilanzdefizite von Staaten des Trikont den US-Kapitalexport begünstigten.Die Freigabe der Wechselkurse hat dieses System beendet, das heißt aber nicht, dass (s.u.) nicht weiterhin enorme Kapitalströme aus dem Süden in den Norden fließen würden. Zudem hat seither die Erhöhung der Brennstoffpreise weltweit weder zu wirklich nachhaltiger Sparsamkeit oder Anstieg des Wohlstands in den Erzeugerländern geführt, sondern vor allem zu weltweitem Kaufkraftrückgang bei den Konsumenten. Dazu kommen Hochpreiszyklen auch bei anderen Produkten, auch Lebensmitteln, und was hierzulande als lästig empfunden wird, kann anderswo den Hungertod bedeuten.
Zwei weitere Faktoren kommen noch hinzu: Einmal das Recycling des Petrodollar. Die ölexportierenden Staaten des Nahen und Mittleren Ostens, mit Ausnahme Iran und Libyen, haben ja erst vor wenigen Jahren überhaupt erst angefangen, die Einnahmen aus dem Ölgeschäft in großem Maße im eigenen Lande zu reinvestieren. Bis in die 1990er floß der größte Teil der Einnahmen, so er nicht den Bevölkerungen etwa Kuwaits oder Saudi Arabiens zugute kam oder einfach verjuxt wurde, in Firmenbeteiligungen in den USA und Europa oder Konten auf Banken in den USA oder der Schweiz, insofern wäre dieser Transfer den Öllieferungen selber in gewisser Hinsicht aufzuschlagen.
Zum Anderen die Rüstungsexporte der Metropolen in die Peripherie. Die militärisch-industriellen Komplexe der USA, GBs, Frankreichs, der BRD, der Sowjetunon, Chinas wären nicht finanzierbar gewesen, wären nicht riesige Mengen Waffen in den Trikont geliefert worden, und die für diese Waffen gezahlten Gelder standen dort wiederum nicht für eigene, Kredit- und IWF-Weltbank etc.pp. unabhängige Investitionen etwa in Sozialsysteme in den Ländern zur Verfügung. All diese Transferleistungen, neben der wachsenden Bedeutung prekärer Arbeit in den Sweatshops des Südens als "verlängerter Werkbank" der Triade, müssen zu den direkten Rohstoff- und Nahrungs/Genussmittelexporten hinzugerechnet werden (natürlich nicht summarisch, sondern im Sinne einer synoptischen Herangehensweise).
Wo habe ich nur den Atlas "Hunger und Waffen", da müsste es Zahlen geben...
Ich weiß nicht, ob es die Gesamtaufstellung überhaupt gibt, aber hier ein paar Zahlen:
Ausgaben für Waffenkäufe im Jahr 2000 (nur konventionelle Waffen): Gesamtamerika einschließlich Karibik 7 Milliarden Dollar, Europa insgesamt 19,5 Milliarden Dollar, Türkei 5,5 Milliarden Dollar, Israel 3 Mrd., Ägypten 3,5 Mrd, gesamtes übriges Afrika 3 Mrd., Golfstaaten 15 Mrd., Pakistan 2,5 Mrd., Indien n4Mrd., China 5 Mrd., Südkorea 5,5 Mrd., Japan 3,5 Mrd., Malaysia 1, 6 Mrd., Indonesien 1,4 Mrd., Ozeanien 1, 6 Mrd.
Arbeitskosten in der gewerblichen Wirtschaft in Dollar pro Jahr (gerundet): Deutschland 34 000, Japan 33 500, USA 29 500, GB 24 700, Brasilien 14 800, Südafrika 9 500, Mexiko 9 400, Chile 5 400, Sambia 4 800, Ägypten 2 500, Russland 2 400, China 1 000, Kenia etwas über 300.
Länder mit einem Exportanteil von über 50 % ihrer Energieproduktion: Kanada, Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Paraguay, GB, Norwegen, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidjan, Iran, Syrien (Irak nicht mitgerechnet), Saudi-Arabien, DIE ÖLIGEN EMIRE, Jemen, Libyen. Algerien, Nigeria,Kamerun, Kongo-Brazzaville, Zentralafrikanische Republik, Angola, Malysia, Indonesien, Australien
Quantifizieren der Werttransfers?
Wohl eher qualifizieren, denn außer den direkten Rohstofflieferungen spielen gigantische Geldflüsse eine Rolle. Im Bretton-Woods-System war ja der Dollar als die Weltleitwährung in einem System fester Wechselkurse definiert, und das bedeutete für alle am Weltwährungssystem beteiligten Staaten außer den USA die Verpflichtung, Dollars zu Stützung des Wechselkurses aufzukaufen bzw. riesige Dollarguthaben anzulegen. Hartmann hat das einmal als systematischen Inflationsexport aus den USA in die Peripherie und als "keynesianische Explosion in die imperialistische Dimension" bezeichnet. Auf jeden Fall wurden auf diese Weise riesige Geldmengen gebunden, wobei Zahlungsbilanzdefizite von Staaten des Trikont den US-Kapitalexport begünstigten.Die Freigabe der Wechselkurse hat dieses System beendet, das heißt aber nicht, dass (s.u.) nicht weiterhin enorme Kapitalströme aus dem Süden in den Norden fließen würden. Zudem hat seither die Erhöhung der Brennstoffpreise weltweit weder zu wirklich nachhaltiger Sparsamkeit oder Anstieg des Wohlstands in den Erzeugerländern geführt, sondern vor allem zu weltweitem Kaufkraftrückgang bei den Konsumenten. Dazu kommen Hochpreiszyklen auch bei anderen Produkten, auch Lebensmitteln, und was hierzulande als lästig empfunden wird, kann anderswo den Hungertod bedeuten.
Zwei weitere Faktoren kommen noch hinzu: Einmal das Recycling des Petrodollar. Die ölexportierenden Staaten des Nahen und Mittleren Ostens, mit Ausnahme Iran und Libyen, haben ja erst vor wenigen Jahren überhaupt erst angefangen, die Einnahmen aus dem Ölgeschäft in großem Maße im eigenen Lande zu reinvestieren. Bis in die 1990er floß der größte Teil der Einnahmen, so er nicht den Bevölkerungen etwa Kuwaits oder Saudi Arabiens zugute kam oder einfach verjuxt wurde, in Firmenbeteiligungen in den USA und Europa oder Konten auf Banken in den USA oder der Schweiz, insofern wäre dieser Transfer den Öllieferungen selber in gewisser Hinsicht aufzuschlagen.
Zum Anderen die Rüstungsexporte der Metropolen in die Peripherie. Die militärisch-industriellen Komplexe der USA, GBs, Frankreichs, der BRD, der Sowjetunon, Chinas wären nicht finanzierbar gewesen, wären nicht riesige Mengen Waffen in den Trikont geliefert worden, und die für diese Waffen gezahlten Gelder standen dort wiederum nicht für eigene, Kredit- und IWF-Weltbank etc.pp. unabhängige Investitionen etwa in Sozialsysteme in den Ländern zur Verfügung. All diese Transferleistungen, neben der wachsenden Bedeutung prekärer Arbeit in den Sweatshops des Südens als "verlängerter Werkbank" der Triade, müssen zu den direkten Rohstoff- und Nahrungs/Genussmittelexporten hinzugerechnet werden (natürlich nicht summarisch, sondern im Sinne einer synoptischen Herangehensweise).
Wo habe ich nur den Atlas "Hunger und Waffen", da müsste es Zahlen geben...
Ich weiß nicht, ob es die Gesamtaufstellung überhaupt gibt, aber hier ein paar Zahlen:
Ausgaben für Waffenkäufe im Jahr 2000 (nur konventionelle Waffen): Gesamtamerika einschließlich Karibik 7 Milliarden Dollar, Europa insgesamt 19,5 Milliarden Dollar, Türkei 5,5 Milliarden Dollar, Israel 3 Mrd., Ägypten 3,5 Mrd, gesamtes übriges Afrika 3 Mrd., Golfstaaten 15 Mrd., Pakistan 2,5 Mrd., Indien n4Mrd., China 5 Mrd., Südkorea 5,5 Mrd., Japan 3,5 Mrd., Malaysia 1, 6 Mrd., Indonesien 1,4 Mrd., Ozeanien 1, 6 Mrd.
Arbeitskosten in der gewerblichen Wirtschaft in Dollar pro Jahr (gerundet): Deutschland 34 000, Japan 33 500, USA 29 500, GB 24 700, Brasilien 14 800, Südafrika 9 500, Mexiko 9 400, Chile 5 400, Sambia 4 800, Ägypten 2 500, Russland 2 400, China 1 000, Kenia etwas über 300.
Länder mit einem Exportanteil von über 50 % ihrer Energieproduktion: Kanada, Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Paraguay, GB, Norwegen, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidjan, Iran, Syrien (Irak nicht mitgerechnet), Saudi-Arabien, DIE ÖLIGEN EMIRE, Jemen, Libyen. Algerien, Nigeria,Kamerun, Kongo-Brazzaville, Zentralafrikanische Republik, Angola, Malysia, Indonesien, Australien
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che2001,
Montag, 19. Juni 2006, 11:05
@netbitch: Zum Thema Triage kommt vielleicht noch was, dann müsste ich den Faden allerdings etwas weiterspinnen.
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lebemann,
Sonntag, 18. Juni 2006, 20:05
Amen, Amen, Amen
Eine wirklich schöne Arbeit ist das Traktat.
Nur eher wohl ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis als alles andere.
Aber der Glaube keeps us going.
Nur eher wohl ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis als alles andere.
Aber der Glaube keeps us going.
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che2001,
Sonntag, 18. Juni 2006, 21:06
Nun, zumindest steckt da erheblich mehr Wissenschaft dahinter als in den Konzeptionen unserer Bundesregierung.
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first_dr.dean,
Sonntag, 18. Juni 2006, 22:24
Widerspruch
Hi Che, danke, dass Du Dir so viel Arbeit gemacht hast, aber - hmm - was ich meinte, zielte eher auf den quantifizierbaren Anteil der sog. Drittweltstaaten am Wohlstand in OECD-Staaten, und hier eben u.a. auf deren Rohstoffexporte (in die OECD-Staaten hinein). Sorry, aber einige Dutzend Milliarden Handelsvolumen sind im weltweiten Maßstab nicht sonderlich viel, auch dann nicht, wenn man von schiefen Terms of Trade ausgeht.
Ich will nicht unnötig provozieren, aber ich behaupte, dass die sog. Entwicklungsländer höchstens einen Wohlstandsbeitrag von 5% für uns haben, deren Ausbeutung also höchstens 5% unseres Wohlstands erklären kann.
Schärfer formuliert: Ich halte die Annahme für ziemlichen Humbug, dass unser Wohlfahrtsstaat auf der Ausbeutung der sog. Dritten Welt beruht. Das mag vielleicht Selbsthass- und moralische Selbstentlastungsmechnanismen in radikallinken Kreisen geschuldet sein, eine derartige Argumentation zu führen (frei nach dem Motto: je größer ich das Unrecht der eigenen Seite formuliere, umso moralisch einwandfreier bin ich dann als Linker...), bzw. dem typisch radikallinken Streben nach Erhebung maximaler Vorwürfe, aber ich halte derartige Argumentationen für Humbug.
Ich wäre gerne bereit, mein Urteil hier zu revidieren, wenn dafür Argumente genannt werden, die mich überzeugen können (und sorry: was da oben mit vielen - und lobenswerten - Mühen aufgeführt wurde, langt m.E. nicht mal für 3 Prozent der Wirtschaftsleistung der OECD-Staaten).
Also nur 5% unseres Wohlstands beruhen auf einer Ausbeutung der sog. Dritten Welt?
(was übrigens immer noch ein Skandal ist, denn eigentlich müsste die Richtung genau umgekehrt sein, also mindestens 5% unseres Wohlstands in diese Richtung gehen)
Worum geht es mir? Nun, um notwendige Fundamentalkritik von Annahmen, auch wenn dies hier für manche schwer erträglich sein dürfte. Ich halte die Behauptung für unzutreffend, dass unser Wohlstand auf dem Elend der sog. Drittweltstaaten beruht.
Umgekehrt wird deutlich eher ein Schuh draus!
Ich schätze, dass mindestens 50% des ökonomischen Entwicklungsrückstands der sog. Drittweltstaaten auf Fehlverhalten der OECD-Staaten und ihrer Institutionen zurück zu führen ist. Vermutlich sogar noch weit mehr. Man kann hier regelrecht Formen von Unterdrückung und Repression erkennen, z.B. angefangen beim IWF über Monsanto und der Agrarindustrie der OECD-Staaten.
Nur: Diese bescheuerte Politik liefert keinen relevanten Wohlstandsbeitrag für uns, m.E. nicht einmal in volkswirtschaftlich wirklich relevanter Größenordnung.
Sorry!
So, und bevor meine Anmerkungen in den falschen Hals rutschen: Ich bin für eine massive Entmilitarisierung der Welt, für eine Entmachtung bzw. Machtkontrolle der meisten global tätigen Konzerne, für eine Entwicklungshilfe, die aus der Perspektive der geförderten Länder erfolgt, für eine Schonung von Ressourcen und Umwelt für künftige Generationen, für demokratische internationale Zusammenarbeit, für Selbstbestimmung und Empowering der Menschen weltweit - und falls Monsanto spurlos von der Erdoberfläche verschwinden würde, so wäre mein diesbezüglicher Tränenvorrat: extrem knapp.
Ich will nicht unnötig provozieren, aber ich behaupte, dass die sog. Entwicklungsländer höchstens einen Wohlstandsbeitrag von 5% für uns haben, deren Ausbeutung also höchstens 5% unseres Wohlstands erklären kann.
Schärfer formuliert: Ich halte die Annahme für ziemlichen Humbug, dass unser Wohlfahrtsstaat auf der Ausbeutung der sog. Dritten Welt beruht. Das mag vielleicht Selbsthass- und moralische Selbstentlastungsmechnanismen in radikallinken Kreisen geschuldet sein, eine derartige Argumentation zu führen (frei nach dem Motto: je größer ich das Unrecht der eigenen Seite formuliere, umso moralisch einwandfreier bin ich dann als Linker...), bzw. dem typisch radikallinken Streben nach Erhebung maximaler Vorwürfe, aber ich halte derartige Argumentationen für Humbug.
Ich wäre gerne bereit, mein Urteil hier zu revidieren, wenn dafür Argumente genannt werden, die mich überzeugen können (und sorry: was da oben mit vielen - und lobenswerten - Mühen aufgeführt wurde, langt m.E. nicht mal für 3 Prozent der Wirtschaftsleistung der OECD-Staaten).
Also nur 5% unseres Wohlstands beruhen auf einer Ausbeutung der sog. Dritten Welt?
(was übrigens immer noch ein Skandal ist, denn eigentlich müsste die Richtung genau umgekehrt sein, also mindestens 5% unseres Wohlstands in diese Richtung gehen)
Worum geht es mir? Nun, um notwendige Fundamentalkritik von Annahmen, auch wenn dies hier für manche schwer erträglich sein dürfte. Ich halte die Behauptung für unzutreffend, dass unser Wohlstand auf dem Elend der sog. Drittweltstaaten beruht.
Umgekehrt wird deutlich eher ein Schuh draus!
Ich schätze, dass mindestens 50% des ökonomischen Entwicklungsrückstands der sog. Drittweltstaaten auf Fehlverhalten der OECD-Staaten und ihrer Institutionen zurück zu führen ist. Vermutlich sogar noch weit mehr. Man kann hier regelrecht Formen von Unterdrückung und Repression erkennen, z.B. angefangen beim IWF über Monsanto und der Agrarindustrie der OECD-Staaten.
Nur: Diese bescheuerte Politik liefert keinen relevanten Wohlstandsbeitrag für uns, m.E. nicht einmal in volkswirtschaftlich wirklich relevanter Größenordnung.
Sorry!
So, und bevor meine Anmerkungen in den falschen Hals rutschen: Ich bin für eine massive Entmilitarisierung der Welt, für eine Entmachtung bzw. Machtkontrolle der meisten global tätigen Konzerne, für eine Entwicklungshilfe, die aus der Perspektive der geförderten Länder erfolgt, für eine Schonung von Ressourcen und Umwelt für künftige Generationen, für demokratische internationale Zusammenarbeit, für Selbstbestimmung und Empowering der Menschen weltweit - und falls Monsanto spurlos von der Erdoberfläche verschwinden würde, so wäre mein diesbezüglicher Tränenvorrat: extrem knapp.
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lebemann,
Sonntag, 18. Juni 2006, 23:24
@ Dr. Dean
das ist wohl leider auch so wie Sie sagen.
Für die guten alten Dinge, wie Öl, Diamanten, Coltan etc pp werden ja auch Weltmarktpreise gezahlt, und es fliessen Milliarden in den schwarzen Kontinent.
Nur leider auch in die schwarzen Kassen der örtlichen Kleptokratie und der Warlords um dann entwerder in a) bizarren Luxuskonsum, b) schweizer Konten oder c) Waffen, d) Waffen oder auch in e) Waffen investiert zu werden. c, d und e sowie das Bedienpersonal sorgen dann dafür das das mit dem Elend weiter geht.
Die "Inwertsetzung" erfolgt da schon seit grauer Vorzeit, nur leider setzt man sich dort regemäßig gegenseitig "in Wert".
das ist wohl leider auch so wie Sie sagen.
Für die guten alten Dinge, wie Öl, Diamanten, Coltan etc pp werden ja auch Weltmarktpreise gezahlt, und es fliessen Milliarden in den schwarzen Kontinent.
Nur leider auch in die schwarzen Kassen der örtlichen Kleptokratie und der Warlords um dann entwerder in a) bizarren Luxuskonsum, b) schweizer Konten oder c) Waffen, d) Waffen oder auch in e) Waffen investiert zu werden. c, d und e sowie das Bedienpersonal sorgen dann dafür das das mit dem Elend weiter geht.
Die "Inwertsetzung" erfolgt da schon seit grauer Vorzeit, nur leider setzt man sich dort regemäßig gegenseitig "in Wert".
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che2001,
Montag, 19. Juni 2006, 00:12
Tja Jungs, das Brett vorm Kopp zur Waffe machen!
Und was habe ich da oben über den Faktor Waffenhandel geschrieben, hmm? Was über das Recycling des Petrodollars? Es wäre auch noch einiges über die Rolle der Agrarsubventionen auszuführen, die dafür sorgen, dass die Staaten des Trikont keine fairen Preise für ihre Produkte bekommen können, ja nicht einmal in die EU- und USD- Märkte hineinkönnen, bzw. nur immer dann, wenn das von dort aus gewollt ist, zu Bedingungen, die mit freien Märken nicht das Geringste zu tun haben - ich habe ja nicht behauptet, der westliche Wohlstand beruhe auf einer im großen Stil organisierten Ausplünderung des Trikont in der Tradition kolonialer Eroberungszüge, sdondern zunächst einmal die Verknüpfung der keynesianischen Produktionsweise mit Entwicklungspolitik und Postkolonialismus in den 60er Jahren beschrieben. Aber es ist nunmal wohl das Wesen des Liberalen, auch des linken, das er eine Analyse, die an der Kritik der politischen Ökonomie ansetzt grundsätzlich Verschwörungstheorien andichten muss, um seine eigenen Positionen nicht in Frage zu stellen. Ich stelle mal ein bißchen Literatur zur Auswahl:
Immanuel Wallerstein, Die Armut der Nationen
Teresa Hayter, Aid as Imperialism
Dies. The Creation of World Poverty, R.Tetzlaff, Die Weltbank
Jaqueline Kasun, The War on Population.
Wir haben natürlich mit Wertetransfer aus dem Trikont nichts zu tun. Unsere Autos laufen auf Reifen aus fair bezahltem Kautschuk aus deutschem Anbau, aus dem auch unsere Schuhsohlen sind, wir kleiden uns in deutsche Baumwolle, unsere Klamotten wurden in deutschen und nicht in chinesischen Umerziehunglagern genäht. Es hat auch keine Massenvertreibungen von Dutzenden Millionen Menschen im Zuge der Grünen Revolution gegeben,die auch nicht auf Rezepte von Weltbank, Rockefeller- und Duisberg-Stiftung zurückzuführen ist, und die Slums, hey, das ist halt der brasiliano-kenyanische Wellblechstil. Und vom Weltsozialforum bis zum Ibero-Amerika-Institut, alles Verschwörungstheoretiker. Und natürlich haben auch die vom IWF diktierten Brotpreiserhöhungen keine ökonomischen Ursachen, alles Willkür und Irrtümer. Man kann beruhigt sein, im Himmel ist Jahrmarkt, und die Kinder macht der Papst.
Immanuel Wallerstein, Die Armut der Nationen
Teresa Hayter, Aid as Imperialism
Dies. The Creation of World Poverty, R.Tetzlaff, Die Weltbank
Jaqueline Kasun, The War on Population.
Wir haben natürlich mit Wertetransfer aus dem Trikont nichts zu tun. Unsere Autos laufen auf Reifen aus fair bezahltem Kautschuk aus deutschem Anbau, aus dem auch unsere Schuhsohlen sind, wir kleiden uns in deutsche Baumwolle, unsere Klamotten wurden in deutschen und nicht in chinesischen Umerziehunglagern genäht. Es hat auch keine Massenvertreibungen von Dutzenden Millionen Menschen im Zuge der Grünen Revolution gegeben,die auch nicht auf Rezepte von Weltbank, Rockefeller- und Duisberg-Stiftung zurückzuführen ist, und die Slums, hey, das ist halt der brasiliano-kenyanische Wellblechstil. Und vom Weltsozialforum bis zum Ibero-Amerika-Institut, alles Verschwörungstheoretiker. Und natürlich haben auch die vom IWF diktierten Brotpreiserhöhungen keine ökonomischen Ursachen, alles Willkür und Irrtümer. Man kann beruhigt sein, im Himmel ist Jahrmarkt, und die Kinder macht der Papst.
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loellie,
Montag, 19. Juni 2006, 01:51
Ich leg noch den Jean Ziegler nach:
'Die neuen Herrscher der Welt'.
Von Pharmapatenten, oder den Altlasten im Sinne von Grenzverlaeuffen fang ich erst garnicht an. Freihandelszonen ... Sweatshops ... Grundwasserspiegel ...Kaffee ... Zinsen ...
5%? Laecherlich!
'Die neuen Herrscher der Welt'.
Von Pharmapatenten, oder den Altlasten im Sinne von Grenzverlaeuffen fang ich erst garnicht an. Freihandelszonen ... Sweatshops ... Grundwasserspiegel ...Kaffee ... Zinsen ...
5%? Laecherlich!
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first_dr.dean,
Montag, 19. Juni 2006, 02:29
@loelli
Also keine 5%? Was würdest Du schätzen?
@Che
Was das Brett vorm Kopp angeht, bin ich als moderner Linksliberaler flexibel. Höhö: ich kann damit nämlich auch hauen!
Ich mein, ich bin halt so, hmm: ideologiekritisch. So generell. Aber da mein Magen grade proppenvoll ist, meine Melatoninlevel massiv ansteigt (=> müde), da werd ich mir morgen erst für eine sorgfältige Antwort Zeit nehmen. Wie gesagt: Mir geht es um eine sorgfältige Quantifizierung des Wohlstandsbeitrag.
Und bitte: Lock mich bitte nicht nochmal auf die Kautschukreifenspur! Sonst muss ich dir => sowas und => dann sowas um die Ohren hauen. Der Naturkautschukanteil beim Normalreifen liegt bei nur noch ca. 20%. Und vor allem finde ich, dass ein grundsätzlich exemplarisches Vorgehen unter unserem Niveau wäre.
Was also interessiert, ist z.B. der Anteil der Rohstoffimporte aus den sog. Drittweltstaaten am OECD-Rohstoffverbrauch.
Du wärst überrascht, wie wenig das ist.
Tja, und umso niedriger ist der Wohlstandsbeitrag, denn ein wenig Kapital/Maschineneinsatz und Arbeitkraft fügen wir unseren Produkten ja auch noch zu. Auch die billigen Textilien aus Fernost ändern an diesem Bild nicht so extrem viel, am Ende bleibt es unterhalb von 5%.
Zu Zeiten der Kolonisation war es übrigens anders. Das englische Empire hat andere Länder zeitweise regelrecht leer gesaugt (und dank eines hirnamputierten Manchesterliberalismus wurden die eigenen Arbeiter zu zigmillionenfacher Flucht aus England gezwungen, und dies, obwohl der Wohlstand im Durchschnitt stieg...). In gewisser Hinsicht könnte man die heutige Globalisierung als einen Wiedergänger des brit. Empire von 1850 betrachten, tjanun, nur mit dem Unterschied: Die heutigen Formen von ökonomischer Herrschaft liefern für die ökonomisch herrschenden Ländern (z.B. USA) kaum einen messbaren Wohlstandsbeitrag, erst recht, wenn man die immens aufgeblähten Militärlasten betrachtet, die man - eigentlich - im Fall der USA um 80% zurück fahren könnte, ohne auch nur ein einzelnes Milligramm Sicherheit einzubüßen.
Dass umgekehrt (!) der ökonomische Unterdrückungsbeitrag der globalen Wirtschaftsordnung hoch ist - das ist nochmal eine andere Diskussion.
Also keine 5%? Was würdest Du schätzen?
@Che
Was das Brett vorm Kopp angeht, bin ich als moderner Linksliberaler flexibel. Höhö: ich kann damit nämlich auch hauen!
Ich mein, ich bin halt so, hmm: ideologiekritisch. So generell. Aber da mein Magen grade proppenvoll ist, meine Melatoninlevel massiv ansteigt (=> müde), da werd ich mir morgen erst für eine sorgfältige Antwort Zeit nehmen. Wie gesagt: Mir geht es um eine sorgfältige Quantifizierung des Wohlstandsbeitrag.
Und bitte: Lock mich bitte nicht nochmal auf die Kautschukreifenspur! Sonst muss ich dir => sowas und => dann sowas um die Ohren hauen. Der Naturkautschukanteil beim Normalreifen liegt bei nur noch ca. 20%. Und vor allem finde ich, dass ein grundsätzlich exemplarisches Vorgehen unter unserem Niveau wäre.
Was also interessiert, ist z.B. der Anteil der Rohstoffimporte aus den sog. Drittweltstaaten am OECD-Rohstoffverbrauch.
Du wärst überrascht, wie wenig das ist.
Tja, und umso niedriger ist der Wohlstandsbeitrag, denn ein wenig Kapital/Maschineneinsatz und Arbeitkraft fügen wir unseren Produkten ja auch noch zu. Auch die billigen Textilien aus Fernost ändern an diesem Bild nicht so extrem viel, am Ende bleibt es unterhalb von 5%.
Zu Zeiten der Kolonisation war es übrigens anders. Das englische Empire hat andere Länder zeitweise regelrecht leer gesaugt (und dank eines hirnamputierten Manchesterliberalismus wurden die eigenen Arbeiter zu zigmillionenfacher Flucht aus England gezwungen, und dies, obwohl der Wohlstand im Durchschnitt stieg...). In gewisser Hinsicht könnte man die heutige Globalisierung als einen Wiedergänger des brit. Empire von 1850 betrachten, tjanun, nur mit dem Unterschied: Die heutigen Formen von ökonomischer Herrschaft liefern für die ökonomisch herrschenden Ländern (z.B. USA) kaum einen messbaren Wohlstandsbeitrag, erst recht, wenn man die immens aufgeblähten Militärlasten betrachtet, die man - eigentlich - im Fall der USA um 80% zurück fahren könnte, ohne auch nur ein einzelnes Milligramm Sicherheit einzubüßen.
Dass umgekehrt (!) der ökonomische Unterdrückungsbeitrag der globalen Wirtschaftsordnung hoch ist - das ist nochmal eine andere Diskussion.
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che2001,
Montag, 19. Juni 2006, 10:29
So Dean, ich muss es leider mal sagen: Rayson hatte Dir unterstellt, zu verdrehen, aus dem Zusammenhang zu reißen und krass zu vereinfachen, und das machst Du hier. Ich hatte zunächst von den Transferleistungen des Trikont zur Zeit kurz nach der Entkolonisierung gesprochen, dann geschildert, wie die Weltleitwährung Dollar im Bretton-Woods-System durch Anleihen und Stützungskäufe anderer Staaten subventioniert wurde, um begreifbar zu machen, wie sich der Paradigmenwechsel in der Entwicklungs- und Weltwährungspolitik vollzogen hat. Meine Herangehensweise war hierbei eine Verbindung aus Kritik der politischen Ökonomie und Makrohistorie, angewandt auf die Weltwirtschaftsentwicklung der letzten 60 Jahre, bzw. primär erstmal bis zu den 70ern, um die Entstehungsbedingungen des Monetarismus nachzuzeichnen. Dass der Wohlstand des Westens direkt auf der exzessiven Ausbeutung der Rohstoffquellen des Trikont basiert, nach der platten Logik "wir sind reich, weil die arm sind, und die sind arm, weil wir reich sind" habe ich nirgends gesagt. Was ich getan habe, war die Aufstellung einer Gesamtschau an Transferleistungen aus dem Trikont in die industriellen Metropolen, und dazu rechnete ich neben den Rohstofflieferungen Geldanlagen (die Herren Kleptokraten lassen ihr Geld nämlich eher nicht auf der Zentralbank des Kongo verzinsen), die Gesamteinnahmen aus dem Waffenhandel und die komplette Generierung von Mehrwert durch die Auslagerung von Arbeit aus den Metropolen in Billiglohnländer, denn auch das gehört zu den Profiten, die das Metropolenkapital in der antagonistischen Nord-Süd- "Zusammenarbeit" macht. Dabei kommen meines Erachtens mehr als 5 % heraus, sehr viel mehr, aber ich weiß nicht, wo sich Zahlenmaterial für solch eine Gesamtaufstellung findet. Mit der eigentümlichen Küchenpsychologie, mit der Deiner Meinung nach radikale Linke zu Standpunkten kommen, die ich so gar nicht vertrete, sagst Du vielleicht etwas über Deine persönlichen Vorurteilsstrukturen aus, aber nichts über den Theoriehintergrund, vor dem ich meine Argumentation aufgespannt habe, und der etwa in der englischen Historiographie (Hobsbawm, Thompson, Mason) ein völlig anerkannter Ansatz ist. Verschwörungstheoretisch wäre hingegen die Vorstellung, in dem Spiel nur einzelne Akteure wie Monsanto oder den IWF als die "Bösen" zu sehen.
Ich habe auch nicht gesagt, dass allgemeiner Wohlstand der Bevölkerungen in den Metropolen direkt durch Ausbeutung des Trikont finanziert wurde, sondern dass der keynesianische Wohlfahrtsstaat der 60er Jahre durch ein Modell finanziert wurde, zu dem u.a. die Subventionierung des Dollars durch Stützkäufe und - Anleihen und niedrige Rohstoffpreise gehörten und dass der Trikont in dieses Modell eingebunden war bzw. dort eine zentrale Rolle spielte ( neben nachkolonialen Ausbeutungsverhältnissen, die zu dieser Zeit noch wichtig waren). Die weitere Entwicklung mit Grüner Revolution und Massenvertreibungen, Vernichtung der ländlichen Subsistenz, "Parken" von Bevölkerungsteilen in ökonomisch sinnlosen Jobs, IWF-Auflagen, Brotpreisrevolten und Schuldenkrise habe ich noch gar nicht angesprochen, sie liegt zwischen damals und jetzt, und es wird wohl schon sichtbar, dass in diesen Prozessen eine gewaltige Veränderungsdynamik liegt. Schließlich und endlich: Dem Kapital kann die Frage, ob international hierarchisierte Produktions- und Ausbeutungsstrukturen in den reichen Ländern Wohlstand schaffen egal sein, solange nur die Profitrate gehalten wird.
Ich habe auch nicht gesagt, dass allgemeiner Wohlstand der Bevölkerungen in den Metropolen direkt durch Ausbeutung des Trikont finanziert wurde, sondern dass der keynesianische Wohlfahrtsstaat der 60er Jahre durch ein Modell finanziert wurde, zu dem u.a. die Subventionierung des Dollars durch Stützkäufe und - Anleihen und niedrige Rohstoffpreise gehörten und dass der Trikont in dieses Modell eingebunden war bzw. dort eine zentrale Rolle spielte ( neben nachkolonialen Ausbeutungsverhältnissen, die zu dieser Zeit noch wichtig waren). Die weitere Entwicklung mit Grüner Revolution und Massenvertreibungen, Vernichtung der ländlichen Subsistenz, "Parken" von Bevölkerungsteilen in ökonomisch sinnlosen Jobs, IWF-Auflagen, Brotpreisrevolten und Schuldenkrise habe ich noch gar nicht angesprochen, sie liegt zwischen damals und jetzt, und es wird wohl schon sichtbar, dass in diesen Prozessen eine gewaltige Veränderungsdynamik liegt. Schließlich und endlich: Dem Kapital kann die Frage, ob international hierarchisierte Produktions- und Ausbeutungsstrukturen in den reichen Ländern Wohlstand schaffen egal sein, solange nur die Profitrate gehalten wird.
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noergler,
Montag, 19. Juni 2006, 14:51
Wenn einer krampft, weil ihm gerade durch eine faktenreiche Detailanalyse seine Religion gestört wurde, er aber ganz cool und überlegen wirken möchte, dann ist eine argumentationsbefreite Qualle wie "Nur eher wohl ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis als alles andere" bisweilen nicht mehr zu verhindern. Pech, daß er seine Klappe nicht halten konnte, denn jetzt haben's alle bemerkt.
Ich glaube jedoch kaum, daß solche Äußerungen aus den Kreisen kirchenähnlicher Weltanschauungsgemeinschaften Che in den Suizid treiben werden.
Ich glaube jedoch kaum, daß solche Äußerungen aus den Kreisen kirchenähnlicher Weltanschauungsgemeinschaften Che in den Suizid treiben werden.
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loellie,
Montag, 19. Juni 2006, 15:25
Leider fehlt dem Loellie nun die Zeit munter herumzustaenkern (und das vermutlich die naechsten 4 / 5 Wochen), sonst taete er sich hier ausfuehrlich in "Verschwoerungstheorien" suhlen.
Schade bei den Steilvorlagen aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Schade bei den Steilvorlagen aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
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che2001,
Montag, 19. Juni 2006, 15:42
Dann maile ich Dir zur Unterhaltung in der Zwischenzeit mal eine besonders possierliche Verschwörungstheorie ;-)
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che2001,
Freitag, 23. Juni 2006, 12:37
Update: Gerade hat sich der Statler eines ähnlichen Themas angenommen, unter dem Gesichtspunkt der ungleichen Verteilung von Ressourcen und Ungleichzeitigkeiten in der Entwicklung verschiedener Länder. Keineswegs grundfalsch, interessant zu lesen und in mancher Hinsicht sicher verwendbar, nur weitgehend ahistorisch. Jahrhunderte von Abhängigkeitsstrukturen, die in veränderter Form noch immer perpetuiert werden, kommen in dieser Denkschule einfach nicht vor.
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che2001,
Dienstag, 25. Juli 2006, 11:16
In Zusammenhang mit der Doha-Konferenz ist bei wikipedia von 29% die Rede. Aber wie gesagt, der Gesamtanteil an Erlösen aus Waffenexporten, Wertschöpfung westlicher Konzerne durch Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer und Geldtransfers der eliten aus den entwicklungsländern in den Westen/Norden einschließlich Zinsen müsste aufgeschlagen werden, eigentlich auch der Brain-Drain des "Humankapitals".
http://de.wikipedia.org/wiki/Doha-Runde
http://de.wikipedia.org/wiki/Doha-Runde
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