Freitag, 23. Juni 2006
Krieg gegen die Bevölkerung, erstes Beispiel
che2001, 16:32h
Die Vernichtung der überflüssigen Esser geschieht nicht nur, indem Entwicklungshilfe nicht mehr geleistet wird oder Weltbank und IWF arme Länder zwingen, die staatliche Subventionierung des Brotpreises aufzuheben, sie wird und wurde von vielen Regimen des Trikont selber betrieben. So spielte sie als bevölkerungspolitische Maßnahme, sozusagen angewandte Eugenk, eine wichtige Rolle im Ersten Golflkrieg 1980-88. Iran und Irak hatten beide das gleiche demographische Problem. Eine rasant wachsende Bevölkerung und verarmte Unterschichten, die sich besonders schnell vermehrten.Im Iran war die Revolution eine ursprünglich soziale Revlution gewesen, getragen von den verarmten Massen, und die Mullahs und Ayatollahs waren erst im Verlauf dieser Revolution an die Macht gekommen. Unter dem Druck der materiellen Forderungen der Armutsbevökerung standen auch sie.
Die Lösung war die massenhafte Vernichtung bzw. Dezimierung der unruhigen Jugend auf den Schlachtfeldern. Matthias Küntzel, meines Wissens ein Freund Broders, hat im Spiegel eine Artikelserie begonnen, die das Thema bislang (es ist erst ein Beitrag erschienen) rein phänomenologisch behandelt, ich vermute, in bellizistischer Absicht. Nicht erwähnt wird, dass dieser Vernichtungskrieg von Saddam Hussein mit wohlwollender Zustimmung der USA vom Zaun gebrochen wurde, die untätig zugesehen haben, wie dieser die "Große heroische Anfal-Operation", d.h. den Genozid an den irakischen Kurden u.a. mit deutschem Giftgas durchzog, den nach der Shoah, dem Genozid an den Armeniern und den Killing Fields von Kampuchea viertgrößten Völkermord des 20. Jahrhunderts.
Ach ja: Mustasafan heißt korrekt persisch die Barfüßigen, nicht die Unterdrückten, auch wenn es umgangssprachlich synonym verwendet wird, gell, Kollege Küntzel?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,420509,00.html
Die Lösung war die massenhafte Vernichtung bzw. Dezimierung der unruhigen Jugend auf den Schlachtfeldern. Matthias Küntzel, meines Wissens ein Freund Broders, hat im Spiegel eine Artikelserie begonnen, die das Thema bislang (es ist erst ein Beitrag erschienen) rein phänomenologisch behandelt, ich vermute, in bellizistischer Absicht. Nicht erwähnt wird, dass dieser Vernichtungskrieg von Saddam Hussein mit wohlwollender Zustimmung der USA vom Zaun gebrochen wurde, die untätig zugesehen haben, wie dieser die "Große heroische Anfal-Operation", d.h. den Genozid an den irakischen Kurden u.a. mit deutschem Giftgas durchzog, den nach der Shoah, dem Genozid an den Armeniern und den Killing Fields von Kampuchea viertgrößten Völkermord des 20. Jahrhunderts.
Ach ja: Mustasafan heißt korrekt persisch die Barfüßigen, nicht die Unterdrückten, auch wenn es umgangssprachlich synonym verwendet wird, gell, Kollege Küntzel?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,420509,00.html
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artur,
Freitag, 23. Juni 2006, 16:47
Schritt 1 der Kriegsvorbereitung - Dämonisierung des Gegners. Wendehals Küntzel ist gut instruiert.
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mark793,
Freitag, 23. Juni 2006, 16:55
Hm,
ich hatte mich immer gefragt, ob dieser "Krieg gegen die Bevölkerung" ein Paranoia-Produkt von Leuten ist, die zuviele schwarze Hubschrauber sichten und Alufolie als Abwehr gegen MK-Ultra-Strahlung in ihre Basecaps falten. Aber vielleicht ist die Dezimierung der Weltbevölkerung tatsächlich Programm...
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che2001,
Freitag, 23. Juni 2006, 18:34
Da gibt es sogar wissenschaftliche Literatur drüber:
Kasun, Jaqueline, The war against Population. The Economics and Ideology of Population Control, San Francisco 1988
Heim, Susanne, Schaz, Ulrike, Berechnung und Beschwörung. Überbevölkerung. Kritk eine Debatte,
Berlin 1996
Oswald, Christian, Familienplanung als volkswirtschaftliches Investitionsproblem aufgezeigt am Beispiel der kolumbianischen Bevölkerungspolitik,
Zürich 1979
sowie (außerhalb des Wissenschaftsbetriebs entstanden, eher etwas, das man spezifisch linker Theoriebildung zuordnen kann)
Hartmann, Detlef, Völkermord gegen soziale Revolution. Das Wirtschaftssystem von Brettton Woods als Vollender der nationalsozialistischen Neuen Ordnung, in Autonomie Neue Folge Nr. 14, Berlin/Göttingen/Gießen 1986
Im Übrigen: Was sind denn "ethnische Säuberungen" Anderes als negative Bevölkerungspolitik? In Jugoslawien wurde es der größeren Öffentlichkeit erstmals sichtbar, dass es so etwas gibt, begonnen hat man damit schon in den 70ern.
Kasun, Jaqueline, The war against Population. The Economics and Ideology of Population Control, San Francisco 1988
Heim, Susanne, Schaz, Ulrike, Berechnung und Beschwörung. Überbevölkerung. Kritk eine Debatte,
Berlin 1996
Oswald, Christian, Familienplanung als volkswirtschaftliches Investitionsproblem aufgezeigt am Beispiel der kolumbianischen Bevölkerungspolitik,
Zürich 1979
sowie (außerhalb des Wissenschaftsbetriebs entstanden, eher etwas, das man spezifisch linker Theoriebildung zuordnen kann)
Hartmann, Detlef, Völkermord gegen soziale Revolution. Das Wirtschaftssystem von Brettton Woods als Vollender der nationalsozialistischen Neuen Ordnung, in Autonomie Neue Folge Nr. 14, Berlin/Göttingen/Gießen 1986
Im Übrigen: Was sind denn "ethnische Säuberungen" Anderes als negative Bevölkerungspolitik? In Jugoslawien wurde es der größeren Öffentlichkeit erstmals sichtbar, dass es so etwas gibt, begonnen hat man damit schon in den 70ern.
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mark793,
Freitag, 23. Juni 2006, 19:43
Mir ist durchaus klar,
dass das Thema auf seriösen Grundlagen ruht. Es hat bei mir vielleicht deshalb etwas schräg geklingelt, weil ich in anderen Zusammenhängen mit kruderen Lesarten konfrontiert wurde, nach denen die Bilderberger (oder gerne auch Club der 300, das CFR oder wer auch immer) weltweit eine konzertierte Politik verfolgen und mehr oder weniger auch den HIV-Virus, die Vogelgrippe und jeden denkbaren bewaffneten Konflikt im Sinne einer Reduzierung der Weltbevölkerung instrumentalisieren.
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loellie,
Freitag, 23. Juni 2006, 20:22
Wo diese kruden Lesarten bloss immer nur herkommen? ;-)
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che2001,
Freitag, 23. Juni 2006, 20:43
Also, mit Bilderbergertum, Gnomen von Zürich, Illuminaten oder dem Fliegenden Spaghettimonster hat unsereins nun wirklich so viel am Hut wie Statler mit Tick , Trick und Track.
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mark793,
Freitag, 23. Juni 2006, 23:32
Das wollte ich auch nicht entfernt unterstellen,
dass diese Topoi hier zur Welterklärung herangezogen werden. Ich hab halt nur selber vor nicht allzu langer Zeit eine Überdosis von so Zeug abgekriegt daher die Nachfrage...
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noergler,
Samstag, 24. Juni 2006, 00:40
Den Freimaurern, den Weisen von Zion und den Resten der Tempelritter traue ich allerdings nicht über den Weg.
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workingclasshero,
Samstag, 24. Juni 2006, 01:47
Ganz zu schweigen von der ABC (Alte Bayerische Conspiration), der NBC (Neue Bayerische Conspiration) und den CBS (Conservative Bayerische Seher) oder dem die Blogosphäre manipulierenden CDM (CheDonistic Movement).
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noergler,
Freitag, 23. Juni 2006, 17:51
Spiegel Online, 19.12.2003
>>Als der einstige Reagan-Gesandte Donald Rumsfeld 1984 Saddam Hussein einen Besuch abstattete, spielte die US-Regierung ein doppeltes Spiel. Neue Dokumente belegen: Trotz öffentlicher Verdammung chemischer Waffen lag es dem Weißen Haus daran, die Beziehungen zu Bagdad auszubauen - auch wenn Saddam die Waffen gegen Iran einsetzen würde.
Washington - Jetzt frei gegebene Dokumente bringen neue Details über die Reise des heutigen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld im März 1984 nach Bagdad ans Licht. Der damalige Sondergesandte für den Mittleren Osten hatte von der Reagan-Regierung eine vertrauliche Botschaft für den irakischen Diktator Saddam Hussein im Gepäck, die er Iraks Außenminister Tarik Asis übermittelte. Die USA würden zwar öffentlich gegen chemische Waffen im Irak protestieren, dies würde das Weiße Haus jedoch nicht abhalten, bessere Beziehungen mit Bagdad anzustreben.
Die Erklärung der US-Regierung über den Besitz chemischer Waffen sei "rein aus der strengen Ablehnung des Gebrauchs tödlicher und Menschen handlungsunfähig machender chemischer Waffen, wo immer es sie gibt", zu verstehen, zitiert die "Washington Post" die Anweisung des damaligen Außenministers George Shultz an Rumsfeld.
Die Erklärung, so meldet das Blatt weiter aus den Dokumenten, ziele keineswegs darauf ab, die Politik gegenüber dem Irak zu ändern. Es sei den USA "unvermindert" daran gelegen, "die bilateralen Beziehungen zu verbessern, in jeglichem vom Irak gewählten Tempo".
Rumsfeld war bereits vier Monate zuvor, im Dezember 1983, nach Bagdad gereist. Damals, mitten im irakisch-iranischen Krieg, gelang es ihm, die irakische Führung davon zu überzeugen, dass engere diplomatische Verbindungen zu den USA nützlich sein könnten. Die Reise im März 1984 diente den bisher geheim gehaltenen und nun freigegebenen Dokumenten zufolge dazu, Spannungen abzubauen, die durch die Verurteilung von chemischen Waffen durch die US-Regierung entstanden waren.
Die Dokumente zeigen nicht, so die "Post", was Rumsfeld bei seinem Treffen mit Asis wirklich sagte, sondern was er zu sagen angewiesen worden war. Es wäre jedoch höchst ungewöhnlich, hätte der Gesandte des Präsidenten die Instruktionen von Shultz ignoriert, schreibt die Zeitung. Aus ihnen gehe hervor, dass die USA hinter den Kulissen den Irak hofiert hätten, um ihn als Verbündeten zu gewinnen. Dafür war man bereit, alle Prinzipien über Bord zu werfen. Selbst der Einsatz chemischer Waffen gegen Iran sollte die Beziehungen zu Bagdad nicht trüben.
Die vom "National Security Archive" auf Grund des Gesetzes zur Informations-Freiheit zugänglich gemachten Dokumente bringen Pentagon-Chef Rumsfeld erneut in Erklärungsnot. Als vergangenes Jahr die Dezember-Reise Rumsfelds nach Bagdad öffentlich wurde, sagte Rumsfeld gegenüber dem Nachrichtensender CNN, er habe Saddam damals vor dem Einsatz chemischer Waffen gewarnt. Diese Aussage steht in Widerspruch zu Aufzeichnungen des Außenministeriums über das 90-minütige Treffen, in denen eine solche Warnung nicht erwähnt wird. Später sagte ein Sprecher des Pentagon, Rumsfeld habe die Warnung nicht gegenüber Saddam ausgesprochen, sondern gegenüber Iraks Außenminister Asis.<<
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,279231,00.html
>>Als der einstige Reagan-Gesandte Donald Rumsfeld 1984 Saddam Hussein einen Besuch abstattete, spielte die US-Regierung ein doppeltes Spiel. Neue Dokumente belegen: Trotz öffentlicher Verdammung chemischer Waffen lag es dem Weißen Haus daran, die Beziehungen zu Bagdad auszubauen - auch wenn Saddam die Waffen gegen Iran einsetzen würde.
Washington - Jetzt frei gegebene Dokumente bringen neue Details über die Reise des heutigen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld im März 1984 nach Bagdad ans Licht. Der damalige Sondergesandte für den Mittleren Osten hatte von der Reagan-Regierung eine vertrauliche Botschaft für den irakischen Diktator Saddam Hussein im Gepäck, die er Iraks Außenminister Tarik Asis übermittelte. Die USA würden zwar öffentlich gegen chemische Waffen im Irak protestieren, dies würde das Weiße Haus jedoch nicht abhalten, bessere Beziehungen mit Bagdad anzustreben.
Die Erklärung der US-Regierung über den Besitz chemischer Waffen sei "rein aus der strengen Ablehnung des Gebrauchs tödlicher und Menschen handlungsunfähig machender chemischer Waffen, wo immer es sie gibt", zu verstehen, zitiert die "Washington Post" die Anweisung des damaligen Außenministers George Shultz an Rumsfeld.
Die Erklärung, so meldet das Blatt weiter aus den Dokumenten, ziele keineswegs darauf ab, die Politik gegenüber dem Irak zu ändern. Es sei den USA "unvermindert" daran gelegen, "die bilateralen Beziehungen zu verbessern, in jeglichem vom Irak gewählten Tempo".
Rumsfeld war bereits vier Monate zuvor, im Dezember 1983, nach Bagdad gereist. Damals, mitten im irakisch-iranischen Krieg, gelang es ihm, die irakische Führung davon zu überzeugen, dass engere diplomatische Verbindungen zu den USA nützlich sein könnten. Die Reise im März 1984 diente den bisher geheim gehaltenen und nun freigegebenen Dokumenten zufolge dazu, Spannungen abzubauen, die durch die Verurteilung von chemischen Waffen durch die US-Regierung entstanden waren.
Die Dokumente zeigen nicht, so die "Post", was Rumsfeld bei seinem Treffen mit Asis wirklich sagte, sondern was er zu sagen angewiesen worden war. Es wäre jedoch höchst ungewöhnlich, hätte der Gesandte des Präsidenten die Instruktionen von Shultz ignoriert, schreibt die Zeitung. Aus ihnen gehe hervor, dass die USA hinter den Kulissen den Irak hofiert hätten, um ihn als Verbündeten zu gewinnen. Dafür war man bereit, alle Prinzipien über Bord zu werfen. Selbst der Einsatz chemischer Waffen gegen Iran sollte die Beziehungen zu Bagdad nicht trüben.
Die vom "National Security Archive" auf Grund des Gesetzes zur Informations-Freiheit zugänglich gemachten Dokumente bringen Pentagon-Chef Rumsfeld erneut in Erklärungsnot. Als vergangenes Jahr die Dezember-Reise Rumsfelds nach Bagdad öffentlich wurde, sagte Rumsfeld gegenüber dem Nachrichtensender CNN, er habe Saddam damals vor dem Einsatz chemischer Waffen gewarnt. Diese Aussage steht in Widerspruch zu Aufzeichnungen des Außenministeriums über das 90-minütige Treffen, in denen eine solche Warnung nicht erwähnt wird. Später sagte ein Sprecher des Pentagon, Rumsfeld habe die Warnung nicht gegenüber Saddam ausgesprochen, sondern gegenüber Iraks Außenminister Asis.<<
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,279231,00.html
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loellie,
Freitag, 23. Juni 2006, 18:42
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artur,
Freitag, 23. Juni 2006, 19:06
Leider wird es auf schpuck, äh, schpon kaum zu einer auseinanderstzung zwischen schmid und küntzel kommen, so wünschenswert das auch wäre...
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loellie,
Freitag, 23. Juni 2006, 20:17
Ehrlichgesagt waren mir bis heute Mittag beide Autoren unbekannt. Den Artikel den Schmid zerplueckt hab ich auch nicht gelesen, aber ganz ab von Thema oder politischem Lager fand ich die Diskrepanz zwischen den Beiden fast schon Atemberaubend.
Kritische Analyse vs. ideologisch vernagelten Kulturkaempfern ist immer spannend, ich frag mich aber manchmal ob man im Sinne der Aufmerksamkeitsoekonomie den Kulturkaempfern nicht sogar einen Gefallen tut wenn man Sie zerpflueckt. Man reagiert dadurch auf Vorlagen womit der Gegner Diskurshoheit erlangt. Agendasetting eben und um nichts anderes geht es hier. Die Frage wer der Agendasetter hier ist, ist allerdings schon interessant. Es geht mir nicht darum Gegenargumente zu Kritisieren sondern das konkrete uebernehmen von Themen und unfreiwillige 'hypen' von Protagonisten. Googleranking rulez.
Das platte Propagandapamphlet von Kuentzel zerpflueck ich dir mit'm Finger im Orsch, liefere dann den Kulturkaempfern reichlich Munition mich als Kinderficker ... aeh ... Kindermoerdersympathisant zu diskreditieren und schon ist das Thema vom Tisch und die Personen, der poehse Loellie vs. den guten Kuentzel stehen im Vordergrund.
Wetten dass wir nach etwas googlestalking wahlweise, wie ueblich bei solchen Typen, entweder beim Pentagon vor der Tuer und oder beim Ackermann aufm Schoss sitzen.
Kritische Analyse vs. ideologisch vernagelten Kulturkaempfern ist immer spannend, ich frag mich aber manchmal ob man im Sinne der Aufmerksamkeitsoekonomie den Kulturkaempfern nicht sogar einen Gefallen tut wenn man Sie zerpflueckt. Man reagiert dadurch auf Vorlagen womit der Gegner Diskurshoheit erlangt. Agendasetting eben und um nichts anderes geht es hier. Die Frage wer der Agendasetter hier ist, ist allerdings schon interessant. Es geht mir nicht darum Gegenargumente zu Kritisieren sondern das konkrete uebernehmen von Themen und unfreiwillige 'hypen' von Protagonisten. Googleranking rulez.
Das platte Propagandapamphlet von Kuentzel zerpflueck ich dir mit'm Finger im Orsch, liefere dann den Kulturkaempfern reichlich Munition mich als Kinderficker ... aeh ... Kindermoerdersympathisant zu diskreditieren und schon ist das Thema vom Tisch und die Personen, der poehse Loellie vs. den guten Kuentzel stehen im Vordergrund.
Wetten dass wir nach etwas googlestalking wahlweise, wie ueblich bei solchen Typen, entweder beim Pentagon vor der Tuer und oder beim Ackermann aufm Schoss sitzen.
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noergler,
Freitag, 23. Juni 2006, 19:37
Nachdem die Zweigniederlassung des US-Außenministeriums "Schah" geschlossen wurde durch die Ayatollahs, die keine Dienstanweisungen entgegennehmen wollten, sahen die USA dort ihre Felle davonschwimmen. Erst recht in Panik gerieten jene Staaten, die aus einer zusammengevögelten Prinzengarde bestehen, die um eine Ölquelle mit Fahne herumhüpft.
Gegen die Ayatollahs brachte man daher Saddam in Stellung, der regelrecht hofiert wurde. (Der Spon-Artikel enthält im Original ein Foto, auf dem Thor von Rummsfeldt seinem Saddischnuffel breit grinsend die Hände schüttelt.)
Die Vernichtung nutzloser Esser mag sich als erwünschter Nebeneffekt ergeben haben, war aber nicht Zweck der Veranstaltung.
Gegen die Ayatollahs brachte man daher Saddam in Stellung, der regelrecht hofiert wurde. (Der Spon-Artikel enthält im Original ein Foto, auf dem Thor von Rummsfeldt seinem Saddischnuffel breit grinsend die Hände schüttelt.)
Die Vernichtung nutzloser Esser mag sich als erwünschter Nebeneffekt ergeben haben, war aber nicht Zweck der Veranstaltung.
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che2001,
Freitag, 23. Juni 2006, 20:33
Die Vernichtung der überflüssigen Esser war nicht der ursprüngliche Grund der Veranstaltung, für den Iran von einem bestimmten Zeitpunkt an aber einer der verschiedenen Kriegszwecke, neben der Machtkonsolidierung nach innen. In ähnlicher Weise war der Vernichtungskrieg der Nazis in erster Linie ein bevölkerungspolitisches Projekt, zu dem die Shoah und die Euthanasie ebenso gehörte wie der Generalplan Ost und die Zwangssterilisierungen: Die Schaffung einer erträumten idealen Menschheit nach den Wahnvorstellungen einer biologistischen Rassenlehre durch Ermordung, Versklavung und Deportation als Form der Eugenik mit anderen Mitteln. Die Eugenik selber war damals auch in demokratisch regierten Ländern salonfähig, Schweden etwa sterilisierte Menschen, die "unerwünschte" Erbanlagen zu haben schienen, in den USA fanden ilegale Sterilisierungen von Indianerinnen statt, zeitweise bei jeder Entbindung in einem Krankenhaus. In den 1960er und 1970er Jahren wurde von Uno und Weltbank eine malthusianische Bevölkerungspolitik betrieben, da man davon ausging, dass die Ursache für die Armut in der "Dritten Welt" Überbevölkerung se. Die entsprechenden Konzepte waren von der Rockefeller-Stiftung bereits in den 1940er Jahren entwickelt worden. Auf dieser Grundlage wurden in Indien und Pakistan zehntausende von Zwangssterilisierungen durchgeführt, an denen Hunderte bis Tausende wegen unhygienischer Praktiken starben und für deren Durchführung Indira Gandhi eigens das Kriegsrecht verhängte. Es gibt einen großen Bogen sozialdarwinistischer Bevölkerungspolitik, von der der NS lediglich die schlimmste und augenfälligste Phase war. Und in diesen Rahmen gliedert sich m.E. auch das Verheizen von Jugendlichen im ersten Golfkrieg ein.
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artur,
Freitag, 23. Juni 2006, 21:21
ähm wenn ich da mal kurz aufzeigen dürfte
die ganze eugenik-gheschichte stammt von einer rinderzüchterverinigung aus den USA, die alles unwerte leben ausmerzen wollten. die nazis stützten sich auf diese bewegung/gedanken. was natürlich nicht heißt, dass ich damit die deutsche perfektion der mordmaschine realtivieren möchte. damit das klar ist. aber: die schweine sitzen überall.
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loellie,
Freitag, 23. Juni 2006, 21:23
haste das etwas konkreter? Die deutsche Perfektion von der du sprichst wurde uebrigens von Ford entwickelt ...
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loellie,
Freitag, 23. Juni 2006, 22:11
Danke Arthur
Che, ich will ja nicht den Spammer machen, aber wenn du mich schon in die Jauchegrube schubbst ...
Arbeiterfotografie find ich 'ne sehr coole Seite, auch wenn die bisweilen etwas hysterisch rueberkommen. Hier ein paar echt geile Fotos von Kuentzel:
http://www.arbeiterfotografie.de/galerie/reportage-2004/index-2004-06-04-05-koeln-fence-out-terror.html
Wer sich das Wochenende verderben will kann ja auf das info 'i' rechts oben klicken, und ablachen ohne Ende gibts auf der Reportagenstartsseite. Bravo.
Arbeiterfotografie find ich 'ne sehr coole Seite, auch wenn die bisweilen etwas hysterisch rueberkommen. Hier ein paar echt geile Fotos von Kuentzel:
http://www.arbeiterfotografie.de/galerie/reportage-2004/index-2004-06-04-05-koeln-fence-out-terror.html
Wer sich das Wochenende verderben will kann ja auf das info 'i' rechts oben klicken, und ablachen ohne Ende gibts auf der Reportagenstartsseite. Bravo.
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che2001,
Sonntag, 25. Juni 2006, 20:58
Dazu ist zum Beispiel zu sagen, dass man "Beweise" für die Erblichkeit von Charaktereigenschaft anhand der sogenannten Kallikak-Familien (griechisch "kallos" für schön und "kackos" für hässlich und schmutzig) präsentierte, die nie gelebt hatten. Später griffen Cyril Burt und Artur Jensen das auf und behaupteten, die Zwillingsforschung zeige den Beweis für die Erblichkeit von Intelligenz. Eine ganze Generation von Reformpädagogen zweifelte an den Grundlagen ihres Fachs, bis bewiesen wurde, dass die fraglichen Zwillnigspaare frei erfundene Personen waren. Und wie ein älterer Thread by netbitch zeigt, glauben heute noch Blogger an diesen Unsinn.
http://netbitch1.twoday.net/stories/846353/#854447
http://netbitch1.twoday.net/stories/846353/#854447
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auch-einer,
Samstag, 24. Juni 2006, 13:10
man könnte auch die kriege der ersten französischen republik und in folge des ersten kaiserreichs als sozialpolitik mit anderen mitteln auffassen.
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lafargue,
Samstag, 24. Juni 2006, 13:39
Wie ein kleines Repetitorium, zeigt was man selbst alles endgültig abgelegt hatte. Deine Betrachtungsweise ist ein für mich neuer und interessanter Aspekt. Die Darstellung des Krieges, wenn ich mich richtig erinnere, war durchweg geprägt von einer Pro-Irakischen Sichtweise und da stimme ich dem noergler zu. Das Ajatholla Regime hat diese form der Wahrnehmung nur befördert, Geiselnahme in der US-Botschaft und der gescheiterte Befreiungsversuch durch die GIs in den letzten Tagen der Präsidentschaft Carters.
Überlagert wurde der Krieg durch die parallel ablaufend Auseinandersetzungen in Afghanistan und vor allem in Nicaragua, somit war der Irak-Iran Krieg für mich persönlich nicht so wichtig.
Die Spiegel Serie scheint mir auch eher auf die Vorbereitung auf eine Auseinandersetzung mit dem Iran hinaus zu laufen – Konditionierung des Publikums.
@loelle
hab mich bei Dir bedient
@alle
die im Raum schwebenden Verschwörungstheorien sollte man vielleicht etwas ausführlicher diskutieren – Verschwörung oder im System bedingter Selbstläufer.
Erst mal Danke fürs Repetitorium und die vielen Links
PS: da Ford genannt wurde: War Träger der höchsten NS-Parteiauszeichnung für Ausländer.
PPS: SPON hat Recht wenn gesagt wird, dass primär der Giftgaseinsatz in Erinnerung blieb, aber wurde nicht der Angriff die kurdische Stadt nicht ursprünglich den Iranern angelastet?
Überlagert wurde der Krieg durch die parallel ablaufend Auseinandersetzungen in Afghanistan und vor allem in Nicaragua, somit war der Irak-Iran Krieg für mich persönlich nicht so wichtig.
Die Spiegel Serie scheint mir auch eher auf die Vorbereitung auf eine Auseinandersetzung mit dem Iran hinaus zu laufen – Konditionierung des Publikums.
@loelle
hab mich bei Dir bedient
@alle
die im Raum schwebenden Verschwörungstheorien sollte man vielleicht etwas ausführlicher diskutieren – Verschwörung oder im System bedingter Selbstläufer.
Erst mal Danke fürs Repetitorium und die vielen Links
PS: da Ford genannt wurde: War Träger der höchsten NS-Parteiauszeichnung für Ausländer.
PPS: SPON hat Recht wenn gesagt wird, dass primär der Giftgaseinsatz in Erinnerung blieb, aber wurde nicht der Angriff die kurdische Stadt nicht ursprünglich den Iranern angelastet?
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che2001,
Samstag, 24. Juni 2006, 19:56
Völkermordrelativierer Küntzel
Der SPON spricht vor allem nur von den 5000 Toten von Halabja, nicht von den 180 000 Menschen, die in diesem organisierten Völkermord, den ich ohne zu Zögern in die Nähe der Shoah rücken würde, insgesamt umgebracht wurden.
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