http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/deutschland/soziales/3143004,cc=000000160300031430041xSCEF.html
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"Aufkommensneutral"
Ein Wort vor dem man Angst bekommen sollte.
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Wer wüsste, dass er in maximal acht Jahren vom vollen Trog der Macht züruck in den anonymen Pool des Wahlpöbels geschickt wird, wird sicher im eigenen Sinne etwas anders denken, als man es heute um des langfristigen Machterhaltes her tut.
Im übrigen findet die Revolution bei Regen im Saale statt.
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Nur wäre das auch eine Kriegserklärung wider die politische Kaste und ihre Strippenzieher. Sie würde sich wehren, wenn die Deutschen denn aufbegehren würden. Was sie nicht tun werden.
Zum Amüsement des Pöbels liefert die Volkszeitung Geschichten von toten Knochen während derweil fleissig an den existenziellen Grundlagen desselben Wahlpöbel gesägt wird.
Und der "kritische Journalismus" grunzt wohlig mit, denn solch feine Details sich zu erlesen ist seine Sache schon lange nicht mehr. Da braucht es einen some1... um es mitzuteilen.
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Hach, war das ein Fest, als ich gemeinsam mit einer Mitstreiterin einmal den Vorständen und Aufsichtsräten eines Weltkonzerns (man hatte dafür eigens ein Übersetzungbüro beauftragt, das 60 000 Euro für den Job nahm) einmal einen Vortrag zur Geschichte des südlichen Landes hielt, indem sie eine Niederlassung unterhielten. Man erwartete Erbauliches. Wir aber erzählten freundlich lächelnd, wer wann welche spektakulären Unfälle verursacht hatte, wie man mit den Generälen gekungelt hat, dass die Lautsprecherboxen auf der Plaza major einmal aufgehängt wurden, um die Schreie der Gefolterten im Keller des Justizpalasts mit Gedudel zu übertönen, wie man der Stadt Wasserrechte abkaufte, erzählten den Gewerkschaftern und Frauenbeauftragten, welche Rechte sie in Deutschland hätten, usw. usw.. Der Anblick herunterklappender Kinnladen bei lauter McWichtigs ist doch immer klasse. Schön auch jenes tiefe Gefühl der Befriedigung, die kleinen schmutzigen Details über eine absolute Schweinefirma auf acht Seiten an die Staatsanwaltschaft, den Zoll, die Steuerfahndung, die Gewerkschaft, die Presse und die Konkurrenz zu faxen, und zwar an alle gleichzeitig.
Aber was macht man mit einer ignoranten, aufgeblasenen politischen Kaste, die jeder kritischen Selbstreflektion unfähig und durch ihre Mandarin-Privilegien so volksfern geworden ist wie die DDR-Nomenklatura und einer Bevölkerung, die durch das Tittytainment unserer Ballaballamedien opiatisiert ist?
Allenfalls kann man dieser Gesellschaft um die Ohren hauen, wie scheiße sie in bestimmter Hinsicht ist.
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http://www.lefigaro.fr/international/20061025.FIG000000147_la_france_epaule_konan_banny_a_abidjan.html
Sein wir doch froh dass die in Berlin wenigstens die Neger in Ruhe lassen. Die haben ja uns. Ihre Wahl-Nigger. Danke Massa, für Hartz4-Kassa.
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"One man, one bullet"
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,446125,00.html
Für Kapitalgesellschaften (man lese "Konzerne") geht die Belastung deftig nach unten. Jedoch der Teufel versteckt sich im Detail:
"...die sogenannte Gegenfinanzierung, indem Zinsen und Zinsbestandteile der Ertragsbesteuerung unterworfen werden sollen. ..."
Was die kleinen Mittelständler besonders hart treffen wird, die für so schlank mindestens 50 % der Arbeitsplätze und der Lehrstellen sorgen. deren finanzierende Banken werden sich freuen, das deren Finanzierungskraft sinkt, weil aus Kosten auf einmal zu versteuernde Erträge werden. "Herr XYZ, wir müssen leider dringend über die Rückführung ihres Kreditrahmens reden ..."
Das schafft Arbeit. Bei den Arbeitsagenturen.
Nur gut das man vorsorglich die Transferleistungen senkt. So funktioniert heutzutage multidimensionale Aufkommensneutralität. Heads I win, tails you loose.
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Immerhin können so plattgemachte Kleinunternehmer, insbesondere aus der Handwerszunft, ja nach Neuseeland, Australien oder Kanada auswandern, dort will man ja aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen noch so was.
Auch besser wenn die sich wegmachen, die wählen eh im Zweifel noch die FDP, so was von destabilisierenden Querulanten braucht man in der Zeit der Gosskotz-Koalition nun wirklich nicht.
Es langt der faktische StaMoKap aus Grosskonzernen, Gewerkschaften und Politischer Kaste. Auf Einzelschicksale kann da nun wirklich keine Rücksicht mehr genommen werden. Es gibt ja den Lidl und Premiere für die. Und den Evergreen von der "Gerechtigkeit", gesungen, gequäkt und gegrunzt in allen Tonlagen, zu jeder Melodie, quellend aus jeder Öffnung die gerade in Richtung Mikrophon zeigt.
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Ach ja, Harry Harrison war schon visionär.
"Planet of the Damned", anyone ?
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Und das, das ist nach 40 Beitragsjahren, höchst unsozial.
Die Steuereinnahmen kann man ja anders verwenden, zum Wählerphising mit rosigen Versprechungen zum Beispiel, denn die nächsten Wahlen kommen bestimmt. So wohl die Ratio in Berlin.
Sollen die sich doch ein anderes Volk wählen, wo schon das jetztige so veblödet ist und Wahlkampfversprechungen glaubt, wie man sich dort kompfschüttelnd wundert. Mit so einem Volk ist doch eh kein Staat zu machen, kein Wunder das man es nicht alimentieren mag.
Und im übrigen braucht man eine prekäre Unterschicht beim nächsten Urnenauftrieb, die Mittelschicht wendet sich ja zunehmend angeekelt ab. Zuckerbrot und Peitsche - ein System das schon immer funktioniert hat. Auch Münte ist im Kern seiner Seele ein Konservativer.
Menschen ? Schicksale ? Ach ja, so was gab es wohl auch, irgendwo hinter den Absperrungen, "da draussen im Lande", wie es im Politneusprech heisst.
@ some...
Danke, das war mir noch nicht bewusst.
"Solidarität fängt zuhause an" so könnte man dann doch in der Präambel zum entsprechenden Gesetzesentwurf schreiben.
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Ansonsten, some1bln schließe ich mich dem Dank des Lebemanns an.
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Deine Grundvoraussetzung besteht im Artikel darin, dass es wegen der höheren Einnahmen des Staates und der Sozialversicherungen nun etwas zu verteilen gäbe. Aber das ist nicht so. Der Staat profitiert von gewissen Sondereffekten (Fußball-WM, gestiegene Einnahmen durch die hohen Ölpreise usw.) und er profitiert auch von Steuererhöhungen. Der Staat schafft es mit all diesen Sondereinnahmen nicht einmal, die Verschuldung abzubauen, nur die *Neu*verschuldung könnte sinken.
Die Sozialversicherungen profitieren davon, dass die Arbeitgeber und Arbeitnehmer wegen einer Neuregelung des Zahlungstermins in diesem Jahr 13x Beitrag zahlen (und wir alle wissen, was davon zu halten ist, wenn Termine für regelmäßige Zahlungen vorgezogen werden: es ist im Grunde Selbstbetrug). Kranken- und Pflegeversicherung sind stark verschuldet, die haben also schon mal überhaupt nichts zu verteilen. Wie traurig es mit der Rentenversicherung aussieht, muss ich hier sicher nicht erklären.
Bleibt also die Arbeitslosenversicherung: In der Tat hat die Bundesagentur einen Überschuss. Aber wenn man davon den dreizehnten Beitrag abzieht, sieht der schon viel kleiner aus. Dieser Überschuss kann entweder als Rücklage verwendet werden oder in Form einer Beitragssenkung an die Arbeitnehmer zurückgegeben werden. Aber dauerhaft gibt es da nichts zu verteilen. Man muss ja in die Überlegung einbeziehen, dass neue /Ansprüche/ nicht auf 2006 beschränkt sind.
Fazit: Jeder Euro, den der Staat zufällig mal mehr einnimmt, muss in die Zukunftssicherung gesteckt werden. Es wird definitiv /nicht/ jedes Jahr so gut laufen wie 2006.
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Der "Kompromiss" (man erinnere sich: ursprünglich forderte die Union eine Nettoentlastung für die Unternehmen in Höhe von 5 Mrd. Euro) lautet folgendermaßen:
Die geplante Steuersenkung kostet den Staat etwa 30 Milliarden Euro. Die Einnahmeausfälle und damit die eigentliche Entlastung der Unternehmen sollen aber in den Anfangsjahren auf maximal 5 Milliarden Euro begrenzt werden.Also, in den "Anfangsjahren" netto 5 Milliarden Steuerentlastung, die später dann auf rund 10 Milliarden (pro Jahr!) anwachsen werden...
...Gleichzeitig werden zum Jahresende die Konjunktur und die Einkommen der Normalbürger mit einer Mehrwertsteuerreform abgewürgt (Aufkommen übrigens ca. ->19,4 Mrd. Euro bis 24 Mrd Euro*), denen man zuvor lügnerisch angekündigt hat, mit der MwSt-Erhöhung nicht zuletzt die Sozialbeiträge zu senken.
Stattdessen geht der Großteil des Geldes aus der Mehrwertsteuerreform u.a. in den Wehretat, der dank Rüstungslobbyisten wie Kahrs (SPD) von 24 Mrd zum Ende der Legislaturperiode auf 28 Mrd erhöht werden soll, sowie an arme, notleidende Unternehmen, vor allem an jene, deren Börsennotierungen gerade von Rekord zu Rekord eilen, während sich ebenjene weigern, auch nur annäherungsweise ausreichend Ausbildungsplätze anzubieten.
Beratungsfirmen helfen höchst uneigennützig via "public private partnership" bei einem Prozess, der aus einem Parallellauf aus Sozialstaats- und Bildungsabbau besteht, sowie "Entstaatlichung" bzw. Übergabe öffentlicher Güter und Firmen an Private. Dazu kommen Details wie deutlich verbesserte Gesetze für Rechtverwerter.
Man privatisiert weiter, dass die Schwarten krachen, und zwar mit Vorliebe zu Ungunsten der Bürger, welche sich z.B. an deutlich überhöhten Strom-, Entsorgungs- und Wasserpreisen erfreuen dürfen, dank staatlich begünstigter Privatmonopole.
So geht das. (und z.B. nicht ->so)
Das ist neoliberaler Kapitalismus, selbstredend mit zunehmend korporatistischen Zügen.
*nur mal rein rechnerisch: Die mittlerweile rund 20 Mrd. Euro unerwartete (!) steuerlichen Mehreinnahmen, die man in 2006 erwartet, würden vom Volumen her locker ausreichen, sogar unter Wahrung der EU-Kriterien, auf die MwSt-Erhöhung zu verzichten.
Was muss ich essen, damit ich genug kotzen kann?
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Wir hatten mal eine kleine Kontroverse, wo Du mir nicht abgenommen hast, dass die FDP, auch im Vergleich zu CDU/SPD extrem rüstungsgeil ist. Ich liefer Dir hier mal eine aktuelle Stellungnahme der zuständigen FDP-Tante Birgit Homburger:
"Wir haben im Jahr 2000 drei Auslandseinsätze der Bundeswehr bei einem Etat von 23,2 Milliarden Euro gehabt. Im Jahr 2006 gibt es acht Auslandseinsätze bei einem Etat von 23,88 Milliarden Euro. Der erste Eindruck: eine Steigerung von 3 Prozent, zumindest nominal. Wenn man allerdings die Inflationsrate herausrechnet, dann ergibt sich real eine Reduzierung um über 10 Prozent, und das vor dem Hintergrund mehrerer zusätzlicher gefährlicher Aufträge.size="-2"> Und von Elke Hoff (FDP) klingt das sogar so:
Das geht zulasten der Ausrüstung. Das ist für die Truppe unzumutbar und politisch nicht mehr hinnehmbar.
Sie, Herr Minister, sagen, Sie brauchten mehr Geld. Das haben wir im Übrigen vor dem Beschluss über den Kongoeinsatz auch schon von Ihnen gehört. Aber durchgesetzt haben Sie es nicht. Jetzt wird die Forderung wieder erhoben. Herr Minister, Forderungen allein nützen nichts. Sie dürfen sich vom Finanzminister eben nicht wieder über den Tisch ziehen lassen. Sie müssen sich endlich einmal durchsetzen (...)"
"Wenn man konservativ rechnet, ergibt sich eine Unterdeckung des Verteidigungsetats bis 2010 von 3,34 Milliarden Euro. Die Fachpresse, in diesem Fall die August-Ausgabe der "Europäischen Sicherheit", benennt sogar ein Defizit von 15 Milliarden Euro bis zum Jahre 2011.(...)" QuelleDiese Schreiereien nach mehr Geld für die Rüstung sind übrigens keine einzelnen Ausfälle der Rüstungstanten B. Homburger und E.Hoff, sondern vielmehr eine konsequente Linie innerhalb der FDP-Fraktion, und zwar etwa seit dem Jahr 2000.
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unterschiedliche Art und Weise verhindern. Ich denke, dass das nur im Rahmen einer Marktwirtschaft und in einem leistungsorientierten System möglich ist(1).
Bei den Mehreinnahmen geht es doch schlicht darum, dass die Steuerschätzungen für 2006 pessimistisch oder konservativ gerechnet wurden. Die Erfahrung zeigt, dass Steuerschätzungen manchmal auch zu optimistisch ausfallen können. Und für das Wachstum gilt das gleiche: da haben wir beide genug Phasen des Auf und Ab miterlebt. Wir können doch dauerhafte Mehrausgaben oder dauerhafte Ansprüche an die Sozialsysteme nicht auf der Basis solcher Schätzungen
festlegen.
Was jetzt im Steuersystem beschlossen wurde, ist nach meiner Einschätzung eher eine Reform von Bemessungsgrundlagen und nominellen Steuersätzen als eine wirkliche Entlastung von Unternehmen. Auch dort können wir nicht mit irgendwelchen Schätzungen arbeiten, weil wir die praktische Durchführung überhaupt noch nicht kennen. Steuerrecht wird doch für die Unternehmen erst in der Umsetzung und nicht bei der Ankündigung interessant. Und wie man sich bei
den Auswirkungen solcher Reformen verschätzen kann, haben wir ja unter Rot/Grün gesehen.
Das jetzige System läuft übrigens nicht auf die "Einkommensumverteilung von unten nach oben", sondern auf die Einkommensumverteilung von der Mitte nach unten hinaus, weil es die "unteren" Teile der Gesellschaft in ständiger Abhängigkeit hält und bei ihnen nahezu jede Initiative erstickt.
(1) Ich habe ja noch miterlebt, wie das alternative System mit größtenteils vergesellschafteten Produktionsmitteln wirtschaftlich zusammengebrochen ist (von den politisch-gesellschaftlichen Differenzen zwischen dem sozialistischen Ideal und der Wirklichkeit soll ausdrücklich keine Rede sein, mir sind diese Unterschiede schon bewusst). Sozialismus ist in keiner Form die Lösung unserer Probleme und eine Revolution würde die wirtschaftliche Basis erst mal völlig zerstören.
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Einkommensverteilung von der Mitte nach unten? Ist das jetzt der neueste Glaubenssatz aus dem Hause Sinn oder was? Wie man ernsthaft einen solchen Bull. verbreiten kann, wird wohl das Geheimnis der "Liberalen" bleiben.
@che: Ja, es ist Betrug. Warum schreien die "Liberalen" bei diesem Thema nicht Zeter und Mordio? Das würde mich doch mal ernsthaft interessieren...
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ja, das mit der "Versicherung" ist der grösste Betrug, eine kalte Enteignung von der aber kaum jemand spricht. Geil, oder ? das zeigt den neuen Duodez-Regenten in Berlin wie man es machen muss.
@ artur
mal Emotionen weglassen, hier hat stefanolix Recht. Von den "Reformen" profitieren relativ gesehen die "Unterschichten" (die sind ja auch das neue Wahlklientel, siehe Berlin als Early Adopter des kommenden Bundestrendes), bluten tut der Mittelbau der Gesellschaft am meisten:
nämlich der "Spiesser", z.B. die Kombi sie Sekretärin, er Facharbeiter, beide sozialversicherungspflichtig tätig, und am besten noch ohgottohgott noch 2 Kinder.
Wenn Du Dir ausrechnest was die Steuer, die Abgaben UND die Enteignung von den oben genannten "Versicherungsansprüchen" und der kommenden Aufbau eigener Altersversorgung zusätzlich bei steigenden Renten"versicherungs"beiträgen bei deren verfügbaren Einkommen ausrichtet, dann knennst Du die relativen Verlierer der Reförmchen von Berlin.
Aber genau wie mit dem Mittelstand hat die Mittelschicht keine Lobby. Es sind halt Spiesser, die zu Recht hassens- und Verachtenswert sind. Es wird sich nie nicht eine Lautstarker Kritiker - wie z.B. Du - auf deren Seite schlagen.
Das weiss man in Berlin, deshalb wird hier rasiert.
neue Erkenntnisse schaden nicht, auch wenn sie zunächst schmerzen. Und nein, ich habe nicht gesagt das die Unterschichten jetzt reich werden, sondern nur das die Mittelschichten am meisten belastet werden und es weiterhin noch mehr werden - das sind übrigens die so genannten "Leistungsträger", was dem Wort eine vollkommen neue Bedeutung gibt.
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den Halbsatz meine ich auch nicht, der ist eine rein persönliche Meinungsäußerung des Herrn stefanolix.
Ich beziehe mich nur und ausschliesslich auf die Tatsache, dass die gesellschaftliche Mittelschicht, sprich der Spiesser, der eindeutige relative Verlierer jeder "Reform" und "Neugestaltung" ist.
Die von Dir gennannten Tatscahen ergeben aber im Gesamtbild einen Sinn: wer nichts hat und am Tropf von Berlin hängt und hängen wird wird brav seine Stimme für den geben, der ihm "Gerechtigkeit" (sprich Handouts und Almosen) verspricht und nicht mucken. Und er wird sich von selbigen Almosenausreichern gegen jeden aufwigeln lassen, dem es ein wenig besser geht.
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Zur Frage der Initiative: Damit meine ich z.B. eine liberalisierte Zuverdienstregelung mit einer angemessenen jährlich abgerechneten Freibetragsgrenze. Damit wäre ein leistungsorientierter Zuverdienst ohne Schwarzarbeit möglich. Und bevor der Vorwurf kommt: ich würde das ALG-2 dafür nicht kürzen. Zur Darstellung der Alternative "Einbrüche und Überfälle": das halte ich jetzt einfach mal für ein Mittel der satirischen Überspitzung.
Und Lebemann: danke für das schöne Bild vom "hassens- und verachtenswerten Spießer". Ich werde es mir an den Monitor kleben ;-)
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gern geschehen, aber mach das mit dem Bild schnell - wir gesellschaftliche Avantgarde werden nicht ruhen, bis der uncoole Spiesser vom Antlitz Deutschlands getilgt ist. Und wenn wir selbst dran ersticken müssen.
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Vielleicht sollte man in der Angelegenheit wirklich eine Verfassungsklage gegen die Bundesrepublik Deutschland anstrengen.
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Die Dauer der Auszahlung des ALG-1 ist im SGB III festgelegt. Schaust Du da bitte noch mal nach, welche Dauer der Ein- und Auszahlung für Dich zutrifft? Der Begriff "Versicherung" führt meiner Meinung nach in die Irre, es ist in Wahrheit eine Sozialabgabe und da kann der Staat auch festlegen, wie lange die Leistungen gezahlt werden.
Eine Verfassungsklage kannst Du gern anstreben und Du solltest sie sogar persönlich vorbeibringen. Karlsruhe ist eine interessante Stadt und das Bundesverfassungsgericht liegt in einer sehr schönen Umgebung. In Karlsruhe kann man immer gut essen und recht guten Wein trinken, so dass Du als alter Genießer nicht ganz umsonst dorthin fahren würdest ;-)
PS: Ich entschuldige mich jetzt, weil ich meinen verachtungswürdigen, spießigen Tätigkeiten nachgehen muss: Programme entwickeln sich leider noch nicht von selbst und Manuskripte wollen korrekturgelesen werden ...
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Das SGB III habe ich in etlichen Ausgaben bei mir stehen, es ist immer interessant, die einzelnen Fassungen im Wandel der Zeiten zu vergleichen. In Karlsruhe habe ich sogar Verwandtschaft, und im Badischen ist es eh schön, so why not? Der Begriff Versicherung mag ja irreführend sein, fest steht aber, dass dieses Geld für den Fall der Arbeitslosigkeit den Bedürftigen zur Verfügung stehen soll und sie in Relation zur eingezahlten Summe weniger erhalten als sie abgeführt haben. Wenn man, was ja auch Grundlage liberalen Denkens ist (nicht nur, sondern auch, bzw. Grundlage aufgeklärter Staatstheorie überhaupt), davon ausgeht, dass einem Staatswesen ein Gesellschaftsvertrag zugrundeliegt, und der Staat kündigt diesen in einem Teilpunkt auf, indem er seinen Bürgern soziale Rechte vorenthält, die sie vorer hatten, dann stellt sich ja die Frage, wie die Bürger reagieren. Ich finde, rein vertragstheoretisch wäre es nur recht und billig, als Retourkutsche jetzt einfach einen Teil der Gesetze dieses Staates nicht weiter zu beachten. Wie Du mir, so ich Dir.
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Du bist doch sonst für hohe Sozialabgaben, wenn sie dem sozialen Frieden dienen. Dies ist eine, sie nennt sich nur "Versicherung" weil das dem Volke besser reingeht als ein unge-wort-öltes Zäpfchen.
Nur wenn's denn aus dem eigenen Gelde kommt, dann fängt man schon an zu rechnen und geistig die Klage vorzubereiten, gelle ? Kenn' ich von mir auch. Aber denk dran, das ist Deine Chance solidarisch zu sein, nicht mit Worten, sondern mit Euros. (Ich persönlich würde mich dem entziehen wollen, denn mit dem Plebs fühle ich mich nicht solidarisch und er sich sicher nicht mit mir.)
Gleichermassen Wieselwortig dazu käme dann auch noch die Renten"versicherung" und die Pflege"versicherung" - Viel Spass bei der Klagevorbereitung wg Verfassungswidrigkeit auch Dean, dem die "Solidarität" und "Gerechtigkeit" nach der heutigen herrschenden Definition (= Du zahlst für alle, wie in der Kneipe, wenn keiner ausser Dir Geld dabei hat, und zwar immer wieder) wohl auch zunehmend weniger zu bedeuten scheinen, je mehr er den Wortlärm um die Begriffe durchdringt.
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Und - wer sind eigentlich genau diese "Schwächsten", und wie grenzen wir sie gegen andere ab ?
Hier weichen die individuellen Meinungen sicher stark ab, je nach Gesprächspartner. Wer ist "Schächster", wer ist lediglich "Schwach" und wer "Schwächelt" nur ?
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So einfach lösen wir Probleme.
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;-)
Bei HartzIV kann man davon ausgehen, dass es dort Willkür gibt, aber auch - und zwar reichlich - das Normale. Denn wie so oft hängt es am persönlichen Sachbearbeiter, und die meisten, behaupte ich mal, sind ganz okay. Wie halt überall. Kein Grund für Paranoia.
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oder anders, kann es sein, dass das eigetliche problem des sozialstaats imzwischen seine verwaltung ist?
und seine finanzierung, siehe, was da alles bei der steuerverwaltung abgeht?
nein, ich meine nicht das, von steuersenkung reden und stickum die bemessungsgrundlage erhöhen.
und auch nicht das, einkommen- und körperschaftsteuer senken, umsatzsteuer (ja, so heisst die wirklich, von mehrwertsteuer reden nur die, die das nicht wissen) erhöhen, weil das am meisten bringt und am wenigsten kostet.
augenblicklich wird die steuerfahndung technisch aufgerüstet, dem kleinen gewerbetrebenden wirklich die hosen auszuziehen. den bmw-gewerben (bäcker-metzger-wirte) geht es mit zugriff auf die ekekronische kasse ans eingemachte.
da bleibt dann nur noch offene kriminalität.
na ja, das scheint wirklich die branche mit zukunft zu sein, wenn ich an die sinus-studie (manager-magazin, februar 06 glaube ich mal) die ja so für 2012 - in fünf jahren also, oder mittelfristig - so etwa zehn prozent der bevölkerung sich aus kleinkriminalität ernähren sieht .
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Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einem alten Kumpel von der Grundschule. Während ich aufs Gymnasium ging, besuchte er später die Hauptschule und hatte kürzlich Klassentreffen. Er erzählte, dass es allen Mithauptschulabgängern gut gehen würde. Die Mädels sind Altenpflegerinnen oder Arzthelferinnen, die Jungs Maurer, Dachdecker oder Zimmerleute geworden oder bei VW, Bosch, Siemens oder Toshiba ans Band gegangen. Hauptschulabsoventen heute haben doch überhaupt keine andere Perspektive mehr als Sozialhilfe oder Tagelöhnerjobs.
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hm, sonderbar. altenpflegerinnen, das war mal die station zwischen der rente für verbrauchte ramkenschwestern. ziemlich stressiger job für auf die dauer. artzhelferinnen, auch so eine sache, die werden ausgebildet auf teufel komm raus, aber nach der ausbildung nicht übernommen. die maurer, na ja, perspektive arbeitslos, weil bei den agentur, also die knete kommt pünktllich, genauso wie bei den dachdeckern und zimmerleuten. bloß mal so, in der baubranche ist der wurm, die subs abzocken, ist da die parole - hat da eben jemand "auch nicht anders wie bei den ganzen it- und medien-freiberuflern gesagt? und am band von vw, bosch, siemens und toshiba sieht es auch so aus, als on da bald alle räder still stehen, aber nicht weil der starke arm der arbeiter das will, sondern weil es anderswo genauso gut für weniger lohn geht, merken die schon in wolfsburg, wenn die jetzt auf einmal freiwillig statt 28 ninmehr 33 stunden für gleiche geld arbeiten. von solchen löhnen träumt der kollege etwas weiter östlich, in mosel z.b., von den arbeitszeiten ganz zu schweigen. der fühlt sich aber immer noch wie ein könig gegenüber denjenigen, die in neufünfland im handwerk... wohingegen, die bösen sind dei tschechen und ungarn, und, wie man hört, jetzt wird ja auch in russland gewaltig gebaut.
genau, russland. vor zwei jahren noch war es china, heute ist es russlan, und in weiteren zwei jahren? indien? wäre insofern nicht schlecht, als man in indien mit english weiter kommt, als in den gus-staaten.
"Hauptschulabsoventen heute haben doch überhaupt keine andere Perspektive mehr als Sozialhilfe oder Tagelöhnerjobs."
eben.
aber da draussen sind noch mehr, denen die perspektive etwas abhanden gekommen ist: sonderschulabgänger, haupschüler ohne abschluss, hauptschüler mit abschluss, mittelschüler ohne und mit abschluss
- ja, wo stand das denn gleich, dass in bremen an keiner einzigen hauptschule ein geordneter schulunterricht mehr möglich sei, und in der hälfte der mittelschulen ebenfalls nicht, schein aber niemend anzuheben, wurde eine andere sau durchs dorf getrieben. dabei heisst das nicht anderes, als dass bremen sein ganzes schulwesen doch auch grün anmalen und dan hasen geben könnte -
oberschülern ohne abschluss, und den abiturienten bleibt auch nur das prinzip hoffnung, das schon diejenigen auszeichnete, die in den achtziger jahren aufs lehramt studierten. damals gabs noch bafög, heute ist der bundesregierung schon alles dermassen scheissegal, dass man sich nicht mehr einmal die mühe macht, die arbeitslosen jugendlichen qua studium aus der statistik zu nehmen.
andererseits scheint das die jugend selber nicht eben anzuheben, auch die eltern nicht.
wenn hier schon die sozialversicherung mit begriffen, wie sie sonst der staatsanwalt gebraucht, bewertet wird, müsste das, was so vornehme bildungswesen heisst, in ähnlicher weise als betrug und volksverdummung bezeichnet werden können. oder spiegelt sich hier nur so etwas wie weisheit - wozu der ganze stress, wozu die lernerei, die tüchtigen setzen sich auch ohne durch, und den anderen die wohlfahrt.
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Che, was Deine persönliche Lösung betrifft, liegen wir
also eigentlich auf einer Wellenlänge (wenn ich mal den zynischen Schlenker in die Privatinsolvenz weglasse). Ich hatte oben schon dafür plädiert, den Leuten diese Freiräume zu geben. Es ist auch nach meiner Meinung würdelos, beim Staat um etwas betteln zu müssen. Eine Patchwork-Existenz hat natürlich ihre Nachteile, aber man kann wenigstens
mit erhobenem Kopf durch die Stadt gehen.
Und man behält die Kontrolle. Ich würde sogar einen
bestimmten Teil der gesamten ALG-2-Bezüge bedingungslos vergeben (Die Details müsste man aushandeln).
In zwei Kerben muss ich aber noch hineinschlagen ;-) Che schreibt: "Gerne würde ich mehr Steuern zahlen, wenn das Geld für mehr Sozialstaat verwendet wird, keine Frage. In der Kneipe pflegt man in meinem Millieu sizilianisch zu zahlen ..."
Die Parole "Mehr Sozialstaat" ist in der Politik ungefähr so sinnvoll wie das Prinzip "Mehr Gewürz" beim Kochen. Beim Kochen müssen die richtigen Gewürze in der richtigen Dosierung verwendet werden und in unserer Gesellschaft ist es ähnlich: wir haben nicht zu wenig Sozialstaat, sondern die Mittel werden nicht sinnvoll eingesetzt.
Ich verstehe "sizilianisch zahlen" so, dass sich jeder nach seinem Kassenstand an der Bezahlung beteiligt? Das könnte man nur dann auf die Gesellschaft übertragen, wenn von den Leuten auch Arbeit nach ihrem jeweiligen Leistungsstand abgefordert würde. Sonst kommen zu viele mit einem scheinbar leeren Geldbeutel an den Tisch. Prinzipiell fände ich es also besser, wenn jeder am Tisch sein Essen aus eigenem Einkommen bezahlen könnte ...
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