Dienstag, 18. September 2007
Barschel und Stammheim
che2001, 01:31h
20 und 30 Jahre später scheint sich wieder zu bestätigen, dass die Realität in Wirklichkeit ganz anders ist. Dass selbst Kohl heute einen Mord an Barschel für möglich bis wahrscheinlich hält, ist ebenso bemerkenswert wie diese Passage aus dem SPIEGEL von letzter Woche: "Selbst ein juristisches Gutachten, in dem das Stuttgarter Justizministerium die Frage untersucht, welche Vorgänge heute noch als geheim oder nicht geheim eingestuft werden, wird geheim gehalten. Keine Frage, es gibt hier einiges, was auch heute noch, aus welchen Gründen auch immer, geheim bleiben soll."
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jochen hoff,
Dienstag, 18. September 2007, 12:09
Na klar. Sie können die Wahrheit nicht sagen, weil es dann Konsequenzen geben müsste. Deshalb lügen sie weiter. Aber egal wie oft sie Herrn Austs Knalltütenreport wiederholen. Er wird dadurch nicht wahrer, sondern klingt immer gestellter.
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che2001,
Dienstag, 18. September 2007, 12:57
Ich wünschte, das verbreitete Standardwerk zum Thema währe nicht Austs Baader-Meinhof-KOmplex, sondern Stammheim von Pieter Bakker-Schut, ein Buch, dem diese Ehre eigentlich zukäme.
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rtfm,
Mittwoch, 26. September 2007, 17:41
Das Buch gibts übrigens in neuer Auflage (Mai 2007) mit aktuellem Vorwort...
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jolly rogers,
Dienstag, 18. September 2007, 12:59
Ach was. Der Kohl strickt Legenden. Entweder hat sich Barschel selber umgebracht oder er hat sich Sterbehilfe leisten lassen. Der Mann war politisch am Ende und schwer Tavor abhängig. Mit 43. Aus dem wär im Leben nix mehr geworden und das hat er gewusst.
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first_dr.dean,
Dienstag, 18. September 2007, 19:59
Aust möge seinen Beruf wechseln
Barschel hatte die Finger im Waffenhandel und Kohl wusste davon. So liest sich das für mich. Genau so.
Vollblutpolitiker sind i.d.R. die Situation gewohnt, "politisch am Ende" zu sein. Das gehört zum Berufsbild. Barschel war reich, er hatte Kontakte. Egal, wie tief er gefallen wäre, er wäre noch auf einer Höhe angelangt, die für die meisten Menschen als ausgesprochen auskömmlich zu bezeichnen ist.
Vom Typus her passt ein Selbstmord nicht, nicht zu einem derart zynischen Machtmenschen - deutlich eher schon zum histrionischen Möllemann. Die RAF-Kampagne von Aust empfinde ich indes als etwas lächerlich, sogar als sehr lächerlich.
Wenn Aust als Journalisten die politische Gegenwart so uninteressant ist, dass er die immer noch die politische Endabrechnung mit "den 68ern" und "der RAF und ihren Sympathisanten" sucht, dann soll er bitteschön seinen Beruf ruhen lassen.
Oder meinetwegen Historiker werden.
Vollblutpolitiker sind i.d.R. die Situation gewohnt, "politisch am Ende" zu sein. Das gehört zum Berufsbild. Barschel war reich, er hatte Kontakte. Egal, wie tief er gefallen wäre, er wäre noch auf einer Höhe angelangt, die für die meisten Menschen als ausgesprochen auskömmlich zu bezeichnen ist.
Vom Typus her passt ein Selbstmord nicht, nicht zu einem derart zynischen Machtmenschen - deutlich eher schon zum histrionischen Möllemann. Die RAF-Kampagne von Aust empfinde ich indes als etwas lächerlich, sogar als sehr lächerlich.
Wenn Aust als Journalisten die politische Gegenwart so uninteressant ist, dass er die immer noch die politische Endabrechnung mit "den 68ern" und "der RAF und ihren Sympathisanten" sucht, dann soll er bitteschön seinen Beruf ruhen lassen.
Oder meinetwegen Historiker werden.
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che2001,
Dienstag, 18. September 2007, 21:22
Na ja, wenn die RAF-Häftlinge tatsächlich während der gesamten Vorbereitungen zu ihrem kollektiven Selbstmord abgehört wurden, stellt sich schon die Frage, ob dieser seelenruhig in Kauf genommen wurde. Oder ob es denn überhaupt Selbstmord war. Bei Ulrike Meinhof bin ich mir mittlerweile nahezu sicher, dass die sich umgebracht hat, depressiv genug dazu war sie, von Baader und Ensslin systematisch fertig gemacht. Jenseits Austs Motiven erscheinen mir diese Thematiken interessant. Und Barschel? So merkwürdig die Umstände seinen Ablebens sind, noch merkwürdiger ist es, dass Mauss, Rafik Dust und, war das noch gleich Kaschoggi oder Kassar oder beide, ein paar Hotels nebenan saßen. Das soll Zufall sein?!
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first_dr.dean,
Mittwoch, 19. September 2007, 03:24
Zur Abhängigkeit von Tavor: Leute, das Zeug ist für die Dauerverwendung ungeeignet, aber ein Tavor-Abhängiger fühlt sich eigentlich gut, ziemlich angstfrei und entspannt. Quasi eine chill pill.
Deshalb bringt man sich doch nicht um.
Jemand, der gerade Tavor genommen hat, ist nicht in Selbstmordstimmung, sogar dann nicht, wenn er eine Persönlichkeitsstörung haben sollte. Nimmt er die "richtige" Dosis, so wird er - im Fall eine sozialen Phobie - sozial deutlich aktiver. So wie Barschel kurz vor seinem "Selbstmord" und führt noch eine Reihe von Telefongesprächen.
Deshalb bringt man sich doch nicht um.
Jemand, der gerade Tavor genommen hat, ist nicht in Selbstmordstimmung, sogar dann nicht, wenn er eine Persönlichkeitsstörung haben sollte. Nimmt er die "richtige" Dosis, so wird er - im Fall eine sozialen Phobie - sozial deutlich aktiver. So wie Barschel kurz vor seinem "Selbstmord" und führt noch eine Reihe von Telefongesprächen.
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che2001,
Mittwoch, 19. September 2007, 21:16
Tavor oder tanach?
Meines Wissen hat Tavor auch keine tödliche Überdosis.
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gk,
Donnerstag, 20. September 2007, 21:20
Soweit ich weiß kann Tavor eine "chill pill" sein, aber genau so gegenteilig wirken...insofern
Ist dieses Buch von Pieter Bakker-Schut eigentlich wirklich so unlesbar juristisch, wie es gilt...?
Ist dieses Buch von Pieter Bakker-Schut eigentlich wirklich so unlesbar juristisch, wie es gilt...?
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che2001,
Donnerstag, 20. September 2007, 21:40
Nö, ist es nicht. Aber es ist eine Anklage gegen die Demontage de Rechtsstaats: Die "neuen Erkenntnisse", nämlich das bhören der Gefangenen in ihren Zellen, die der SPIEGEl JETZT präsentiert, standen da schon 1987. Im Gegensatz zu dem Buch von Aust.
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auch-einer,
Mittwoch, 19. September 2007, 21:05
"Dass selbst Kohl heute einen Mord an Barschel für möglich bis wahrscheinlich hält"
kohl, kohl, wer soll denn das schon wieder sein?
hat der überhaupt noch was zu sagen?
weiss der saumagenfriedhof eigentlich, dass er besser sein maul hält, jetzt und in ehrenwort amen?
kohl, kohl, wer soll denn das schon wieder sein?
hat der überhaupt noch was zu sagen?
weiss der saumagenfriedhof eigentlich, dass er besser sein maul hält, jetzt und in ehrenwort amen?
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jolly rogers,
Mittwoch, 19. September 2007, 21:14
eben!
Grade in Sachen Ehrenwort sollte ein Kohl hübsch still sein. :-)
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