Sonntag, 22. April 2007
Distinktionslinke
che2001, 20:17h
Rebellische politische Bewegungen hatten zu jeder Zeit den Anspruch und die Gewohnheit, ihre Haltung durch einen besonderen Habitus oder das Tragen spezieller Kleidung zum Ausdruck zu bringen, die Beinkleider der Sansculotten gehören da ebenso zu wie die Barttracht von Marx, Engels und Bakunin, und das Besondere der 68er Revolte war das Zusammenfallen politischer Insurgenz mit einer kompletten Umwälzung von Hörgewohnheiten, akzeptierten Verhaltensmustern, Mode und Alltagskultur im Rahmen der popkulturellen Revolution.
Seither ist in der westlichen Welt, und in besonderer Weise noch einmal in Westdeutschland, die Linke auf vielfältige Weise mit Subkulturen vorwiegend junger Menschen verbunden gewesen, oft so weit, dass auf den ersten Blick an der Kleidung erkennbar war, ob jemand sich als links definiert. Als ich anfing, mich in der radikalen Linken zu engagieren, war das übliche Outfit auf Demos, das häufig, aber auch nicht immer in der „normalen“ Freizeit getragen wurde (die „Berufskleidung der Anarchisten“, wie ein Mitbewohner das damals sarkastisch nannte) gerade am Umkipen von NATO-Parka oder Friesennerz auf Motorradlederjacken, die zusammen mit der Hassi oder den damals noch weit verbreiteten schwarzen Helmen dem Schwarzen Block seinen Namen gaben.
Diverse Modewechsel sollten folgen, die oft, wenn auch nicht allzu eng, auch mit Veränderungen im politischen Bewusstsein einhergingen, so trugen zeitweise etwa sich sehr stark als antipatriarchal definierende, zumeist in Männergruppen aktive Männer weite Schlabberhosen, Dreadlocks wurden als linke Gegenbewegung zu Skinheadglatzen modern, nachdem die langen Haarmähnen, die in den 1970ern noch das Bild der linksradikalen Männer dominiert hatten, schon lange out waren und sich inzwischen fast nur noch bei Bikern und Headbangern fanden. Jede Generation hat natürlich ihr Recht auf das Ausprobieren der eigenen Lebensentwürfe, und dazu gehört Distinktion durch Kleidung.
Seit 1990 und vor allem während des letzten Jahrzehnts hat sich diese Entwicklung allerdings verschärft, und man hat den Eindruck, dass die westdeutsche linke Szene oder was davon noch da ist sich umso mehr um Symbole herum gruppiert, je weiter sie von der Beeinflussung realer gesellschaftlicher Prozesse entfernt ist. So scheint es fast so zu sein, dass die Zusammensetzung der ersten Reihen eines Demo-Blocks heute weniger davon abhängt, wie erfahren, tough und zuverlässig die Leute sind, sondern primär dadurch, wie hip ihr äußeres Erscheinungsbild ist.
Ohne Ray- Ban- oder Matrix-Sonnenbrillen, Carhartt-Klamotten, schwarze englische Wachsjacken, Outdoorkleidung von teuren Markenherstellern wie The North Face oder die auch bei Türkengangs beliebten Helly-Hansen-Daunenjacken kommt kaum noch eine Demospitze aus. Damit wird etwas sichtbar, das ich als Dialektik der Popkultur bezeichnen möchte.
War die Popkultur aus der autonomen Revolte einer rebellischen Jugend gegen nahezu sämtliche politische, ästhetische und lebenspraktische Wertvorstellungen des Establishments hervorgegangen, aber sehr schnell kommerzialisiert und damit in das System integriert worden, greift diese kommerzielle Popkultur, die längst eine Industrie geworden ist, jetzt nach denen, die sich heute als junge Rebellen definieren. Wenn man sich vor Augen hält, dass es noch in den 1980ern in der linken Szene eine durchaus verbreitete Haltung war, Kleidung im Second-Hand-Laden nach Gewicht zu kaufen (Kilo 10 Mark), um so die Verachtung für die Konsumgesellschaft zum Ausdruck zu bringen, so ist das in der Tat ein epochaler Wandel.
Dabei ist auch zu beachten, dass es eine Poplinke gibt, die getrennt der politischen Bewegungslinken existiert, bis hin zu mit linker symbolik kokettierenden Musikbands oder Künstlerkreisen. Parallel dazu ist zu beobachten, dass die politischen Inhalte ebenfalls einem modischen Wandel unterliegen.
Wurden die Diskussionsstränge von Marxisten, Anarchos, Feministinnen, Ökos, Antiimperialisten, Anhängern der Kritischen Theorie oder des französischen Spät- und Poststrukturalismus in Kontinuitäten über Jahrzehnte geführt, tauchten in den letzten 15-20 Jahren mit den Generationswechseln von Szene-Neuzugängen geradezu schubweise neue politische Sichtweisen und Weltbilder auf, die sich alle dadurch auszeichnen, dass sie in keiner unmittelbaren Kontinuitätslinie zu den oben beschriebenen „großen Erzählungen“ der Linken stehen und sich auch nicht primär aus einer internen Kritik an diesen herleiten lassen. PC-Linke, Vegane, ein Großteil der Antideutschen, die modischen Poplinken, sie alle knüpfen weder an soziale Kämpfe in diesem Lande noch an revolutionäre Bewegungen im Trikont an, sie alle sind um Abgrenzung von Anderen bemüht (eigentlich sollte wohl Solidarität mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten principum movens jeder linken Grundhaltung sein, ein Linker, der Prolls verachtet, steht damit außerhalb der Linken, wenn auch der frühere Proletkult der MLer nicht minder lächerlich wirkte) und sie alle definieren sich in höchstem Maße über subkulturelle Codes. Vielleicht müsste noch das Vorhandensein einer repressiven Moral und einer ausgeprägten Freund-Feind-Sichtweise dazugerechnet werden, aber das haben sie zumindest teilweise mit älteren linken Strömungen gemeinsam. Nun unterliegen auch linke Bewegungen, gerade wenn die in ihnen Aktiven überwiegend sehr junge Menschen sind, soziografischen Wandlungsprozessen.
Die alte autonome Szene, in die ich Anfang der 1980er hineinwuchs, bestand fast fifty-fifty aus Studis und sozial Prekären, viele aus dem AHi- und Sozi-Bereich; umgekehrt waren von den studentischen Linken mehr Leute aus Arbeiterfamilien bei den Autonomen engagiert als bei anderen Gruppierungen (das DKP-MSB-Millieu nehme ich aus dieser Betrachtung heraus). Heutzutage haben wir es mit einer praktisch rein bürgerlichen Mittelschichts- Bewegung zu tun mit einem hohen Anteil von Lehrer-Professoren- und Pastorenkindern unter den Opinionleaders.
Und dann stellt sich allerdings die Frage, ob die politischen Inhalte und die mit ihnen verbundene Zeitgeist-Mode denn nichts Anderes sind als Adoleszenz-Verhaltensmuster plus soziale Distinktionen in dem Sinne, wie Bourdieu sie in „Die feinen Unterschiede“ beschreibt: Die sprachlichen und soziokulturellen Hierachiereproduktionen einer gesellschaftlichen Elite. Linkssein als Jugendtripp von Leuten, die ihr Rückfahrtticket in die bürgerliche Gesellschaft in der Tasche haben und fest entschlossen sind, es auch einzulösen. Es würde erklären, wieso ein Großteil der deutschen Junglinken sich wenig für soziale Brennpunkte interessiert und wieso aus der Neuen Linken in Deutschland, anders als z.B. in Spanien, Portugal oder Griechenland, nie eine direkt mit Kämpfen des Proletariats oder der Unterschichten verbundene Massenbewegung hervorgegangen ist.
Seither ist in der westlichen Welt, und in besonderer Weise noch einmal in Westdeutschland, die Linke auf vielfältige Weise mit Subkulturen vorwiegend junger Menschen verbunden gewesen, oft so weit, dass auf den ersten Blick an der Kleidung erkennbar war, ob jemand sich als links definiert. Als ich anfing, mich in der radikalen Linken zu engagieren, war das übliche Outfit auf Demos, das häufig, aber auch nicht immer in der „normalen“ Freizeit getragen wurde (die „Berufskleidung der Anarchisten“, wie ein Mitbewohner das damals sarkastisch nannte) gerade am Umkipen von NATO-Parka oder Friesennerz auf Motorradlederjacken, die zusammen mit der Hassi oder den damals noch weit verbreiteten schwarzen Helmen dem Schwarzen Block seinen Namen gaben.
Diverse Modewechsel sollten folgen, die oft, wenn auch nicht allzu eng, auch mit Veränderungen im politischen Bewusstsein einhergingen, so trugen zeitweise etwa sich sehr stark als antipatriarchal definierende, zumeist in Männergruppen aktive Männer weite Schlabberhosen, Dreadlocks wurden als linke Gegenbewegung zu Skinheadglatzen modern, nachdem die langen Haarmähnen, die in den 1970ern noch das Bild der linksradikalen Männer dominiert hatten, schon lange out waren und sich inzwischen fast nur noch bei Bikern und Headbangern fanden. Jede Generation hat natürlich ihr Recht auf das Ausprobieren der eigenen Lebensentwürfe, und dazu gehört Distinktion durch Kleidung.
Seit 1990 und vor allem während des letzten Jahrzehnts hat sich diese Entwicklung allerdings verschärft, und man hat den Eindruck, dass die westdeutsche linke Szene oder was davon noch da ist sich umso mehr um Symbole herum gruppiert, je weiter sie von der Beeinflussung realer gesellschaftlicher Prozesse entfernt ist. So scheint es fast so zu sein, dass die Zusammensetzung der ersten Reihen eines Demo-Blocks heute weniger davon abhängt, wie erfahren, tough und zuverlässig die Leute sind, sondern primär dadurch, wie hip ihr äußeres Erscheinungsbild ist.
Ohne Ray- Ban- oder Matrix-Sonnenbrillen, Carhartt-Klamotten, schwarze englische Wachsjacken, Outdoorkleidung von teuren Markenherstellern wie The North Face oder die auch bei Türkengangs beliebten Helly-Hansen-Daunenjacken kommt kaum noch eine Demospitze aus. Damit wird etwas sichtbar, das ich als Dialektik der Popkultur bezeichnen möchte.
War die Popkultur aus der autonomen Revolte einer rebellischen Jugend gegen nahezu sämtliche politische, ästhetische und lebenspraktische Wertvorstellungen des Establishments hervorgegangen, aber sehr schnell kommerzialisiert und damit in das System integriert worden, greift diese kommerzielle Popkultur, die längst eine Industrie geworden ist, jetzt nach denen, die sich heute als junge Rebellen definieren. Wenn man sich vor Augen hält, dass es noch in den 1980ern in der linken Szene eine durchaus verbreitete Haltung war, Kleidung im Second-Hand-Laden nach Gewicht zu kaufen (Kilo 10 Mark), um so die Verachtung für die Konsumgesellschaft zum Ausdruck zu bringen, so ist das in der Tat ein epochaler Wandel.
Dabei ist auch zu beachten, dass es eine Poplinke gibt, die getrennt der politischen Bewegungslinken existiert, bis hin zu mit linker symbolik kokettierenden Musikbands oder Künstlerkreisen. Parallel dazu ist zu beobachten, dass die politischen Inhalte ebenfalls einem modischen Wandel unterliegen.
Wurden die Diskussionsstränge von Marxisten, Anarchos, Feministinnen, Ökos, Antiimperialisten, Anhängern der Kritischen Theorie oder des französischen Spät- und Poststrukturalismus in Kontinuitäten über Jahrzehnte geführt, tauchten in den letzten 15-20 Jahren mit den Generationswechseln von Szene-Neuzugängen geradezu schubweise neue politische Sichtweisen und Weltbilder auf, die sich alle dadurch auszeichnen, dass sie in keiner unmittelbaren Kontinuitätslinie zu den oben beschriebenen „großen Erzählungen“ der Linken stehen und sich auch nicht primär aus einer internen Kritik an diesen herleiten lassen. PC-Linke, Vegane, ein Großteil der Antideutschen, die modischen Poplinken, sie alle knüpfen weder an soziale Kämpfe in diesem Lande noch an revolutionäre Bewegungen im Trikont an, sie alle sind um Abgrenzung von Anderen bemüht (eigentlich sollte wohl Solidarität mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten principum movens jeder linken Grundhaltung sein, ein Linker, der Prolls verachtet, steht damit außerhalb der Linken, wenn auch der frühere Proletkult der MLer nicht minder lächerlich wirkte) und sie alle definieren sich in höchstem Maße über subkulturelle Codes. Vielleicht müsste noch das Vorhandensein einer repressiven Moral und einer ausgeprägten Freund-Feind-Sichtweise dazugerechnet werden, aber das haben sie zumindest teilweise mit älteren linken Strömungen gemeinsam. Nun unterliegen auch linke Bewegungen, gerade wenn die in ihnen Aktiven überwiegend sehr junge Menschen sind, soziografischen Wandlungsprozessen.
Die alte autonome Szene, in die ich Anfang der 1980er hineinwuchs, bestand fast fifty-fifty aus Studis und sozial Prekären, viele aus dem AHi- und Sozi-Bereich; umgekehrt waren von den studentischen Linken mehr Leute aus Arbeiterfamilien bei den Autonomen engagiert als bei anderen Gruppierungen (das DKP-MSB-Millieu nehme ich aus dieser Betrachtung heraus). Heutzutage haben wir es mit einer praktisch rein bürgerlichen Mittelschichts- Bewegung zu tun mit einem hohen Anteil von Lehrer-Professoren- und Pastorenkindern unter den Opinionleaders.
Und dann stellt sich allerdings die Frage, ob die politischen Inhalte und die mit ihnen verbundene Zeitgeist-Mode denn nichts Anderes sind als Adoleszenz-Verhaltensmuster plus soziale Distinktionen in dem Sinne, wie Bourdieu sie in „Die feinen Unterschiede“ beschreibt: Die sprachlichen und soziokulturellen Hierachiereproduktionen einer gesellschaftlichen Elite. Linkssein als Jugendtripp von Leuten, die ihr Rückfahrtticket in die bürgerliche Gesellschaft in der Tasche haben und fest entschlossen sind, es auch einzulösen. Es würde erklären, wieso ein Großteil der deutschen Junglinken sich wenig für soziale Brennpunkte interessiert und wieso aus der Neuen Linken in Deutschland, anders als z.B. in Spanien, Portugal oder Griechenland, nie eine direkt mit Kämpfen des Proletariats oder der Unterschichten verbundene Massenbewegung hervorgegangen ist.
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Samstag, 17. Februar 2007
Terror in Belutschistan
che2001, 19:02h
Die Anschläge im Südosten des Iran beunruhigen mich zutiefst. Wenn es ist, was ich denke, dass es ist, steht der nächste große und wirklich schwere militärische Konflikt der internationalen Bühne kurz vor dem Ausbruch. Und diesmal bestimmt die absolute Hardcore-Fraktion der Radikalislamisten das Geschehen.
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Hillary Clinton zum Klimawandel
che2001, 17:23h
Danke, Balou, hierfür:
http://gebloggtewelten.wordpress.com/2007/02/16/hillary-clinton-zum-klimawandel
http://gebloggtewelten.wordpress.com/2007/02/16/hillary-clinton-zum-klimawandel
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Sonntag, 11. Februar 2007
Kongress der Finsterlinge
che2001, 18:59h
Es ist schon sehr bezeichnend, wer da alles auf Achmachdendschihads Holocaustleugnerkonferenz redete. Da war der Pseudohistoriker David Irving, gegen den ich in jungen Jahren auf meine erste Haue-Demo gegangen war, dann der heute in der Ukraine die politische Rechte organisierende US-Amerikaner David Duke, der einst im Windschatten Pat Buchanans als "unabhängiger" Präsidentschaftskandidat Zugpferd der US-Neonaziszene war, Rabbi Moishe Aryeh Liebermann, einer jener ultraothodoxen Juden, die die Position vertreten, einen Staat Israel dürfe es erst nach der Ankunft des Messias geben (der sollte vielleicht mal mit Geschwister Wedge diskutieren, statt in Teheran öffentlich zu reden), Herbert Schaller, der Anwalt von(nomen est omen) Ernst Zündel, Georges Thiel, der Alain-de-Benoist-Freund, der behauptet, Juden seien zwar deportiert, aber nicht vergast worden und der NPD-Mann Benedikt Frings, was insofern bemerkenswert ist, als dass die NPD offiziell die Konferenz abgesagt hat, weil das Thema "nicht auf der Agenda" stünde. Also, war der Frings nun da, oder hatten die Beobachter Halluzinazis?
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Donnerstag, 1. Februar 2007
Rent a chaot
che2001, 10:25h
Also doch, endlich werden Axel Springers Unterstellungen aus den 1970ern wahr:
http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/studium/3523456,f=linkL4_2.html
http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/studium/3523456,f=linkL4_2.html
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Mittwoch, 3. Januar 2007
Folter in Guantanamo
che2001, 13:26h
Mittlerweile ist es schon auf der Website des FBI zu lesen, dessen Beamte es nach eigener Auskunft nicht waren, aber Zeugen wurden. Wer, bitte schön, soll das hier noch rechtfertigen?
http://www.focus.de/politik/ausland/guantanamo_nid_41945.html?DDI=3303
http://www.focus.de/politik/ausland/guantanamo_nid_41945.html?DDI=3303
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Montag, 11. Dezember 2006
Ein merkwürdiger Fragenkatalog
che2001, 11:14h
Ich greife mal ein Stöckchen auf, wobei der Begriff neo-links nicht der Meine ist und es sich bei dem so titulierten eigentlich um einen linksliberalen ganz außerhalb der üblichen Lager handelt, für den ich natürlich nicht sprechen kann :
Darf ein Neo-Linker das kubanische Regime verteidigen?
- Kommt drauf an, unter welchen Aspekten. Grundsätzlich schon.
Welche Ideen und Ziele haben Vorrang? Die eines Fidel Castros oder die eines George Washington?
- Die Frage ist falsch gestellt, weil sehr viele Ideen und Ziele eines George Washington, etwa Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien von Großbritannien, Abschaffung der Teesteuer usw. nicht mehr up-to-date sind.
Kann jemand ein Neo-Linker sein, der sich als “Bruder” und “Kampfgefährte” eines Judenhassers, Holocaustleugners und Faschisten bezeichnet?
- Nein.
Was hat für einen Neo-Linken einen wichtigeren Stellenwert? Soziale Sicherheit oder reale Freiheit?
- Beide Werte sind gleich wichtig, wenn es um Leben oder Tod geht gilt allerdings: Food First.
Ist Israel ein sog. Apartheidsstaat?
- Nicht zwingend seinem Wesen nach, aber wie es sich zur Zeit darstellt: Ja.
Darf sich ein Neo-Linker der Hilfe totalitärer Regime bedienen, um damit die “imperialistischen Staaten” zu besiegen?
- Eher nicht.
Sind die USA und Israel imperialistische Staaten?
- Ja.
Gibt es eine weltweite Verschwörung des internationalen Finanzkapitals und der imperialistischen Staaten gegen “den Rest der Welt”?
- Der Begriff Verschwörung gehört in den Bereich der eher reduktionistischen und populistischen Ideologien und trifft es daher nicht. Was es gibt, sind aus objektiven ökonomischen und historischen Verhältnissen sich ergebende Abhängigkeits- und Ausbeutungsstrukturen.
Trifft die Bezeichnung “Raubtierkapitalismus” zu?
- Ja.
Ist ein Neo-Linker ein Antisemit, wenn er sagt: “Die Juden haben Christus umgebracht und horten die Reichtümer der Welt.”
- Das ist eine antisemitische Aussage, sie ist aber nicht links.
Dulden Neo-Linke Antisemiten?
- Nein.
Ist es richtig Diktaturen, wie das Saddam-Regime, mit Waffengewalt zu stürzen?
- Grundsätzlich ja, und zwar hauptsächlich dann, wenn es durch die revolutionären Volksmassen geschieht, deren Erhebung im Irak 1991 mit Billigung der Siegermächte USA, GB und F von den Republikanischen Garden niedergeschlagen wurde.
Darf ein Neo-Linker das kubanische Regime verteidigen?
- Kommt drauf an, unter welchen Aspekten. Grundsätzlich schon.
Welche Ideen und Ziele haben Vorrang? Die eines Fidel Castros oder die eines George Washington?
- Die Frage ist falsch gestellt, weil sehr viele Ideen und Ziele eines George Washington, etwa Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien von Großbritannien, Abschaffung der Teesteuer usw. nicht mehr up-to-date sind.
Kann jemand ein Neo-Linker sein, der sich als “Bruder” und “Kampfgefährte” eines Judenhassers, Holocaustleugners und Faschisten bezeichnet?
- Nein.
Was hat für einen Neo-Linken einen wichtigeren Stellenwert? Soziale Sicherheit oder reale Freiheit?
- Beide Werte sind gleich wichtig, wenn es um Leben oder Tod geht gilt allerdings: Food First.
Ist Israel ein sog. Apartheidsstaat?
- Nicht zwingend seinem Wesen nach, aber wie es sich zur Zeit darstellt: Ja.
Darf sich ein Neo-Linker der Hilfe totalitärer Regime bedienen, um damit die “imperialistischen Staaten” zu besiegen?
- Eher nicht.
Sind die USA und Israel imperialistische Staaten?
- Ja.
Gibt es eine weltweite Verschwörung des internationalen Finanzkapitals und der imperialistischen Staaten gegen “den Rest der Welt”?
- Der Begriff Verschwörung gehört in den Bereich der eher reduktionistischen und populistischen Ideologien und trifft es daher nicht. Was es gibt, sind aus objektiven ökonomischen und historischen Verhältnissen sich ergebende Abhängigkeits- und Ausbeutungsstrukturen.
Trifft die Bezeichnung “Raubtierkapitalismus” zu?
- Ja.
Ist ein Neo-Linker ein Antisemit, wenn er sagt: “Die Juden haben Christus umgebracht und horten die Reichtümer der Welt.”
- Das ist eine antisemitische Aussage, sie ist aber nicht links.
Dulden Neo-Linke Antisemiten?
- Nein.
Ist es richtig Diktaturen, wie das Saddam-Regime, mit Waffengewalt zu stürzen?
- Grundsätzlich ja, und zwar hauptsächlich dann, wenn es durch die revolutionären Volksmassen geschieht, deren Erhebung im Irak 1991 mit Billigung der Siegermächte USA, GB und F von den Republikanischen Garden niedergeschlagen wurde.
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Sonntag, 10. Dezember 2006
Brennende Kliniken und Wohnheime in Russland
che2001, 17:55h
Bei einem Land, dessen Geheimdienst, vorsichtig gesagt, zumindest nicht ganz unverdächtig ist, Dissidenten mit Polonium zu vergiften, stellt sich mir die Frage: Ist das die Vernichtung der überflüssigen Esser? "Euthanasie" auf russisch? Zutrauen tät ich´s ihnen.
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Donnerstag, 23. November 2006
Rasant, rasant, Herr Asylant!
che2001, 09:48h
Bald ist wieder Abschiebetag. Die Innenministerkonferenz beschließt:
1. Die Innenminister und –senatoren der Länder nehmen den Bericht des
Bundesministers des Innern über die Kontaktaufnahme mit Vertretern der
irakischen Regierung und der nordirakischen Regionalregierung sowie über die
gegenwärtige Lage in den kurdischen Nordprovinzen zustimmend zur Kenntnis.
2. Die IMK stellt fest, dass nunmehr mit Rückführungen von
ausreisepflichtigen irakischen Staatsangehörigen, die in Deutschland wegen
Straftaten verurteilt wurden, unter
Beachtung der vom UNHCR eingeräumten Möglichkeiten begonnen werden kann. Sie
begrüßt das Angebot des Bundesministers des Innern, diese Abschiebungen auf
dem Luftweg in den Nordirak durch Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei
erforderlichenfalls begleiten zu lassen.
1. Die Innenminister und –senatoren der Länder nehmen den Bericht des
Bundesministers des Innern über die Kontaktaufnahme mit Vertretern der
irakischen Regierung und der nordirakischen Regionalregierung sowie über die
gegenwärtige Lage in den kurdischen Nordprovinzen zustimmend zur Kenntnis.
2. Die IMK stellt fest, dass nunmehr mit Rückführungen von
ausreisepflichtigen irakischen Staatsangehörigen, die in Deutschland wegen
Straftaten verurteilt wurden, unter
Beachtung der vom UNHCR eingeräumten Möglichkeiten begonnen werden kann. Sie
begrüßt das Angebot des Bundesministers des Innern, diese Abschiebungen auf
dem Luftweg in den Nordirak durch Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei
erforderlichenfalls begleiten zu lassen.
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Mittwoch, 8. November 2006
Wikipedia macht Schule
che2001, 14:04h
und wieso habe ich nur das Gefühl, dass mit einer solchen Methode Geheimes nicht lange geheim bleibt?
http://www.testticker.de/news/netzwerke/news20061108013.aspx
http://www.testticker.de/news/netzwerke/news20061108013.aspx
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